Geschäftsbericht 2012 - Dexia Kommunalbank Deutschland AG
Geschäftsbericht 2012 - Dexia Kommunalbank Deutschland AG
Geschäftsbericht 2012 - Dexia Kommunalbank Deutschland AG
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
icht <strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Gehäftsbericht<br />
<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
12 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Geschäftsricht<br />
<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Gehäftsbericht<br />
<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
12 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Geschäftsricht<br />
<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Gehäftsbericht<br />
<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
12 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Geschäftsricht<br />
<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Gehäftsbericht<br />
<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
12 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Geschäftsricht<br />
<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Gehäftsbericht<br />
<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
12 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Geschäftsricht<br />
<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Gehäftsbericht<br />
<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
12 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Geschäftsricht<br />
<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Gehäftsbericht<br />
<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
12 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Geschäftsricht<br />
<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Gehäftsbericht<br />
<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
12 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Geschäftsricht<br />
<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Gehäftsbericht<br />
<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
12 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Geschäftsricht<br />
<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Gehäftsbericht<br />
<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
12 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Geschäftsricht<br />
<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Gehäftsbericht<br />
<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
12 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Geschäftsricht<br />
<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Gehäftsbericht<br />
<strong>2012</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
12 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> Geschäfts-<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong><br />
<strong>2012</strong><br />
<strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
<strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>
<strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
im Überblick<br />
Wesentliche Bilanzpositionen in Mio. Euro 31.12.2011<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
Aktiva<br />
Kommunalkredite<br />
Andere Forderungen an Kreditinstitute und Kunden<br />
Wertpapiere<br />
21.909,1<br />
7.837,6<br />
16.659,0<br />
20.355,4<br />
6.893,5<br />
18.279,2<br />
Passiva<br />
Pfandbriefe<br />
Andere Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden<br />
Eigenkapital<br />
33.315,1<br />
11.996,6<br />
751,3<br />
29.739,0<br />
14.572,2<br />
740,2<br />
Wesentliche GuV-Positionen in TEURO<br />
31.12.2011<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
Zins- und Provisionsüberschuss<br />
Verwaltungsaufwendungen (inkl. AfA)<br />
Risikovorsorge<br />
Jahresergebnis<br />
51.897,9<br />
-18.413,6<br />
-131.005,8<br />
-92.128,7<br />
8.578,2<br />
-18.135,7<br />
-11.465,9<br />
-19.620,1
Sonstige Angaben 31.12.2011<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
Mitarbeiter (Durchschnittszahl)<br />
Cost-Income-Ratio<br />
83<br />
35,5 %<br />
81<br />
183,7 %<br />
Die Bank im Mehrjahresvergleich in TEuro 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />
Zins- und Provisionsüberschuss<br />
43.794<br />
39.337<br />
51.898<br />
8.578<br />
Teilbetriebsergebnis<br />
24.787<br />
21.093<br />
33.484<br />
-9.558<br />
Betriebsergebnis<br />
5.420<br />
4.609<br />
-90.948<br />
-19.605<br />
Jahresergebnis<br />
585<br />
794<br />
-92.129<br />
-19.620<br />
Bilanzsumme in Mio. Euro<br />
47.291<br />
48.695<br />
47.341<br />
45.937
<strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
Charlottenstraße 82 | 10969 Berlin<br />
Telefon (030) 25 598-0<br />
Telefax<br />
Allgemein (030) 25 598-200<br />
Backoffice (030) 25 598-204<br />
Treasury (030) 25 598-340<br />
Internet www.dexia.de<br />
HRB Berlin-Charlottenburg 36928
inhalt<br />
Inhalt<br />
Profil der <strong>Dexia</strong>-Gruppe 6<br />
Organe der Bank 7<br />
Bericht des Aufsichtsrats 8<br />
Bericht des Vorstands 10<br />
Lagebericht <strong>2012</strong> 10<br />
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen <strong>2012</strong> 10<br />
Organe 15<br />
Restrukturierung der <strong>Dexia</strong>-Gruppe 15<br />
Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 18<br />
Sonstige Angaben 24<br />
Risikobericht 25<br />
Handelsbuch 33<br />
prognosebericht 34<br />
Jahresabschluss <strong>2012</strong> 41<br />
Jahresbilanz zum 31. Dezember <strong>2012</strong> 41<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> 45<br />
Eigenkapitalveränderungsrechnung 48<br />
kapitalflussrechnung 49<br />
Anhang 51<br />
Grundsätze 51<br />
Erläuterungen zur Bilanz 52<br />
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 56<br />
sonstige angaben 57<br />
Versicherung der gesetzlichen Vertreter 63<br />
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 64<br />
Weitere Erläuterungen 65<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 5
Profil der <strong>Dexia</strong>-Gruppe<br />
Profil der <strong>Dexia</strong>-Gruppe<br />
Als traditionell in den Geschäftsfeldern Staatsfinanzierung und<br />
Retail Banking tätige europäische Bankengruppe befindet sich die<br />
<strong>Dexia</strong>-Gruppe seit Ende 2011 in einer Phase des geordneten Abbaus<br />
ihrer Vermögenswerte. Muttergesellschaft der <strong>Dexia</strong>-Gruppe<br />
ist die <strong>Dexia</strong> S. A., eine an der Euronext Brüssel und Paris sowie<br />
an der Luxemburger Börse notierte Aktiengesellschaft nach belgischem<br />
Recht. Die Staaten Belgien und Frankreich sind seit der<br />
Kapitalerhöhung Ende <strong>2012</strong> die Hauptanteilseigner.<br />
Aufgrund der allgemeinen Verschlechterung des makroökonomischen<br />
Umfelds sowie geschwächt durch eine unausgewogene<br />
Bilanzstruktur setzte die <strong>Dexia</strong>-Gruppe im Jahr 2008 mit Hilfe<br />
der Staaten Belgien, Frankreich und Luxemburg einen von der<br />
Europäischen Kommission genehmigten Restrukturierungsplan<br />
um, der eine Refokussierung der Aktivitäten auf die traditionellen<br />
Geschäftsfelder, eine Verminderung des Risikoprofils und eine<br />
ausgeglichene Bilanzstruktur zum Ziel hatte.<br />
Als sich im Herbst 2011 der Druck auf die Liquiditätslage erneut<br />
verschärfte, stellte die Gruppe einen neuen Restrukturierungsplan<br />
vor, der auf den folgenden zwei Grundpfeilern basiert:<br />
• der Veräußerung der verkaufsfähigen Tochtergesellschaften der<br />
Gruppe,<br />
• dem geordneten Abbau von Vermögenswerten der verbleibenden<br />
Aktiva, wobei der Bestand der Gruppe durch eine Refinanzierungsgarantie<br />
der Staaten Belgien, Frankreich und<br />
Luxemburg und durch eine Kapitalerhöhung um 5,5 Mrd. Euro<br />
durch die Staaten Belgien und Frankreich sichergestellt wird.<br />
357,2 Mrd. Euro, was einer Verringerung um 13,5 % im Vergleich<br />
zum Vorjahr entspricht. Aufgrund der Unternehmensverkäufe<br />
und des natürlichen Auslaufens von Vermögenswerten<br />
durch Fälligkeit wird die Bilanzsumme bis Ende 2020 auf etwa<br />
150 Mrd. Euro schrumpfen und danach im Zeitraum zwischen<br />
2020 bis 2025 weiter erheblich sinken.<br />
Sofern keine ausgeprägte Kreditkrise eintritt, sollte die Qualität<br />
des Kreditportfolios im Laufe der Zeit relativ stabil bleiben. Die<br />
Refinanzierung der Gruppe erfolgt durch vorwiegend am Kapitalmarkt<br />
platzierte staatsgarantierte Schuldtitel, durch kurzund<br />
mittelfristige besicherte Mittel und zu einem geringeren Teil<br />
durch Zentralbanken.<br />
Auf der operativen Ebene wird die <strong>Dexia</strong>-Gruppe ein stärker zentralisiertes<br />
Führungsmodell einführen und, nach Abschluss der<br />
laufenden Entflechtung, weiterhin ihre Prozesse optimieren und<br />
an die neue Größe der Gruppe anpassen.<br />
Das Profil der <strong>Dexia</strong> wurde somit durch die Umsetzung des Restrukturierungsplans<br />
massiv verändert, wobei das Jahr <strong>2012</strong> einen<br />
Wendepunkt darstellte. Der Plan hat wesentliche Auswirkungen<br />
sowohl auf das Finanzprofil der Gruppe als auch auf die<br />
Struktur ihrer Anteilseigner mit sich gebracht. Die <strong>Dexia</strong>-Gruppe<br />
ist heute die größte europäische Finanzgruppe, die sich in einer<br />
Phase des geordneten Vermögensabbaus befindet.<br />
Der Restrukturierungsplan der <strong>Dexia</strong>-Gruppe, der am<br />
28. Dezember <strong>2012</strong> von der Europäischen Kommission genehmigt<br />
wurde, hat zum Ziel, ein systemisches Risiko als Folge einer<br />
unmittelbaren Auflösung der Gruppe zu vermeiden.<br />
Im Einklang mit ihren Vereinbarungen hat die <strong>Dexia</strong>-Gruppe die<br />
Mehrzahl ihrer operativen Tochtergesellschaften veräußert, darunter<br />
die <strong>Dexia</strong> Bank Belgium im Jahr 2011, die RBC <strong>Dexia</strong> Investor<br />
Services, die DenizBank und die <strong>Dexia</strong> Banque Internationale<br />
à Luxembourg im Jahr <strong>2012</strong> sowie die <strong>Dexia</strong> Municipal Agency<br />
und die <strong>Dexia</strong> Asset Management zu Beginn des Jahres 2013.<br />
Diese Maßnahmen führten zu einer deutlichen Schrumpfung<br />
des Umfangs der <strong>Dexia</strong>-Gruppe und damit auch ihrer Bilanzsumme.<br />
Zum 31. Dezember <strong>2012</strong>, vor der Veräußerung der <strong>Dexia</strong><br />
Municipal Agency und der <strong>Dexia</strong> Asset Management, fiel sie auf<br />
6 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
ORGANE DER BANK<br />
Organe der Bank<br />
Aufsichtsrat<br />
Stéphane Vermeire<br />
(bis 11.12.<strong>2012</strong>)<br />
Head of Public & Wholesale Banking International<br />
Member of the Management Board of <strong>Dexia</strong> Crédit Local<br />
Vorsitzender<br />
Claude Piret<br />
(seit 08.11.<strong>2012</strong>)<br />
Deputy Chief Executive Officer of <strong>Dexia</strong> Crédit Local<br />
Member of the Management Board of <strong>Dexia</strong> S. A.<br />
Stellvertretender Vorsitzender vom 06.12.<strong>2012</strong> bis 04.01.2013<br />
Vorsitzender seit 04.01.2013<br />
Stéphane Magnan<br />
(bis 19.01.<strong>2012</strong>)<br />
Head of Treasury & Financial Markets<br />
Member of the Management Board of <strong>Dexia</strong> Crédit Local<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
François Laugier<br />
(bis 23.10.<strong>2012</strong>)<br />
Chief Financial Officer<br />
Member of the Management Board of <strong>Dexia</strong> Crédit Local<br />
Stellvertretender Vorsitzender vom 19.04.<strong>2012</strong> bis 23.10.<strong>2012</strong><br />
Véronique Hugues<br />
(seit 20.12.<strong>2012</strong>)<br />
Head of Financial Management of <strong>Dexia</strong> S. A.<br />
Stellvertretende Vorsitzende seit 04.01.2013<br />
Benoît Debroise<br />
(seit 09.02.<strong>2012</strong>)<br />
Head of Treasury & Financial Markets of <strong>Dexia</strong> Crédit Local<br />
Norbert Drews<br />
Bankangestellter, <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
Stefanie Gregorius<br />
(seit 09.03.<strong>2012</strong>)<br />
Bankangestellte, <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
Dr. Dirk Hoffmann<br />
(seit 09.02.<strong>2012</strong>)<br />
Rechtsanwalt und Consultant<br />
Nico Picard<br />
(bis 12.01.<strong>2012</strong>)<br />
Managing Director, Head of Controlling and Financial Planning<br />
<strong>Dexia</strong> Banque Internationale à Luxembourg<br />
Vorstand<br />
Treuhänder<br />
Friedrich Munsberg<br />
Marktvorstand<br />
Vorsitzender<br />
Laurent Fritsch<br />
Marktfolgevorstand<br />
Wilfried Wouters<br />
(bis 30.06.<strong>2012</strong>)<br />
Marktvorstand<br />
Werner Graf<br />
Bundesbankdirektor i. R.<br />
Victor von Bothmer<br />
Rechtsanwalt<br />
Josef Baiz<br />
Vorstandsmitglied a. D.<br />
(bis 31.10.<strong>2012</strong>)<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 7
DERICHT DES AUFSICHTSRATS<br />
Bericht des Aufsichtsrats<br />
Der Aufsichtsrat hat die ihm nach Gesetz, Satzung und<br />
Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und<br />
die Geschäftsführung der Bank laufend überwacht. Er hat sich<br />
vom Vorstand regelmäßig über die Geschäftspolitik, grundsätzliche<br />
Fragen der Geschäftsführung, über die Lage der Gesellschaft<br />
sowie über bedeutsame Geschäftsvorfälle unterrichten lassen und<br />
mit ihm darüber beraten. Die Geschäfte, zu denen die Zustimmung<br />
des Aufsichtsrats erforderlich ist, wurden überprüft, mit<br />
dem Vorstand behandelt und durch entsprechende Beschlüsse<br />
des Aufsichtsrats bestätigt. Neben häufigen Besprechungen fanden<br />
fünf Sitzungen des Aufsichtsrats mit ausführlicher mündlicher<br />
und schriftlicher Berichterstattung statt.<br />
Jahresabschluss <strong>2012</strong><br />
Der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr<br />
<strong>2012</strong> sind unter Einbeziehung der Buchführung durch die von<br />
der Hauptversammlung zu Abschlussprüfern gewählte Deloitte &<br />
Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft worden.<br />
Diese haben in dem von ihnen erteilten uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
erklärt, dass die Buchführung und der Jahresabschluss<br />
ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermitteln und<br />
dass der Lagebericht im Einklang mit dem Jahresabschluss steht.<br />
Der Aufsichtsrat hat von dem Ergebnis der Prüfung zustimmend<br />
Kenntnis genommen.<br />
Nach dem abschließenden Ergebnis der vom Aufsichtsrat vorgenommenen<br />
Prüfung des Jahresabschlusses, des Lageberichtes und<br />
des Vorschlags für die Ergebnisverwendung sind Einwendungen<br />
nicht zu erheben. Den vom Vorstand vorgelegten Lagebericht und<br />
den Jahresabschluss zum 31. Dezember <strong>2012</strong> hat der Aufsichtsrat<br />
gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Dem Vorschlag<br />
des Vorstands für den Vortrag des Bilanzverlustes stimmt<br />
der Aufsichtsrat zu.<br />
Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat den Bericht gemäß § 312<br />
AktG über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen<br />
vorgelegt. Dem Bericht des Vorstands und dem Ergebnis dieser<br />
Prüfung wurde seitens des Aufsichtsrats uneingeschränkt zugestimmt.<br />
Im Einklang mit den geltenden Regeln für staatliche Beihilfen<br />
haben die Staaten Belgien, Frankreich und Luxemburg am<br />
14. Dezember <strong>2012</strong> einen Plan zur geordneten Restrukturierung<br />
der <strong>Dexia</strong>-Gruppe zur Genehmigung vorgelegt, der am<br />
28. Dezember <strong>2012</strong> von der Europäischen Kommission genehmigt<br />
wurde.<br />
Die beiden wesentlichen Elemente des Plans sind<br />
• die am 31. Dezember <strong>2012</strong> vollzogene Kapitalerhöhung für die<br />
<strong>Dexia</strong> S. A. in Höhe von 5,5 Mrd. Euro, die zu 53 % vom belgischen<br />
und zu 47 % vom französischen Staat gezeichnet wurde,<br />
und<br />
• die Bereitstellung einer endgültigen Liquiditätsgarantie in Höhe<br />
von bis zu 85 Mrd. Euro durch die Staaten Belgien, Frankreich<br />
und Luxemburg.<br />
Die Genehmigung des Restrukturierungsplans markiert den Beginn<br />
einer entscheidenden Phase für die <strong>Dexia</strong>-Gruppe und auch<br />
für die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> als eine der Tochtergesellschaften<br />
der <strong>Dexia</strong> Crédit Local. Die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> zählt zu jenen Gruppenunternehmen, für die ein<br />
langfristiger, geordneter Abbau der Vermögenswerte ohne Neukreditgeschäft<br />
vorgesehen ist. Dadurch verschiebt sich der Fokus<br />
der Geschäftsaktivitäten der Bank auf die Verwaltung und<br />
Bewirtschaftung ihres umfangreichen Wertpapier- und Kreditportfolios.<br />
Personelle Veränderungen<br />
Stéphane Magnan, der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats,<br />
und Nico Picard sind mit Wirkung zum 19. Januar <strong>2012</strong><br />
bzw. 12. Januar <strong>2012</strong> aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. In<br />
der Hauptversammlung vom 9. Februar <strong>2012</strong> wurden Benoît<br />
Debroise und Dr. Dirk Hoffmann in den Aufsichtsrat bestellt.<br />
Ferner wurde Stefanie Gregorius am 9. März <strong>2012</strong> als Arbeitnehmervertreterin<br />
von den Arbeitnehmern der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> in den Aufsichtsrat gewählt.<br />
Am 19. April <strong>2012</strong> wurde François Laugier zum stellvertretenden<br />
Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt.<br />
François Laugier legte am 23. Oktober <strong>2012</strong> sein Amt als stellvertretender<br />
Aufsichtsratsvorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrats<br />
nieder.<br />
8 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
Bericht des aufsichtsrats<br />
Claude Piret wurde in der Hauptversammlung vom 8. November<br />
<strong>2012</strong> in den Aufsichtsrat bestellt und am 6. Dezember <strong>2012</strong> zum<br />
stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt.<br />
Stéphane Vermeire ist am 11. Dezember <strong>2012</strong> als Aufsichtsratsvorsitzender<br />
und Mitglied des Aufsichtsrats der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> zurückgetreten. In der Hauptversammlung<br />
vom 20. Dezember <strong>2012</strong> wurde Véronique Hugues zum Mitglied<br />
des Aufsichtsrats bestellt.<br />
Am 4. Januar 2013 wurden Claude Piret als Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
und Véronique Hugues als stellvertretende Vorsitzende<br />
des Aufsichtsrats gewählt.<br />
Wir danken Stéphane Vermeire, Stéphane Magnan, François Laugier<br />
und Nico Picard für ihr Engagement sowie die konstruktive<br />
Begleitung des Unternehmens und des Vorstands.<br />
Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bank sowie dem<br />
Vorstand spricht der Aufsichtsrat für die im Jahr <strong>2012</strong> geleistete<br />
gute Arbeit Dank und Anerkennung aus.<br />
Für den Aufsichtsrat<br />
Paris, im März 2013<br />
Claude Piret<br />
Aufsichtsratsvorsitzender<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 9
ericht des Vorstands<br />
Bericht des Vorstands<br />
L<strong>AG</strong>EBERICHT <strong>2012</strong><br />
WIRTSCHAFTLICHE<br />
RAHMENBEDINGUNGEN <strong>2012</strong><br />
Eine hochkarätig besetzte Investment-Konferenz in der British<br />
Business Embassy zu London, ausgerichtet am 26. Juli <strong>2012</strong>, dem<br />
Vorabend der 30. Olympischen Sommerspiele, bot den Rahmen für<br />
die wohl folgenreichsten gesprochenen Worte des Jahres <strong>2012</strong>. In<br />
seinem Konferenzbeitrag warnte der EZB-Präsident Mario Draghi<br />
davor, die Entschlossenheit der Zentralbank zur Rettung des Euro<br />
zu unterschätzen, und kündigte an, dass die EZB schon bald wieder<br />
Staatsanleihen von Euro-Krisenstaaten ankaufen könnte. Dies<br />
sei erforderlich, um Störungen des Transmissionsmechanismus<br />
der Geldpolitik entgegenzuwirken, die durch die hohen Risikoprämien<br />
für Staatsanleihen einiger Euroländer verursacht seien.<br />
Wörtlich fügte Draghi hinzu: „Innerhalb unseres Mandats ist die<br />
EZB bereit, alles Erforderliche zu tun, um den Euro zu erhalten.<br />
Und glauben Sie mir, das wird ausreichen.“<br />
Die Finanzwelt verstand diese Worte als entschlossenes Signal der<br />
Zentralbank, um dem – zum beträchtlichen Teil spekulativ getriebenen<br />
– Anstieg der Anleiherenditen schwächerer Eurostaaten und<br />
damit der Destabilisierung der Eurozone Einhalt zu gebieten. Und<br />
tatsächlich markierte Draghis Ausspruch einen Wendepunkt an den<br />
europäischen Finanzmärkten, dem eine beispiellose Rallye folgte.<br />
Vor allem betraf dies die Zinssätze für Anleihen der Euro-Peripheriestaaten,<br />
die sich in der Folgezeit massiv verringerten. Die<br />
Renditen fünfjähriger portugiesischer Staatsanleihen, die am Tag<br />
vor der Draghi-Rede noch bei 10,9 % notierten, bildeten sich in<br />
einer stetigen Bewegung bis zum Jahresende auf 5,23 % zurück.<br />
In demselben Zeitraum fielen die Sätze für fünfjährige spanische<br />
Staatstitel von 7,2 % auf 4,08 %, die für gleichlaufende italienische<br />
Papiere von 6,12 % auf 3,31 %. Der iTraxx SovX Western<br />
Europe Index, der die durchschnittlichen Kosten für Kreditderivate<br />
(Credit Default Swaps) zur Absicherung fünfjähriger Staatsanleihen<br />
aus 15 europäischen Ländern abbildet (Tabelle 5), beschloss<br />
das Jahr <strong>2012</strong> auf einem Stand von 111 Punkten, nachdem<br />
er noch zur Jahresmitte <strong>2012</strong> bei 282 Punkten notiert hatte – ein<br />
Rückgang von über 60 %!<br />
Die gute Stimmung griff auch auf andere Finanzmärkte über.<br />
Entgegen den Prognosen der meisten Analysten gelang es dem<br />
Euro, sich von seinem Jahrestiefstand von 1,206 USD (24.07.<strong>2012</strong>)<br />
auf 1,319 USD (31.12.<strong>2012</strong>) zu erholen. Auch die Aktienmärkte<br />
glänzten mit einer guten Halbjahresperformance, der Euro<br />
Stoxx 50 mit einem Zuwachs von 16,4 % (Jahresendstand 2.636<br />
Punkte), der Dax gar mit einem Anstieg von 18,6 % (Jahresendstand<br />
7.612 Punkte).<br />
Dies alles war umso bemerkenswerter, als es in eine Phase fiel,<br />
in der sich die Konjunktur der 17 Eurostaaten auf breiter Front<br />
abschwächte. Bereits zu Beginn des Jahres <strong>2012</strong> wurden die<br />
Hoffnungen auf einen liquiditätsgetriebenen Konjunkturschub<br />
enttäuscht. Durch zwei im Dezember 2011 und März <strong>2012</strong> ausgeschriebene<br />
Tendergeschäfte, die die EZB erstmalig mit einer<br />
dreijährigen Laufzeit ausstattete, flossen den teilnehmenden Kreditinstituten<br />
Mittel in Höhe von insgesamt über 1 Billion Euro<br />
zu. Zwar führte diese gewaltige Liquiditätsspritze zu einer spürbaren<br />
Entspannung an den Finanzmärkten und schlug sich auch<br />
in den Stimmungsindikatoren positiv nieder. Jedoch stagnierte die<br />
Wirtschaftsleistung der Währungsunion im 1. Quartal <strong>2012</strong> mit<br />
einem gegenüber dem Vorquartal unveränderten realen Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP) und wies in den Folgequartalen sogar negative<br />
Wachstumsraten aus. Gerechnet für das Gesamtjahr <strong>2012</strong><br />
schrumpfte das BIP der Eurozone um 0,4 %. Insbesondere belasteten<br />
die um 3,6 % rückläufigen Anlageinvestitionen, aber auch<br />
die privaten (-1,1 %) und die staatlichen (-1,9 %) Konsumausgaben<br />
verringerten sich nicht unerheblich. Den einzigen Lichtblick<br />
bot der mit 1,5 % erfreuliche Zuwachs des Außenbeitrags, in dem<br />
sich die insgesamt verbesserte internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Eurozone widerspiegelte.<br />
Erneut wichen die Wachstumsbeiträge der Einzelstaaten erheblich<br />
voneinander ab. Erschwerte Finanzierungsbedingungen<br />
gepaart mit harten wirtschaftlichen Anpassungsmaßnahmen<br />
lasteten auf den Peripheriestaaten Griechenland (BIP-Veränderung<br />
-6,0 %), Portugal (-3,0 %), Italien (-2,3 %) und Spanien<br />
(-1,4 %). Hingegen wiesen allein die Slowakei (+2,6 %)<br />
und Estland (+2,5 %) erfreulich kräftige Wachstumsraten aus.<br />
Das durchschnittliche Budgetdefizit der Eurostaaten stagnierte<br />
im Berichtsjahr bei -3,3 % des BIP (2011: -4,1 %), der durchschnittliche<br />
Bruttoschuldenstand erreichte 92,9 % des BIP<br />
(2011: 88,0 %) (Tabelle 6).<br />
10 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
Entwicklung des itraxx Sovx Western Europe Index (Quelle: Bloomberg)<br />
bp<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
Jan. 12 Mär. 12 Mai 12 Jul. 12 Sep. 12 Nov. 12 Jan. 13 15. Feb. 13<br />
wirtschaftsdaten<br />
ausgewählter<br />
länder<br />
Reales<br />
BIP-Wachstum*<br />
Budgetdefizit<br />
in % des BIP*<br />
Bruttoschuldenstand<br />
in % des BIP*<br />
CDS-Spreads<br />
(5 Jahre) in bp<br />
31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />
Länder der Eurozone<br />
Belgien<br />
-0,2 %<br />
1,8 %<br />
-3,0 %<br />
-3,7 %<br />
99,9 %<br />
97,8 %<br />
85<br />
316<br />
<strong>Deutschland</strong><br />
0,7 %<br />
3,0 %<br />
0,1 %<br />
-0,8 %<br />
81,7 %<br />
80,5 %<br />
42<br />
104<br />
Estland<br />
2,5 %<br />
8,3 %<br />
-1,1 %<br />
1,1 %<br />
10,5 %<br />
6,1 %<br />
69<br />
169<br />
Finnland<br />
0,1 %<br />
2,7 %<br />
-1,8 %<br />
-0,6 %<br />
53,1 %<br />
49,0 %<br />
30<br />
78<br />
Frankreich<br />
0,2 %<br />
1,7 %<br />
-4,5 %<br />
-5,2 %<br />
90,0 %<br />
86,0 %<br />
93<br />
222<br />
Griechenland<br />
-6,0 %<br />
-7,1 %<br />
-6,8 %<br />
-9,4 %<br />
176,7 %<br />
170,6 %<br />
4.265<br />
8.786<br />
Irland<br />
0,4 %<br />
1,4 %<br />
-8,4 %<br />
-13,4 %<br />
117,6 %<br />
106,4 %<br />
220<br />
726<br />
Italien<br />
-2,3 %<br />
0,4 %<br />
-2,9 %<br />
-3,9 %<br />
126,5 %<br />
120,7 %<br />
289<br />
503<br />
Niederlande<br />
-0,3 %<br />
1,0 %<br />
-3,7 %<br />
-4,5 %<br />
68,8 %<br />
65,5 %<br />
46<br />
122<br />
Österreich<br />
0,8 %<br />
2,7 %<br />
-3,2 %<br />
-2,5 %<br />
74,6 %<br />
72,4 %<br />
45<br />
