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Geschäftsbericht 2012 - Dexia Kommunalbank Deutschland AG

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icht <strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Gehäftsbericht<br />

<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong><br />

12 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Geschäftsricht<br />

<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Gehäftsbericht<br />

<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong><br />

12 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Geschäftsricht<br />

<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Gehäftsbericht<br />

<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong><br />

12 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Geschäftsricht<br />

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<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong><br />

12 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Geschäftsricht<br />

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<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong><br />

12 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Geschäftsricht<br />

<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Gehäftsbericht<br />

<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong><br />

12 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Geschäftsricht<br />

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<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong><br />

12 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Geschäftsricht<br />

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12 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Geschäftsricht<br />

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<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong><br />

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<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong><br />

12 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Geschäftsricht<br />

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<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Gehäftsbericht<br />

<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong><br />

12 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Geschäfts-<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong><br />

<strong>2012</strong><br />

<strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>


<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>


<strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />

im Überblick<br />

Wesentliche Bilanzpositionen in Mio. Euro 31.12.2011<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

Aktiva<br />

Kommunalkredite<br />

Andere Forderungen an Kreditinstitute und Kunden<br />

Wertpapiere<br />

21.909,1<br />

7.837,6<br />

16.659,0<br />

20.355,4<br />

6.893,5<br />

18.279,2<br />

Passiva<br />

Pfandbriefe<br />

Andere Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden<br />

Eigenkapital<br />

33.315,1<br />

11.996,6<br />

751,3<br />

29.739,0<br />

14.572,2<br />

740,2<br />

Wesentliche GuV-Positionen in TEURO<br />

31.12.2011<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

Zins- und Provisionsüberschuss<br />

Verwaltungsaufwendungen (inkl. AfA)<br />

Risikovorsorge<br />

Jahresergebnis<br />

51.897,9<br />

-18.413,6<br />

-131.005,8<br />

-92.128,7<br />

8.578,2<br />

-18.135,7<br />

-11.465,9<br />

-19.620,1


Sonstige Angaben 31.12.2011<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

Mitarbeiter (Durchschnittszahl)<br />

Cost-Income-Ratio<br />

83<br />

35,5 %<br />

81<br />

183,7 %<br />

Die Bank im Mehrjahresvergleich in TEuro 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

Zins- und Provisionsüberschuss<br />

43.794<br />

39.337<br />

51.898<br />

8.578<br />

Teilbetriebsergebnis<br />

24.787<br />

21.093<br />

33.484<br />

-9.558<br />

Betriebsergebnis<br />

5.420<br />

4.609<br />

-90.948<br />

-19.605<br />

Jahresergebnis<br />

585<br />

794<br />

-92.129<br />

-19.620<br />

Bilanzsumme in Mio. Euro<br />

47.291<br />

48.695<br />

47.341<br />

45.937


<strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />

Charlottenstraße 82 | 10969 Berlin<br />

Telefon (030) 25 598-0<br />

Telefax<br />

Allgemein (030) 25 598-200<br />

Backoffice (030) 25 598-204<br />

Treasury (030) 25 598-340<br />

Internet www.dexia.de<br />

HRB Berlin-Charlottenburg 36928


inhalt<br />

Inhalt<br />

Profil der <strong>Dexia</strong>-Gruppe 6<br />

Organe der Bank 7<br />

Bericht des Aufsichtsrats 8<br />

Bericht des Vorstands 10<br />

Lagebericht <strong>2012</strong> 10<br />

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen <strong>2012</strong> 10<br />

Organe 15<br />

Restrukturierung der <strong>Dexia</strong>-Gruppe 15<br />

Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 18<br />

Sonstige Angaben 24<br />

Risikobericht 25<br />

Handelsbuch 33<br />

prognosebericht 34<br />

Jahresabschluss <strong>2012</strong> 41<br />

Jahresbilanz zum 31. Dezember <strong>2012</strong> 41<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> 45<br />

Eigenkapitalveränderungsrechnung 48<br />

kapitalflussrechnung 49<br />

Anhang 51<br />

Grundsätze 51<br />

Erläuterungen zur Bilanz 52<br />

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 56<br />

sonstige angaben 57<br />

Versicherung der gesetzlichen Vertreter 63<br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 64<br />

Weitere Erläuterungen 65<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 5


Profil der <strong>Dexia</strong>-Gruppe<br />

Profil der <strong>Dexia</strong>-Gruppe<br />

Als traditionell in den Geschäftsfeldern Staatsfinanzierung und<br />

Retail Banking tätige europäische Bankengruppe befindet sich die<br />

<strong>Dexia</strong>-Gruppe seit Ende 2011 in einer Phase des geordneten Abbaus<br />

ihrer Vermögenswerte. Muttergesellschaft der <strong>Dexia</strong>-Gruppe<br />

ist die <strong>Dexia</strong> S. A., eine an der Euronext Brüssel und Paris sowie<br />

an der Luxemburger Börse notierte Aktiengesellschaft nach belgischem<br />

Recht. Die Staaten Belgien und Frankreich sind seit der<br />

Kapitalerhöhung Ende <strong>2012</strong> die Hauptanteilseigner.<br />

Aufgrund der allgemeinen Verschlechterung des makroökonomischen<br />

Umfelds sowie geschwächt durch eine unausgewogene<br />

Bilanzstruktur setzte die <strong>Dexia</strong>-Gruppe im Jahr 2008 mit Hilfe<br />

der Staaten Belgien, Frankreich und Luxemburg einen von der<br />

Europäischen Kommission genehmigten Restrukturierungsplan<br />

um, der eine Refokussierung der Aktivitäten auf die traditionellen<br />

Geschäftsfelder, eine Verminderung des Risikoprofils und eine<br />

ausgeglichene Bilanzstruktur zum Ziel hatte.<br />

Als sich im Herbst 2011 der Druck auf die Liquiditätslage erneut<br />

verschärfte, stellte die Gruppe einen neuen Restrukturierungsplan<br />

vor, der auf den folgenden zwei Grundpfeilern basiert:<br />

• der Veräußerung der verkaufsfähigen Tochtergesellschaften der<br />

Gruppe,<br />

• dem geordneten Abbau von Vermögenswerten der verbleibenden<br />

Aktiva, wobei der Bestand der Gruppe durch eine Refinanzierungsgarantie<br />

der Staaten Belgien, Frankreich und<br />

Luxemburg und durch eine Kapitalerhöhung um 5,5 Mrd. Euro<br />

durch die Staaten Belgien und Frankreich sichergestellt wird.<br />

357,2 Mrd. Euro, was einer Verringerung um 13,5 % im Vergleich<br />

zum Vorjahr entspricht. Aufgrund der Unternehmensverkäufe<br />

und des natürlichen Auslaufens von Vermögenswerten<br />

durch Fälligkeit wird die Bilanzsumme bis Ende 2020 auf etwa<br />

150 Mrd. Euro schrumpfen und danach im Zeitraum zwischen<br />

2020 bis 2025 weiter erheblich sinken.<br />

Sofern keine ausgeprägte Kreditkrise eintritt, sollte die Qualität<br />

des Kreditportfolios im Laufe der Zeit relativ stabil bleiben. Die<br />

Refinanzierung der Gruppe erfolgt durch vorwiegend am Kapitalmarkt<br />

platzierte staatsgarantierte Schuldtitel, durch kurzund<br />

mittelfristige besicherte Mittel und zu einem geringeren Teil<br />

durch Zentralbanken.<br />

Auf der operativen Ebene wird die <strong>Dexia</strong>-Gruppe ein stärker zentralisiertes<br />

Führungsmodell einführen und, nach Abschluss der<br />

laufenden Entflechtung, weiterhin ihre Prozesse optimieren und<br />

an die neue Größe der Gruppe anpassen.<br />

Das Profil der <strong>Dexia</strong> wurde somit durch die Umsetzung des Restrukturierungsplans<br />

massiv verändert, wobei das Jahr <strong>2012</strong> einen<br />

Wendepunkt darstellte. Der Plan hat wesentliche Auswirkungen<br />

sowohl auf das Finanzprofil der Gruppe als auch auf die<br />

Struktur ihrer Anteilseigner mit sich gebracht. Die <strong>Dexia</strong>-Gruppe<br />

ist heute die größte europäische Finanzgruppe, die sich in einer<br />

Phase des geordneten Vermögensabbaus befindet.<br />

Der Restrukturierungsplan der <strong>Dexia</strong>-Gruppe, der am<br />

28. Dezember <strong>2012</strong> von der Europäischen Kommission genehmigt<br />

wurde, hat zum Ziel, ein systemisches Risiko als Folge einer<br />

unmittelbaren Auflösung der Gruppe zu vermeiden.<br />

Im Einklang mit ihren Vereinbarungen hat die <strong>Dexia</strong>-Gruppe die<br />

Mehrzahl ihrer operativen Tochtergesellschaften veräußert, darunter<br />

die <strong>Dexia</strong> Bank Belgium im Jahr 2011, die RBC <strong>Dexia</strong> Investor<br />

Services, die DenizBank und die <strong>Dexia</strong> Banque Internationale<br />

à Luxembourg im Jahr <strong>2012</strong> sowie die <strong>Dexia</strong> Municipal Agency<br />

und die <strong>Dexia</strong> Asset Management zu Beginn des Jahres 2013.<br />

Diese Maßnahmen führten zu einer deutlichen Schrumpfung<br />

des Umfangs der <strong>Dexia</strong>-Gruppe und damit auch ihrer Bilanzsumme.<br />

Zum 31. Dezember <strong>2012</strong>, vor der Veräußerung der <strong>Dexia</strong><br />

Municipal Agency und der <strong>Dexia</strong> Asset Management, fiel sie auf<br />

6 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


ORGANE DER BANK<br />

Organe der Bank<br />

Aufsichtsrat<br />

Stéphane Vermeire<br />

(bis 11.12.<strong>2012</strong>)<br />

Head of Public & Wholesale Banking International<br />

Member of the Management Board of <strong>Dexia</strong> Crédit Local<br />

Vorsitzender<br />

Claude Piret<br />

(seit 08.11.<strong>2012</strong>)<br />

Deputy Chief Executive Officer of <strong>Dexia</strong> Crédit Local<br />

Member of the Management Board of <strong>Dexia</strong> S. A.<br />

Stellvertretender Vorsitzender vom 06.12.<strong>2012</strong> bis 04.01.2013<br />

Vorsitzender seit 04.01.2013<br />

Stéphane Magnan<br />

(bis 19.01.<strong>2012</strong>)<br />

Head of Treasury & Financial Markets<br />

Member of the Management Board of <strong>Dexia</strong> Crédit Local<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

François Laugier<br />

(bis 23.10.<strong>2012</strong>)<br />

Chief Financial Officer<br />

Member of the Management Board of <strong>Dexia</strong> Crédit Local<br />

Stellvertretender Vorsitzender vom 19.04.<strong>2012</strong> bis 23.10.<strong>2012</strong><br />

Véronique Hugues<br />

(seit 20.12.<strong>2012</strong>)<br />

Head of Financial Management of <strong>Dexia</strong> S. A.<br />

Stellvertretende Vorsitzende seit 04.01.2013<br />

Benoît Debroise<br />

(seit 09.02.<strong>2012</strong>)<br />

Head of Treasury & Financial Markets of <strong>Dexia</strong> Crédit Local<br />

Norbert Drews<br />

Bankangestellter, <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />

Stefanie Gregorius<br />

(seit 09.03.<strong>2012</strong>)<br />

Bankangestellte, <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />

Dr. Dirk Hoffmann<br />

(seit 09.02.<strong>2012</strong>)<br />

Rechtsanwalt und Consultant<br />

Nico Picard<br />

(bis 12.01.<strong>2012</strong>)<br />

Managing Director, Head of Controlling and Financial Planning<br />

<strong>Dexia</strong> Banque Internationale à Luxembourg<br />

Vorstand<br />

Treuhänder<br />

Friedrich Munsberg<br />

Marktvorstand<br />

Vorsitzender<br />

Laurent Fritsch<br />

Marktfolgevorstand<br />

Wilfried Wouters<br />

(bis 30.06.<strong>2012</strong>)<br />

Marktvorstand<br />

Werner Graf<br />

Bundesbankdirektor i. R.<br />

Victor von Bothmer<br />

Rechtsanwalt<br />

Josef Baiz<br />

Vorstandsmitglied a. D.<br />

(bis 31.10.<strong>2012</strong>)<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 7


DERICHT DES AUFSICHTSRATS<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Der Aufsichtsrat hat die ihm nach Gesetz, Satzung und<br />

Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und<br />

die Geschäftsführung der Bank laufend überwacht. Er hat sich<br />

vom Vorstand regelmäßig über die Geschäftspolitik, grundsätzliche<br />

Fragen der Geschäftsführung, über die Lage der Gesellschaft<br />

sowie über bedeutsame Geschäftsvorfälle unterrichten lassen und<br />

mit ihm darüber beraten. Die Geschäfte, zu denen die Zustimmung<br />

des Aufsichtsrats erforderlich ist, wurden überprüft, mit<br />

dem Vorstand behandelt und durch entsprechende Beschlüsse<br />

des Aufsichtsrats bestätigt. Neben häufigen Besprechungen fanden<br />

fünf Sitzungen des Aufsichtsrats mit ausführlicher mündlicher<br />

und schriftlicher Berichterstattung statt.<br />

Jahresabschluss <strong>2012</strong><br />

Der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2012</strong> sind unter Einbeziehung der Buchführung durch die von<br />

der Hauptversammlung zu Abschlussprüfern gewählte Deloitte &<br />

Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft worden.<br />

Diese haben in dem von ihnen erteilten uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

erklärt, dass die Buchführung und der Jahresabschluss<br />

ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />

Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermitteln und<br />

dass der Lagebericht im Einklang mit dem Jahresabschluss steht.<br />

Der Aufsichtsrat hat von dem Ergebnis der Prüfung zustimmend<br />

Kenntnis genommen.<br />

Nach dem abschließenden Ergebnis der vom Aufsichtsrat vorgenommenen<br />

Prüfung des Jahresabschlusses, des Lageberichtes und<br />

des Vorschlags für die Ergebnisverwendung sind Einwendungen<br />

nicht zu erheben. Den vom Vorstand vorgelegten Lagebericht und<br />

den Jahresabschluss zum 31. Dezember <strong>2012</strong> hat der Aufsichtsrat<br />

gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Dem Vorschlag<br />

des Vorstands für den Vortrag des Bilanzverlustes stimmt<br />

der Aufsichtsrat zu.<br />

Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat den Bericht gemäß § 312<br />

AktG über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen<br />

vorgelegt. Dem Bericht des Vorstands und dem Ergebnis dieser<br />

Prüfung wurde seitens des Aufsichtsrats uneingeschränkt zugestimmt.<br />

Im Einklang mit den geltenden Regeln für staatliche Beihilfen<br />

haben die Staaten Belgien, Frankreich und Luxemburg am<br />

14. Dezember <strong>2012</strong> einen Plan zur geordneten Restrukturierung<br />

der <strong>Dexia</strong>-Gruppe zur Genehmigung vorgelegt, der am<br />

28. Dezember <strong>2012</strong> von der Europäischen Kommission genehmigt<br />

wurde.<br />

Die beiden wesentlichen Elemente des Plans sind<br />

• die am 31. Dezember <strong>2012</strong> vollzogene Kapitalerhöhung für die<br />

<strong>Dexia</strong> S. A. in Höhe von 5,5 Mrd. Euro, die zu 53 % vom belgischen<br />

und zu 47 % vom französischen Staat gezeichnet wurde,<br />

und<br />

• die Bereitstellung einer endgültigen Liquiditätsgarantie in Höhe<br />

von bis zu 85 Mrd. Euro durch die Staaten Belgien, Frankreich<br />

und Luxemburg.<br />

Die Genehmigung des Restrukturierungsplans markiert den Beginn<br />

einer entscheidenden Phase für die <strong>Dexia</strong>-Gruppe und auch<br />

für die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> als eine der Tochtergesellschaften<br />

der <strong>Dexia</strong> Crédit Local. Die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> zählt zu jenen Gruppenunternehmen, für die ein<br />

langfristiger, geordneter Abbau der Vermögenswerte ohne Neukreditgeschäft<br />

vorgesehen ist. Dadurch verschiebt sich der Fokus<br />

der Geschäftsaktivitäten der Bank auf die Verwaltung und<br />

Bewirtschaftung ihres umfangreichen Wertpapier- und Kreditportfolios.<br />

Personelle Veränderungen<br />

Stéphane Magnan, der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats,<br />

und Nico Picard sind mit Wirkung zum 19. Januar <strong>2012</strong><br />

bzw. 12. Januar <strong>2012</strong> aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. In<br />

der Hauptversammlung vom 9. Februar <strong>2012</strong> wurden Benoît<br />

Debroise und Dr. Dirk Hoffmann in den Aufsichtsrat bestellt.<br />

Ferner wurde Stefanie Gregorius am 9. März <strong>2012</strong> als Arbeitnehmervertreterin<br />

von den Arbeitnehmern der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> in den Aufsichtsrat gewählt.<br />

Am 19. April <strong>2012</strong> wurde François Laugier zum stellvertretenden<br />

Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt.<br />

François Laugier legte am 23. Oktober <strong>2012</strong> sein Amt als stellvertretender<br />

Aufsichtsratsvorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrats<br />

nieder.<br />

8 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


Bericht des aufsichtsrats<br />

Claude Piret wurde in der Hauptversammlung vom 8. November<br />

<strong>2012</strong> in den Aufsichtsrat bestellt und am 6. Dezember <strong>2012</strong> zum<br />

stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt.<br />

Stéphane Vermeire ist am 11. Dezember <strong>2012</strong> als Aufsichtsratsvorsitzender<br />

und Mitglied des Aufsichtsrats der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> zurückgetreten. In der Hauptversammlung<br />

vom 20. Dezember <strong>2012</strong> wurde Véronique Hugues zum Mitglied<br />

des Aufsichtsrats bestellt.<br />

Am 4. Januar 2013 wurden Claude Piret als Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

und Véronique Hugues als stellvertretende Vorsitzende<br />

des Aufsichtsrats gewählt.<br />

Wir danken Stéphane Vermeire, Stéphane Magnan, François Laugier<br />

und Nico Picard für ihr Engagement sowie die konstruktive<br />

Begleitung des Unternehmens und des Vorstands.<br />

Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bank sowie dem<br />

Vorstand spricht der Aufsichtsrat für die im Jahr <strong>2012</strong> geleistete<br />

gute Arbeit Dank und Anerkennung aus.<br />

Für den Aufsichtsrat<br />

Paris, im März 2013<br />

Claude Piret<br />

Aufsichtsratsvorsitzender<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 9


ericht des Vorstands<br />

Bericht des Vorstands<br />

L<strong>AG</strong>EBERICHT <strong>2012</strong><br />

WIRTSCHAFTLICHE<br />

RAHMENBEDINGUNGEN <strong>2012</strong><br />

Eine hochkarätig besetzte Investment-Konferenz in der British<br />

Business Embassy zu London, ausgerichtet am 26. Juli <strong>2012</strong>, dem<br />

Vorabend der 30. Olympischen Sommerspiele, bot den Rahmen für<br />

die wohl folgenreichsten gesprochenen Worte des Jahres <strong>2012</strong>. In<br />

seinem Konferenzbeitrag warnte der EZB-Präsident Mario Draghi<br />

davor, die Entschlossenheit der Zentralbank zur Rettung des Euro<br />

zu unterschätzen, und kündigte an, dass die EZB schon bald wieder<br />

Staatsanleihen von Euro-Krisenstaaten ankaufen könnte. Dies<br />

sei erforderlich, um Störungen des Transmissionsmechanismus<br />

der Geldpolitik entgegenzuwirken, die durch die hohen Risikoprämien<br />

für Staatsanleihen einiger Euroländer verursacht seien.<br />

Wörtlich fügte Draghi hinzu: „Innerhalb unseres Mandats ist die<br />

EZB bereit, alles Erforderliche zu tun, um den Euro zu erhalten.<br />

Und glauben Sie mir, das wird ausreichen.“<br />

Die Finanzwelt verstand diese Worte als entschlossenes Signal der<br />

Zentralbank, um dem – zum beträchtlichen Teil spekulativ getriebenen<br />

– Anstieg der Anleiherenditen schwächerer Eurostaaten und<br />

damit der Destabilisierung der Eurozone Einhalt zu gebieten. Und<br />

tatsächlich markierte Draghis Ausspruch einen Wendepunkt an den<br />

europäischen Finanzmärkten, dem eine beispiellose Rallye folgte.<br />

Vor allem betraf dies die Zinssätze für Anleihen der Euro-Peripheriestaaten,<br />

die sich in der Folgezeit massiv verringerten. Die<br />

Renditen fünfjähriger portugiesischer Staatsanleihen, die am Tag<br />

vor der Draghi-Rede noch bei 10,9 % notierten, bildeten sich in<br />

einer stetigen Bewegung bis zum Jahresende auf 5,23 % zurück.<br />

In demselben Zeitraum fielen die Sätze für fünfjährige spanische<br />

Staatstitel von 7,2 % auf 4,08 %, die für gleichlaufende italienische<br />

Papiere von 6,12 % auf 3,31 %. Der iTraxx SovX Western<br />

Europe Index, der die durchschnittlichen Kosten für Kreditderivate<br />

(Credit Default Swaps) zur Absicherung fünfjähriger Staatsanleihen<br />

aus 15 europäischen Ländern abbildet (Tabelle 5), beschloss<br />

das Jahr <strong>2012</strong> auf einem Stand von 111 Punkten, nachdem<br />

er noch zur Jahresmitte <strong>2012</strong> bei 282 Punkten notiert hatte – ein<br />

Rückgang von über 60 %!<br />

Die gute Stimmung griff auch auf andere Finanzmärkte über.<br />

Entgegen den Prognosen der meisten Analysten gelang es dem<br />

Euro, sich von seinem Jahrestiefstand von 1,206 USD (24.07.<strong>2012</strong>)<br />

auf 1,319 USD (31.12.<strong>2012</strong>) zu erholen. Auch die Aktienmärkte<br />

glänzten mit einer guten Halbjahresperformance, der Euro<br />

Stoxx 50 mit einem Zuwachs von 16,4 % (Jahresendstand 2.636<br />

Punkte), der Dax gar mit einem Anstieg von 18,6 % (Jahresendstand<br />

7.612 Punkte).<br />

Dies alles war umso bemerkenswerter, als es in eine Phase fiel,<br />

in der sich die Konjunktur der 17 Eurostaaten auf breiter Front<br />

abschwächte. Bereits zu Beginn des Jahres <strong>2012</strong> wurden die<br />

Hoffnungen auf einen liquiditätsgetriebenen Konjunkturschub<br />

enttäuscht. Durch zwei im Dezember 2011 und März <strong>2012</strong> ausgeschriebene<br />

Tendergeschäfte, die die EZB erstmalig mit einer<br />

dreijährigen Laufzeit ausstattete, flossen den teilnehmenden Kreditinstituten<br />

Mittel in Höhe von insgesamt über 1 Billion Euro<br />

zu. Zwar führte diese gewaltige Liquiditätsspritze zu einer spürbaren<br />

Entspannung an den Finanzmärkten und schlug sich auch<br />

in den Stimmungsindikatoren positiv nieder. Jedoch stagnierte die<br />

Wirtschaftsleistung der Währungsunion im 1. Quartal <strong>2012</strong> mit<br />

einem gegenüber dem Vorquartal unveränderten realen Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) und wies in den Folgequartalen sogar negative<br />

Wachstumsraten aus. Gerechnet für das Gesamtjahr <strong>2012</strong><br />

schrumpfte das BIP der Eurozone um 0,4 %. Insbesondere belasteten<br />

die um 3,6 % rückläufigen Anlageinvestitionen, aber auch<br />

die privaten (-1,1 %) und die staatlichen (-1,9 %) Konsumausgaben<br />

verringerten sich nicht unerheblich. Den einzigen Lichtblick<br />

bot der mit 1,5 % erfreuliche Zuwachs des Außenbeitrags, in dem<br />

sich die insgesamt verbesserte internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Eurozone widerspiegelte.<br />

Erneut wichen die Wachstumsbeiträge der Einzelstaaten erheblich<br />

voneinander ab. Erschwerte Finanzierungsbedingungen<br />

gepaart mit harten wirtschaftlichen Anpassungsmaßnahmen<br />

lasteten auf den Peripheriestaaten Griechenland (BIP-Veränderung<br />

-6,0 %), Portugal (-3,0 %), Italien (-2,3 %) und Spanien<br />

(-1,4 %). Hingegen wiesen allein die Slowakei (+2,6 %)<br />

und Estland (+2,5 %) erfreulich kräftige Wachstumsraten aus.<br />

Das durchschnittliche Budgetdefizit der Eurostaaten stagnierte<br />

im Berichtsjahr bei -3,3 % des BIP (2011: -4,1 %), der durchschnittliche<br />

Bruttoschuldenstand erreichte 92,9 % des BIP<br />

(2011: 88,0 %) (Tabelle 6).<br />

10 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


Entwicklung des itraxx Sovx Western Europe Index (Quelle: Bloomberg)<br />

bp<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

Jan. 12 Mär. 12 Mai 12 Jul. 12 Sep. 12 Nov. 12 Jan. 13 15. Feb. 13<br />

wirtschaftsdaten<br />

ausgewählter<br />

länder<br />

Reales<br />

BIP-Wachstum*<br />

Budgetdefizit<br />

in % des BIP*<br />

Bruttoschuldenstand<br />

in % des BIP*<br />

CDS-Spreads<br />

(5 Jahre) in bp<br />

31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

Länder der Eurozone<br />

Belgien<br />

-0,2 %<br />

1,8 %<br />

-3,0 %<br />

-3,7 %<br />

99,9 %<br />

97,8 %<br />

85<br />

316<br />

<strong>Deutschland</strong><br />

0,7 %<br />

3,0 %<br />

0,1 %<br />

-0,8 %<br />

81,7 %<br />

80,5 %<br />

42<br />

104<br />

Estland<br />

2,5 %<br />

8,3 %<br />

-1,1 %<br />

1,1 %<br />

10,5 %<br />

6,1 %<br />

69<br />

169<br />

Finnland<br />

0,1 %<br />

2,7 %<br />

-1,8 %<br />

-0,6 %<br />

53,1 %<br />

49,0 %<br />

30<br />

78<br />

Frankreich<br />

0,2 %<br />

1,7 %<br />

-4,5 %<br />

-5,2 %<br />

90,0 %<br />

86,0 %<br />

93<br />

222<br />

Griechenland<br />

-6,0 %<br />

-7,1 %<br />

-6,8 %<br />

-9,4 %<br />

176,7 %<br />

170,6 %<br />

4.265<br />

8.786<br />

Irland<br />

0,4 %<br />

1,4 %<br />

-8,4 %<br />

-13,4 %<br />

117,6 %<br />

106,4 %<br />

220<br />

726<br />

Italien<br />

-2,3 %<br />

0,4 %<br />

-2,9 %<br />

-3,9 %<br />

126,5 %<br />

120,7 %<br />

289<br />

503<br />

Niederlande<br />

-0,3 %<br />

1,0 %<br />

-3,7 %<br />

-4,5 %<br />

68,8 %<br />

65,5 %<br />

46<br />

122<br />

Österreich<br />

0,8 %<br />

2,7 %<br />

-3,2 %<br />

-2,5 %<br />

74,6 %<br />

72,4 %<br />

45<br />

190<br />

Portugal<br />

-3,0 %<br />

-1,7 %<br />

-5,0 %<br />

-4,4 %<br />

119,1 %<br />

108,1 %<br />

443<br />

1.093<br />

Slowakei<br />

2,6 %<br />

3,2 %<br />

-4,9 %<br />

-4,9 %<br />

51,7 %<br />

43,3 %<br />

98<br />

298<br />

Slowenien<br />

-2,3 %<br />

0,6 %<br />

-4,4 %<br />

-6,4 %<br />

54,0 %<br />

46,9 %<br />

234<br />

400<br />

Spanien<br />

-1,4 %<br />

0,4 %<br />

-8,0 %<br />

-9,4 %<br />

86,1 %<br />

69,3 %<br />

300<br />

393<br />

Zypern<br />

-2,3 %<br />

0,5 %<br />

-5,3 %<br />

-6,3 %<br />

89,7 %<br />

71,1 %<br />

1.038<br />

1.012<br />

Andere Länder<br />

Japan<br />

2,0 %<br />

-0,8 %<br />

-8,3 %<br />

-7,8 %<br />

240,6 %<br />

233,2 %<br />

82<br />

143<br />

UK<br />

-0,3 %<br />

0,9 %<br />

-6,2 %<br />

-7,8 %<br />

88,7 %<br />

85,0 %<br />

41<br />

98<br />

USA<br />

2,1 %<br />

1,8 %<br />

-8,5 %<br />

-10,1 %<br />

109,6 %<br />

103,5 %<br />

38<br />

51<br />

Polen<br />

2,4 %<br />

4,3 %<br />

-3,4 %<br />

-5,0 %<br />

55,5 %<br />

56,4 %<br />

78<br />

281<br />

Tschechien<br />

-1,3 %<br />

1,9 %<br />

-3,5 %<br />

-3,3 %<br />

45,1 %<br />

40,8 %<br />

67<br />

173<br />

Ungarn<br />

-1,7 %<br />

1,6 %<br />

-2,5 %<br />

4,3 %<br />

78,4 %<br />

81,4 %<br />

278<br />

635<br />

* Prognosen und vorläufige Ergebnisse<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, Bloomberg<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 11


ericht des Vorstands<br />

Mit einem Rückgang von 3,0 % (2011) auf 0,7 % (<strong>2012</strong>) schwächte<br />

sich im Jahresvergleich der Wachstumsbeitrag <strong>Deutschland</strong>s,<br />

der größten Volkswirtschaft der Eurozone, besonders kräftig ab.<br />

Auf der Verwendungsseite stach der Einbruch um 2,1 % der im<br />

Vorjahr noch mit 6,2 % dynamisch gestiegenen Anlageinvestitionen<br />

ins Auge. Der private und der staatliche Konsum erhöhten<br />

sich mit 0,8 % bzw. 1,0 % nur leicht, während die Exporte um 4,1 %<br />

und die Importe um 2,3 % zulegten. Der deutsche Staatssektor<br />

wies im Berichtszeitraum erstmals seit langer Zeit einen Haushaltsüberschuss<br />

(+2,21 Mrd. Euro) aus, was einer Überschussquote<br />

von 0,1 % entsprach. Im Vorjahr hatte das Budgetdefizit<br />

20,23 Mrd. Euro und die Defizitquote -0,8 % betragen. Der Bruttoschuldenstand<br />

erhöhte sich auf 81,7 % des BIP (2011: 80,5 %) und<br />

lag damit weiterhin weit über der Maastricht-Grenze von 60 %.<br />

Unterdessen wurden während des gesamten Jahres <strong>2012</strong> auf politischer<br />

Ebene die Bemühungen zur Eindämmung der Staatsschuldenkrise<br />

und zur Stärkung des Marktvertrauens fortgesetzt.<br />

Ende Januar <strong>2012</strong> erzielte der in Brüssel tagende Europäische<br />

Rat einen wichtigen Fortschritt auf dem Weg zur Stärkung der<br />

Haushaltsdisziplin in der Europäischen Union. Als Leitlinie des<br />

in Brüssel beschlossenen „Europäischen Fiskalpakts“ soll künftig<br />

der allgemeine Staatshaushalt von EU-Ländern ausgeglichen sein<br />

oder einen Überschuss aufweisen. Der Pakt sieht vor, dass die Mitgliedsländer<br />

Schuldenbremsen in ihre nationalen Verfassungen<br />

aufnehmen müssen, die das strukturelle jährliche Haushaltsdefizit<br />

auf 0,5 % des Bruttoinlandsprodukts begrenzen. Darüber hinaus<br />

werden zu hoch verschuldete EU-Länder verpflichtet, jedes<br />

Jahr ein Zwanzigstel der 60 % überschreitenden Schuldenquote<br />

abzubauen. Mitgliedstaaten, die diese Regeln verletzen, werden<br />

verpflichtet, Maßnahmen zur dauerhaften Senkung der Defizite<br />

zu beschließen, deren Einhaltung von der EU-Kommission<br />

und dem Europäischen Rat überwacht wird. Mit Ausnahme von<br />

Großbritannien und Tschechien ratifizierten alle EU-Länder den<br />

Fiskalpakt, der mit Beginn des Jahres 2013 in Kraft getreten ist.<br />

Bereits am 21. Februar <strong>2012</strong> hatten sich die Finanzminister der<br />

