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Fotos: Privatarchiv Vor 70 Jahren: Ruhrtal überflutet | Ein Bericht von Lotti Meinert Danach liefen wir zum Ausgang der Firma. Da kam auch schon das erste Wasser. Angestellte schleppten Akten, meine Schwester kam und drückte mir vier Ordner in der Arm. Die habe ich bei Bekannten, die oberhalb der Schienen wohnten, abgelegt. Als ich dann wieder am Ausgang der Firma ankam – mein Vater hatte meiner Schwester verboten, noch einmal ins Werk zurückzugehen – war das Wasser schon sehr gestiegen und die Strömung war stark. Da kam ein Elektrokarren gefahren mit zwei Kartons und zwei Männern. Die Strömung erfasste das Gerät, die Männer wollten auf eine Mauer springen, diese kippte um und die inzwischen rasende Flut riss alles fort. Einer der Männer konnte sich retten aber der zweite – Herr Halbach – ertrank. Das war für uns alle unfassbar, so nah dabeizustehen und nicht helfen zu können. Nun sahen wir auch schon tote Tiere und sogar ein Scheunendach mit Heu anschwimmen. In dem Heu hockten verängstigte Hühner. Wir konnten nichts mehr tun und entschlossen uns, an der Böschung hinter dem Bahngleis hochzuklettern, um zu sehen, was mit der „Insel“ Bombenangriff auf Möhnetalsperre im Jahr 1943 „Rasende Flut riss alles fort“ Im April und Anfang Mai 1943 gab es außergewöhnlich oft Fliegeralarm. Aus dem „Volkesempfänger“ hörte man dann: „Bomber- Verband im Anflug Richtung Ruhrgebiet“. Also ging es ab in den Luftschutzkeller. Natürlich glaubten wir, dass es um die Zerstörung der großen Werke wie Krupp, Modelstahlwerk und Bochumer Verein ging. Aber dort blieb alles ruhig. Meine Schwester arbeitete im Büro der Fa. Lohmann und ich im elterlichen Geschäft. Obwohl wir mal wieder kaum geschlafen hatten, mussten wir pünktlich aufstehen. Meine Schwester war kaum zehn Minuten aus dem Haus, da klingelte schon das Telefon. Aufgeregt schrie sie: „Trommelt Leute zusammen und kommt hier herunter ins Ruhrtal zu Lohmann! Wir müssen die Leute in den Häusern bis zu den Schienen wecken, der Staudamm der Möhne ist gesprengt!“ Vater und ich sind losgerannt und haben jeden, der uns begegnete, mitgenommen. Als wir am Mühlengraben ankamen, waren schon Arbeiter der Firma Lohmann dabei, die Gitter an der Brücke abzuschneiden. Wahrscheinlich befürchtete man, dass sich dort zu viel Unrat stauen würde. Jeder von uns bekam ein Haus zugeteilt und musste an jede Tür trommeln. Verschlafene Gesichter, böse Worte: „Ich komme von der Nachtschicht, seid ihr verrückt?!! „Los, schnapp deine Papiere, deinen Mantel, eine Wolldecke und dann raus hier!“ Eine junge Mutter hatte als Kinderbett einen Kinderwagen ohne Räder auf zwei Stühlen stehen. Sie wollte dieses Ding unbedingt aus dem 2. Stock mitnehmen und begriff gar nicht, dass sie das Baby auf den Arm nehmen sollte. passiert war. Wir konnten es gar nicht glauben. Bis auf ein Haus waren alle Häuser verschwunden. In dem Haus wohnte Familie Rosendahl. Opa Rosendahl war Fährmann, der gegen ein kleines Entgelt Wanderer mit dem Kahn übersetzte. Er hatte wohl das Haus nicht verlassen wollen und nun war er vor dieser furchtbaren Flut bis auf das Dach geflüchtet. Unten hatte die Gewalt des Wassers schon Fachwerke aus den Balken gespült. Wir haben geschrieen, um ihm Mut zu machen, aber er hörte uns nicht. Das Getöse der Flut war lauter. Dann plötzlich kam ein großes graues Schlauchboot mit einem lauten und wohl starken Motor. Darin waren vier Soldaten. Sie brauchten vier Versuche, um den Opa Rosendahl zu erreichen. Immer wieder hatte die Gewalt der Fluten das Boot abgetrieben. Das Haus der Familie Kr. gab es auch nicht mehr. Ich machte mir Sorgen, wo wohl meine Freundin Ruth sein mochte. Als ich später nach Hause kam, war sie in ihrer Not zu meinen Eltern gelaufen. Sie hat dann vier Wochen bei uns gewohnt, ihre Eltern waren bei Verwandten in Bochum gelandet. In der Not und der Eile hatten sie sich verloren. Einige Tage später sprach es sich in Herbede herum, dass Gertrud Almeier, die in Günne – gleich unter der Staumauer ihren Arbeitsdienst ableistete – auch ums Leben gekommen war. Das Gemeindefest der Ev. Kirchengemeinde Herbede … findet diesmal in Buchholz statt. Wie vielleicht nicht allen bekannt: Die Kirchengemeinde Herbede besteht aus drei Predigtstätten; der Kirche in Herbede, der Schöpfungskirche in Durchholz und der Kirche in Buchholz. Der Ort des Gemeindefestes wechselt also jedes Jahr. Übrigens nächstes Jahr ist Herbede wieder dran, im Jahr der 200-Jahr-Feier. Am Sonntag, dem 23. Juni 2013 startet das Fest also in der Buchholzerstr. 