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Aktuelle Ausgabe - Image Magazin

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Es ist erreicht!<br />

Nein, ich will mich nicht über die Vorteile der einst so hochgelobten<br />

Bartbinde für den Schnurrbart à la „Es ist erreicht – Kaiser Wilhelm<br />

II“ äußern, die verhinderte, dass das gute Stück (der Schnurrbart natürlich)<br />

nachts nicht abstürzte. Wie bekomme ich nun die Kurve von<br />

einem aussterbenden Wort zu einem Begriff, der zurzeit in mancher<br />

Munde ist: Glasfaserkabel!<br />

Es ist erreicht. Witten will es: das<br />

super schnelle, Mega-, Giga-Kabel.<br />

Mit allen Anstrengungen, Informationsveranstaltungen,<br />

Fristverlängerungen<br />

für die Anmeldung,<br />

Informationsflut in den Tageszeitungen,<br />

Werbung per Post,<br />

Werber und Werberinnen in großer<br />

Zahl, die bis zum letzten Tag<br />

die Klinken putzten. – Es hatte Erfolg.<br />

Gerettet!<br />

Nur bei mir nicht. Ich bin ein Verweigerer.<br />

Ich gehe sehenden Auges<br />

in die Informationssteinzeit<br />

zurück. Ich habe durch meine<br />

Weigerung unsere Bürgermeisterin<br />

enttäuscht, obwohl wir uns<br />

gar nicht persönlich kennen. Und<br />

es auch nicht meine Absicht war.<br />

Wirklich nicht. Aber bei dem ‚Bodenpersonal‘,<br />

das mich mindestens<br />

acht Mal (!) besucht hat, um<br />

mich mit vielen sprachlichen und<br />

gestischen<br />

Mitteln zu einer<br />

– zu der<br />

alles entscheidenden,<br />

mich<br />

rettenden –<br />

Unterschrift<br />

zu bringen.<br />

Der erste<br />

Werber kam,<br />

wie viele andere<br />

auch,<br />

an einem Samstagmittag. Er war<br />

etwas älterer, gesetzter und wohl<br />

sehr erfahren Profi. Er stellte sich<br />

und sein Anliegen vor, wir erklärten<br />

ihm freundlich unser Desinteresse.<br />

Smalltalk. Verabschiedung.<br />

Und gut war es.<br />

Nächster Versuch zu zweit. Ähnliches<br />

abgeklärtes Verhalten bei<br />

den zwei Männern und der Hinweis<br />

von uns, dass wir nun von<br />

keinem Werber mehr besucht<br />

werden wollten. – Die Kommunikation<br />

in diesem Kommunikationskonzern<br />

schien wohl nicht gut<br />

zu funktionieren; denn ein paar<br />

Tage später kam eine junge, smarte,<br />

straighte (so sagt man wohl<br />

heute) Dame. Wir nahmen ihr sofort<br />

den Wind aus den Segeln und<br />

wiesen auf unseren Wunsch hin,<br />

zu diesem Thema nicht mehr behelligt<br />

zu werden, und baten sie<br />

zu gehen. Diese Propagandistin<br />

war von einem anderen Kaliber<br />

als ihre Vorgänger. Sie wurde sofort<br />

laut und forderte uns auf, ihr<br />

endlich zuzuhören, wir wären unhöflich<br />

und das mindeste, was wir<br />

ihr entgegenzubringen hätten,<br />

wäre, ihr zuzuhören. Wir lehnten<br />

nun klar und eindeutig ab und wir<br />

erfuhren, dass wir unverschämt<br />

seien. Nun ja eine neue Erkenntnis.<br />

Unsere Nachbarn waren ganz<br />

Ohr bei diesem kurzen aber heftigen<br />

Gespräch. Die nachfolgenden<br />

Kontakte in unserer Straße<br />

waren denn auch nicht von Erfolg<br />

gekrönt.<br />

Einige Gespräche mit Telekom-<br />

Werbern ließ ich auch mal sofort<br />

aus und öffnete die Tür erst gar<br />

nicht. Aber einmal war ich unvorsichtig.<br />

Vor der Tür stand ein junger,<br />

anscheinend wohl geschulter<br />

Vertreter<br />

seiner<br />

Kunst. Bevor<br />

ich mich<br />

versah, hatte<br />

er im wahrsten<br />

Sinne<br />

des Wortes<br />

seinen Fuß<br />

in der Tür.<br />

Unser Gespräch<br />

drehte<br />

sich dann<br />

schwerpunktmäßig darum, dass<br />

er die Tür freigeben sollte und er<br />

seinerseits die Gefahr sah, dass<br />