Eurostaaten über die endgültige Ausgestaltung der Rettungsmaßnahmen<br />

für Griechenland verständigt. Es blieb bei einem Paket<br />

aus 100 Mrd. Euro an öffentlichen Hilfen für das Land und Garantien<br />

über 30 Mrd. Euro für neue Anleihen der privaten Gläubiger,<br />

die ihrerseits einen Schuldenschnitt von 53,5 % ihrer Forderungen<br />

akzeptierten. Nach Aktivierung von zuvor per Gesetz<br />

eingeführten Zwangsklauseln schloss Griechenland den Tausch<br />

seiner Staatsanleihen, die nach griechischem Recht begeben worden<br />

waren, im Wert von 177,2 Mrd. Euro ab.<br />

Bei der Parlamentswahl vom 6. Mai <strong>2012</strong> konnten die griechischen<br />

Volksparteien Nea Dimokratia (ND) und PASOK zusammen<br />

lediglich 32,1 % der Stimmen auf sich vereinen. Eine Regierungsbildung<br />

scheiterte an der Weigerung der auf 16,8 %<br />

Stimmenanteil erstarkten radikalen Linkspartei SYRIZA, einer<br />

Koalition beizutreten. Erst nach einem zweiten Wahlgang am<br />

17. Juni <strong>2012</strong> gelang es Andonis Samaras (ND), eine Koalitionsregierung<br />

unter seiner Führung zu formieren. Zuvor hatte das<br />

griechische Statistikamt bekannt gegeben, dass das griechische<br />

BIP im 1. Quartal <strong>2012</strong> um 6,5 % eingebrochen war. Begleitet<br />

wurde diese Phase von erheblicher Volatilität an den Kapitalmärkten<br />

aus Sorge um den Zusammenhalt der europäischen<br />

Währungsgemeinschaft.<br />

Zunehmende Sorgen um die Stabilität des spanischen Bankensektors<br />

hatten bereits Mitte April <strong>2012</strong> dazu geführt, dass die<br />

zehnjährigen spanischen Staatsanleihen erneut die Sechs-Prozent-Marke<br />

überschritten. Am 9. Mai <strong>2012</strong> gab der spanische<br />

Wirtschaftsminister Luis de Guindos die Verstaatlichung der von<br />

notleidenden Immobilienkrediten geplagten Sparkassengruppe<br />

Bankia bekannt. Am 8. Juni <strong>2012</strong> präsentierte der IWF ein Gutachten,<br />

das den Bedarf des spanischen Bankensektors an frischen<br />

Eigenmitteln auf mindestens 40 Mrd. Euro bezifferte. Tags darauf<br />

erklärte die spanische Regierung, Finanzhilfen von bis zu 100<br />

Mrd. Euro zur Sanierung der nationalen Kreditwirtschaft aus den<br />

Euro-Rettungsfonds beantragen zu wollen.<br />

Am 25. Juni <strong>2012</strong> stellte die Republik Zypern als viertes Land der<br />

Eurozone – nach Griechenland, Irland und Portugal – ein offizielles<br />

Hilfegesuch an den Euro-Rettungsschirm, nachdem offenkundig<br />

geworden war, dass das kleine Land seinen eng mit Griechenland<br />

verflochtenen Bankensektor nicht aus eigener Kraft<br />

würde stabilisieren können. Kurz zuvor hatte Fitch als letzte der<br />

großen Ratingagenturen das Zypern-Rating auf BB+ und damit<br />

unter die Investment-Grade-Marke herabgestuft. Nachdem eine<br />

Einigung über ein Rettungspaket nicht gelang, folgten bis zum<br />

Jahresende weitere Herabstufungen auf B3 (Moody’s), CCC+<br />

(Standard & Poor’s) und BB- (Fitch).<br />

Die Politik reagierte auf die gefährliche Zuspitzung der Krisenereignisse<br />

mit einem Katalog weitreichender Maßnahmen, der auf<br />

dem EU-Gipfel vom 29. Juni <strong>2012</strong> – dem 19. seiner Art seit Ausbruch<br />

der Staatsschuldenkrise – von den Staats- und Regierungschefs<br />

der 27 EU-Staaten beschlossen wurde:<br />

• die Einrichtung eines einheitlichen Aufsichtsmechanismus für<br />

Banken in Ländern der Eurozone unter maßgeblicher Beteiligung<br />

der EZB,<br />

12 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


ericht des Vorstands<br />

• anschließend die Einräumung der Möglichkeit einer direkten<br />

Unterstützung problembehafteter Banken durch den Europäischen<br />

Stabilitätsmechanismus (ESM),<br />

• den geplanten Hilfeleistungen des ESM zur Stabilisierung spanischer<br />

Banken soll kein vorrangiger Gläubigerstatus zuerkannt werden.<br />

darf der ESM auch Staatsanleihen im Primärmarkt erwerben und<br />

direkte Rekapitalisierungsmaßnahmen für Kreditinstitute finanzieren.<br />

Ausgestattet mit einem eingezahlten Kapital von 80 Mrd.<br />

Euro verfügt der ESM über eine maximale Finanzierungskapazität<br />

von 500 Mrd. Euro.<br />

Die Ratingagentur Moody’s setzte am 25. Juli <strong>2012</strong> den Ausblick<br />

für das AAA-Rating von <strong>Deutschland</strong>, Luxemburg und den Niederlanden<br />

von „stabil“ auf „negativ“. Begründet wurde dieser<br />

Schritt mit möglichen zusätzlichen Lasten für die drei Länder<br />

aufgrund der Gefahr, dass Griechenland aus der Eurozone austritt<br />

und auch Spanien und Italien Hilfen für ihre Refinanzierung<br />

benötigen. Unbeirrt davon hielt die starke Nachfrage nach Wertpapieren<br />

des Bundes an. Am 20. Juli <strong>2012</strong> markierten zehnjährige<br />

Bundesanleihen einen historischen Renditetiefststand von 1,17 %.<br />

Zwei Tage zuvor gelang es dem Bund sogar erstmals, zweijährige<br />

Bundesschatzanweisungen mit negativer Rendite zu platzieren.<br />

Am 6. September <strong>2012</strong> gab die EZB Einzelheiten des gut zwei Monate<br />

zuvor von Mario Draghi angekündigten neuen Plans zum<br />

Ankauf von Euro-Staatsanleihen bekannt. Die wesentlichen Voraussetzungen<br />

für ein Engagement der EZB unter dem als „Outright<br />

Monetary Transactions“ bezeichneten Programm, dass das<br />

vorherige „Securities Market Programme“ ablöste, sind:<br />

• strikte Konditionalität, d. h. das betreffende Land muss zuvor<br />

Hilfsmaßnahmen der Rettungsschirme ESM bzw. Europäischer<br />

Finanzstabilisierungsmechanismus (EFSM) beantragt haben<br />

und die ihm auferlegten Bedingungen einhalten,<br />

• die vorab nicht limitierten Ankäufe der EZB konzentrieren sich<br />

auf im Sekundärmarkt gehandelte Staatsanleihen mit Restlaufzeiten<br />

bis zu drei Jahren,<br />

• die aus Anleihekäufen resultierende Liquiditätsschöpfung wird<br />

vollkommen neutralisiert.<br />

Zum Jahresende <strong>2012</strong> hatte die EZB noch keinerlei Geschäfte<br />

unter dem Outright Monetary Transactions-Programm getätigt.<br />

Die Altbestände aus dem Securities Market Programme beliefen<br />

sich auf 208,3 Mrd. Euro.<br />

Nachdem das Bundesverfassungsgericht am 12. September –<br />

unter Auflagen – grünes Licht für die Ratifikation des Rettungsschirms<br />

ESM (und des Fiskalpakts) gegeben hatte, trat am<br />

8. Oktober <strong>2012</strong> der Gouverneursrat, in dem die Finanzminister<br />

der 17 Eurostaaten vertreten sind, zur ESM-Gründungssitzung<br />

zusammen. Als dauerhafte Einrichtung zur Krisenbewältigung<br />

ersetzt der ESM den provisorischen EFSF, welcher jedoch weiterhin<br />

für die Verwaltung der laufenden Hilfsprogramme für Griechenland,<br />

Irland und Portugal zuständig ist. Anders als die EZB<br />

Gut zwei Wochen später einigten sich die Staats- und Regierungschefs<br />

der EU-Staaten auf eine einheitliche Bankenaufsicht unter<br />

dem Dach der EZB, deren Ausgestaltung am 13. Dezember von<br />

den EU-Finanzministern konkretisiert wurde. Demnach werden<br />

sich die 17 Eurostaaten und alle sonstigen EU-Länder, die dies<br />

wünschen, der einheitlichen Bankenaufsicht unterwerfen. Nur<br />

Kreditinstitute mit einer Bilanzsumme von mehr als 30 Mrd.<br />

Euro und solche, deren Bilanzsumme mehr als 20 % des BIP ihres<br />

Sitzlandes ausmachen, sollen direkt von der EZB überwacht werden.<br />

In <strong>Deutschland</strong> dürften davon rund 30 Institute betroffen<br />

sein, darunter voraussichtlich auch die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />

<strong>Deutschland</strong>. Mit dem Start der einheitlichen Bankenaufsicht<br />

wird frühestens im Frühjahr 2014 gerechnet.<br />

Schließlich gelang am 27. November <strong>2012</strong> ein weiterer Durchbruch,<br />

als sich die EZB, der IWF und die Eurogruppe auf ein Maßnahmenpaket<br />

verständigten, das Griechenland bis zum Jahr 2020<br />

einen Abbau seiner Schuldenquote von rund 180 % auf 124 %<br />

erlauben soll. Ein wichtiger Teil des Pakets war die Ankündigung<br />

eines Schuldenrückkaufprogramms, mit dem das Land am<br />

11. Dezember <strong>2012</strong> eigene Staatsanleihen über 31,8 Mrd. Euro<br />

zum Kurs von 33,5 % zurückerwarb.<br />

Am 8. Dezember <strong>2012</strong> kündigte der italienische Ministerpräsident<br />

Mario Monti, dessen Reformpolitik wesentlich zum wiedererstarkten<br />

Vertrauen in die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit<br />

Italiens beigetragen hatte, seinen Rücktritt an, nachdem ihm die<br />

Partei des ehemaligen Ministerpräsidenten Berlusconi, die Popolo<br />

della Libertà (PDL), ihre Unterstützung versagt hatte. Für<br />

das Land bedeutete dies einen herben Rückschlag, da die Realisierung<br />

wichtiger geplanter Vorhaben Montis, wie zum Beispiel<br />

die Wahlrechtsreform, die Zusammenlegung von Provinzen<br />

und weitere Arbeitsmarkreformen, in Frage gestellt wurde. Am<br />

21. Dezember <strong>2012</strong> trat Monti zurück, erklärte sich jedoch bereit,<br />

sein Amt bis zu den Parlamentswahlen am 24. Februar 2013<br />

geschäftsführend wahrzunehmen. Zudem kündigte er an, erneut<br />

als Ministerpräsident kandidieren zu wollen.<br />

Inflation und Geldpolitik<br />

Im Einklang mit der schwachen Konjunkturentwicklung verminderte<br />

sich im Berichtszeitraum der Inflationsdruck in den Län-<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 13


ericht des Vorstands<br />

dern der Eurozone. Unter nur geringen Schwankungen fiel die<br />

Jahresrate des harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI)<br />

von 2,7 % im Januar <strong>2012</strong> auf 2,2 % im Dezember <strong>2012</strong> zurück<br />

und lag damit nur geringfügig über der Stabilitätsmarke der EZB<br />

von 2 %. Als wesentliche Preistreiber erwiesen sich im Jahresverlauf<br />

die Hauptkomponenten Alkohol und Tabak (+3,6 %), Wohnung<br />

(+3,4 %) sowie Erziehung/Unterricht und Nahrungsmittel<br />

(jeweils 3,0 %). Der deutsche Verbraucherpreisindex, der phasenweise<br />

unter die Zwei-Prozent-Marke gefallen war, schloss das Jahr<br />

mit einem Stand von 2,0 % ab.<br />

Als wichtiger Teil ihrer Offenmarktpolitik hielt die EZB über das<br />

gesamte Jahr <strong>2012</strong> an dem Mengentender-Verfahren mit vollständiger<br />

Zuteilung fest. Die reichliche Geldversorgung der Kreditwirtschaft<br />

in Verbindung mit niedrigen Leitzinsen und einer<br />

Lockerung der Anforderungen an die Sicherheiten für EZB-Kredite<br />

führte zu einer Aufblähung der EZB-Bilanz. Nach Auszahlung<br />

des zweiten Dreijahrestenders in Höhe von 529,5 Mrd. Euro<br />

überschritt die konsolidierte Bilanzsumme des Eurosystems Anfang<br />

März <strong>2012</strong> erstmals die Marke von drei Billionen Euro – über<br />

1 Billion Euro mehr als noch ein Jahr zuvor. Danach stieg sie jedoch<br />

nur noch leicht an, erreichte am 29. Juni <strong>2012</strong> den Jahreshöchststand<br />

von 3,102 Billionen Euro und ermäßigte sich zum<br />

Jahresende auf 3,018 Billionen Euro.<br />

Zu Beginn des 2. Halbjahrs <strong>2012</strong> reagierte die EZB auf die sich abschwächenden<br />

Konjunktursignale aus den Ländern der Eurozone<br />

und senkte auf ihrer Ratssitzung vom 5. Juli <strong>2012</strong> den Leitzins um<br />

25 Basispunkte (bp) auf den historischen Tiefststand von 0,75 %.<br />

Zugleich setzte sie die Sätze für die Nutzung der Spitzenrefinanzierungsfazilität<br />

auf 1,5 % und für die Nutzung der Einlagenfazilität<br />

auf 0 % herab. Die bis dato sehr hohe Ausnutzung der<br />

Einlagenfazilität, Spiegelbild des fehlenden Vertrauens in den Interbankenmarkt,<br />

ging in der Folgezeit merklich zurück. Allein am<br />

11. Juli <strong>2012</strong>, dem Tag, an dem der Nullzinssatz für EZB-Einlagen<br />

in Kraft trat, fiel sie von 808,5 Mrd. Euro auf 324,9 Mrd. Euro<br />

und lag zum Jahresende bei 261,7 Mrd. Euro.<br />

Ein weiteres Signal der monetären Entspannung ging zum Jahresende<br />

von der Entwicklung der Target2-Salden innerhalb des<br />

Europäischen Systems der Zentralbanken aus. Durch die Staatsschuldenkrise<br />

war zuvor in den schwächeren Ländern der Eurozone<br />

das Vertrauen in deren Staatsfinanzen und Bankensysteme<br />

geschwunden, mit der Folge, dass die üblichen privaten Refinanzierungsquellen<br />

einschließlich länderübergreifender Interbankenkredite<br />

versiegten und durch EZB-Mittel ersetzt werden<br />

mussten. Innerhalb des Zahlungsverkehrssystems Target2, über<br />

das die grenzüberschreitenden Zahlungen zwischen den Euroländern<br />

abgewickelt werden, führte dies zu kontinuierlich steigenden<br />

Target2-Forderungen der wirtschaftlich starken Länder,<br />

während die Peripheriestaaten wachsende Target2-Verpflichtungen<br />

aufbauten. Im 4. Quartal <strong>2012</strong> hingegen sanken die Target2-Forderungen<br />

von <strong>Deutschland</strong>, Luxemburg und Finnland,<br />

während die Target2-Verpflichtungen von Italien, Spanien und<br />

Portugal leicht zurückgingen. Immerhin lag zum Jahresende<br />

<strong>2012</strong> die Target2-Forderung der Deutschen Bundesbank mit<br />

656 Mio. Euro leicht unter dem Jahresdurchschnittswert (Monatsendwerte)<br />

von 666 Mio. Euro.<br />

Angetrieben von der großzügigen Geldpolitik der EZB drang<br />

der wichtigste Zinssatz des Euro-Geldmarktes, der 3-Monats-<br />

Euribor, in zuvor unbekanntes Territorium vor. Gestartet am<br />

2. Januar <strong>2012</strong> mit einem Wert von 1,343 %, fiel er wie an einer<br />

Schnur gezogen zum Jahresende <strong>2012</strong> auf bescheidene 0,187 %<br />

zurück. Zugleich sank die Rendite zehnjähriger (zweijähriger)<br />

Schuldverschreibungen des Bundes von 1,91 % (0,203 %) auf<br />

1,32 % (-0,02 %).<br />

Entwicklung der Covered-Bond- und Pfandbriefmärkte<br />

Die reichliche Liquiditätsversorgung der Kreditwirtschaft durch<br />

die Dreijahres-Tendergeschäfte der EZB führte im 1. Quartal des<br />

Jahres zu einem merklichen Rückgang des im Markt platzierten<br />

Neuemissionsvolumens von Covered Bonds. Diese Entwicklung<br />

wurde im Jahresverlauf durch ein verhaltenes Kreditneugeschäft<br />

weiter verstärkt.<br />

Das im Berichtsjahr platzierte Covered Bond-Neuemissionsvolumen<br />

im Benchmark-Format erreichte mit 97 Mrd. Euro<br />

nur noch 52,8 % des Vorjahreswertes. Dabei konnten die deutschen<br />

Emittenten mit einem Anteil von 14,4 % ihren zweiten<br />

Platz hinter den französischen Covered Bond-Häusern (22,7 %)<br />

behaupten. Eine Reihe von Banken, insbesondere aus den Peripherieländern,<br />

nutzten die Möglichkeit einer Zentralbankfinanzierung,<br />

indem sie ihre eigenen Neuemissionen direkt als<br />

Sicherheit hinterlegten. Insgesamt wurden auf diesem Weg Covered<br />

Bonds über 488,8 Mrd. Euro als Pfand bei der EZB eingeliefert,<br />

was die Bedeutung dieser Wertpapiergattung als zuverlässiges<br />

Refinanzierungsinstrument der Banken der Eurozone<br />

unterstreicht.<br />

Trotz der Herabstufung zahlreicher Covered Bond-Ratings kam<br />

es im Jahresverlauf, wie auch an den Märkten für Staatsanleihen,<br />

zu einer deutlichen Einengung der Renditeaufschläge von Covered<br />

Bonds. Folgerichtig stellte die EZB ihr im November 2011<br />

aufgelegtes „Covered Bond Purchase Programme 2“ über 40 Mrd.<br />

Euro, das ursprünglich der Stabilisierung der Risikoprämien<br />

14 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


ericht des Vorstands<br />

von Covered Bonds dienen sollte, im Oktober <strong>2012</strong> ein. Insgesamt<br />

wurden unter dem Programm Titel im Umfang von lediglich<br />

16,4 Mrd. Euro erworben. Der Anteil AAA-gerateter Papiere<br />

im iBoxx Euro Covered Bond Index sank im Berichtszeitraum<br />

von 73 % auf 54 %.<br />

Der Vorstand der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> entwickelt<br />

die strategische Ausrichtung der Bank und ist für die<br />

Organisation des Geschäftsbetriebs und die ordnungsgemäße<br />

Steuerung und Überwachung der Risiken verantwortlich. Der<br />

dafür erforderliche Rahmen wird durch die Geschäfts- und<br />

Risikostrategie sowie durch die Genehmigung von Limitstrukturen<br />

und einzelnen Limiten definiert. Der Vorstand berichtet regelmäßig<br />

und umfassend an den Aufsichtsrat, um ihm die Beurteilung<br />

und Überwachung der Bank zu ermöglichen.<br />

Aufsichtsrat<br />

Auch die Renditeaufschläge deutscher Pfandbriefe verringerten<br />

sich nach den Zahlen des Verbands deutscher Pfandbriefbanken<br />

im Berichtsjahr deutlich, und zwar bei Öffentlichen<br />

Pfandbriefen mit zehnjähriger (fünfjähriger) Laufzeit von 38 bp<br />

(29 bp) auf 17 bp (6 bp) bzw. bei Hypothekenpfandbriefen<br />

mit zehnjähriger (fünfjähriger) Laufzeit von 46 bp (37 bp) auf<br />

22 bp (11 bp).<br />

Zugleich sank der Absatz deutscher Pfandbriefe zum<br />

30. November <strong>2012</strong> (aktuellere Daten lagen noch nicht vor) gegenüber<br />

dem Vorjahreszeitraum um 19,9 % auf 54,3 Mrd. Euro.<br />

Hiervon entfielen 13,6 Mrd. Euro (-53,9 %) auf Öffentliche<br />

Pfandbriefe und 40,7 Mrd. Euro (+6,3 %) auf Hypothekenpfandbriefe.<br />

Der gesamte Pfandbriefumlauf fiel zum 30. November<br />

<strong>2012</strong> gegenüber dem Stand Ende 2011 um 9,8 % auf 528,8 Mrd.<br />

Euro zurück. Grund war der erneut starke Rückgang des Umlaufs<br />

an Öffentlichen Pfandbriefen um 14,4 % auf 304,3 Mrd. Euro,<br />

während der Umlauf an Hypothekenpfandbriefen nur leicht um<br />

2,6 % auf 224,4 Mrd. Euro abnahm.<br />

Organe<br />

Aufgaben und Verantwortlichkeiten<br />

Die Aufgaben und Verantwortlichkeiten des Aufsichtsrats sowie<br />

die Aufgaben und Verantwortlichkeiten des Vorstands sind in<br />

den organisatorischen Regelungen (Satzung, Geschäftsordnung<br />

des Aufsichtsrats und des Vorstands) gemäß dem Geschäftsverteilungsplan<br />

eindeutig beschrieben und dokumentiert. Die Zuständigkeiten<br />

sind überschneidungsfrei geregelt.<br />

Vorstand<br />

Der Aufsichtsrat tagt in der Regel vierteljährlich und analysiert<br />

die Ausrichtung und Entwicklung der Bank. Zur Behandlung<br />

spezifischer Verantwortungsbereiche bestehen der Revisionsausschuss,<br />

der Personalausschuss und der Kreditausschuss.<br />

Restrukturierung der<br />

<strong>Dexia</strong>-Gruppe<br />

Transformationsprozess der <strong>Dexia</strong>-Gruppe<br />

Am 28. Dezember <strong>2012</strong> gab die Europäische Kommission ihre<br />

Genehmigung des überarbeiteten Plans zur geordneten Restrukturierung<br />

der <strong>Dexia</strong>-Gruppe bekannt. Der Plan war am<br />

14. Dezember <strong>2012</strong> von den Staaten Belgien, Frankreich und<br />

Luxemburg vorgelegt worden.<br />

Seit dem Ende des Jahres 2008 hatte die <strong>Dexia</strong>-Gruppe bedeutende<br />

Fortschritte bei ihrer Neugliederung erzielen können, sowohl<br />

bei der Reduzierung ihrer Bilanzsumme als auch bei der<br />

Neuausrichtung ihrer Geschäftsaktivitäten und der Verringerung<br />

ihrer Geschäftsrisiken. Gleichwohl traf die Gruppe im Herbst<br />

2011 auf ernsthafte Refinanzierungsprobleme infolge der sich<br />

beschleunigenden Staatsschuldenkrise, was zu der Ankündigung<br />

einer geordneten Restrukturierung der Gruppenaktivitäten mit<br />

Unterstützung der drei Staaten führte.<br />

Die Genehmigung des Plans zur geordneten Restrukturierung<br />

durch die Europäische Kommission markiert den Beginn einer<br />

entscheidenden Phase für die <strong>Dexia</strong>-Gruppe. Sie gestattet die Errichtung<br />

der zwei Pfeiler, auf denen der Plan ruht, nämlich die<br />

Kapitalerhöhung der <strong>Dexia</strong> S. A. um 5,5 Mrd. Euro auf der einen<br />

Seite und die von den drei Staaten abgegebene Refinanzierungsgarantie<br />

über 85 Mrd. Euro auf der anderen Seite.<br />

Die <strong>Dexia</strong>-Gruppe soll hierdurch in die Lage versetzt werden,<br />

ihre verbliebenen langfristigen Aktiva zu refinanzieren. Dies ist<br />

die wichtigste Grundlage des Plans zur geordneten Restrukturierung,<br />

der zum Ziel hat, die systemischen Risiken, die sich aus<br />

einer unmittelbaren Auflösung der Gruppe ergeben würden, für<br />

die Eurozone und vor allem auch für die garantierenden Staaten<br />

zu vermeiden.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 15


ericht des Vorstands<br />

Die wichtigsten Elemente des Plans zur geordneten Restrukturierung<br />

Veräußerungen von Aktiva<br />

Der überarbeitete Plan zur geordneten Restrukturierung der<br />

<strong>Dexia</strong>-Gruppe sieht den Verkauf von Gruppenunternehmen, die<br />

innerhalb kurzer Frist veräußerbar sind, vor. Für die restlichen<br />

Gruppenunternehmen ist ein geordneter Abbau der Vermögenswerte<br />

geplant, falls notwendig unter Fortführung gewisser Kreditaktivitäten.<br />

Am Tag der Genehmigung des überarbeiteten Plans zur geordneten<br />

Restrukturierung der <strong>Dexia</strong>-Gruppe hatte die Gruppe bereits<br />

einige ihrer wichtigsten Gruppenunternehmen verkauft und<br />

dadurch einen sehr erheblichen Beitrag zum Abbau ihrer Bilanzsumme<br />

und ihrer Risikoaktiva geleistet.<br />

Dazu zählen die Veräußerungen der <strong>Dexia</strong> Bank Belgium, die<br />

jetzt unter Belfius Bank and Insurance firmiert (20.10.2011),<br />

der RBC <strong>Dexia</strong> Investor Services (27.07.<strong>2012</strong>), der Banque Internationale<br />

à Luxembourg (05.10.<strong>2012</strong>) und der DenizBank<br />

(28.09.<strong>2012</strong>). Die <strong>Dexia</strong> Habitat wurde am 29. Juni <strong>2012</strong> an<br />

die Société Nationale Immobilière, eine Tochtergesellschaft der<br />

Caisse des Dépôts, verkauft. Am 7. November <strong>2012</strong> folgte eine<br />

Übereinkunft mit der Getin Noble Bank über den Verkauf der<br />

DKB Polska. Darüber hinaus wurde am 12. Dezember <strong>2012</strong> eine<br />

Vereinbarung über den Verkauf der <strong>Dexia</strong> Asset Management an<br />

die GCS Capital unterzeichnet.<br />

Der überarbeitete Restrukturierungsplan enthält einen Zeitplan<br />

für die Veräußerung bestimmter anderer Gruppenunternehmen,<br />

so etwa den Verkauf der <strong>Dexia</strong>-Anteile an der Popular Banca Privada<br />

und der Sofaxis vor dem 31. Dezember 2013. Außerdem<br />

sollen die Gruppenunternehmen <strong>Dexia</strong> Bail Régions, <strong>Dexia</strong> Bail,<br />

<strong>Dexia</strong> LLD und <strong>Dexia</strong> Flobail ebenfalls vor dem 31. Dezember<br />

2013 abgegeben oder geordnet abgebaut werden. Schließlich ist<br />

geplant, die Anteile an der <strong>Dexia</strong> Israel innerhalb von 12 Monaten<br />

nach einer endgültigen Entscheidung hinsichtlich der verschiedenen<br />

Gerichtsverfahren gegen die <strong>Dexia</strong> Israel und die <strong>Dexia</strong><br />

Crédit Local als Aktionärin zu verkaufen.<br />

• <strong>Dexia</strong> Crédit Local Dublin<br />

• <strong>Dexia</strong> Crédit Local America, einschließlich <strong>Dexia</strong> Crédit Local<br />

New York, DRECM, <strong>Dexia</strong> Crédit Local Mexico and <strong>Dexia</strong> US<br />

Securities<br />

• CLF Bank<br />

• <strong>Dexia</strong> Sabadell<br />

• <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

• <strong>Dexia</strong> Kommunalkredit Austria<br />

• <strong>Dexia</strong> Holding Inc. und ihre Tochtergesellschaften<br />

• <strong>Dexia</strong> Lettres de Gage Bank und Parfipar<br />

Der <strong>Dexia</strong> Crediop wird ein auf ein Jahr befristetes Neukreditkontingent<br />

über 200 Mio. Euro nur für Bestandskunden eingeräumt,<br />

das – vor einem Verkauf der Bank – deren Marktstellung<br />

absichern soll. Nach Ablauf eines Jahres, gerechnet vom Datum<br />

der Entscheidung der Europäischen Kommission, liegt es im Ermessen<br />

der drei Staaten, erneut ein Neugeschäftskontingent zu<br />

beantragen.<br />

Unter bestimmten Auflagen der Europäischen Kommission darf<br />

die <strong>Dexia</strong> Crédit Local bis Ende 2014 neue Kredite von bis zu<br />

600 Mio. Euro ausreichen, allerdings ausschließlich mit dem<br />

Ziel einer „Desensibilisierung“ der im Bestandsportfolio befindlichen<br />

strukturierten Darlehen. Dieses Kontingent soll die <strong>Dexia</strong><br />

Crédit Local in die Lage versetzen,<br />

• ihre Geschäftsrisiken zu verringern,<br />

• die Volatilität der Sicherheitszahlungen zur Absicherung der<br />

mit den strukturierten Darlehen verbundenen derivativen<br />

Geschäfte abzubauen,<br />

• die aus diesen Geschäften resultierenden operationalen Risiken<br />

zu vermindern.<br />

Die <strong>Dexia</strong>-Gruppe wird – beschränkt auf solche Positionen, die<br />

keine wesentlichen Auswirkungen auf die Solvabilität der Gruppe<br />

haben – mit einem beschleunigten Verkauf ihres Anleiheportfolios<br />

voranschreiten, sofern sich die Marktbedingungen verbessern<br />

und sich Verkaufsgelegenheiten bieten. Der überarbeitete<br />

Plan zur geordneten Restrukturierung enthält keinerlei Zielvorgaben<br />

für den Verkauf von Aktiva des verbliebenen Portfolios.<br />

Mit Ausnahme der <strong>Dexia</strong> Crediop und der <strong>Dexia</strong> Crédit Local,<br />

die besonderen Bedingungen unterliegen, ist für die folgenden<br />

Gruppenunternehmen ein geordneter Abbau ihrer Vermögenswerte<br />

ohne Neukreditgeschäft vorgesehen:<br />

• <strong>Dexia</strong> S. A.<br />

• <strong>Dexia</strong> Crédit Local Paris<br />

Verkauf der <strong>Dexia</strong> Municipal Agency<br />

Die Europäische Kommission hat in Frankreich ein anhaltendes<br />

Marktversagen festgestellt, infolge dessen ein Mangel an Langfristkrediten<br />

für lokale Gebietskörperschaften und Einrichtungen<br />

des Gesundheitswesens herrscht. Sie hat daher grundsätzlich den<br />

Plan des französischen Staats zur Schaffung einer Einrichtung<br />

16 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


ericht des Vorstands<br />

zur dauerhaften Bereitstellung langfristiger Finanzierungsmittel<br />

gebilligt. Diese Einrichtung soll den Charakter einer Förderbank<br />

annehmen, deren Aktivitäten ausschließlich auf lokale Gebietskörperschaften<br />

und Einrichtungen des Gesundheitswesens<br />

beschränkt sein sollen.<br />

Als zentrales Element dieser Einrichtung wird die <strong>Dexia</strong><br />

Municipal Agency (DMA), das Covered Bond-Emissionshaus<br />

der <strong>Dexia</strong> Crédit Local zur öffentlichen Kreditversorgung, die<br />

