Fachkräftemigration aus der Sicht von Partnerländern - GIZ
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„Es gibt we<strong>der</strong> eine passende Politik noch eine Strategie<br />
im Bereich Migration. Es befassen sich einfach zu viele<br />
Akteure mit diesem Thema – z.B. das Außenministerium,<br />
das Sozialministerium und das Arbeitsministerium.<br />
Keines dieser Ministerien ist jedoch hauptverantwortlich.“<br />
(Tunesien)<br />
Wirtschaftliche Entwicklung und Arbeitsmarkt<br />
Im Kontext <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ungsbewegungen <strong>von</strong> Fachkräften<br />
formulieren viele Interviewpartner auch Verbesserungsvorschläge<br />
für die wirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische<br />
Entwicklung in den Herkunftslän<strong>der</strong>n. Hierbei<br />
wünschen sie sich Unterstützung <strong>von</strong> den nationalen<br />
Regierungen.<br />
„Damit <strong>Fachkräftemigration</strong> zu einem nachhaltigen<br />
Modell werden kann, müssen wir mehr Arbeitsplätze<br />
für Rückkehrer schaffen und die Unternehmen <strong>von</strong><br />
den im Ausland erworbenen Kenntnissen überzeugen.“<br />
(Kolumbien)<br />
Die Vorschläge <strong>der</strong> Interviewpartner betreffen vor allem<br />
die Verbesserung <strong>der</strong> Arbeitsbedingungen (z.B. Arbeitnehmerrechte,<br />
Dauer <strong>der</strong> Arbeitswoche) und die Anhebung<br />
<strong>von</strong> Löhnen und Gehältern im eigenen Land. Darüber<br />
hin<strong>aus</strong> gibt es For<strong>der</strong>ungen, den formellen Arbeitssektor<br />
zu stärken, Korruption zu bekämpfen und die staatliche<br />
Gesundheitsversorgung zu verbessern. Außerdem werden<br />
Investitionen in bestimmten Sektoren und wirtschaftlich<br />
unterentwickelten Regionen, Exportför<strong>der</strong>ung sowie die<br />
Schaffung (infra-)struktureller Vor<strong>aus</strong>setzungen (z.B.<br />
Arbeits<strong>aus</strong>stattung, v.a. im Forschungs- und Gesundheitssektor)<br />
angeregt.<br />
„Die strukturellen Vor<strong>aus</strong>setzungen im Gesundheitsbereich<br />
sind oftmals nicht gegeben, z.B. in <strong>der</strong> Hygiene<br />
und bei <strong>der</strong> Medizintechnik. Das macht es für indische<br />
Ärzte, die im Ausland arbeiten, häufig so schwer, wie<strong>der</strong><br />
zurückzukommen.“ (Indien)<br />
Nationale und berufliche Bildungssysteme<br />
Die Entwicklung <strong>von</strong> Systemen und Programmen <strong>der</strong><br />
beruflichen Aus- und Weiterbildung und die Ausrichtung<br />
<strong>der</strong> nationalen Bildungssysteme auf die Bedürfnisse des<br />
Arbeitsmarktes sind weitere Aspekte, die <strong>von</strong> den<br />
Gesprächspartnern insbeson<strong>der</strong>e in Tunesien, Georgien<br />
und Marokko und vereinzelt auch in Vietnam und Indien<br />
gefor<strong>der</strong>t werden.<br />
„Was wir brauchen, das sind bessere Informationen<br />
über die Arbeitsmarktbedürfnisse und entsprechende<br />
Verknüpfungen mit dem Bildungssystem. Wir wissen<br />
nicht einmal, wie viele Ärzte gebraucht werden.“<br />
(Georgien)<br />
Die geför<strong>der</strong>ten Ausbildungen seien nicht auf das Arbeitsplatzangebot<br />
abgestimmt, was in Georgien u.a. zu vielen<br />
Arbeitsverhältnissen führe, in denen Arbeitskräfte nicht<br />
entsprechend ihrer Qualifikation eingesetzt werden.<br />
Umschulungsmaßnahmen würden bisher nicht<br />
<strong>aus</strong>reichend geför<strong>der</strong>t. In Tunesien wird insbeson<strong>der</strong>e das<br />
Ungleichgewicht zwischen <strong>der</strong> Vielzahl an Hochschulabschlüssen<br />
und den unzureichenden Arbeitsmöglichkeiten<br />
für Akademiker beanstandet.<br />
„Die Bildungspolitik des alten Regimes verfolgte das<br />
Ziel, so viele junge Menschen wie nur möglich zu einem<br />
Studium zu motivieren. Lange galt die Devise: Bereitet<br />
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