190<br />
Portugal<br />
-3,0 %<br />
-1,7 %<br />
-5,0 %<br />
-4,4 %<br />
119,1 %<br />
108,1 %<br />
443<br />
1.093<br />
Slowakei<br />
2,6 %<br />
3,2 %<br />
-4,9 %<br />
-4,9 %<br />
51,7 %<br />
43,3 %<br />
98<br />
298<br />
Slowenien<br />
-2,3 %<br />
0,6 %<br />
-4,4 %<br />
-6,4 %<br />
54,0 %<br />
46,9 %<br />
234<br />
400<br />
Spanien<br />
-1,4 %<br />
0,4 %<br />
-8,0 %<br />
-9,4 %<br />
86,1 %<br />
69,3 %<br />
300<br />
393<br />
Zypern<br />
-2,3 %<br />
0,5 %<br />
-5,3 %<br />
-6,3 %<br />
89,7 %<br />
71,1 %<br />
1.038<br />
1.012<br />
Andere Länder<br />
Japan<br />
2,0 %<br />
-0,8 %<br />
-8,3 %<br />
-7,8 %<br />
240,6 %<br />
233,2 %<br />
82<br />
143<br />
UK<br />
-0,3 %<br />
0,9 %<br />
-6,2 %<br />
-7,8 %<br />
88,7 %<br />
85,0 %<br />
41<br />
98<br />
USA<br />
2,1 %<br />
1,8 %<br />
-8,5 %<br />
-10,1 %<br />
109,6 %<br />
103,5 %<br />
38<br />
51<br />
Polen<br />
2,4 %<br />
4,3 %<br />
-3,4 %<br />
-5,0 %<br />
55,5 %<br />
56,4 %<br />
78<br />
281<br />
Tschechien<br />
-1,3 %<br />
1,9 %<br />
-3,5 %<br />
-3,3 %<br />
45,1 %<br />
40,8 %<br />
67<br />
173<br />
Ungarn<br />
-1,7 %<br />
1,6 %<br />
-2,5 %<br />
4,3 %<br />
78,4 %<br />
81,4 %<br />
278<br />
635<br />
* Prognosen und vorläufige Ergebnisse<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt, Bloomberg<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 11
ericht des Vorstands<br />
Mit einem Rückgang von 3,0 % (2011) auf 0,7 % (<strong>2012</strong>) schwächte<br />
sich im Jahresvergleich der Wachstumsbeitrag <strong>Deutschland</strong>s,<br />
der größten Volkswirtschaft der Eurozone, besonders kräftig ab.<br />
Auf der Verwendungsseite stach der Einbruch um 2,1 % der im<br />
Vorjahr noch mit 6,2 % dynamisch gestiegenen Anlageinvestitionen<br />
ins Auge. Der private und der staatliche Konsum erhöhten<br />
sich mit 0,8 % bzw. 1,0 % nur leicht, während die Exporte um 4,1 %<br />
und die Importe um 2,3 % zulegten. Der deutsche Staatssektor<br />
wies im Berichtszeitraum erstmals seit langer Zeit einen Haushaltsüberschuss<br />
(+2,21 Mrd. Euro) aus, was einer Überschussquote<br />
von 0,1 % entsprach. Im Vorjahr hatte das Budgetdefizit<br />
20,23 Mrd. Euro und die Defizitquote -0,8 % betragen. Der Bruttoschuldenstand<br />
erhöhte sich auf 81,7 % des BIP (2011: 80,5 %) und<br />
lag damit weiterhin weit über der Maastricht-Grenze von 60 %.<br />
Unterdessen wurden während des gesamten Jahres <strong>2012</strong> auf politischer<br />
Ebene die Bemühungen zur Eindämmung der Staatsschuldenkrise<br />
und zur Stärkung des Marktvertrauens fortgesetzt.<br />
Ende Januar <strong>2012</strong> erzielte der in Brüssel tagende Europäische<br />
Rat einen wichtigen Fortschritt auf dem Weg zur Stärkung der<br />
Haushaltsdisziplin in der Europäischen Union. Als Leitlinie des<br />
in Brüssel beschlossenen „Europäischen Fiskalpakts“ soll künftig<br />
der allgemeine Staatshaushalt von EU-Ländern ausgeglichen sein<br />
oder einen Überschuss aufweisen. Der Pakt sieht vor, dass die Mitgliedsländer<br />
Schuldenbremsen in ihre nationalen Verfassungen<br />
aufnehmen müssen, die das strukturelle jährliche Haushaltsdefizit<br />
auf 0,5 % des Bruttoinlandsprodukts begrenzen. Darüber hinaus<br />
werden zu hoch verschuldete EU-Länder verpflichtet, jedes<br />
Jahr ein Zwanzigstel der 60 % überschreitenden Schuldenquote<br />
abzubauen. Mitgliedstaaten, die diese Regeln verletzen, werden<br />
verpflichtet, Maßnahmen zur dauerhaften Senkung der Defizite<br />
zu beschließen, deren Einhaltung von der EU-Kommission<br />
und dem Europäischen Rat überwacht wird. Mit Ausnahme von<br />
Großbritannien und Tschechien ratifizierten alle EU-Länder den<br />
Fiskalpakt, der mit Beginn des Jahres 2013 in Kraft getreten ist.<br />
Bereits am 21. Februar <strong>2012</strong> hatten sich die Finanzminister der<br />
Eurostaaten über die endgültige Ausgestaltung der Rettungsmaßnahmen<br />
für Griechenland verständigt. Es blieb bei einem Paket<br />
aus 100 Mrd. Euro an öffentlichen Hilfen für das Land und Garantien<br />
über 30 Mrd. Euro für neue Anleihen der privaten Gläubiger,<br />
die ihrerseits einen Schuldenschnitt von 53,5 % ihrer Forderungen<br />
akzeptierten. Nach Aktivierung von zuvor per Gesetz<br />
eingeführten Zwangsklauseln schloss Griechenland den Tausch<br />
seiner Staatsanleihen, die nach griechischem Recht begeben worden<br />
waren, im Wert von 177,2 Mrd. Euro ab.<br />
Bei der Parlamentswahl vom 6. Mai <strong>2012</strong> konnten die griechischen<br />
Volksparteien Nea Dimokratia (ND) und PASOK zusammen<br />
lediglich 32,1 % der Stimmen auf sich vereinen. Eine Regierungsbildung<br />
scheiterte an der Weigerung der auf 16,8 %<br />
Stimmenanteil erstarkten radikalen Linkspartei SYRIZA, einer<br />
Koalition beizutreten. Erst nach einem zweiten Wahlgang am<br />
17. Juni <strong>2012</strong> gelang es Andonis Samaras (ND), eine Koalitionsregierung<br />
unter seiner Führung zu formieren. Zuvor hatte das<br />
griechische Statistikamt bekannt gegeben, dass das griechische<br />
BIP im 1. Quartal <strong>2012</strong> um 6,5 % eingebrochen war. Begleitet<br />
wurde diese Phase von erheblicher Volatilität an den Kapitalmärkten<br />
aus Sorge um den Zusammenhalt der europäischen<br />
Währungsgemeinschaft.<br />
Zunehmende Sorgen um die Stabilität des spanischen Bankensektors<br />
hatten bereits Mitte April <strong>2012</strong> dazu geführt, dass die<br />
zehnjährigen spanischen Staatsanleihen erneut die Sechs-Prozent-Marke<br />
überschritten. Am 9. Mai <strong>2012</strong> gab der spanische<br />
Wirtschaftsminister Luis de Guindos die Verstaatlichung der von<br />
notleidenden Immobilienkrediten geplagten Sparkassengruppe<br />
Bankia bekannt. Am 8. Juni <strong>2012</strong> präsentierte der IWF ein Gutachten,<br />
das den Bedarf des spanischen Bankensektors an frischen<br />
Eigenmitteln auf mindestens 40 Mrd. Euro bezifferte. Tags darauf<br />
erklärte die spanische Regierung, Finanzhilfen von bis zu 100<br />
Mrd. Euro zur Sanierung der nationalen Kreditwirtschaft aus den<br />
Euro-Rettungsfonds beantragen zu wollen.<br />
Am 25. Juni <strong>2012</strong> stellte die Republik Zypern als viertes Land der<br />
Eurozone – nach Griechenland, Irland und Portugal – ein offizielles<br />
Hilfegesuch an den Euro-Rettungsschirm, nachdem offenkundig<br />
geworden war, dass das kleine Land seinen eng mit Griechenland<br />
verflochtenen Bankensektor nicht aus eigener Kraft<br />
würde stabilisieren können. Kurz zuvor hatte Fitch als letzte der<br />
großen Ratingagenturen das Zypern-Rating auf BB+ und damit<br />
unter die Investment-Grade-Marke herabgestuft. Nachdem eine<br />
Einigung über ein Rettungspaket nicht gelang, folgten bis zum<br />
Jahresende weitere Herabstufungen auf B3 (Moody’s), CCC+<br />
(Standard & Poor’s) und BB- (Fitch).<br />
Die Politik reagierte auf die gefährliche Zuspitzung der Krisenereignisse<br />
mit einem Katalog weitreichender Maßnahmen, der auf<br />
dem EU-Gipfel vom 29. Juni <strong>2012</strong> – dem 19. seiner Art seit Ausbruch<br />
der Staatsschuldenkrise – von den Staats- und Regierungschefs<br />
der 27 EU-Staaten beschlossen wurde:<br />
• die Einrichtung eines einheitlichen Aufsichtsmechanismus für<br />
Banken in Ländern der Eurozone unter maßgeblicher Beteiligung<br />
der EZB,<br />
12 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
ericht des Vorstands<br />
• anschließend die Einräumung der Möglichkeit einer direkten<br />
Unterstützung problembehafteter Banken durch den Europäischen<br />
Stabilitätsmechanismus (ESM),<br />
• den geplanten Hilfeleistungen des ESM zur Stabilisierung spanischer<br />
Banken soll kein vorrangiger Gläubigerstatus zuerkannt werden.<br />
darf der ESM auch Staatsanleihen im Primärmarkt erwerben und<br />
direkte Rekapitalisierungsmaßnahmen für Kreditinstitute finanzieren.<br />
Ausgestattet mit einem eingezahlten Kapital von 80 Mrd.<br />
Euro verfügt der ESM über eine maximale Finanzierungskapazität<br />
von 500 Mrd. Euro.<br />
Die Ratingagentur Moody’s setzte am 25. Juli <strong>2012</strong> den Ausblick<br />
für das AAA-Rating von <strong>Deutschland</strong>, Luxemburg und den Niederlanden<br />
von „stabil“ auf „negativ“. Begründet wurde dieser<br />
Schritt mit möglichen zusätzlichen Lasten für die drei Länder<br />
aufgrund der Gefahr, dass Griechenland aus der Eurozone austritt<br />
und auch Spanien und Italien Hilfen für ihre Refinanzierung<br />
benötigen. Unbeirrt davon hielt die starke Nachfrage nach Wertpapieren<br />
des Bundes an. Am 20. Juli <strong>2012</strong> markierten zehnjährige<br />
Bundesanleihen einen historischen Renditetiefststand von 1,17 %.<br />
Zwei Tage zuvor gelang es dem Bund sogar erstmals, zweijährige<br />
Bundesschatzanweisungen mit negativer Rendite zu platzieren.<br />
Am 6. September <strong>2012</strong> gab die EZB Einzelheiten des gut zwei Monate<br />
zuvor von Mario Draghi angekündigten neuen Plans zum<br />
Ankauf von Euro-Staatsanleihen bekannt. Die wesentlichen Voraussetzungen<br />
für ein Engagement der EZB unter dem als „Outright<br />
Monetary Transactions“ bezeichneten Programm, dass das<br />
vorherige „Securities Market Programme“ ablöste, sind:<br />
• strikte Konditionalität, d. h. das betreffende Land muss zuvor<br />
Hilfsmaßnahmen der Rettungsschirme ESM bzw. Europäischer<br />
Finanzstabilisierungsmechanismus (EFSM) beantragt haben<br />
und die ihm auferlegten Bedingungen einhalten,<br />
• die vorab nicht limitierten Ankäufe der EZB konzentrieren sich<br />
auf im Sekundärmarkt gehandelte Staatsanleihen mit Restlaufzeiten<br />
bis zu drei Jahren,<br />
• die aus Anleihekäufen resultierende Liquiditätsschöpfung wird<br />
vollkommen neutralisiert.<br />
Zum Jahresende <strong>2012</strong> hatte die EZB noch keinerlei Geschäfte<br />
unter dem Outright Monetary Transactions-Programm getätigt.<br />
Die Altbestände aus dem Securities Market Programme beliefen<br />
sich auf 208,3 Mrd. Euro.<br />
Nachdem das Bundesverfassungsgericht am 12. September –<br />
unter Auflagen – grünes Licht für die Ratifikation des Rettungsschirms<br />
ESM (und des Fiskalpakts) gegeben hatte, trat am<br />
8. Oktober <strong>2012</strong> der Gouverneursrat, in dem die Finanzminister<br />
der 17 Eurostaaten vertreten sind, zur ESM-Gründungssitzung<br />
zusammen. Als dauerhafte Einrichtung zur Krisenbewältigung<br />
ersetzt der ESM den provisorischen EFSF, welcher jedoch weiterhin<br />
für die Verwaltung der laufenden Hilfsprogramme für Griechenland,<br />
Irland und Portugal zuständig ist. Anders als die EZB<br />
Gut zwei Wochen später einigten sich die Staats- und Regierungschefs<br />
der EU-Staaten auf eine einheitliche Bankenaufsicht unter<br />
dem Dach der EZB, deren Ausgestaltung am 13. Dezember von<br />
den EU-Finanzministern konkretisiert wurde. Demnach werden<br />
sich die 17 Eurostaaten und alle sonstigen EU-Länder, die dies<br />
wünschen, der einheitlichen Bankenaufsicht unterwerfen. Nur<br />
Kreditinstitute mit einer Bilanzsumme von mehr als 30 Mrd.<br />
Euro und solche, deren Bilanzsumme mehr als 20 % des BIP ihres<br />
Sitzlandes ausmachen, sollen direkt von der EZB überwacht werden.<br />
In <strong>Deutschland</strong> dürften davon rund 30 Institute betroffen<br />
sein, darunter voraussichtlich auch die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />
<strong>Deutschland</strong>. Mit dem Start der einheitlichen Bankenaufsicht<br />
wird frühestens im Frühjahr 2014 gerechnet.<br />
Schließlich gelang am 27. November <strong>2012</strong> ein weiterer Durchbruch,<br />
als sich die EZB, der IWF und die Eurogruppe auf ein Maßnahmenpaket<br />
verständigten, das Griechenland bis zum Jahr 2020<br />
einen Abbau seiner Schuldenquote von rund 180 % auf 124 %<br />
erlauben soll. Ein wichtiger Teil des Pakets war die Ankündigung<br />
eines Schuldenrückkaufprogramms, mit dem das Land am<br />
11. Dezember <strong>2012</strong> eigene Staatsanleihen über 31,8 Mrd. Euro<br />
zum Kurs von 33,5 % zurückerwarb.<br />
Am 8. Dezember <strong>2012</strong> kündigte der italienische Ministerpräsident<br />
Mario Monti, dessen Reformpolitik wesentlich zum wiedererstarkten<br />
Vertrauen in die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit<br />
Italiens beigetragen hatte, seinen Rücktritt an, nachdem ihm die<br />
Partei des ehemaligen Ministerpräsidenten Berlusconi, die Popolo<br />
della Libertà (PDL), ihre Unterstützung versagt hatte. Für<br />
das Land bedeutete dies einen herben Rückschlag, da die Realisierung<br />
wichtiger geplanter Vorhaben Montis, wie zum Beispiel<br />
die Wahlrechtsreform, die Zusammenlegung von Provinzen<br />
und weitere Arbeitsmarkreformen, in Frage gestellt wurde. Am<br />
21. Dezember <strong>2012</strong> trat Monti zurück, erklärte sich jedoch bereit,<br />
sein Amt bis zu den Parlamentswahlen am 24. Februar 2013<br />
geschäftsführend wahrzunehmen. Zudem kündigte er an, erneut<br />
als Ministerpräsident kandidieren zu wollen.<br />
Inflation und Geldpolitik<br />
Im Einklang mit der schwachen Konjunkturentwicklung verminderte<br />
sich im Berichtszeitraum der Inflationsdruck in den Län-<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 13
ericht des Vorstands<br />
dern der Eurozone. Unter nur geringen Schwankungen fiel die<br />
Jahresrate des harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI)<br />
von 2,7 % im Januar <strong>2012</strong> auf 2,2 % im Dezember <strong>2012</strong> zurück<br />
und lag damit nur geringfügig über der Stabilitätsmarke der EZB<br />
von 2 %. Als wesentliche Preistreiber erwiesen sich im Jahresverlauf<br />
die Hauptkomponenten Alkohol und Tabak (+3,6 %), Wohnung<br />
(+3,4 %) sowie Erziehung/Unterricht und Nahrungsmittel<br />
(jeweils 3,0 %). Der deutsche Verbraucherpreisindex, der phasenweise<br />
unter die Zwei-Prozent-Marke gefallen war, schloss das Jahr<br />
mit einem Stand von 2,0 % ab.<br />
Als wichtiger Teil ihrer Offenmarktpolitik hielt die EZB über das<br />
gesamte Jahr <strong>2012</strong> an dem Mengentender-Verfahren mit vollständiger<br />
Zuteilung fest. Die reichliche Geldversorgung der Kreditwirtschaft<br />
in Verbindung mit niedrigen Leitzinsen und einer<br />
Lockerung der Anforderungen an die Sicherheiten für EZB-Kredite<br />
führte zu einer Aufblähung der EZB-Bilanz. Nach Auszahlung<br />
des zweiten Dreijahrestenders in Höhe von 529,5 Mrd. Euro<br />
überschritt die konsolidierte Bilanzsumme des Eurosystems Anfang<br />
März <strong>2012</strong> erstmals die Marke von drei Billionen Euro – über<br />
1 Billion Euro mehr als noch ein Jahr zuvor. Danach stieg sie jedoch<br />
nur noch leicht an, erreichte am 29. Juni <strong>2012</strong> den Jahreshöchststand<br />
von 3,102 Billionen Euro und ermäßigte sich zum<br />
Jahresende auf 3,018 Billionen Euro.<br />
Zu Beginn des 2. Halbjahrs <strong>2012</strong> reagierte die EZB auf die sich abschwächenden<br />
Konjunktursignale aus den Ländern der Eurozone<br />
und senkte auf ihrer Ratssitzung vom 5. Juli <strong>2012</strong> den Leitzins um<br />
25 Basispunkte (bp) auf den historischen Tiefststand von 0,75 %.<br />
Zugleich setzte sie die Sätze für die Nutzung der Spitzenrefinanzierungsfazilität<br />
auf 1,5 % und für die Nutzung der Einlagenfazilität<br />
auf 0 % herab. Die bis dato sehr hohe Ausnutzung der<br />
Einlagenfazilität, Spiegelbild des fehlenden Vertrauens in den Interbankenmarkt,<br />
ging in der Folgezeit merklich zurück. Allein am<br />
11. Juli <strong>2012</strong>, dem Tag, an dem der Nullzinssatz für EZB-Einlagen<br />
in Kraft trat, fiel sie von 808,5 Mrd. Euro auf 324,9 Mrd. Euro<br />
und lag zum Jahresende bei 261,7 Mrd. Euro.<br />
Ein weiteres Signal der monetären Entspannung ging zum Jahresende<br />
von der Entwicklung der Target2-Salden innerhalb des<br />
Europäischen Systems der Zentralbanken aus. Durch die Staatsschuldenkrise<br />
war zuvor in den schwächeren Ländern der Eurozone<br />
das Vertrauen in deren Staatsfinanzen und Bankensysteme<br />
geschwunden, mit der Folge, dass die üblichen privaten Refinanzierungsquellen<br />
einschließlich länderübergreifender Interbankenkredite<br />
versiegten und durch EZB-Mittel ersetzt werden<br />
mussten. Innerhalb des Zahlungsverkehrssystems Target2, über<br />
das die grenzüberschreitenden Zahlungen zwischen den Euroländern<br />
abgewickelt werden, führte dies zu kontinuierlich steigenden<br />
Target2-Forderungen der wirtschaftlich starken Länder,<br />
während die Peripheriestaaten wachsende Target2-Verpflichtungen<br />
aufbauten. Im 4. Quartal <strong>2012</strong> hingegen sanken die Target2-Forderungen<br />
von <strong>Deutschland</strong>, Luxemburg und Finnland,<br />
während die Target2-Verpflichtungen von Italien, Spanien und<br />
Portugal leicht zurückgingen. Immerhin lag zum Jahresende<br />
<strong>2012</strong> die Target2-Forderung der Deutschen Bundesbank mit<br />
656 Mio. Euro leicht unter dem Jahresdurchschnittswert (Monatsendwerte)<br />
von 666 Mio. Euro.<br />
Angetrieben von der großzügigen Geldpolitik der EZB drang<br />
der wichtigste Zinssatz des Euro-Geldmarktes, der 3-Monats-<br />
Euribor, in zuvor unbekanntes Territorium vor. Gestartet am<br />
2. Januar <strong>2012</strong> mit einem Wert von 1,343 %, fiel er wie an einer<br />
Schnur gezogen zum Jahresende <strong>2012</strong> auf bescheidene 0,187 %<br />
zurück. Zugleich sank die Rendite zehnjähriger (zweijähriger)<br />
Schuldverschreibungen des Bundes von 1,91 % (0,203 %) auf<br />
1,32 % (-0,02 %).<br />
Entwicklung der Covered-Bond- und Pfandbriefmärkte<br />
Die reichliche Liquiditätsversorgung der Kreditwirtschaft durch<br />
die Dreijahres-Tendergeschäfte der EZB führte im 1. Quartal des<br />
Jahres zu einem merklichen Rückgang des im Markt platzierten<br />
Neuemissionsvolumens von Covered Bonds. Diese Entwicklung<br />
wurde im Jahresverlauf durch ein verhaltenes Kreditneugeschäft<br />
weiter verstärkt.<br />
Das im Berichtsjahr platzierte Covered Bond-Neuemissionsvolumen<br />
im Benchmark-Format erreichte mit 97 Mrd. Euro<br />
nur noch 52,8 % des Vorjahreswertes. Dabei konnten die deutschen<br />
Emittenten mit einem Anteil von 14,4 % ihren zweiten<br />
Platz hinter den französischen Covered Bond-Häusern (22,7 %)<br />
behaupten. Eine Reihe von Banken, insbesondere aus den Peripherieländern,<br />
nutzten die Möglichkeit einer Zentralbankfinanzierung,<br />
indem sie ihre eigenen Neuemissionen direkt als<br />
Sicherheit hinterlegten. Insgesamt wurden auf diesem Weg Covered<br />
Bonds über 488,8 Mrd. Euro als Pfand bei der EZB eingeliefert,<br />
was die Bedeutung dieser Wertpapiergattung als zuverlässiges<br />
Refinanzierungsinstrument der Banken der Eurozone<br />
unterstreicht.<br />
Trotz der Herabstufung zahlreicher Covered Bond-Ratings kam<br />
es im Jahresverlauf, wie auch an den Märkten für Staatsanleihen,<br />
zu einer deutlichen Einengung der Renditeaufschläge von Covered<br />
Bonds. Folgerichtig stellte die EZB ihr im November 2011<br />
aufgelegtes „Covered Bond Purchase Programme 2“ über 40 Mrd.<br />
Euro, das ursprünglich der Stabilisierung der Risikoprämien<br />
14 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
ericht des Vorstands<br />
von Covered Bonds dienen sollte, im Oktober <strong>2012</strong> ein. Insgesamt<br />
wurden unter dem Programm Titel im Umfang von lediglich<br />
16,4 Mrd. Euro erworben. Der Anteil AAA-gerateter Papiere<br />
im iBoxx Euro Covered Bond Index sank im Berichtszeitraum<br />
von 73 % auf 54 %.<br />
Der Vorstand der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> entwickelt<br />
die strategische Ausrichtung der Bank und ist für die<br />
Organisation des Geschäftsbetriebs und die ordnungsgemäße<br />
Steuerung und Überwachung der Risiken verantwortlich. Der<br />
dafür erforderliche Rahmen wird durch die Geschäfts- und<br />
Risikostrategie sowie durch die Genehmigung von Limitstrukturen<br />
und einzelnen Limiten definiert. Der Vorstand berichtet regelmäßig<br />
und umfassend an den Aufsichtsrat, um ihm die Beurteilung<br />
und Überwachung der Bank zu ermöglichen.<br />
Aufsichtsrat<br />
Auch die Renditeaufschläge deutscher Pfandbriefe verringerten<br />
sich nach den Zahlen des Verbands deutscher Pfandbriefbanken<br />
im Berichtsjahr deutlich, und zwar bei Öffentlichen<br />
Pfandbriefen mit zehnjähriger (fünfjähriger) Laufzeit von 38 bp<br />
(29 bp) auf 17 bp (6 bp) bzw. bei Hypothekenpfandbriefen<br />
mit zehnjähriger (fünfjähriger) Laufzeit von 46 bp (37 bp) auf<br />
22 bp (11 bp).<br />
Zugleich sank der Absatz deutscher Pfandbriefe zum<br />
30. November <strong>2012</strong> (aktuellere Daten lagen noch nicht vor) gegenüber<br />
dem Vorjahreszeitraum um 19,9 % auf 54,3 Mrd. Euro.<br />
Hiervon entfielen 13,6 Mrd. Euro (-53,9 %) auf Öffentliche<br />
Pfandbriefe und 40,7 Mrd. Euro (+6,3 %) auf Hypothekenpfandbriefe.<br />
Der gesamte Pfandbriefumlauf fiel zum 30. November<br />
<strong>2012</strong> gegenüber dem Stand Ende 2011 um 9,8 % auf 528,8 Mrd.<br />
Euro zurück. Grund war der erneut starke Rückgang des Umlaufs<br />
an Öffentlichen Pfandbriefen um 14,4 % auf 304,3 Mrd. Euro,<br />
während der Umlauf an Hypothekenpfandbriefen nur leicht um<br />
2,6 % auf 224,4 Mrd. Euro abnahm.<br />
Organe<br />
Aufgaben und Verantwortlichkeiten<br />
Die Aufgaben und Verantwortlichkeiten des Aufsichtsrats sowie<br />
die Aufgaben und Verantwortlichkeiten des Vorstands sind in<br />
den organisatorischen Regelungen (Satzung, Geschäftsordnung<br />
des Aufsichtsrats und des Vorstands) gemäß dem Geschäftsverteilungsplan<br />
eindeutig beschrieben und dokumentiert. Die Zuständigkeiten<br />
sind überschneidungsfrei geregelt.<br />
Vorstand<br />
Der Aufsichtsrat tagt in der Regel vierteljährlich und analysiert<br />
die Ausrichtung und Entwicklung der Bank. Zur Behandlung<br />
spezifischer Verantwortungsbereiche bestehen der Revisionsausschuss,<br />
der Personalausschuss und der Kreditausschuss.<br />
Restrukturierung der<br />
<strong>Dexia</strong>-Gruppe<br />
Transformationsprozess der <strong>Dexia</strong>-Gruppe<br />
Am 28. Dezember <strong>2012</strong> gab die Europäische Kommission ihre<br />
Genehmigung des überarbeiteten Plans zur geordneten Restrukturierung<br />
der <strong>Dexia</strong>-Gruppe bekannt. Der Plan war am<br />
14. Dezember <strong>2012</strong> von den Staaten Belgien, Frankreich und<br />
Luxemburg vorgelegt worden.<br />
Seit dem Ende des Jahres 2008 hatte die <strong>Dexia</strong>-Gruppe bedeutende<br />
Fortschritte bei ihrer Neugliederung erzielen können, sowohl<br />
bei der Reduzierung ihrer Bilanzsumme als auch bei der<br />
Neuausrichtung ihrer Geschäftsaktivitäten und der Verringerung<br />
ihrer Geschäftsrisiken. Gleichwohl traf die Gruppe im Herbst<br />
2011 auf ernsthafte Refinanzierungsprobleme infolge der sich<br />
beschleunigenden Staatsschuldenkrise, was zu der Ankündigung<br />
einer geordneten Restrukturierung der Gruppenaktivitäten mit<br />
Unterstützung der drei Staaten führte.<br />
Die Genehmigung des Plans zur geordneten Restrukturierung<br />
durch die Europäische Kommission markiert den Beginn einer<br />
entscheidenden Phase für die <strong>Dexia</strong>-Gruppe. Sie gestattet die Errichtung<br />
der zwei Pfeiler, auf denen der Plan ruht, nämlich die<br />
Kapitalerhöhung der <strong>Dexia</strong> S. A. um 5,5 Mrd. Euro auf der einen<br />
Seite und die von den drei Staaten abgegebene Refinanzierungsgarantie<br />
über 85 Mrd. Euro auf der anderen Seite.<br />
Die <strong>Dexia</strong>-Gruppe soll hierdurch in die Lage versetzt werden,<br />
ihre verbliebenen langfristigen Aktiva zu refinanzieren. Dies ist<br />
die wichtigste Grundlage des Plans zur geordneten Restrukturierung,<br />
der zum Ziel hat, die systemischen Risiken, die sich aus<br />
einer unmittelbaren Auflösung der Gruppe ergeben würden, für<br />
die Eurozone und vor allem auch für die garantierenden Staaten<br />
zu vermeiden.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 15
ericht des Vorstands<br />
Die wichtigsten Elemente des Plans zur geordneten Restrukturierung<br />
Veräußerungen von Aktiva<br />
Der überarbeitete Plan zur geordneten Restrukturierung der<br />
<strong>Dexia</strong>-Gruppe sieht den Verkauf von Gruppenunternehmen, die<br />
innerhalb kurzer Frist veräußerbar sind, vor. Für die restlichen<br />
Gruppenunternehmen ist ein geordneter Abbau der Vermögenswerte<br />
geplant, falls notwendig unter Fortführung gewisser Kreditaktivitäten.<br />
Am Tag der Genehmigung des überarbeiteten Plans zur geordneten<br />
Restrukturierung der <strong>Dexia</strong>-Gruppe hatte die Gruppe bereits<br />
einige ihrer wichtigsten Gruppenunternehmen verkauft und<br />
dadurch einen sehr erheblichen Beitrag zum Abbau ihrer Bilanzsumme<br />
und ihrer Risikoaktiva geleistet.<br />
Dazu zählen die Veräußerungen der <strong>Dexia</strong> Bank Belgium, die<br />
jetzt unter Belfius Bank and Insurance firmiert (20.10.2011),<br />
der RBC <strong>Dexia</strong> Investor Services (27.07.<strong>2012</strong>), der Banque Internationale<br />
à Luxembourg (05.10.<strong>2012</strong>) und der DenizBank<br />
(28.09.<strong>2012</strong>). Die <strong>Dexia</strong> Habitat wurde am 29. Juni <strong>2012</strong> an<br />
die Société Nationale Immobilière, eine Tochtergesellschaft der<br />
Caisse des Dépôts, verkauft. Am 7. November <strong>2012</strong> folgte eine<br />
Übereinkunft mit der Getin Noble Bank über den Verkauf der<br />
DKB Polska. Darüber hinaus wurde am 12. Dezember <strong>2012</strong> eine<br />
Vereinbarung über den Verkauf der <strong>Dexia</strong> Asset Management an<br />
die GCS Capital unterzeichnet.<br />
Der überarbeitete Restrukturierungsplan enthält einen Zeitplan<br />
für die Veräußerung bestimmter anderer Gruppenunternehmen,<br />
so etwa den Verkauf der <strong>Dexia</strong>-Anteile an der Popular Banca Privada<br />
und der Sofaxis vor dem 31. Dezember 2013. Außerdem<br />