31 mit einem Gottesdienst, der musikalisch vom Chor Efharisto und den KG Spatzen unterstützt wird. Danach können wir uns auf weitere Chöre freuen, u.a. dem Posaunenchor und dem Chor der Deutschen Eiche. Mit Wissen und etwas Glück kann man schöne Preise gewinnen, vorausgesetzt, man macht beim Quiz mit. Für die Kinder stehen eine Hüpfburg und ein Langkicker bereit. Das Kinderschminken kam zuletzt gut an, auch das ist geplant. Natürlich ist für das leibliche Wohl gesorgt. Bis ca. 18 Uhr können sich Gemeinde und Gäste einen schönen Tag machen. Für Ihren Erfolg legen wir uns schon mal quer … Ungewöhnliche Aufgaben benötigen ungewöhnliche Lösungen. Fragen Sie uns … Werbedienst Druck, Medienproduktion, Werbemittel EDV-Services EDV-Dienstleistungsund Servicepartner fwg-Studio full-service, webs & graphics press / Image-Magazin Zeitschriften, PR-Arbeit, Verlag ☎ 0 23 02/9 83 89 80 · info@kamk.de · www.kamk.de media+kommunikation
375 Jahre … Aus der Ev. Kirchengemeinde und noch viel mehr Lebensjahre waren beim letzten Senioren-Geburtstags-Nachmittag in der Schöpfungskirche versammelt. Bereits seit sieben Jahren lädt die Ev. Kirchengemeinde alle drei Monate zu einem besonderen Nachmittag ein, bei dem nicht nur die Geburtstagskinder der zurückliegenden drei Monate, sondern alle Seniorinnen und Senioren herzlich willkommen sind. Neben Andacht, Kaffee und Kuchen ist Zeit, miteinander zu reden. Viele „alte Herbeder“ kennen sich untereinander und einige haben bei diesen Nachmittagen schon ehemalige Klassenka- meradinnen und Arbeitskollegen wiedergetroffen, die sie aus den Augen verloren hatten. Zudem stehen Gedichte und Lieder auf dem Programm, letztere gern auch zum schwungvollen Mitsingen. Der Höhepunkt des Nachmittags ist die „Bescherung“, bei der die Geburtstagskinder der letzten drei Monate gefeiert werden. Ab 70 Jahre geht’s los, aber auch viele 80-Jährige und sogar einige 90-Jährige sind dabei. Beim letzten Nachmittag im Mai gab es eine Premiere: Frau Margarete Saworra ist mit 100 Lebensjahren das älteste Geburtstagskind, das wir an diesen Nachmittagen in all den zurückliegenden Jahren begrüßen durften. Gemeinsam mit den 90-Jährigen schafften sie es auf 375 Lebensjahre. Wir staunen und wünschen den JubilarInnen Gottes Segen! Der nächste Nachmittag findet am 8. August statt. Herzlich willkommen! Wochenend-Workshop mit Claudia Schotte: Landschaftsmalerei Ein überschaubares Format und wasserlösliche Ölfarbe erleichtern den Einstieg in die Ölmalerei. Mit Blick in die Natur oder nach mitgebrachten Motiven wird Schritt für Schritt das Bild angegangen. Von der Farbanordnung auf der Palette, bis hin zu verschiedenen Pinselführungen werden erarbeitet. Die Vorzüge von wasserlöslicher Ölfarbe werden herausgestellt und mit anderen Farben verglichen. Termine: 15./16., 22./23. oder 29./30. Juni 2013. Alle Wochenend-Workshops finden von 10 bis 13 Uhr statt. Die Kosten betragen 99 Euro (eine Leinwand & Farben inklusive). Wo? Im Werkstatt-Atelier Claudia Schotte, Burgstraße 14, 58456 Witten. Anmeldung unter 02302 – 42 95 95 oder 0174 911 21 25. Eine maximale Teilnehmerzahl von acht Personen gewährleistet eine gute Betreuung. Da es sich um plein air-WoWo‘s handelt, fällt der Workshop bei Regen leider aus. Bild 2: Walter Trepper (90 J.), Erna Hippert (92 J.), Irene Blankenagel (93 J.) und Margarete Saworra (100 J.) Ev. Kirchengemeinde Herbede informiert: Am Sonntag, den 30. Juni 2013 lädt die Ev. Kirchengemeinde Herbede um 10.30 Uhr zum Gottesdienst mit anschließender Gemeindeversammlung in die Herbeder Kirche ein. Das Presbyterium informiert über wichtige Veränderungen in der Gemeinde. Kommen Sie zahlreich! Sonntag, 30.06.,18.00 Uhr: Jugendgottesdienst im Markus-Zentrum, Jugendetage mit Diakon Thorsten Schröder, seinem Team und der Jugendband RISE UP. Image | Juni 2013 23
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