Insider JULI 2013 als pdf herunterladen - Israelitische ...
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IKG / Archiv<br />
grosse Fortschritte<br />
bei den Archiven<br />
Seit 10 Jahren bemüht sich die Kultusgemeinde,<br />
ihre Archive aus Moskau, Warschau,<br />
Prag, Jerusalem aber auch aus dem<br />
Burgenland und verschiedenen anderen österreichischen<br />
Gemeinden zurück zu holen.<br />
Diese Archivbestände wurden zum Teil von<br />
den Nazis geraubt und in diverse Länder<br />
verschleppt, wo sie dann nach dem Krieg<br />
deponiert wurden. In den 1950er Jahren hat<br />
die Kultusgemeinde selbst Archive in Israel<br />
leihweise den Central Archives in Israel zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
Moskau<br />
Nach einer Vielzahl von Moskau-Reisen inkl.<br />
vieler Tage im Moskauer Militärarchiv sind<br />
alle Unterlagen erstellt und Voraussetzungen<br />
geschaffen worden, um die Archive aus<br />
Moskau nach Wien zurück zu bringen. Es<br />
ist auch gelungen, die Republik Österreich<br />
zu überzeugen, sämtliche Kosten zu übernehmen<br />
(neben Transport und Versicherung<br />
verlangt die Russische Föderation noch ein<br />
beträchtliche Gebühr für die Aufbewahrung<br />
in den letzten 70 Jahren). Einzig und allein<br />
eine Klage des Chabad USA in Washington<br />
hält uns noch auf. Chabad hat ohne Überprüfung<br />
der tatsächlich von der IKG Wien<br />
zur Rückgabe geforderten Unterlagen bei<br />
einem amerikanischen Bezirksgericht eine<br />
einstweilige Verfügung in Abwesenheit gegen<br />
die Russische Republik erwirkt nach<br />
dem Motto „es könnten ja in unseren Archiven<br />
Unterlagen der Schneerson-Bibliothek<br />
sein“. Wir haben Chabad angeboten, sie mögen,<br />
nachdem die Archivunterlagen in Wien<br />
sind, Einsicht nehmen und wir würden jene<br />
Dokumente, die eindeutig zur Schneerson-<br />
Bibliothek gehören, herausgeben. Chabad<br />
hat jedoch völlig absurde Forderungen gestellt<br />
(die Dokumente seien in der US-Botschaft<br />
in Wien zu hinterlegen, und anderes).<br />
Alle Vermittlungsversuche sind gescheitert.<br />
Die IKG wird nun abklären, ob gerichtliche<br />
Schritte in den USA erforderlich sind.<br />
Warschau<br />
Erika Jakubovits und Dr. Ariel Muzicant waren<br />
am 6. Juni <strong>2013</strong> in Warschau und konnten<br />
nach 5 Jahren Bemühungen mit dem<br />
dortigen Jüdischen Historischen Institut die<br />
Rückgabe aller Handschriften und Archivteile<br />
vereinbaren. Die IKG übernimmt die<br />
Kosten des Transports und einer Digitalisierung.<br />
Die Digitalisate werden dem Jüdischen<br />
Institut zur Verfügung gestellt. Nun werden<br />
die entsprechenden Dokumente ausgearbeitet<br />
und wir hoffen, noch in diesem Jahr die<br />
Archivteile nach Wien bringen zu können.<br />
Jerusalem<br />
Hier war die Kultusgemeinde gezwungen,<br />
einen Prozess zu führen, um unsere Position<br />
<strong>als</strong> Eigentümerin der Archivunterlagen feststellen<br />
zu lassen. Aus allen Dokumenten geht<br />
hervor, dass es sich um eine Leihgabe handelt<br />
und die IKG Wien nach wie vor Eigentümer<br />
ist. Die erste Instanz in Israel hat die Frage jedoch<br />
nicht beantwortet, sondern festgestellt,<br />
dass die Archive nicht aus Israel ausgeführt<br />
werden sollten. Daher unser Einspruch.<br />
Die Archivunterlagen waren zeitweise in<br />
katastrophalen Gebäuden untergebracht<br />
(„Garage“) und wurden selten benutzt, die<br />
IKG Wien hatte große Schwierigkeiten, an<br />
ihre eigenen Unterlagen heran zu kommen.<br />
In der Zwischenzeit hat es jedoch eine wesentliche<br />
Veränderung in Israel gegeben. Mit<br />
dem Wechsel sowohl der handelnden Personen<br />
