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Motivation, Zielsetzung und innere Organisation von ...

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3.2 Modellkonzeption AFI<br />

Aufbauend auf den oben diskutierten Aspekten wird im folgenden ein<br />

Modellkonzept vorgeschlagen, das die empirischen Ergebnisse ebenso<br />

berücksichtigt wie theoretische Erkenntnisse. Das Zielsystem der<br />

Gesellschafter findet darin ebenso Berücksichtigung wie pragmatische<br />

Forderungen aus der Praxis.<br />

Die Modellkonzeption AFI 2 steht unter der Maxime: „Großzügigkeit in<br />

Detailfragen“. Wie SCHMIDT (1997, S. 214) in seiner Arbeit herausstellt, ist<br />

dies eine elementare Voraussetzung für den Erfolg einer Kooperation. Klare<br />

Vereinbarungen bei gleichzeitiger Großzügigkeit ermöglichen es, dass eine<br />

Kooperation auch langfristig stabil bleibt. Über gr<strong>und</strong>legende Fragen <strong>und</strong> die<br />

Aufgabenverteilung müssen sich die Partner einig sein. In Detailfragen sollten<br />

sie großzügig miteinander umgehen <strong>und</strong> insbesondere dazu bereit sein, je<br />

nach Situation Absprachen flexibel zu handhaben. Dabei muss bei allen<br />

Beteiligten der Wille <strong>und</strong> die Bereitschaft vorhanden sein, auftretende<br />

Probleme einvernehmlich zu lösen.<br />

Die Entscheidung zur Gründung einer Kooperation fällt meist aufgr<strong>und</strong><br />

einer als ungünstig empf<strong>und</strong>enen arbeitswirtschaftlichen Situation der<br />

Betriebe. Obwohl auch ökonomische Erfolgserwartungen in der Regel eine<br />

Rolle spielen, haben die Befragten in der empirischen Erhebung in vielen<br />

Fällen die soziale <strong>Motivation</strong> höher gewichtet. Die Studie liefert aufgr<strong>und</strong> der<br />

Zusammensetzung der Stichprobe ein typisches Ergebnis für arbeitsintensive<br />

Betriebszweiggesellschaften in der Milchvieh- <strong>und</strong> Sauenhaltung.<br />

Arbeitswirtschaftliche Probleme werden sich im Zuge des betrieblichen<br />

Wachstums in westdeutschen Betrieben aber auch bei anderen<br />

Betriebsausrichtungen ergeben <strong>und</strong> den Kooperationsgedanken befördern.<br />

Die Praxis fordert ein möglichst transparentes Verteilungssystem. Die<br />

Betriebsleiter verstehen darunter in der Regel einen Verteilungsschlüssel, der<br />

einfach zu handhaben ist <strong>und</strong> gerecht erscheint. Aufwendige Berechnungen<br />

werden meist als nicht unmittelbar nachvollziehbar empf<strong>und</strong>en <strong>und</strong> erhöhen<br />

in den meisten Fällen lediglich das Konfliktpotenzial. Dazu gehören auch<br />

Modelle, die Vergütungshierarchien verwenden. Nur wenige<br />

Betriebszweiggesellschaften in unserer Studie verwenden eine solche<br />

Vorgehensweise.<br />

AFI (Schaubild 4), eine arbeitsorientierte Modellkonzeption, sieht vor, die<br />

eigene Arbeitskraft der Kooperationspartner in der Hierarchie der<br />

Produktionsfaktoren ganz oben anzusiedeln, so dass sie aus dem<br />

Betriebsergebnis zuerst entlohnt wird. Dies ist übrigens in der französischen<br />

Gesetzgebung zur Kooperationsgestaltung bindend vorgeschrieben (vgl.<br />

2 AFI: „Arbeit first“, das Modell nimmt zuerst eine Entlohnung der eingebrach ten Arbeit<br />

vor, bevor andere Produktionsfaktoren entlohnt werden.<br />

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