Refinanzierung an den Kapitalmärkten sicherstellen.<br />

Wie bereits angekündigt, werden die Geschäftsbeziehungen<br />

mit den lokalen Gebietskörperschaften und den Einrichtungen<br />

des Gesundheitswesens von einem Joint Venture gesteuert, an<br />

dem La Banque Postale mit 65 % und die Caisse de Dépôts et<br />

Consignations mit 35 % beteiligt sein werden. Die <strong>Dexia</strong>-Gruppe<br />

wird somit künftig keine Geschäftsaktivitäten in dem lokalen<br />

Markt für öffentliche Finanzierungen ausüben.<br />

Bereitstellung einer endgültigen Liquiditätsgarantie<br />

Im Rahmen des neuen Plans zur Schaffung dieser Einrichtung,<br />

der den im März <strong>2012</strong> angekündigten Plan ersetzt, wird die<br />

<strong>Dexia</strong>-Gruppe bis zum 31. Januar 2013 sämtliche Anteile an<br />

der DMA zum Preis von einem Euro an eine neue Kreditanstalt<br />

(Nouvel Etablissement de Crédit, NEC) veräußern, an der<br />

der französische Staat mit 75 %, die Caisse de Dépôts et<br />

Consignations mit 20 % und La Banque Postale anfänglich mit<br />

5 % beteiligt sein werden. Der Anteil von La Banque Postale<br />

kann, abhängig vom Zuwachs der von der DMA zu refinanzierenden<br />

Aktiva, auf bis zu 33 % aufgestockt werden. Innerhalb<br />

dieser neuen Struktur wird der französische Staat als Kernaktionär<br />

fungieren. Somit wird sich die DMA zukünftig als Teil einer<br />

Einrichtung, die sich dauerhaft im Staatsbesitz befindet und<br />

staatlich kontrolliert wird, ausschließlich der Finanzierung des<br />

lokalen öffentlichen Sektors Frankreichs widmen.<br />

Nach Abschluss dieses Verkaufs werden die NEC und die DMA<br />

von den Aktionären der neuen Einheit mit der notwendigen<br />

Liquidität ausgestattet, wodurch die DMA in die Lage versetzt<br />

wird, die ihr von der <strong>Dexia</strong> Crédit Local gewährten Mittel<br />

zurückzuzahlen.<br />

Danach werden keinerlei kapitalbezogene oder finanzielle Verbindungen<br />

zwischen der <strong>Dexia</strong> Crédit Local und der DMA mehr<br />

bestehen. Operative Verbindungen zwischen den beiden Gesellschaften<br />

werden innerhalb von sechs Monaten aufgelöst. Ausgenommen<br />

hiervon sind die IT-Systeme, deren Verknüpfung angesichts<br />

der erheblichen geschäftlichen Schnittstellen zwischen<br />

den beiden Gesellschaften innerhalb eines Zeitraums von 24 bis<br />

30 Monaten beendet wird.<br />

Die Bilanz der DMA, die zum 30. September <strong>2012</strong> ein Volumen<br />

von 94,3 Mrd. Euro umfasste, wovon 72,1 Mrd. Euro auf<br />

Deckungswerte entfallen, wird vollständig und einschließlich der<br />

nicht französischen Aktiva auf die neue Einheit übertragen. Letztere<br />

verkörpern 30,8 % der Deckungswerte (30.09.<strong>2012</strong>) und sollen<br />

geordnet abgebaut werden.<br />

Die Staaten Belgien, Frankreich und Luxemburg haben sich verpflichtet,<br />

gemeinsam eine endgültige Refinanzierungsgarantie<br />

zugunsten der <strong>Dexia</strong> Crédit Local zu gewähren. Der Garantierahmen<br />

beträgt 85 Mrd. Euro und schließt das Refinanzierungsvolumen<br />

ein, das bereits durch die vorläufige Garantie vom<br />

Dezember 2011 (in Höhe von 53,9 Mrd. Euro zum 27.12.<strong>2012</strong>)<br />

besichert ist.<br />

51,41 % des Volumens der endgültigen Garantie werden von<br />

Belgien übernommen, 45,59 % von Frankreich und 3 % von<br />

Luxemburg.<br />

Die endgültige Garantie erstreckt sich auf Refinanzierungsmittel,<br />

die bis zum 31. Dezember 2021 in Form von Wertpapieren<br />

und Finanzinstrumenten, Einlagen oder anderen Krediten mit<br />

einer Höchstlaufzeit von 10 Jahren aufgenommen werden.<br />

Die Kosten für die Garantie wurden von den Staaten in Abstimmung<br />

mit der Europäischen Kommission auf 5 Basispunkte<br />

p. a. festgesetzt. Sie sind monatlich an die Garantiegeber auf<br />

Basis des ausstehenden Volumens zu zahlen. Zudem wird die<br />

<strong>Dexia</strong>-Gruppe eine pauschale Bereitstellungsgebühr von 50<br />

Basispunkten auf den Garantiebetrag von 85 Mrd. Euro zahlen,<br />

abzüglich der Gebühren von 225 Mio. Euro, die bereits 2011<br />

anlässlich der Bereitstellung der vorläufigen Garantie bezahlt<br />

worden waren.<br />

Rekapitalisierung durch die Staaten Belgien und Frankreich<br />

Nachdem die <strong>Dexia</strong> S. A. den Bilanzwert der <strong>Dexia</strong> Crédit<br />

Local am 7. November <strong>2012</strong> vollständig abgeschrieben hatte,<br />

verpflichteten sich der belgische und der französische Staat, eine<br />

Kapitalerhöhung der <strong>Dexia</strong> S. A. über 5,5 Mrd. Euro vollständig<br />

zu zeichnen. Die Transaktion wurde am 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

durch die Emission von Vorzugsaktien mit Stimmrecht vollzogen.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 17


ericht des Vorstands<br />

Durch die Kapitalerhöhung wird die <strong>Dexia</strong>-Gruppe in die Lage<br />

versetzt, den Plan zur geordneten Restrukturierung in Übereinstimmung<br />

mit den Vorgaben der Europäischen Kommission<br />

umsetzen zu können. 53 % der Kapitalerhöhung wurden von<br />

Belgien und 47 % von Frankreich gezeichnet. Einzelheiten zur<br />

Ausstattung der Vorzugsaktien und zur Verteilung der Zuflüsse<br />

aus der Kapitalerhöhung hat die <strong>Dexia</strong>-Gruppe in ihrer Presseerklärung<br />

vom 8. November <strong>2012</strong> über den Zwischenabschluss<br />

zum 30. September <strong>2012</strong> bekannt gegeben.<br />

Die Kapitalerhöhung hat eine sehr starke Kapitalverwässerung<br />

zulasten der bestehenden Aktionäre zur Folge, während sich für<br />

den belgischen (50,02 %) und den französischen Staat (44,40 %)<br />

eine Beteiligungsquote von insgesamt 94,42 % ergibt.<br />

Folgen der Restrukturierung der <strong>Dexia</strong>-Gruppe für die <strong>Dexia</strong><br />

<strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Der von der Europäischen Kommission genehmigte Plan zur geordneten<br />

Restrukturierung der <strong>Dexia</strong>-Gruppe hat zur Folge, dass<br />

sich die Gruppe von allen Märkten, auf denen sie präsent war, zurückzieht.<br />

Dadurch wird sich die Bilanzsumme der Gruppe, die<br />

sich zum 30. September <strong>2012</strong> auf 384 Mrd. Euro belief, erheblich<br />

reduzieren. Geplant ist ein Bilanzabbau auf rund 150 Mrd.<br />

Euro bis zum Jahr 2020 und ein weiterer deutlicher Abbau zwischen<br />

2020 und 2025. Diese Projektionen basieren allein auf<br />

einem natürlichen Auslaufen der Portfoliofälligkeiten. Durch<br />

die Umsetzung der beiden wichtigsten Bestandteile des Restrukturierungsplans,<br />

• die Erhöhung des Kapitals der <strong>Dexia</strong>-Gruppe um 5,5 Mrd. Euro<br />

und<br />

• die Bereitstellung einer langfristigen Liquiditätsgarantie über<br />

85 Mrd. Euro,<br />

wurde ein solides Fundament für eine erfolgreiche Umsetzung<br />

des Restrukturierungsplans gelegt.<br />

künftig zur Refinanzierung der Gruppe leisten wird. Umgekehrt<br />

profitiert die Bank weiterhin von dem Letter of Support (Patronatserklärung)<br />

der <strong>Dexia</strong> Crédit Local, mit dem diese sich verpflichtet<br />

sicherzustellen, dass die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

zu jeder Zeit ihren Verpflichtungen nachkommen und die<br />

Anforderungen der deutschen Bankenaufsicht erfüllen kann.<br />

Gemäß dem von der Europäischen Kommission genehmigten<br />

Plan zur geordneten Restrukturierung der <strong>Dexia</strong>-Gruppe zählt<br />

die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> zu jenen Gruppenunternehmen,<br />

für die ein geordneter Abbau der Vermögenswerte<br />

ohne Neukreditgeschäft vorgesehen ist. Oberstes Ziel ist daher<br />

eine Rückführung des umfangreichen Wertpapier- und Kreditportfolios<br />

unter Nutzung des natürlichen Fälligkeitsprofils. Angesichts<br />

des nicht geringen Anteils langfristiger Aktiva am gesamten<br />

Forderungsbestand liegt es auf der Hand, dass sich dieser Prozess<br />

über einen langjährigen Zeitraum erstrecken wird.<br />

Dem Auftrag des Restrukturierungsplans folgend, wird die Bank,<br />

wie bereits seit Oktober 2011, auch in Zukunft keine neuen Kredite<br />

vergeben, jedoch weiterhin Neugeschäft im Rahmen der Liquiditäts-<br />

und Deckungssteuerung betreiben. Dadurch verschiebt<br />

sich der Fokus der Geschäftsaktivitäten auf die Verwaltung und<br />

Bewirtschaftung des umfangreichen Wertpapier- und Kreditportfolios<br />

mit folgenden Schwerpunkten:<br />

• die Bewahrung der strengen Kostendisziplin sowohl bei den<br />

Personal- als auch bei den Sachkosten,<br />

• die Optimierung des Funding-Mix zur weiteren Senkung der<br />

Refinanzierungskosten,<br />

• den Erhalt der operativen Exzellenz und die Vermeidung relevanter<br />

operationaler Risiken in einem Umfeld zunehmender<br />

regulatorischer Ansprüche.<br />

Entwicklung der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage<br />

Als hundertprozentige Tochtergesellschaft der <strong>Dexia</strong> Crédit<br />

Local gehört die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> einer<br />

Gruppe an, die nunmehr zu knapp 95 % in den Besitz der Staaten<br />

Belgien und Frankreich übergegangen ist. Mit ihrer Bilanzsumme<br />

von 45,9 Mrd. Euro ist die Bank die größte Tochtergesellschaft<br />

der Hauptgesellschaft der <strong>Dexia</strong>-Gruppe, der <strong>Dexia</strong><br />

Crédit Local, und repräsentiert – auf der Basis von IFRS-Zahlen –<br />

etwa 20 % der Bilanzsumme der Gruppe. Die anhaltende strategische<br />

Bedeutung der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> für die<br />

<strong>Dexia</strong>-Gruppe resultiert aus dem wichtigen Beitrag, den sie auch<br />

Vermögenslage<br />

Die Bilanzsumme der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> verringerte<br />

sich gegenüber dem Vorjahresultimo um 1,4 Mrd. Euro<br />

oder 3,0 % auf 45,9 Mrd. Euro.<br />

Bei den Forderungen an Kreditinstitute reduzierte sich aufgrund<br />

von Fälligkeiten der Bestand an Kommunalkrediten um rd.<br />

0,3 Mrd. Euro. Die anderen Forderungen verminderten sich im<br />

Wesentlichen durch Fälligkeiten von Reverse-Repo-Geschäften,<br />

18 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


ericht des Vorstands<br />

mit denen in den vergangenen Jahren deckungsfähige Wertpapiere<br />

von anderen Gesellschaften der <strong>Dexia</strong>-Gruppe übernommen<br />

wurden.<br />

Im Rahmen der Liquiditäts- und Deckungssteuerung hat die<br />

Bank im Geschäftsjahr von der <strong>Dexia</strong> Crédit Local begebene<br />

Schuldverschreibungen erworben:<br />

Planmäßige Fälligkeiten führten zu einem Rückgang der Forderungen<br />

an Kunden um 1,3 Mrd. Euro auf 19,0 Mrd. Euro.<br />

• Anleihen in Höhe von 425 Mio. Euro<br />

• Certificates of Deposits in Höhe von 3 Mrd. Euro<br />

Der Bestand an Anleihen und Schuldverschreibungen erhöhte<br />

sich per saldo gegenüber dem Vorjahresultimo um 0,5 Mrd. Euro<br />

auf 17,2 Mrd. Euro. Ankäufen von staatsgarantierten Certificates<br />

of Deposits und Anleihen über nominal 3,4 Mrd. Euro standen<br />

Fälligkeiten in Höhe von rd. 1,4 Mrd. Euro sowie die Veräußerung<br />

des Portfolios an griechischen Staatsanleihen über nominal<br />

1,2 Mrd. Euro an die Muttergesellschaft <strong>Dexia</strong> Crédit Local gegenüber.<br />

Die eigenen Schuldverschreibungen betreffen im Wesentlichen<br />

im 2. Quartal zurückgekaufte Öffentliche Inhaberpfandbriefe,<br />

die dem Treuhänder zur vorübergehenden Verwahrung übergeben<br />

wurden (Tabelle 7).<br />

Neugeschäft<br />

Die im Oktober 2011 nach Ankündigung der Restrukturierung<br />

der <strong>Dexia</strong>-Gruppe vom Vorstand beschlossene Einstellung der<br />

Übernahme ausgewählter Staatsfinanzierungsgeschäfte von Unternehmen<br />

der <strong>Dexia</strong>-Gruppe (Group Asset Purchasing Programme)<br />

und des Neugeschäfts mit deutschen Kommunen hatte<br />

das gesamte Geschäftsjahr <strong>2012</strong> Bestand.<br />

Diese Schuldverschreibungen sind durch die Staaten Belgien<br />

(60,5 %), Frankreich (36,5 %) und Luxemburg (3 %) garantiert.<br />

Weiterhin wurden Kommunaldarlehen in Höhe von 14,9 Mio.<br />

Euro durch Vereinbarung von Festzinskonditionen anstatt variabler<br />

Konditionen restrukturiert.<br />

Finanzlage<br />

Auf der Refinanzierungsseite wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

innerhalb der anderen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

die Termingeldaufnahmen bei der <strong>Dexia</strong>-Gruppe<br />

von rd. 4,9 Mrd. Euro per 31. Dezember <strong>2012</strong> komplett zurückgeführt.<br />

Im Gegenzug erhöhten sich die Tendergeschäfte mit der<br />

Zentralbank um 3,3 Mrd. Euro und die Repo-Transaktionen um<br />

1,4 Mrd. Euro.<br />

Der Ausweis der Öffentlichen Namenspfandbriefe verringerte<br />

sich im Berichtsjahr durch Schuldnerkündigungen und planmäßige<br />

Fälligkeiten um 0,9 Mrd. Euro auf insgesamt 17,5 Mrd. Euro.<br />

Entwicklung wichtiger Bilanzposten in Mio. Euro 31.12.2011<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

Forderungen an Kreditinstitute<br />

Kommunalkredite<br />

Andere Forderungen<br />

1.998,2<br />

7.463,0<br />

1.699,6<br />

6.561,7<br />

Forderungen an Kunden<br />

Kommunalkredite<br />

Andere Forderungen<br />

19.910,9<br />

374,6<br />

18.655,8<br />

331,8<br />

Anleihen und Schuldverschreibungen<br />

Von öffentlichen Emittenten<br />

Von anderen Emittenten<br />

Eigene Schuldverschreibungen<br />

9.720,8<br />

6.936,5<br />

1,8<br />

8.226,3<br />

8.968,9<br />

1.083,9<br />

Bilanzsumme<br />

47.341,1<br />

45.936,5<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 19


ericht des Vorstands<br />

Innerhalb der anderen Verbindlichkeiten gegenüber Kunden haben<br />

sich die aufgenommenen Sicht- und Termineinlagen (inkl.<br />

Schuldscheindarlehen) gegenüber dem Vorjahresausweis um<br />

rd. 2,4 Mrd. Euro auf 5,0 Mrd. Euro erhöht.<br />

Aufgrund des im 2. Quartal durchgeführten Programms zum<br />

Rückkauf von eigenen Öffentlichen Pfandbriefen mit endgültiger<br />

Vernichtung sowie aufgrund planmäßiger Fälligkeiten in<br />

Höhe von insgesamt rd. 2,6 Mrd. Euro verringerte sich der Ausweis<br />

der Öffentlichen Pfandbriefe (verbriefte Verbindlichkeiten)<br />

auf 12,3 Mrd. Euro (Tabelle 9).<br />

Pfandbriefe und sonstige Refinanzierung<br />

Zur Refinanzierung des Aktivgeschäfts hat die Bank im Berichtszeitraum<br />

Emissionen im Gesamtvolumen von 1.836,9 Mio. Euro<br />

(2011: 3.511,7 Mio. Euro) im Erstabsatz begeben. Dabei entfiel<br />

nur noch ein Anteil von 6,4 % auf Öffentliche Pfandbriefe<br />

(Tabelle 8).<br />

Am 23. April <strong>2012</strong> gab die Bank im Rahmen einer Ad-hoc-Veröffentlichung<br />

die Auflage eines Programms zum Rückkauf eigener<br />

Öffentlicher Pfandbriefe gegen Barzahlung bekannt. In den<br />

Rückkauf einbezogen wurden 10 liquide Pfandbriefemissionen<br />

im Volumen von zusammen 10.065 Mio. Euro, wobei der gesamte<br />

Rückkaufbetrag auf maximal 3 Mrd. Euro begrenzt wurde.<br />

Insgesamt wurden 2.580 Mio. Euro an eigenen Pfandbriefen zum<br />

Rückkauf angedient und von der Bank akzeptiert, so dass sich<br />

eine Repartierung erübrigte. Die Rückkäufe erfolgten je nach<br />

Restlaufzeit mit Renditeaufschlägen von 5 bp bis 65 bp gegenüber<br />

der Swapkurve (gegen 6-Monats-Euribor). Das Rückkaufprogramm<br />

war das bislang größte und erfolgreichste im deutschen<br />

Pfandbriefmarkt. Das von der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

angestrebte Programmziel einer nachhaltigen Angleichung<br />

der Fälligkeitsprofile von Deckungswerten und ausstehenden<br />

Pfandbriefen wurde erreicht.<br />

Am 5. April <strong>2012</strong> senkte Standard & Poor’s das AAA-Rating<br />

für die Öffentlichen Pfandbriefe der Bank auf AA+ Credit<br />

Watch Negative, nachdem die Agentur zuvor das Longterm<br />

Counterparty Rating der <strong>Dexia</strong> Crédit Local von BBB+<br />

Entwicklung des ErstAbsatzes (Inhaber- und Namenspapiere) in Mio. Euro 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

Öffentliche Pfandbriefe<br />

6.347,7<br />

2.949,9<br />

118,0<br />

Inhaberschuldverschreibungen<br />

10,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

Aufgenommene Darlehen<br />

102,0<br />

561,8<br />

1.718,9<br />

Gesamt<br />

6.459,7<br />

3.511,7<br />

1.836,9<br />

Entwicklung wichtiger Bilanzposten in Mio. Euro 31.12.2011<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

Öffentliche Namenspfandbriefe<br />

Andere Verbindlichkeiten<br />

1.143,3<br />

9.409,1<br />

938,2<br />

9.203,2<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />

Öffentliche Namenspfandbriefe<br />

Andere Verbindlichkeiten<br />

17.240,5<br />

2.587,5<br />

16.512,4<br />

5.369,0<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten<br />

Öffentliche Pfandbriefe<br />

14.931,3<br />

12.288,4<br />

Eigenkapital<br />

751,3<br />

740,2<br />

Bilanzsumme<br />

47.341,1<br />

45.936,5<br />

20 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


ericht des Vorstands<br />

auf BBB gesenkt hatte. Als Grund für diesen Schritt wurde angeführt,<br />

dass nach den Ratingkriterien der Agentur das Rating<br />

der Öffentlichen Pfandbriefe der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> maximal sieben Ratingstufen über dem Longterm<br />

Counterparty Rating der Muttergesellschaft <strong>Dexia</strong> Crédit<br />

Local liegen darf. Das Credit Watch Negative resultierte aus dem<br />

Credit Watch Negative der Muttergesellschaft <strong>Dexia</strong> Crédit Local.<br />

Anfang Juli stufte Standard & Poor’s das Pfandbriefrating der<br />

Bank auf AA- Credit Watch Negative herab. In ihrer Begründung<br />

verwies die Agentur auf ihre Einschätzung, dass das gehaltene<br />

Übersicherungsniveau (nominal 8,29 % per 30.06.<strong>2012</strong>)<br />

keine höhere Bewertung zulasse. Erneut wurde die Bedeutung<br />

der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> als Core Entity der<br />

<strong>Dexia</strong>-Gruppe hervorgehoben.<br />

Im Einlagengeschäft mit ihren kommunalen Kunden und anderen<br />

Anlegern konnte die Bank ihre Position weiter ausbauen.<br />

Zum 31. Dezember <strong>2012</strong> erreichte der Bestand an Einlagen von<br />

Nichtbanken ein Volumen von 5,0 Mrd. Euro. Den Kunden steht<br />

in diesem Geschäftsfeld ein breites Angebot von Einlagenprodukten<br />

zu marktgerechten Konditionen zur Verfügung. Neben<br />

den traditionellen Festgeldangeboten (<strong>Dexia</strong> Classic), Sichteinlagen<br />

(<strong>Dexia</strong> Treasury+) und Schuldscheindarlehen (<strong>Dexia</strong> Schuldschein)<br />

bietet die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> ein an den<br />

3-Monats-Euribor gekoppeltes Festgeldprodukt mit steigenden<br />

Zinsaufschlägen und vierteljährlichem Gläubigerkündigungsrecht<br />

an (<strong>Dexia</strong> Flexi+).<br />

Eigenmittel<br />

Die von der Bank vorläufig ermittelte modifizierte bilanzielle<br />

Eigenkapitalquote gem. § 24 Abs. 1 Nr. 16 sowie § 24 Abs. 1a<br />

Nr. 5 KWG unter Berücksichtigung des noch nicht festgestellten<br />

Bilanzverlustes zum Jahresende <strong>2012</strong> führte zu einer Kennzahl<br />

von 1,65 %.<br />

Der Bilanzverlust 2011 in Höhe von 80,6 Mio. Euro wurde am<br />

19. April <strong>2012</strong> festgestellt. Im Rahmen der Verlustverrechnung<br />

wurde auf Basis der vertraglichen Bedingungen das Genussrechtskapital<br />

mit 11,5 Mio. Euro zur teilweisen Abdeckung des<br />

Jahresfehlbetrages 2011 in Anspruch genommen. Diese Ereignisse<br />

führten zu einer Verminderung der Eigenmittel um<br />

92,1 Mio. Euro. Der Abzugsposten gem. § 10 Abs. 2a KWG<br />

verringerte sich um 1,9 Mio. Euro. Fälligkeiten von Genussrechtskapital<br />

und Nachrangverbindlichkeiten sowie der teilweise<br />

Wegfall der Anrechenbarkeit von nachrangigen Verbindlichkeiten<br />

aufgrund einer Restlaufzeit von weniger als 2 Jahren<br />

minderten die Eigenmittel um weitere 45,8 Mio. Euro. Insgesamt<br />

verringerten sich somit die Eigenmittel der Bank zum<br />

31. Dezember <strong>2012</strong> gegenüber dem Vorjahresende um 136,0 Mio.<br />

Euro auf 884,2 Mio. Euro (Tabelle 10).<br />

Der für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> ausgewiesene Jahresfehlbetrag<br />

beläuft sich auf 19,6 Mio. Euro. Im Rahmen der Verlustverrechnung<br />

wurde auf Basis der vertraglichen Bedingungen das<br />

Genussrechtskapital mit 8,6 Mio. Euro in Anspruch genommen.<br />

Dadurch erhöht sich der Bilanzverlust zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

um 11,0 Mio. Euro auf 91,6 Mio. Euro. In der unten stehenden<br />

Darstellung der Entwicklung sind diese Ereignisse nicht<br />

enthalten, da sie mit Feststellung des Jahresabschlusses<br />

<strong>2012</strong> durch Vorstand und Aufsichtsrat wirksam werden.<br />

Die Kernkapitalquote der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

sank zum Stichtag von 27,0 % auf 21,8 %. Sie liegt damit weiterhin<br />

deutlich über den gesetzlichen Anforderungen. Zugleich<br />

verringerte sich die Gesamtkapitalquote von 33,2 % auf 25,6 %.<br />

Unter Berücksichtigung des zusätzlichen Bilanzverlusts <strong>2012</strong> und<br />

der Herabsetzung der Rückzahlungsansprüche der Genussscheingläubiger<br />

würde die Kernkapitalquote 21,5 % und die Gesamtkapitalquote<br />

25,1 % betragen.<br />

Entwicklung der Eigenmittel der Bank in Mio. Euro 31.12.2008 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2011 31.12.<strong>2012</strong><br />

Gezeichnetes Kapital<br />

162,5<br />

182,5<br />

282,5<br />

432,5<br />

432,5<br />

Rücklagen<br />

127,6<br />

148,0<br />

248,6<br />

399,4<br />

399,4<br />

Verlustvortrag<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

-80,6<br />

Abzugsposten gem. § 10 Abs. 2a KWG<br />

-8,1<br />

-6,8<br />

-5,1<br />

-3,0<br />

-1,1<br />

Genussrechtskapital<br />

140,6<br />

126,3<br />

122,9<br />

116,9<br />

70,0<br />

Nachrangige Verbindlichkeiten<br />

115,4<br />

107,5<br />

84,3<br />

74,4<br />

64,0<br />

Gesamt<br />

538,0<br />

557,5<br />

733,2<br />

1.020,2<br />

884,2<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 21


ericht des Vorstands<br />

Liquiditätslage<br />

Die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> ist vollumfänglich in<br />

das zentrale Liquiditätsmanagement der <strong>Dexia</strong>-Gruppe eingebunden.<br />

In Verbindung mit der sehr guten Qualität der Aktiva<br />

der Bank und ihrem hohen Bestand an deckungsfähigen und<br />

EZB-fähigen Forderungen führte diese Einbindung dazu, dass<br />

die Bank ihre Zahlungsverpflichtungen jederzeit vollumfänglich<br />

erfüllen konnte. In diesem Zusammenhang ist anzumerken,<br />

dass der von der <strong>Dexia</strong> Crédit Local am 28. Februar 2011 ausgestellte<br />

Letter of Support eine rechtsverbindliche Zusage enthält,<br />

mögliche Liquiditätsengpässe der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> auszugleichen.<br />

Zum 31. Dezember <strong>2012</strong> waren im Deckungsstock der Bank<br />

Deckungswerte in Höhe von 30.484,1 Mio. Euro registriert, denen<br />

ein Bestand an im Umlauf befindlichen Öffentlichen Pfandbriefen<br />

von 28.163,2 Mio. Euro gegenüberstand. Zugleich hatte die Bank<br />

Offenmarktkredite über 5.583,8 Mio. Euro bei der Deutschen<br />

Bundesbank aufgenommen sowie Mittelaufnahmen über Wertpapierpensionsgeschäfte<br />

mit einem Volumen von 1.385,1 Mio.<br />

Euro abgeschlossen.<br />

Zum Ende des Berichtsjahres belief sich der Bestand an besicherten<br />

Refinanzierungsmitteln in Form von Öffentlichen Pfandbriefen<br />

und anderen besicherten Mittelaufnahmen somit auf<br />

35.132,1 Mio. Euro, was 76,5 % der Bilanzsumme entsprach.<br />

Eine weitere wichtige Refinanzierungsquelle stellten die unbesicherten<br />

aufgenommenen Schuldscheindarlehen sowie Einlagen<br />

von kommunalen Kunden und anderen Anlegern mit insgesamt<br />

5.012,0 Mio. Euro dar. Unbesicherte Refinanzierungsmittel<br />

der <strong>Dexia</strong>-Gruppe nahm die Bank zum 31. Dezember <strong>2012</strong> nicht<br />

in Anspruch.<br />

Die Ermittlung der aufsichtsrechtlichen Liquiditätskennzahl<br />

erfolgt entsprechend der nach § 11 Abs. 1 KWG anzuwendenden<br />

Liquiditätsverordnung (LiqV), wonach das Verhältnis zwischen<br />

den im ersten Laufzeitband verfügbaren Zahlungsmitteln (täglich<br />

oder in bis zu einem Monat fällig) und den während dieses<br />

Zeitraumes abrufbaren Zahlungsverpflichtungen den Wert<br />

1 nicht unterschreiten darf.<br />

Im Berichtszeitraum bewegte sich die Liquiditätskennzahl gemäß<br />

§ 2 der LiqV zwischen den Werten 1,08 (Minimum) und<br />

1,87 (Maximum) und betrug im Durchschnitt 1,47 (Tabelle 11).<br />

Liquiditätslage<br />

Minimum<br />

Maximum<br />

Durchschnitt<br />

Liquiditätskennzahl 1,08 1,87<br />

1,47<br />

Entwicklung wichtiger GuV-Posten in Mio. Euro 2011<br />

<strong>2012</strong><br />

Zinserträge<br />

Zinsaufwendungen<br />

Zinsüberschuss<br />

Provisionsergebnis<br />

Zins- und Provisionsüberschuss<br />

Personalaufwand<br />

Andere Verwaltungsaufwendungen inkl. Abschreibungen<br />

Teilbetriebsergebnis<br />

Saldo sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen<br />

Risikovorsorge<br />

Wertpapierergebnis<br />

Betriebsergebnis<br />

Steueraufwand<br />

3.482,5<br />

-3.420,7<br />

61,8<br />

-9,9<br />

51,9<br />

-7,1<br />

-11,3<br />

33,5<br />

0,2<br />

-131,0<br />

6,3<br />

-90,9<br />

-1,2<br />

2.754,2<br />

-2.741,1<br />

13,1<br />

-4,5<br />

8,6<br />

-6,8<br />

-11,4<br />

-9,6<br />

1,2<br />

-11,5<br />

0,2<br />

-19,6<br />

0,0<br />

Jahresergebnis<br />

-92,1<br />

-19,6<br />

22 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


ericht des Vorstands<br />

Ertragslage<br />

Zinsüberschuss und Provisionsergebnis<br />

Der Zinsüberschuss des Jahres <strong>2012</strong> beläuft sich auf 13,1 Mio.<br />

Euro und liegt damit um 48,7 Mio. Euro unter dem vergleichbaren<br />

Vorjahresergebnis.<br />

Als Hauptursache für den deutlichen Rückgang des Zinsüberschusses<br />

erwiesen sich die im Vergleich zum Vorjahr erheblich gestiegenen<br />

Zinsaufwendungen für kurzfristige Mittel, die der Bank<br />

von der <strong>Dexia</strong>-Gruppe zur Deckung ihres unbesicherten Refinanzierungsbedarfs<br />

zur Verfügung gestellt wurden. Grund hierfür waren<br />

die signifikant erhöhten Refinanzierungskosten der Gruppe,<br />

nicht zuletzt infolge der Inanspruchnahme der Emergency Liquidity<br />

Assistance (ELA) des Europäischen Systems der Zentralbanken,<br />

die der Bank anteilig für die in Anspruch genommenen<br />

Gruppenmittel in Rechnung gestellt wurden, sowie die Kosten zur<br />

Bereitstellung einer revolvierenden Kreditlinie über 2 Mrd. Euro<br />

durch die <strong>Dexia</strong> Crédit Local. Weiterhin beinhaltet der Zinsüberschuss<br />

negative Ergebnisbeiträge aus der vorzeitigen Beendigung<br />

von derivativen Geschäften in Höhe von 17,4 Mio. Euro. Überwiegend<br />

stehen diese im Zusammenhang mit der Veräußerung von<br />

Wertpapieren im Zuge des Portfoliomanagements, wobei der gegenläufige<br />

Ergebniseffekt in der Risikovorsorge enthalten ist. Im<br />

Vorjahr lag der positive Beitrag aus der vorzeitigen Beendigung<br />

von Derivaten bei 25,0 Mio. Euro mit ebenfalls gegenläufigen<br />

Effekten in der Risikovorsorge.<br />

Im Verlauf des Berichtsjahres gelang es der Bank, die von der<br />

Gruppe bereitgestellten unbesicherten Refinanzierungsmittel<br />

schrittweise durch Hereinnahme von Einlagen und die Aufnahme<br />

von Schuldscheindarlehen zu ersetzen, wodurch sich der Zinsüberschuss<br />

tendenziell verbesserte und für das Gesamtjahr über<br />

dem prognostizierten Wert lag.<br />

Die Bank weist für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> ein negatives Jahresergebnis<br />

aus. Daher kann gemäß den Emissionsbedingungen<br />

das Genussrechtskapital für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> nicht bedient<br />

werden. Es fielen lediglich nicht vom Jahresergebnis abhängige<br />

Zinszahlungen in Höhe von 0,1 Mio. Euro für eine zum<br />

31. Dezember 2010 fällige und am 30. Juni 2011 zurückgezahlte<br />

Genussrechtsemission an.<br />

Ende Januar <strong>2012</strong> veräußerte die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

ihr Exposure an griechischen Staatsanleihen über nominal<br />

1,2 Mrd. Euro an die <strong>Dexia</strong> Crédit Local, die das Exposure im<br />

Jahr zuvor garantiert hatte. Die Ergebnisauswirkung aus dem<br />

Verkauf wurde bereits im Jahresabschluss 2011 berücksichtigt.<br />

Die Garantie erstreckte sich auf die vollständige und termingerechte<br />

Zahlung sämtlicher Zins- und Kapitalfälligkeiten.<br />

Gleichzeitig mit dem Verkauf der griechischen Staatsanleihen<br />

wurden die zugehörigen Zinssicherungsgeschäfte beendet. Nach<br />

Abschluss der Gesamttransaktion kündigte die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> die bestehende Garantievereinbarung mit sofortiger<br />