sollen die Gruppenunternehmen <strong>Dexia</strong> Bail Régions, <strong>Dexia</strong> Bail,<br />
<strong>Dexia</strong> LLD und <strong>Dexia</strong> Flobail ebenfalls vor dem 31. Dezember<br />
2013 abgegeben oder geordnet abgebaut werden. Schließlich ist<br />
geplant, die Anteile an der <strong>Dexia</strong> Israel innerhalb von 12 Monaten<br />
nach einer endgültigen Entscheidung hinsichtlich der verschiedenen<br />
Gerichtsverfahren gegen die <strong>Dexia</strong> Israel und die <strong>Dexia</strong><br />
Crédit Local als Aktionärin zu verkaufen.<br />
• <strong>Dexia</strong> Crédit Local Dublin<br />
• <strong>Dexia</strong> Crédit Local America, einschließlich <strong>Dexia</strong> Crédit Local<br />
New York, DRECM, <strong>Dexia</strong> Crédit Local Mexico and <strong>Dexia</strong> US<br />
Securities<br />
• CLF Bank<br />
• <strong>Dexia</strong> Sabadell<br />
• <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
• <strong>Dexia</strong> Kommunalkredit Austria<br />
• <strong>Dexia</strong> Holding Inc. und ihre Tochtergesellschaften<br />
• <strong>Dexia</strong> Lettres de Gage Bank und Parfipar<br />
Der <strong>Dexia</strong> Crediop wird ein auf ein Jahr befristetes Neukreditkontingent<br />
über 200 Mio. Euro nur für Bestandskunden eingeräumt,<br />
das – vor einem Verkauf der Bank – deren Marktstellung<br />
absichern soll. Nach Ablauf eines Jahres, gerechnet vom Datum<br />
der Entscheidung der Europäischen Kommission, liegt es im Ermessen<br />
der drei Staaten, erneut ein Neugeschäftskontingent zu<br />
beantragen.<br />
Unter bestimmten Auflagen der Europäischen Kommission darf<br />
die <strong>Dexia</strong> Crédit Local bis Ende 2014 neue Kredite von bis zu<br />
600 Mio. Euro ausreichen, allerdings ausschließlich mit dem<br />
Ziel einer „Desensibilisierung“ der im Bestandsportfolio befindlichen<br />
strukturierten Darlehen. Dieses Kontingent soll die <strong>Dexia</strong><br />
Crédit Local in die Lage versetzen,<br />
• ihre Geschäftsrisiken zu verringern,<br />
• die Volatilität der Sicherheitszahlungen zur Absicherung der<br />
mit den strukturierten Darlehen verbundenen derivativen<br />
Geschäfte abzubauen,<br />
• die aus diesen Geschäften resultierenden operationalen Risiken<br />
zu vermindern.<br />
Die <strong>Dexia</strong>-Gruppe wird – beschränkt auf solche Positionen, die<br />
keine wesentlichen Auswirkungen auf die Solvabilität der Gruppe<br />
haben – mit einem beschleunigten Verkauf ihres Anleiheportfolios<br />
voranschreiten, sofern sich die Marktbedingungen verbessern<br />
und sich Verkaufsgelegenheiten bieten. Der überarbeitete<br />
Plan zur geordneten Restrukturierung enthält keinerlei Zielvorgaben<br />
für den Verkauf von Aktiva des verbliebenen Portfolios.<br />
Mit Ausnahme der <strong>Dexia</strong> Crediop und der <strong>Dexia</strong> Crédit Local,<br />
die besonderen Bedingungen unterliegen, ist für die folgenden<br />
Gruppenunternehmen ein geordneter Abbau ihrer Vermögenswerte<br />
ohne Neukreditgeschäft vorgesehen:<br />
• <strong>Dexia</strong> S. A.<br />
• <strong>Dexia</strong> Crédit Local Paris<br />
Verkauf der <strong>Dexia</strong> Municipal Agency<br />
Die Europäische Kommission hat in Frankreich ein anhaltendes<br />
Marktversagen festgestellt, infolge dessen ein Mangel an Langfristkrediten<br />
für lokale Gebietskörperschaften und Einrichtungen<br />
des Gesundheitswesens herrscht. Sie hat daher grundsätzlich den<br />
Plan des französischen Staats zur Schaffung einer Einrichtung<br />
16 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
ericht des Vorstands<br />
zur dauerhaften Bereitstellung langfristiger Finanzierungsmittel<br />
gebilligt. Diese Einrichtung soll den Charakter einer Förderbank<br />
annehmen, deren Aktivitäten ausschließlich auf lokale Gebietskörperschaften<br />
und Einrichtungen des Gesundheitswesens<br />
beschränkt sein sollen.<br />
Als zentrales Element dieser Einrichtung wird die <strong>Dexia</strong><br />
Municipal Agency (DMA), das Covered Bond-Emissionshaus<br />
der <strong>Dexia</strong> Crédit Local zur öffentlichen Kreditversorgung, die<br />
Refinanzierung an den Kapitalmärkten sicherstellen.<br />
Wie bereits angekündigt, werden die Geschäftsbeziehungen<br />
mit den lokalen Gebietskörperschaften und den Einrichtungen<br />
des Gesundheitswesens von einem Joint Venture gesteuert, an<br />
dem La Banque Postale mit 65 % und die Caisse de Dépôts et<br />
Consignations mit 35 % beteiligt sein werden. Die <strong>Dexia</strong>-Gruppe<br />
wird somit künftig keine Geschäftsaktivitäten in dem lokalen<br />
Markt für öffentliche Finanzierungen ausüben.<br />
Bereitstellung einer endgültigen Liquiditätsgarantie<br />
Im Rahmen des neuen Plans zur Schaffung dieser Einrichtung,<br />
der den im März <strong>2012</strong> angekündigten Plan ersetzt, wird die<br />
<strong>Dexia</strong>-Gruppe bis zum 31. Januar 2013 sämtliche Anteile an<br />
der DMA zum Preis von einem Euro an eine neue Kreditanstalt<br />
(Nouvel Etablissement de Crédit, NEC) veräußern, an der<br />
der französische Staat mit 75 %, die Caisse de Dépôts et<br />
Consignations mit 20 % und La Banque Postale anfänglich mit<br />
5 % beteiligt sein werden. Der Anteil von La Banque Postale<br />
kann, abhängig vom Zuwachs der von der DMA zu refinanzierenden<br />
Aktiva, auf bis zu 33 % aufgestockt werden. Innerhalb<br />
dieser neuen Struktur wird der französische Staat als Kernaktionär<br />
fungieren. Somit wird sich die DMA zukünftig als Teil einer<br />
Einrichtung, die sich dauerhaft im Staatsbesitz befindet und<br />
staatlich kontrolliert wird, ausschließlich der Finanzierung des<br />
lokalen öffentlichen Sektors Frankreichs widmen.<br />
Nach Abschluss dieses Verkaufs werden die NEC und die DMA<br />
von den Aktionären der neuen Einheit mit der notwendigen<br />
Liquidität ausgestattet, wodurch die DMA in die Lage versetzt<br />
wird, die ihr von der <strong>Dexia</strong> Crédit Local gewährten Mittel<br />
zurückzuzahlen.<br />
Danach werden keinerlei kapitalbezogene oder finanzielle Verbindungen<br />
zwischen der <strong>Dexia</strong> Crédit Local und der DMA mehr<br />
bestehen. Operative Verbindungen zwischen den beiden Gesellschaften<br />
werden innerhalb von sechs Monaten aufgelöst. Ausgenommen<br />
hiervon sind die IT-Systeme, deren Verknüpfung angesichts<br />
der erheblichen geschäftlichen Schnittstellen zwischen<br />
den beiden Gesellschaften innerhalb eines Zeitraums von 24 bis<br />
30 Monaten beendet wird.<br />
Die Bilanz der DMA, die zum 30. September <strong>2012</strong> ein Volumen<br />
von 94,3 Mrd. Euro umfasste, wovon 72,1 Mrd. Euro auf<br />
Deckungswerte entfallen, wird vollständig und einschließlich der<br />
nicht französischen Aktiva auf die neue Einheit übertragen. Letztere<br />
verkörpern 30,8 % der Deckungswerte (30.09.<strong>2012</strong>) und sollen<br />
geordnet abgebaut werden.<br />
Die Staaten Belgien, Frankreich und Luxemburg haben sich verpflichtet,<br />
gemeinsam eine endgültige Refinanzierungsgarantie<br />
zugunsten der <strong>Dexia</strong> Crédit Local zu gewähren. Der Garantierahmen<br />
beträgt 85 Mrd. Euro und schließt das Refinanzierungsvolumen<br />
ein, das bereits durch die vorläufige Garantie vom<br />
Dezember 2011 (in Höhe von 53,9 Mrd. Euro zum 27.12.<strong>2012</strong>)<br />
besichert ist.<br />
51,41 % des Volumens der endgültigen Garantie werden von<br />
Belgien übernommen, 45,59 % von Frankreich und 3 % von<br />
Luxemburg.<br />
Die endgültige Garantie erstreckt sich auf Refinanzierungsmittel,<br />
die bis zum 31. Dezember 2021 in Form von Wertpapieren<br />
und Finanzinstrumenten, Einlagen oder anderen Krediten mit<br />
einer Höchstlaufzeit von 10 Jahren aufgenommen werden.<br />
Die Kosten für die Garantie wurden von den Staaten in Abstimmung<br />
mit der Europäischen Kommission auf 5 Basispunkte<br />
p. a. festgesetzt. Sie sind monatlich an die Garantiegeber auf<br />
Basis des ausstehenden Volumens zu zahlen. Zudem wird die<br />
<strong>Dexia</strong>-Gruppe eine pauschale Bereitstellungsgebühr von 50<br />
Basispunkten auf den Garantiebetrag von 85 Mrd. Euro zahlen,<br />
abzüglich der Gebühren von 225 Mio. Euro, die bereits 2011<br />
anlässlich der Bereitstellung der vorläufigen Garantie bezahlt<br />
worden waren.<br />
Rekapitalisierung durch die Staaten Belgien und Frankreich<br />
Nachdem die <strong>Dexia</strong> S. A. den Bilanzwert der <strong>Dexia</strong> Crédit<br />
Local am 7. November <strong>2012</strong> vollständig abgeschrieben hatte,<br />
verpflichteten sich der belgische und der französische Staat, eine<br />
Kapitalerhöhung der <strong>Dexia</strong> S. A. über 5,5 Mrd. Euro vollständig<br />
zu zeichnen. Die Transaktion wurde am 31. Dezember <strong>2012</strong><br />
durch die Emission von Vorzugsaktien mit Stimmrecht vollzogen.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 17
ericht des Vorstands<br />
Durch die Kapitalerhöhung wird die <strong>Dexia</strong>-Gruppe in die Lage<br />
versetzt, den Plan zur geordneten Restrukturierung in Übereinstimmung<br />
mit den Vorgaben der Europäischen Kommission<br />
umsetzen zu können. 53 % der Kapitalerhöhung wurden von<br />
Belgien und 47 % von Frankreich gezeichnet. Einzelheiten zur<br />
Ausstattung der Vorzugsaktien und zur Verteilung der Zuflüsse<br />
aus der Kapitalerhöhung hat die <strong>Dexia</strong>-Gruppe in ihrer Presseerklärung<br />
vom 8. November <strong>2012</strong> über den Zwischenabschluss<br />
zum 30. September <strong>2012</strong> bekannt gegeben.<br />
Die Kapitalerhöhung hat eine sehr starke Kapitalverwässerung<br />
zulasten der bestehenden Aktionäre zur Folge, während sich für<br />
den belgischen (50,02 %) und den französischen Staat (44,40 %)<br />
eine Beteiligungsquote von insgesamt 94,42 % ergibt.<br />
Folgen der Restrukturierung der <strong>Dexia</strong>-Gruppe für die <strong>Dexia</strong><br />
<strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
Der von der Europäischen Kommission genehmigte Plan zur geordneten<br />
Restrukturierung der <strong>Dexia</strong>-Gruppe hat zur Folge, dass<br />
sich die Gruppe von allen Märkten, auf denen sie präsent war, zurückzieht.<br />
Dadurch wird sich die Bilanzsumme der Gruppe, die<br />
sich zum 30. September <strong>2012</strong> auf 384 Mrd. Euro belief, erheblich<br />
reduzieren. Geplant ist ein Bilanzabbau auf rund 150 Mrd.<br />
Euro bis zum Jahr 2020 und ein weiterer deutlicher Abbau zwischen<br />
2020 und 2025. Diese Projektionen basieren allein auf<br />
einem natürlichen Auslaufen der Portfoliofälligkeiten. Durch<br />
die Umsetzung der beiden wichtigsten Bestandteile des Restrukturierungsplans,<br />
• die Erhöhung des Kapitals der <strong>Dexia</strong>-Gruppe um 5,5 Mrd. Euro<br />
und<br />
• die Bereitstellung einer langfristigen Liquiditätsgarantie über<br />
85 Mrd. Euro,<br />
wurde ein solides Fundament für eine erfolgreiche Umsetzung<br />
des Restrukturierungsplans gelegt.<br />
künftig zur Refinanzierung der Gruppe leisten wird. Umgekehrt<br />
profitiert die Bank weiterhin von dem Letter of Support (Patronatserklärung)<br />
der <strong>Dexia</strong> Crédit Local, mit dem diese sich verpflichtet<br />
sicherzustellen, dass die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
zu jeder Zeit ihren Verpflichtungen nachkommen und die<br />
Anforderungen der deutschen Bankenaufsicht erfüllen kann.<br />
Gemäß dem von der Europäischen Kommission genehmigten<br />
Plan zur geordneten Restrukturierung der <strong>Dexia</strong>-Gruppe zählt<br />
die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> zu jenen Gruppenunternehmen,<br />
für die ein geordneter Abbau der Vermögenswerte<br />
ohne Neukreditgeschäft vorgesehen ist. Oberstes Ziel ist daher<br />
eine Rückführung des umfangreichen Wertpapier- und Kreditportfolios<br />
unter Nutzung des natürlichen Fälligkeitsprofils. Angesichts<br />
des nicht geringen Anteils langfristiger Aktiva am gesamten<br />
Forderungsbestand liegt es auf der Hand, dass sich dieser Prozess<br />
über einen langjährigen Zeitraum erstrecken wird.<br />
Dem Auftrag des Restrukturierungsplans folgend, wird die Bank,<br />
wie bereits seit Oktober 2011, auch in Zukunft keine neuen Kredite<br />
vergeben, jedoch weiterhin Neugeschäft im Rahmen der Liquiditäts-<br />
und Deckungssteuerung betreiben. Dadurch verschiebt<br />
sich der Fokus der Geschäftsaktivitäten auf die Verwaltung und<br />
Bewirtschaftung des umfangreichen Wertpapier- und Kreditportfolios<br />
mit folgenden Schwerpunkten:<br />
• die Bewahrung der strengen Kostendisziplin sowohl bei den<br />
Personal- als auch bei den Sachkosten,<br />
• die Optimierung des Funding-Mix zur weiteren Senkung der<br />
Refinanzierungskosten,<br />
• den Erhalt der operativen Exzellenz und die Vermeidung relevanter<br />
operationaler Risiken in einem Umfeld zunehmender<br />
regulatorischer Ansprüche.<br />
Entwicklung der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage<br />
Als hundertprozentige Tochtergesellschaft der <strong>Dexia</strong> Crédit<br />
Local gehört die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> einer<br />
Gruppe an, die nunmehr zu knapp 95 % in den Besitz der Staaten<br />
Belgien und Frankreich übergegangen ist. Mit ihrer Bilanzsumme<br />
von 45,9 Mrd. Euro ist die Bank die größte Tochtergesellschaft<br />
der Hauptgesellschaft der <strong>Dexia</strong>-Gruppe, der <strong>Dexia</strong><br />
Crédit Local, und repräsentiert – auf der Basis von IFRS-Zahlen –<br />
etwa 20 % der Bilanzsumme der Gruppe. Die anhaltende strategische<br />
Bedeutung der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> für die<br />
<strong>Dexia</strong>-Gruppe resultiert aus dem wichtigen Beitrag, den sie auch<br />
Vermögenslage<br />
Die Bilanzsumme der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> verringerte<br />
sich gegenüber dem Vorjahresultimo um 1,4 Mrd. Euro<br />
oder 3,0 % auf 45,9 Mrd. Euro.<br />
Bei den Forderungen an Kreditinstitute reduzierte sich aufgrund<br />
von Fälligkeiten der Bestand an Kommunalkrediten um rd.<br />
0,3 Mrd. Euro. Die anderen Forderungen verminderten sich im<br />
Wesentlichen durch Fälligkeiten von Reverse-Repo-Geschäften,<br />
18 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
ericht des Vorstands<br />
mit denen in den vergangenen Jahren deckungsfähige Wertpapiere<br />
von anderen Gesellschaften der <strong>Dexia</strong>-Gruppe übernommen<br />
wurden.<br />
Im Rahmen der Liquiditäts- und Deckungssteuerung hat die<br />
Bank im Geschäftsjahr von der <strong>Dexia</strong> Crédit Local begebene<br />
Schuldverschreibungen erworben:<br />
Planmäßige Fälligkeiten führten zu einem Rückgang der Forderungen<br />
an Kunden um 1,3 Mrd. Euro auf 19,0 Mrd. Euro.<br />
• Anleihen in Höhe von 425 Mio. Euro<br />
• Certificates of Deposits in Höhe von 3 Mrd. Euro<br />
Der Bestand an Anleihen und Schuldverschreibungen erhöhte<br />
sich per saldo gegenüber dem Vorjahresultimo um 0,5 Mrd. Euro<br />
auf 17,2 Mrd. Euro. Ankäufen von staatsgarantierten Certificates<br />
of Deposits und Anleihen über nominal 3,4 Mrd. Euro standen<br />
Fälligkeiten in Höhe von rd. 1,4 Mrd. Euro sowie die Veräußerung<br />
des Portfolios an griechischen Staatsanleihen über nominal<br />
1,2 Mrd. Euro an die Muttergesellschaft <strong>Dexia</strong> Crédit Local gegenüber.<br />
Die eigenen Schuldverschreibungen betreffen im Wesentlichen<br />
im 2. Quartal zurückgekaufte Öffentliche Inhaberpfandbriefe,<br />
die dem Treuhänder zur vorübergehenden Verwahrung übergeben<br />
wurden (Tabelle 7).<br />
Neugeschäft<br />
Die im Oktober 2011 nach Ankündigung der Restrukturierung<br />
der <strong>Dexia</strong>-Gruppe vom Vorstand beschlossene Einstellung der<br />
Übernahme ausgewählter Staatsfinanzierungsgeschäfte von Unternehmen<br />
der <strong>Dexia</strong>-Gruppe (Group Asset Purchasing Programme)<br />
und des Neugeschäfts mit deutschen Kommunen hatte<br />
das gesamte Geschäftsjahr <strong>2012</strong> Bestand.<br />
Diese Schuldverschreibungen sind durch die Staaten Belgien<br />
(60,5 %), Frankreich (36,5 %) und Luxemburg (3 %) garantiert.<br />
Weiterhin wurden Kommunaldarlehen in Höhe von 14,9 Mio.<br />
Euro durch Vereinbarung von Festzinskonditionen anstatt variabler<br />
Konditionen restrukturiert.<br />
Finanzlage<br />
Auf der Refinanzierungsseite wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
innerhalb der anderen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
die Termingeldaufnahmen bei der <strong>Dexia</strong>-Gruppe<br />
von rd. 4,9 Mrd. Euro per 31. Dezember <strong>2012</strong> komplett zurückgeführt.<br />
Im Gegenzug erhöhten sich die Tendergeschäfte mit der<br />
Zentralbank um 3,3 Mrd. Euro und die Repo-Transaktionen um<br />
1,4 Mrd. Euro.<br />
Der Ausweis der Öffentlichen Namenspfandbriefe verringerte<br />
sich im Berichtsjahr durch Schuldnerkündigungen und planmäßige<br />
Fälligkeiten um 0,9 Mrd. Euro auf insgesamt 17,5 Mrd. Euro.<br />
Entwicklung wichtiger Bilanzposten in Mio. Euro 31.12.2011<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
Forderungen an Kreditinstitute<br />
Kommunalkredite<br />
Andere Forderungen<br />
1.998,2<br />
7.463,0<br />
1.699,6<br />
6.561,7<br />
Forderungen an Kunden<br />
Kommunalkredite<br />
Andere Forderungen<br />
19.910,9<br />
374,6<br />
18.655,8<br />
331,8<br />
Anleihen und Schuldverschreibungen<br />
Von öffentlichen Emittenten<br />
Von anderen Emittenten<br />
Eigene Schuldverschreibungen<br />
9.720,8<br />
6.936,5<br />
1,8<br />
8.226,3<br />
8.968,9<br />
1.083,9<br />
Bilanzsumme<br />
47.341,1<br />
45.936,5<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 19
ericht des Vorstands<br />
Innerhalb der anderen Verbindlichkeiten gegenüber Kunden haben<br />
sich die aufgenommenen Sicht- und Termineinlagen (inkl.<br />
Schuldscheindarlehen) gegenüber dem Vorjahresausweis um<br />
rd. 2,4 Mrd. Euro auf 5,0 Mrd. Euro erhöht.<br />
Aufgrund des im 2. Quartal durchgeführten Programms zum<br />
Rückkauf von eigenen Öffentlichen Pfandbriefen mit endgültiger<br />
Vernichtung sowie aufgrund planmäßiger Fälligkeiten in<br />
Höhe von insgesamt rd. 2,6 Mrd. Euro verringerte sich der Ausweis<br />
der Öffentlichen Pfandbriefe (verbriefte Verbindlichkeiten)<br />
auf 12,3 Mrd. Euro (Tabelle 9).<br />
Pfandbriefe und sonstige Refinanzierung<br />
Zur Refinanzierung des Aktivgeschäfts hat die Bank im Berichtszeitraum<br />
Emissionen im Gesamtvolumen von 1.836,9 Mio. Euro<br />
(2011: 3.511,7 Mio. Euro) im Erstabsatz begeben. Dabei entfiel<br />
nur noch ein Anteil von 6,4 % auf Öffentliche Pfandbriefe<br />
(Tabelle 8).<br />
Am 23. April <strong>2012</strong> gab die Bank im Rahmen einer Ad-hoc-Veröffentlichung<br />
die Auflage eines Programms zum Rückkauf eigener<br />
Öffentlicher Pfandbriefe gegen Barzahlung bekannt. In den<br />
Rückkauf einbezogen wurden 10 liquide Pfandbriefemissionen<br />
im Volumen von zusammen 10.065 Mio. Euro, wobei der gesamte<br />
Rückkaufbetrag auf maximal 3 Mrd. Euro begrenzt wurde.<br />
Insgesamt wurden 2.580 Mio. Euro an eigenen Pfandbriefen zum<br />
Rückkauf angedient und von der Bank akzeptiert, so dass sich<br />
eine Repartierung erübrigte. Die Rückkäufe erfolgten je nach<br />
Restlaufzeit mit Renditeaufschlägen von 5 bp bis 65 bp gegenüber<br />
der Swapkurve (gegen 6-Monats-Euribor). Das Rückkaufprogramm<br />
war das bislang größte und erfolgreichste im deutschen<br />
Pfandbriefmarkt. Das von der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
angestrebte Programmziel einer nachhaltigen Angleichung<br />
der Fälligkeitsprofile von Deckungswerten und ausstehenden<br />
Pfandbriefen wurde erreicht.<br />
Am 5. April <strong>2012</strong> senkte Standard & Poor’s das AAA-Rating<br />
für die Öffentlichen Pfandbriefe der Bank auf AA+ Credit<br />
Watch Negative, nachdem die Agentur zuvor das Longterm<br />
Counterparty Rating der <strong>Dexia</strong> Crédit Local von BBB+<br />
Entwicklung des ErstAbsatzes (Inhaber- und Namenspapiere) in Mio. Euro 2010 2011 <strong>2012</strong><br />
Öffentliche Pfandbriefe<br />
6.347,7<br />
2.949,9<br />
118,0<br />
Inhaberschuldverschreibungen<br />
10,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
Aufgenommene Darlehen<br />
102,0<br />
561,8<br />
1.718,9<br />
Gesamt<br />
6.459,7<br />
3.511,7<br />
1.836,9<br />
Entwicklung wichtiger Bilanzposten in Mio. Euro 31.12.2011<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
Öffentliche Namenspfandbriefe<br />
Andere Verbindlichkeiten<br />
1.143,3<br />
9.409,1<br />
938,2<br />
9.203,2<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />
Öffentliche Namenspfandbriefe<br />
Andere Verbindlichkeiten<br />
17.240,5<br />
2.587,5<br />
16.512,4<br />
5.369,0<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten<br />
Öffentliche Pfandbriefe<br />
14.931,3<br />
12.288,4<br />
Eigenkapital<br />
751,3<br />
740,2<br />
Bilanzsumme<br />
47.341,1<br />
45.936,5<br />
20 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
ericht des Vorstands<br />
auf BBB gesenkt hatte. Als Grund für diesen Schritt wurde angeführt,<br />
dass nach den Ratingkriterien der Agentur das Rating<br />
der Öffentlichen Pfandbriefe der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> maximal sieben Ratingstufen über dem Longterm<br />
Counterparty Rating der Muttergesellschaft <strong>Dexia</strong> Crédit<br />
Local liegen darf. Das Credit Watch Negative resultierte aus dem<br />
Credit Watch Negative der Muttergesellschaft <strong>Dexia</strong> Crédit Local.<br />
Anfang Juli stufte Standard & Poor’s das Pfandbriefrating der<br />
Bank auf AA- Credit Watch Negative herab. In ihrer Begründung<br />
verwies die Agentur auf ihre Einschätzung, dass das gehaltene<br />
Übersicherungsniveau (nominal 8,29 % per 30.06.<strong>2012</strong>)<br />
keine höhere Bewertung zulasse. Erneut wurde die Bedeutung<br />
der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> als Core Entity der<br />
<strong>Dexia</strong>-Gruppe hervorgehoben.<br />
Im Einlagengeschäft mit ihren kommunalen Kunden und anderen<br />
Anlegern konnte die Bank ihre Position weiter ausbauen.<br />
Zum 31. Dezember <strong>2012</strong> erreichte der Bestand an Einlagen von<br />
Nichtbanken ein Volumen von 5,0 Mrd. Euro. Den Kunden steht<br />
in diesem Geschäftsfeld ein breites Angebot von Einlagenprodukten<br />
zu marktgerechten Konditionen zur Verfügung. Neben<br />
den traditionellen Festgeldangeboten (<strong>Dexia</strong> Classic), Sichteinlagen<br />
(<strong>Dexia</strong> Treasury+) und Schuldscheindarlehen (<strong>Dexia</strong> Schuldschein)<br />
bietet die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> ein an den<br />
3-Monats-Euribor gekoppeltes Festgeldprodukt mit steigenden<br />
Zinsaufschlägen und vierteljährlichem Gläubigerkündigungsrecht<br />
an (<strong>Dexia</strong> Flexi+).<br />
Eigenmittel<br />
Die von der Bank vorläufig ermittelte modifizierte bilanzielle<br />
Eigenkapitalquote gem. § 24 Abs. 1 Nr. 16 sowie § 24 Abs. 1a<br />
Nr. 5 KWG unter Berücksichtigung des noch nicht festgestellten<br />
Bilanzverlustes zum Jahresende <strong>2012</strong> führte zu einer Kennzahl<br />
von 1,65 %.<br />
Der Bilanzverlust 2011 in Höhe von 80,6 Mio. Euro wurde am<br />
19. April <strong>2012</strong> festgestellt. Im Rahmen der Verlustverrechnung<br />
wurde auf Basis der vertraglichen Bedingungen das Genussrechtskapital<br />
mit 11,5 Mio. Euro zur teilweisen Abdeckung des<br />
Jahresfehlbetrages 2011 in Anspruch genommen. Diese Ereignisse<br />
führten zu einer Verminderung der Eigenmittel um<br />
92,1 Mio. Euro. Der Abzugsposten gem. § 10 Abs. 2a KWG<br />
verringerte sich um 1,9 Mio. Euro. Fälligkeiten von Genussrechtskapital<br />
und Nachrangverbindlichkeiten sowie der teilweise<br />
Wegfall der Anrechenbarkeit von nachrangigen Verbindlichkeiten<br />
aufgrund einer Restlaufzeit von weniger als 2 Jahren<br />
minderten die Eigenmittel um weitere 45,8 Mio. Euro. Insgesamt<br />
verringerten sich somit die Eigenmittel der Bank zum<br />
31. Dezember <strong>2012</strong> gegenüber dem Vorjahresende um 136,0 Mio.<br />
Euro auf 884,2 Mio. Euro (Tabelle 10).<br />
Der für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> ausgewiesene Jahresfehlbetrag<br />
beläuft sich auf 19,6 Mio. Euro. Im Rahmen der Verlustverrechnung<br />
wurde auf Basis der vertraglichen Bedingungen das<br />
Genussrechtskapital mit 8,6 Mio. Euro in Anspruch genommen.<br />
Dadurch erhöht sich der Bilanzverlust zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />
um 11,0 Mio. Euro auf 91,6 Mio. Euro. In der unten stehenden<br />
Darstellung der Entwicklung sind diese Ereignisse nicht<br />
enthalten, da sie mit Feststellung des Jahresabschlusses<br />
<strong>2012</strong> durch Vorstand und Aufsichtsrat wirksam werden.<br />
Die Kernkapitalquote der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
sank zum Stichtag von 27,0 % auf 21,8 %. Sie liegt damit weiterhin<br />
deutlich über den gesetzlichen Anforderungen. Zugleich<br />
verringerte sich die Gesamtkapitalquote von 33,2 % auf 25,6 %.<br />
Unter Berücksichtigung des zusätzlichen Bilanzverlusts <strong>2012</strong> und<br />
der Herabsetzung der Rückzahlungsansprüche der Genussscheingläubiger<br />
würde die Kernkapitalquote 21,5 % und die Gesamtkapitalquote<br />
25,1 % betragen.<br />
Entwicklung der Eigenmittel der Bank in Mio. Euro 31.12.2008 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2011 31.12.<strong>2012</strong><br />
Gezeichnetes Kapital<br />
162,5<br />
182,5<br />
282,5<br />
432,5<br />
432,5<br />
Rücklagen<br />
127,6<br />
148,0<br />
248,6<br />
399,4<br />
399,4<br />
Verlustvortrag<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
-80,6<br />
Abzugsposten gem. § 10 Abs. 2a KWG<br />
-8,1<br />
-6,8<br />
-5,1<br />
-3,0<br />
-1,1<br />
Genussrechtskapital<br />
140,6<br />
126,3<br />
122,9<br />
116,9<br />
70,0<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten<br />
115,4<br />
107,5<br />
84,3<br />
74,4<br />
