Diagnose Krebs - Dem Schicksal ausgeliefert? - Online ... - Ö1 - ORF
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DIAGNOSE KREBS<br />
Interview Univ.-Prof. Dr. Gabriela Kornek<br />
NEBENWIRKUNGEN BESSER IM GRIFF?<br />
<strong>Krebs</strong>therapien können, wie andere Behandlungen auch - Nebenwirkungen<br />
erzeugen, die sich im Rahmen von „subjektiv störend“ bis vereinzelt tödlich<br />
bewegen können.<br />
„Die Hoffnung, dass zielgerichtete Medikamente so spezifisch wirken, dass sie<br />
keine Nebenwirkungen haben, hat sich rasch zerschlagen“, bedauert die<br />
<strong>Krebs</strong>spezialistin Gabriela Kornek. Im Gegensatz zu Chemotherapien, die über<br />
einen begrenzten Zeitraum (in der Regel einige Monate) verabreicht werden,<br />
werden zielgerichtete Medikamente dauerhaft gegeben, über mehrere Jahre,<br />
gelegentlich sogar lebenslang.<br />
So können zum Beispiel verschiedene Tyrosinkinasehemmer Durchfall<br />
verursachen, aber auch Akne oder Bluthochdruck.<br />
Bei einzelnen Medikamenten sind auch sehr seltene Nebenwirkungen möglich, die<br />
tödlich enden können. So verursacht Bevacizumab in ein bis zwei Prozent der<br />
Fälle unter anderem tödlich verlaufende Magen-Darmblutungen oder Herzinfarkte.<br />
Häufige Nebenwirkungen von Chemotherapien wie etwa Übelkeit können heute<br />
bereits sehr gut behandelt werden. Gegen Haarausfall wurde allerdings bislang<br />
wurde noch kein Mittel gefunden.<br />
Medikamentös verursachte Nervenschädigungen (Polyneuropathien) verlaufen<br />
häufig sehr schmerzhaft, sind jedoch nach wie vor häufig nicht effizient<br />
behandelbar. Gelegentlich erfordert diese Nebenwirkung sogar das Absetzen der<br />
<strong>Krebs</strong>medikation.<br />
Insgesamt habe sich das Spektrum der Nebenwirkungen durch die neuen<br />
Therapieoptionen erweitert, so die <strong>Krebs</strong>spezialistin Gabriela Kornek. Da in<br />
Österreich Medikamente in der Regel sehr früh nach Zulassung eingesetzt würden,<br />
könne hierzulande aufgrund der längeren Erfahrung aber auch mit<br />
Nebenwirkungen gut umgegangen werden.<br />
Quelle:<br />
Interview Univ.-Prof. Dr. Gabriela Kornek<br />
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 12