Brunnenviertlers - Wiener Einkaufsstraßen
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Kunst<br />
Foto: Anna Kurz<br />
Das Einrad fahren ist eine der Disziplinen der Äquilibristik, der Gleichgewichtskunst<br />
Was ist Kunst?<br />
Eine Definition hört man selten, eher<br />
die Negation: „Das ist keine Kunst“.<br />
Gemeint ist damit meistens: „Dazu<br />
muss man nicht viel können“.<br />
Der Volksbrockhaus beantwortet die<br />
Frage im Jahre 1972 einleitend ganz<br />
in diesem Sinne:<br />
„Kunst ist zur Meisterschaft entwickeltes<br />
Können; im engeren Sinn die bildende<br />
Kunst (Architektur, Plastik,<br />
Malerei, Graphik, Kunsthandwerk),<br />
ferner auch Musik, Dichtung, Theater,<br />
Tanz.“<br />
Doch geht er dann auf den Wandel<br />
der Kunst in der Geschichte, ihre<br />
wechselnde gesellschaftliche Stellung<br />
im Lauf der Zeit ein:<br />
Die (vermutet) kultisch-magische<br />
Bedeutung der Höhlenmalerei, die<br />
Verbindung von Kult und Glaube in<br />
den alten Hochkulturen (Tempel ... ),<br />
Kunst im Dienste der Religion vom<br />
Mittelalter bis ins Barock, erst die<br />
Renaissance löste sie aus ihrer religiösen<br />
Bindung ...<br />
Weltliche Auftraggeber traten als<br />
Mäzene in Erscheinung, um ihre<br />
Macht zu präsentieren. Und heute<br />
hört man immer öfter, dass dieses<br />
oder jenes Werk den Weltrekord für<br />
ein Einzelstück am Kunstmarkt gebrochen<br />
hat.<br />
Kunstgeschichte im Netz<br />
Seit Anfang dieses Jahres ist die<br />
überaus informative Vorlesungsreihe<br />
„Aspekte zur Geschichte der Kunst.<br />
Von der Entstehung der Kunst in der<br />
Urgesellschaft zur Mitte des 19. Jahrhunderts“<br />
von Univ.-Prof. Dr. Daniela<br />
Hammer-Tugendhat, gehalten auf der<br />
Universität für Angewandte Kunst,<br />
allen zugänglich. Sie erläutert an beispielhaften<br />
Werken die Hintergründe<br />
und gesellschaftlichen Bedingungen<br />
ihres Entstehens. Ein Koordinatensystem<br />
zur Entwicklung der Kunst und<br />
ihrer Funktion bezogen auf Europa.<br />
Vor 25.000 Jahren, am Höhepunkt<br />
der Eiszeit, fertigten KünstlerInnen<br />
vom Ural über Sibirien bis nach Spanien<br />
Frauenstatuetten an. Eine der<br />
bekanntesten davon ist die Venus von<br />
Willendorf. Keine Füße, kein Gesicht,<br />
winzige Arme, aber Brust, Bauch und<br />
Gesäß sind deutlich ausgearbeitet.<br />
Gleichzeitig entstanden die Höhlenmalereien,<br />
vorwiegend Jagdszenen<br />
und Tierdarstellungen, naturalistisch in<br />
Proportion und Bewegung.<br />
Ein Widerspruch? Fruchtbarkeit und<br />
Nahrung, essentielle Themen des<br />
Überlebenskampfes. Beide zeugen<br />
von der Auseinandersetzung mit Realität<br />
und Utopie, den schöpferischen<br />
und mobilisierenden Aspekten der<br />
Kunst. Sie dokumentieren geistige<br />
und soziale Leistungen. Das Erfassen<br />
der Umwelt und ihrer Anforderungen,<br />
die Auseinandersetzung damit, und<br />
das für die Gruppe bildlich oder als<br />
Skulptur darzustellen. Lange vor der<br />
Erfindung der Schrift. Vorläufer<br />
moderner Medien.<br />
Alle 18 Vorlesungen auf Video unter<br />
www.youtube.com/watch?v=xxhyRx11EZk<br />
Ist Jonglieren eine Kunst?<br />
Ja, können tut man das nicht so<br />
leicht. Aber es kann von einer Kunst<br />
zur Kunst werden. Wenn die Präsentation<br />
zur besonderen Ästhetik, zu<br />
einem unverwechselbaren Ausdruck,<br />
zur Vermittlung von Gedanken und<br />
Überlegungen reift. Es gehört zwar<br />
bereits einiges dazu, einen Boogie<br />
aufs Parkett zu legen. Auf der Bühne<br />
mit Tanz ein Publikum zu begeistern,<br />
zum Staunen oder Nachdenken zu<br />
bringen, ist dann doch etwas anderes.<br />
ARTIS-TICK<br />
Gegründet von ein paar unentwegten<br />
Jongleusen und Jongleuren, die es<br />
leid waren, in diversen <strong>Wiener</strong> Parks<br />
den Unbilden der Natur zu trotzen,<br />
bildete dieser Verein in gewisser Weise<br />
den Kristallisationspunkt der <strong>Wiener</strong><br />
Jonglierszene – die selbstverständlich<br />
schon vor ARTIS-TICK existierte,<br />
überwiegend aber im Rahmen<br />
von Kursen und Workshops. Seit<br />
nunmehr siebzehn Jahren bildet<br />
ARTIS-TICK eine Plattform für die<br />
Förderung und Verbreitung von Jonglierkunst<br />
und -sport. In den vergangenen<br />
Jahren entstanden durch Initiative<br />
vieler Leute mehrere Varietéabende,<br />
Workshops, Jonglierfestivals ...<br />
Derzeit besteht mehrmals wöchentlich<br />
die Möglichkeit, in Hallen zu üben und<br />
sich auszutauschen. Diese Treffen<br />
verstehen sich als offene Trainings,<br />
nicht als Kurse. Unverbindlich reinschnuppern<br />
kann natürlich jede und<br />
6 brunnenviertler | Juni 2013