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Hauptschule - In Form

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1<br />

2.9 „querfeldein“<br />

Autorin: Monika Kringe<br />

Träger: Verein zur Förderung bewegungs- und sportorientierter<br />

Jugendsozialarbeit e.V. (bsj Marburg)<br />

Vision des Bündnisses:<br />

Das Aktionsbündnis wollte eine in die Zukunft weisende, konstruktive<br />

Zusammenarbeit zwischen Sportvereinen, Trägern der<br />

Jugendhilfe, Gemeinwesenvereinen und Schulen entwickeln und<br />

nachhaltig etablieren. Gemeinsam mit ausgewählten Marburger<br />

Sportvereinen und Akteuren der Jugendhilfe sowie Schulen (und in<br />

Kooperation mit dem <strong>In</strong>stitut für Sportwissenschaft der Universität<br />

Marburg) sollte die Bewegungslandschaft mit und für Kinder und<br />

Jugendliche ausgebaut werden. Ziel war die Entwicklung neuer<br />

Bewegungsinhalte, die sich konkret an den Lebensstilen der Mädchen<br />

und Jungen in sog. sozialen Brennpunkten orientieren. Der<br />

Einbezug von benachteiligten Jugendlichen und Erwachsenen als<br />

Übungsleiter im Sinne der peer education sollte eine dauerhafte<br />

Verortung von Sport und Bewegung in den Stadtteilen vorantreiben.<br />

Zielgruppe:<br />

Die Zielgruppe des Marburger Aktionsbündnisses waren vorrangig<br />

Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 20 Jahren. „Querfeldein“<br />

arbeitete als sozialräumliches Präventionsprojekt explizit<br />

mit Mädchen und Jungen aus benachteiligten Lebensverhältnissen.<br />

Das Bündnis richtete sich an die Kinder und Jugendlichen aus den<br />

drei Marburger Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf:<br />

Richtsberg, Stadtwald und Waldtal.<br />

Struktur des Bündnisses:<br />

Das Bündnis besteht aus elf Partnern aus den Bereichen<br />

• Hochschule<br />

• Sport (Sportkreis und Sportvereine)<br />

• Verwaltung<br />

• Praxisprojekte (Jugendhilfe, Gemeinwesenarbeit)<br />

• Sonstige: Schulen<br />

Mitglied in dem Marburger Aktionsbündnis „querfeldein“ waren<br />

der bsj Marburg, die Jugendhilfeeinrichtungen und Gemeinwesenvereine,<br />

der Sportkreis, die Gesamt-, Haupt- und Realschulen<br />

in den benachteiligten Stadtteilen sowie die Sport- und interkulturellen<br />

Vereine mit integriertem Bewegungsangebot, die<br />

unmittelbar in den Stadteilen verortet sind. Ergänzt wurde das<br />

Bewegungsangebot durch Sportvereine, die (noch) nicht in den<br />

benachteiligten Quartieren ansässig sind, aber Leistungen für die<br />

Zielgruppe aufbauen und vorhalten wollten. Auf übergeordneter<br />

Ebene übernahm der Sportkreis Marburg Koordinationsaufgaben<br />

für das Aktionsbündnis. Die wissenschaftliche Begleitung wurde<br />

von der Universität Marburg (<strong>In</strong>stitut für Sportwissenschaft) und<br />

der Fachhochschule Frankfurt (Fachbereich Soziale Arbeit und<br />

Gesundheit) geleistet. Der bsj Marburg übernahm als Fachinstitution<br />

die Steuerung und Koordinierung des Aktionsbündnisses.<br />

Die Stadt Marburg unterstützte „querfeldein“ in ihrer Funktion als<br />

Schul- und Jugendhilfeträger.<br />

Das Marburger Aktionsbündnis war durch die Mitarbeit in unterschiedlichen<br />

Gremien und Ausschüssen in regionalen sowie landesund<br />

bundesweiten Strukturen vertreten. Regionale Multiplikatoren<br />

waren die Vertreter der Stadtteil- und Jugendarbeitskreise der<br />

Stadt Marburg, das Gesundheitsnetzwerk für Kinder „mittendrin“<br />

und Akteure des regionalen Sports. Überregionale Gremien wie die<br />

hessische Sportjugend oder die Hessische Arbeitsgemeinschaft für<br />

Gesundheitserziehung haben die <strong>In</strong>teressen des Aktionsbündnisses<br />

in Land und Bund getragen und transportierten gleichsam überregionale<br />

Entwicklungen zurück zum Netzwerk „querfeldein“.<br />

Die Personalstruktur des Marburger Aktionsbündnisses spiegelte<br />

den lebensweltbezogenen Ansatz des Konzeptes wider. <strong>In</strong> jedem<br />

der drei Modellquartiere waren im Rahmen des Bündnisses Koordinatorinnen<br />

und Koordinatoren aus der Gemeinwesen- und Jugendarbeit<br />

tätig, die die stadtteilinternen Aktivitäten förderten und die<br />

Prozesse von Partizipation und Empowerment in den Modellquartieren<br />

wesentlich unterstützten. Sie waren in die Entwicklung<br />

sozialräumlicher Bewegungskonzepte eingebunden und bildeten<br />

die Brücke zwischen Übungsleitern und Jugendlichen. Hierfür standen<br />

jedem Stadtteil acht Wochenstunden zur Verfügung. Fachlich<br />

unterstützt wurden die Koordinatorinnen und Koordinatoren durch<br />

eine Sportpädagogin und einen Bewegungspädagogen, die jeweils<br />

19,5 Wochenstunden in dem Projekt tätig waren. Beide verfügten<br />

über abenteuerpädagogische Zusatzqualifikationen. Sie waren für<br />

die Entwicklung lebenslagenbezogener Bewegungskonzepte und<br />

für die praktische Durchführung und Begleitung der Angebote verantwortlich.<br />

Sie standen stets in einer engen Kommunikation mit<br />

den Übungsleiterinnen und Übungsleitern sowie den Vertreterinnen<br />

und Vertretern der Jugendhilfe und Gemeinwesenarbeit.<br />

Gesteuert wurde das Marburger Aktionsbündnis durch das<br />

Organisationsteam, welches sich aus den Koordinatorinnen und<br />

Koordinatoren der Stadtteile, den Bewegungspädagoginnen und<br />

-pädagogen sowie den Projektleiterinnen zusammensetzte. <strong>In</strong><br />

dem Organisationsteam wurden alle relevanten <strong>In</strong>formationen<br />

aus den Stadtteilen gebündelt und als Katalysator für eine stetige<br />

Verbesserung der prozesshaften und strukturbildenden Maßnahmen<br />

genutzt.<br />

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