64,0<br />
Gesamt<br />
538,0<br />
557,5<br />
733,2<br />
1.020,2<br />
884,2<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 21
ericht des Vorstands<br />
Liquiditätslage<br />
Die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> ist vollumfänglich in<br />
das zentrale Liquiditätsmanagement der <strong>Dexia</strong>-Gruppe eingebunden.<br />
In Verbindung mit der sehr guten Qualität der Aktiva<br />
der Bank und ihrem hohen Bestand an deckungsfähigen und<br />
EZB-fähigen Forderungen führte diese Einbindung dazu, dass<br />
die Bank ihre Zahlungsverpflichtungen jederzeit vollumfänglich<br />
erfüllen konnte. In diesem Zusammenhang ist anzumerken,<br />
dass der von der <strong>Dexia</strong> Crédit Local am 28. Februar 2011 ausgestellte<br />
Letter of Support eine rechtsverbindliche Zusage enthält,<br />
mögliche Liquiditätsengpässe der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> auszugleichen.<br />
Zum 31. Dezember <strong>2012</strong> waren im Deckungsstock der Bank<br />
Deckungswerte in Höhe von 30.484,1 Mio. Euro registriert, denen<br />
ein Bestand an im Umlauf befindlichen Öffentlichen Pfandbriefen<br />
von 28.163,2 Mio. Euro gegenüberstand. Zugleich hatte die Bank<br />
Offenmarktkredite über 5.583,8 Mio. Euro bei der Deutschen<br />
Bundesbank aufgenommen sowie Mittelaufnahmen über Wertpapierpensionsgeschäfte<br />
mit einem Volumen von 1.385,1 Mio.<br />
Euro abgeschlossen.<br />
Zum Ende des Berichtsjahres belief sich der Bestand an besicherten<br />
Refinanzierungsmitteln in Form von Öffentlichen Pfandbriefen<br />
und anderen besicherten Mittelaufnahmen somit auf<br />
35.132,1 Mio. Euro, was 76,5 % der Bilanzsumme entsprach.<br />
Eine weitere wichtige Refinanzierungsquelle stellten die unbesicherten<br />
aufgenommenen Schuldscheindarlehen sowie Einlagen<br />
von kommunalen Kunden und anderen Anlegern mit insgesamt<br />
5.012,0 Mio. Euro dar. Unbesicherte Refinanzierungsmittel<br />
der <strong>Dexia</strong>-Gruppe nahm die Bank zum 31. Dezember <strong>2012</strong> nicht<br />
in Anspruch.<br />
Die Ermittlung der aufsichtsrechtlichen Liquiditätskennzahl<br />
erfolgt entsprechend der nach § 11 Abs. 1 KWG anzuwendenden<br />
Liquiditätsverordnung (LiqV), wonach das Verhältnis zwischen<br />
den im ersten Laufzeitband verfügbaren Zahlungsmitteln (täglich<br />
oder in bis zu einem Monat fällig) und den während dieses<br />
Zeitraumes abrufbaren Zahlungsverpflichtungen den Wert<br />
1 nicht unterschreiten darf.<br />
Im Berichtszeitraum bewegte sich die Liquiditätskennzahl gemäß<br />
§ 2 der LiqV zwischen den Werten 1,08 (Minimum) und<br />
1,87 (Maximum) und betrug im Durchschnitt 1,47 (Tabelle 11).<br />
Liquiditätslage<br />
Minimum<br />
Maximum<br />
Durchschnitt<br />
Liquiditätskennzahl 1,08 1,87<br />
1,47<br />
Entwicklung wichtiger GuV-Posten in Mio. Euro 2011<br />
<strong>2012</strong><br />
Zinserträge<br />
Zinsaufwendungen<br />
Zinsüberschuss<br />
Provisionsergebnis<br />
Zins- und Provisionsüberschuss<br />
Personalaufwand<br />
Andere Verwaltungsaufwendungen inkl. Abschreibungen<br />
Teilbetriebsergebnis<br />
Saldo sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen<br />
Risikovorsorge<br />
Wertpapierergebnis<br />
Betriebsergebnis<br />
Steueraufwand<br />
3.482,5<br />
-3.420,7<br />
61,8<br />
-9,9<br />
51,9<br />
-7,1<br />
-11,3<br />
33,5<br />
0,2<br />
-131,0<br />
6,3<br />
-90,9<br />
-1,2<br />
2.754,2<br />
-2.741,1<br />
13,1<br />
-4,5<br />
8,6<br />
-6,8<br />
-11,4<br />
-9,6<br />
1,2<br />
-11,5<br />
0,2<br />
-19,6<br />
0,0<br />
Jahresergebnis<br />
-92,1<br />
-19,6<br />
22 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
ericht des Vorstands<br />
Ertragslage<br />
Zinsüberschuss und Provisionsergebnis<br />
Der Zinsüberschuss des Jahres <strong>2012</strong> beläuft sich auf 13,1 Mio.<br />
Euro und liegt damit um 48,7 Mio. Euro unter dem vergleichbaren<br />
Vorjahresergebnis.<br />
Als Hauptursache für den deutlichen Rückgang des Zinsüberschusses<br />
erwiesen sich die im Vergleich zum Vorjahr erheblich gestiegenen<br />
Zinsaufwendungen für kurzfristige Mittel, die der Bank<br />
von der <strong>Dexia</strong>-Gruppe zur Deckung ihres unbesicherten Refinanzierungsbedarfs<br />
zur Verfügung gestellt wurden. Grund hierfür waren<br />
die signifikant erhöhten Refinanzierungskosten der Gruppe,<br />
nicht zuletzt infolge der Inanspruchnahme der Emergency Liquidity<br />
Assistance (ELA) des Europäischen Systems der Zentralbanken,<br />
die der Bank anteilig für die in Anspruch genommenen<br />
Gruppenmittel in Rechnung gestellt wurden, sowie die Kosten zur<br />
Bereitstellung einer revolvierenden Kreditlinie über 2 Mrd. Euro<br />
durch die <strong>Dexia</strong> Crédit Local. Weiterhin beinhaltet der Zinsüberschuss<br />
negative Ergebnisbeiträge aus der vorzeitigen Beendigung<br />
von derivativen Geschäften in Höhe von 17,4 Mio. Euro. Überwiegend<br />
stehen diese im Zusammenhang mit der Veräußerung von<br />
Wertpapieren im Zuge des Portfoliomanagements, wobei der gegenläufige<br />
Ergebniseffekt in der Risikovorsorge enthalten ist. Im<br />
Vorjahr lag der positive Beitrag aus der vorzeitigen Beendigung<br />
von Derivaten bei 25,0 Mio. Euro mit ebenfalls gegenläufigen<br />
Effekten in der Risikovorsorge.<br />
Im Verlauf des Berichtsjahres gelang es der Bank, die von der<br />
Gruppe bereitgestellten unbesicherten Refinanzierungsmittel<br />
schrittweise durch Hereinnahme von Einlagen und die Aufnahme<br />
von Schuldscheindarlehen zu ersetzen, wodurch sich der Zinsüberschuss<br />
tendenziell verbesserte und für das Gesamtjahr über<br />
dem prognostizierten Wert lag.<br />
Die Bank weist für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> ein negatives Jahresergebnis<br />
aus. Daher kann gemäß den Emissionsbedingungen<br />
das Genussrechtskapital für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> nicht bedient<br />
werden. Es fielen lediglich nicht vom Jahresergebnis abhängige<br />
Zinszahlungen in Höhe von 0,1 Mio. Euro für eine zum<br />
31. Dezember 2010 fällige und am 30. Juni 2011 zurückgezahlte<br />
Genussrechtsemission an.<br />
Ende Januar <strong>2012</strong> veräußerte die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
ihr Exposure an griechischen Staatsanleihen über nominal<br />
1,2 Mrd. Euro an die <strong>Dexia</strong> Crédit Local, die das Exposure im<br />
Jahr zuvor garantiert hatte. Die Ergebnisauswirkung aus dem<br />
Verkauf wurde bereits im Jahresabschluss 2011 berücksichtigt.<br />
Die Garantie erstreckte sich auf die vollständige und termingerechte<br />
Zahlung sämtlicher Zins- und Kapitalfälligkeiten.<br />
Gleichzeitig mit dem Verkauf der griechischen Staatsanleihen<br />
wurden die zugehörigen Zinssicherungsgeschäfte beendet. Nach<br />
Abschluss der Gesamttransaktion kündigte die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> die bestehende Garantievereinbarung mit sofortiger<br />
Wirkung. Ab diesem Tag endeten alle Rechte und Pflichten<br />
aus der Garantievereinbarung und damit endet auch die<br />
Verpflichtung der Bank zur Zahlung weiterer Garantiegebühren.<br />
Die dafür auf den Berichtszeitraum entfallene Bürgschaftsgebühr<br />
belastete den Provisionsüberschuss mit 1,4 Mio. Euro.<br />
Verwaltungsaufwand<br />
Der gesamte Verwaltungsaufwand liegt mit 18,2 Mio. Euro<br />
geringfügig unter dem Vorjahresniveau (18,4 Mio. Euro).<br />
Dabei verminderten sich die Abschreibungen auf materielle und<br />
immaterielle Vermögensgegenstände um rd. 1,3 Mio. Euro aufgrund<br />
des Erreichens der planmäßigen Nutzungsdauer.<br />
Die Beiträge zur Einlagensicherung stiegen um rd. 1,1 Mio. Euro<br />
auf 2,7 Mio. Euro und erhöhten somit die Anderen Verwaltungsaufwendungen<br />
(Tabelle 12).<br />
Stand und Entwicklung der Risikovorsorge<br />
Die saldierte Risikovorsorge des abgelaufenen Geschäftsjahres<br />
liegt mit 11,5 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahresniveau<br />
(2011: 131,0 Mio. Euro).<br />
Sie beinhaltet die Auflösung der Drohverlustrückstellung im<br />
Rahmen der verlustfreien Bewertung des Bankbuchs nach der<br />
Stellungnahme des Bankenfachausschusses des Instituts der<br />
Wirtschaftsprüfer in <strong>Deutschland</strong> e. V. vom 30. August <strong>2012</strong><br />
(IDW RS BFA 3) in Höhe von 77,0 Mio. Euro, die im vergangenen<br />
Geschäftsjahr gebildet wurde. Die verlustfreie Bewertung<br />
des Bankbuchs ermittelt, ob sich aus dem Stichtagsbestand<br />
an zinstragenden bilanziellen und außerbilanziellen Finanzgeschäften<br />
unter angemessener Berücksichtigung von künftigen<br />
Verwaltungsaufwendungen und Standardrisikokosten ein Verpflichtungsüberschuss<br />
ergibt, der unter Anwendung des handelsrechtlichen<br />
Imparitätsprinzips zurückzustellen ist. Zum Bilanzstichtag<br />
ergab sich kein Verpflichtungsüberschuss.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 23
ericht des Vorstands<br />
Aus dem Rückkauf eigener Schuldverschreibungen und deren<br />
vorzeitiger Rückgabe an den Treuhänder fielen Einlösungsverluste<br />
in Höhe von saldiert 117,3 Mio. Euro an.<br />
dem Genussrechtskapital erhöht sich der Bilanzverlust um<br />
11,1 Mio. Euro auf 91,7 Mio. Euro.<br />
Aus der Bewertung der Wertpapiere des Umlaufvermögens ergaben<br />
sich saldiert Wertaufholungen in Höhe von 19,2 Mio. Euro,<br />
die im Wesentlichen auf Credit Spread-Verbesserungen zurückzuführen<br />
sind. Weiter fielen Gewinne in Höhe von rd. 10,2 Mio.<br />
Euro aus dem Verkauf von Wertpapieren und Darlehen an.<br />
Wertpapierergebnis<br />
Das Wertpapierergebnis in Höhe von 0,2 Mio. Euro enthält<br />
das saldierte Einlösungsergebnis aus Fälligkeiten von Wertpapieren<br />
des Anlagevermögens. Aufgrund dauernder Wertminderungen<br />
vorzunehmende Abschreibungen auf Titel des Anlagevermögens<br />
sind nicht enthalten, da sie nicht notwendig waren.<br />
Betriebsergebnis vor Steuern<br />
Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage<br />
Zusammenfassend ist zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> Folgendes festzustellen:<br />
• Die Bilanzsumme hat sich geringfügig um 3,0 % auf 45,9 Mrd.<br />
Euro verringert.<br />
• Die Eigenmittel waren gegenüber dem Stand zum Vorjahresende<br />
um 136,0 Mio. Euro auf 884,2 Mio. Euro rückläufig.<br />
• Neukreditgeschäft wurde nur noch im Rahmen der Deckungsstock-<br />
und Liquiditätssteuerung getätigt.<br />
• Der Jahresfehlbetrag konnte gegenüber dem Vorjahr deutlich<br />
von -92,1 Mio. Euro auf -19,6 Mio. Euro verringert werden.<br />
• Die Liquiditätslage der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
hat sich insbesondere aufgrund der Ausweitung des Einlagengeschäfts<br />
verbessert. Die Bank ist weiterhin in das Liquiditätsmanagementsystem<br />
der <strong>Dexia</strong>-Gruppe einbezogen.<br />
Das Betriebsergebnis hat sich insbesondere aufgrund der deutlich<br />
geringeren Risikovorsorge auf -19,6 Mio. Euro (2011: -90,9 Mio.<br />
Euro) verbessert.<br />
Sonstige Angaben<br />
Steuern<br />
Aktive latente Steuern aus temporären Differenzen zwischen<br />
Handels- und Steuerbilanz wurden nicht gebucht, da der voraussichtliche<br />
Ausgleich dieser Differenzen nicht mit hinreichender<br />
Wahrscheinlichkeit absehbar ist.<br />
Jahresfehlbetrag<br />
Der Jahresfehlbetrag <strong>2012</strong> beläuft sich auf 19,6 Mio. Euro (2011:<br />
92,1 Mio. Euro). Unter Berücksichtigung der Entnahmen aus<br />
Beziehungen zu verbundenen Unternehmen<br />
Der Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen<br />
Unternehmen gemäß § 312 AktG schließt mit der folgenden<br />
Erklärung:<br />
„Unsere Gesellschaft erhielt bei jedem im Bericht über die<br />
Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten<br />
Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung und wurde<br />
durch die im Bericht angegebenen getroffenen oder unterlassenen<br />
Maßnahmen nicht benachteiligt. Dieser Beurteilung liegen<br />
die Umstände zugrunde, die uns zum Zeitpunkt der berichtspflichtigen<br />
Vorgänge bekannt waren.“<br />
Derivative Geschäfte nominal in Mio. Euro 31.12.2011<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
Zins- und Zinswährungsswaps<br />
davon EONIA<br />
Optionen<br />
81.922,6<br />
3.050,0<br />
187,0<br />
74.369,7<br />
0,0<br />
142,0<br />
82.109,6<br />
75.511,7<br />
24 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
ericht des Vorstands<br />
Derivative Geschäfte<br />
Altersstruktur der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
Zur Absicherung von Zins- und Währungsrisiken setzt die Bank<br />
derivative Geschäfte ein.<br />
1 %<br />
> 60 Jahre<br />
8 %<br />
bis 30 Jahre<br />
Zum Jahresende stellte sich das Volumen der Zins- und Zinswährungsswaps<br />
sowie der Optionen gegenüber dem Vorjahr wie<br />
folgt dar (Tabelle 13).<br />
18 %<br />
50–60 Jahre<br />
Die Kreditäquivalenzbeträge der Zins- und Zinswährungsswaps<br />
nach der Marktbewertungsmethode gemäß § 13 KWG betrugen<br />
zum Bilanzstichtag 1.981,2 Mio. Euro (2011: 1.464,9 Mio. Euro).<br />
38 %<br />
40–50 Jahre<br />
35 %<br />
30–40 Jahre<br />
Mitarbeiter<br />
Das wichtigste Kapital der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
sind engagierte und kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Die im Berichtsjahr fortgesetzte Restrukturierung der <strong>Dexia</strong>-<br />
Gruppe und die damit einhergehenden Veränderungen und<br />
Belastungen sowie die zum Teil nicht einfachen Marktbedingungen<br />
haben zu einer erhöhten Mitarbeiterfluktuation geführt.<br />
Im Berichtsjahr schieden insgesamt elf Mitarbeiter aus<br />
den Diensten der Bank aus.<br />
Als positiv ist zu werten, dass es durchweg gelungen ist, den durch<br />
Personalabgänge entstehenden Personalbedarf durch kompetente<br />
Neuzugänge zu decken.<br />
Zum Jahresende <strong>2012</strong> beschäftigte die Bank 77 (2011: 84) Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter.<br />
Zur Erhöhung der Mitarbeiterbindung hat die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> im Berichtsjahr für ausgewählte<br />
Mitarbeiter ein Programm zur Zahlung von Treue- und Leistungsgratifikationen<br />
aufgelegt. Die Laufzeit des Programms<br />
umfasst den Zeitraum vom 30. September <strong>2012</strong> bis zum<br />
30. September 2014.<br />
Zur Gewinnung und Förderung qualifizierter Nachwuchskräfte<br />
wurde zudem ein fachspezifisches Trainee-Programm für vier<br />
Trainees in den Bereichen Backoffice, Informationstechnologie,<br />
Risikomanagement und Treasury geschaffen, das auf große Resonanz<br />
stieß. Die Besetzung der Traineestellen erfolgte im Februar<br />
2013.<br />
Risikobericht<br />
Risikorelevante Rahmenbedingungen<br />
Im Hinblick auf die Risikosituation der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> stand das Jahr <strong>2012</strong> im Zeichen der Konsolidierung<br />
und Stabilisierung.<br />
Mit der Genehmigung des überarbeiteten Plans zur Restrukturierung<br />
der <strong>Dexia</strong>-Gruppe durch die Europäische Kommission<br />
vom 28. Dezember <strong>2012</strong> erhielt die Gruppe – und mit ihr<br />
die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> – einen nachhaltig stabilen<br />
Rahmen für die weitere Geschäftstätigkeit. Zudem profitierte<br />
die Bank von den erfolgreichen Bemühungen der Politik<br />
zur Eindämmung der Staatsschuldenkrise, welche, unterstützt<br />
durch entschlossene Signale und Maßnahmen der EZB, eine<br />
wesentliche Verminderung der Risikoprämien insbesondere für<br />
Forderungen gegen staatliche Stellen der Euro-Peripheriestaaten<br />
zur Folge hatten.<br />
Im Rahmen des jährlich stattfindenden Risikoinventurprozesses<br />
wurden auf Gesamtbankebene sowie auch auf der Ebene des<br />
Deckungsstocks alle mit dem Geschäft der Bank verbundenen<br />
quantifizierbaren und nicht quantifizierbaren Risiken identifiziert<br />
und anschließend bezüglich ihrer Auswirkungen auf die<br />
Vermögens-, Ertrags- und Liquiditätslage der Bank beurteilt. In<br />
diesen regelmäßigen Prozess wurden alle relevanten Organisationseinheiten<br />
der Bank einbezogen. Als wesentlich wurden unter<br />
anderem Adressenausfallrisiken, Zinsänderungsrisiken, Liquiditätsrisiken,<br />
Spreadrisiken und operationelle Risiken eingestuft.<br />
Für ihr großes Engagement sprechen wir allen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern unseren Dank und unsere Anerkennung aus.<br />
Hinsichtlich dieser Risiken verfügt die Bank über ein angemessenes<br />
Risikosteuerungsverfahren zur Identifikation, Erfassung,<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 25
ericht des Vorstands<br />
Messung, Analyse und Bewertung von Risiken sowie zur laufenden<br />
Risikoüberwachung. Es stellt den Entscheidungsträgern<br />
die erforderlichen Informationen zur aktiven Steuerung der<br />
Risiken zur Verfügung.<br />
Ausgehend von der Geschäftsstrategie sowie den Ergebnissen der<br />
Risikoinventur hat der Vorstand eine Risikostrategie sowohl für<br />
die Gesamtbank als auch für den Deckungsstock festgelegt. In<br />
dieser werden – unterteilt in Teilstrategien für die unterschiedlichen<br />
Risikoarten und Risikodimensionen – die Ziele der Risikosteuerung<br />
und die jeweiligen Maßnahmen zur Risikobegrenzung<br />
aufgezeigt.<br />
Die geschäftsstrategische Ausrichtung der Bank hat zu einer<br />
Konzentration der Kreditrisiken auf den deutschen Markt geführt.<br />
Rund 60 % des Portfolios entfallen auf Kreditnehmer in<br />
<strong>Deutschland</strong>. Weitere Konzentrationen auf Staatenebene betreffen<br />
die Länder Italien und Belgien (9,5 % bzw. 10,4 % des Portfolios).<br />
In einem zu diesem Thema erstellten Fachkonzept werden<br />
die vorhandenen Risikokonzentrationen definiert und der Umgang<br />
mit wesentlichen Risikokonzentrationen wird dargestellt.<br />
Als Teil der <strong>Dexia</strong>-Gruppe übernimmt die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> – sofern angemessen und sinnvoll – die einheitlichen<br />
Definitionen, Richtlinien und Verfahren der <strong>Dexia</strong>-<br />
Gruppe zur Identifikation, Erfassung, Messung, Analyse und<br />
Bewertung von Risiken. Dies ermöglicht eine konsistente Einbindung<br />
der Bank in das Risikomanagement der <strong>Dexia</strong>-Gruppe.<br />
Die risikopolitischen Leitlinien und Strukturen sind im Organisationshandbuch<br />
dargelegt, das allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
über das bankinterne Intranet zur Verfügung steht. Es<br />
bildet die Grundlage für eine einheitliche Bearbeitung und bankinterne<br />
Kommunikation aller wesentlichen Risikoarten und unterstützt<br />
die zielgerichtete Risikosteuerung der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />
<strong>Deutschland</strong>.<br />
Risikotragfähigkeitskonzept<br />
Die Bank hat im Jahr <strong>2012</strong> ein Risikotragfähigkeitskonzept auf<br />
stand-alone-Basis entwickelt, umgesetzt und vollständig in das<br />
bestehende Risikomanagementsystem der Bank integriert. Neben<br />
dem bereits im Einsatz befindlichen ECAP-Modell (ECAP =<br />
Economic Capital), welches dem Ziel der Kapitalallokation auf<br />
<strong>Dexia</strong>-Gruppenebene dient, verfügt die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> nun über eine vollständig eigenständige Risikotragfähigkeitsberechnung<br />
zur internen Risikosteuerung.<br />
Im Rahmen des ECAP-Modells erfolgt die ökonomische Messung<br />
des Risikokapitalbedarfs nach einem Portfolioansatz, der –<br />
unter Annahme eines Betrachtungshorizonts von einem Jahr und<br />
einem Konfidenzniveau von 99,90 % (Vorjahr: 99,70 %) – Korrelations-<br />
und Diversifikationseffekte zwischen den einzelnen Risikopositionen<br />
berücksichtigt.<br />
Die Risikodeckungsmasse wird nach dem Fortführungsansatz<br />
bzw. Going-Concern-Ansatz bestimmt. Mithin wird jener Teil<br />
der regulatorischen Eigenmittel, der mindestens zur Erfüllung<br />
der bankaufsichtlichen Mindesteigenkapitalanforderungen gemäß<br />
Solvabilitätsverordnung (SolvV) notwendig ist, nicht im<br />
Risikotragfähigkeitskonzept der Bank berücksichtigt.<br />
Das nach den Regeln der <strong>Dexia</strong>-Gruppe ermittelte ECAP wird<br />
an die besonderen Anforderungen der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> und die Rechnungslegung nach HGB angepasst und<br />
in eine zweite Kennzahl überführt (Earnings at Risk oder EaR),<br />
die zusätzlich bilanzielle Gesichtspunkte berücksichtigt.<br />
Sowohl das ECAP als auch die EaR werden einer jeweils vergleichbaren<br />
Kapitalbasis, nämlich den AFR (Available Financial Resources)<br />
bzw. den AFR lokal, gegenübergestellt. Für die Quotienten<br />
ECAP/AFR bzw. EaR/AFR lokal ist ein Schwellenwert von derzeit<br />
75 % definiert, bei dessen Überschreiten eine Benachrichtigung<br />
von Vorstand und Aufsichtsrat ausgelöst wird. Die Limitausnutzung<br />
zum 31. Dezember <strong>2012</strong> betrug für die Kennzahl ECAP/<br />
AFR 34 % (Vorjahr: 22 %) bzw. für die Kennzahl EaR/AFR lokal<br />
56 % (Vorjahr: 34 %).<br />
Die Risikotragfähigkeit auf stand-alone-Basis wird sowohl nach<br />
dem Going-Concern-Ansatz als auch nach dem Liquidationsansatz<br />
ermittelt. Dabei legt die Bank in beiden Ansätzen ein Konfidenzniveau<br />
von 99,29 % zugrunde. Der Betrachtungszeitraum<br />
beträgt 12 Monate rollierend. Risikoreduzierende Diversifikationseffekte<br />
werden nicht berücksichtigt. Für die interne Risikosteuerung<br />
stellt die Going-Concern-Sichtweise die prioritäre<br />
Betrachtung dar. Diese Perspektive wird auch zur Ableitung von<br />
Limiten herangezogen. Die Liquidationssicht ist eine ergänzende<br />
Betrachtung.<br />
Risikobeträge werden für das Adressenausfallrisiko (Kreditrisiko),<br />
das Marktpreisrisiko (allgemeines Zinsrisiko, das Spreadrisiko,<br />
so genannte „Risks not in VaR“), das Fundingrisiko (Refinanzierungsrisiko)<br />
und das operationelle Risiko ermittelt, wobei neben<br />
wahrscheinlichkeitsbedingten Messmethoden auch Szenariobetrachtungen<br />
oder Risikopuffer eingesetzt werden. Weitere Risikoarten<br />
werden angemessen berücksichtigt, indem nur ein Teil<br />
des gesamten Risikodeckungspotenzials auf die oben genannten<br />
26 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
ericht des Vorstands<br />
Risikoarten verteilt wird. Den kalkulierten Risikobeträgen wird<br />
im Going-Concern-Ansatz ein Deckungspotenzial gegenübergestellt,<br />
welches durch das regulatorisch nicht gebundene Eigenkapital<br />
und das operativ geplante Ergebnis der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> bestimmt ist.<br />
Bezogen auf den Going-Concern-Ansatz ist die Risikotragfähigkeit<br />
stand-alone per Q4 <strong>2012</strong> gegeben. Sämtliche Limite pro Risikokategorie<br />
wurden ebenfalls eingehalten.<br />
Diverse Einzelreports zu allen relevanten Risikoarten geben<br />
detailliert Aufschluss über die wesentlichen Risikotreiber für<br />
Veränderungen im Zeitablauf. Damit stellen sie wichtige Informationen<br />
für das interne Risikomanagement sowohl auf<br />
Gesamtbank- als auch auf Einzelrisikoebene zur Verfügung.<br />
Das Adressenausfallrisiko im Deckungsstock wird mit einem<br />
Limitsystem begrenzt, das einen maximalen oder Mindestanteil<br />
des Deckungsstocks pro Ratingintervall vorschreibt. Der Schwerpunkt<br />
des Deckungsstocks liegt auf qualitativ hochwertigen<br />
Aktiva innerhalb des Ratingintervalls AAA bis A+. Darüber hinaus<br />
wird das Volumen an Deckungsstockaktiva mit einem Non-<br />
Investment-Grade-Rating limitiert.<br />
Stresstests<br />
Stress-Szenarien sind ein wichtiger und fester Bestandteil des<br />
Risikomanagement-Prozesses der Bank, um Risikokonzentrationen<br />
und mögliche Eigenkapitalunterdeckungen aufzudecken.<br />
Sie schaffen Transparenz über die Auswirkungen außergewöhnlicher,<br />
aber plausibler Ereignisse.<br />
Risikomanagementsystem<br />
Die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> unterhält ein Risikocontrolling-<br />
und Risikomanagementsystem zur Identifikation,<br />
Erfassung, Messung, Analyse und Bewertung von Risiken sowie<br />
zur laufenden Risikoüberwachung und Risikosteuerung, welches<br />
kontinuierlich weiterentwickelt wird. Sämtliche Belange der aufsichtsrechtlichen<br />
Anforderungen (z. B. MaRisk, CRD IV, Basel III)<br />
werden in Bezug auf die Risikokategorien Adressenausfall-,<br />
Marktpreis-, Liquiditäts- und operationelle Risiken inhaltlich<br />
betreut, organisiert und koordiniert. Ziel ist es, auf der Grundlage<br />
dieses Risikoüberwachungs- und Frühwarnsystems die Risikotragfähigkeit<br />
der Bank laufend sicherzustellen.<br />
Die Verantwortung für die Messmethoden und die Weiterentwicklung<br />
der eingesetzten Modelle sowie für das Berichtswesen<br />
an den Vorstand, den Aufsichtsrat und die Muttergesellschaft<br />
obliegt dem Risikomanagement. Die Prüfung der Geschäftsprozesse<br />
sowie der Wirksamkeit und Angemessenheit der Risikomanagementsysteme<br />
gemäß den MaRisk wird von der Internen<br />
Revision unterstützt.<br />
Als Pfandbriefbank gelten für die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
die Regelungen des Pfandbriefgesetzes. Dieses fordert ein<br />
geeignetes Risikomanagementsystem, das die Identifizierung,<br />
Beurteilung, Steuerung und Überwachung sämtlicher mit dem<br />
Pfandbriefgeschäft verbundenen Risiken sicherstellt. Hierfür<br />
nimmt die Bank monatliche Bestandsabgrenzungen sowohl für<br />
die Deckungsmasse als auch für den Pfandbriefumlauf als Grundlage<br />
für die Steuerung der Zinsänderungs-, Adressenausfall-, Währungs-<br />
und Liquiditätsrisiken im Pfandbriefgeschäft vor.<br />
Für die Risikoarten Marktpreis- und Liquiditätsrisiken kalkulierte<br />
die Bank im Berichtsjahr die nach MaRisk erforderlichen<br />
Stresstests auf täglicher Basis. Daneben werden vierteljährlich historische<br />
Stresstests für sämtliche Einzelrisikoarten (Kreditrisiko,<br />