Wirkung. Ab diesem Tag endeten alle Rechte und Pflichten<br />

aus der Garantievereinbarung und damit endet auch die<br />

Verpflichtung der Bank zur Zahlung weiterer Garantiegebühren.<br />

Die dafür auf den Berichtszeitraum entfallene Bürgschaftsgebühr<br />

belastete den Provisionsüberschuss mit 1,4 Mio. Euro.<br />

Verwaltungsaufwand<br />

Der gesamte Verwaltungsaufwand liegt mit 18,2 Mio. Euro<br />

geringfügig unter dem Vorjahresniveau (18,4 Mio. Euro).<br />

Dabei verminderten sich die Abschreibungen auf materielle und<br />

immaterielle Vermögensgegenstände um rd. 1,3 Mio. Euro aufgrund<br />

des Erreichens der planmäßigen Nutzungsdauer.<br />

Die Beiträge zur Einlagensicherung stiegen um rd. 1,1 Mio. Euro<br />

auf 2,7 Mio. Euro und erhöhten somit die Anderen Verwaltungsaufwendungen<br />

(Tabelle 12).<br />

Stand und Entwicklung der Risikovorsorge<br />

Die saldierte Risikovorsorge des abgelaufenen Geschäftsjahres<br />

liegt mit 11,5 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahresniveau<br />

(2011: 131,0 Mio. Euro).<br />

Sie beinhaltet die Auflösung der Drohverlustrückstellung im<br />

Rahmen der verlustfreien Bewertung des Bankbuchs nach der<br />

Stellungnahme des Bankenfachausschusses des Instituts der<br />

Wirtschaftsprüfer in <strong>Deutschland</strong> e. V. vom 30. August <strong>2012</strong><br />

(IDW RS BFA 3) in Höhe von 77,0 Mio. Euro, die im vergangenen<br />

Geschäftsjahr gebildet wurde. Die verlustfreie Bewertung<br />

des Bankbuchs ermittelt, ob sich aus dem Stichtagsbestand<br />

an zinstragenden bilanziellen und außerbilanziellen Finanzgeschäften<br />

unter angemessener Berücksichtigung von künftigen<br />

Verwaltungsaufwendungen und Standardrisikokosten ein Verpflichtungsüberschuss<br />

ergibt, der unter Anwendung des handelsrechtlichen<br />

Imparitätsprinzips zurückzustellen ist. Zum Bilanzstichtag<br />

ergab sich kein Verpflichtungsüberschuss.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 23


ericht des Vorstands<br />

Aus dem Rückkauf eigener Schuldverschreibungen und deren<br />

vorzeitiger Rückgabe an den Treuhänder fielen Einlösungsverluste<br />

in Höhe von saldiert 117,3 Mio. Euro an.<br />

dem Genussrechtskapital erhöht sich der Bilanzverlust um<br />

11,1 Mio. Euro auf 91,7 Mio. Euro.<br />

Aus der Bewertung der Wertpapiere des Umlaufvermögens ergaben<br />

sich saldiert Wertaufholungen in Höhe von 19,2 Mio. Euro,<br />

die im Wesentlichen auf Credit Spread-Verbesserungen zurückzuführen<br />

sind. Weiter fielen Gewinne in Höhe von rd. 10,2 Mio.<br />

Euro aus dem Verkauf von Wertpapieren und Darlehen an.<br />

Wertpapierergebnis<br />

Das Wertpapierergebnis in Höhe von 0,2 Mio. Euro enthält<br />

das saldierte Einlösungsergebnis aus Fälligkeiten von Wertpapieren<br />

des Anlagevermögens. Aufgrund dauernder Wertminderungen<br />

vorzunehmende Abschreibungen auf Titel des Anlagevermögens<br />

sind nicht enthalten, da sie nicht notwendig waren.<br />

Betriebsergebnis vor Steuern<br />

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage<br />

Zusammenfassend ist zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> Folgendes festzustellen:<br />

• Die Bilanzsumme hat sich geringfügig um 3,0 % auf 45,9 Mrd.<br />

Euro verringert.<br />

• Die Eigenmittel waren gegenüber dem Stand zum Vorjahresende<br />

um 136,0 Mio. Euro auf 884,2 Mio. Euro rückläufig.<br />

• Neukreditgeschäft wurde nur noch im Rahmen der Deckungsstock-<br />

und Liquiditätssteuerung getätigt.<br />

• Der Jahresfehlbetrag konnte gegenüber dem Vorjahr deutlich<br />

von -92,1 Mio. Euro auf -19,6 Mio. Euro verringert werden.<br />

• Die Liquiditätslage der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

hat sich insbesondere aufgrund der Ausweitung des Einlagengeschäfts<br />

verbessert. Die Bank ist weiterhin in das Liquiditätsmanagementsystem<br />

der <strong>Dexia</strong>-Gruppe einbezogen.<br />

Das Betriebsergebnis hat sich insbesondere aufgrund der deutlich<br />

geringeren Risikovorsorge auf -19,6 Mio. Euro (2011: -90,9 Mio.<br />

Euro) verbessert.<br />

Sonstige Angaben<br />

Steuern<br />

Aktive latente Steuern aus temporären Differenzen zwischen<br />

Handels- und Steuerbilanz wurden nicht gebucht, da der voraussichtliche<br />

Ausgleich dieser Differenzen nicht mit hinreichender<br />

Wahrscheinlichkeit absehbar ist.<br />

Jahresfehlbetrag<br />

Der Jahresfehlbetrag <strong>2012</strong> beläuft sich auf 19,6 Mio. Euro (2011:<br />

92,1 Mio. Euro). Unter Berücksichtigung der Entnahmen aus<br />

Beziehungen zu verbundenen Unternehmen<br />

Der Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen<br />

Unternehmen gemäß § 312 AktG schließt mit der folgenden<br />

Erklärung:<br />

„Unsere Gesellschaft erhielt bei jedem im Bericht über die<br />

Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten<br />

Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung und wurde<br />

durch die im Bericht angegebenen getroffenen oder unterlassenen<br />

Maßnahmen nicht benachteiligt. Dieser Beurteilung liegen<br />

die Umstände zugrunde, die uns zum Zeitpunkt der berichtspflichtigen<br />

Vorgänge bekannt waren.“<br />

Derivative Geschäfte nominal in Mio. Euro 31.12.2011<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

Zins- und Zinswährungsswaps<br />

davon EONIA<br />

Optionen<br />

81.922,6<br />

3.050,0<br />

187,0<br />

74.369,7<br />

0,0<br />

142,0<br />

82.109,6<br />

75.511,7<br />

24 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


ericht des Vorstands<br />

Derivative Geschäfte<br />

Altersstruktur der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Zur Absicherung von Zins- und Währungsrisiken setzt die Bank<br />

derivative Geschäfte ein.<br />

1 %<br />

> 60 Jahre<br />

8 %<br />

bis 30 Jahre<br />

Zum Jahresende stellte sich das Volumen der Zins- und Zinswährungsswaps<br />

sowie der Optionen gegenüber dem Vorjahr wie<br />

folgt dar (Tabelle 13).<br />

18 %<br />

50–60 Jahre<br />

Die Kreditäquivalenzbeträge der Zins- und Zinswährungsswaps<br />

nach der Marktbewertungsmethode gemäß § 13 KWG betrugen<br />

zum Bilanzstichtag 1.981,2 Mio. Euro (2011: 1.464,9 Mio. Euro).<br />

38 %<br />

40–50 Jahre<br />

35 %<br />

30–40 Jahre<br />

Mitarbeiter<br />

Das wichtigste Kapital der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

sind engagierte und kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Die im Berichtsjahr fortgesetzte Restrukturierung der <strong>Dexia</strong>-<br />

Gruppe und die damit einhergehenden Veränderungen und<br />

Belastungen sowie die zum Teil nicht einfachen Marktbedingungen<br />

haben zu einer erhöhten Mitarbeiterfluktuation geführt.<br />

Im Berichtsjahr schieden insgesamt elf Mitarbeiter aus<br />

den Diensten der Bank aus.<br />

Als positiv ist zu werten, dass es durchweg gelungen ist, den durch<br />

Personalabgänge entstehenden Personalbedarf durch kompetente<br />

Neuzugänge zu decken.<br />

Zum Jahresende <strong>2012</strong> beschäftigte die Bank 77 (2011: 84) Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter.<br />

Zur Erhöhung der Mitarbeiterbindung hat die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> im Berichtsjahr für ausgewählte<br />

Mitarbeiter ein Programm zur Zahlung von Treue- und Leistungsgratifikationen<br />

aufgelegt. Die Laufzeit des Programms<br />

umfasst den Zeitraum vom 30. September <strong>2012</strong> bis zum<br />

30. September 2014.<br />

Zur Gewinnung und Förderung qualifizierter Nachwuchskräfte<br />

wurde zudem ein fachspezifisches Trainee-Programm für vier<br />

Trainees in den Bereichen Backoffice, Informationstechnologie,<br />

Risikomanagement und Treasury geschaffen, das auf große Resonanz<br />

stieß. Die Besetzung der Traineestellen erfolgte im Februar<br />

2013.<br />

Risikobericht<br />

Risikorelevante Rahmenbedingungen<br />

Im Hinblick auf die Risikosituation der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> stand das Jahr <strong>2012</strong> im Zeichen der Konsolidierung<br />

und Stabilisierung.<br />

Mit der Genehmigung des überarbeiteten Plans zur Restrukturierung<br />

der <strong>Dexia</strong>-Gruppe durch die Europäische Kommission<br />

vom 28. Dezember <strong>2012</strong> erhielt die Gruppe – und mit ihr<br />

die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> – einen nachhaltig stabilen<br />

Rahmen für die weitere Geschäftstätigkeit. Zudem profitierte<br />

die Bank von den erfolgreichen Bemühungen der Politik<br />

zur Eindämmung der Staatsschuldenkrise, welche, unterstützt<br />

durch entschlossene Signale und Maßnahmen der EZB, eine<br />

wesentliche Verminderung der Risikoprämien insbesondere für<br />

Forderungen gegen staatliche Stellen der Euro-Peripheriestaaten<br />

zur Folge hatten.<br />

Im Rahmen des jährlich stattfindenden Risikoinventurprozesses<br />

wurden auf Gesamtbankebene sowie auch auf der Ebene des<br />

Deckungsstocks alle mit dem Geschäft der Bank verbundenen<br />

quantifizierbaren und nicht quantifizierbaren Risiken identifiziert<br />

und anschließend bezüglich ihrer Auswirkungen auf die<br />

Vermögens-, Ertrags- und Liquiditätslage der Bank beurteilt. In<br />

diesen regelmäßigen Prozess wurden alle relevanten Organisationseinheiten<br />

der Bank einbezogen. Als wesentlich wurden unter<br />

anderem Adressenausfallrisiken, Zinsänderungsrisiken, Liquiditätsrisiken,<br />

Spreadrisiken und operationelle Risiken eingestuft.<br />

Für ihr großes Engagement sprechen wir allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern unseren Dank und unsere Anerkennung aus.<br />

Hinsichtlich dieser Risiken verfügt die Bank über ein angemessenes<br />

Risikosteuerungsverfahren zur Identifikation, Erfassung,<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 25


ericht des Vorstands<br />

Messung, Analyse und Bewertung von Risiken sowie zur laufenden<br />

Risikoüberwachung. Es stellt den Entscheidungsträgern<br />

die erforderlichen Informationen zur aktiven Steuerung der<br />

Risiken zur Verfügung.<br />

Ausgehend von der Geschäftsstrategie sowie den Ergebnissen der<br />

Risikoinventur hat der Vorstand eine Risikostrategie sowohl für<br />

die Gesamtbank als auch für den Deckungsstock festgelegt. In<br />

dieser werden – unterteilt in Teilstrategien für die unterschiedlichen<br />

Risikoarten und Risikodimensionen – die Ziele der Risikosteuerung<br />

und die jeweiligen Maßnahmen zur Risikobegrenzung<br />

aufgezeigt.<br />

Die geschäftsstrategische Ausrichtung der Bank hat zu einer<br />

Konzentration der Kreditrisiken auf den deutschen Markt geführt.<br />

Rund 60 % des Portfolios entfallen auf Kreditnehmer in<br />

<strong>Deutschland</strong>. Weitere Konzentrationen auf Staatenebene betreffen<br />

die Länder Italien und Belgien (9,5 % bzw. 10,4 % des Portfolios).<br />

In einem zu diesem Thema erstellten Fachkonzept werden<br />

die vorhandenen Risikokonzentrationen definiert und der Umgang<br />

mit wesentlichen Risikokonzentrationen wird dargestellt.<br />

Als Teil der <strong>Dexia</strong>-Gruppe übernimmt die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> – sofern angemessen und sinnvoll – die einheitlichen<br />

Definitionen, Richtlinien und Verfahren der <strong>Dexia</strong>-<br />

Gruppe zur Identifikation, Erfassung, Messung, Analyse und<br />

Bewertung von Risiken. Dies ermöglicht eine konsistente Einbindung<br />

der Bank in das Risikomanagement der <strong>Dexia</strong>-Gruppe.<br />

Die risikopolitischen Leitlinien und Strukturen sind im Organisationshandbuch<br />

dargelegt, das allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

über das bankinterne Intranet zur Verfügung steht. Es<br />

bildet die Grundlage für eine einheitliche Bearbeitung und bankinterne<br />

Kommunikation aller wesentlichen Risikoarten und unterstützt<br />

die zielgerichtete Risikosteuerung der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />

<strong>Deutschland</strong>.<br />

Risikotragfähigkeitskonzept<br />

Die Bank hat im Jahr <strong>2012</strong> ein Risikotragfähigkeitskonzept auf<br />

stand-alone-Basis entwickelt, umgesetzt und vollständig in das<br />

bestehende Risikomanagementsystem der Bank integriert. Neben<br />

dem bereits im Einsatz befindlichen ECAP-Modell (ECAP =<br />

Economic Capital), welches dem Ziel der Kapitalallokation auf<br />

<strong>Dexia</strong>-Gruppenebene dient, verfügt die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> nun über eine vollständig eigenständige Risikotragfähigkeitsberechnung<br />

zur internen Risikosteuerung.<br />

Im Rahmen des ECAP-Modells erfolgt die ökonomische Messung<br />

des Risikokapitalbedarfs nach einem Portfolioansatz, der –<br />

unter Annahme eines Betrachtungshorizonts von einem Jahr und<br />

einem Konfidenzniveau von 99,90 % (Vorjahr: 99,70 %) – Korrelations-<br />

und Diversifikationseffekte zwischen den einzelnen Risikopositionen<br />

berücksichtigt.<br />

Die Risikodeckungsmasse wird nach dem Fortführungsansatz<br />

bzw. Going-Concern-Ansatz bestimmt. Mithin wird jener Teil<br />

der regulatorischen Eigenmittel, der mindestens zur Erfüllung<br />

der bankaufsichtlichen Mindesteigenkapitalanforderungen gemäß<br />

Solvabilitätsverordnung (SolvV) notwendig ist, nicht im<br />

Risikotragfähigkeitskonzept der Bank berücksichtigt.<br />

Das nach den Regeln der <strong>Dexia</strong>-Gruppe ermittelte ECAP wird<br />

an die besonderen Anforderungen der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> und die Rechnungslegung nach HGB angepasst und<br />

in eine zweite Kennzahl überführt (Earnings at Risk oder EaR),<br />

die zusätzlich bilanzielle Gesichtspunkte berücksichtigt.<br />

Sowohl das ECAP als auch die EaR werden einer jeweils vergleichbaren<br />

Kapitalbasis, nämlich den AFR (Available Financial Resources)<br />

bzw. den AFR lokal, gegenübergestellt. Für die Quotienten<br />

ECAP/AFR bzw. EaR/AFR lokal ist ein Schwellenwert von derzeit<br />

75 % definiert, bei dessen Überschreiten eine Benachrichtigung<br />

von Vorstand und Aufsichtsrat ausgelöst wird. Die Limitausnutzung<br />

zum 31. Dezember <strong>2012</strong> betrug für die Kennzahl ECAP/<br />

AFR 34 % (Vorjahr: 22 %) bzw. für die Kennzahl EaR/AFR lokal<br />

56 % (Vorjahr: 34 %).<br />

Die Risikotragfähigkeit auf stand-alone-Basis wird sowohl nach<br />

dem Going-Concern-Ansatz als auch nach dem Liquidationsansatz<br />

ermittelt. Dabei legt die Bank in beiden Ansätzen ein Konfidenzniveau<br />

von 99,29 % zugrunde. Der Betrachtungszeitraum<br />

beträgt 12 Monate rollierend. Risikoreduzierende Diversifikationseffekte<br />

werden nicht berücksichtigt. Für die interne Risikosteuerung<br />

stellt die Going-Concern-Sichtweise die prioritäre<br />

Betrachtung dar. Diese Perspektive wird auch zur Ableitung von<br />

Limiten herangezogen. Die Liquidationssicht ist eine ergänzende<br />

Betrachtung.<br />

Risikobeträge werden für das Adressenausfallrisiko (Kreditrisiko),<br />

das Marktpreisrisiko (allgemeines Zinsrisiko, das Spreadrisiko,<br />

so genannte „Risks not in VaR“), das Fundingrisiko (Refinanzierungsrisiko)<br />

und das operationelle Risiko ermittelt, wobei neben<br />

wahrscheinlichkeitsbedingten Messmethoden auch Szenariobetrachtungen<br />

oder Risikopuffer eingesetzt werden. Weitere Risikoarten<br />

werden angemessen berücksichtigt, indem nur ein Teil<br />

des gesamten Risikodeckungspotenzials auf die oben genannten<br />

26 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


ericht des Vorstands<br />

Risikoarten verteilt wird. Den kalkulierten Risikobeträgen wird<br />

im Going-Concern-Ansatz ein Deckungspotenzial gegenübergestellt,<br />

welches durch das regulatorisch nicht gebundene Eigenkapital<br />

und das operativ geplante Ergebnis der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> bestimmt ist.<br />

Bezogen auf den Going-Concern-Ansatz ist die Risikotragfähigkeit<br />

stand-alone per Q4 <strong>2012</strong> gegeben. Sämtliche Limite pro Risikokategorie<br />

wurden ebenfalls eingehalten.<br />

Diverse Einzelreports zu allen relevanten Risikoarten geben<br />

detailliert Aufschluss über die wesentlichen Risikotreiber für<br />

Veränderungen im Zeitablauf. Damit stellen sie wichtige Informationen<br />

für das interne Risikomanagement sowohl auf<br />

Gesamtbank- als auch auf Einzelrisikoebene zur Verfügung.<br />

Das Adressenausfallrisiko im Deckungsstock wird mit einem<br />

Limitsystem begrenzt, das einen maximalen oder Mindestanteil<br />

des Deckungsstocks pro Ratingintervall vorschreibt. Der Schwerpunkt<br />

des Deckungsstocks liegt auf qualitativ hochwertigen<br />

Aktiva innerhalb des Ratingintervalls AAA bis A+. Darüber hinaus<br />

wird das Volumen an Deckungsstockaktiva mit einem Non-<br />

Investment-Grade-Rating limitiert.<br />

Stresstests<br />

Stress-Szenarien sind ein wichtiger und fester Bestandteil des<br />

Risikomanagement-Prozesses der Bank, um Risikokonzentrationen<br />

und mögliche Eigenkapitalunterdeckungen aufzudecken.<br />

Sie schaffen Transparenz über die Auswirkungen außergewöhnlicher,<br />

aber plausibler Ereignisse.<br />

Risikomanagementsystem<br />

Die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> unterhält ein Risikocontrolling-<br />

und Risikomanagementsystem zur Identifikation,<br />

Erfassung, Messung, Analyse und Bewertung von Risiken sowie<br />

zur laufenden Risikoüberwachung und Risikosteuerung, welches<br />

kontinuierlich weiterentwickelt wird. Sämtliche Belange der aufsichtsrechtlichen<br />

Anforderungen (z. B. MaRisk, CRD IV, Basel III)<br />

werden in Bezug auf die Risikokategorien Adressenausfall-,<br />

Marktpreis-, Liquiditäts- und operationelle Risiken inhaltlich<br />

betreut, organisiert und koordiniert. Ziel ist es, auf der Grundlage<br />

dieses Risikoüberwachungs- und Frühwarnsystems die Risikotragfähigkeit<br />

der Bank laufend sicherzustellen.<br />

Die Verantwortung für die Messmethoden und die Weiterentwicklung<br />

der eingesetzten Modelle sowie für das Berichtswesen<br />

an den Vorstand, den Aufsichtsrat und die Muttergesellschaft<br />

obliegt dem Risikomanagement. Die Prüfung der Geschäftsprozesse<br />

sowie der Wirksamkeit und Angemessenheit der Risikomanagementsysteme<br />

gemäß den MaRisk wird von der Internen<br />

Revision unterstützt.<br />

Als Pfandbriefbank gelten für die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

die Regelungen des Pfandbriefgesetzes. Dieses fordert ein<br />

geeignetes Risikomanagementsystem, das die Identifizierung,<br />

Beurteilung, Steuerung und Überwachung sämtlicher mit dem<br />

Pfandbriefgeschäft verbundenen Risiken sicherstellt. Hierfür<br />

nimmt die Bank monatliche Bestandsabgrenzungen sowohl für<br />

die Deckungsmasse als auch für den Pfandbriefumlauf als Grundlage<br />

für die Steuerung der Zinsänderungs-, Adressenausfall-, Währungs-<br />

und Liquiditätsrisiken im Pfandbriefgeschäft vor.<br />

Für die Risikoarten Marktpreis- und Liquiditätsrisiken kalkulierte<br />

die Bank im Berichtsjahr die nach MaRisk erforderlichen<br />

Stresstests auf täglicher Basis. Daneben werden vierteljährlich historische<br />

Stresstests für sämtliche Einzelrisikoarten (Kreditrisiko,<br />

Zinsrisiko, Spreadrisiko, Refinanzierungsrisiko und operationelles<br />

Risiko) durchgeführt. Ferner liegt ein besonderes Augenmerk auf<br />

dem hypothetischen Gesamtbankstresstest, dem risikoartenübergreifend<br />

ein Szenario „Staatsschuldenkrise“ zugrunde liegt. Als<br />

Ergänzung dazu wird jährlich auf Basis des Gesamtbankstresstests<br />

untersucht, welche Ereignisse pro Risikoart die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> in ihrer Überlebensfähigkeit gefährden<br />

könnten (inverser Stresstest).<br />

Die Ergebnisse dieser Stresstests werden bei der Gesamtbeurteilung<br />

der Risikotragfähigkeit berücksichtigt mit der Folge, dass sie Grundlage<br />

für die Ergreifung von Maßnahmen zur verschärften Risikoüberwachung<br />

sein können. Als Handlungsmöglichkeiten kommen zum<br />

Beispiel eine verschärfte Überwachung der Risiken, Limitanpassungen<br />

oder Anpassungen der geschäftspolitischen Ausrichtung in Frage.<br />

Sämtliche Stress-Szenarien (inklusive Methoden, Umsetzung, Parametrisierung)<br />

hat die Bank in einem umfangreichen Fachkonzept<br />

für alle Risikoarten dokumentiert.<br />

Daneben hat die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> Maßnahmen<br />

zur Identifizierung, Überwachung und Steuerung von Risikokonzentrationen<br />

in einem weiteren Fachkonzept zusammengefasst.<br />

Demnach wird zur quantitativen Steuerung und<br />

Überwachung von Konzentrationen im Kreditrisikobereich das<br />

bestehende Portfolio quartalsweise mittels eines Herfindahl-Index<br />

auf verschiedenen Aggregationsebenen analysiert. Umfangreiche<br />

Analysen auf der Basis qualitativer und quantitativer Kri-<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 27


ericht des Vorstands<br />

terien geben Auskunft über mögliche Klumpenrisiken. Daneben<br />

wird ein umfassender Report über mögliche Konzentrationen<br />

beim Liquiditäts-, Refinanzierungs- und Marktpreisrisiko erstellt.<br />

Marktpreisrisiken<br />

Wesentlicher Bestandteil der Geschäftspolitik der <strong>Dexia</strong><br />

<strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> ist die weitgehende Vermeidung<br />

von Marktpreisrisiken. Zinsänderungsrisiken werden durch Zinsswaps<br />

abgesichert und durch geringe Limite weitgehend begrenzt.<br />

Fremdwährungsrisiken und offene Optionspositionen werden<br />

grundsätzlich durch den Abschluss von Sicherungsgeschäften im<br />

Microhedge abgesichert. Geschäfte, die mit anderen Marktpreisrisiken,<br />

wie zum Beispiel Aktienrisiken, verbunden sind, zählen<br />

nicht zum Geschäftsfeld der Bank.<br />

Als zentrale Steuerungsgrößen der Zinsänderungsrisiken stehen<br />

dem Management zwei auf der Basis der Marktwertmethode ermittelte<br />

risikorelevante Kennziffern zur Verfügung: der Basis-Point-<br />

Value (BPV bzw. PV01) sowie der Value-at-Risk (VaR). Der BPV<br />

beschreibt die potenzielle Barwertveränderung des Gesamtportfolios<br />

bei einer parallelen Änderung der Zinssätze aller Fristigkeiten<br />

um 100 Basispunkte, der PV01 bei einem Anstieg um 1 Basispunkt<br />

pro definiertes Laufzeitband.<br />

Beim Value-at-Risk (VaR) wird der maximale erwartete Verlust<br />

unter normalen Marktbedingungen innerhalb eines festgelegten<br />

Haltezeitraumes mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit ermittelt.<br />

Die Bank ermittelt täglich den VaR insbesondere auf der<br />

Basis eines Konfidenzniveaus von 99 % und einer Haltedauer<br />

von zehn Tagen. Die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> hat unterschiedliche<br />

Subportfolios angelegt, je nachdem, ob hinsichtlich<br />

der Zinsstrategie längerfristige Trends verfolgt werden sollen<br />

(Teilportfolio Local Balance Sheet Management, Local BSM)<br />

oder ob es eher um die Ausnutzung kurzfristiger Marktgegebenheiten<br />

geht (Teilportfolio Cash & Liquidity Management, CLM).<br />

Auslastung auf gesamtlimit<br />

Limit +/- 100 BPV in Mio. Euro<br />

Limit VaR 99/10 in Mio. Euro<br />

Cash-Liquidity-Management<br />

Local BSM<br />

40<br />

5<br />

5,5<br />

–<br />

Darüber hinaus sind festgelegte Laufzeitbereiche des Zinsänderungsrisikos (PV01) limitiert.<br />

Value-at-Risk/BPV<br />

VaR (99 %, 10 Tage)<br />

CLM<br />

+ 100 BPV in Mio. Euro<br />

- 100 BPV in Mio. Euro<br />

Ø <strong>2012</strong><br />

0,6<br />

-11,8<br />

11,8<br />

Min. <strong>2012</strong><br />

0,0<br />

-29,8<br />

-10,8<br />

Max. <strong>2012</strong><br />

2,2<br />

10,8<br />

29,8<br />

Ultimo<br />

0,1<br />

-9,2<br />

9,2<br />

Value-at-Risk/BPV<br />

VaR (99 %, 10 Tage)<br />

Local BSM<br />

+ 100 BPV in Mio. Euro<br />

- 100 BPV in Mio. Euro<br />

Ø <strong>2012</strong><br />

0,3<br />

-0,6<br />

0,9<br />

Min. <strong>2012</strong><br />

0,1<br />

-4,7<br />

-2,2<br />

Max. <strong>2012</strong><br />

1,1<br />

2,3<br />

5,3<br />

Ultimo<br />

0,1<br />

0,3<br />

-0,1<br />

28 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


ericht des Vorstands<br />

Die Steuerung der kurzfristigen Zinsänderungsrisiken bis zu<br />

einem Jahr (CLM) wurde mit 40,0 Mio. Euro (ab 01.01.2013:<br />

25,0 Mio. Euro) im +/-100 BPV sowie mit 5,5 Mio. Euro<br />

(ab 01.01.2013: 3,5 Mio. Euro) im VaR limitiert (Tabelle 14). Die<br />

langfristigen Zinsänderungsrisiken (Local BSM) werden mit<br />

5,0 Mio. Euro beim +/-100 BPV begrenzt. Darüber hinaus sind<br />

für BSM festgelegte Laufzeitbereiche des Zinsänderungsrisikos<br />

(PV01) limitiert. Auch die Zinssensitivitäten der Credit Spreads<br />

werden täglich gemessen. Eine separate Limitierung erfolgt nicht.<br />

Auf der Grundlage der genannten Annahmen ergaben sich<br />

folgende Werte (Tabellen 15 und 16).<br />

Dabei obliegt dem Asset-Liability-Management-Komitee der<br />

<strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> die strategische Zinsrisikosteuerung.<br />

In einer monatlichen Sitzung legen die Mitglieder<br />

des Komitees die taktische Asset Allocation (Auslastung, Laufzeitbereiche<br />

etc.) fest.<br />

Die Bank führt regelmäßig Stresstests für alle wesentlichen<br />

Risiken unter Einbeziehung aller relevanten Positionen durch.<br />

Zur aktiven Risikoabsicherung nutzt die Bank derivative Finanzinstrumente.<br />

Zinsswaps werden sowohl in der Mikro- als auch in<br />

der Makrosteuerung verwendet. Optionen dienen ausschließlich<br />

zur Absicherung von Grundgeschäften.<br />

Als weitere wichtige Steuerungsgröße wird der sogenannte Portfolio<br />

Present Value (PPV) verwendet, der täglich ermittelt und<br />

an die Entscheidungsträger berichtet wird. Hierzu werden die<br />

Barwerte sämtlicher zinstragender bilanzieller und außerbilanzieller<br />

Positionen zusammengefasst und durch andere Aktiva sowie<br />

in deren Zusammenhang stehende Bilanzpositionen ergänzt.<br />

Der PPV stellt eine Indikation über die Entwicklung des Portfoliowertes<br />

unter Annahme des „Going Concern“ dar. Sofern das<br />

Verhältnis von Kernkapital und PPV einen definierten Schwellenwert<br />

unterschreitet, hat dies eine unverzügliche Information<br />

an den Vorstand und an den Aufsichtsrat zur Folge. Ergänzt wird<br />

der PPV durch den Portfolio Market Value (PMV), der zusätzlich<br />

die Credit Spreads der Aktiv- und Passivseite berücksichtigt<br />

und somit ein Liquidationsszenario darstellt, sowie durch den<br />

Szenario-PPV, der zusätzlich die Annahme erhöhter Kosten zur<br />

Schließung von Funding Gaps berücksichtigt.<br />

Die für die Steuerung von Marktpreisrisiken verantwortliche Abteilung<br />

Treasury wird durch einen Risikobericht täglich über die<br />

Entwicklung des Marktrisikos, die Limitauslastungen sowie die<br />

gesamtbankbezogene Wertentwicklung informiert.<br />

Die Bewertungseffekte aus Veränderungen der Credit Spreads<br />

werden in der Bank regelmäßig gemessen. Die dazu verwendeten<br />

Marktdaten für Credit Spreads werden hierfür entsprechend<br />

aktualisiert.<br />

Adressenausfallrisiken<br />

Das Adressenausfallrisiko beschreibt das Risiko, dass ein Kreditnehmer<br />

seine Verpflichtungen gegenüber der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> ganz oder teilweise nicht erfüllen kann.<br />

Zur Begrenzung von Adressenausfallrisiken werden vom Vorstand<br />

in Abstimmung mit dem <strong>Dexia</strong>-Konzern eindeutige Kreditlinien<br />

und Kreditkompetenzregelungen für sämtliche Kontrahenten<br />

festgelegt.<br />

Der Abschluss von Derivategeschäften setzt voraus, dass mit dem<br />

Kontrahenten ein Deutscher Rahmenvertrag bzw. ISDA-Vertrag<br />

rechtsverbindlich abgeschlossen wurde. Eine weitere Voraussetzung<br />

ist das Vorliegen einer rechtsverbindlich abgeschlossenen,<br />

den Standards der Bank entsprechenden Sicherheitenvereinbarung<br />

(CSA). Die Höhe der ausgetauschten Collaterals wird täglich<br />

überwacht. Eine ausführliche Information über die Höhe<br />

und die Struktur der geleisteten Sicherheiten erfolgt wöchentlich<br />

in der Vorstandssitzung. Zum 31. Dezember <strong>2012</strong> bestand für<br />

die Bank eine Nettozahlerposition in Höhe von 2,7 Mrd. Euro<br />

(Vorjahr: 3,4 Mrd. Euro).<br />

Die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> hat vor dem Hintergrund<br />

der Staatsschuldenkrise sämtliche Kreditlinien für das<br />

Eingehen neuer Länderrisiken eingefroren. Zudem werden alle<br />

Länderexposures gesondert überwacht, die aufgrund definierter<br />

Kriterien (u. a. Abwertung des Länderratings um drei Stufen, Erreichen<br />

eines Ratings von BB- oder schlechter) auf der Überwachungsliste<br />

der Bank geführt werden.<br />

Die umfassenden Berechnungen für die Kreditlinienauslastungen<br />

werden täglich vom Credit Risk Management bereitgestellt und<br />

überwacht. Eventuelle Überschreitungen von Kreditlinien werden<br />

dem Vorstand umgehend angezeigt, der über geeignete Maßnahmen<br />

entscheidet.<br />

Eine angemessene Aufbau- und Ablauforganisation im Bereich<br />

Credit Risk Management ist sowohl auf Seiten der Kreditanalyse<br />

als auch auf Seiten der Kreditbearbeitung qualitativ und quantitativ<br />

entsprechend den Anforderungen an die Geschäftsfelder<br />

der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> gewährleistet. Die nach<br />

