1 laplace-transformation
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Im Hinblick auf die weitere Verwendung wird empfohlen, durch Kürzen teilerfremde Zähler und<br />
Nenner von F fakt (s) herzustellen.<br />
Der Pol-Nullstellen-Plan (P-N-Plan) ist ein kartesisches Koordinatensystem mit Abszisse Re{s}<br />
und Ordinate Im{s}, stellt also die komplexe s-Ebene dar. In dieses werden alle Nullstellen<br />
von F(s) mit o und alle Polstellen mit x eingetragen. Zudem wird die Verstärkung K angegeben.<br />
Wird zusätzlich die Vielfachheit der Pol- und Nullstellen notiert, ist der P-N-Plan zu den<br />
Gleichungen 1.1 sowie 1.2 äquivalent. Diese grafische Beschreibungsform ist später<br />
beispielsweise bei der Stabilitätsbetrachtung (siehe auch Abschnitt 1.5) von Vorteil.<br />
1.4 ALTERNATIVE WEGE FÜR DIE RÜCKTRANSFORMATION<br />
1.4.1 Partialbruchzerlegung<br />
Die Funktion F PBZ (s) ergibt sich aus einer beliebigen gebrochenrationalen und teilerfremden<br />
Funktion F(s) nach Gleichung 1.1 mit n Polstellen (siehe auch Abschnitt 1.3) durch<br />
Partialbruchzerlegung (PBZ; siehe auch [BSMM01, S. 15ff.]). Dabei werden die Ansätze aus<br />
Tabelle 1.3 für alle Polstellen s x,j (1 ≤ j ≤ n) von F(s) addiert.<br />
Ist der Zählergrad größer oder gleich dem Nennergrad (m ≥ n), so ist zuerst eine<br />
Polynomdivision durchzuführen. Die dabei entstehende echt gebrochene Funktion F 1 (s)<br />
(Zählergrad kleiner Nennergrad (m 1 < n 1 )) kann anschließend in Partialbrüche zerlegt werden.<br />
Nach Bestimmung 21 der n Konstanten c j (1 ≤ j ≤ n) 22 kann jeder Summand einzeln mithilfe der<br />
Korrespondenzen aus Abschnitt 1.2 in den Zeitbereich zurücktransformiert werden.<br />
Art der Polstelle (Vielfachheit v)<br />
reell s x,1 = . . . = s x,v<br />
v∑<br />
i=1<br />
insbesondere v = 1 s x,1 = σ x<br />
c 1<br />
s−σ x<br />
konjugiert komplexes Paar 23 s x,1/ 2 = . . . = s x,2·v−1/ 2·v<br />
= σ x ± j · ω x<br />
v∑<br />
Ansatz für diese Polstelle<br />
i=1<br />
c i<br />
(s−σ x) i<br />
( c 2·i−1·s+c 2·i<br />
) i<br />
(s−σ x) 2 +ωx<br />
2<br />
insbesondere v = 1 s x,1/ 2 = σ x ± j · ω x<br />
c 1·s+c 2<br />
(s−σ x) 2 +ω 2 x<br />
Tabelle 1.3: Ansätze für die Partialbruchzerlegung bei der Laplace-Rück<strong>transformation</strong>.<br />
21 Eine Möglichkeit besteht darin, die Gleichung F(s) = F PBZ (s) mit dem Nenner N(s) zu multiplizieren und anschließend<br />
einen Koeffizientenvergleich durchzuführen.<br />
22 Die Indices der Konstanten c j sind so zu wählen, dass zwischen unterschiedlichen Partialbrüchen keine Doppelungen<br />
auftreten.<br />
23 Die zugehörigen Korrespondenzen für v > 1 bleibt die automatisierungs- und regelungstechnische Literatur meist<br />
schuldig. Für v ≤ 2 empfiehlt sich [BSMM01, S. 1093ff.]. Für allgemeinere Ausführungen siehe [Gra04, S. 35ff.].<br />
1.4 Alternative Wege für die Rück<strong>transformation</strong> 9