Fragen und Antworten - Ö1
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<strong>Ö1</strong> macht Schule.<br />
Ein Projekt von<br />
17. Anfang der 1930er Jahre war die Selbstmordrate unter jungen Leuten sehr hoch.<br />
Wie reagierte V. Frankl auf diese Situation?<br />
Er gründete Jugendberatungsstellen. Öffentlich waren Listen ausgehängt, auf denen die Namen<br />
<strong>und</strong> Adressen der Ärzte standen, die verzweifelte junge Menschen kostenlos in ihren privaten<br />
Wohnungen beraten würden.<br />
18. Auf welche Weise konnte den Jugendlichen geholfen werden?<br />
Auch V. Frankl konnte den Menschen keine Arbeit verschaffen, aber man konnte ihre<br />
Gedankengebäude neu strukturieren. Nicht nur Arbeit gibt Sinn, die unfreiwillige freie<br />
Zeit kann auch sinngebend genützt werden – wie, das muss individuell entschieden<br />
werden: der eine lernt eine Sprache, der andere hilft den jüdischen Friedhof zu<br />
betreuen, ein anderer unterstützt seine Großeltern, ...<br />
19. Wovon war V. Frankl als Anthropologe zutiefst überzeugt?<br />
Der Mensch ist ein Sinnsucher.<br />
Der Mensch kann unabhängig von seinem Alter, seiner Bildung, seiner Intelligenz, seiner<br />
Religion......Sinn finden.<br />
20. Der Mensch kann sich die Lebensbedingungen nicht immer aussuchen, aber trotzdem<br />
ist er laut V. Frankl verantwortlich für sein Leben – wie ist das zu verstehen?<br />
Wie der Mensch mit den ihn umgebenden Bedingungen umgeht, das kann der Mensch<br />
immer noch selbst entscheiden. Er hat in jeder St<strong>und</strong>e die Verantwortung dafür, wie<br />
er die nächste St<strong>und</strong>e, den Tag ... erleben wird.<br />
21. Wodurch unterscheidet sich die Logotherapie wesentlich von der Tiefenpsychologie?<br />
Die Tiefenpsychologie räumt dem Unbewussten <strong>und</strong> den Prägungen der Kindheit einen großen<br />
Raum ein, der das menschliche Handeln <strong>und</strong> Erleben bestimmt.<br />
Die Logotherapie gibt dem Menschen viel mehr Freiheit. Der Mensch ist nicht frei von seiner<br />
Bedingtheit, aber frei, dazu Stellung zu nehmen. Man kann den Kindheitsbedingungen<br />
z.B. auch entwachsen.<br />
22. V. Frankl wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert <strong>und</strong> 1944 nach Auschwitz.<br />
In welcher Weise hat er in diesem schwierigen Lebensabschnitt seine eigenen Thesen<br />
bewiesen?<br />
V. Frankl war sich sehr wohl dessen bewusst, dass die Chance zu überleben sehr, sehr gering<br />
war. Trotzdem versprach er sich selbst durchzuhalten. So zu leben, als gäbe es eine Garantie<br />
für das Überleben.<br />
Er spricht von einer Verantwortung durchzuhalten.<br />
23. Was ist eine laut V. Frankl notwendige Bedingung für das Überleben in Krisensituationen?<br />
Der Mensch braucht eine Ausrichtung auf die Zukunft; etwas, das in der Zukunft auf ihn wartet -<br />
das kann ein Mensch sein, das kann aber auch eine Aufgabe sein.<br />
© Diese Zusammenstellung: <strong>Ö1</strong> macht Schule /Mag. Christa Altrichter<br />
Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 4