MaRisk geforderte Dokumentation wird eingehalten.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 29


ericht des Vorstands<br />

Die bisherige Geschäftsstrategie der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

spiegelt sich unmittelbar in der Struktur ihrer Aktiva wider:<br />

Rund 85 % der Aktiva der Bank sind deckungsstockfähig, ein großer<br />

Teil davon EZB- bzw. repofähig. Über 90 % aller Aktiva weisen<br />

per 31. Dezember <strong>2012</strong> ein (internes) Rating von A- oder besser auf.<br />

Für alle Kundengruppen bestehen adäquate Risikoklassifizierungssysteme<br />

(Ratings). Das Portfoliomanagement fokussiert<br />

sich aufgrund der Struktur der bestehenden Geschäfte auf eine regional<br />

diversifizierende und bonitätsklassenbezogene Steuerung.<br />

Die nachfolgenden Maßnahmen dienen der Begrenzung des<br />

Adressenausfallrisikos:<br />

• Kreditlinieneinräumung bzw. Einzelkreditvergabe in Abhängigkeit<br />

vom Risikogehalt<br />

• Kreditlinienüberwachung<br />

• Überwachung des Kreditausfallrisikos<br />

• Verfahren zur Risikofrüherkennung<br />

• Identifizierung, Analyse und Steuerung von Länderrisiken<br />

• Berichterstattung über externe und interne Ratingänderungen<br />

Über das Adressenausfallrisiko und die zu seiner Begrenzung<br />

ergriffenen Maßnahmen wird regelmäßig an den Vorstand und<br />

den Aufsichtsrat berichtet.<br />

Kredit-Exposure in ausgewählten europäischen Ländern<br />

Das gesamte nominale Kredit-Exposure der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> gegenüber staatlichen Stellen in den Ländern<br />

Griechenland, Irland, Italien, Portugal, Spanien, Ungarn und<br />

Zypern ist in der Tabelle 17 dargestellt (Stand 31.12.<strong>2012</strong>).<br />

Die Bestände gliedern sich folgendermaßen: (Tabelle 18).<br />

Im Januar <strong>2012</strong> hat die Bank das Griechenland-Portfolio über<br />

1,2 Mrd. Euro an die <strong>Dexia</strong> Crédit Local veräußert. Dieses<br />

Exposure wurde von der <strong>Dexia</strong> Crédit Local, die 100 % der Anteile<br />

an der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> hält, vollumfänglich<br />

garantiert. Die Garantie erstreckte sich auf die vollständige<br />

und termingerechte Zahlung sämtlicher Zins- und Kapitalfälligkeiten.<br />

Nach dem Verkauf wurde die bestehende Garantievereinbarung<br />

mit der <strong>Dexia</strong> Crédit Local mit sofortiger Wirkung gekündigt.<br />

Zugleich endeten alle Rechte und Pflichten aus der Garantievereinbarung<br />

und damit auch die Verpflichtung der Bank zur<br />

Zahlung weiterer Garantiegebühren.<br />

Liquiditätsrisiken<br />

Die Quantifizierung der Adressenausfallrisiken erfolgt mittels eines<br />

Kreditportfoliomodells (CVaR, Typ CreditMetrics) im Rahmen der<br />

halbjährlichen ECAP-Berechnung. Darüber hinaus wird im Rahmen<br />

der Risikotragfähigkeitsberechnung auf stand-alone-Basis (CVaR,<br />

Typ Gordy) eine Szenariorechnung zu Adressenausfallrisiken anhand<br />

eines Kreditausfallmodells ausgeführt. Die Ergebnisse werden<br />

einer detaillierten Plausibilitäts- und Entwicklungsanalyse unterzogen.<br />

Als Liquiditätsrisiko wird die Gefahr bezeichnet, dass die Bank<br />

ihren gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen<br />

nicht zeitgerecht oder nicht vollständig nachkommen kann.<br />

Als wichtiges Instrument der Liquiditätssteuerung wird täglich<br />

eine Liquiditätsvorausschau erstellt, die für die nächsten<br />

180 Tage einen Überblick über die Liquiditätsbewegungen gibt.<br />

Kreditexposure gegenüber öffentlichen Stellen in ausgewählten europäischen Ländern (Mio. EURO)<br />

Land<br />

Staat<br />

Unterstaatliche Stellen<br />

Sonstige<br />

Summe<br />

Reverse Repo<br />

(ohne direktes Kreditrisiko)<br />

davon in der Deckungsmasse<br />

für Öffentliche Pfandbriefe<br />

Griechenland<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

Irland<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

Italien<br />

3.053<br />

386<br />

195<br />

3.634<br />

441<br />

2.495<br />

Portugal<br />

455<br />

125<br />

268<br />

848<br />

0<br />

300<br />

Spanien<br />

19<br />

124<br />

675<br />

817<br />

694<br />

391<br />

Ungarn<br />

272<br />

0<br />

0<br />

272<br />

0<br />

272<br />

Zypern 1<br />

40<br />

0<br />

0<br />

40<br />

0<br />

0<br />

GESAMT<br />

3.839<br />

634<br />

1.139<br />

5.612<br />

1.135<br />

3.458<br />

1<br />

Das Exposure wurde bis Februar 2013 vollständig veräußert.<br />

30 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


ericht des Vorstands<br />

Darüber hinaus ermittelt das Market Risk Management die kurzfristigen<br />

Liquiditätsrisiken, indem die definierte Liquiditätsreserve<br />

dem kumulierten Liquiditätsbedarf des folgenden Monats<br />

gegenübergestellt wird (Liquiditätsposition). Diese Liquiditätsposition<br />

wird täglich auch unter verschiedenen Stressszenarien<br />

(institutseigener Stress, marktweiter Stress, kombinierter<br />

Stress) gemäß MaRisk BTR 3.2 bestimmt. Ein Eskalationsprozess<br />

sorgt dafür, dass im Falle des Erreichens einer definierten<br />

Grenze die unverzügliche Information des Vorstands der Bank<br />

sichergestellt ist, damit rechtzeitig geeignete Maßnahmen ergriffen<br />

werden können. Weiterhin wird monatlich eine kurzfristige<br />

(90 Tage) sowie eine langfristige (10 Jahre) Liquiditätsvorausschau<br />

erstellt.<br />

Wichtigstes Instrument der Bank zur Beschaffung langfristiger<br />

Liquiditätsmittel ist der Öffentliche Pfandbrief, der durch die im<br />

Deckungsstock registrierten Deckungswerte besichert ist. Weitere<br />

von der Bank genutzte Instrumente der besicherten Liquidätsbeschaffung<br />

sind Offenmarktgeschäfte mit der Deutschen<br />

Bundesbank sowie Wertpapierpensionsgeschäfte mit anderen<br />

Banken und der Eurex.<br />

Zur unbesicherten Liquiditätsaufnahme begibt die Bank<br />

Schuldscheindarlehen und nimmt Einlagen von kommunalen<br />

Kunden und anderen Anlegern an. Darüber hinaus stellt die<br />

<strong>Dexia</strong>-Gruppe im Bedarfsfall unbesicherte Liquidität zur Verfügung.<br />

Nachdem die Bank zum Jahresende 2011 noch unbesicherte<br />

Mittel über 4.930 Mio. Euro bei der <strong>Dexia</strong>-Gruppe<br />

aufnehmen musste, verringerte sich die Inanspruchnahme aufgrund<br />

der Ausweitung des Einlagengeschäfts zum Ende des Berichtsjahres<br />

auf null. Dadurch hat die Abhängigkeit der Bank<br />

von der Liquiditätsbereitstellung durch die <strong>Dexia</strong>-Gruppe erheblich<br />

abgenommen. In diesem Zusammenhang ist anzumerken,<br />

dass der von der <strong>Dexia</strong> Crédit Local am 28. Februar 2011 ausgestellte<br />

Letter of Support eine rechtsverbindliche Zusage enthält,<br />

mögliche Liquiditätsengpässe der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> auszugleichen. Im Oktober <strong>2012</strong> wurde zudem<br />

die Liquiditätsfazilität in Höhe von 2,0 Mrd. Euro um ein weiteres<br />

Jahr prolongiert.<br />

Operationelle Risiken<br />

Die Bank definiert in Anlehnung an die Definition der <strong>Dexia</strong>-<br />

Gruppe das operationelle Risiko als das Risiko von direkten<br />

oder indirekten Verlusten, die infolge der Unangemessenheit<br />

oder des Versagens von internen Verfahren und Systemen, von<br />

Menschen oder infolge externer Ereignisse eintreten und finanzielle<br />

oder nicht-finanzielle Auswirkungen haben. Diese<br />

Definition beinhaltet auch das Reputations- und das rechtliche<br />

Risiko, schließt aber das strategische Risiko aus. Ziel der<br />

Bank ist die Früherkennung, die Erfassung und die Bewertung<br />

der operationellen Risiken sowie deren Überwachung<br />

und Begrenzung. Als melderelevant gelten jene schlagend<br />

gewordenen operationellen Risiken, die einen Verlust oder<br />

einen Gewinn von mehr als 1.000 Euro verursacht haben. Fälle<br />

mit erheblichen nicht-finanziellen Auswirkungen werden ebenfalls<br />

berücksichtigt.<br />

Zur Erfassung, Bewertung, Überwachung und Historisierung<br />

von operationellen Risiken nutzt die Bank eine konzernweit<br />

eingesetzte Software. Im Falle von eingetretenen Schäden sind<br />

die beteiligten Stellen aufgefordert, die betroffenen Geschäftsprozesse<br />

zu analysieren, den Schaden zu beziffern und Vorschläge<br />

zu deren künftiger Vermeidung zu erarbeiten. Im Rahmen<br />

eines Eskalationsprozesses erfolgt eine unverzügliche<br />

Information zu eingetretenen Schadensfällen an den Gesamtvorstand<br />

sowie die Innenrevision.<br />

Land<br />

Darlehen<br />

in Mio. Euro<br />

Wertpapiere<br />

Anlagevermögen<br />

in Mio. Euro<br />

durchschnittliche<br />

gewichtete Restlaufzeit<br />

in Jahren<br />

Im Rahmen eines vierteljährlich tagenden Operational Incidents<br />

Committee werden die aufgetretenen Schadensfälle und<br />

Griechenland<br />

Irland<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

Risiken erneut mit dem Vorstand und der Innenrevision erörtert.<br />

Die Erfassung der gemeldeten Schadensfälle erfolgt durch<br />

das Operational Risk Management der Bank. Im Jahr <strong>2012</strong> wur-<br />

Italien<br />

0<br />

3.634<br />

16,5<br />

den zwei Fälle gemeldet.<br />

Portugal<br />

225<br />

623<br />

Spanien<br />

124<br />

694<br />

Ungarn<br />

0<br />

272<br />

Zypern 1<br />

0<br />

40<br />

GESAMT<br />

349<br />

5.263<br />

1<br />

Das Exposure wurde bis Februar 2013 vollständig veräußert.<br />

12,9<br />

7,3<br />

3,2<br />

1,5<br />

Zur Identifizierung und Beurteilung operationeller Risiken<br />

werden jährlich im Rahmen des gruppeneinheitlichen „Risk &<br />

Control Self Assessment“-Programms (RCSA) Risikoinventuren<br />

durchgeführt. Die Ergebnisse der Risikoinventuren in den einzelnen<br />

Abteilungen werden nach Abschluss des RCSA-Prozesses<br />

dem Vorstand berichtet.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 31


ericht des Vorstands<br />

Im Bereich der IT-Infrastruktur und der Ablauforganisation<br />

sind zur Risikobegrenzung und -vermeidung Notfallpläne und<br />

Maßnahmenkataloge vorhanden. Darüber hinaus verfügt die<br />

Bank im Rahmen der Vorsorgeplanung zur Aufrechterhaltung<br />

des Geschäftsbetriebes in Krisensituationen über ein Notfallrechenzentrum.<br />

Operationelle Risiken werden unter Anwendung des Standardansatzes<br />

gemäß Basel II im Rahmen des Risikotragfähigkeitskonzeptes<br />

der Bank berücksichtigt.<br />

Zusammenfassende Darstellung der Risikosituation<br />

Mit dem neu entwickelten und vollständig in das Risikomanagementsystem<br />

integrierten Risikotragfähigkeitskonzept auf standalone-Basis<br />

steht der Bank ein Verfahren zur Verfügung, welches<br />

die Möglichkeiten der Risikoanalyse und Risikostreuung sowohl<br />

auf Gesamtbank- als auch auf Einzelrisikoebene erweitert.<br />

Risiken, die von erheblicher Bedeutung für die Einschätzung<br />

der Risikolage der Bank waren, wurden in den vorangegangenen<br />

Teilen des Risikoberichtes zutreffend erläutert.<br />

Allen erkennbaren Risiken wurde durch Einzelwertberichtigungen<br />

und Rückstellungen Rechnung getragen.<br />

Die Gesamtrisikosituation der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

hat sich im Jahr <strong>2012</strong> konsolidiert und stabilisiert.<br />

Mit der Genehmigung des überarbeiteten Plans zur Restrukturierung<br />

der <strong>Dexia</strong>-Gruppe durch die Europäische Kommission<br />

vom 28. Dezember <strong>2012</strong> erhielt die Gruppe – und mit ihr die<br />

<strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> – einen nachhaltig stabilen<br />

Rahmen für die weitere Geschäftstätigkeit.<br />

Zudem profitierte die Bank von den erfolgreichen Bemühungen<br />

der Politik zur Eindämmung der Staatsschuldenkrise, welche, unterstützt<br />

durch entschlossene Signale und Maßnahmen der EZB,<br />

eine wesentliche Verminderung der Risikoprämien insbesondere<br />

für Forderungen gegen staatliche Stellen der Euro-Peripheriestaaten<br />

zur Folge hatten.<br />

Durch die Übertragung des Griechenland-Portfolios über<br />

1,2 Mrd. Euro an die Muttergesellschaft <strong>Dexia</strong> Crédit Local<br />

hat sich das Kreditrisiko des verbleibenden Asset-Portfolios der<br />

Bank signifikant reduziert.<br />

Infolge des erfolgreichen Rückkaufs Öffentlicher Pfandbriefe über<br />

2,58 Mrd. Euro konnten Ungleichgewichte in der Laufzeitstruktur<br />

zwischen Deckung und Umlauf in nennenswertem Umfang<br />

verringert werden.<br />

Positiv auf die Liquiditätssituation der Bank wirkte sich der stetig<br />

angestiegene Bestand an Kundeneinlagen aus. Dadurch war<br />

die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> zum Jahresende <strong>2012</strong><br />

in der Lage, ihren unbesicherten Refinanzierungsbedarf ohne<br />

die Inanspruchnahme von Mitteln der <strong>Dexia</strong>-Gruppe zu decken.<br />

Für ein weiteres Jahr wurde im Oktober <strong>2012</strong> die von der <strong>Dexia</strong><br />

Crédit Local gewährte revolvierende Liquiditätsfazilität in Höhe<br />

von 2,0 Mrd. Euro prolongiert.<br />

Informationsmanagement<br />

Sämtliche risikobezogenen Informationen werden zentral im<br />

Risikomanagement erfasst, im Rahmen des Berichtswesens<br />

systematisch verarbeitet und den Entscheidungsträgern täglich –<br />

bei Bedarf auch untertägig – zur Verfügung gestellt. Die zuständigen<br />

Mitarbeiter haben durch das DV-System ebenfalls Zugang<br />

zu den Analyseergebnissen. Ein funktionsfähiger ziel- und empfängergerechter<br />

Informationsfluss sorgt bei den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> für ein<br />

hohes Maß an Risikobewusstsein.<br />

Basel III<br />

Unter der Bezeichnung Basel III hat der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht<br />

im Dezember 2010 ein neues Regelwerk zur Bankenregulierung<br />

mit dem Ziel vorgelegt, die Widerstandskraft des Bankensektors<br />

gegen Finanzkrisen zu stärken. Die nationale rechtliche<br />

Umsetzung in den EU-Staaten sollte ursprünglich bis Ende <strong>2012</strong><br />

abgeschlossen sein. Grundlage hierfür ist das von der Europäischen<br />

Kommission im Juli 2011 veröffentlichte „CRD IV Paket“, bestehend<br />

aus der Capital Requirements Directive (CRD IV) als Richtlinie<br />

sowie der Capital Requirements Regulation (CRR) als Verordnung.<br />

Darüber hinaus werden Regulatorische oder Implementierende<br />

Technische Standards (RTS, ITS) von der europäischen Bankenaufsichtsbehörde<br />

(EBA) entwickelt, die die gesetzlichen Vorgaben<br />

konkretisieren und ebenfalls direkt anzuwenden sind.<br />

Die schwierigen Verhandlungen auf EU-Ebene führten schließlich<br />

dazu, dass die Verabschiedung der EU-Umsetzung von Basel III auf<br />

das 2. Halbjahr 2013 oder sogar auf den 1. Januar 2014 vertagt wurde.<br />

Wesentliche Regelungsinhalte von Basel III sind strengere Eigenkapitaldefinitionen<br />

sowie höhere Anforderungen an die Eigen-<br />

32 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


ericht des Vorstands<br />

mittelausstattung, die Einführung neuer Liquiditätsstandards<br />

(Liquidity Coverage Ratio und Net Stable Funding Ratio) und die<br />

Vorgabe einer maximalen Verschuldungsquote (Leverage Ratio).<br />

und integrierten DV-gestützten Kontrollen. Darüber hinaus<br />

sind außerhalb der DV-gestützten Kontrollen weitere regelmäßige<br />

und einzelfallabhängige Kontrollen installiert.<br />

Wie bereits bei der Projektgruppe „Basel II“, ist die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> in die Projektgruppe „Basel III“ des<br />

<strong>Dexia</strong>-Konzerns eingebunden.<br />

Mit einer Kernkapitalquote von 21,8 % (bzw. von 21,5 % unter<br />

Berücksichtigung des Bilanzverlusts <strong>2012</strong> und der Herabsetzung<br />

der Rückzahlungsansprüche der Genussscheingläubiger) erfüllt<br />

die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> bereits heute die künftigen<br />

Basel III-Eigenmittelanforderungen.<br />

Nachtragsbericht<br />

Nach dem Abschluss des Geschäftsjahres <strong>2012</strong> sind keine Vorgänge<br />

von besonderer Bedeutung eingetreten, die eine andere Darstellung<br />

der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Bank erfordert hätten.<br />

Rechnungslegungsbezogenes internes Kontroll- und Risikomanagementsystem<br />

Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und<br />

Risikomanagementsystems ist es, die Einhaltung der Rechnungslegungsstandards<br />

und -vorschriften sicherzustellen und die Ordnungsmäßigkeit<br />

der Rechnungslegung einschließlich korrekter<br />

Abschlussinformationen zu gewährleisten.<br />

Die Abteilung Rechnungswesen ist verantwortlich für das Hauptbuch<br />

und die regelmäßige Überwachung und Anpassung der<br />

Rechnungslegung an gesetzliche sowie regulatorische Änderungen.<br />

Für die Bestandsführung der Bankgeschäfte in den<br />

Nebenbüchern und die technische Abwicklung ist die Abteilung<br />

Backoffice zuständig. Die Bewertung von Finanzinstrumenten<br />

erfolgt durch das Market Risk Management, die Bewertung von<br />

Kreditrisiken obliegt dem Credit Risk Management. Diese Informationen<br />

werden dem Abschlusserstellungsprozess folgend<br />

weiterverarbeitet. Die Verantwortlichkeiten sind im Organisationshandbuch<br />

geregelt. Es liegen Stellenbeschreibungen für<br />

sämtliche mit dem Rechnungslegungsprozess betrauten Mitarbeiter<br />

vor. Sie sind der Marktfolge zugeordnet. Die Dokumentation<br />

des Rechnungslegungsprozesses ist für sachkundige Dritte<br />

nachvollziehbar.<br />

Das Kontrollsystem der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

besteht einerseits in Form von organisatorischen Regelungen<br />

Die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> setzt die Software SAP<br />

ERP bzw. SAP-kompatible Module als integrierte Gesamtbanklösung<br />

ein. Damit wird ein ununterbrochener Datenfluss gewährleistet<br />

und Übertragungen in andere DV-Anwendungen<br />

bzw. manuelle Eingriffe werden weitgehend vermieden. Mittels<br />

eines anhand der Zuständigkeiten ausgerichteten Zugriffs- und<br />

Berechtigungskonzepts bestehen Kontrollen, um unbefugte Eingriffe<br />

in den Rechnungslegungsprozess zu verhindern. Weiterhin<br />

sind die Funktionen bei der Erfassung der Geschäfte der im<br />

Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess beteiligten Bereiche<br />

klar voneinander getrennt. Die Geschäfte werden vom Frontoffice<br />

im Nebenbuch erfasst und dann vom Backoffice im Wege<br />

des Vier-Augen-Prinzips geprüft und freigegeben (Deal Certainty<br />

Policy). Die weiteren Zwischen- und Endergebnisse der Verarbeitung<br />

der erfassten Daten werden mittels Abstimmungen im<br />

Wege von Zeitreihenanalysen und Soll-Ist-Vergleichen analysiert,<br />

durch eine enge Abstimmung zwischen Risikomanagement und<br />

Rechnungswesen auf Plausibilität geprüft und ggf. einzelfallbezogen<br />

betrachtet.<br />

Die Abteilung Rechnungswesen ist in den Neue-Produkte-Prozess<br />

eingebunden. Dadurch wird sichergestellt, dass eine regelkonforme<br />

und ordnungsgemäße Rechnungslegung von neuen,<br />

nicht routinemäßigen Geschäftsvorfällen erfolgt.<br />

Die Funktionsfähigkeit des rechnungslegungsbezogenen internen<br />

Kontroll- und Risikomanagementsystems wird durch regelmäßige<br />

prozessunabhängige Prüfungen der Internen Revision<br />

mit wechselnden Prüfungsschwerpunkten überwacht.<br />

Im Rahmen des Management-Informationssystems erfolgt eine<br />

zeitnahe Berichterstattung in Form von handelsrechtlichen Monatsabschlüssen<br />

bzw. quartalsweisen Segmentberichten an die<br />

Geschäfts- und Bereichsleitung. Der Vorstand unterrichtet mindestens<br />

quartalsweise den Aufsichtsrat und seine Ausschüsse regelmäßig<br />

über die aktuelle Geschäftsentwicklung. Außerdem erfolgt<br />

eine zeitnahe Information bei besonderen Ereignissen.<br />

Handelsbuch<br />

Die Bank fungiert seit dem 1. Januar 2004 als Handelsbuchinstitut<br />

und erfüllt die für Handelsbuchinstitute geltenden Vorschriften<br />

vollumfänglich.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 33


ericht des Vorstands<br />

Prognosebericht<br />

Allgemeine Entwicklung 2013<br />

Nach der ersten Ratssitzung der EZB im neuen Jahr am 10. Januar<br />

2013 stellte Präsident Mario Draghi im Rückblick auf die vergangenen<br />

sechs Monate „eine wesentliche Verbesserung der Stimmung<br />

an den Finanzmärkten und eine breit angelegte Stabilisierung der<br />

zyklischen Indikatoren“ fest. Zur Erläuterung verwies er auf gesunkene<br />

Anleiherenditen und CDS-Spreads, gestiegene Aktienkurse<br />

bei historisch geringer Volatilität, starke Kapitalzuflüsse in<br />

die Eurozone, gestiegene Einlagen bei den Banken der Peripherieländer<br />

und ein anhaltendes Schrumpfen der EZB-Bilanz. Anders<br />

als bei der vorhergehenden Sitzung am 6. Dezember <strong>2012</strong> hatte<br />

der EZB-Rat diesmal einstimmig entschieden, den Hauptrefinanzierungssatz<br />

bei 0,75 % zu belassen. Die Finanzmärkte legten den<br />

Beschluss als klares Signal der Zentralbank aus, von weiteren Leitzinssenkungen<br />

Abstand nehmen zu wollen.<br />

Prompt reagierten die auf historischen Tiefstständen notierenden<br />

Terminsätze am Geldmarkt mit deutlichen Ausschlägen<br />

nach oben. Der 9-Monats-Terminsatz für den 3-Monats-Euribor<br />

(Tiefststand 0,11 % am 07.12.<strong>2012</strong>) erreichte<br />

in der Spitze 0,52 % und schloss am 15. Februar 2013 mit<br />

0,37 %. Auch die Rendite zweijähriger Bundesanleihen, die<br />

noch zu Jahresbeginn leicht negativ notierte, stieg binnen<br />

kurzer Zeit auf 0,28 %. Begleitet wurde diese Bewegung<br />

von der Ankündigung der EZB (25.01.2013), dass insgesamt<br />

278 Banken mit einem Betrag von zusammen 137,2 Mrd.<br />

Euro von der erstmaligen Möglichkeit der Rückzahlung des Dreijahrestenders<br />

über 489,2 Mrd. Euro vom 22. Dezember 2011<br />

Gebrauch gemacht hatten. Damit gaben mehr als die Hälfte der<br />

beteiligten Häuser die langfristigen Zentralbankmittel vorzeitig<br />

zurück. Am Markt war ein Rückzahlungsbetrag in einer Spanne<br />

von lediglich 80 bis 100 Mrd. Euro erwartet worden. Die im Bankensystem<br />

insgesamt vorhandenen Überschussreserven sanken<br />

daraufhin von 590 Mrd. Euro auf 457 Mrd. Euro und erreichten<br />

zum 15. Februar 491 Mrd. Euro. Sie lagen damit jedoch noch<br />

deutlich über der 200-Mrd.-Euro-Grenze und damit auf einem<br />

Niveau, das die EZB als „akkommodierend“ ansieht.<br />

Mitte Januar 2013 rückte die ungelöste Finanzkrise Zyperns erneut<br />

in den Blickpunkt der Kapitalmärkte, als bekannt wurde, dass<br />

die Europäische Union und der Internationale Währungsfonds<br />

sich nicht auf die Modalitäten eines Rettungspaktes für die Republik<br />

im Mittelmeer einigen konnten. Am 25. Januar 2013 senkte<br />

Fitch Ratings die Bewertung Zyperns um zwei Stufen von BB- auf<br />

B und verwies zur Begründung auf die auf über 17 Mrd. Euro<br />

erhöhte Schätzung der Rettungskosten, die einen Schuldenstand<br />

von 140 % des Bruttoinlandsprodukts des Inselstaats zur Folge<br />

hätten. Stimmen aus <strong>Deutschland</strong> stellten die Systemrelevanz des<br />

1,1-Millionen-Einwohner-Staates für die Eurozone und damit<br />

gar die Notwendigkeit eines Rettungspakets in Frage. Im Deutschen<br />

Bundestag, der einem Hilfsprogramm für Zypern zustimmen<br />

muss, erscheint eine Mehrheit ohne die Stimmen der Opposition<br />

nicht sicher. Seitens der oppositionellen SPD wurde die<br />

Zustimmung an vier Bedingungen geknüpft: Konsolidierung des<br />

Bankensektors, Ergreifung von Maßnahmen gegen die vermutete<br />

Geldwäsche, Erhöhung der niedrigen Steuersätze und Einführung<br />

der Finanztransaktionssteuer. Unterdessen wurde bekannt, dass<br />

die Abschlussgespräche über die Hilfsmaßnahmen in den März<br />

2013 verschoben werden sollen, lange nach den am 17. Februar<br />

2013 stattfindenden zyprischen Präsidentschaftswahlen.<br />

Ungeachtet der Zypern-Krise gelang es Portugal, seinen ersten Auftritt<br />

auf dem Anleihemarkt seit Beantragung des Hilfsprogramms<br />

im April 2011 erfolgreich abzuschließen. Unterstützt durch Zeichnungswünsche<br />

kaufwilliger Investoren von rund 12 Mrd. Euro<br />

konnte die Aufstockung vom 23. Januar 2013 über 2,5 Mrd. Euro<br />

einer im Oktober 2017 fälligen Anleihe mit einem Swap-Spread<br />

von nur 395 Basispunkten platziert werden. Zwei Tage zuvor hatte<br />

Spanien einen ebenfalls deutlich überzeichneten zehnjährigen<br />

Bond über 7 Mrd. Euro mit einem Renditeaufschlag von 365 Basispunkten<br />

problemlos am Markt unterbringen können, während<br />

sich Italien in derselben Woche erfolgreich mit einem Titel über<br />

6 Mrd. Euro sogar in das fünfzehnjährige Laufzeitsegment vorwagte.<br />

Anlass zu verhaltenem Optimismus gaben auch die Januar-Werte<br />

wichtiger Frühindikatoren. Der von der EU erhobene „Economic<br />

Sentiment Indicator Eurozone“ stieg um 1,3 Punkte auf<br />

87,0 Punkte und lag damit um 2,7 Punkte über dem Vorjahrestiefststand<br />

vom Oktober <strong>2012</strong> (84,3 Punkte). Mit dieser Verbesserung<br />

bewegte sich der Index jedoch noch nicht auf einem<br />

Niveau, das in der Vergangenheit mit einem nachhaltigen Anstieg<br />

des Bruttoinlandsprodukts einherging. Auch zeigte sich in den<br />

Einzelwerten der Eurostaaten das unverändert große Konjunkturgefälle<br />

innerhalb der Eurozone. Im Vergleich deutlich besser<br />

schnitt der deutsche Ifo-Index ab, der im Januar 2013 mit einem<br />

unerwarteten Sprung von 102,4 Punkten auf 104,2 Punkte aufwartete.<br />

Mit diesem Wert drehte der gleitende Fünfmonatsdurchschnitt<br />

des Frühindikators nach oben, was gemeinhin den Beginn<br />

eines Aufschwungs signalisiert.<br />

Auch der Euro profitierte vom Abflauen der Staatsschuldenkrise und<br />

von den verbesserten Konjunkturaussichten der Eurostaaten. Gegenüber<br />

dem US-Dollar stieg er in der Spitze um 4,0 % zum Jahresendkurs.<br />

Zum 15. Februar 2013 erreichte er einen Stand von 1,336 USD.<br />

Der europäische Covered Bond-Markt startete in das neue Jahr<br />

34 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


ericht des Vorstands<br />

mit einem soliden Januar-Emissionsvolumen an Benchmark-<br />

Titeln über 20,3 Mrd. Euro. Dabei setzte sich der Trend zu geringeren<br />

Losgrößen fort: Lediglich drei der insgesamt 23 Neuemissionen<br />

wiesen ein Volumen von mehr als 1 Mrd. Euro auf,<br />

der Durchschnittswert lag mit 832 Mio. Euro deutlich unter dem<br />

der Vorjahre. Dominiert wurde der Primärmarkt von Emittenten<br />

aus Spanien, Italien und Portugal, die ihre Titel zu Renditen unterhalb<br />

der Level ihrer lokalen Staatsanleihen platzieren konnten.<br />

Deutsche Pfandbriefhäuser waren mit insgesamt 6 neuen Titeln<br />

über zusammen 3,6 Mrd. Euro vertreten.<br />

Am 11. Januar 2013 senkte Standard & Poor’s das Rating für<br />

Öffentliche Pfandbriefe der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

auf A Credit Watch Negative. Zuvor hatte die Agentur ein neues<br />

Regelwerk zur Einschätzung von Gegenpartei-Risiken (Counterparty<br />

Risks) mit dem Schwerpunkt auf Vermischungsrisiken,<br />

Bankkontorisiken und Notifizierungsrisiken in Kraft gesetzt. In<br />

der Begründung für die Herabstufung verwies Standard & Poor’s<br />

auf seine Einschätzung, dass das gehaltene Übersicherungsniveau<br />

(nominal 8,24 % per 31.12.<strong>2012</strong>) nach den neuen Regeln<br />

keine höhere Bewertung zulasse.<br />

Am 25. Januar 2013 bestätigte Standard & Poor’s das Langfrist-<br />

Rating von BBB der <strong>Dexia</strong> Crédit Local, der Muttergesellschaft<br />

der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong>. Zugleich wurde das<br />

Credit Watch Negative durch einen stabilen Ausblick ersetzt.<br />

Hierauf aufbauend versah die Agentur am 4. Februar 2013 auch<br />

das Rating der Öffentlichen Pfandbriefe der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> mit einem stabilen Ausblick. Zugleich wurde<br />

die strategische Bedeutung der Bank als Core Entity der <strong>Dexia</strong>-<br />