Zinsrisiko, Spreadrisiko, Refinanzierungsrisiko und operationelles<br />
Risiko) durchgeführt. Ferner liegt ein besonderes Augenmerk auf<br />
dem hypothetischen Gesamtbankstresstest, dem risikoartenübergreifend<br />
ein Szenario „Staatsschuldenkrise“ zugrunde liegt. Als<br />
Ergänzung dazu wird jährlich auf Basis des Gesamtbankstresstests<br />
untersucht, welche Ereignisse pro Risikoart die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> in ihrer Überlebensfähigkeit gefährden<br />
könnten (inverser Stresstest).<br />
Die Ergebnisse dieser Stresstests werden bei der Gesamtbeurteilung<br />
der Risikotragfähigkeit berücksichtigt mit der Folge, dass sie Grundlage<br />
für die Ergreifung von Maßnahmen zur verschärften Risikoüberwachung<br />
sein können. Als Handlungsmöglichkeiten kommen zum<br />
Beispiel eine verschärfte Überwachung der Risiken, Limitanpassungen<br />
oder Anpassungen der geschäftspolitischen Ausrichtung in Frage.<br />
Sämtliche Stress-Szenarien (inklusive Methoden, Umsetzung, Parametrisierung)<br />
hat die Bank in einem umfangreichen Fachkonzept<br />
für alle Risikoarten dokumentiert.<br />
Daneben hat die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> Maßnahmen<br />
zur Identifizierung, Überwachung und Steuerung von Risikokonzentrationen<br />
in einem weiteren Fachkonzept zusammengefasst.<br />
Demnach wird zur quantitativen Steuerung und<br />
Überwachung von Konzentrationen im Kreditrisikobereich das<br />
bestehende Portfolio quartalsweise mittels eines Herfindahl-Index<br />
auf verschiedenen Aggregationsebenen analysiert. Umfangreiche<br />
Analysen auf der Basis qualitativer und quantitativer Kri-<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 27
ericht des Vorstands<br />
terien geben Auskunft über mögliche Klumpenrisiken. Daneben<br />
wird ein umfassender Report über mögliche Konzentrationen<br />
beim Liquiditäts-, Refinanzierungs- und Marktpreisrisiko erstellt.<br />
Marktpreisrisiken<br />
Wesentlicher Bestandteil der Geschäftspolitik der <strong>Dexia</strong><br />
<strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> ist die weitgehende Vermeidung<br />
von Marktpreisrisiken. Zinsänderungsrisiken werden durch Zinsswaps<br />
abgesichert und durch geringe Limite weitgehend begrenzt.<br />
Fremdwährungsrisiken und offene Optionspositionen werden<br />
grundsätzlich durch den Abschluss von Sicherungsgeschäften im<br />
Microhedge abgesichert. Geschäfte, die mit anderen Marktpreisrisiken,<br />
wie zum Beispiel Aktienrisiken, verbunden sind, zählen<br />
nicht zum Geschäftsfeld der Bank.<br />
Als zentrale Steuerungsgrößen der Zinsänderungsrisiken stehen<br />
dem Management zwei auf der Basis der Marktwertmethode ermittelte<br />
risikorelevante Kennziffern zur Verfügung: der Basis-Point-<br />
Value (BPV bzw. PV01) sowie der Value-at-Risk (VaR). Der BPV<br />
beschreibt die potenzielle Barwertveränderung des Gesamtportfolios<br />
bei einer parallelen Änderung der Zinssätze aller Fristigkeiten<br />
um 100 Basispunkte, der PV01 bei einem Anstieg um 1 Basispunkt<br />
pro definiertes Laufzeitband.<br />
Beim Value-at-Risk (VaR) wird der maximale erwartete Verlust<br />
unter normalen Marktbedingungen innerhalb eines festgelegten<br />
Haltezeitraumes mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit ermittelt.<br />
Die Bank ermittelt täglich den VaR insbesondere auf der<br />
Basis eines Konfidenzniveaus von 99 % und einer Haltedauer<br />
von zehn Tagen. Die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> hat unterschiedliche<br />
Subportfolios angelegt, je nachdem, ob hinsichtlich<br />
der Zinsstrategie längerfristige Trends verfolgt werden sollen<br />
(Teilportfolio Local Balance Sheet Management, Local BSM)<br />
oder ob es eher um die Ausnutzung kurzfristiger Marktgegebenheiten<br />
geht (Teilportfolio Cash & Liquidity Management, CLM).<br />
Auslastung auf gesamtlimit<br />
Limit +/- 100 BPV in Mio. Euro<br />
Limit VaR 99/10 in Mio. Euro<br />
Cash-Liquidity-Management<br />
Local BSM<br />
40<br />
5<br />
5,5<br />
–<br />
Darüber hinaus sind festgelegte Laufzeitbereiche des Zinsänderungsrisikos (PV01) limitiert.<br />
Value-at-Risk/BPV<br />
VaR (99 %, 10 Tage)<br />
CLM<br />
+ 100 BPV in Mio. Euro<br />
- 100 BPV in Mio. Euro<br />
Ø <strong>2012</strong><br />
0,6<br />
-11,8<br />
11,8<br />
Min. <strong>2012</strong><br />
0,0<br />
-29,8<br />
-10,8<br />
Max. <strong>2012</strong><br />
2,2<br />
10,8<br />
29,8<br />
Ultimo<br />
0,1<br />
-9,2<br />
9,2<br />
Value-at-Risk/BPV<br />
VaR (99 %, 10 Tage)<br />
Local BSM<br />
+ 100 BPV in Mio. Euro<br />
- 100 BPV in Mio. Euro<br />
Ø <strong>2012</strong><br />
0,3<br />
-0,6<br />
0,9<br />
Min. <strong>2012</strong><br />
0,1<br />
-4,7<br />
-2,2<br />
Max. <strong>2012</strong><br />
1,1<br />
2,3<br />
5,3<br />
Ultimo<br />
0,1<br />
0,3<br />
-0,1<br />
28 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
ericht des Vorstands<br />
Die Steuerung der kurzfristigen Zinsänderungsrisiken bis zu<br />
einem Jahr (CLM) wurde mit 40,0 Mio. Euro (ab 01.01.2013:<br />
25,0 Mio. Euro) im +/-100 BPV sowie mit 5,5 Mio. Euro<br />
(ab 01.01.2013: 3,5 Mio. Euro) im VaR limitiert (Tabelle 14). Die<br />
langfristigen Zinsänderungsrisiken (Local BSM) werden mit<br />
5,0 Mio. Euro beim +/-100 BPV begrenzt. Darüber hinaus sind<br />
für BSM festgelegte Laufzeitbereiche des Zinsänderungsrisikos<br />
(PV01) limitiert. Auch die Zinssensitivitäten der Credit Spreads<br />
werden täglich gemessen. Eine separate Limitierung erfolgt nicht.<br />
Auf der Grundlage der genannten Annahmen ergaben sich<br />
folgende Werte (Tabellen 15 und 16).<br />
Dabei obliegt dem Asset-Liability-Management-Komitee der<br />
<strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> die strategische Zinsrisikosteuerung.<br />
In einer monatlichen Sitzung legen die Mitglieder<br />
des Komitees die taktische Asset Allocation (Auslastung, Laufzeitbereiche<br />
etc.) fest.<br />
Die Bank führt regelmäßig Stresstests für alle wesentlichen<br />
Risiken unter Einbeziehung aller relevanten Positionen durch.<br />
Zur aktiven Risikoabsicherung nutzt die Bank derivative Finanzinstrumente.<br />
Zinsswaps werden sowohl in der Mikro- als auch in<br />
der Makrosteuerung verwendet. Optionen dienen ausschließlich<br />
zur Absicherung von Grundgeschäften.<br />
Als weitere wichtige Steuerungsgröße wird der sogenannte Portfolio<br />
Present Value (PPV) verwendet, der täglich ermittelt und<br />
an die Entscheidungsträger berichtet wird. Hierzu werden die<br />
Barwerte sämtlicher zinstragender bilanzieller und außerbilanzieller<br />
Positionen zusammengefasst und durch andere Aktiva sowie<br />
in deren Zusammenhang stehende Bilanzpositionen ergänzt.<br />
Der PPV stellt eine Indikation über die Entwicklung des Portfoliowertes<br />
unter Annahme des „Going Concern“ dar. Sofern das<br />
Verhältnis von Kernkapital und PPV einen definierten Schwellenwert<br />
unterschreitet, hat dies eine unverzügliche Information<br />
an den Vorstand und an den Aufsichtsrat zur Folge. Ergänzt wird<br />
der PPV durch den Portfolio Market Value (PMV), der zusätzlich<br />
die Credit Spreads der Aktiv- und Passivseite berücksichtigt<br />
und somit ein Liquidationsszenario darstellt, sowie durch den<br />
Szenario-PPV, der zusätzlich die Annahme erhöhter Kosten zur<br />
Schließung von Funding Gaps berücksichtigt.<br />
Die für die Steuerung von Marktpreisrisiken verantwortliche Abteilung<br />
Treasury wird durch einen Risikobericht täglich über die<br />
Entwicklung des Marktrisikos, die Limitauslastungen sowie die<br />
gesamtbankbezogene Wertentwicklung informiert.<br />
Die Bewertungseffekte aus Veränderungen der Credit Spreads<br />
werden in der Bank regelmäßig gemessen. Die dazu verwendeten<br />
Marktdaten für Credit Spreads werden hierfür entsprechend<br />
aktualisiert.<br />
Adressenausfallrisiken<br />
Das Adressenausfallrisiko beschreibt das Risiko, dass ein Kreditnehmer<br />
seine Verpflichtungen gegenüber der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> ganz oder teilweise nicht erfüllen kann.<br />
Zur Begrenzung von Adressenausfallrisiken werden vom Vorstand<br />
in Abstimmung mit dem <strong>Dexia</strong>-Konzern eindeutige Kreditlinien<br />
und Kreditkompetenzregelungen für sämtliche Kontrahenten<br />
festgelegt.<br />
Der Abschluss von Derivategeschäften setzt voraus, dass mit dem<br />
Kontrahenten ein Deutscher Rahmenvertrag bzw. ISDA-Vertrag<br />
rechtsverbindlich abgeschlossen wurde. Eine weitere Voraussetzung<br />
ist das Vorliegen einer rechtsverbindlich abgeschlossenen,<br />
den Standards der Bank entsprechenden Sicherheitenvereinbarung<br />
(CSA). Die Höhe der ausgetauschten Collaterals wird täglich<br />
überwacht. Eine ausführliche Information über die Höhe<br />
und die Struktur der geleisteten Sicherheiten erfolgt wöchentlich<br />
in der Vorstandssitzung. Zum 31. Dezember <strong>2012</strong> bestand für<br />
die Bank eine Nettozahlerposition in Höhe von 2,7 Mrd. Euro<br />
(Vorjahr: 3,4 Mrd. Euro).<br />
Die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> hat vor dem Hintergrund<br />
der Staatsschuldenkrise sämtliche Kreditlinien für das<br />
Eingehen neuer Länderrisiken eingefroren. Zudem werden alle<br />
Länderexposures gesondert überwacht, die aufgrund definierter<br />
Kriterien (u. a. Abwertung des Länderratings um drei Stufen, Erreichen<br />
eines Ratings von BB- oder schlechter) auf der Überwachungsliste<br />
der Bank geführt werden.<br />
Die umfassenden Berechnungen für die Kreditlinienauslastungen<br />
werden täglich vom Credit Risk Management bereitgestellt und<br />
überwacht. Eventuelle Überschreitungen von Kreditlinien werden<br />
dem Vorstand umgehend angezeigt, der über geeignete Maßnahmen<br />
entscheidet.<br />
Eine angemessene Aufbau- und Ablauforganisation im Bereich<br />
Credit Risk Management ist sowohl auf Seiten der Kreditanalyse<br />
als auch auf Seiten der Kreditbearbeitung qualitativ und quantitativ<br />
entsprechend den Anforderungen an die Geschäftsfelder<br />
der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> gewährleistet. Die nach<br />
MaRisk geforderte Dokumentation wird eingehalten.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 29
ericht des Vorstands<br />
Die bisherige Geschäftsstrategie der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
spiegelt sich unmittelbar in der Struktur ihrer Aktiva wider:<br />
Rund 85 % der Aktiva der Bank sind deckungsstockfähig, ein großer<br />
Teil davon EZB- bzw. repofähig. Über 90 % aller Aktiva weisen<br />
per 31. Dezember <strong>2012</strong> ein (internes) Rating von A- oder besser auf.<br />
Für alle Kundengruppen bestehen adäquate Risikoklassifizierungssysteme<br />
(Ratings). Das Portfoliomanagement fokussiert<br />
sich aufgrund der Struktur der bestehenden Geschäfte auf eine regional<br />
diversifizierende und bonitätsklassenbezogene Steuerung.<br />
Die nachfolgenden Maßnahmen dienen der Begrenzung des<br />
Adressenausfallrisikos:<br />
• Kreditlinieneinräumung bzw. Einzelkreditvergabe in Abhängigkeit<br />
vom Risikogehalt<br />
• Kreditlinienüberwachung<br />
• Überwachung des Kreditausfallrisikos<br />
• Verfahren zur Risikofrüherkennung<br />
• Identifizierung, Analyse und Steuerung von Länderrisiken<br />
• Berichterstattung über externe und interne Ratingänderungen<br />
Über das Adressenausfallrisiko und die zu seiner Begrenzung<br />
ergriffenen Maßnahmen wird regelmäßig an den Vorstand und<br />
den Aufsichtsrat berichtet.<br />
Kredit-Exposure in ausgewählten europäischen Ländern<br />
Das gesamte nominale Kredit-Exposure der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> gegenüber staatlichen Stellen in den Ländern<br />
Griechenland, Irland, Italien, Portugal, Spanien, Ungarn und<br />
Zypern ist in der Tabelle 17 dargestellt (Stand 31.12.<strong>2012</strong>).<br />
Die Bestände gliedern sich folgendermaßen: (Tabelle 18).<br />
Im Januar <strong>2012</strong> hat die Bank das Griechenland-Portfolio über<br />
1,2 Mrd. Euro an die <strong>Dexia</strong> Crédit Local veräußert. Dieses<br />
Exposure wurde von der <strong>Dexia</strong> Crédit Local, die 100 % der Anteile<br />
an der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> hält, vollumfänglich<br />
garantiert. Die Garantie erstreckte sich auf die vollständige<br />
und termingerechte Zahlung sämtlicher Zins- und Kapitalfälligkeiten.<br />
Nach dem Verkauf wurde die bestehende Garantievereinbarung<br />
mit der <strong>Dexia</strong> Crédit Local mit sofortiger Wirkung gekündigt.<br />
Zugleich endeten alle Rechte und Pflichten aus der Garantievereinbarung<br />
und damit auch die Verpflichtung der Bank zur<br />
Zahlung weiterer Garantiegebühren.<br />
Liquiditätsrisiken<br />
Die Quantifizierung der Adressenausfallrisiken erfolgt mittels eines<br />
Kreditportfoliomodells (CVaR, Typ CreditMetrics) im Rahmen der<br />
halbjährlichen ECAP-Berechnung. Darüber hinaus wird im Rahmen<br />
der Risikotragfähigkeitsberechnung auf stand-alone-Basis (CVaR,<br />
Typ Gordy) eine Szenariorechnung zu Adressenausfallrisiken anhand<br />
eines Kreditausfallmodells ausgeführt. Die Ergebnisse werden<br />
einer detaillierten Plausibilitäts- und Entwicklungsanalyse unterzogen.<br />
Als Liquiditätsrisiko wird die Gefahr bezeichnet, dass die Bank<br />
ihren gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen<br />
nicht zeitgerecht oder nicht vollständig nachkommen kann.<br />
Als wichtiges Instrument der Liquiditätssteuerung wird täglich<br />
eine Liquiditätsvorausschau erstellt, die für die nächsten<br />
180 Tage einen Überblick über die Liquiditätsbewegungen gibt.<br />
Kreditexposure gegenüber öffentlichen Stellen in ausgewählten europäischen Ländern (Mio. EURO)<br />
Land<br />
Staat<br />
Unterstaatliche Stellen<br />
Sonstige<br />
Summe<br />
Reverse Repo<br />
(ohne direktes Kreditrisiko)<br />
davon in der Deckungsmasse<br />
für Öffentliche Pfandbriefe<br />
Griechenland<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
Irland<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
Italien<br />
3.053<br />
386<br />
195<br />
3.634<br />
441<br />
2.495<br />
Portugal<br />
455<br />
125<br />
268<br />
848<br />
0<br />
300<br />
Spanien<br />
19<br />
124<br />
675<br />
817<br />
694<br />
391<br />
Ungarn<br />
272<br />
0<br />
0<br />
272<br />
0<br />
272<br />
Zypern 1<br />
40<br />
0<br />
0<br />
40<br />
0<br />
0<br />
GESAMT<br />
3.839<br />
634<br />
1.139<br />
5.612<br />
1.135<br />
3.458<br />
1<br />
Das Exposure wurde bis Februar 2013 vollständig veräußert.<br />
30 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
ericht des Vorstands<br />
Darüber hinaus ermittelt das Market Risk Management die kurzfristigen<br />
Liquiditätsrisiken, indem die definierte Liquiditätsreserve<br />
dem kumulierten Liquiditätsbedarf des folgenden Monats<br />
gegenübergestellt wird (Liquiditätsposition). Diese Liquiditätsposition<br />
wird täglich auch unter verschiedenen Stressszenarien<br />
(institutseigener Stress, marktweiter Stress, kombinierter<br />
Stress) gemäß MaRisk BTR 3.2 bestimmt. Ein Eskalationsprozess<br />
sorgt dafür, dass im Falle des Erreichens einer definierten<br />
Grenze die unverzügliche Information des Vorstands der Bank<br />
sichergestellt ist, damit rechtzeitig geeignete Maßnahmen ergriffen<br />
werden können. Weiterhin wird monatlich eine kurzfristige<br />
(90 Tage) sowie eine langfristige (10 Jahre) Liquiditätsvorausschau<br />
erstellt.<br />
Wichtigstes Instrument der Bank zur Beschaffung langfristiger<br />
Liquiditätsmittel ist der Öffentliche Pfandbrief, der durch die im<br />
Deckungsstock registrierten Deckungswerte besichert ist. Weitere<br />
von der Bank genutzte Instrumente der besicherten Liquidätsbeschaffung<br />
sind Offenmarktgeschäfte mit der Deutschen<br />
Bundesbank sowie Wertpapierpensionsgeschäfte mit anderen<br />
Banken und der Eurex.<br />
Zur unbesicherten Liquiditätsaufnahme begibt die Bank<br />
Schuldscheindarlehen und nimmt Einlagen von kommunalen<br />
Kunden und anderen Anlegern an. Darüber hinaus stellt die<br />
<strong>Dexia</strong>-Gruppe im Bedarfsfall unbesicherte Liquidität zur Verfügung.<br />
Nachdem die Bank zum Jahresende 2011 noch unbesicherte<br />
Mittel über 4.930 Mio. Euro bei der <strong>Dexia</strong>-Gruppe<br />
aufnehmen musste, verringerte sich die Inanspruchnahme aufgrund<br />
der Ausweitung des Einlagengeschäfts zum Ende des Berichtsjahres<br />
auf null. Dadurch hat die Abhängigkeit der Bank<br />
von der Liquiditätsbereitstellung durch die <strong>Dexia</strong>-Gruppe erheblich<br />
abgenommen. In diesem Zusammenhang ist anzumerken,<br />
dass der von der <strong>Dexia</strong> Crédit Local am 28. Februar 2011 ausgestellte<br />
Letter of Support eine rechtsverbindliche Zusage enthält,<br />
mögliche Liquiditätsengpässe der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> auszugleichen. Im Oktober <strong>2012</strong> wurde zudem<br />
die Liquiditätsfazilität in Höhe von 2,0 Mrd. Euro um ein weiteres<br />
Jahr prolongiert.<br />
Operationelle Risiken<br />
Die Bank definiert in Anlehnung an die Definition der <strong>Dexia</strong>-<br />
Gruppe das operationelle Risiko als das Risiko von direkten<br />
oder indirekten Verlusten, die infolge der Unangemessenheit<br />
oder des Versagens von internen Verfahren und Systemen, von<br />
Menschen oder infolge externer Ereignisse eintreten und finanzielle<br />
oder nicht-finanzielle Auswirkungen haben. Diese<br />
Definition beinhaltet auch das Reputations- und das rechtliche<br />
Risiko, schließt aber das strategische Risiko aus. Ziel der<br />
Bank ist die Früherkennung, die Erfassung und die Bewertung<br />
der operationellen Risiken sowie deren Überwachung<br />
und Begrenzung. Als melderelevant gelten jene schlagend<br />
gewordenen operationellen Risiken, die einen Verlust oder<br />
einen Gewinn von mehr als 1.000 Euro verursacht haben. Fälle<br />
mit erheblichen nicht-finanziellen Auswirkungen werden ebenfalls<br />
berücksichtigt.<br />
Zur Erfassung, Bewertung, Überwachung und Historisierung<br />
von operationellen Risiken nutzt die Bank eine konzernweit<br />
eingesetzte Software. Im Falle von eingetretenen Schäden sind<br />
die beteiligten Stellen aufgefordert, die betroffenen Geschäftsprozesse<br />
zu analysieren, den Schaden zu beziffern und Vorschläge<br />
zu deren künftiger Vermeidung zu erarbeiten. Im Rahmen<br />
eines Eskalationsprozesses erfolgt eine unverzügliche<br />
Information zu eingetretenen Schadensfällen an den Gesamtvorstand<br />
sowie die Innenrevision.<br />
Land<br />
Darlehen<br />
in Mio. Euro<br />
Wertpapiere<br />
Anlagevermögen<br />
in Mio. Euro<br />
durchschnittliche<br />
gewichtete Restlaufzeit<br />
in Jahren<br />
Im Rahmen eines vierteljährlich tagenden Operational Incidents<br />
Committee werden die aufgetretenen Schadensfälle und<br />
Griechenland<br />
Irland<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
Risiken erneut mit dem Vorstand und der Innenrevision erörtert.<br />
Die Erfassung der gemeldeten Schadensfälle erfolgt durch<br />
das Operational Risk Management der Bank. Im Jahr <strong>2012</strong> wur-<br />
Italien<br />
0<br />
3.634<br />
16,5<br />
den zwei Fälle gemeldet.<br />
Portugal<br />
225<br />
623<br />
Spanien<br />
124<br />
694<br />
Ungarn<br />
0<br />
272<br />
Zypern 1<br />
0<br />
40<br />
GESAMT<br />
349<br />
5.263<br />
1<br />
Das Exposure wurde bis Februar 2013 vollständig veräußert.<br />
12,9<br />
7,3<br />
3,2<br />
1,5<br />
Zur Identifizierung und Beurteilung operationeller Risiken<br />
werden jährlich im Rahmen des gruppeneinheitlichen „Risk &<br />
Control Self Assessment“-Programms (RCSA) Risikoinventuren<br />
durchgeführt. Die Ergebnisse der Risikoinventuren in den einzelnen<br />
Abteilungen werden nach Abschluss des RCSA-Prozesses<br />
dem Vorstand berichtet.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 31
ericht des Vorstands<br />
Im Bereich der IT-Infrastruktur und der Ablauforganisation<br />
sind zur Risikobegrenzung und -vermeidung Notfallpläne und<br />
Maßnahmenkataloge vorhanden. Darüber hinaus verfügt die<br />
Bank im Rahmen der Vorsorgeplanung zur Aufrechterhaltung<br />
des Geschäftsbetriebes in Krisensituationen über ein Notfallrechenzentrum.<br />
Operationelle Risiken werden unter Anwendung des Standardansatzes<br />
gemäß Basel II im Rahmen des Risikotragfähigkeitskonzeptes<br />
der Bank berücksichtigt.<br />
Zusammenfassende Darstellung der Risikosituation<br />
Mit dem neu entwickelten und vollständig in das Risikomanagementsystem<br />
integrierten Risikotragfähigkeitskonzept auf standalone-Basis<br />
steht der Bank ein Verfahren zur Verfügung, welches<br />
die Möglichkeiten der Risikoanalyse und Risikostreuung sowohl<br />
auf Gesamtbank- als auch auf Einzelrisikoebene erweitert.<br />
Risiken, die von erheblicher Bedeutung für die Einschätzung<br />
der Risikolage der Bank waren, wurden in den vorangegangenen<br />
Teilen des Risikoberichtes zutreffend erläutert.<br />
Allen erkennbaren Risiken wurde durch Einzelwertberichtigungen<br />
und Rückstellungen Rechnung getragen.<br />
Die Gesamtrisikosituation der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
hat sich im Jahr <strong>2012</strong> konsolidiert und stabilisiert.<br />
Mit der Genehmigung des überarbeiteten Plans zur Restrukturierung<br />
der <strong>Dexia</strong>-Gruppe durch die Europäische Kommission<br />
vom 28. Dezember <strong>2012</strong> erhielt die Gruppe – und mit ihr die<br />
<strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> – einen nachhaltig stabilen<br />
Rahmen für die weitere Geschäftstätigkeit.<br />
Zudem profitierte die Bank von den erfolgreichen Bemühungen<br />
der Politik zur Eindämmung der Staatsschuldenkrise, welche, unterstützt<br />
durch entschlossene Signale und Maßnahmen der EZB,<br />
eine wesentliche Verminderung der Risikoprämien insbesondere<br />
für Forderungen gegen staatliche Stellen der Euro-Peripheriestaaten<br />
zur Folge hatten.<br />
Durch die Übertragung des Griechenland-Portfolios über<br />
1,2 Mrd. Euro an die Muttergesellschaft <strong>Dexia</strong> Crédit Local<br />
hat sich das Kreditrisiko des verbleibenden Asset-Portfolios der<br />
Bank signifikant reduziert.<br />
Infolge des erfolgreichen Rückkaufs Öffentlicher Pfandbriefe über<br />
2,58 Mrd. Euro konnten Ungleichgewichte in der Laufzeitstruktur<br />
zwischen Deckung und Umlauf in nennenswertem Umfang<br />
verringert werden.<br />
Positiv auf die Liquiditätssituation der Bank wirkte sich der stetig<br />
angestiegene Bestand an Kundeneinlagen aus. Dadurch war<br />
die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> zum Jahresende <strong>2012</strong><br />
in der Lage, ihren unbesicherten Refinanzierungsbedarf ohne<br />
die Inanspruchnahme von Mitteln der <strong>Dexia</strong>-Gruppe zu decken.<br />
Für ein weiteres Jahr wurde im Oktober <strong>2012</strong> die von der <strong>Dexia</strong><br />
Crédit Local gewährte revolvierende Liquiditätsfazilität in Höhe<br />
von 2,0 Mrd. Euro prolongiert.<br />
Informationsmanagement<br />
Sämtliche risikobezogenen Informationen werden zentral im<br />
Risikomanagement erfasst, im Rahmen des Berichtswesens<br />
systematisch verarbeitet und den Entscheidungsträgern täglich –<br />
bei Bedarf auch untertägig – zur Verfügung gestellt. Die zuständigen<br />
Mitarbeiter haben durch das DV-System ebenfalls Zugang<br />
zu den Analyseergebnissen. Ein funktionsfähiger ziel- und empfängergerechter<br />
Informationsfluss sorgt bei den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> für ein<br />
hohes Maß an Risikobewusstsein.<br />
Basel III<br />
Unter der Bezeichnung Basel III hat der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht<br />
im Dezember 2010 ein neues Regelwerk zur Bankenregulierung<br />
mit dem Ziel vorgelegt, die Widerstandskraft des Bankensektors<br />
gegen Finanzkrisen zu stärken. Die nationale rechtliche<br />
Umsetzung in den EU-Staaten sollte ursprünglich bis Ende <strong>2012</strong><br />
abgeschlossen sein. Grundlage hierfür ist das von der Europäischen<br />
Kommission im Juli 2011 veröffentlichte „CRD IV Paket“, bestehend<br />
aus der Capital Requirements Directive (CRD IV) als Richtlinie<br />
sowie der Capital Requirements Regulation (CRR) als Verordnung.<br />
Darüber hinaus werden Regulatorische oder Implementierende<br />
Technische Standards (RTS, ITS) von der europäischen Bankenaufsichtsbehörde<br />
(EBA) entwickelt, die die gesetzlichen Vorgaben<br />
konkretisieren und ebenfalls direkt anzuwenden sind.<br />
Die schwierigen Verhandlungen auf EU-Ebene führten schließlich<br />
dazu, dass die Verabschiedung der EU-Umsetzung von Basel III auf<br />
das 2. Halbjahr 2013 oder sogar auf den 1. Januar 2014 vertagt wurde.<br />
Wesentliche Regelungsinhalte von Basel III sind strengere Eigenkapitaldefinitionen<br />
sowie höhere Anforderungen an die Eigen-<br />
32 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
ericht des Vorstands<br />
mittelausstattung, die Einführung neuer Liquiditätsstandards<br />
(Liquidity Coverage Ratio und Net Stable Funding Ratio) und die<br />
Vorgabe einer maximalen Verschuldungsquote (Leverage Ratio).<br />
und integrierten DV-gestützten Kontrollen. Darüber hinaus<br />
sind außerhalb der DV-gestützten Kontrollen weitere regelmäßige<br />
und einzelfallabhängige Kontrollen installiert.<br />
Wie bereits bei der Projektgruppe „Basel II“, ist die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> in die Projektgruppe „Basel III“ des<br />
<strong>Dexia</strong>-Konzerns eingebunden.<br />
Mit einer Kernkapitalquote von 21,8 % (bzw. von 21,5 % unter<br />
Berücksichtigung des Bilanzverlusts <strong>2012</strong> und der Herabsetzung<br />
der Rückzahlungsansprüche der Genussscheingläubiger) erfüllt<br />
die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> bereits heute die künftigen<br />
Basel III-Eigenmittelanforderungen.<br />
Nachtragsbericht<br />
