IMIS-BEITRÄGE - Universität Osnabrück
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Carsten Felgentreff und Martin Geiger<br />
Schaubild 1: Antriebskräfte von Migration (›drivers of migration‹) in der<br />
Debatte über Umwelt- und Klimamigration und -flucht<br />
Quelle: eigener Entwurf, basierend auf Kerstin Schmidt-Verkerk (in diesem Band); Foresight,<br />
Migration and Global Environmental Change, Final Project Report, London 2011,<br />
S. 12; Richard Black/Stephen R.G. Bennett/Sandy M. Thomas/John R. Beddington, Comment:<br />
Migration as Adaptation. Mobility can bring Opportunities for Coping with Environmental<br />
Change, in: Nature, 478. 2011, S. 447–449, besonders S. 448; sowie UNHCR, The<br />
State of the World’s Refugees: The Challenge of Protection. United Nations High Commissioner<br />
for Refugees, Genf 1993.<br />
dieser Lesart des Migrationsgeschehens gehören Angebote und erhoffte oder<br />
wahrgenommene Chancen am Zielort, die sogenannten ›Pull-Faktoren‹, die<br />
unberücksichtigt bleiben (siehe Schaubild 1).<br />
Ohne an dieser Stelle auf die vielfältigen Operationalisierungsprobleme<br />
der einzelnen, in Schaubild 1 angeführten Triebkräfte (›drivers‹) von Migration<br />
einzugehen: Das der Graphik zugrundeliegende Modell lässt zu, dass<br />
zwischen Umwelt 21 und dem Entschluss für oder gegen Migration direkte<br />
Wirkungszusammenhänge bestehen können – besonders dann, »wenn es sich<br />
etwa um ungewollte Reaktionen auf oft nicht einmal wahrgenommene Umweltfaktoren<br />
und Umweltereignisse handelt«. 22 Sicher würde die Rede von<br />
Umwelt und Klima im Zusammenhang mit Migration an Überzeugungskraft<br />
gewinnen, wenn konkret benannt würde, was jeweils genau als Ursache<br />
oderFaktor oder Grund gemeint ist. Doch Determinismen drohen fraglich zu<br />
werden, wenn man sie explizit macht.<br />
21 Beide Begriffe, Umwelt wie Klima, sind inhaltlich recht unbestimmt bzw. meinen in<br />
Fachsprachen anderes als in der Alltagssprache, siehe dazu Aufenvenne/Felgentreff<br />
in diesem Heft.<br />
22 Gerhard Hard, Die Geographie. Eine wissenschaftstheoretische Einführung, Berlin/<br />
New York 1973, S. 213.<br />
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