Gruppe erneut bestätigt.<br />

RatingS ausgewählter länder<br />

31.12.2011<br />

15.02.2013<br />

S&P Moody`s Fitch S&P Moody`s<br />

Fitch<br />

Länder der Eurozone<br />

Belgien<br />

AA<br />

Aa3<br />

AA+<br />

AA<br />

Aa3<br />

AA<br />

<strong>Deutschland</strong><br />

AAA<br />

Aaa<br />

AAA<br />

AAA<br />

Aaa<br />

AAA<br />

Estland<br />

AA-<br />

A1<br />

A+<br />

AA-<br />

A1<br />

A+<br />

Finnland<br />

AAA<br />

Aaa<br />

AAA<br />

AAA<br />

Aaa<br />

AAA<br />

Frankreich<br />

AAA<br />

Aaa<br />

AAA<br />

AA+<br />

Aa1<br />

AAA<br />

Griechenland<br />

CC<br />

Ca<br />

CCC<br />

B-<br />

C<br />

CCC<br />

Irland<br />

BBB+<br />

Ba1<br />

BBB+<br />

BBB+<br />

Ba1<br />

BBB+<br />

Italien<br />

A<br />

A2<br />

A+<br />

BBB+<br />

Baa2<br />

A-<br />

Luxemburg<br />

AAA<br />

Aaa<br />

AAA<br />

AAA<br />

Aaa<br />

AAA<br />

Malta<br />

A<br />

A2<br />

A+<br />

BBB+<br />

A3<br />

A+<br />

Niederlande<br />

AAA<br />

Aaa<br />

AAA<br />

AAA<br />

Aaa<br />

AAA<br />

Österreich<br />

AAA<br />

Aaa<br />

AAA<br />

AA+<br />

Aaa<br />

AAA<br />

Portugal<br />

BBB-<br />

Ba2<br />

BB+<br />

BB<br />

Ba3<br />

BB+<br />

Slowakei<br />

A+<br />

A1<br />

A+<br />

A<br />

A2<br />

A+<br />

Slowenien<br />

AA-<br />

A1<br />

AA-<br />

A-<br />

Baa2<br />

A-<br />

Spanien<br />

AA-<br />

A1<br />

AA-<br />

BBB-<br />

Baa3<br />

BBB<br />

Zypern<br />

BBB<br />

Baa3<br />

BBB<br />

CCC+<br />

Caa3<br />

B<br />

Andere Länder<br />

USA<br />

AA+<br />

Aaa<br />

AAA<br />

AA+<br />

Aaa<br />

AAA<br />

UK<br />

AAA<br />

Aaa<br />

AAA<br />

AAA<br />

Aaa<br />

AAA<br />

Japan<br />

AA-<br />

Aa3<br />

AA<br />

AA-<br />

Aa3<br />

A+<br />

Polen<br />

A-<br />

A2<br />

A-<br />

A-<br />

A2<br />

A-<br />

Tschechien<br />

AA-<br />

A1<br />

A+<br />

AA-<br />

A1<br />

A+<br />

Ungarn<br />

BB+<br />

Ba1<br />

BBB-<br />

BB<br />

Ba1<br />

BB+<br />

Quelle: Bloomberg<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 35


ericht des Vorstands<br />

Ausblick<br />

Der Prognosebericht sowie weitere Teile des <strong>Geschäftsbericht</strong>s<br />

enthalten zukunftsgerichtete Erwartungen und Prognosen.<br />

Diese beruhen insbesondere im Hinblick auf die Geschäfts- und<br />

Ertragsentwicklung der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> auf<br />

Planannahmen und Schätzungen, die Risiken und Unsicherheiten<br />

unterliegen. Deshalb können die tatsächlichen Ergebnisse<br />

wesentlich von den derzeit prognostizierten Werten abweichen.<br />

Zudem wirkt eine Vielzahl von Faktoren auf die Geschäfts- und<br />

Ertragsentwicklung der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong>, die<br />

außerhalb ihres Einflussbereichs liegen. Darunter fallen beispielsweise<br />

Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und<br />

Entwicklungen auf den nationalen und internationalen Kredit-,<br />

Wertpapier- und Refinanzierungsmärkten.<br />

Zu Beginn des Jahres 2013 konzentrierte sich die <strong>Dexia</strong>-Gruppe<br />

auf die Vollendung zweier wichtiger Maßnahmen des am<br />

28. Dezember <strong>2012</strong> von der Europäischen Kommission genehmigten<br />

Restrukturierungsplans.<br />

In dem Ergebnis der aufgegebenen Aktivitäten (-1,2 Mrd. Euro)<br />

sind die Belastungen aus der Veräußerung von Gruppenunternehmen<br />

erfasst. Die Bilanzsumme der Gruppe ermäßigte sich im<br />

Jahresvergleich von 413 Mrd. Euro auf 357 Mrd. Euro, die Tier<br />

1-Ratio stieg – im Wesentlichen aufgrund der im Dezember <strong>2012</strong><br />

abgeschlossenen Kapitalerhöhung um 5,5 Mrd. Euro – von 7,6 %<br />

auf 19,9 %, die Core Tier 1-Ratio von 6,4 % auf 19,7 %.<br />

In der Pressemitteilung vom 21. Februar 2013 gab die <strong>Dexia</strong>-<br />

Gruppe ferner folgende Erklärung ab: „Der konsolidierte Jahresabschluss<br />

<strong>2012</strong> der <strong>Dexia</strong>-Gruppe wurde nach den Rechnungslegungsgrundsätzen<br />

der Unternehmensfortführung (‚Going<br />

Concern‘) aufgestellt. Die Fortführungsannahme wurde durch<br />

den revidierten Geschäftsplan gestützt, der auf dem ursprünglichen<br />

Plan basiert, der im <strong>Geschäftsbericht</strong> 2011 der <strong>Dexia</strong>-<br />

Gruppe beschrieben ist, jedoch gewisse, an die wichtigsten geänderten<br />

Rahmenbedingungen angepasste Parameter enthält. Dieser<br />

revidierte Geschäftsplan baut auf bestimmten strukturellen Annahmen<br />

und Ungewissheiten auf, deren Grundzüge nachfolgend<br />

beschrieben sind:<br />

Am 24. Januar 2013 gab die Gruppe die Unterzeichnung der endgültigen<br />

Refinanzierungsgarantie der Staaten Belgien, Frankreich<br />

und Luxemburg über 85 Mrd. Euro zugunsten der <strong>Dexia</strong><br />

Crédit Local bekannt (vgl. S. 17). Die Garantie trat mit sofortiger<br />

Wirkung in Kraft und ersetzte die vorläufige Garantie vom<br />

16. Dezember 2011.<br />

Eine Woche später, am 31. Januar 2013, folgte die Bekanntmachung<br />

des Verkaufs der Holdinggesellschaft Société de Financement<br />

Local (SFIL), der Eigentümerin der in Caisse Française<br />

de Financement Local (CFFL) umbenannten <strong>Dexia</strong> Municipal<br />

Agency (vgl. S. 16 f.). Erwerber waren der französische Staat<br />

als Mehrheitsaktionär zusammen mit der Caisse de Dépôts et<br />

Consignations und La Banque Postale. Der Kauf der <strong>Dexia</strong> Municipal<br />

Agency ist Teil des Projekts der neuen Eigentümer zur Schaffung<br />

einer Einrichtung zur Finanzierung des lokalen öffentlichen<br />

Sektors Frankreichs. Der Kaufpreis wurde auf 1 Euro festgesetzt.<br />

Am 21. Februar <strong>2012</strong> veröffentlichte die <strong>Dexia</strong>-Gruppe in einer<br />

Pressemitteilung ihre Zahlen für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong>. Aufgrund<br />

zahlreicher Sonderbelastungen wies die Gruppe einen Jahresverlust<br />

in Höhe von -2,9 Mrd. Euro aus. Beim Ergebnis aus den<br />

laufenden Aktivitäten (-1,7 Mrd. Euro) wirkten sich insbesondere<br />

die Zahlung der Bereitstellungsgebühr für die langfristige Refinanzierungsgarantie,<br />

die Wertberichtigung der Beteiligung an der<br />

Kommunalkredit Austria und die erhöhten Finanzierungskosten<br />

aus der Inanspruchnahme der Emergency Liquidity Assistance<br />

(ELA) des Europäischen Systems der Zentralbanken negativ aus.<br />

• Der revidierte Geschäftsplan schließt die langfristige Liquiditätsgarantie<br />

ein, die von den Staaten bereitgestellt wurde,<br />

ohne Sicherheiten zu verlangen. Unter Berücksichtigung der<br />

Ende Dezember <strong>2012</strong> abgeschlossenen Kapitalerhöhung von<br />

5,5 Mrd. Euro wurde die Höhe der Garantie auf 85 Mrd. Euro<br />

begrenzt. Wie alle Annahmen des revidierten Geschäftsplans unterlag<br />

auch die Garantie der ausdrücklichen Genehmigung der<br />

Europäischen Kommission vom 28. Dezember <strong>2012</strong>.<br />

• Der Plan unterstellt die Aufrechterhaltung der Banklizenzen<br />

der verschiedenen Gruppenunternehmen und der Ratings der<br />

<strong>Dexia</strong> SA und der <strong>Dexia</strong> Crédit Local.<br />

• Das dem revidierten Geschäftsplan zugrunde liegende makroökonomische<br />

Szenario basiert auf den Ende September <strong>2012</strong><br />

beobachteten Marktdaten und geht von einer Verschärfung der<br />

Rezession im Jahr 2013 und einer sich anschließenden schrittweise<br />

erfolgenden wirtschaftlichen Erholung ab dem Jahr 2014<br />

aus. Ein größeres negatives Kreditereignis ist nicht Bestandteil<br />

der prognostizierten Zeitspanne.<br />

• Ferner liegt dem Geschäftsplan die Annahme zugrunde, dass<br />

das Vertrauen in die Kapitalmärkte zurückkehrt, was die<br />

<strong>Dexia</strong>-Gruppe in die Lage versetzt, einerseits einen Teil ihrer Aktiva<br />

durch besicherte Geschäfte (Repos) zu refinanzieren und andererseits<br />

bis zum Jahr 2015 unter der Refinanzierungsgarantie<br />

kurz- und langfristige garantierte Schuldtitel im Volumen von bis<br />

zu 40 Mrd. Euro an den Märkten zu platzieren. Sollte sich die Aufnahmefähigkeit<br />

der Märkte als unzureichend erweisen, müsste die<br />

<strong>Dexia</strong>-Gruppe auf kostenträchtigere Finanzierungsquellen zurückgreifen,<br />

was die Profitabilität unmittelbar beeinträchtigen würde.<br />

36 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


ericht des Vorstands<br />

Der dergestalt revidierte und vom Board of Directors der<br />

<strong>Dexia</strong>-Gruppe am 14. November <strong>2012</strong> verabschiedete Geschäftsplan<br />

kommt auf der Grundlage der bestehenden Annahmen<br />

und Szenarien zu dem Ergebnis, dass die Fortführung der<br />

<strong>Dexia</strong>-Gruppe gesichert ist. Hinsichtlich der Realisierung des<br />

Plans verbleiben jedoch einige Unsicherheiten: Insbesondere<br />

ist der Plan sensitiv gegenüber der Zinsentwicklung und gegenüber<br />

der Entwicklung der Kreditmärkte. Zum Beispiel würde<br />

ein Rückgang der zehnjährigen Zinssätze um 10 Basispunkte einen<br />

Anstieg der zu leistenden Cash Collateral-Zahlungen um<br />

1 Mrd. Euro bewirken, mit der Folge, sofern diese zum Zinssatz für<br />

Inanspruchnahmen der Emergency Liquidity Assistance refinanziert<br />

würden, zusätzlicher Kosten in Höhe von 135 Mio. Euro in<br />

der Zeit zwischen 2013 und 2020.<br />

Daher wird der Geschäftsplan regelmäßig aktualisiert und den<br />

erfassten externen Variablen Rechnung getragen, um ihre genaue<br />

Wirkung auf die Projektionen und ihr Realisierungspotenzial<br />

zu schätzen.“<br />

Nachdem der Prozess zur Veräußerung von Tochtergesellschaften<br />

weitgehend abgeschlossen und die Zielstruktur nahezu<br />

erreicht ist, wird sich die <strong>Dexia</strong>-Gruppe künftig auf die<br />

Verwaltung und Optimierung ihrer verbliebenen Aktiva konzentrieren.<br />

Dabei kann sie auf ihre gestärkte Eigenkapitalbasis<br />

und die staatliche langfristige Refinanzierungsgarantie<br />

über 85 Mrd. Euro bauen. Das Kreditportfolio hat eine lange<br />

Laufzeit und verfügt über eine gute Kreditqualität, bleibt jedoch<br />

sensitiv gegenüber Marktkonditionen und der konjunkturellen<br />

Entwicklung.<br />

In ihrem Monthly Bulletin vom Februar 2013 gab die EZB ihrer<br />

Erwartung Ausdruck, dass sich das Wirtschaftswachstum der<br />

Eurostaaten auch im 1. Quartal 2013 schwach entwickelt hat.<br />

Als Gründe hierfür wurden die negativen Wirkungen des geringen<br />

Konsumenten- und Investorenvertrauens auf die heimische<br />

Nachfrage und die gedämpfte Auslandsnachfrage angeführt. Zugleich<br />

verwies die Zentralbank auf die verbesserte Stimmung an<br />

den Finanzmärkten und die Stabilisierung – wenngleich auf geringem<br />

Niveau – der wirtschaftlichen Frühindikatoren. Im weiteren<br />

Verlauf des Jahres 2013 wird eine schrittweise wirtschaftliche<br />

Erholung erwartet, weil die heimische Nachfrage durch die<br />

großzügige Geldpolitik, das erhöhte Vertrauen in die Finanzmärkte<br />

und die nachlassende Fragmentierung gestützt werden<br />

dürfte und weil das Exportwachstum von einer anziehenden<br />

globalen Nachfrage profitieren sollte.<br />

Tatsächlich gibt das Abebben der Staatsschuldenkrise Anlass<br />

für eine positivere Sicht auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung<br />

der Eurozone. Hinzu kommt die Erwartung, dass die<br />

EZB ihren Kurs der akkommodierenden Geldpolitik fortsetzen<br />

und den Leitzins für geraume Zeit auf dem aktuell niedrigen<br />

Niveau belassen wird. Erstmals seit Längerem sind die Unterschiede<br />

zwischen den Zinsen für Unternehmenskredite in den<br />

Peripherie- und den Kernländern des Euroraums gesunken.<br />

Auch haben sich die Refinanzierungsmöglichkeiten der Kreditinstitute<br />

verbessert und die Ungleichgewichte bei den Target2-<br />

Salden weiter verringert.<br />

Als insgesamt größtes Risiko sehen wir Rückschläge aufgrund<br />

stabilitätsgefährdender politischer Ereignisse (Eventrisiko)<br />

vor allem in den Peripheriestaaten an. Einen Vorgeschmack<br />

auf mögliche Belastungen gaben die verbesserten Umfragewerte<br />

der Berlusconi-Partei Popolo della Libertà (PDL) vor den<br />

italienischen Parlamentswahlen am 24. Februar 2013, die in<br />

der Presse diskutierten Korruptionsvorwürfe gegen den spanischen<br />

Ministerpräsidenten Rajoy und die anhaltenden Diskussionen<br />

über das Rettungspaket für Zypern. Bisher waren<br />

die Reaktionen der betroffenen Staatsanleihemärkte hierauf<br />

zwar spürbar, jedoch begrenzt. Politische Turbulenzen größeren<br />

Ausmaßes könnten jedoch die in den letzten Monaten gewonnene<br />

Marktstabilität und damit auch die erwartete allmähliche<br />

konjunkturelle Aufwärtsentwicklung gefährden.<br />

Prognose des Geschäftsjahres 2013 und des Folgejahres<br />

Mit der am 28. Dezember <strong>2012</strong> bekannt gegebenen Genehmigung<br />

des Plans zur geordneten Restrukturierung der <strong>Dexia</strong>-<br />

Gruppe durch die Europäische Kommission hat auch für die<br />

<strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> eine neue Unternehmensphase<br />

begonnen. Der Plan sieht für die Bank einen geordneten<br />

Abbau der Vermögenswerte ohne Neukreditgeschäft vor. Oberstes<br />

Ziel ist daher eine Rückführung des umfangreichen Wertpapier-<br />

und Kreditportfolios unter Nutzung des natürlichen<br />

Fälligkeitsprofils. Angesichts des nicht geringen Anteils langfristiger<br />

Aktiva am gesamten Forderungsbestand liegt es auf der<br />

Hand, dass sich dieser Prozess über einen langjährigen Zeitraum<br />

erstrecken wird.<br />

Dem Auftrag des Restrukturierungsplans folgend, wird die Bank,<br />

wie bereits seit Oktober 2011, auch in Zukunft keine neuen Kredite<br />

vergeben, jedoch weiterhin Neugeschäft im Rahmen der Liquiditäts-<br />

und Deckungssteuerung betreiben. Dadurch verschiebt<br />

sich der Fokus der Geschäftsaktivitäten auf die Verwaltung und<br />

Bewirtschaftung des umfangreichen Wertpapier- und Kreditportfolios<br />

mit folgenden Schwerpunkten:<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 37


ericht des Vorstands<br />

• die Bewahrung der strengen Kostendisziplin sowohl bei den<br />

Personal- als auch bei den Sachkosten,<br />

• die Optimierung des Funding-Mix zur weiteren Senkung der<br />

Refinanzierungskosten,<br />

• den Erhalt der operativen Exzellenz und die Vermeidung relevanter<br />

operationaler Risiken in einem Umfeld zunehmender<br />

regulatorischer Ansprüche.<br />

Die vom Vorstand Anfang 2013 aufgestellte zweijährige Ertragsprognose<br />

der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> weist für<br />

das laufende Geschäftsjahr einen negativen einstelligen Millionenbetrag<br />

als Jahresfehlbetrag aus. Für das Geschäftsjahr 2014<br />

rechnen wir mit einer gegenüber dem Geschäftsjahr <strong>2012</strong> rückläufigen<br />

Ertragsentwicklung, und zwar mit dem Ausweis eines<br />

Jahresfehlbetrags in Höhe eines niedrigen zweistelligen Millionenbetrags.<br />

Folgende Annahmen liegen der Prognose zugrunde:<br />

• Es wurde unterstellt, dass die Bank in ihrem Kerngeschäftsfeld,<br />

der Kommunal- und Staatsfinanzierung, kein Neugeschäft tätigt.<br />

Neugeschäft zur Liquiditäts- und Deckungssteuerung fand<br />

Berücksichtigung.<br />

• Hinsichtlich der in den Aktiv- und Passivpositionen enthaltenen<br />

Kündigungsrechte wurde ein wirtschaftlich plausibles<br />

Ausübungsverhalten angenommen.<br />

• Aufgrund des erwarteten Jahresfehlbetrags kann gemäß den<br />

Emissionsbedingungen das Genussrechtskapital nicht bedient<br />

werden.<br />

• Bei den Sach- und Personalaufwendungen gehen wir von einer<br />

stabilen, leicht über dem Niveau des Geschäftsjahres <strong>2012</strong> liegenden<br />

Größenordnung aus.<br />

• Als Risikokosten wurden Standardkosten auf der Basis durchschnittlicher<br />

Ausfälle der Vergangenheit angesetzt.<br />

In Bezug auf die Finanzlage ist darauf hinzuweisen, dass aufgrund<br />

der Einstellung des Kommunal- und Staatsfinanzierungsgeschäfts<br />

kein neugeschäftsbezogener Refinanzierungsbedarf vorgesehen<br />

ist. Die im Deckungsstock befindlichen Werte und die<br />

EZB-fähigen Wertpapiere der Bank, die zusammen den weitaus<br />

größten Teil der Aktiva ausmachen, werden weiterhin über<br />

Öffentliche Pfandbriefe, Wertpapierpensionsgeschäfte bzw. Offenmarktkredite<br />

der Deutschen Bundesbank refinanziert. Der<br />

Bestand an unbesicherten Refinanzierungsmitteln, der im Wesentlichen<br />

aufgenommene Schuldscheindarlehen sowie Einlagen<br />

von kommunalen Kunden und anderen Anlegern umfasst,<br />

hat sich zum 15. Februar 2013 gegenüber dem Bestand am Jahresende<br />

<strong>2012</strong> um 0,9 Mrd. Euro auf 5,9 Mrd. Euro erhöht. Wir<br />

rechnen in diesem Bereich mit einer stabilen Entwicklung. Sollte<br />

Bedarf an sonstigen unbesicherten Refinanzierungsmitteln entstehen,<br />

gehen wir davon aus, dass dieser von der <strong>Dexia</strong>-Gruppe<br />

gedeckt wird.<br />

Hinsichtlich des Kreditportfolios der Bank zeichnen sich derzeit<br />

keine zusätzlichen Belastungen aus Sondereffekten ab, die aus<br />

dem Ausfall von Kreditnehmern aus dem Staats- und Bankensektor<br />

resultieren könnten. Auch aus dem bestehenden Restportfolio<br />

von Projektfinanzierungen und Finanzierungen kommunalnaher<br />

Unternehmen erwarten wir keine Belastungen.<br />

Die Haushaltssituation der Eurostaaten wird sich im laufenden<br />

Jahr voraussichtlich leicht entspannen. Nach Schätzungen der Europäischen<br />

Kommission wird das kumulierte Budgetdefizit der<br />

Eurozone aufgrund der Umsetzung umfangreicher fiskalischer<br />

Anpassungsprogramme in einigen Mitgliedstaaten von 3,5 %<br />

Ende <strong>2012</strong> auf 2,8 % Ende 2013 sinken. Zugleich wird sich die<br />

Verschuldungsquote voraussichtlich von 93,1 % auf 95,1 % des<br />

Bruttoinlandsprodukts erhöhen und sich erst im Jahr 2014 bei<br />

95,2 % stabilisieren. Nach zahlreichen Herabstufungen im vergangenen<br />

Jahr dürfte im laufenden Geschäftsjahr der Druck auf<br />

die Ratings der Peripheriestaaten nachlassen.<br />

Nach dem Verkauf des gesamten Bestands an griechischen Staatsanleihen<br />

über 1,2 Mrd. Euro an die <strong>Dexia</strong> Crédit Local im Januar<br />

<strong>2012</strong> bestehen seitens der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

keine Forderungen mehr gegen den griechischen Staat oder andere<br />

griechische Schuldner. Forderungen gegen den Staat Irland<br />

befinden sich ebenfalls nicht im Portfolio der Bank. Das zum<br />

31. Dezember <strong>2012</strong> bestehende Zypern-Exposure über 40 Mio.<br />

Euro wurde Anfang des Jahres 2013 vollständig veräußert.<br />

Nennenswerte Engagements gegen staatliche Schuldner aus<br />

Ländern, deren Rating unterhalb des Investment-Grade eingestuft<br />

wird, bestehen weiterhin in Portugal (848 Mio. Euro zum<br />

31.12. <strong>2012</strong>) und Ungarn (272 Mio. Euro).<br />

Kein anderes EU-Land profitierte in den letzten Monaten so<br />

stark von der Entspannung der Staatsschuldenkrise wie Portugal.<br />

Die im vergangenen Jahr phasenweise hohen zweistelligen Renditen<br />

portugiesischer Staatsanleihen fielen deutlich zurück, Anfang<br />

2013 gelang dem Land mit der erfolgreichen Aufstockung<br />

einer laufenden Anleihe sogar die Rückkehr an den Kapitalmarkt.<br />

Honoriert wurde damit das Bemühen des kleinen Landes um<br />

die Sanierung seiner Staatsfinanzen. Tatsächlich schaffte es die<br />

von Ministerpräsident Pedro Passos Coelho geführte Regierung,<br />

das für <strong>2012</strong> geplante Defizitziel von maximal 5 % des Bruttoinlandsprodukts<br />

gegen große Widerstände einzuhalten. Bis 2014<br />

soll die Marke von 3 % unterschritten werden. Die Troika aus In-<br />

38 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


ericht Des VorstanDs<br />

ternationalem Währungsfonds, Europäischer Kommission und<br />

Europäischer Zentralbank bescheinigte den Iberern im November<br />

<strong>2012</strong> solide Fortschritte bei ihren Spar- und Reformbemühungen<br />

und berichtete, dass 95 Prozent der vereinbarten Maßnahmen<br />

bereits abgeschlossen oder auf den Weg gebracht worden<br />

seien. Als Kehrseite der Schuldenkonsolidierung erwies sich der<br />

Einbruch der öffentlichen und privaten Binnennachfrage, der<br />

das Land in der Rezession verharren ließ. Im vergangenen Jahr<br />

schrumpfte die portugiesische Wirtschaft um -3 %, für das laufende<br />

Jahr erwartet die Banco de Portugal einen weiteren Rückgang<br />

um -1,9 % und erst für 2014 ein Wachstum von 1,3 %, sofern<br />

keine weiteren Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung<br />

umgesetzt werden müssen.<br />

hingewiesen, dass der konsolidierte Jahresabschluss <strong>2012</strong> der<br />

<strong>Dexia</strong>-Gruppe ebenfalls nach dem Grundsatz der Unternehmensfortführung<br />

aufgestellt wurde. Die Fortführungsannahme<br />

wurde durch den revidierten Geschäftsplan gestützt, der auf dem<br />

ursprünglichen Plan basiert, der im <strong>Geschäftsbericht</strong> 2011 der<br />

<strong>Dexia</strong>-Gruppe beschrieben ist, jedoch gewisse an die wichtigsten<br />

geänderten Rahmenbedingungen angepasste Parameter enthält.<br />

Dieser revidierte Geschäftsplan baut auf bestimmten strukturellen<br />

Annahmen und Ungewissheiten auf, deren Grundzüge auf<br />

Seite 36 f. beschrieben sind. Aufgrund der Zugehörigkeit der Bank<br />

zur <strong>Dexia</strong>-Gruppe gelten diese Aussagen der <strong>Dexia</strong>-Gruppe mittelbar<br />

auch für die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong>.<br />

Auch das EU-Land Ungarn konnte sich die verbesserte Marktstimmung<br />

und die gestiegene Risikoneigung der Investoren zunutze<br />

machen. Die Prämie für fünfjährige Credit Default Swaps<br />

auf ungarische Staatsanleihen sank im vergangenen Jahr von<br />

635 bp auf 278 bp, die Rendite fünfjähriger ungarischer Staatstitel<br />

von 9,90 % auf 5,85 %. Trotz mehrfacher Senkung der Leitzinsen<br />

verbesserte sich der Kurs für 100 Forint im Jahresverlauf<br />

von 0,318 auf 0,343 Euro. Die verbesserte Stimmung zeigte<br />

sich auch am ungarischen Aktienmarkt mit einem Anstieg des<br />

Budapest Stock Index vom Jahrestiefststand von 15.979 Punkten<br />

(30.05.<strong>2012</strong>) auf 18.173 Punkte zum Jahresende <strong>2012</strong>. Im<br />

Februar 2013 hatte Regierungschef Viktor Orbán sein Ersuchen<br />

um eine Kreditlinie des Internationalen Währungsfonds zurückgezogen,<br />

nachdem die Verhandlungen ohne Ergebnis geblieben<br />

waren. Gleichwohl gelang es dem Land kurz darauf, erstmals<br />

nach 21 Monaten wieder Anleihen in Fremdwährung in Höhe<br />

von 3,25 Mrd. USD am Kapitalmarkt zu platzieren, was etwa der<br />

Hälfte des Budgets für das Gesamtjahr entsprach. Weniger erfreulich<br />

entwickelten sich hingegen die ungarischen Fundamentaldaten.<br />

Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im Jahr <strong>2012</strong><br />

um -1,7 %, während die Arbeitslosenquote auf knapp unter 11<br />

% anstieg. Immerhin gelang es im vergangenen Jahr, das Budgetdefizit<br />

auf unter 3 % und die Gesamtverschuldung auf unter<br />

80 % des Bruttoinlandsprodukts zu begrenzen. Uneinheitlich<br />

waren die Reaktionen der Ratingagenturen auf die wirtschaftliche<br />

Entwicklung des Landes. Nachdem Standard & Poor’s am<br />

23. November 2011 das Fremdwährungsrating Ungarns von<br />

BB+ auf BB (Ausblick stabil) zurückgestuft hatte, änderte Fitch<br />

Ratings am 20. Dezember <strong>2012</strong> den Ausblick der BB+-Einstufung<br />

von negativ auf stabil.<br />

Berlin, den 20. März 2013<br />

DexiA koMMunAlBAnk DeutschlAnD <strong>AG</strong><br />

Der Vorstand<br />

Munsberg<br />

fritsch<br />

Der Bewertung der Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten<br />

der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> liegt die Annahme<br />

der Unternehmensfortführung zugrunde. In ihrer Presseerklärung<br />

vom 21. Februar 2013 hat die <strong>Dexia</strong>-Gruppe darauf<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 39