Nach dem Abschluss des Geschäftsjahres <strong>2012</strong> sind keine Vorgänge<br />
von besonderer Bedeutung eingetreten, die eine andere Darstellung<br />
der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Bank erfordert hätten.<br />
Rechnungslegungsbezogenes internes Kontroll- und Risikomanagementsystem<br />
Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und<br />
Risikomanagementsystems ist es, die Einhaltung der Rechnungslegungsstandards<br />
und -vorschriften sicherzustellen und die Ordnungsmäßigkeit<br />
der Rechnungslegung einschließlich korrekter<br />
Abschlussinformationen zu gewährleisten.<br />
Die Abteilung Rechnungswesen ist verantwortlich für das Hauptbuch<br />
und die regelmäßige Überwachung und Anpassung der<br />
Rechnungslegung an gesetzliche sowie regulatorische Änderungen.<br />
Für die Bestandsführung der Bankgeschäfte in den<br />
Nebenbüchern und die technische Abwicklung ist die Abteilung<br />
Backoffice zuständig. Die Bewertung von Finanzinstrumenten<br />
erfolgt durch das Market Risk Management, die Bewertung von<br />
Kreditrisiken obliegt dem Credit Risk Management. Diese Informationen<br />
werden dem Abschlusserstellungsprozess folgend<br />
weiterverarbeitet. Die Verantwortlichkeiten sind im Organisationshandbuch<br />
geregelt. Es liegen Stellenbeschreibungen für<br />
sämtliche mit dem Rechnungslegungsprozess betrauten Mitarbeiter<br />
vor. Sie sind der Marktfolge zugeordnet. Die Dokumentation<br />
des Rechnungslegungsprozesses ist für sachkundige Dritte<br />
nachvollziehbar.<br />
Das Kontrollsystem der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
besteht einerseits in Form von organisatorischen Regelungen<br />
Die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> setzt die Software SAP<br />
ERP bzw. SAP-kompatible Module als integrierte Gesamtbanklösung<br />
ein. Damit wird ein ununterbrochener Datenfluss gewährleistet<br />
und Übertragungen in andere DV-Anwendungen<br />
bzw. manuelle Eingriffe werden weitgehend vermieden. Mittels<br />
eines anhand der Zuständigkeiten ausgerichteten Zugriffs- und<br />
Berechtigungskonzepts bestehen Kontrollen, um unbefugte Eingriffe<br />
in den Rechnungslegungsprozess zu verhindern. Weiterhin<br />
sind die Funktionen bei der Erfassung der Geschäfte der im<br />
Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess beteiligten Bereiche<br />
klar voneinander getrennt. Die Geschäfte werden vom Frontoffice<br />
im Nebenbuch erfasst und dann vom Backoffice im Wege<br />
des Vier-Augen-Prinzips geprüft und freigegeben (Deal Certainty<br />
Policy). Die weiteren Zwischen- und Endergebnisse der Verarbeitung<br />
der erfassten Daten werden mittels Abstimmungen im<br />
Wege von Zeitreihenanalysen und Soll-Ist-Vergleichen analysiert,<br />
durch eine enge Abstimmung zwischen Risikomanagement und<br />
Rechnungswesen auf Plausibilität geprüft und ggf. einzelfallbezogen<br />
betrachtet.<br />
Die Abteilung Rechnungswesen ist in den Neue-Produkte-Prozess<br />
eingebunden. Dadurch wird sichergestellt, dass eine regelkonforme<br />
und ordnungsgemäße Rechnungslegung von neuen,<br />
nicht routinemäßigen Geschäftsvorfällen erfolgt.<br />
Die Funktionsfähigkeit des rechnungslegungsbezogenen internen<br />
Kontroll- und Risikomanagementsystems wird durch regelmäßige<br />
prozessunabhängige Prüfungen der Internen Revision<br />
mit wechselnden Prüfungsschwerpunkten überwacht.<br />
Im Rahmen des Management-Informationssystems erfolgt eine<br />
zeitnahe Berichterstattung in Form von handelsrechtlichen Monatsabschlüssen<br />
bzw. quartalsweisen Segmentberichten an die<br />
Geschäfts- und Bereichsleitung. Der Vorstand unterrichtet mindestens<br />
quartalsweise den Aufsichtsrat und seine Ausschüsse regelmäßig<br />
über die aktuelle Geschäftsentwicklung. Außerdem erfolgt<br />
eine zeitnahe Information bei besonderen Ereignissen.<br />
Handelsbuch<br />
Die Bank fungiert seit dem 1. Januar 2004 als Handelsbuchinstitut<br />
und erfüllt die für Handelsbuchinstitute geltenden Vorschriften<br />
vollumfänglich.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 33
ericht des Vorstands<br />
Prognosebericht<br />
Allgemeine Entwicklung 2013<br />
Nach der ersten Ratssitzung der EZB im neuen Jahr am 10. Januar<br />
2013 stellte Präsident Mario Draghi im Rückblick auf die vergangenen<br />
sechs Monate „eine wesentliche Verbesserung der Stimmung<br />
an den Finanzmärkten und eine breit angelegte Stabilisierung der<br />
zyklischen Indikatoren“ fest. Zur Erläuterung verwies er auf gesunkene<br />
Anleiherenditen und CDS-Spreads, gestiegene Aktienkurse<br />
bei historisch geringer Volatilität, starke Kapitalzuflüsse in<br />
die Eurozone, gestiegene Einlagen bei den Banken der Peripherieländer<br />
und ein anhaltendes Schrumpfen der EZB-Bilanz. Anders<br />
als bei der vorhergehenden Sitzung am 6. Dezember <strong>2012</strong> hatte<br />
der EZB-Rat diesmal einstimmig entschieden, den Hauptrefinanzierungssatz<br />
bei 0,75 % zu belassen. Die Finanzmärkte legten den<br />
Beschluss als klares Signal der Zentralbank aus, von weiteren Leitzinssenkungen<br />
Abstand nehmen zu wollen.<br />
Prompt reagierten die auf historischen Tiefstständen notierenden<br />
Terminsätze am Geldmarkt mit deutlichen Ausschlägen<br />
nach oben. Der 9-Monats-Terminsatz für den 3-Monats-Euribor<br />
(Tiefststand 0,11 % am 07.12.<strong>2012</strong>) erreichte<br />
in der Spitze 0,52 % und schloss am 15. Februar 2013 mit<br />
0,37 %. Auch die Rendite zweijähriger Bundesanleihen, die<br />
noch zu Jahresbeginn leicht negativ notierte, stieg binnen<br />
kurzer Zeit auf 0,28 %. Begleitet wurde diese Bewegung<br />
von der Ankündigung der EZB (25.01.2013), dass insgesamt<br />
278 Banken mit einem Betrag von zusammen 137,2 Mrd.<br />
Euro von der erstmaligen Möglichkeit der Rückzahlung des Dreijahrestenders<br />
über 489,2 Mrd. Euro vom 22. Dezember 2011<br />
Gebrauch gemacht hatten. Damit gaben mehr als die Hälfte der<br />
beteiligten Häuser die langfristigen Zentralbankmittel vorzeitig<br />
zurück. Am Markt war ein Rückzahlungsbetrag in einer Spanne<br />
von lediglich 80 bis 100 Mrd. Euro erwartet worden. Die im Bankensystem<br />
insgesamt vorhandenen Überschussreserven sanken<br />
daraufhin von 590 Mrd. Euro auf 457 Mrd. Euro und erreichten<br />
zum 15. Februar 491 Mrd. Euro. Sie lagen damit jedoch noch<br />
deutlich über der 200-Mrd.-Euro-Grenze und damit auf einem<br />
Niveau, das die EZB als „akkommodierend“ ansieht.<br />
Mitte Januar 2013 rückte die ungelöste Finanzkrise Zyperns erneut<br />
in den Blickpunkt der Kapitalmärkte, als bekannt wurde, dass<br />
die Europäische Union und der Internationale Währungsfonds<br />
sich nicht auf die Modalitäten eines Rettungspaktes für die Republik<br />
im Mittelmeer einigen konnten. Am 25. Januar 2013 senkte<br />
Fitch Ratings die Bewertung Zyperns um zwei Stufen von BB- auf<br />
B und verwies zur Begründung auf die auf über 17 Mrd. Euro<br />
erhöhte Schätzung der Rettungskosten, die einen Schuldenstand<br />
von 140 % des Bruttoinlandsprodukts des Inselstaats zur Folge<br />
hätten. Stimmen aus <strong>Deutschland</strong> stellten die Systemrelevanz des<br />
1,1-Millionen-Einwohner-Staates für die Eurozone und damit<br />
gar die Notwendigkeit eines Rettungspakets in Frage. Im Deutschen<br />
Bundestag, der einem Hilfsprogramm für Zypern zustimmen<br />
muss, erscheint eine Mehrheit ohne die Stimmen der Opposition<br />
nicht sicher. Seitens der oppositionellen SPD wurde die<br />
Zustimmung an vier Bedingungen geknüpft: Konsolidierung des<br />
Bankensektors, Ergreifung von Maßnahmen gegen die vermutete<br />
Geldwäsche, Erhöhung der niedrigen Steuersätze und Einführung<br />
der Finanztransaktionssteuer. Unterdessen wurde bekannt, dass<br />
die Abschlussgespräche über die Hilfsmaßnahmen in den März<br />
2013 verschoben werden sollen, lange nach den am 17. Februar<br />
2013 stattfindenden zyprischen Präsidentschaftswahlen.<br />
Ungeachtet der Zypern-Krise gelang es Portugal, seinen ersten Auftritt<br />
auf dem Anleihemarkt seit Beantragung des Hilfsprogramms<br />
im April 2011 erfolgreich abzuschließen. Unterstützt durch Zeichnungswünsche<br />
kaufwilliger Investoren von rund 12 Mrd. Euro<br />
konnte die Aufstockung vom 23. Januar 2013 über 2,5 Mrd. Euro<br />
einer im Oktober 2017 fälligen Anleihe mit einem Swap-Spread<br />
von nur 395 Basispunkten platziert werden. Zwei Tage zuvor hatte<br />
Spanien einen ebenfalls deutlich überzeichneten zehnjährigen<br />
Bond über 7 Mrd. Euro mit einem Renditeaufschlag von 365 Basispunkten<br />
problemlos am Markt unterbringen können, während<br />
sich Italien in derselben Woche erfolgreich mit einem Titel über<br />
6 Mrd. Euro sogar in das fünfzehnjährige Laufzeitsegment vorwagte.<br />
Anlass zu verhaltenem Optimismus gaben auch die Januar-Werte<br />
wichtiger Frühindikatoren. Der von der EU erhobene „Economic<br />
Sentiment Indicator Eurozone“ stieg um 1,3 Punkte auf<br />
87,0 Punkte und lag damit um 2,7 Punkte über dem Vorjahrestiefststand<br />
vom Oktober <strong>2012</strong> (84,3 Punkte). Mit dieser Verbesserung<br />
bewegte sich der Index jedoch noch nicht auf einem<br />
Niveau, das in der Vergangenheit mit einem nachhaltigen Anstieg<br />
des Bruttoinlandsprodukts einherging. Auch zeigte sich in den<br />
Einzelwerten der Eurostaaten das unverändert große Konjunkturgefälle<br />
innerhalb der Eurozone. Im Vergleich deutlich besser<br />
schnitt der deutsche Ifo-Index ab, der im Januar 2013 mit einem<br />
unerwarteten Sprung von 102,4 Punkten auf 104,2 Punkte aufwartete.<br />
Mit diesem Wert drehte der gleitende Fünfmonatsdurchschnitt<br />
des Frühindikators nach oben, was gemeinhin den Beginn<br />
eines Aufschwungs signalisiert.<br />
Auch der Euro profitierte vom Abflauen der Staatsschuldenkrise und<br />
von den verbesserten Konjunkturaussichten der Eurostaaten. Gegenüber<br />
dem US-Dollar stieg er in der Spitze um 4,0 % zum Jahresendkurs.<br />
Zum 15. Februar 2013 erreichte er einen Stand von 1,336 USD.<br />
Der europäische Covered Bond-Markt startete in das neue Jahr<br />
34 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
ericht des Vorstands<br />
mit einem soliden Januar-Emissionsvolumen an Benchmark-<br />
Titeln über 20,3 Mrd. Euro. Dabei setzte sich der Trend zu geringeren<br />
Losgrößen fort: Lediglich drei der insgesamt 23 Neuemissionen<br />
wiesen ein Volumen von mehr als 1 Mrd. Euro auf,<br />
der Durchschnittswert lag mit 832 Mio. Euro deutlich unter dem<br />
der Vorjahre. Dominiert wurde der Primärmarkt von Emittenten<br />
aus Spanien, Italien und Portugal, die ihre Titel zu Renditen unterhalb<br />
der Level ihrer lokalen Staatsanleihen platzieren konnten.<br />
Deutsche Pfandbriefhäuser waren mit insgesamt 6 neuen Titeln<br />
über zusammen 3,6 Mrd. Euro vertreten.<br />
Am 11. Januar 2013 senkte Standard & Poor’s das Rating für<br />
Öffentliche Pfandbriefe der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
auf A Credit Watch Negative. Zuvor hatte die Agentur ein neues<br />
Regelwerk zur Einschätzung von Gegenpartei-Risiken (Counterparty<br />
Risks) mit dem Schwerpunkt auf Vermischungsrisiken,<br />
Bankkontorisiken und Notifizierungsrisiken in Kraft gesetzt. In<br />
der Begründung für die Herabstufung verwies Standard & Poor’s<br />
auf seine Einschätzung, dass das gehaltene Übersicherungsniveau<br />
(nominal 8,24 % per 31.12.<strong>2012</strong>) nach den neuen Regeln<br />
keine höhere Bewertung zulasse.<br />
Am 25. Januar 2013 bestätigte Standard & Poor’s das Langfrist-<br />
Rating von BBB der <strong>Dexia</strong> Crédit Local, der Muttergesellschaft<br />
der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong>. Zugleich wurde das<br />
Credit Watch Negative durch einen stabilen Ausblick ersetzt.<br />
Hierauf aufbauend versah die Agentur am 4. Februar 2013 auch<br />
das Rating der Öffentlichen Pfandbriefe der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> mit einem stabilen Ausblick. Zugleich wurde<br />
die strategische Bedeutung der Bank als Core Entity der <strong>Dexia</strong>-<br />
Gruppe erneut bestätigt.<br />
RatingS ausgewählter länder<br />
31.12.2011<br />
15.02.2013<br />
S&P Moody`s Fitch S&P Moody`s<br />
Fitch<br />
Länder der Eurozone<br />
Belgien<br />
AA<br />
Aa3<br />
AA+<br />
AA<br />
Aa3<br />
AA<br />
<strong>Deutschland</strong><br />
AAA<br />
Aaa<br />
AAA<br />
AAA<br />
Aaa<br />
AAA<br />
Estland<br />
AA-<br />
A1<br />
A+<br />
AA-<br />
A1<br />
A+<br />
Finnland<br />
AAA<br />
Aaa<br />
AAA<br />
AAA<br />
Aaa<br />
AAA<br />
Frankreich<br />
AAA<br />
Aaa<br />
AAA<br />
AA+<br />
Aa1<br />
AAA<br />
Griechenland<br />
CC<br />
Ca<br />
CCC<br />
B-<br />
C<br />
CCC<br />
Irland<br />
BBB+<br />
Ba1<br />
BBB+<br />
BBB+<br />
Ba1<br />
BBB+<br />
Italien<br />
A<br />
A2<br />
A+<br />
BBB+<br />
Baa2<br />
A-<br />
Luxemburg<br />
AAA<br />
Aaa<br />
AAA<br />
AAA<br />
Aaa<br />
AAA<br />
Malta<br />
A<br />
A2<br />
A+<br />
BBB+<br />
A3<br />
A+<br />
Niederlande<br />
AAA<br />
Aaa<br />
AAA<br />
AAA<br />
Aaa<br />
AAA<br />
Österreich<br />
AAA<br />
Aaa<br />
AAA<br />
AA+<br />
Aaa<br />
AAA<br />
Portugal<br />
BBB-<br />
Ba2<br />
BB+<br />
BB<br />
Ba3<br />
BB+<br />
Slowakei<br />
A+<br />
A1<br />
A+<br />
A<br />
A2<br />
A+<br />
Slowenien<br />
AA-<br />
A1<br />
AA-<br />
A-<br />
Baa2<br />
A-<br />
Spanien<br />
AA-<br />
A1<br />
AA-<br />
BBB-<br />
Baa3<br />
BBB<br />
Zypern<br />
BBB<br />
Baa3<br />
BBB<br />
CCC+<br />
Caa3<br />
B<br />
Andere Länder<br />
USA<br />
AA+<br />
Aaa<br />
AAA<br />
AA+<br />
Aaa<br />
AAA<br />
UK<br />
AAA<br />
Aaa<br />
AAA<br />
AAA<br />
Aaa<br />
AAA<br />
Japan<br />
AA-<br />
Aa3<br />
AA<br />
AA-<br />
Aa3<br />
A+<br />
Polen<br />
A-<br />
A2<br />
A-<br />
A-<br />
A2<br />
A-<br />
Tschechien<br />
AA-<br />
A1<br />
A+<br />
AA-<br />
A1<br />
A+<br />
Ungarn<br />
BB+<br />
Ba1<br />
BBB-<br />
BB<br />
Ba1<br />
BB+<br />
Quelle: Bloomberg<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 35
ericht des Vorstands<br />
Ausblick<br />
Der Prognosebericht sowie weitere Teile des <strong>Geschäftsbericht</strong>s<br />
enthalten zukunftsgerichtete Erwartungen und Prognosen.<br />
Diese beruhen insbesondere im Hinblick auf die Geschäfts- und<br />
Ertragsentwicklung der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> auf<br />
Planannahmen und Schätzungen, die Risiken und Unsicherheiten<br />
unterliegen. Deshalb können die tatsächlichen Ergebnisse<br />
wesentlich von den derzeit prognostizierten Werten abweichen.<br />
Zudem wirkt eine Vielzahl von Faktoren auf die Geschäfts- und<br />
Ertragsentwicklung der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong>, die<br />
außerhalb ihres Einflussbereichs liegen. Darunter fallen beispielsweise<br />
Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und<br />
Entwicklungen auf den nationalen und internationalen Kredit-,<br />
Wertpapier- und Refinanzierungsmärkten.<br />
Zu Beginn des Jahres 2013 konzentrierte sich die <strong>Dexia</strong>-Gruppe<br />
auf die Vollendung zweier wichtiger Maßnahmen des am<br />
28. Dezember <strong>2012</strong> von der Europäischen Kommission genehmigten<br />
Restrukturierungsplans.<br />
In dem Ergebnis der aufgegebenen Aktivitäten (-1,2 Mrd. Euro)<br />
sind die Belastungen aus der Veräußerung von Gruppenunternehmen<br />
erfasst. Die Bilanzsumme der Gruppe ermäßigte sich im<br />
Jahresvergleich von 413 Mrd. Euro auf 357 Mrd. Euro, die Tier<br />
1-Ratio stieg – im Wesentlichen aufgrund der im Dezember <strong>2012</strong><br />
abgeschlossenen Kapitalerhöhung um 5,5 Mrd. Euro – von 7,6 %<br />
auf 19,9 %, die Core Tier 1-Ratio von 6,4 % auf 19,7 %.<br />
In der Pressemitteilung vom 21. Februar 2013 gab die <strong>Dexia</strong>-<br />
Gruppe ferner folgende Erklärung ab: „Der konsolidierte Jahresabschluss<br />
<strong>2012</strong> der <strong>Dexia</strong>-Gruppe wurde nach den Rechnungslegungsgrundsätzen<br />
der Unternehmensfortführung (‚Going<br />
Concern‘) aufgestellt. Die Fortführungsannahme wurde durch<br />
den revidierten Geschäftsplan gestützt, der auf dem ursprünglichen<br />
Plan basiert, der im <strong>Geschäftsbericht</strong> 2011 der <strong>Dexia</strong>-<br />
Gruppe beschrieben ist, jedoch gewisse, an die wichtigsten geänderten<br />
Rahmenbedingungen angepasste Parameter enthält. Dieser<br />
revidierte Geschäftsplan baut auf bestimmten strukturellen Annahmen<br />
und Ungewissheiten auf, deren Grundzüge nachfolgend<br />
beschrieben sind:<br />
Am 24. Januar 2013 gab die Gruppe die Unterzeichnung der endgültigen<br />
Refinanzierungsgarantie der Staaten Belgien, Frankreich<br />
und Luxemburg über 85 Mrd. Euro zugunsten der <strong>Dexia</strong><br />
Crédit Local bekannt (vgl. S. 17). Die Garantie trat mit sofortiger<br />
Wirkung in Kraft und ersetzte die vorläufige Garantie vom<br />
16. Dezember 2011.<br />
Eine Woche später, am 31. Januar 2013, folgte die Bekanntmachung<br />
des Verkaufs der Holdinggesellschaft Société de Financement<br />
Local (SFIL), der Eigentümerin der in Caisse Française<br />
de Financement Local (CFFL) umbenannten <strong>Dexia</strong> Municipal<br />
Agency (vgl. S. 16 f.). Erwerber waren der französische Staat<br />
als Mehrheitsaktionär zusammen mit der Caisse de Dépôts et<br />
Consignations und La Banque Postale. Der Kauf der <strong>Dexia</strong> Municipal<br />
Agency ist Teil des Projekts der neuen Eigentümer zur Schaffung<br />
einer Einrichtung zur Finanzierung des lokalen öffentlichen<br />
Sektors Frankreichs. Der Kaufpreis wurde auf 1 Euro festgesetzt.<br />
Am 21. Februar <strong>2012</strong> veröffentlichte die <strong>Dexia</strong>-Gruppe in einer<br />
Pressemitteilung ihre Zahlen für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong>. Aufgrund<br />
zahlreicher Sonderbelastungen wies die Gruppe einen Jahresverlust<br />
in Höhe von -2,9 Mrd. Euro aus. Beim Ergebnis aus den<br />
laufenden Aktivitäten (-1,7 Mrd. Euro) wirkten sich insbesondere<br />
die Zahlung der Bereitstellungsgebühr für die langfristige Refinanzierungsgarantie,<br />
die Wertberichtigung der Beteiligung an der<br />
Kommunalkredit Austria und die erhöhten Finanzierungskosten<br />
aus der Inanspruchnahme der Emergency Liquidity Assistance<br />
(ELA) des Europäischen Systems der Zentralbanken negativ aus.<br />
• Der revidierte Geschäftsplan schließt die langfristige Liquiditätsgarantie<br />
ein, die von den Staaten bereitgestellt wurde,<br />
ohne Sicherheiten zu verlangen. Unter Berücksichtigung der<br />
Ende Dezember <strong>2012</strong> abgeschlossenen Kapitalerhöhung von<br />
5,5 Mrd. Euro wurde die Höhe der Garantie auf 85 Mrd. Euro<br />
begrenzt. Wie alle Annahmen des revidierten Geschäftsplans unterlag<br />
auch die Garantie der ausdrücklichen Genehmigung der<br />
Europäischen Kommission vom 28. Dezember <strong>2012</strong>.<br />
• Der Plan unterstellt die Aufrechterhaltung der Banklizenzen<br />
der verschiedenen Gruppenunternehmen und der Ratings der<br />
<strong>Dexia</strong> SA und der <strong>Dexia</strong> Crédit Local.<br />
• Das dem revidierten Geschäftsplan zugrunde liegende makroökonomische<br />
Szenario basiert auf den Ende September <strong>2012</strong><br />
beobachteten Marktdaten und geht von einer Verschärfung der<br />
Rezession im Jahr 2013 und einer sich anschließenden schrittweise<br />
erfolgenden wirtschaftlichen Erholung ab dem Jahr 2014<br />
aus. Ein größeres negatives Kreditereignis ist nicht Bestandteil<br />
der prognostizierten Zeitspanne.<br />
• Ferner liegt dem Geschäftsplan die Annahme zugrunde, dass<br />
das Vertrauen in die Kapitalmärkte zurückkehrt, was die<br />
<strong>Dexia</strong>-Gruppe in die Lage versetzt, einerseits einen Teil ihrer Aktiva<br />
durch besicherte Geschäfte (Repos) zu refinanzieren und andererseits<br />
bis zum Jahr 2015 unter der Refinanzierungsgarantie<br />
kurz- und langfristige garantierte Schuldtitel im Volumen von bis<br />
zu 40 Mrd. Euro an den Märkten zu platzieren. Sollte sich die Aufnahmefähigkeit<br />
der Märkte als unzureichend erweisen, müsste die<br />
<strong>Dexia</strong>-Gruppe auf kostenträchtigere Finanzierungsquellen zurückgreifen,<br />
was die Profitabilität unmittelbar beeinträchtigen würde.<br />
36 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
ericht des Vorstands<br />
Der dergestalt revidierte und vom Board of Directors der<br />
<strong>Dexia</strong>-Gruppe am 14. November <strong>2012</strong> verabschiedete Geschäftsplan<br />
kommt auf der Grundlage der bestehenden Annahmen<br />
und Szenarien zu dem Ergebnis, dass die Fortführung der<br />
<strong>Dexia</strong>-Gruppe gesichert ist. Hinsichtlich der Realisierung des<br />
Plans verbleiben jedoch einige Unsicherheiten: Insbesondere<br />
ist der Plan sensitiv gegenüber der Zinsentwicklung und gegenüber<br />
der Entwicklung der Kreditmärkte. Zum Beispiel würde<br />
ein Rückgang der zehnjährigen Zinssätze um 10 Basispunkte einen<br />
Anstieg der zu leistenden Cash Collateral-Zahlungen um<br />
1 Mrd. Euro bewirken, mit der Folge, sofern diese zum Zinssatz für<br />
Inanspruchnahmen der Emergency Liquidity Assistance refinanziert<br />
würden, zusätzlicher Kosten in Höhe von 135 Mio. Euro in<br />
der Zeit zwischen 2013 und 2020.<br />
Daher wird der Geschäftsplan regelmäßig aktualisiert und den<br />
erfassten externen Variablen Rechnung getragen, um ihre genaue<br />
Wirkung auf die Projektionen und ihr Realisierungspotenzial<br />
zu schätzen.“<br />
Nachdem der Prozess zur Veräußerung von Tochtergesellschaften<br />
weitgehend abgeschlossen und die Zielstruktur nahezu<br />
erreicht ist, wird sich die <strong>Dexia</strong>-Gruppe künftig auf die<br />
Verwaltung und Optimierung ihrer verbliebenen Aktiva konzentrieren.<br />
Dabei kann sie auf ihre gestärkte Eigenkapitalbasis<br />
und die staatliche langfristige Refinanzierungsgarantie<br />
über 85 Mrd. Euro bauen. Das Kreditportfolio hat eine lange<br />
Laufzeit und verfügt über eine gute Kreditqualität, bleibt jedoch<br />
sensitiv gegenüber Marktkonditionen und der konjunkturellen<br />
Entwicklung.<br />
In ihrem Monthly Bulletin vom Februar 2013 gab die EZB ihrer<br />
Erwartung Ausdruck, dass sich das Wirtschaftswachstum der<br />
Eurostaaten auch im 1. Quartal 2013 schwach entwickelt hat.<br />
Als Gründe hierfür wurden die negativen Wirkungen des geringen<br />
Konsumenten- und Investorenvertrauens auf die heimische<br />
Nachfrage und die gedämpfte Auslandsnachfrage angeführt. Zugleich<br />
verwies die Zentralbank auf die verbesserte Stimmung an<br />
den Finanzmärkten und die Stabilisierung – wenngleich auf geringem<br />
Niveau – der wirtschaftlichen Frühindikatoren. Im weiteren<br />
Verlauf des Jahres 2013 wird eine schrittweise wirtschaftliche<br />
Erholung erwartet, weil die heimische Nachfrage durch die<br />
großzügige Geldpolitik, das erhöhte Vertrauen in die Finanzmärkte<br />
und die nachlassende Fragmentierung gestützt werden<br />
dürfte und weil das Exportwachstum von einer anziehenden<br />
globalen Nachfrage profitieren sollte.<br />
Tatsächlich gibt das Abebben der Staatsschuldenkrise Anlass<br />
für eine positivere Sicht auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung<br />
der Eurozone. Hinzu kommt die Erwartung, dass die<br />
EZB ihren Kurs der akkommodierenden Geldpolitik fortsetzen<br />
und den Leitzins für geraume Zeit auf dem aktuell niedrigen<br />
Niveau belassen wird. Erstmals seit Längerem sind die Unterschiede<br />
zwischen den Zinsen für Unternehmenskredite in den<br />
Peripherie- und den Kernländern des Euroraums gesunken.<br />
Auch haben sich die Refinanzierungsmöglichkeiten der Kreditinstitute<br />
verbessert und die Ungleichgewichte bei den Target2-<br />
Salden weiter verringert.<br />
Als insgesamt größtes Risiko sehen wir Rückschläge aufgrund<br />
stabilitätsgefährdender politischer Ereignisse (Eventrisiko)<br />
vor allem in den Peripheriestaaten an. Einen Vorgeschmack<br />
auf mögliche Belastungen gaben die verbesserten Umfragewerte<br />
der Berlusconi-Partei Popolo della Libertà (PDL) vor den<br />
italienischen Parlamentswahlen am 24. Februar 2013, die in<br />
der Presse diskutierten Korruptionsvorwürfe gegen den spanischen<br />
Ministerpräsidenten Rajoy und die anhaltenden Diskussionen<br />
über das Rettungspaket für Zypern. Bisher waren<br />
die Reaktionen der betroffenen Staatsanleihemärkte hierauf<br />
zwar spürbar, jedoch begrenzt. Politische Turbulenzen größeren<br />
Ausmaßes könnten jedoch die in den letzten Monaten gewonnene<br />
Marktstabilität und damit auch die erwartete allmähliche<br />
konjunkturelle Aufwärtsentwicklung gefährden.<br />
Prognose des Geschäftsjahres 2013 und des Folgejahres<br />
Mit der am 28. Dezember <strong>2012</strong> bekannt gegebenen Genehmigung<br />
des Plans zur geordneten Restrukturierung der <strong>Dexia</strong>-<br />
Gruppe durch die Europäische Kommission hat auch für die<br />
<strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> eine neue Unternehmensphase<br />
begonnen. Der Plan sieht für die Bank einen geordneten<br />
Abbau der Vermögenswerte ohne Neukreditgeschäft vor. Oberstes<br />
Ziel ist daher eine Rückführung des umfangreichen Wertpapier-<br />
und Kreditportfolios unter Nutzung des natürlichen<br />
Fälligkeitsprofils. Angesichts des nicht geringen Anteils langfristiger<br />
Aktiva am gesamten Forderungsbestand liegt es auf der<br />
Hand, dass sich dieser Prozess über einen langjährigen Zeitraum<br />
erstrecken wird.<br />
Dem Auftrag des Restrukturierungsplans folgend, wird die Bank,<br />
wie bereits seit Oktober 2011, auch in Zukunft keine neuen Kredite<br />
vergeben, jedoch weiterhin Neugeschäft im Rahmen der Liquiditäts-<br />
und Deckungssteuerung betreiben. Dadurch verschiebt<br />
sich der Fokus der Geschäftsaktivitäten auf die Verwaltung und<br />
Bewirtschaftung des umfangreichen Wertpapier- und Kreditportfolios<br />
