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Lichtblick - Kirchengemeinde Syburg, Holzen, Auf dem Höchsten

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6 Andacht<br />

das traditionelle Konzept „Familie“<br />

prinzipiell infrage (Matthäus 12,48-<br />

50): „Wer ist meine Mutter und wer<br />

sind meine Brüder? Und er streckte<br />

die Hand aus über seine Jünger und<br />

sprach: Siehe da, das ist meine Mutter<br />

und das sind meine Brüder!<br />

Denn wer den Willen tut meines<br />

Vaters im Himmel, der ist mir Bruder<br />

und Schwester und Mutter.“<br />

Kein Wunder, dass bei dieser Einstellung<br />

Jesu manche seiner Nachfolger<br />

wie der Apostel Paulus auf<br />

das Familienleben grundsätzlich<br />

verzichteten.<br />

Bedeutet das aber nun, dass Familie<br />

schon in der Bibel als ein unzureichend<br />

durchschautes System überholt<br />

wäre? Eher nicht, denn immerhin<br />

setzt die Bibel ganz selbstverständlich<br />

voraus, dass das Leben in<br />

der Familie der Normalfall ist - von<br />

den wenigen Ausnahmen abgesehen,<br />

die eine besondere Berufung<br />

erhalten haben. Aber wie alles in<br />

der gefallenen Welt ist eben auch<br />

die Familie mit Mängeln behaftet.<br />

Die entsprechenden Erzählungen<br />

der Bibel sind eine eindringliche<br />

Warnung davor, gelingendes und<br />

gesegnetes Leben allzu einfach mit<br />

Familienglück gleichzusetzen. Überflüssig<br />

ist sie deshalb noch lange<br />

nicht: Menschen sehnen sich nach<br />

Bindung, Schutz und Vertrauen –<br />

und Familie ist nach wie vor eine<br />

Möglichkeit, diese Dinge zu finden.<br />

Manchmal geht es ja auch in der<br />

Bibel gut aus: Joseph und seine<br />

Brüder versöhnen sich wieder; Maria<br />

steht unter <strong>dem</strong> Kreuz, hält sich<br />

nach der <strong>Auf</strong>erstehung zur Gemeinde<br />

ihres Sohnes und findet in ihr<br />

eine andere, neue Art von Familie.<br />

Familie ist und bleibt gut und wichtig,<br />

aber die Form von Familie, die<br />

wir für die nächstliegende und natürlichste<br />

halten, muss nicht notwendig<br />

die einzige und beste sein.<br />

Gottes Wege mögen auch in dieser<br />

Hinsicht vielfältig und für uns<br />

manchmal zu hoch sein - wunderbar<br />

bleiben sie doch.<br />

Mit welcher Sorte Familie Sie auch<br />

immer in diesem Jahr Weihnachten<br />

feiern: Bleiben Sie zuversichtlich<br />

und geduldig, gewähren Sie gegebenenfalls<br />

auch Tante Milchen eine<br />

Chance und vergessen Sie nicht,<br />

dass wir als Christen schon immer<br />

eine Familie über die leibliche hinaus<br />

haben: mit Gott als unserem<br />

Vater, Christus als unserem Bruder<br />

und vielen anderen Geschwistern im<br />

Glauben.<br />

In diesem Sinne also:<br />

Fröhliche Weihnachten<br />

und ein gutes Neues Jahr!<br />

Ihr Pfarrer

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