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Geschäftsbericht 2012 - DVS

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Forschungsbilanz Beispiel 2 – Ergebnistransfer und Umsetzung im Vorhaben:<br />

Metallkundlich-technologische Untersuchungen zum Elektronenstrahlschweißen mit kombinierter<br />

Mehrprozesstechnik von austenitisch-ferritischen Stählen ohne Schweißzusatz<br />

IGF-Nr. 16.277 B / <strong>DVS</strong>-Nr. 01.066<br />

Laufzeit: 1. Dezember 2009 – 31. Mai <strong>2012</strong><br />

Prof. Dr. Ing. K. Dilger, Institut für Füge- und Schweißtechnik, TU Braunschweig<br />

Prof. Dr.-Ing S. Jüttner, Institut für Werkstoff- und Fügetechnik, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg<br />

Das Elektonenstrahl-Schweißen von Duplex-Stählen wird in der<br />

Fertigung nur in Verbindung mit zusätzlichen technologischen<br />

Maßnahmen, wie die Verwendung eines überlegierten Zusatzwerkstoffs<br />

und/oder nachfolgendes Lösungsglühen, eingesetzt.<br />

Grund dafür ist die typische Ausbildung eines Schweißgutgefüges<br />

mit hohem Ferrit-Gehalt (≥ 70 % FE) infolge der<br />

kurzen Abkühlzeit und daraus den resultierenden ungenügenden<br />

Zähigkeitseigenschaften sowie hohen Korrosionsanforderungen.<br />

Ein Verzicht auf teuren Zusatzwerkstoff und eine Wärmenachbehandlung<br />

kann durch die Entwicklung einer an die<br />

metallurgischen Besonderheiten dieser Werkstoffgruppe angepassten<br />

inno vativen EB-Mehrstrahltechnologie ermöglicht werden<br />

für die schweißtechnische Fertigung dickwandiger Duplex-Bauteile.<br />

Die im Rahmen dieses Forschungsprojektes entwickelte<br />

EB-Mehrstrahltechnik ist durch mehrere hintereinander laufende<br />

Schmelzbäder gekennzeichnet und führt infolge des erhöhten<br />

Wärmeeintrags im Vergleich zum konventionellen<br />

EB-Schweißen zu längeren Abkühlzeiten. Welche Anzahl und<br />

Größe jedes einzelnen Schmelzbades ein Optimum darstellt,<br />

wurde durch umfangreiche metallkundlich-technologische Untersuchungen<br />

experimentell ermittelt. Eine Validierung/Überprüfung<br />

der entwickelten EB-Mehrstrahltechnik erfolgte anschließend<br />

durch Schweißen von I-Nähten an verschiedenen<br />

industrierelevanten Duplex-Legierungen. Alle Schweißverbindungen<br />

verfügen trotz erhöhter Ferrit-Gehalte über sehr gute<br />

mechanisch-technologische Gütewerte im Kerbschlagbiegeversuch<br />

nach Charpy VWT bei -40 °C und im statischen Zugversuch.<br />

Außerdem lag eine sehr hohe Lochkorrosionsbeständigkeit<br />

vor (Bild 31).<br />

Tabelle<br />

Werkstoff 1.4462 1.4362 G1.4470<br />

GW SG GW SG GW SG<br />

KV [J] 205 223 250 126 155 123<br />

Rm [MPa] 749 731 687 673 709 688<br />

Rp0,2 [MPa] 574 506 480 407 450 458<br />

A50 [%] 41 33 43 36 35 26<br />

CPT [°C] 48 45 22 17 46 44<br />

Bild 31: Eigenschaften der Schweißverbindungen aus dickwandigen Duplexwerkstoffen<br />

Stimmen aus der Anwendung<br />

Dipl.-Ing. Volker Adam, pro-beam AG & Co. KGaA:<br />

„Ein Verlust der Kerbschlagarbeit stellte in der Vergangenheit<br />

häufi g das entscheidende Hindernis für den Einsatz der sonst<br />

für diesen Aufgabenstellung hervorragend geeigneten Elektronenstrahltechnologie<br />

dar. Mit den Erkenntnissen aus diesem<br />

Forschungsvorhaben kann nun auch der Zähigkeitsverlust<br />

beim EB-Schweißen von Duplexstählen ohne weitere Prozessschritte<br />

in den zulässigen Grenzen gehalten werden. Somit ist<br />

der Weg in weitere Anwendungsfelder geöffnet.“<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 27

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