<strong>als</strong> auch der Verantwortlichen in Israel<br />
besteht zum ersten Mal eine Gesprächsbasis.<br />
Wir werden weitere Gespräche führen.<br />
Burgenland<br />
Die IKG hat einen Restitutionsantrag für die<br />
im Burgenländischen Landesarchiv liegenden<br />
Archivteile gestellt. Wir warten auf eine<br />
Entscheidung der zuständigen Schiedsinstanz<br />
für Naturalrestitution.<br />
Unsere Archivabteilung versucht überdies,<br />
weitere Archivteile aus Österreich und<br />
Tschechien zurück zu holen.<br />
Jüdisches Archiv in der Seitenstettengasse<br />
2/Desider-Friedmann-Platz 1<br />
Seit Jahrzehnten besteht die Jüdische Bibliothek<br />
(des Jüdischen Museums) in der Seitenstettengasse<br />
4, 1. Stock. Ebenfalls im 1. Stock,<br />
Seitenstettengasse 2 (Eingang Desider-Friedmann-Platz<br />
1) befinden sich die Abteilung<br />
Archiv der IKG und das Büro der Abteilung<br />
für Restitutionsangelegenheiten (ehemalige<br />
Anlaufstelle). Die IKG hat vor 2 Jahren einen<br />
Grundsatzbeschluss gefasst, diese Räumlichkeiten<br />
in der Seitenstettengasse 2 generalzusanieren<br />
und hier das Jüdische Archiv<br />
unterzubringen. Dazu müssen das komplett<br />
kaputte Glasdach und die wegen der Statik<br />
gefährdeten Räume saniert sowie die brandschutztechnischen<br />
und konservatorisch/<br />
klimatischen Anforderungen eines Archivs<br />
erfüllt werden. Dafür fehlt uns jedoch das<br />
Geld. Die Archivabteilung der IKG und der<br />
Verein der Freunde und Förderer der Archive<br />
und Dokumentensammlungen der jüdischen<br />
Gemeinden Österreichs bemühen sich<br />
nun seit etwa zwei Jahren, jene Gelder (ca. 1<br />
Mio. €) aufzutreiben, die für diese Sanierung<br />
und für die Einrichtung eines benutzbaren<br />
Archives erforderlich sind. Aber auch für die<br />
laufenden Kosten, insbesondere für eine umfassende<br />
Inventarisierung des in Wien im<br />
Jahr 2000 gesicherten Archivs sind zusätzliche<br />
Geldmittel und Personal erforderlich. So<br />
hat der Verein der IKG bereits in der Vergangenheit<br />
Gelder zur Verfügung gestellt, die es<br />
ermöglicht haben, eine Projektmitarbeiterin<br />
aufzunehmen und die Bestandsaufnahme zu<br />
beschleunigen. Diese wird <strong>2013</strong>/2014 fertiggestellt.<br />
In einem weiteren Schritt müssen<br />
nun die Archivbestände, die im Depot in der<br />
Czerningasse lagern (im Wesentlichen handelt<br />
es sich um Archive nach 1945) gesichtet<br />
und inventarisiert werden. Nun ist es auch<br />
gelungen, Subventionen und Spenden von<br />
der Landeshauptleutekonferenz und Frank<br />
Stronach zu erhalten; bei der EU wurde ein<br />
eigenes Projekt „Jüdisches Archiv Wien“<br />
eingereicht. Geplant ist, bis Ende des Jahres<br />
die Finanzierung soweit voran zu treiben,<br />
dass das Projekt 2014/2015 realisiert werden<br />
kann. (Im letzten IKG-Wahlkampf wurden<br />
leider unwahre Behauptungen über die Archive<br />
aufgestellt. Diese befinden sich – siehe<br />
oben – bereits im 1. OG der Seitenstettengasse<br />
2. Die Nutzung dieser Räume für<br />
andere Zwecke ist aus Kosten- und Sicherheitsgründen,<br />
aber auch wegen fehlendem<br />
Tageslicht nicht möglich).<br />
Oskar Deutsch, Präsident<br />
Ombudsleute<br />
der IKG<br />
Wir sind für Sie da!<br />
Amner Kalantarow<br />
0664/201 90 40<br />
praesident@vbj.or.at<br />
Alexander Mandelbaum<br />
0664/432 28 80<br />
alexandermandelbaum@hotmail.com<br />
Dr. Wjaczeslaw Pinchasov<br />
0676/844 287 200<br />
dr.pin@chello.at<br />
Claudia Prutscher<br />
0699/1200 94 49<br />
claudiaprutscher@gmail.com<br />
Ilan Yaakobishvili<br />
0650/543 53 84<br />
handyland1@chello.at<br />
4 www.ikg-wien.at Juli <strong>2013</strong> – Tamus / Aw 5773