ich ihn verletzen könnte. Dabei<br />

erfuhr ich noch als wichtigsten<br />

Punkt, dass er nicht irgendwer<br />

sei, sondern der Bezirksleiter.<br />

Ich schloss messerscharf daraus,<br />

dass alle anderen Vertreter<br />

vor ihm nur so eine Art Hilfskräfte<br />

für ihn waren und ihre Arbeit<br />

nicht richtig erledigt hatten und<br />

nun durch ihn die einzig wahre,<br />

autorisierte Information käme,<br />

die mich sofort jeden Vertrag<br />

unterschreiben ließe. Also,<br />

ein bisschen mehr Respekt meinerseits<br />

wäre schon angebracht.<br />

Das konnte und wollte ich aber<br />

auch nicht. Bevor wir uns trennten,<br />

kam dann sein Trumpf, der<br />

nun die letzte Zurückhaltung bei<br />

mir aus dem Weg räumen sollte.<br />

Glasfaserkabel<br />

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Leserbrief zur <strong>Image</strong>-<strong>Ausgabe</strong> Mai 2013<br />

Thema: Stadtteilbibliothek Heven,<br />

Ich weiß nicht, von wann ihre Informationen sind bzw. woher sie Ihre<br />

Informationen über die Stadtteilbibliothek Heven beziehen, doch sie<br />

entsprechen leider überhaupt nicht der aktuellen Situation.<br />

(Anm. der Redaktion: Informationen: Kulturforum Witten)<br />

Seit Anfang dieses Jahres gibt es nur noch einen Raum für die auszuleihenden<br />

Medien. Das Angebot der Bücher ist stark geschrumpft<br />

und die Kinderbuchabteilung, die lange Zeit in einem schönen Raum<br />

untergebracht war, gibt es nicht mehr! Alle Bücher befinden sich nun<br />

in einem Raum, der aber auch nur zum Teil genutzt werden kann.<br />

Der hintere Teil des Raumes steht – wie auch die anderen Räume der<br />

Etage– der WABE zur Verfügung. Die äußere Situation ist also alles<br />

andere nett und freundlich. Nur durch das große Engagement einer<br />

ehrenamtlichen Mitarbeiterin und einer Mitarbeiterin der Stadtbibliothek<br />

Witten (die aber immer wieder auch in anderen Stadtteilen<br />

und in der Hauptstelle aushelfen muss) kann der Betrieb irgendwie<br />

aufrechterhalten werden. Leider sind Veranstaltungen wie z.B. Vorlesestunden,<br />

wie ich sie zweimal im Jahr für die Kinder des Stadtteils<br />

angeboten habe, in der aktuellen Situation nicht mehr möglich.<br />

Das ist der zurzeit aktuelle Stand. Es war mir wichtig Ihnen dies mitzuteilen.<br />

Mit herzlichen Grüßen, Annette Grabosch<br />

<strong>Image</strong><br />

Ich wurde persönlich in die Pflicht<br />

genommen: „Ihre Bürgermeisterin<br />

wünscht es sich aber“. So leid<br />

es mir tut, ich musste ihn und somit<br />

unsere Bürgermeisterin enttäuschen.<br />

Sie wird es bestimmt<br />

verkraften und mir nachsehen.<br />

Aber ich will dieses Kabel nicht!<br />

Dann bekam dieser junge Mann<br />

aber noch ein wenig Balsam für<br />

seine Seele. Meine Nachbarin, sie<br />

geht auf die 90 zu und ist noch<br />

ganz fit, hatte Erbarmen mit ihm<br />

und hörte ihm freundlich zu, stellte<br />

Verstehens-Fragen, lobte ihn<br />

für sein Engagement und hatte<br />

Mitleid mit ihm, weil er so hart arbeiten<br />

muss für sein Geld. So viel<br />

Verständnis nach dem fürchterlichen<br />

Frust mit mir. Das Gespräch<br />

dauerte so etwa zehn Minuten.<br />

Leider gab es zum Schluss für den<br />

Werber auch kein Happy End mit<br />

meiner Nachbarin. Sie ahnen es<br />

schon? Die alte Dame hat überhaupt<br />

keinen Computer. Aber die<br />

Unterhaltung hat ihr gefallen.<br />

<br />

GüP<br />

Nächster<br />

Erscheinungstermin:<br />

Montag, 01.07.2013<br />

Anzeigenschluss: Mittwoch, 19.06.2013<br />

Tel. 0 23 02/98 38 980 • info@kamk.de<br />

<strong>Image</strong> | Juni 2013<br />

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