mit folgenden Schwerpunkten:<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 37
ericht des Vorstands<br />
• die Bewahrung der strengen Kostendisziplin sowohl bei den<br />
Personal- als auch bei den Sachkosten,<br />
• die Optimierung des Funding-Mix zur weiteren Senkung der<br />
Refinanzierungskosten,<br />
• den Erhalt der operativen Exzellenz und die Vermeidung relevanter<br />
operationaler Risiken in einem Umfeld zunehmender<br />
regulatorischer Ansprüche.<br />
Die vom Vorstand Anfang 2013 aufgestellte zweijährige Ertragsprognose<br />
der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> weist für<br />
das laufende Geschäftsjahr einen negativen einstelligen Millionenbetrag<br />
als Jahresfehlbetrag aus. Für das Geschäftsjahr 2014<br />
rechnen wir mit einer gegenüber dem Geschäftsjahr <strong>2012</strong> rückläufigen<br />
Ertragsentwicklung, und zwar mit dem Ausweis eines<br />
Jahresfehlbetrags in Höhe eines niedrigen zweistelligen Millionenbetrags.<br />
Folgende Annahmen liegen der Prognose zugrunde:<br />
• Es wurde unterstellt, dass die Bank in ihrem Kerngeschäftsfeld,<br />
der Kommunal- und Staatsfinanzierung, kein Neugeschäft tätigt.<br />
Neugeschäft zur Liquiditäts- und Deckungssteuerung fand<br />
Berücksichtigung.<br />
• Hinsichtlich der in den Aktiv- und Passivpositionen enthaltenen<br />
Kündigungsrechte wurde ein wirtschaftlich plausibles<br />
Ausübungsverhalten angenommen.<br />
• Aufgrund des erwarteten Jahresfehlbetrags kann gemäß den<br />
Emissionsbedingungen das Genussrechtskapital nicht bedient<br />
werden.<br />
• Bei den Sach- und Personalaufwendungen gehen wir von einer<br />
stabilen, leicht über dem Niveau des Geschäftsjahres <strong>2012</strong> liegenden<br />
Größenordnung aus.<br />
• Als Risikokosten wurden Standardkosten auf der Basis durchschnittlicher<br />
Ausfälle der Vergangenheit angesetzt.<br />
In Bezug auf die Finanzlage ist darauf hinzuweisen, dass aufgrund<br />
der Einstellung des Kommunal- und Staatsfinanzierungsgeschäfts<br />
kein neugeschäftsbezogener Refinanzierungsbedarf vorgesehen<br />
ist. Die im Deckungsstock befindlichen Werte und die<br />
EZB-fähigen Wertpapiere der Bank, die zusammen den weitaus<br />
größten Teil der Aktiva ausmachen, werden weiterhin über<br />
Öffentliche Pfandbriefe, Wertpapierpensionsgeschäfte bzw. Offenmarktkredite<br />
der Deutschen Bundesbank refinanziert. Der<br />
Bestand an unbesicherten Refinanzierungsmitteln, der im Wesentlichen<br />
aufgenommene Schuldscheindarlehen sowie Einlagen<br />
von kommunalen Kunden und anderen Anlegern umfasst,<br />
hat sich zum 15. Februar 2013 gegenüber dem Bestand am Jahresende<br />
<strong>2012</strong> um 0,9 Mrd. Euro auf 5,9 Mrd. Euro erhöht. Wir<br />
rechnen in diesem Bereich mit einer stabilen Entwicklung. Sollte<br />
Bedarf an sonstigen unbesicherten Refinanzierungsmitteln entstehen,<br />
gehen wir davon aus, dass dieser von der <strong>Dexia</strong>-Gruppe<br />
gedeckt wird.<br />
Hinsichtlich des Kreditportfolios der Bank zeichnen sich derzeit<br />
keine zusätzlichen Belastungen aus Sondereffekten ab, die aus<br />
dem Ausfall von Kreditnehmern aus dem Staats- und Bankensektor<br />
resultieren könnten. Auch aus dem bestehenden Restportfolio<br />
von Projektfinanzierungen und Finanzierungen kommunalnaher<br />
Unternehmen erwarten wir keine Belastungen.<br />
Die Haushaltssituation der Eurostaaten wird sich im laufenden<br />
Jahr voraussichtlich leicht entspannen. Nach Schätzungen der Europäischen<br />
Kommission wird das kumulierte Budgetdefizit der<br />
Eurozone aufgrund der Umsetzung umfangreicher fiskalischer<br />
Anpassungsprogramme in einigen Mitgliedstaaten von 3,5 %<br />
Ende <strong>2012</strong> auf 2,8 % Ende 2013 sinken. Zugleich wird sich die<br />
Verschuldungsquote voraussichtlich von 93,1 % auf 95,1 % des<br />
Bruttoinlandsprodukts erhöhen und sich erst im Jahr 2014 bei<br />
95,2 % stabilisieren. Nach zahlreichen Herabstufungen im vergangenen<br />
Jahr dürfte im laufenden Geschäftsjahr der Druck auf<br />
die Ratings der Peripheriestaaten nachlassen.<br />
Nach dem Verkauf des gesamten Bestands an griechischen Staatsanleihen<br />
über 1,2 Mrd. Euro an die <strong>Dexia</strong> Crédit Local im Januar<br />
<strong>2012</strong> bestehen seitens der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
keine Forderungen mehr gegen den griechischen Staat oder andere<br />
griechische Schuldner. Forderungen gegen den Staat Irland<br />
befinden sich ebenfalls nicht im Portfolio der Bank. Das zum<br />
31. Dezember <strong>2012</strong> bestehende Zypern-Exposure über 40 Mio.<br />
Euro wurde Anfang des Jahres 2013 vollständig veräußert.<br />
Nennenswerte Engagements gegen staatliche Schuldner aus<br />
Ländern, deren Rating unterhalb des Investment-Grade eingestuft<br />
wird, bestehen weiterhin in Portugal (848 Mio. Euro zum<br />
31.12. <strong>2012</strong>) und Ungarn (272 Mio. Euro).<br />
Kein anderes EU-Land profitierte in den letzten Monaten so<br />
stark von der Entspannung der Staatsschuldenkrise wie Portugal.<br />
Die im vergangenen Jahr phasenweise hohen zweistelligen Renditen<br />
portugiesischer Staatsanleihen fielen deutlich zurück, Anfang<br />
2013 gelang dem Land mit der erfolgreichen Aufstockung<br />
einer laufenden Anleihe sogar die Rückkehr an den Kapitalmarkt.<br />
Honoriert wurde damit das Bemühen des kleinen Landes um<br />
die Sanierung seiner Staatsfinanzen. Tatsächlich schaffte es die<br />
von Ministerpräsident Pedro Passos Coelho geführte Regierung,<br />
das für <strong>2012</strong> geplante Defizitziel von maximal 5 % des Bruttoinlandsprodukts<br />
gegen große Widerstände einzuhalten. Bis 2014<br />
soll die Marke von 3 % unterschritten werden. Die Troika aus In-<br />
38 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
ericht Des VorstanDs<br />
ternationalem Währungsfonds, Europäischer Kommission und<br />
Europäischer Zentralbank bescheinigte den Iberern im November<br />
<strong>2012</strong> solide Fortschritte bei ihren Spar- und Reformbemühungen<br />
und berichtete, dass 95 Prozent der vereinbarten Maßnahmen<br />
bereits abgeschlossen oder auf den Weg gebracht worden<br />
seien. Als Kehrseite der Schuldenkonsolidierung erwies sich der<br />
Einbruch der öffentlichen und privaten Binnennachfrage, der<br />
das Land in der Rezession verharren ließ. Im vergangenen Jahr<br />
schrumpfte die portugiesische Wirtschaft um -3 %, für das laufende<br />
Jahr erwartet die Banco de Portugal einen weiteren Rückgang<br />
um -1,9 % und erst für 2014 ein Wachstum von 1,3 %, sofern<br />
keine weiteren Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung<br />
umgesetzt werden müssen.<br />
hingewiesen, dass der konsolidierte Jahresabschluss <strong>2012</strong> der<br />
<strong>Dexia</strong>-Gruppe ebenfalls nach dem Grundsatz der Unternehmensfortführung<br />
aufgestellt wurde. Die Fortführungsannahme<br />
wurde durch den revidierten Geschäftsplan gestützt, der auf dem<br />
ursprünglichen Plan basiert, der im <strong>Geschäftsbericht</strong> 2011 der<br />
<strong>Dexia</strong>-Gruppe beschrieben ist, jedoch gewisse an die wichtigsten<br />
geänderten Rahmenbedingungen angepasste Parameter enthält.<br />
Dieser revidierte Geschäftsplan baut auf bestimmten strukturellen<br />
Annahmen und Ungewissheiten auf, deren Grundzüge auf<br />
Seite 36 f. beschrieben sind. Aufgrund der Zugehörigkeit der Bank<br />
zur <strong>Dexia</strong>-Gruppe gelten diese Aussagen der <strong>Dexia</strong>-Gruppe mittelbar<br />
auch für die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong>.<br />
Auch das EU-Land Ungarn konnte sich die verbesserte Marktstimmung<br />
und die gestiegene Risikoneigung der Investoren zunutze<br />
machen. Die Prämie für fünfjährige Credit Default Swaps<br />
auf ungarische Staatsanleihen sank im vergangenen Jahr von<br />
635 bp auf 278 bp, die Rendite fünfjähriger ungarischer Staatstitel<br />
von 9,90 % auf 5,85 %. Trotz mehrfacher Senkung der Leitzinsen<br />
verbesserte sich der Kurs für 100 Forint im Jahresverlauf<br />
von 0,318 auf 0,343 Euro. Die verbesserte Stimmung zeigte<br />
sich auch am ungarischen Aktienmarkt mit einem Anstieg des<br />
Budapest Stock Index vom Jahrestiefststand von 15.979 Punkten<br />
(30.05.<strong>2012</strong>) auf 18.173 Punkte zum Jahresende <strong>2012</strong>. Im<br />
Februar 2013 hatte Regierungschef Viktor Orbán sein Ersuchen<br />
um eine Kreditlinie des Internationalen Währungsfonds zurückgezogen,<br />
nachdem die Verhandlungen ohne Ergebnis geblieben<br />
waren. Gleichwohl gelang es dem Land kurz darauf, erstmals<br />
nach 21 Monaten wieder Anleihen in Fremdwährung in Höhe<br />
von 3,25 Mrd. USD am Kapitalmarkt zu platzieren, was etwa der<br />
Hälfte des Budgets für das Gesamtjahr entsprach. Weniger erfreulich<br />
entwickelten sich hingegen die ungarischen Fundamentaldaten.<br />
Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im Jahr <strong>2012</strong><br />
um -1,7 %, während die Arbeitslosenquote auf knapp unter 11<br />
% anstieg. Immerhin gelang es im vergangenen Jahr, das Budgetdefizit<br />
auf unter 3 % und die Gesamtverschuldung auf unter<br />
80 % des Bruttoinlandsprodukts zu begrenzen. Uneinheitlich<br />
waren die Reaktionen der Ratingagenturen auf die wirtschaftliche<br />
Entwicklung des Landes. Nachdem Standard & Poor’s am<br />
23. November 2011 das Fremdwährungsrating Ungarns von<br />
BB+ auf BB (Ausblick stabil) zurückgestuft hatte, änderte Fitch<br />
Ratings am 20. Dezember <strong>2012</strong> den Ausblick der BB+-Einstufung<br />
von negativ auf stabil.<br />
Berlin, den 20. März 2013<br />
DexiA koMMunAlBAnk DeutschlAnD <strong>AG</strong><br />
Der Vorstand<br />
Munsberg<br />
fritsch<br />
Der Bewertung der Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten<br />
der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> liegt die Annahme<br />
der Unternehmensfortführung zugrunde. In ihrer Presseerklärung<br />
vom 21. Februar 2013 hat die <strong>Dexia</strong>-Gruppe darauf<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 39
ericht des Vorstands<br />
40 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
Jahresabschluss <strong>2012</strong><br />
Jahresbilanz<br />
der dexia kommunalbank <strong>Deutschland</strong> ag<br />
zum 31. Dezember <strong>2012</strong>
JAHRESabschluss <strong>2012</strong><br />
Jahresbilanz zum 31.12.<strong>2012</strong> | Aktiva<br />
Euro<br />
Euro<br />
Euro<br />
Vorjahr<br />
Tausend Euro<br />
1. Barreserve<br />
a) Kassenbestand<br />
b) Guthaben bei Zentralnotenbanken<br />
darunter: bei der Deutschen Bundesbank<br />
c) Guthaben bei Postgiroämtern<br />
22.495.273,98<br />
1.168,49<br />
22.495.273,98<br />
0,00<br />
22.496.442,47<br />
1<br />
482.696<br />
(482.696)<br />
0<br />
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei<br />
Zentralnotenbanken zugelassen sind<br />
a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen sowie<br />
ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen<br />
b) Wechsel<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0<br />
0<br />
3. Forderungen an Kreditinstitute<br />
a) Hypothekendarlehen<br />
b) Kommunalkredite<br />
c) andere Forderungen<br />
darunter: täglich fällig<br />
gegen Beleihung von Wertpapieren<br />
3.995.647.740,18<br />
0,00<br />
0,00<br />
1.699.644.000,61<br />
6.561.742.971,71<br />
8.261.386.972,32<br />
0<br />
1.998.204<br />
7.463.035<br />
(4.007.433)<br />
(0)<br />
4. Forderungen an Kunden<br />
a) Hypothekendarlehen<br />
b) Kommunalkredite<br />
c) andere Forderungen<br />
darunter: gegen Beleihung von Wertpapieren<br />
0,00<br />
51.710.013,81<br />
18.655.801.472,93<br />
331.775.862,09<br />
19.039.287.348,83<br />
57.939<br />
19.910.873<br />
374.611<br />
(0)<br />
5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />
a) Geldmarktpapiere<br />
aa) von öffentlichen Emittenten<br />
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank<br />
ab) von anderen Emittenten<br />
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank<br />
b) Anleihen und Schuldverschreibungen<br />
ba) von öffentlichen Emittenten<br />
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank<br />
bb) von anderen Emittenten<br />
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank<br />
c) eigene Schuldverschreibungen<br />
Nennbetrag<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
8.226.347.945,78<br />
5.833.612.128,46<br />
8.968.946.076,43<br />
8.004.380.294,13<br />
1.062.653.000,00<br />
0,00<br />
17.195.294.022,21<br />
1.083.931.361,20<br />
18.279.225.383,41<br />
0<br />
(0)<br />
0<br />
(0)<br />
9.720.810<br />
(7.197.258)<br />
6.936.472<br />
(5.855.729)<br />
1.768<br />
(1.809)<br />
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere<br />
0,00<br />
1.000<br />
6a. Handelsbestand<br />
0,00<br />
0,00<br />
0<br />
7. Beteiligungen<br />
darunter: an Kreditinstituten<br />
darunter: an Finanzdienstleistungsinstituten<br />
0,00<br />
0<br />
0,00<br />
0<br />
(0)<br />
(0)<br />
8. Anteile an verbundenen Unternehmen<br />
darunter: an Kreditinstituten<br />
darunter: an Finanzdienstleistungsinstituten<br />
0,00<br />
0<br />
0,00<br />
0<br />
(0)<br />
(0)<br />
9. Treuhandvermögen<br />
darunter: Treuhandkredite<br />
0,00<br />
0,00<br />
0<br />
(0)<br />
10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich<br />
Schuldverschreibungen aus deren Umtausch<br />
0,00<br />
0<br />
11. Immaterielle Anlagewerte<br />
a) selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte<br />
b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche<br />
Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten<br />
c) Geschäfts- oder Firmenwert<br />
d) geleistete Anzahlungen<br />
0,00<br />
410.729,20<br />
0,00<br />
0,00<br />
410.729,20<br />
0<br />
980<br />
0<br />
0<br />
12. Sachanlagen<br />
5.450.915,68<br />
5.380<br />
13. Eingefordertes, noch nicht eingezahltes Kapital<br />
0,00<br />
0<br />
14. Sonstige Vermögensgegenstände<br />
4.800.659,90<br />
800<br />
15. Rechnungsabgrenzungsposten<br />
a) aus dem Emissions- und Darlehensgeschäft<br />
b) andere<br />
229.823.180,73<br />
93.663.988,42<br />
323.487.169,15<br />
269.815<br />
116.667<br />
16. Aktive latente Steuern<br />
0,00<br />
0<br />
17. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung<br />
0,00<br />
0<br />
18. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag<br />
0,00<br />
0<br />
Summe der Aktiva<br />
45.936.545.620,96<br />
47.341.051<br />
42 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
JAHRESABSCHLUSS <strong>2012</strong><br />
Jahresbilanz zum 31.12.<strong>2012</strong> | Passiva<br />
Euro<br />
Euro<br />
Euro<br />
Vorjahr<br />
Tausend Euro<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
a) begebene Hypotheken-Namenspfandbriefe<br />
b) begebene Öffentliche Namenspfandbriefe<br />
c) andere Verbindlichkeiten<br />
darunter: täglich fällig<br />
zur Sicherstellung aufgenommener Darlehen an<br />
den Darlehensgeber ausgehändigte Hypotheken-Namenspfandbriefe<br />
und Öffentliche Namenspfandbriefe<br />
1.357.688.354,05<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
938.221.828,81<br />
9.203.228.073,34<br />
10.141.449.902,15<br />
0<br />
1.143.259<br />
9.409.129<br />
(1.115.016)<br />
(0)<br />
(0)<br />
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />
a) begebene Hypotheken-Namenspfandbriefe<br />
b) begebene Öffentliche Namenspfandbriefe<br />
c) Spareinlagen<br />
ca) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten<br />
cb) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten<br />
d) andere Verbindlichkeiten<br />
darunter: täglich fällig<br />
zur Sicherstellung aufgenommener Darlehen an den Darlehensgeber<br />
ausgehändigte Hypotheken-Namenspfandbriefe<br />
und Öffentliche Namenspfandbriefe<br />
0,00<br />
0,00<br />
1.476.912.322,12<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
16.512.405.753,06<br />
0,00<br />
5.368.969.777,64<br />
21.881.375.530,70<br />
0<br />
17.240.465<br />
0<br />
0<br />
2.587.468<br />
(331.290)<br />
(0)<br />
(28.888)<br />
3. Verbriefte Verbindlichkeiten<br />
a) begebene Schuldverschreibungen<br />
aa) Hypothekenpfandbriefe<br />
ab) Öffentliche Pfandbriefe<br />
ac) sonstige Schuldverschreibungen<br />
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten<br />
darunter: Geldmarktpapiere<br />
0,00<br />
12.288.385.503,78<br />
30.465.901,36<br />
0,00<br />
12.318.851.405,14<br />
0,00<br />
12.318.851.405,14<br />
0<br />
14.931.343<br />
30.468<br />
0<br />
(0)<br />
3a. Handelsbestand<br />
0,00<br />
0<br />
4. Treuhandverbindlichkeiten<br />
darunter: Treuhandkredite<br />
0,00<br />
0,00<br />
0<br />
(0)<br />
5. Sonstige Verbindlichkeiten<br />
376.184.465,99<br />
582.770<br />
6. Rechnungsabgrenzungsposten<br />
a) aus dem Emissions- und Darlehensgeschäft<br />
b) andere<br />
26.730.526,52<br />
272.113.173,23<br />
298.843.699,75<br />
33.158<br />
324.029<br />
6a. Passive latente Steuern<br />
0,00<br />
0<br />
7. Rückstellungen<br />
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />
b) Steuerrückstellungen<br />
c) andere Rückstellungen<br />
0,00<br />
468.775,48<br />
5.113.369,24<br />
5.582.144,72<br />
0<br />
1.634<br />
94.285<br />
8.<br />
0,00<br />
0<br />
9. Nachrangige Verbindlichkeiten<br />
70.000.000,00<br />
96.000<br />
10. Genussrechtskapital<br />
darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig<br />
38.253.152,25<br />
104.022.011,96<br />
115.747<br />
(8.631)<br />
11. Fonds für allgemeine Bankrisiken<br />
0,00<br />
0<br />
12. Eigenkapital<br />
a) eingefordertes Kapital<br />
gezeichnetes Kapital<br />
abzüglich nicht eingeforderter ausstehender Einlagen<br />
b) Kapitalrücklage<br />
c) Gewinnrücklagen<br />
ca) gesetzliche Rücklagen<br />
cb) Rücklage für Anteile an einem herrschenden oder<br />
mehrheitlich beteiligten Unternehmen<br />
cc) satzungsmäßige Rücklagen<br />
cd) andere Gewinnrücklagen<br />
d) Bilanzgewinn<br />
432.500.000,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
50.702.270,07<br />
432.500.000,00<br />
348.684.911,98<br />
50.702.270,07<br />
-91.650.721,50<br />
740.236.460,55<br />
432.500<br />
348.685<br />
0<br />
0<br />
0<br />
50.702<br />
-80.592<br />
Summe der Passiva<br />
45.936.545.620,96<br />
47.341.051<br />
1. Eventualverbindlichkeiten<br />
a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln<br />
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen<br />
c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten<br />
0,00<br />
60.291.901,81<br />
0,00<br />
60.291.901,81<br />
0<br />
64.571<br />
0<br />
2. Andere Verpflichtungen<br />
a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften<br />
b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen<br />
c) Unwiderrufliche Kreditzusagen<br />
0,00<br />
0,00<br />
31.086.969,91<br />
31.086.969,91<br />
0<br />
0<br />
38.738<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 43
ericht des Vorstands<br />
44 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
der dexia kommunalbank <strong>Deutschland</strong> ag<br />
für die Zeit vom 1. Januar <strong>2012</strong> bis zum 31. Dezember <strong>2012</strong>
JAHRESabschluss <strong>2012</strong><br />
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom<br />
01.01. – 31.12.<strong>2012</strong> | Aufwendungen<br />
Euro<br />
Euro<br />
Euro<br />
Vorjahr<br />
Tausend Euro<br />
1. Zinsaufwendungen<br />
2.741.083.393,63<br />
3.420.717<br />
2. Provisionsaufwendungen<br />
5.096.487,79<br />
13.927<br />
3. Nettoaufwand des Handelsbestands<br />
0,00<br />
0<br />
4. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />
a) Personalaufwand<br />
aa) Löhne und Gehälter<br />
ab) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung<br />
und für Unterstützung<br />
darunter: für Altersversorgung<br />
b) andere Verwaltungsaufwendungen<br />
5.788.592,82<br />
967.446,21<br />
193.682,10<br />
6.756.039,03<br />
10.342.637,62<br />
17.098.676,65<br />
6.134<br />
994<br />
(177)<br />
8.787<br />
5. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle<br />
Anlagewerte und Sachanlagen<br />
1.036.979,50<br />
2.499<br />
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
4.083,99<br />
59<br />
7. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen<br />
und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu<br />
Rückstellungen im Kreditgeschäft<br />
11.465.911,79<br />
131.006<br />
8. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf<br />
Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und<br />
wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere<br />
0,00<br />
0<br />
9. Aufwendungen aus Verlustübernahme<br />
0,00<br />
0<br />
10.<br />
0,00<br />
0<br />
11. Außerordentliche Aufwendungen<br />
0,00<br />
0<br />
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />
0,00<br />
1.167<br />
13. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 6 ausgewiesen<br />
14.875,72<br />
15<br />
14. Aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinnabführungsoder<br />
Teilgewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne<br />
0,00<br />
0<br />
15. Jahresüberschuss<br />
0,00<br />
0<br />
Summe der Aufwendungen<br />
2.775.800.409,07<br />
3.585.304<br />
46 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
JAHRESABSCHLUSS <strong>2012</strong><br />
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom<br />
01.01. – 31.12.<strong>2012</strong> | Erträge Euro<br />
Euro<br />
Vorjahr<br />
Tausend Euro<br />
1. Zinserträge aus<br />
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften<br />
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen<br />
2.286.713.356,61<br />
467.485.148,49<br />
2.754.198.505,10<br />
2.925.690<br />
556.825<br />
2. Laufende Erträge aus<br />
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren<br />
b) Beteiligungen<br />
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0<br />
0<br />
0<br />
3. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder<br />
Teilgewinnabführungsverträgen<br />
0,00<br />
0<br />
4. Provisionserträge<br />
559.527,87<br />
4.027<br />
5. Nettoertrag des Handelsbestands<br />
0,00<br />
0<br />
6. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten<br />
Wertpapieren sowie aus der Auslösung von Rückstellungen im<br />
Kreditgeschäft<br />
0,00<br />
0<br />
7. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen<br />
Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten<br />
Wertpapieren<br />
228.824,42<br />
6.338<br />
8. Sonstige betriebliche Erträge<br />
1.193.406,93<br />
295<br />
9.<br />
0,00<br />
0<br />
10. Außerordentliche Erträge<br />
0,00<br />
0<br />
11. Erträge aus Verlustübernahme<br />
0,00<br />
0<br />
12. Jahresfehlbetrag<br />
19.620.144,75<br />
92.129<br />
Summe der Erträge<br />
2.775.800.409,07<br />
3.585.304<br />
1. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag<br />
-19.620.144,75<br />
-92.129<br />
2. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr<br />
3. Entnahmen aus der Kapitalrücklage<br />
4. Entnahmen aus Gewinnrücklagen<br />
a) aus der gesetzlichen Rücklage<br />
b) aus der Rücklage für eigene Anteile an einem herrschenden<br />
oder mehrheitlich beteiligten Unternehmen<br />
c) aus satzungsmäßigen Rücklagen<br />
d) aus anderen Gewinnrücklagen<br />
5. Entnahmen aus Genussrechtskapital<br />
6. Einstellungen in Gewinnrücklagen<br />
a) in die gesetzliche Rücklage<br />
b) in die Rücklage für Anteile an einem herrschenden<br />
oder mehrheitlich beteiligten Unternehmen<br />
c) in satzungsmäßige Rücklagen<br />
d) in andere Gewinnrücklagen<br />
7. Wiederauffüllung des Genussrechtskapitals<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
-80.591.537,05<br />
-100.211.681,80<br />
0,00<br />
-100.211.681,80<br />
0,00<br />
-100.211.681,80<br />
8.560.960,30<br />
-91.650.721,50<br />
0,00<br />
-91.650.721,50<br />
0,00<br />
794<br />
-91.335<br />
0<br />
-91.335<br />
0<br />
-91.335<br />
11.537<br />
-79.798<br />
794<br />
-80.592<br />
0<br />
8. Bilanzgewinn/Bilanzverlust<br />
-91.650.721,50<br />
-80.592<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 47
JAHRESabschluss <strong>2012</strong><br />
eigenkapitalveränderungsrechnung<br />
Eigenkapitalveränderung<br />
in Mio. Euro<br />
Gezeichnetes<br />
Kapital<br />
Kapitalrücklagen<br />
Gewinnrücklagen<br />
Bilanzgewinn<br />
Eigenkapital<br />
Stand am 31.12.2010<br />
282,5<br />
198,7<br />
49,9<br />
0,8<br />
531,9<br />
Ausgabe von Anteilen<br />
150,0<br />
150,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
300,0<br />
Gezahlte Dividenden<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
Übrige Veränderungen<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,8<br />
-0,8<br />
0,0<br />
Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
-92,1<br />
-92,1<br />
Entnahmen aus Genussrechtskapital<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
11,5<br />
11,5<br />
Stand am 31.12.2011<br />
432,5<br />
348,7<br />
50,7<br />
-80,6<br />
751,3<br />
Ausgabe von Anteilen<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
Gezahlte Dividenden<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
Übrige Veränderungen<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
-19,6<br />
-19,6<br />
Entnahmen aus Genussrechtskapital<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
8,6<br />
8,6<br />
Stand am 31.12.<strong>2012</strong><br />
432,5<br />
348,7<br />
50,7<br />
-91,6<br />
740,3<br />
48 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
JAHRESABSCHLUSS <strong>2012</strong><br />
Kapitalflussrechnung<br />
Kapitalflussrechnung in Mio. Euro<br />
2011 <strong>2012</strong><br />
Periodenergebnis<br />
Im Periodenergebnis enthaltene zahlungsunwirksame Posten aus operativer Tätigkeit<br />
Abschreibungen, Wertberichtigungen und Zuschreibungen auf Forderungen, Sach- und Finanzanlagen<br />
Zunahme/Abnahme der Rückstellungen<br />
