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Geschäftsbericht 2012 - DVS

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5 Die Fachausschüsse der Forschungsvereinigung | FA 7<br />

Forschungsbilanz Beispiel 2 – Ergebnistransfer und Umsetzung im Vorhaben:<br />

Industrielle Nutzung des Reactive Air Brazings zum Fügen von leckdichten<br />

Keramik-Keramik- und Keramik-Metall-Verbunden<br />

(IGF-Nr. 16.871 N / <strong>DVS</strong>-Nr. 07.064)<br />

Laufzeit: 1. Januar 2011 bis 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

Prof. Dr.-Ing. K. Bobzin, Institut für Oberflächentechnik, Aachen<br />

Um das Reactive Air Brazing (RAB) besser industriell zum Fügen<br />

von leckdichten Keramik-Keramik- bzw. Keramik-Metall-Verbunden<br />

nutzen zu können, wurde einerseits die Porosität<br />

mittels in-situ-Beobachtungen (Bild 40) erforscht und<br />

optimiert. Andererseits wurden verschiedene Werkstoffe sowie<br />

Prozesse auf ihre Eignung für das RAB hin untersucht sowie die<br />

Eigenschaften der RAB-Verbindungen charakterisiert.<br />

Der Großteil der in den RAB-Lötnähten von Al 2<br />

O 3<br />

-Verbunden<br />

auftretenden Porosität entsteht bei niedrigen Temperaturen<br />

durch den verdampfenden Binder. Beim Aufschmelzen und Erstarren<br />

verändert sich die Porosität kaum. Eine Reduktion des<br />

Binderanteils bzw. das Trocknen der Paste vor dem Lötprozess<br />

verhindert die Entstehung der Poren. Bei Loten mit höherem<br />

Cu-Anteil schließen sich die binderbedingten Poren zum Teil<br />

vollständig durch das flüssige Lot, wenn auf eine Haltezeit beim<br />

Aufheizen verzichtet wird. Grund dafür ist der niedrige Benetzungswinkel<br />

in Kombination mit Binderresten auf dem Grundwerkstoff.<br />

Beim Stahl X1CrTiLa22 kommt es zudem bei Temperaturen<br />

um 1.000 °C zur Entstehung weiterer Poren durch die<br />

Reaktion des Cu-Mischoxids, das sich auf dem Stahl gebildet<br />

hat. Unter Berücksichtigung der gewonnenen Erkenntnisse<br />

konnten mit ausgewählten Loten leckdichte Verbindungen erstellt<br />

werden.<br />

Das RAB eignet sich als Fügeverfahren für ein weites Feld an<br />

keramischen und metallischen Werkstoffen. RAB-Verbunde<br />

wurden auch mittels Induktion hergestellt. Die Festigkeiten<br />

bzw. das Verhalten bei der Alterung hängt stark von den verwendeten<br />

Lot- und Grundwerkstoffen ab. Die hierzu bereitgestellten<br />

Daten können ein wichtiges Hilfsmittel für den qualifizierten<br />

Einsatz des RAB in der Industrie bilden.<br />

Bild 40: In-situ-Beobachtung der<br />

Porositätsentwicklung; Saphir-Al 2<br />

O 3<br />

-<br />

Verbund gelötet mit Ag8Cu-Lotpaste;<br />

Löttemperatur: 1050 °C;<br />

Lötzeit: 20 Minuten, Heizrate: 10 K/min,<br />

keine Haltezeit<br />

Stimmen aus der Anwendung<br />

Dr.-Ing. Harald Krappitz, Geschäftsführung,<br />

Innobraze GmbH, Esslingen:<br />

„Die Ergebnisse der durchgeführten Arbeiten im Rahmen des<br />

oben genannten IGF-Projektes haben wesentlich dazu beigetragen,<br />

ein tieferes Verständnis des RAB-Prozesses zu erlangen<br />

und haben uns ermöglicht, gezielt Maßnahmen gegen Benetzungsfehler<br />

und Porositäten in den Lötverbindungen zu<br />

ergreifen. Wir sind somit in der Lage, einen Beitrag zur Lösung<br />

dieser anspruchsvollen fügetechnischen Aufgabe zu leisten<br />

und damit die Elektromobilität zu fördern. Mit unserem<br />

Knowhow-Vorsprung sind wir ein gefragter Entwicklungspartner<br />

der Automobil-Zulieferindustrie geworden.“<br />

46 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>

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