ericht des Vorstands<br />

40 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


Jahresabschluss <strong>2012</strong><br />

Jahresbilanz<br />

der dexia kommunalbank <strong>Deutschland</strong> ag<br />

zum 31. Dezember <strong>2012</strong>


JAHRESabschluss <strong>2012</strong><br />

Jahresbilanz zum 31.12.<strong>2012</strong> | Aktiva<br />

Euro<br />

Euro<br />

Euro<br />

Vorjahr<br />

Tausend Euro<br />

1. Barreserve<br />

a) Kassenbestand<br />

b) Guthaben bei Zentralnotenbanken<br />

darunter: bei der Deutschen Bundesbank<br />

c) Guthaben bei Postgiroämtern<br />

22.495.273,98<br />

1.168,49<br />

22.495.273,98<br />

0,00<br />

22.496.442,47<br />

1<br />

482.696<br />

(482.696)<br />

0<br />

2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei<br />

Zentralnotenbanken zugelassen sind<br />

a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen sowie<br />

ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen<br />

b) Wechsel<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0<br />

0<br />

3. Forderungen an Kreditinstitute<br />

a) Hypothekendarlehen<br />

b) Kommunalkredite<br />

c) andere Forderungen<br />

darunter: täglich fällig<br />

gegen Beleihung von Wertpapieren<br />

3.995.647.740,18<br />

0,00<br />

0,00<br />

1.699.644.000,61<br />

6.561.742.971,71<br />

8.261.386.972,32<br />

0<br />

1.998.204<br />

7.463.035<br />

(4.007.433)<br />

(0)<br />

4. Forderungen an Kunden<br />

a) Hypothekendarlehen<br />

b) Kommunalkredite<br />

c) andere Forderungen<br />

darunter: gegen Beleihung von Wertpapieren<br />

0,00<br />

51.710.013,81<br />

18.655.801.472,93<br />

331.775.862,09<br />

19.039.287.348,83<br />

57.939<br />

19.910.873<br />

374.611<br />

(0)<br />

5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />

a) Geldmarktpapiere<br />

aa) von öffentlichen Emittenten<br />

darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank<br />

ab) von anderen Emittenten<br />

darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank<br />

b) Anleihen und Schuldverschreibungen<br />

ba) von öffentlichen Emittenten<br />

darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank<br />

bb) von anderen Emittenten<br />

darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank<br />

c) eigene Schuldverschreibungen<br />

Nennbetrag<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

8.226.347.945,78<br />

5.833.612.128,46<br />

8.968.946.076,43<br />

8.004.380.294,13<br />

1.062.653.000,00<br />

0,00<br />

17.195.294.022,21<br />

1.083.931.361,20<br />

18.279.225.383,41<br />

0<br />

(0)<br />

0<br />

(0)<br />

9.720.810<br />

(7.197.258)<br />

6.936.472<br />

(5.855.729)<br />

1.768<br />

(1.809)<br />

6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere<br />

0,00<br />

1.000<br />

6a. Handelsbestand<br />

0,00<br />

0,00<br />

0<br />

7. Beteiligungen<br />

darunter: an Kreditinstituten<br />

darunter: an Finanzdienstleistungsinstituten<br />

0,00<br />

0<br />

0,00<br />

0<br />

(0)<br />

(0)<br />

8. Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

darunter: an Kreditinstituten<br />

darunter: an Finanzdienstleistungsinstituten<br />

0,00<br />

0<br />

0,00<br />

0<br />

(0)<br />

(0)<br />

9. Treuhandvermögen<br />

darunter: Treuhandkredite<br />

0,00<br />

0,00<br />

0<br />

(0)<br />

10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich<br />

Schuldverschreibungen aus deren Umtausch<br />

0,00<br />

0<br />

11. Immaterielle Anlagewerte<br />

a) selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte<br />

b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche<br />

Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten<br />

c) Geschäfts- oder Firmenwert<br />

d) geleistete Anzahlungen<br />

0,00<br />

410.729,20<br />

0,00<br />

0,00<br />

410.729,20<br />

0<br />

980<br />

0<br />

0<br />

12. Sachanlagen<br />

5.450.915,68<br />

5.380<br />

13. Eingefordertes, noch nicht eingezahltes Kapital<br />

0,00<br />

0<br />

14. Sonstige Vermögensgegenstände<br />

4.800.659,90<br />

800<br />

15. Rechnungsabgrenzungsposten<br />

a) aus dem Emissions- und Darlehensgeschäft<br />

b) andere<br />

229.823.180,73<br />

93.663.988,42<br />

323.487.169,15<br />

269.815<br />

116.667<br />

16. Aktive latente Steuern<br />

0,00<br />

0<br />

17. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung<br />

0,00<br />

0<br />

18. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag<br />

0,00<br />

0<br />

Summe der Aktiva<br />

45.936.545.620,96<br />

47.341.051<br />

42 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


JAHRESABSCHLUSS <strong>2012</strong><br />

Jahresbilanz zum 31.12.<strong>2012</strong> | Passiva<br />

Euro<br />

Euro<br />

Euro<br />

Vorjahr<br />

Tausend Euro<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

a) begebene Hypotheken-Namenspfandbriefe<br />

b) begebene Öffentliche Namenspfandbriefe<br />

c) andere Verbindlichkeiten<br />

darunter: täglich fällig<br />

zur Sicherstellung aufgenommener Darlehen an<br />

den Darlehensgeber ausgehändigte Hypotheken-Namenspfandbriefe<br />

und Öffentliche Namenspfandbriefe<br />

1.357.688.354,05<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

938.221.828,81<br />

9.203.228.073,34<br />

10.141.449.902,15<br />

0<br />

1.143.259<br />

9.409.129<br />

(1.115.016)<br />

(0)<br />

(0)<br />

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />

a) begebene Hypotheken-Namenspfandbriefe<br />

b) begebene Öffentliche Namenspfandbriefe<br />

c) Spareinlagen<br />

ca) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten<br />

cb) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten<br />

d) andere Verbindlichkeiten<br />

darunter: täglich fällig<br />

zur Sicherstellung aufgenommener Darlehen an den Darlehensgeber<br />

ausgehändigte Hypotheken-Namenspfandbriefe<br />

und Öffentliche Namenspfandbriefe<br />

0,00<br />

0,00<br />

1.476.912.322,12<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

16.512.405.753,06<br />

0,00<br />

5.368.969.777,64<br />

21.881.375.530,70<br />

0<br />

17.240.465<br />

0<br />

0<br />

2.587.468<br />

(331.290)<br />

(0)<br />

(28.888)<br />

3. Verbriefte Verbindlichkeiten<br />

a) begebene Schuldverschreibungen<br />

aa) Hypothekenpfandbriefe<br />

ab) Öffentliche Pfandbriefe<br />

ac) sonstige Schuldverschreibungen<br />

b) andere verbriefte Verbindlichkeiten<br />

darunter: Geldmarktpapiere<br />

0,00<br />

12.288.385.503,78<br />

30.465.901,36<br />

0,00<br />

12.318.851.405,14<br />

0,00<br />

12.318.851.405,14<br />

0<br />

14.931.343<br />

30.468<br />

0<br />

(0)<br />

3a. Handelsbestand<br />

0,00<br />

0<br />

4. Treuhandverbindlichkeiten<br />

darunter: Treuhandkredite<br />

0,00<br />

0,00<br />

0<br />

(0)<br />

5. Sonstige Verbindlichkeiten<br />

376.184.465,99<br />

582.770<br />

6. Rechnungsabgrenzungsposten<br />

a) aus dem Emissions- und Darlehensgeschäft<br />

b) andere<br />

26.730.526,52<br />

272.113.173,23<br />

298.843.699,75<br />

33.158<br />

324.029<br />

6a. Passive latente Steuern<br />

0,00<br />

0<br />

7. Rückstellungen<br />

a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />

b) Steuerrückstellungen<br />

c) andere Rückstellungen<br />

0,00<br />

468.775,48<br />

5.113.369,24<br />

5.582.144,72<br />

0<br />

1.634<br />

94.285<br />

8.<br />

0,00<br />

0<br />

9. Nachrangige Verbindlichkeiten<br />

70.000.000,00<br />

96.000<br />

10. Genussrechtskapital<br />

darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig<br />

38.253.152,25<br />

104.022.011,96<br />

115.747<br />

(8.631)<br />

11. Fonds für allgemeine Bankrisiken<br />

0,00<br />

0<br />

12. Eigenkapital<br />

a) eingefordertes Kapital<br />

gezeichnetes Kapital<br />

abzüglich nicht eingeforderter ausstehender Einlagen<br />

b) Kapitalrücklage<br />

c) Gewinnrücklagen<br />

ca) gesetzliche Rücklagen<br />

cb) Rücklage für Anteile an einem herrschenden oder<br />

mehrheitlich beteiligten Unternehmen<br />

cc) satzungsmäßige Rücklagen<br />

cd) andere Gewinnrücklagen<br />

d) Bilanzgewinn<br />

432.500.000,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

50.702.270,07<br />

432.500.000,00<br />

348.684.911,98<br />

50.702.270,07<br />

-91.650.721,50<br />

740.236.460,55<br />

432.500<br />

348.685<br />

0<br />

0<br />

0<br />

50.702<br />

-80.592<br />

Summe der Passiva<br />

45.936.545.620,96<br />

47.341.051<br />

1. Eventualverbindlichkeiten<br />

a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln<br />

b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen<br />

c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten<br />

0,00<br />

60.291.901,81<br />

0,00<br />

60.291.901,81<br />

0<br />

64.571<br />

0<br />

2. Andere Verpflichtungen<br />

a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften<br />

b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen<br />

c) Unwiderrufliche Kreditzusagen<br />

0,00<br />

0,00<br />

31.086.969,91<br />

31.086.969,91<br />

0<br />

0<br />

38.738<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 43


ericht des Vorstands<br />

44 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


Gewinn- und Verlustrechnung<br />

der dexia kommunalbank <strong>Deutschland</strong> ag<br />

für die Zeit vom 1. Januar <strong>2012</strong> bis zum 31. Dezember <strong>2012</strong>


JAHRESabschluss <strong>2012</strong><br />

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom<br />

01.01. – 31.12.<strong>2012</strong> | Aufwendungen<br />

Euro<br />

Euro<br />

Euro<br />

Vorjahr<br />

Tausend Euro<br />

1. Zinsaufwendungen<br />

2.741.083.393,63<br />

3.420.717<br />

2. Provisionsaufwendungen<br />

5.096.487,79<br />

13.927<br />

3. Nettoaufwand des Handelsbestands<br />

0,00<br />

0<br />

4. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />

a) Personalaufwand<br />

aa) Löhne und Gehälter<br />

ab) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung<br />

und für Unterstützung<br />

darunter: für Altersversorgung<br />

b) andere Verwaltungsaufwendungen<br />

5.788.592,82<br />

967.446,21<br />

193.682,10<br />

6.756.039,03<br />

10.342.637,62<br />

17.098.676,65<br />

6.134<br />

994<br />

(177)<br />

8.787<br />

5. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle<br />

Anlagewerte und Sachanlagen<br />

1.036.979,50<br />

2.499<br />

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

4.083,99<br />

59<br />

7. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen<br />

und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu<br />

Rückstellungen im Kreditgeschäft<br />

11.465.911,79<br />

131.006<br />

8. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf<br />

Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und<br />

wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere<br />

0,00<br />

0<br />

9. Aufwendungen aus Verlustübernahme<br />

0,00<br />

0<br />

10.<br />

0,00<br />

0<br />

11. Außerordentliche Aufwendungen<br />

0,00<br />

0<br />

12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />

0,00<br />

1.167<br />

13. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 6 ausgewiesen<br />

14.875,72<br />

15<br />

14. Aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinnabführungsoder<br />

Teilgewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne<br />

0,00<br />

0<br />

15. Jahresüberschuss<br />

0,00<br />

0<br />

Summe der Aufwendungen<br />

2.775.800.409,07<br />

3.585.304<br />

46 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


JAHRESABSCHLUSS <strong>2012</strong><br />

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom<br />

01.01. – 31.12.<strong>2012</strong> | Erträge Euro<br />

Euro<br />

Vorjahr<br />

Tausend Euro<br />

1. Zinserträge aus<br />

a) Kredit- und Geldmarktgeschäften<br />

b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen<br />

2.286.713.356,61<br />

467.485.148,49<br />

2.754.198.505,10<br />

2.925.690<br />

556.825<br />

2. Laufende Erträge aus<br />

a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren<br />

b) Beteiligungen<br />

c) Anteilen an verbundenen Unternehmen<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0<br />

0<br />

0<br />

3. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder<br />

Teilgewinnabführungsverträgen<br />

0,00<br />

0<br />

4. Provisionserträge<br />

559.527,87<br />

4.027<br />

5. Nettoertrag des Handelsbestands<br />

0,00<br />

0<br />

6. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten<br />

Wertpapieren sowie aus der Auslösung von Rückstellungen im<br />

Kreditgeschäft<br />

0,00<br />

0<br />

7. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen<br />

Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten<br />

Wertpapieren<br />

228.824,42<br />

6.338<br />

8. Sonstige betriebliche Erträge<br />

1.193.406,93<br />

295<br />

9.<br />

0,00<br />

0<br />

10. Außerordentliche Erträge<br />

0,00<br />

0<br />

11. Erträge aus Verlustübernahme<br />

0,00<br />

0<br />

12. Jahresfehlbetrag<br />

19.620.144,75<br />

92.129<br />

Summe der Erträge<br />

2.775.800.409,07<br />

3.585.304<br />

1. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag<br />

-19.620.144,75<br />

-92.129<br />

2. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr<br />

3. Entnahmen aus der Kapitalrücklage<br />

4. Entnahmen aus Gewinnrücklagen<br />

a) aus der gesetzlichen Rücklage<br />

b) aus der Rücklage für eigene Anteile an einem herrschenden<br />

oder mehrheitlich beteiligten Unternehmen<br />

c) aus satzungsmäßigen Rücklagen<br />

d) aus anderen Gewinnrücklagen<br />

5. Entnahmen aus Genussrechtskapital<br />

6. Einstellungen in Gewinnrücklagen<br />

a) in die gesetzliche Rücklage<br />

b) in die Rücklage für Anteile an einem herrschenden<br />

oder mehrheitlich beteiligten Unternehmen<br />

c) in satzungsmäßige Rücklagen<br />

d) in andere Gewinnrücklagen<br />

7. Wiederauffüllung des Genussrechtskapitals<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

-80.591.537,05<br />

-100.211.681,80<br />

0,00<br />

-100.211.681,80<br />

0,00<br />

-100.211.681,80<br />

8.560.960,30<br />

-91.650.721,50<br />

0,00<br />

-91.650.721,50<br />

0,00<br />

794<br />

-91.335<br />

0<br />

-91.335<br />

0<br />

-91.335<br />

11.537<br />

-79.798<br />

794<br />

-80.592<br />

0<br />

8. Bilanzgewinn/Bilanzverlust<br />

-91.650.721,50<br />

-80.592<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 47


JAHRESabschluss <strong>2012</strong><br />

eigenkapitalveränderungsrechnung<br />

Eigenkapitalveränderung<br />

in Mio. Euro<br />

Gezeichnetes<br />

Kapital<br />

Kapitalrücklagen<br />

Gewinnrücklagen<br />

Bilanzgewinn<br />

Eigenkapital<br />

Stand am 31.12.2010<br />

282,5<br />

198,7<br />

49,9<br />

0,8<br />

531,9<br />

Ausgabe von Anteilen<br />

150,0<br />

150,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

300,0<br />

Gezahlte Dividenden<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

Übrige Veränderungen<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,8<br />

-0,8<br />

0,0<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

-92,1<br />

-92,1<br />

Entnahmen aus Genussrechtskapital<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

11,5<br />

11,5<br />

Stand am 31.12.2011<br />

432,5<br />

348,7<br />

50,7<br />

-80,6<br />

751,3<br />

Ausgabe von Anteilen<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

Gezahlte Dividenden<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

Übrige Veränderungen<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

-19,6<br />

-19,6<br />

Entnahmen aus Genussrechtskapital<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

8,6<br />

8,6<br />

Stand am 31.12.<strong>2012</strong><br />

432,5<br />

348,7<br />

50,7<br />

-91,6<br />

740,3<br />

48 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


JAHRESABSCHLUSS <strong>2012</strong><br />

Kapitalflussrechnung<br />

Kapitalflussrechnung in Mio. Euro<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

Periodenergebnis<br />

Im Periodenergebnis enthaltene zahlungsunwirksame Posten aus operativer Tätigkeit<br />

Abschreibungen, Wertberichtigungen und Zuschreibungen auf Forderungen, Sach- und Finanzanlagen<br />

Zunahme/Abnahme der Rückstellungen<br />

Andere zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge<br />

Gewinn/Verlust aus der Veräußerung von Finanz- und Sachanlagen<br />

Sonstige Anpassungen<br />

Zwischensumme<br />

Veränderungen des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus laufender Geschäftstätigkeit<br />

Forderungen an Kunden<br />

Forderungen an Kreditinstitute<br />

Wertpapiere (soweit nicht Finanzanlagen)<br />

Andere Aktiva aus laufender Geschäftstätigkeit<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten<br />

Andere Passiva aus laufender Geschäftstätigkeit<br />

Erhaltene Zinsen<br />

Gezahlte Zinsen<br />

Ertragsteuerzahlungen<br />

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit<br />

Einzahlungen aus Abgängen des Finanzanlagevermögens<br />

Einzahlungen aus Abgängen des Sachanlagevermögens<br />

Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen<br />

Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen<br />

Cashflow aus der Investitionstätigkeit<br />

Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen<br />

Mittelveränderungen aus sonstigem Kapital<br />

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit<br />

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds<br />

Zahlungsmittelfonds am Anfang der periode<br />

Zahlungsmittelfonds Am Ende der Periode<br />

-92,1<br />

38,8<br />

86,9<br />

0,0<br />

-6,3<br />

-60,6<br />

-33,4<br />

1.046,4<br />

-591,2<br />

281,1<br />

-1,5<br />

-252,0<br />

-328,9<br />

-1.077,0<br />

26,1<br />

3.334,8<br />

-3.346,2<br />

-0,8<br />

-942,5<br />

1.125,1<br />

0,0<br />

0,0<br />

-0,4<br />

1.124,8<br />

300,0<br />

-25,0<br />

275,0<br />

457,2<br />

25,5<br />

482,7<br />

-19,6<br />

-27,3<br />

-87,7<br />

0,0<br />

-0,2<br />

-13,1<br />

-148,1<br />

1.323,0<br />

1.005,7<br />

-268,2<br />

9,3<br />

2.068,1<br />

-255,9<br />

-2.561,6<br />

-16,1<br />

2.910,6<br />

-2.928,5<br />

-1,2<br />

1.137,3<br />

1.841,0<br />

0,0<br />

-3.408,8<br />

-0,5<br />

-1.568,3<br />

0,0<br />

-29,2<br />

-29,2<br />

-460,2<br />

482,7<br />

22,5<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 49


JAHRESabschluss <strong>2012</strong><br />

50 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


JAHRESABSCHLUSS <strong>2012</strong><br />

Anhang<br />

Grundsätze<br />

Bilanzierungs-, Bewertungs- und Umrechnungsgrundsätze<br />

Der Jahresabschluss wurde nach den maßgeblichen Vorschriften<br />

des Handelsgesetzbuches, des Aktiengesetzes und des Pfandbriefgesetzes<br />

sowie nach der Verordnung über die Rechnungslegung<br />

der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute aufgestellt.<br />

Die Gliederung der Jahresbilanz (Bilanz) und der Gewinn- und<br />

Verlustrechnung (GuV) entspricht den Formblättern der Rech-<br />

KredV und enthält auch die für Pfandbriefbanken vorgeschriebenen<br />

Posten.<br />

Die Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden entspricht<br />

den allgemeinen Bewertungsvorschriften der §§ 252 ff.<br />

HGB unter Berücksichtigung der für Kreditinstitute geltenden<br />

Sonderregelungen (§§ 340 ff. HGB).<br />

Werden derivative Finanzinstrumente mit Grundgeschäften in einer<br />

Bewertungseinheit (Microhedge) zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken<br />

zusammengefasst, wird die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung<br />

sowohl prospektiv als auch retrospektiv ermittelt.<br />

Dies geschieht für nicht strukturierte Sicherungsbeziehungen<br />

in Form der Sensitivitätsanalyse (prospektiv) bzw. der<br />

Regressionsanalyse (retrospektiv) und für strukturierte Sicherungsbeziehungen<br />

mittels des Critical Terms Match. Gegenläufige<br />

Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft bleiben<br />

nach § 254 HGB unberücksichtigt (Einfrierungsmethode).<br />

Die darüber hinausgehenden Wertänderungen unterliegen unter<br />

Beachtung des Wertaufholungsgebots dem Imparitätsprinzip<br />

über die Bildung von Rückstellungen.<br />

Im Jahresabschluss zum 31. Dezember <strong>2012</strong> werden grundsätzlich<br />

die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wie<br />

im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2011 angewandt.<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit dem<br />

Nennwert zuzüglich anteiliger Zinsen angesetzt. Der Unterschied<br />

zwischen Ausgabe- und Nennbetrag ist als Rechnungsabgrenzung<br />

ausgewiesen. Allen erkennbaren Einzelrisiken im Kreditgeschäft<br />

wird durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen<br />

Rechnung getragen.<br />

Die den Finanzanlagen zugeordneten Wertpapierbestände werden<br />

nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet. Agiound<br />

Disagiobeträge werden über die Laufzeit der Papiere verteilt<br />

im Zinsertrag verrechnet.<br />

Die Wertpapiere der Liquiditätsreserve werden unter Berücksichtigung<br />

von Kurssicherungsinstrumenten nach dem strengen<br />

Niederstwertprinzip zu dem fortlaufend ermittelten Durchschnittswert<br />

oder dem gegebenenfalls niedrigeren Tageskurs des<br />

Bilanzstichtags bei Beachtung des Wertaufholungsgebots bewertet.<br />

Sofern bei Wertpapieren zum Bilanzstichtag keine liquiden<br />

Preise über externe Marktdatenanbieter verfügbar waren, wurden<br />

die Marktwerte der Wertpapiere unter Anwendung von eigenen<br />

Bewertungsmodellen ermittelt. Bei den Bewertungsmodellen<br />

handelt es sich um marktübliche Discounted-Cashflow-Verfahren,<br />

wobei explizit emittenten- und assetklassenspezifische Zinskurven<br />

und Risikoaufschläge (Credit Spreads) berücksichtigt wurden.<br />

Zinserträge und -aufwendungen der sichernden Swapgeschäfte<br />

werden mit den Zinserträgen und -aufwendungen der jeweiligen<br />

gesicherten Position verrechnet, somit wird das Zinsergebnis der<br />

gesamten Bewertungseinheit in dem entsprechenden Posten der<br />

Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.<br />

Immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen sind entsprechend<br />

der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer mit den um lineare<br />

planmäßige Abschreibungen verminderten Anschaffungskosten<br />

angesetzt. Neben den planmäßigen Abschreibungen wurde von<br />

der Vereinfachungsregel nach § 6 Abs. 2a EStG für geringwertige<br />

Wirtschaftsgüter Gebrauch gemacht.<br />

Latente Steuern werden gem. § 274 HGB nach dem bilanzpostenorientierten<br />

Temporary-Konzept als Vergleich zwischen dem Ansatz<br />

nach der Handelsbilanz und nach der Steuerbilanz ermittelt.<br />

Vom bilanziellen Wahlrecht zum Ansatz aktiver latenter Steuern<br />

wird kein Gebrauch gemacht.<br />

Die im Zusammenhang mit echten Pensionsgeschäften übertragenen<br />

Wertpapiere werden einschließlich der wirtschaftlichen Erfolge<br />

entsprechend der ursprünglich zugeordneten Kategorie bilanziert<br />

und bewertet. Gleichzeitig wird eine Verbindlichkeit in<br />

Höhe des vereinbarten, für die Übertragung erhaltenen Betrages<br />

passiviert. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem vereinbarten<br />

Rücknahmebetrag und dem erhaltenen Betrag wird in die Rechnungsabgrenzungsposten<br />

eingestellt und zeitanteilig im Zinsergebnis<br />

berücksichtigt. Die in Pension genommenen Wertpapiere<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 51


JAHRESabschluss <strong>2012</strong><br />

werden nicht in der Bilanz ausgewiesen. Der für die übernommenen<br />

Wertpapiere gezahlte Betrag wird als Forderung gegenüber<br />

dem Pensionsgeber bilanziert. Die Zuschlags- bzw. Abschlagsbeträge<br />

auf die Pensionsgeschäfte werden jeweils zeitanteilig über<br />

die Laufzeit des Pensionsgeschäftes abgegrenzt.<br />

Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag zuzüglich<br />

anteiliger Zinsen passiviert. Der Unterschied zwischen Nenn- und<br />

Ausgabebetrag wird in die Rechnungsabgrenzung eingestellt. Für<br />

Steuern, ungewisse Verbindlichkeiten und drohende Verluste aus<br />

schwebenden Geschäften werden Rückstellungen in Höhe der<br />

voraussichtlichen Inanspruchnahme gebildet.<br />

Die Pensionsrückstellungen wurden nach versicherungsmathematischen<br />

Grundsätzen gemäß § 253 (2) HGB in Verbindung mit<br />

der Rückstellungsabzinsungsverordnung angesetzt. Für die Berechnung<br />

wurden die Richttafeln 2005 G von Prof. Klaus Heubeck<br />

sowie ein Rechnungszins von 5,15 % p. a. verwendet. Die<br />

Versorgungszusage ist durch eine Rückdeckungsversicherung in<br />

entsprechender Höhe gedeckt. Es erfolgt eine Saldierung gem.<br />

§ 246 (2) Satz 2 HGB.<br />

Dabei wird ausgehend von dem derzeitigen Refinanzierungsmix<br />

eine künftige Refinanzierung über Termineinlagen, Geldaufnahmen<br />

bei der EZB und durch Liquidität aus der Gruppe unterstellt.<br />

Betrags- und Laufzeitinkongruenzen werden unter Verwendung<br />

fristenadäquater Geld- und Kapitalmarktzinssätze zum<br />

Abschlussstichtag fiktiv geschlossen, wobei die Finanzierungswirkung<br />

des Eigenkapitals Berücksichtigung findet. Bei Vorliegen<br />

eines Verpflichtungsüberschusses wird dieser nach dem Imparitätsprinzip<br />

im Wege einer Drohverlustrückstellung berücksichtigt<br />

und unter der Risikovorsorge erfolgswirksam erfasst.<br />

ERLÄUTERUNGEN zur Bilanz<br />

Zur Sicherheit übertragene Vermögensgegenstände<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind im Rahmen<br />

von Offenmarktgeschäften und echten Pensionsgeschäften durch<br />

Wertpapiere in Höhe von 7.065,5 Mio. Euro und Darlehen in<br />

Höhe von 149,6 Mio. Euro besichert.<br />

Erhaltene und gezahlte Upfront-Payments aus Swaps werden<br />

unter den passiven bzw. den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten<br />

ausgewiesen und zeitanteilig im Zinsertrag bzw. -aufwand<br />

vereinnahmt.<br />

Die Bewertung der auf fremde Währung lautenden Vermögensgegenstände<br />

und Schulden und außerbilanziellen Geschäfte erfolgt<br />

auf der Basis des § 256a HGB in Verbindung mit § 340h<br />

HGB. Die Umrechnung erfolgt zum Devisenkassamittelkurs des<br />

Bilanzstichtags. Bei den Fremdwährungsposten handelt es sich<br />

um währungskursgesicherte Positionen, bei denen kein Wechselkursrisiko<br />

besteht (besondere Deckung). Die Aufwendungen<br />

und Erträge aus der Währungsumrechnung werden netto im sonstigen<br />

betrieblichen Ergebnis ausgewiesen.<br />

Börsenfähige Wertpapiere<br />

Wertpapiere mit einem Nominalvolumen von 14.430,9 Mio. Euro<br />

werden wie Anlagevermögen bewertet, da sie nicht als Liquiditätsreserve<br />

dienen und teilweise als Deckung für begebene Öffentliche<br />

Pfandbriefe dienen. Auf Wertpapiere des Anlagevermögens<br />

mit einem Buchwert von 4.210,1 Mio. Euro und einem beizulegenden<br />

Zeitwert von 3.791,8 Mio. Euro wurden keine Abschreibungen<br />

auf den Niederstwert vorgenommen. Es liegt keine dauerhafte<br />

Wertminderung vor, da es sich um Kursschwankungen<br />

handelt, von denen erwartet wird, dass sie sich bis zur Fälligkeit<br />

des Papiers wieder ausgleichen werden und die Papiere bis zur<br />

Fälligkeit gehalten werden können (Tabelle 29).<br />

Die Bank nimmt eine verlustfreie Bewertung des Bankbuchs auf<br />

Basis der Stellungnahme des Bankenfachausschusses des Instituts<br />

der Wirtschaftsprüfer in <strong>Deutschland</strong> e. V. vom 30. August <strong>2012</strong><br />

(IDW RS BFA 3) vor. Das Bankbuch umfasst alle bilanziellen und<br />

außerbilanziellen zinsbezogenen Finanzgeschäfte außerhalb des<br />

Handelsbestands (einschließlich der Wertpapiere der Liquiditätsreserve<br />

und der Wertpapiere des Anlagebestands). Ein Handelsbuch<br />

führt die Bank nicht. Die Bewertung des Bankbuchs erfolgt<br />

mittels der periodischen (GuV-orientierten) Betrachtungsweise<br />

unter Berücksichtigung angemessener zukünftiger Verwaltungsund<br />

Risikokosten. Die Risikokosten sind aus aufsichtsrechtlichen<br />

Vorgaben für das Meldewesen (Standardrisikokosten) abgeleitet.<br />

Entwicklung des Anlagevermögens<br />

Die Sachanlagen beinhalten im Rahmen der eigenen Tätigkeit genutzte<br />

Grundstücke und Gebäude in Höhe von 4,4 Mio. Euro und<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von 1,1 Mio. Euro.<br />

Sonstige Vermögensgegenstände<br />

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten im Wesentlichen<br />

fällige Schuldverschreibungen (4,5 Mio. Euro).<br />

52 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


JAHRESABSCHLUSS <strong>2012</strong><br />

Forderungen und Verbindlichkeiten an/gegenüber verbundene(n) Unternehmen<br />

Forderungen/Verbindlichkeiten an/gegenüber<br />

verbundene(n) Unternehmen/Beteiligungen<br />

in Mio. Euro<br />

Gesamt<br />

Darunter an/gegenüber<br />

verbundene(n) Unternehmen<br />

Darunter an/gegenüber<br />

Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht<br />

Forderungen an Kreditinstitute<br />

8.261,4<br />

2.209,5 1 –<br />

–<br />

Forderungen an Kunden<br />

19.039,3<br />

–<br />

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />

18.279,2<br />

3.676,0<br />

–<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

10.141,4<br />

340,2 1 –<br />

–<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />

21.881,4<br />

–<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten<br />

12.318,9<br />

–<br />

–<br />

Nachrangige Verbindlichkeiten<br />

70,0<br />

60,0 1<br />

–<br />

1<br />

enthält ausschließlich unverbriefte Forderungen bzw. Verbindlichkeiten<br />

Fristengliederung nach Restlaufzeiten<br />

Gliederung nach Restlaufzeiten<br />

in Mio. Euro<br />

Forderungen<br />

an Kreditinstitute<br />

Forderungen<br />

an Kunden<br />

Verbindlichkeiten<br />

gegenüber<br />

Kreditinstituten<br />

Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Kunden<br />

Andere verbriefte<br />

Verbindlichkeiten<br />

Bis 3 Monate<br />

5.628,0<br />

381,5<br />

7.350,0<br />

3.241,5<br />

–<br />

Mehr als 3 Monate bis 1 Jahr<br />

369,0<br />

758,0<br />

106,0<br />

1.679,9<br />

–<br />

Mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre<br />

1.177,6<br />

3.674,1<br />

1.469,8<br />

2.473,8<br />

–<br />

Mehr als 5 Jahre<br />

295,9<br />

13.911,4<br />

465,2<br />

14.095,2<br />

–<br />

Zinsen<br />

790,9<br />

314,3<br />

750,4<br />

391,0<br />

–<br />

Gesamt<br />

8.261,4<br />

19.039,3<br />

10.141,4<br />

21.881,4<br />

–<br />

Schuldverschreibungen und andere<br />

festverzinsliche Wertpapiere in Mio. Euro<br />

Begebene Schuldverschreibungen<br />

in Mio. Euro<br />

Im Folgejahr fällig werdend<br />

4.657,4<br />

4.023,5<br />

Börsenfähige Wertpapiere,<br />

Aktien in Mio. Euro<br />

Gesamt<br />

Börsenfähig<br />

Börsennotiert<br />

Nicht<br />

börsennotiert<br />

Betrag der nicht mit dem Niederstwertprinzip<br />

bewerteten börsenfähigen Wertpapiere<br />

Schuldverschreibungen und<br />

andere festverzinsliche Wertpapiere<br />

18.279,2<br />

18.279,2<br />

16.537,4<br />

1.741,9<br />

4.210,1<br />

Aktien und andere nicht<br />

festverzinsliche Wertpapiere<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 53


JAHRESabschluss <strong>2012</strong><br />

Anlagespiegel<br />

in Mio. Euro<br />

Anschaffungskosten<br />

Vortrag<br />

1.1.<strong>2012</strong><br />

Zugänge<br />

Geschäftsjahr<br />

Abgänge<br />

Geschäftsjahr<br />

Abschreibung<br />

kumuliert<br />

Restbuchwert<br />

zum 31.12.<strong>2012</strong><br />

Restbuchwert<br />

zum 31.12.2011<br />

Abschreibung/<br />

Zuschreibung<br />

Geschäftsjahr<br />

Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

22,8<br />

0,1<br />

0,0<br />

22,4<br />

0,4<br />

1,0<br />

0,7<br />

Sachanlagen<br />

16,0<br />

0,4<br />

0,3<br />

10,7<br />

5,5<br />

5,4<br />

0,4<br />

Wertpapiere des<br />

Anlagevermögens<br />

12.967,1<br />

Veränderungen saldiert<br />

1.416,1<br />

14.383,2<br />

12.967,1<br />

–<br />

Aktive latente Steuern<br />

Bewertungseinheiten<br />

Unterschiedliche Wertansätze bei Schuldverschreibungen und anderen<br />

festverzinslichen Wertpapieren führen zu temporären Differenzen<br />

zwischen Handels- und Steuerbilanz und somit zu latenten<br />

Steuern. Diese aktiven latenten Steuern sind mit einem Steuersatz<br />

von 30,2 % bewertet. Unter Ausübung des Wahlrechts gem. § 274<br />

(1) Satz 2 HGB haben wir auf den Ansatz verzichtet, da der voraussichtliche<br />

Ausgleich dieser Differenzen nicht mit hinreichender<br />

Wahrscheinlichkeit absehbar ist.<br />

Forderungen/Verbindlichkeiten in Fremdwährung<br />

In den Aktiva sind Fremdwährungsposten im Gegenwert von<br />

2.438,6 Mio. Euro und in den Passiva von 59,3 Mio. enthalten.<br />

Die Bank hat Bewertungseinheiten in der Form von Microhedgebeziehungen<br />

ausschließlich zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken<br />

gebildet, in die die nachfolgenden Posten bzw.<br />

Transaktionen einbezogen wurden. Aufgrund des Abschlusses<br />

von Zinsswaps werden diese Grundgeschäfte in variable Transaktionen<br />

umgewandelt. Die Bewertungseinheit wird durch weitestgehende<br />

Übereinstimmung der wesentlichen Parameter von<br />

Grundgeschäft und Sicherungsgeschäft hergestellt. Da sich die<br />

Wertänderungen der korrespondierenden Geschäfte über die<br />

Laufzeit fast vollständig ausgleichen, ist nur in Höhe des nicht<br />

abgesicherten Teils eine Rückstellung zu bilden. Diese beträgt<br />

zum Bilanzstichtag 1,4 Mio. Euro. Für die Überwachung der<br />

Effektivität der gebildeten Mikrohedgebeziehungen werden im<br />

Rahmen der nicht zinsstrukturierten Produkte Sensitivitätsanalysen<br />

und Regressionsanalysen verwendet, bei denen die Wertver-<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Rechnungsabgrenzungsposten Aktiv in Mio. Euro 31.12.2011<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

Emissionsdisagio aus Schuldverschreibungen<br />

Agio aus Forderungen<br />

37,6<br />

232,2<br />

22,1<br />

207,7<br />

Aus dem Emissions- und Darlehensgeschäft insgesamt<br />

269,8<br />

229,8<br />

Rechnungsabgrenzungsposten Passiv in Mio. Euro<br />

31.12.2011<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

Damnum aus Forderungen<br />

Agio aus Schuldverschreibungen<br />

16,1<br />

17,0<br />

14,2<br />

12,5<br />

Aus dem Emissions- und Darlehensgeschäft insgesamt<br />

33,2<br />

26,7<br />

54 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


JAHRESABSCHLUSS <strong>2012</strong><br />

Grundgeschäft<br />

Betrag des Grundgeschäfts<br />

in Mio. Euro<br />

Art der<br />

Bewertungseinheit<br />

Gesichertes Risiko<br />

Höhe des abgesicherten<br />

Risikos in Mio. Euro<br />

Vermögensgegenstände<br />

11.793,5<br />

Microhedge<br />

Zinsänderungsrisiko<br />

3.165,7<br />

Verbindlichkeiten<br />

6.424,9<br />

Microhedge<br />

Zinsänderungsrisiko<br />

-1.304,6<br />

Gesamt<br />

18.218,4<br />

änderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft gegenübergestellt<br />

werden. Im Rahmen der zinsstrukturierten Produkte wird<br />

der Critical Terms Match für den Nachweis der Effektivität eingesetzt.<br />

Dabei wird die Deckungsgleichheit bestimmter Parameter<br />

zwischen Grund- und Sicherungsgeschäft untersucht, ohne<br />

dass eine Messung der effektiven Auswirkungen wie bei den nicht<br />

zinsstrukturierten Produkten stattfindet.<br />

Sonstige Verbindlichkeiten<br />

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen unrealisierte<br />

Verluste aus besonders gedeckten Devisentermingeschäften<br />

(373,6 Mio. Euro) sowie anteilige Zinsen aus nachrangigen<br />

Verbindlichkeiten (1,5 Mio. Euro).<br />

Pensionsrückstellungen<br />

Pensionsrückstellungen in Höhe von 0,0 Mio. Euro wurden gemäß<br />

§ 246 (2) Satz 2 HGB mit Ansprüchen aus Rückdeckungsversicherungen<br />

in Höhe von 0,0 Mio. Euro verrechnet.<br />

Nachrangige Verbindlichkeiten<br />

Die nachrangigen Verbindlichkeiten sind im Fall des Konkurses<br />

oder der Liquidation der Bank erst nach Befriedigung aller nicht<br />

nachrangigen Gläubiger zurückzuerstatten. Eine vorzeitige Rück-<br />

Nominal<br />

in Mio. Euro<br />

10,0<br />

40,0<br />

10,0<br />

10,0<br />

Zinssatz %<br />

5,28<br />

4,96<br />

4,68<br />

4,67<br />

Fälligkeit<br />

07.03.2013<br />

01.09.2016<br />

30.05.2018<br />

26.09.2018<br />

zahlung ist ausgeschlossen. Die Zinsaufwendungen für alle nachrangigen<br />

Verbindlichkeiten betragen 4,4 Mio. Euro.<br />

Folgende nachrangigen Verbindlichkeiten übersteigen 10 % des<br />

Gesamtausweises (Tabelle 34).<br />

Aus dem Bestand von 70,0 Mio. Euro erfüllen 64,0 Mio. Euro die<br />

Anforderungen des § 10 (5a) KWG zur Anerkennung als haftendes<br />

Eigenkapital. Es gelten die Bedingungen für nachrangige<br />

Schuldscheindarlehen. Eine Umwandlung in Kapital oder in eine<br />

andere Schuldform ist vertraglich nicht festgeschrieben.<br />

Genussrechtskapital<br />

Das Genussrechtskapital setzt sich nach der Herabsetzung der<br />

Rückzahlungsansprüche aus Inhabergenussrechten in Höhe von<br />

64,2 Mio. Euro und Namensgenussrechten in Höhe von 39,8 Mio.<br />

Euro zusammen. Zum Bilanzstichtag ist es haftendes Eigenkapital<br />

gem. § 10 Abs. 5 KWG in Höhe von 70,0 Mio. Euro.<br />

Aufgrund der Emissionsbedingungen wird im Falle eines Bilanzverlusts<br />

das Genussrechtskapital nicht verzinst. Daher sind<br />

für das abgelaufene Geschäftsjahr keine Aufwendungen angefallen.<br />

Die Ermittlung der Beteiligung der Genussscheingläubiger<br />

am Verlust ist aufgrund der verschiedenen Genussrechtsbedingungen<br />

nach unterschiedlichen Berechnungsmethoden vorzunehmen.<br />

Die Verlustquote der Namensgenussscheininhaber am<br />

Jahresfehlbetrag berechnet sich im Verhältnis des Rückzahlungsanspruchs<br />

zur Summe aus gezeichnetem Kapital, Rücklagen und<br />

gesamtem Genussrechtskapital. Bei den Inhabergenussscheinen<br />

wird die Quote der Beteiligung am Bilanzverlust einschließlich<br />

Verlustvortrag im Verhältnis der jeweiligen Rückzahlungsansprüche<br />

zur Summe des Eigenkapitals gem. § 10 KWG berechnet.<br />

Dabei wurden jeweils Nominalkapitalbeträge bzw. beim Ansatz<br />

des Genussrechtskapitals die um die Verlustbeteiligung aus<br />

dem Vorjahr verminderten Beträge zugrunde gelegt. Der Jahresfehlbetrag<br />

bzw. der Bilanzverlust wurde vor Berücksichtigung<br />

der Verlustbeteiligung ermittelt. Bei der Berechnung wurde<br />

auf die Verhältnisse zum Bilanzstichtag 31.12.<strong>2012</strong> abgestellt.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 55


JAHRESabschluss <strong>2012</strong><br />

Die Rückzahlungsansprüche der Genussscheingläubiger verminderten<br />

sich im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> um 8,6 Mio. Euro auf<br />

104,0 Mio. Euro.<br />

Pensionsgeschäfte<br />

Der Buchwert der in Pension gegebenen Vermögensgegenstände<br />

beträgt 1.222,1 Mio. Euro.<br />

Gezeichnetes Kapital<br />

Das gezeichnete Kapital beträgt 432,5 Mio. Euro. Es ist eingeteilt<br />

in 432.500.000 vinkulierte Namensaktien zu 1,00 Euro.<br />

Erläuterungen zur<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Kapital-/Gewinnrücklagen<br />

Die Kapitalrücklage aus Kapitalerhöhung beläuft sich auf<br />

348,7 Mio. Euro. Die Gewinnrücklage beträgt am Jahresende<br />

50,7 Mio. Euro.<br />

Bezüge der Organmitglieder<br />

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands im Berichtsjahr<br />

beliefen sich auf 0,731 Mio. Euro. An die Mitglieder des Aufsichtsrats<br />

wurden im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> 0,030 Mio. Euro gezahlt.<br />

Frei verfügbare Rücklagen<br />

Der Bilanzverlust zum 31. Dezember <strong>2012</strong> beträgt 91,7 Mio.<br />

Euro. Im Berichtsjahr bestanden keine gesetzlichen, satzungsgemäßen<br />

oder gemäß Gesellschaftsvertrag bestehenden Ausschüttungssperren.<br />

Honorare der Abschlussprüfer<br />

In den anderen Verwaltungsaufwendungen sind folgende Honorare<br />

der Abschlussprüfer enthalten (Tabelle 36).<br />

Risikovorsorge<br />

Bei der Risikovorsorge wird von dem Wahlrecht auf Vollkompensation<br />

Gebrauch gemacht (§ 340f Abs. 3 HGB). Der ausge-<br />

Genussrechtskapital<br />

Rückzahlungsanspruch<br />

vor Verlustzuweisung<br />

2011 in Mio. Euro<br />

Rückzahlungsanspruch<br />

nach Verlustzuweisung<br />

2011 in Mio. Euro<br />

Rückzahlungsanspruch<br />

nach Verlustzuweisung<br />

<strong>2012</strong> in Mio. Euro Zinssatz in % Kapitalrückzahlung<br />

Emissionsjahr 2002<br />

1,0<br />

0,9<br />

0,9<br />

6,60<br />

2013<br />

Emissionsjahr 2002<br />

5,0<br />

4,6<br />

4,1<br />

variabel<br />

2013<br />

Emissionsjahr 2003<br />

10,0<br />

9,1<br />

8,1<br />

6,45<br />

2014<br />

Emissionsjahr 2003<br />

10,0<br />

9,0<br />

8,9<br />

6,52<br />

2014<br />

Emissionsjahr 2003<br />

20,0<br />

18,3<br />

16,3<br />

6,25<br />

2014<br />

Emissionsjahr 2006<br />

10,0<br />

9,0<br />

8,9<br />

5,08<br />

2017<br />

Emissionsjahr 2006<br />

4,0<br />

3,6<br />

3,5<br />

5,08<br />

2017<br />

Emissionsjahr 2006<br />

22,0<br />

20,1<br />

17,9<br />

4,88<br />

2017<br />

Emissionsjahr 2007<br />

10,0<br />

9,0<br />

8,9<br />

5,57<br />

2018<br />

Emissionsjahr 2007<br />

10,0<br />

9,0<br />

8,9<br />

5,57<br />

2018<br />

Emissionsjahr 2007<br />

21,8<br />

19,9<br />

17,7<br />

5,63<br />

2018<br />

56 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


JAHRESABSCHLUSS <strong>2012</strong><br />

wiesene Saldo ergibt sich aus der Verrechnung des Aufwandspostens<br />

„Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen<br />

und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen<br />

im Kreditgeschäft“ mit dem Ertragsposten „Erträge aus<br />

Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren<br />

sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft“.<br />

Wesentlichen Cashflows bei Finanzanlagen und aus der Finanzierungstätigkeit.<br />

Letztere stammen im Wesentlichen aus Transaktionen<br />

mit dem Aktionär. Der Finanzmittelfonds umfasst den<br />

Kassenbestand und die Guthaben bei Zentralnotenbanken. Änderungen<br />

in der Definition wurden nicht vorgenommen.<br />

Die Risikovorsorge beinhaltet außerdem die Auflösung der Drohverlustrückstellung<br />

aus der verlustfreien Bewertung von zinsbezogenen<br />

Geschäften des Bankbuchs gem. der IDW Stellungnahme<br />

(IDW RS BFA 3) vom 30. August <strong>2012</strong> in Höhe von 77,0 Mio. Euro.<br />

Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen,<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen<br />

behandelte Wertpapiere<br />

Es wird von dem Wahlrecht Gebrauch gemacht (§ 340c Abs. 2<br />

HGB), „Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen,<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen<br />

behandelte Wertpapiere“ mit „Erträge aus Zuschreibungen<br />

zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen<br />

und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren“ voll zu<br />

kompensieren.<br />

Eventualverbindlichkeiten und andere Verpflichtungen<br />

Die Eventualverbindlichkeiten und anderen Verpflichtungen betreffen<br />

im Unterposten 1b) in voller Höhe sonstige Bürgschaften<br />

und im Unterposten 2c) unwiderrufliche Kreditzusagen von<br />

Kommunalkrediten in Höhe von 23,0 Mio. Euro und Darlehen<br />

an kommunalnahe Unternehmen in Höhe von 8,1 Mio. Euro.<br />

Die unter dem Strich ausgewiesenen Verbindlichkeiten aus<br />

Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen sowie die unwiderruflichen<br />

Kreditzusagen sind Bestandteil unseres originären<br />

Kreditgeschäfts und unterliegen denselben konservativen Bewertungskriterien<br />

wie alle übrigen mit Adressenausfallrisiken behafteten<br />

Forderungen. Aus heutiger Sicht bestehen keine erkennbaren<br />

Ausfallrisiken, die eine Passivierung erfordern.<br />

Nacherhebung der Bankenabgabe<br />

Sonstige angaben<br />

Ergänzende Angaben zur Kapitalflussrechnung<br />

Die Kapitalflussrechnung wurde auf Basis des Deutschen Rechnungslegungsstandard<br />

Nr. 2-10 aufgestellt. Sie gliedert die Veränderung<br />

des Zahlungsmittelbestands in die Zahlungsströme aus<br />

operativer Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit.<br />

Die Zuordnung der Zahlungsströme zur operativen Tätigkeit erfolgt<br />

in Anlehnung an die Zusammensetzung des Betriebsergebnisses.<br />

Die Zahlungsströme aus Investitionstätigkeit enthalten im<br />

Es besteht die Möglichkeit, dass in dem Falle, in dem die Bank<br />

zukünftig Jahresüberschüsse erwirtschaftet, die Bankenabgabe<br />

nachträglich neu festgesetzt wird, so dass die Bankenabgabe den<br />

bisher gezahlten Mindestbeitrag übersteigt (Nacherhebung). Der<br />

mögliche Nacherhebungsbeitrag würde für die Beitragszeiträume<br />

2011 und <strong>2012</strong> insgesamt 14,0 Mio. Euro betragen.<br />

Zins- und währungsbezogene Termingeschäfte<br />

Zum Bilanzstichtag bestehen folgende noch nicht abgewickelte,<br />

nicht zu Handelszwecken dienende zins- und fremdwährungs-<br />

Honorare der Abschlussprüfer in Mio. Euro<br />

Abschlussprüfungsleistungen<br />

Andere Bestätigungsleistungen<br />

Steuerberatungsleistungen<br />

Sonstige Leistungen<br />

0,4<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

Gesamt<br />

0,4<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 57


JAHRESabschluss <strong>2012</strong><br />

Volumen im Derivategeschäft<br />

in Mio. Euro nach<br />

Restlaufzeiten Bis 1 Jahr<br />

Nominalvolumen<br />

1–5 Jahre Länger als 5 Jahre<br />

Gesamt<br />

Positiv<br />

Marktwerte<br />

Negativ<br />

Gesamt<br />

Zinsswaps<br />

6.155,1<br />

18.660,1<br />

47.365,4<br />

72.180,6<br />

6.427,7<br />

-9.196,6<br />

-2.768,9<br />

Cross-Currency-Swaps<br />

89,4<br />

367,8<br />

1.731,8<br />

2.189,1<br />

54,5<br />

-819,4<br />

-764,9<br />

Optionen<br />

52,0<br />

90,0<br />

0,0<br />

142,0<br />

0,0<br />

-0,1<br />

-0,1<br />

Gesamt<br />

6.296,5<br />

19.117,9<br />

49.097,3<br />

74.511,7<br />

6.482,2<br />

-10.016,2<br />

-3.534,0<br />

Öffentliche Pfandbriefe in Mio. Euro<br />

31.12.2011<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

Ordentliche Deckung<br />

Forderungen an Kreditinstitute (Kommunalkredite)<br />

Forderungen an Kunden (Kommunalkredite)<br />

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />

als Sicherheit für echte Pensionsgeschäfte erhalten<br />

1.879,2<br />

19.427,7<br />

10.921,8<br />

1.875,8<br />

1.586,8<br />

18.188,3<br />

8.808,9<br />

984,8<br />

Sonstige Deckung<br />

Forderungen an Kreditinstitute (Kommunalkredite)<br />

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />

als Sicherheit für echte Pensionsgeschäfte erhalten<br />

82,2<br />

902,5<br />

554,0<br />

82,8<br />

672,4<br />

160,0<br />

DECKUNGSWERTE INSGESAMT<br />

35.643,2<br />

30.484,1<br />

Gesamtbetrag der Deckungswerte nach § 20 Abs. 2 nr. 2 Pfandbriefgesetz in Mio. Euro<br />

31.12. <strong>2012</strong><br />

Nominal<br />

915,3<br />

31.12. 2011<br />

Nominal<br />

1.538,7<br />

Gesamtbetrag der im Umlauf<br />

befindlichen Pfandbriefe in Mio. Euro<br />

Nominal<br />

31.12.2011<br />

Nominal<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

Barwert<br />

31.12.2011<br />

Barwert<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

Risikobarwert<br />

31.12.2011<br />

Risikobarwert<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

Öffentliche Pfandbriefe<br />

32.746,0<br />

28.163,2<br />

37.073,8<br />

33.423,2<br />

34.430,3<br />

31.258,7<br />

Deckungsmasse<br />

35.643,2<br />

30.484,1<br />

42.702,2<br />

37.871,3<br />

39.088,8<br />

35.204,6<br />

davon Derivate<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

Überdeckung<br />

2.897,3<br />

2.320,9<br />

5.628,4<br />

4.448,1<br />

4.658,5<br />

3.946,0<br />

laufzeitstruktur der im umlauf<br />

befindlichen pfandbriefe sowie<br />

zinsbindungsfristen der<br />

Bis 1 Jahr einschließlich<br />

Mehr als 1 Jahr bis<br />

einschließlich 2 Jahre<br />

Mehr als 2 Jahre bis<br />

einschließlich 3 Jahre<br />

deckungsmasse 31.12.2011 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011 31.12.<strong>2012</strong><br />

Öffentliche Pfandbriefe<br />

1.163,0<br />

3.981,9<br />

4.774,0<br />

3.428,8<br />

4.128,4<br />

1.244,7<br />

Deckungsmasse<br />

2.633,8<br />

2.538,3<br />

3.100,9<br />

2.798,9<br />

2.377,4<br />

2.559,0<br />

58 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


JAHRESABSCHLUSS <strong>2012</strong><br />

bezogene Termingeschäfte: Termingeschäfte mit Schuldscheindarlehen,<br />

Zinsswaps, Zinswährungsswaps, Stillhalterverpflichtungen<br />

aus Optionen auf Zinsswaps, gekaufte Optionen,<br />

Zinsbegrenzungsvereinbarungen, Schuldscheindarlehen mit<br />

Gläubigerkündigungsrecht, Pfandbriefemissionen mit Schuldnerkündigungsrecht.<br />

Es handelt sich in allen Fällen um OTC-<br />

Produkte (Tabelle 37).<br />

Die Swappartner der Bank gehören ausnahmslos Kreditinstitutsgruppen<br />

aus Ländern der OECD an, die geeignete Kreditinstitute<br />

im Sinne von § 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 Pfandbriefgesetz<br />

sind. Die Ermittlung des Adressenausfallrisikos der Zinsswaps<br />

erfolgt nach der Marktbewertungsmethode.<br />

Den saldierten negativen Marktwerten der Derivate in Höhe<br />

von -3,5 Mrd. Euro (ohne anteilige Zinsen) stehen zinsinduzierte<br />

stille Reserven von mehr als 3,5 Mrd. Euro in den Buchwerten<br />

der Bilanzposten Forderungen an Kreditinstitute, Forderungen<br />

an Kunden, Wertpapiere, Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten, Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und verbriefte<br />

Verbindlichkeiten gegenüber.<br />

Die Barwerte der Derivate werden mit Hilfe von Zerobondabzinsungsfaktoren<br />

sowie der zukünftigen Cashflows unter Zugrundelegung<br />

der Marktwertmethode errechnet. Die arbitragefreien<br />

Zerobondabzinsungsfaktoren werden arbeitstäglich aus der aktuellen<br />

Swap-Mid-Zinskurve ermittelt. Sofern für hoch strukturierte<br />

Derivate zum 31. Dezember <strong>2012</strong> noch kein Bewertungsmodell<br />

vorlag, wurden diese mit der variablen Seite bewertet. Handelsgeschäfte<br />

mit derivativen Produkten wurden nicht getätigt.<br />

Die anderen Forderungen an Kreditinstitute enthalten 760,8 Mio.<br />

Euro und die anderen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

719,3 Mio. Euro anteilige Zinsen aus derivativen Geschäften.<br />

Geleistete Ausgleichszahlungen werden unter den Aktiven Rechnungsabgrenzungsposten<br />

mit 92,7 Mio. Euro und die erhaltenen<br />

Ausgleichszahlungen unter den Passiven Rechnungsabgrenzungsposten<br />

mit 269,4 Mio. Euro ausgewiesen. Die sonstigen Verbindlichkeiten<br />

enthalten einen Ausgleichsposten aus der Fremdwährungsbewertung<br />

von Swaps in Höhe von 373,6 Mio. Euro.<br />

Deckungsrechnung<br />

Auf die Deckungswerte der Öffentlichen Pfandbriefe sind wie<br />

zum Vorjahresstichtag keine Leistungen mehr als 90 Tage rückständig<br />

(Tabellen 38–42).<br />

Kredite an Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder<br />

Zum Bilanzstichtag waren keine Kredite und Vorschüsse an Mitglieder<br />

des Vorstands und des Aufsichtsrats gewährt.<br />

Mitarbeiterzahl<br />

Im Jahresdurchschnitt waren 81 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

beschäftigt. Davon entfallen 39 auf den tariflichen und 42<br />

auf den außertariflichen Bereich. Zum Jahresende <strong>2012</strong> beschäftigte<br />

die Bank 77 (2011: 84) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Konzernzugehörigkeit<br />

Die <strong>Dexia</strong> Crédit Local S. A., Paris, ist am Kapital der Bank zu<br />

100 % beteiligt. Die Muttergesellschaft stellt einen Teilkonzernabschluss<br />

nach den International Financial Reporting Standards<br />

auf, in den die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> einbezogen<br />

ist. Der Teilkonzernabschluss ist beim Handelsregister in<br />

Paris hinterlegt. Die <strong>Dexia</strong> S. A., Brüssel, ist am Kapital der <strong>Dexia</strong><br />

Crédit Local S. A., Paris, zu 100 % beteiligt. Die <strong>Dexia</strong> S. A.,<br />

Brüssel, stellt einen Konzernabschluss nach den International<br />

Financial Reporting Standards auf, in den die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> einbezogen ist. Dieser wird beim Handelsregister<br />

in Brüssel hinterlegt.<br />

Mehr als 3 Jahre bis<br />

einschließlich 4 Jahre<br />

Mehr als 4 Jahre bis<br />

einschließlich 5 Jahre<br />

Mehr als 5 Jahre bis<br />

einschließlich 10 Jahre<br />

Mehr als 10 Jahre<br />

31.12.2011 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011 31.12.<strong>2012</strong><br />

1.394,5<br />

1.727,6<br />

1.930,6<br />

1.698,3<br />

7.979,1<br />

6.353,8<br />

11.376,3<br />

9.728,1<br />

2.538,3<br />

1.381,5<br />

1.643,4<br />

1.836,0<br />

5.896,4<br />

3.952,2<br />

17.453,1<br />

15.418,4<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 59


JAHRESabschluss <strong>2012</strong><br />

Zur Deckung von Öffentlichen Pfandbriefen<br />

verwendete Forderungen in Mio. Euro<br />

Länder<br />

Staat<br />

Regionale<br />

Gebietskörperschaften<br />

Örtliche<br />

Gebietskörperschaften<br />

Sonstige<br />

Schuldner<br />

31.12.2011<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

31.12.2011<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

31.12.2011<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

31.12.2011<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

Belgien<br />

257,1<br />

1.894,4<br />

1.633,0<br />

Bulgarien<br />

5,0<br />

5,0<br />

<strong>Deutschland</strong><br />

80,0<br />

73,6<br />

11.988,8<br />

10.804,9<br />

6.508,9<br />

6.019,9<br />

5.014,0<br />

3.894,4<br />

davon mit Haftung öffentlicher Stellen<br />

3.612,7<br />

2.989,0<br />

Finnland<br />

4,5<br />

3,0<br />

47,7<br />

43,7<br />

25,0<br />

25,0<br />

Frankreich<br />

155,1<br />

175,0<br />

132,0<br />

230,0<br />

Internationale Institutionen<br />

354,0<br />

279,0<br />

Italien<br />

1.888,1<br />

1.503,8<br />

920,4<br />

247,3<br />

817,5<br />

744,2<br />

Japan<br />

629,6<br />

552,0<br />

152,8<br />

134,6<br />

132,8<br />

116,5<br />

Litauen<br />

25,0<br />

25,0<br />

Luxemburg<br />

12,8<br />

40,0<br />

200,0<br />

Österreich<br />

75,2<br />

75,2<br />

1.671,7<br />

1.499,4<br />

10,0<br />

10,0<br />

78,3<br />

78,3<br />

Polen<br />

250,0<br />

250,0<br />

Portugal<br />

225,0<br />

225,0<br />

75,0<br />

75,0<br />

Schweden<br />

252,8<br />

226,2<br />

Schweiz<br />

82,2<br />

82,8<br />

Spanien<br />

18,7<br />

18,7<br />

503,9<br />

318,9<br />

166,1<br />

43,5<br />

770,0<br />

10,0<br />

Tschechische Rep.<br />

90,0<br />

Ungarn<br />

268,9<br />

271,9<br />

USA<br />

300,5<br />

204,0<br />

59,4<br />

45,4<br />

Auf die Deckungswerte der Öffentlichen Pfandbriefe sind keine Leistungen innerhalb von 90 Tagen rückständig.<br />

60 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


ORGANE DER BANK<br />

Organe der Bank<br />

Aufsichtsrat<br />

Stéphane Vermeire<br />

(bis 11.12.<strong>2012</strong>)<br />

Head of Public & Wholesale Banking International<br />

Member of the Management Board of <strong>Dexia</strong> Crédit Local<br />

Vorsitzender<br />

Claude Piret<br />

(seit 08.11.<strong>2012</strong>)<br />

Deputy Chief Executive Officer of <strong>Dexia</strong> Crédit Local<br />

Member of the Management Board of <strong>Dexia</strong> S. A.<br />

Stellvertretender Vorsitzender vom 06.12.<strong>2012</strong> bis 04.01.2013<br />

Vorsitzender seit 04.01.2013<br />

Stéphane Magnan<br />

(bis 19.01.<strong>2012</strong>)<br />

Head of Treasury & Financial Markets<br />

Member of the Management Board of <strong>Dexia</strong> Crédit Local<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

François Laugier<br />

(bis 23.10.<strong>2012</strong>)<br />

Chief Financial Officer<br />

Member of the Management Board of <strong>Dexia</strong> Crédit Local<br />

Stellvertretender Vorsitzender vom 19.04.<strong>2012</strong> bis 23.10.<strong>2012</strong><br />

Véronique Hugues<br />

(seit 20.12.<strong>2012</strong>)<br />

Head of Financial Management of <strong>Dexia</strong> S. A.<br />

Stellvertretende Vorsitzende seit 04.01.2013<br />

Benoît Debroise<br />

(seit 09.02.<strong>2012</strong>)<br />

Head of Treasury & Financial Markets of <strong>Dexia</strong> Crédit Local<br />

Norbert Drews<br />

Bankangestellter, <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />

Stefanie Gregorius<br />

(seit 09.03.<strong>2012</strong>)<br />

Bankangestellte, <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />

Dr. Dirk Hoffmann<br />

(seit 09.02.<strong>2012</strong>)<br />

Rechtsanwalt und Consultant<br />

Nico Picard<br />

(bis 12.01.<strong>2012</strong>)<br />

Managing Director, Head of Controlling and Financial Planning<br />

<strong>Dexia</strong> Banque Internationale à Luxembourg<br />

Vorstand<br />

Treuhänder<br />

Friedrich Munsberg<br />

Marktvorstand<br />

Vorsitzender<br />

Laurent Fritsch<br />

Marktfolgevorstand<br />

Wilfried Wouters<br />

(bis 30.06.<strong>2012</strong>)<br />

Marktvorstand<br />

Werner Graf<br />

Bundesbankdirektor i. R.<br />

Victor von Bothmer<br />

Rechtsanwalt<br />

Josef Baiz<br />

Vorstandsmitglied a. D.<br />

(bis 31.10.<strong>2012</strong>)<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 61


JAHRESabschluss 2010 BERICHT DES VORSTANDES<br />

62 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


VersicherunG<br />

VersicherunG Der<br />

GesetZlichen Vertreter<br />

Wir versichern, dass der Jahresabschluss nach unserem besten<br />

Wissen unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />

ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild<br />

der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.<br />

Wir versichern weiterhin, dass im Lagebericht nach unserem<br />

besten Wissen der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses<br />

und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass<br />

ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt<br />

wird und dass die wesentlichen Chancen und Risiken im<br />

Sinne des § 289 Abs. 1 Satz 4 HGB beschrieben sind.<br />

Berlin, den 20. März 2013<br />

DexiA koMMunAlBAnk DeutschlAnD <strong>AG</strong><br />

Der Vorstand<br />

Munsberg<br />

fritsch<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 63


Bestätigungsvermerk<br />

Bestätigungsvermerk<br />

des Abschlussprüfers<br />

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Jahresbilanz,<br />

Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalspiegel<br />

sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung<br />

und den Lagebericht der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

<strong>AG</strong>, Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum<br />

31. Dezember <strong>2012</strong> geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung<br />

von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen<br />

handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen<br />

der Satzung liegen in der Verantwortung des Vorstands<br />

der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der<br />

von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss<br />

unter Einbeziehung der Buchführung und über den<br />

Lagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung gemäß 317 HGB unter<br />

Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festgestellten<br />

deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />

vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und<br />

durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf<br />

die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung<br />

der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den<br />

Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit<br />

erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />

werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und<br />

über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft<br />

sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im<br />

Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />

internen Kontrollsystems sowie Nachweise für<br />

die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht<br />

überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung<br />

umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze<br />

und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands<br />

sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses<br />

und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere<br />

Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere<br />

Beurteilung bildet.<br />

vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />

Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.<br />

Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt<br />

insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft<br />

und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />

zutreffend dar.<br />

Berlin, den 21. März 2013<br />

Deloitte & Touche GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Katrin Rohmann<br />

Klaus Hammelstein<br />

Wirtschaftsprüferin<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen<br />

Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss der <strong>Dexia</strong><br />

<strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>, Berlin, den gesetzlichen Vorschriften<br />

und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und<br />

64 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


Weitere Erläuterungen<br />

Weitere Erläuterungen<br />

Strukturentwicklung Aktiva in Mio. Euro<br />

<strong>2012</strong><br />

<strong>2012</strong> in %<br />

2011 in %<br />

Forderungen an Kreditinstitute<br />

b) Kommunalkredite<br />

1.699,6<br />

3,7<br />

4,2<br />

c) andere Forderungen<br />

6.561,7<br />

14,3<br />

15,8<br />

Forderungen an Kunden<br />

a) Hypothekendarlehen<br />

51,7<br />

0,1<br />

0,1<br />

b) Kommunalkredite<br />

18.655,8<br />

40,6<br />

42,1<br />

c) Andere Forderungen<br />

331,8<br />

0,7<br />

0,8<br />

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />

b) Anleihen und Schuldverschreibungen<br />

17.195,3<br />

37,4<br />

35,2<br />

c) Eigene Schuldverschreibungen<br />

1.083,9<br />

2,4<br />

0,0<br />

Sonstige Aktiva<br />

356,6<br />

0,8<br />

1,9<br />

Bilanzsumme<br />

45.936,5<br />

100,0<br />

100,0<br />

Strukturentwicklung Passiva in Mio. Euro<br />

<strong>2012</strong><br />

<strong>2012</strong> in %<br />

2011 in %<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

b) Namenspfandbriefe<br />

938,2<br />

2,0<br />

2,4<br />

c) Andere Verbindlichkeiten<br />

9.203,2<br />

20,0<br />

19,9<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />

b) Namenspfandbriefe<br />

16.512,4<br />

35,9<br />

36,4<br />

c) Andere Verbindlichkeiten<br />

5.369,0<br />

11,7<br />

5,5<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten<br />

ab) Öffentliche Pfandbriefe<br />

12.288,4<br />

26,8<br />

31,5<br />

ac) Sonstige Schuldverschreibungen<br />

30,5<br />

0,1<br />

0,1<br />

Nachrangige Verbindlichkeiten<br />

70,0<br />

0,2<br />

0,2<br />

Genussrechtskapital<br />

104,0<br />

0,2<br />

0,2<br />

Eigenkapital<br />

a) Gezeichnetes Kapital<br />

432,5<br />

0,9<br />

0,9<br />

b), c) Rücklagen<br />

399,4<br />

0,9<br />

0,8<br />

d) Bilanzverlust<br />

-91,7<br />

-0,2<br />

-0,2<br />

Sonstige Passiva<br />

680,6<br />

1,5<br />

2,2<br />

Bilanzsumme<br />

45.936,5<br />

100,0<br />

100,0<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 65


Weitere Erläuterungen<br />

Gewinn- und Verlustrechnung/Ergebnisrechnung<br />

in Tausend Euro<br />

2011 <strong>2012</strong> Veränderung Veränderung in %<br />

Zinserträge<br />

3.482.515<br />

2.754.199<br />

Zinsaufwendungen<br />

3.420.717<br />

2.741.083<br />

Zinsüberschuss<br />

61.798<br />

13.115<br />

-48.683<br />

-79<br />

Provisionsergebnis<br />

-9.900<br />

-4.537<br />

Zins- und Provisionsüberschuss<br />

51.898<br />

8.578<br />

-43.320<br />

-83<br />

Personalaufwand<br />

7.128<br />

6.756<br />

Andere Verwaltungsaufwendungen<br />

8.787<br />

10.343<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände<br />

2.499<br />

1.037<br />

Teilbetriebsergebnis<br />

33.484<br />

-9.558<br />

-43.042<br />

-129<br />

Sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen<br />

236<br />

1.189<br />

Risikovorsorge<br />

-131.006<br />

-11.466<br />

Wertpapierergebnis<br />

6.338<br />

229<br />

Betriebsergebnis<br />

-90.948<br />

-19.605<br />

Steuern<br />

-1.181<br />

-15<br />

Jahresfehlbetrag<br />

-92.129<br />

-19.620<br />

72.509<br />

66 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>


Impressum<br />

Herausgegeben von der<br />

<strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />

Gestaltung<br />

Adjouri Brand Consultants GmbH | www.adjouri.com<br />

Druck<br />

Druckerei Königsdruck Berlin | www.koenigsdruck.de

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