Andere zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge<br />
Gewinn/Verlust aus der Veräußerung von Finanz- und Sachanlagen<br />
Sonstige Anpassungen<br />
Zwischensumme<br />
Veränderungen des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus laufender Geschäftstätigkeit<br />
Forderungen an Kunden<br />
Forderungen an Kreditinstitute<br />
Wertpapiere (soweit nicht Finanzanlagen)<br />
Andere Aktiva aus laufender Geschäftstätigkeit<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten<br />
Andere Passiva aus laufender Geschäftstätigkeit<br />
Erhaltene Zinsen<br />
Gezahlte Zinsen<br />
Ertragsteuerzahlungen<br />
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit<br />
Einzahlungen aus Abgängen des Finanzanlagevermögens<br />
Einzahlungen aus Abgängen des Sachanlagevermögens<br />
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen<br />
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen<br />
Cashflow aus der Investitionstätigkeit<br />
Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen<br />
Mittelveränderungen aus sonstigem Kapital<br />
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit<br />
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds<br />
Zahlungsmittelfonds am Anfang der periode<br />
Zahlungsmittelfonds Am Ende der Periode<br />
-92,1<br />
38,8<br />
86,9<br />
0,0<br />
-6,3<br />
-60,6<br />
-33,4<br />
1.046,4<br />
-591,2<br />
281,1<br />
-1,5<br />
-252,0<br />
-328,9<br />
-1.077,0<br />
26,1<br />
3.334,8<br />
-3.346,2<br />
-0,8<br />
-942,5<br />
1.125,1<br />
0,0<br />
0,0<br />
-0,4<br />
1.124,8<br />
300,0<br />
-25,0<br />
275,0<br />
457,2<br />
25,5<br />
482,7<br />
-19,6<br />
-27,3<br />
-87,7<br />
0,0<br />
-0,2<br />
-13,1<br />
-148,1<br />
1.323,0<br />
1.005,7<br />
-268,2<br />
9,3<br />
2.068,1<br />
-255,9<br />
-2.561,6<br />
-16,1<br />
2.910,6<br />
-2.928,5<br />
-1,2<br />
1.137,3<br />
1.841,0<br />
0,0<br />
-3.408,8<br />
-0,5<br />
-1.568,3<br />
0,0<br />
-29,2<br />
-29,2<br />
-460,2<br />
482,7<br />
22,5<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 49
JAHRESabschluss <strong>2012</strong><br />
50 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
JAHRESABSCHLUSS <strong>2012</strong><br />
Anhang<br />
Grundsätze<br />
Bilanzierungs-, Bewertungs- und Umrechnungsgrundsätze<br />
Der Jahresabschluss wurde nach den maßgeblichen Vorschriften<br />
des Handelsgesetzbuches, des Aktiengesetzes und des Pfandbriefgesetzes<br />
sowie nach der Verordnung über die Rechnungslegung<br />
der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute aufgestellt.<br />
Die Gliederung der Jahresbilanz (Bilanz) und der Gewinn- und<br />
Verlustrechnung (GuV) entspricht den Formblättern der Rech-<br />
KredV und enthält auch die für Pfandbriefbanken vorgeschriebenen<br />
Posten.<br />
Die Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden entspricht<br />
den allgemeinen Bewertungsvorschriften der §§ 252 ff.<br />
HGB unter Berücksichtigung der für Kreditinstitute geltenden<br />
Sonderregelungen (§§ 340 ff. HGB).<br />
Werden derivative Finanzinstrumente mit Grundgeschäften in einer<br />
Bewertungseinheit (Microhedge) zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken<br />
zusammengefasst, wird die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung<br />
sowohl prospektiv als auch retrospektiv ermittelt.<br />
Dies geschieht für nicht strukturierte Sicherungsbeziehungen<br />
in Form der Sensitivitätsanalyse (prospektiv) bzw. der<br />
Regressionsanalyse (retrospektiv) und für strukturierte Sicherungsbeziehungen<br />
mittels des Critical Terms Match. Gegenläufige<br />
Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft bleiben<br />
nach § 254 HGB unberücksichtigt (Einfrierungsmethode).<br />
Die darüber hinausgehenden Wertänderungen unterliegen unter<br />
Beachtung des Wertaufholungsgebots dem Imparitätsprinzip<br />
über die Bildung von Rückstellungen.<br />
Im Jahresabschluss zum 31. Dezember <strong>2012</strong> werden grundsätzlich<br />
die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wie<br />
im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2011 angewandt.<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit dem<br />
Nennwert zuzüglich anteiliger Zinsen angesetzt. Der Unterschied<br />
zwischen Ausgabe- und Nennbetrag ist als Rechnungsabgrenzung<br />
ausgewiesen. Allen erkennbaren Einzelrisiken im Kreditgeschäft<br />
wird durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen<br />
Rechnung getragen.<br />
Die den Finanzanlagen zugeordneten Wertpapierbestände werden<br />
nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet. Agiound<br />
Disagiobeträge werden über die Laufzeit der Papiere verteilt<br />
im Zinsertrag verrechnet.<br />
Die Wertpapiere der Liquiditätsreserve werden unter Berücksichtigung<br />
von Kurssicherungsinstrumenten nach dem strengen<br />
Niederstwertprinzip zu dem fortlaufend ermittelten Durchschnittswert<br />
oder dem gegebenenfalls niedrigeren Tageskurs des<br />
Bilanzstichtags bei Beachtung des Wertaufholungsgebots bewertet.<br />
Sofern bei Wertpapieren zum Bilanzstichtag keine liquiden<br />
Preise über externe Marktdatenanbieter verfügbar waren, wurden<br />
die Marktwerte der Wertpapiere unter Anwendung von eigenen<br />
Bewertungsmodellen ermittelt. Bei den Bewertungsmodellen<br />
handelt es sich um marktübliche Discounted-Cashflow-Verfahren,<br />
wobei explizit emittenten- und assetklassenspezifische Zinskurven<br />
und Risikoaufschläge (Credit Spreads) berücksichtigt wurden.<br />
Zinserträge und -aufwendungen der sichernden Swapgeschäfte<br />
werden mit den Zinserträgen und -aufwendungen der jeweiligen<br />
gesicherten Position verrechnet, somit wird das Zinsergebnis der<br />
gesamten Bewertungseinheit in dem entsprechenden Posten der<br />
Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.<br />
Immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen sind entsprechend<br />
der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer mit den um lineare<br />
planmäßige Abschreibungen verminderten Anschaffungskosten<br />
angesetzt. Neben den planmäßigen Abschreibungen wurde von<br />
der Vereinfachungsregel nach § 6 Abs. 2a EStG für geringwertige<br />
Wirtschaftsgüter Gebrauch gemacht.<br />
Latente Steuern werden gem. § 274 HGB nach dem bilanzpostenorientierten<br />
Temporary-Konzept als Vergleich zwischen dem Ansatz<br />
nach der Handelsbilanz und nach der Steuerbilanz ermittelt.<br />
Vom bilanziellen Wahlrecht zum Ansatz aktiver latenter Steuern<br />
wird kein Gebrauch gemacht.<br />
Die im Zusammenhang mit echten Pensionsgeschäften übertragenen<br />
Wertpapiere werden einschließlich der wirtschaftlichen Erfolge<br />
entsprechend der ursprünglich zugeordneten Kategorie bilanziert<br />
und bewertet. Gleichzeitig wird eine Verbindlichkeit in<br />
Höhe des vereinbarten, für die Übertragung erhaltenen Betrages<br />
passiviert. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem vereinbarten<br />
Rücknahmebetrag und dem erhaltenen Betrag wird in die Rechnungsabgrenzungsposten<br />
eingestellt und zeitanteilig im Zinsergebnis<br />
berücksichtigt. Die in Pension genommenen Wertpapiere<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 51
JAHRESabschluss <strong>2012</strong><br />
werden nicht in der Bilanz ausgewiesen. Der für die übernommenen<br />
Wertpapiere gezahlte Betrag wird als Forderung gegenüber<br />
dem Pensionsgeber bilanziert. Die Zuschlags- bzw. Abschlagsbeträge<br />
auf die Pensionsgeschäfte werden jeweils zeitanteilig über<br />
die Laufzeit des Pensionsgeschäftes abgegrenzt.<br />
Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag zuzüglich<br />
anteiliger Zinsen passiviert. Der Unterschied zwischen Nenn- und<br />
Ausgabebetrag wird in die Rechnungsabgrenzung eingestellt. Für<br />
Steuern, ungewisse Verbindlichkeiten und drohende Verluste aus<br />
schwebenden Geschäften werden Rückstellungen in Höhe der<br />
voraussichtlichen Inanspruchnahme gebildet.<br />
Die Pensionsrückstellungen wurden nach versicherungsmathematischen<br />
Grundsätzen gemäß § 253 (2) HGB in Verbindung mit<br />
der Rückstellungsabzinsungsverordnung angesetzt. Für die Berechnung<br />
wurden die Richttafeln 2005 G von Prof. Klaus Heubeck<br />
sowie ein Rechnungszins von 5,15 % p. a. verwendet. Die<br />
Versorgungszusage ist durch eine Rückdeckungsversicherung in<br />
entsprechender Höhe gedeckt. Es erfolgt eine Saldierung gem.<br />
§ 246 (2) Satz 2 HGB.<br />
Dabei wird ausgehend von dem derzeitigen Refinanzierungsmix<br />
eine künftige Refinanzierung über Termineinlagen, Geldaufnahmen<br />
bei der EZB und durch Liquidität aus der Gruppe unterstellt.<br />
Betrags- und Laufzeitinkongruenzen werden unter Verwendung<br />
fristenadäquater Geld- und Kapitalmarktzinssätze zum<br />
Abschlussstichtag fiktiv geschlossen, wobei die Finanzierungswirkung<br />
des Eigenkapitals Berücksichtigung findet. Bei Vorliegen<br />
eines Verpflichtungsüberschusses wird dieser nach dem Imparitätsprinzip<br />
im Wege einer Drohverlustrückstellung berücksichtigt<br />
und unter der Risikovorsorge erfolgswirksam erfasst.<br />
ERLÄUTERUNGEN zur Bilanz<br />
Zur Sicherheit übertragene Vermögensgegenstände<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind im Rahmen<br />
von Offenmarktgeschäften und echten Pensionsgeschäften durch<br />
Wertpapiere in Höhe von 7.065,5 Mio. Euro und Darlehen in<br />
Höhe von 149,6 Mio. Euro besichert.<br />
Erhaltene und gezahlte Upfront-Payments aus Swaps werden<br />
unter den passiven bzw. den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten<br />
ausgewiesen und zeitanteilig im Zinsertrag bzw. -aufwand<br />
vereinnahmt.<br />
Die Bewertung der auf fremde Währung lautenden Vermögensgegenstände<br />
und Schulden und außerbilanziellen Geschäfte erfolgt<br />
auf der Basis des § 256a HGB in Verbindung mit § 340h<br />
HGB. Die Umrechnung erfolgt zum Devisenkassamittelkurs des<br />
Bilanzstichtags. Bei den Fremdwährungsposten handelt es sich<br />
um währungskursgesicherte Positionen, bei denen kein Wechselkursrisiko<br />
besteht (besondere Deckung). Die Aufwendungen<br />
und Erträge aus der Währungsumrechnung werden netto im sonstigen<br />
betrieblichen Ergebnis ausgewiesen.<br />
Börsenfähige Wertpapiere<br />
Wertpapiere mit einem Nominalvolumen von 14.430,9 Mio. Euro<br />
werden wie Anlagevermögen bewertet, da sie nicht als Liquiditätsreserve<br />
dienen und teilweise als Deckung für begebene Öffentliche<br />
Pfandbriefe dienen. Auf Wertpapiere des Anlagevermögens<br />
mit einem Buchwert von 4.210,1 Mio. Euro und einem beizulegenden<br />
Zeitwert von 3.791,8 Mio. Euro wurden keine Abschreibungen<br />
auf den Niederstwert vorgenommen. Es liegt keine dauerhafte<br />
Wertminderung vor, da es sich um Kursschwankungen<br />
handelt, von denen erwartet wird, dass sie sich bis zur Fälligkeit<br />
des Papiers wieder ausgleichen werden und die Papiere bis zur<br />
Fälligkeit gehalten werden können (Tabelle 29).<br />
Die Bank nimmt eine verlustfreie Bewertung des Bankbuchs auf<br />
Basis der Stellungnahme des Bankenfachausschusses des Instituts<br />
der Wirtschaftsprüfer in <strong>Deutschland</strong> e. V. vom 30. August <strong>2012</strong><br />
(IDW RS BFA 3) vor. Das Bankbuch umfasst alle bilanziellen und<br />
außerbilanziellen zinsbezogenen Finanzgeschäfte außerhalb des<br />
Handelsbestands (einschließlich der Wertpapiere der Liquiditätsreserve<br />
und der Wertpapiere des Anlagebestands). Ein Handelsbuch<br />
führt die Bank nicht. Die Bewertung des Bankbuchs erfolgt<br />
mittels der periodischen (GuV-orientierten) Betrachtungsweise<br />
unter Berücksichtigung angemessener zukünftiger Verwaltungsund<br />
Risikokosten. Die Risikokosten sind aus aufsichtsrechtlichen<br />
Vorgaben für das Meldewesen (Standardrisikokosten) abgeleitet.<br />
Entwicklung des Anlagevermögens<br />
Die Sachanlagen beinhalten im Rahmen der eigenen Tätigkeit genutzte<br />
Grundstücke und Gebäude in Höhe von 4,4 Mio. Euro und<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von 1,1 Mio. Euro.<br />
Sonstige Vermögensgegenstände<br />
Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten im Wesentlichen<br />
fällige Schuldverschreibungen (4,5 Mio. Euro).<br />
52 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
JAHRESABSCHLUSS <strong>2012</strong><br />
Forderungen und Verbindlichkeiten an/gegenüber verbundene(n) Unternehmen<br />
Forderungen/Verbindlichkeiten an/gegenüber<br />
verbundene(n) Unternehmen/Beteiligungen<br />
in Mio. Euro<br />
Gesamt<br />
Darunter an/gegenüber<br />
verbundene(n) Unternehmen<br />
Darunter an/gegenüber<br />
Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht<br />
Forderungen an Kreditinstitute<br />
8.261,4<br />
2.209,5 1 –<br />
–<br />
Forderungen an Kunden<br />
19.039,3<br />
–<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />
18.279,2<br />
3.676,0<br />
–<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
10.141,4<br />
340,2 1 –<br />
–<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />
21.881,4<br />
–<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten<br />
12.318,9<br />
–<br />
–<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten<br />
70,0<br />
60,0 1<br />
–<br />
1<br />
enthält ausschließlich unverbriefte Forderungen bzw. Verbindlichkeiten<br />
Fristengliederung nach Restlaufzeiten<br />
Gliederung nach Restlaufzeiten<br />
in Mio. Euro<br />
Forderungen<br />
an Kreditinstitute<br />
Forderungen<br />
an Kunden<br />
Verbindlichkeiten<br />
gegenüber<br />
Kreditinstituten<br />
Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kunden<br />
Andere verbriefte<br />
Verbindlichkeiten<br />
Bis 3 Monate<br />
5.628,0<br />
381,5<br />
7.350,0<br />
3.241,5<br />
–<br />
Mehr als 3 Monate bis 1 Jahr<br />
369,0<br />
758,0<br />
106,0<br />
1.679,9<br />
–<br />
Mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre<br />
1.177,6<br />
3.674,1<br />
1.469,8<br />
2.473,8<br />
–<br />
Mehr als 5 Jahre<br />
295,9<br />
13.911,4<br />
465,2<br />
14.095,2<br />
–<br />
Zinsen<br />
790,9<br />
314,3<br />
750,4<br />
391,0<br />
–<br />
Gesamt<br />
8.261,4<br />
19.039,3<br />
10.141,4<br />
21.881,4<br />
–<br />
Schuldverschreibungen und andere<br />
festverzinsliche Wertpapiere in Mio. Euro<br />
Begebene Schuldverschreibungen<br />
in Mio. Euro<br />
Im Folgejahr fällig werdend<br />
4.657,4<br />
4.023,5<br />
Börsenfähige Wertpapiere,<br />
Aktien in Mio. Euro<br />
Gesamt<br />
Börsenfähig<br />
Börsennotiert<br />
Nicht<br />
börsennotiert<br />
Betrag der nicht mit dem Niederstwertprinzip<br />
bewerteten börsenfähigen Wertpapiere<br />
Schuldverschreibungen und<br />
andere festverzinsliche Wertpapiere<br />
18.279,2<br />
18.279,2<br />
16.537,4<br />
1.741,9<br />
4.210,1<br />
Aktien und andere nicht<br />
festverzinsliche Wertpapiere<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
–<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 53
JAHRESabschluss <strong>2012</strong><br />
Anlagespiegel<br />
in Mio. Euro<br />
Anschaffungskosten<br />
Vortrag<br />
1.1.<strong>2012</strong><br />
Zugänge<br />
Geschäftsjahr<br />
Abgänge<br />
Geschäftsjahr<br />
Abschreibung<br />
kumuliert<br />
Restbuchwert<br />
zum 31.12.<strong>2012</strong><br />
Restbuchwert<br />
zum 31.12.2011<br />
Abschreibung/<br />
Zuschreibung<br />
Geschäftsjahr<br />
Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
22,8<br />
0,1<br />
0,0<br />
22,4<br />
0,4<br />
1,0<br />
0,7<br />
Sachanlagen<br />
16,0<br />
0,4<br />
0,3<br />
10,7<br />
5,5<br />
5,4<br />
0,4<br />
Wertpapiere des<br />
Anlagevermögens<br />
12.967,1<br />
Veränderungen saldiert<br />
1.416,1<br />
14.383,2<br />
12.967,1<br />
–<br />
Aktive latente Steuern<br />
Bewertungseinheiten<br />
Unterschiedliche Wertansätze bei Schuldverschreibungen und anderen<br />
festverzinslichen Wertpapieren führen zu temporären Differenzen<br />
zwischen Handels- und Steuerbilanz und somit zu latenten<br />
Steuern. Diese aktiven latenten Steuern sind mit einem Steuersatz<br />
von 30,2 % bewertet. Unter Ausübung des Wahlrechts gem. § 274<br />
(1) Satz 2 HGB haben wir auf den Ansatz verzichtet, da der voraussichtliche<br />
Ausgleich dieser Differenzen nicht mit hinreichender<br />
Wahrscheinlichkeit absehbar ist.<br />
Forderungen/Verbindlichkeiten in Fremdwährung<br />
In den Aktiva sind Fremdwährungsposten im Gegenwert von<br />
2.438,6 Mio. Euro und in den Passiva von 59,3 Mio. enthalten.<br />
Die Bank hat Bewertungseinheiten in der Form von Microhedgebeziehungen<br />
ausschließlich zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken<br />
gebildet, in die die nachfolgenden Posten bzw.<br />
Transaktionen einbezogen wurden. Aufgrund des Abschlusses<br />
von Zinsswaps werden diese Grundgeschäfte in variable Transaktionen<br />
umgewandelt. Die Bewertungseinheit wird durch weitestgehende<br />
Übereinstimmung der wesentlichen Parameter von<br />
Grundgeschäft und Sicherungsgeschäft hergestellt. Da sich die<br />
Wertänderungen der korrespondierenden Geschäfte über die<br />
Laufzeit fast vollständig ausgleichen, ist nur in Höhe des nicht<br />
abgesicherten Teils eine Rückstellung zu bilden. Diese beträgt<br />
zum Bilanzstichtag 1,4 Mio. Euro. Für die Überwachung der<br />
Effektivität der gebildeten Mikrohedgebeziehungen werden im<br />
Rahmen der nicht zinsstrukturierten Produkte Sensitivitätsanalysen<br />
und Regressionsanalysen verwendet, bei denen die Wertver-<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Rechnungsabgrenzungsposten Aktiv in Mio. Euro 31.12.2011<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
Emissionsdisagio aus Schuldverschreibungen<br />
Agio aus Forderungen<br />
37,6<br />
232,2<br />
22,1<br />
207,7<br />
Aus dem Emissions- und Darlehensgeschäft insgesamt<br />
269,8<br />
229,8<br />
Rechnungsabgrenzungsposten Passiv in Mio. Euro<br />
31.12.2011<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
Damnum aus Forderungen<br />
Agio aus Schuldverschreibungen<br />
16,1<br />
17,0<br />
14,2<br />
12,5<br />
Aus dem Emissions- und Darlehensgeschäft insgesamt<br />
33,2<br />
26,7<br />
54 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
JAHRESABSCHLUSS <strong>2012</strong><br />
Grundgeschäft<br />
Betrag des Grundgeschäfts<br />
in Mio. Euro<br />
Art der<br />
Bewertungseinheit<br />
Gesichertes Risiko<br />
Höhe des abgesicherten<br />
Risikos in Mio. Euro<br />
Vermögensgegenstände<br />
11.793,5<br />
Microhedge<br />
Zinsänderungsrisiko<br />
3.165,7<br />
Verbindlichkeiten<br />
6.424,9<br />
Microhedge<br />
Zinsänderungsrisiko<br />
-1.304,6<br />
Gesamt<br />
18.218,4<br />
änderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft gegenübergestellt<br />
werden. Im Rahmen der zinsstrukturierten Produkte wird<br />
der Critical Terms Match für den Nachweis der Effektivität eingesetzt.<br />
Dabei wird die Deckungsgleichheit bestimmter Parameter<br />
zwischen Grund- und Sicherungsgeschäft untersucht, ohne<br />
dass eine Messung der effektiven Auswirkungen wie bei den nicht<br />
zinsstrukturierten Produkten stattfindet.<br />
Sonstige Verbindlichkeiten<br />
Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen unrealisierte<br />
Verluste aus besonders gedeckten Devisentermingeschäften<br />
(373,6 Mio. Euro) sowie anteilige Zinsen aus nachrangigen<br />
Verbindlichkeiten (1,5 Mio. Euro).<br />
Pensionsrückstellungen<br />
Pensionsrückstellungen in Höhe von 0,0 Mio. Euro wurden gemäß<br />
§ 246 (2) Satz 2 HGB mit Ansprüchen aus Rückdeckungsversicherungen<br />
in Höhe von 0,0 Mio. Euro verrechnet.<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten<br />
Die nachrangigen Verbindlichkeiten sind im Fall des Konkurses<br />
oder der Liquidation der Bank erst nach Befriedigung aller nicht<br />
nachrangigen Gläubiger zurückzuerstatten. Eine vorzeitige Rück-<br />
Nominal<br />
in Mio. Euro<br />
10,0<br />
40,0<br />
10,0<br />
10,0<br />
Zinssatz %<br />
5,28<br />
4,96<br />
4,68<br />
4,67<br />
Fälligkeit<br />
07.03.2013<br />
01.09.2016<br />
30.05.2018<br />
26.09.2018<br />
zahlung ist ausgeschlossen. Die Zinsaufwendungen für alle nachrangigen<br />
Verbindlichkeiten betragen 4,4 Mio. Euro.<br />
Folgende nachrangigen Verbindlichkeiten übersteigen 10 % des<br />
Gesamtausweises (Tabelle 34).<br />
Aus dem Bestand von 70,0 Mio. Euro erfüllen 64,0 Mio. Euro die<br />
Anforderungen des § 10 (5a) KWG zur Anerkennung als haftendes<br />
Eigenkapital. Es gelten die Bedingungen für nachrangige<br />
Schuldscheindarlehen. Eine Umwandlung in Kapital oder in eine<br />
andere Schuldform ist vertraglich nicht festgeschrieben.<br />
Genussrechtskapital<br />
Das Genussrechtskapital setzt sich nach der Herabsetzung der<br />
Rückzahlungsansprüche aus Inhabergenussrechten in Höhe von<br />
64,2 Mio. Euro und Namensgenussrechten in Höhe von 39,8 Mio.<br />
Euro zusammen. Zum Bilanzstichtag ist es haftendes Eigenkapital<br />
gem. § 10 Abs. 5 KWG in Höhe von 70,0 Mio. Euro.<br />
Aufgrund der Emissionsbedingungen wird im Falle eines Bilanzverlusts<br />
das Genussrechtskapital nicht verzinst. Daher sind<br />
für das abgelaufene Geschäftsjahr keine Aufwendungen angefallen.<br />
Die Ermittlung der Beteiligung der Genussscheingläubiger<br />
am Verlust ist aufgrund der verschiedenen Genussrechtsbedingungen<br />
nach unterschiedlichen Berechnungsmethoden vorzunehmen.<br />
Die Verlustquote der Namensgenussscheininhaber am<br />
Jahresfehlbetrag berechnet sich im Verhältnis des Rückzahlungsanspruchs<br />
zur Summe aus gezeichnetem Kapital, Rücklagen und<br />
gesamtem Genussrechtskapital. Bei den Inhabergenussscheinen<br />
wird die Quote der Beteiligung am Bilanzverlust einschließlich<br />
Verlustvortrag im Verhältnis der jeweiligen Rückzahlungsansprüche<br />
zur Summe des Eigenkapitals gem. § 10 KWG berechnet.<br />
Dabei wurden jeweils Nominalkapitalbeträge bzw. beim Ansatz<br />
des Genussrechtskapitals die um die Verlustbeteiligung aus<br />
dem Vorjahr verminderten Beträge zugrunde gelegt. Der Jahresfehlbetrag<br />
bzw. der Bilanzverlust wurde vor Berücksichtigung<br />
der Verlustbeteiligung ermittelt. Bei der Berechnung wurde<br />
auf die Verhältnisse zum Bilanzstichtag 31.12.<strong>2012</strong> abgestellt.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 55
JAHRESabschluss <strong>2012</strong><br />
Die Rückzahlungsansprüche der Genussscheingläubiger verminderten<br />
sich im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> um 8,6 Mio. Euro auf<br />
104,0 Mio. Euro.<br />
Pensionsgeschäfte<br />
Der Buchwert der in Pension gegebenen Vermögensgegenstände<br />
beträgt 1.222,1 Mio. Euro.<br />
Gezeichnetes Kapital<br />
Das gezeichnete Kapital beträgt 432,5 Mio. Euro. Es ist eingeteilt<br />
in 432.500.000 vinkulierte Namensaktien zu 1,00 Euro.<br />
Erläuterungen zur<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Kapital-/Gewinnrücklagen<br />
Die Kapitalrücklage aus Kapitalerhöhung beläuft sich auf<br />
348,7 Mio. Euro. Die Gewinnrücklage beträgt am Jahresende<br />
50,7 Mio. Euro.<br />
Bezüge der Organmitglieder<br />
Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands im Berichtsjahr<br />
beliefen sich auf 0,731 Mio. Euro. An die Mitglieder des Aufsichtsrats<br />
wurden im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> 0,030 Mio. Euro gezahlt.<br />
Frei verfügbare Rücklagen<br />
Der Bilanzverlust zum 31. Dezember <strong>2012</strong> beträgt 91,7 Mio.<br />
Euro. Im Berichtsjahr bestanden keine gesetzlichen, satzungsgemäßen<br />
oder gemäß Gesellschaftsvertrag bestehenden Ausschüttungssperren.<br />
Honorare der Abschlussprüfer<br />
In den anderen Verwaltungsaufwendungen sind folgende Honorare<br />
der Abschlussprüfer enthalten (Tabelle 36).<br />
Risikovorsorge<br />
Bei der Risikovorsorge wird von dem Wahlrecht auf Vollkompensation<br />
Gebrauch gemacht (§ 340f Abs. 3 HGB). Der ausge-<br />
Genussrechtskapital<br />
Rückzahlungsanspruch<br />
vor Verlustzuweisung<br />
2011 in Mio. Euro<br />
Rückzahlungsanspruch<br />
nach Verlustzuweisung<br />
2011 in Mio. Euro<br />
Rückzahlungsanspruch<br />
nach Verlustzuweisung<br />
<strong>2012</strong> in Mio. Euro Zinssatz in % Kapitalrückzahlung<br />
Emissionsjahr 2002<br />
1,0<br />
0,9<br />
0,9<br />
6,60<br />
2013<br />
Emissionsjahr 2002<br />
5,0<br />
4,6<br />
4,1<br />
variabel<br />
2013<br />
Emissionsjahr 2003<br />
10,0<br />
9,1<br />
8,1<br />
6,45<br />
2014<br />
Emissionsjahr 2003<br />
10,0<br />
9,0<br />
8,9<br />
6,52<br />
2014<br />
Emissionsjahr 2003<br />
20,0<br />
18,3<br />
16,3<br />
6,25<br />
2014<br />
Emissionsjahr 2006<br />
10,0<br />
9,0<br />
8,9<br />
5,08<br />
2017<br />
Emissionsjahr 2006<br />
4,0<br />
3,6<br />
3,5<br />
5,08<br />
2017<br />
Emissionsjahr 2006<br />
22,0<br />
20,1<br />
17,9<br />
4,88<br />
2017<br />
Emissionsjahr 2007<br />
10,0<br />
9,0<br />
8,9<br />
5,57<br />
2018<br />
Emissionsjahr 2007<br />
10,0<br />
9,0<br />
8,9<br />
5,57<br />
2018<br />
Emissionsjahr 2007<br />
21,8<br />
19,9<br />
17,7<br />
5,63<br />
2018<br />
56 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
JAHRESABSCHLUSS <strong>2012</strong><br />
wiesene Saldo ergibt sich aus der Verrechnung des Aufwandspostens<br />
„Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen<br />
und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen<br />
im Kreditgeschäft“ mit dem Ertragsposten „Erträge aus<br />
Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren<br />
sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft“.<br />
Wesentlichen Cashflows bei Finanzanlagen und aus der Finanzierungstätigkeit.<br />
Letztere stammen im Wesentlichen aus Transaktionen<br />
mit dem Aktionär. Der Finanzmittelfonds umfasst den<br />
Kassenbestand und die Guthaben bei Zentralnotenbanken. Änderungen<br />
in der Definition wurden nicht vorgenommen.<br />
Die Risikovorsorge beinhaltet außerdem die Auflösung der Drohverlustrückstellung<br />
aus der verlustfreien Bewertung von zinsbezogenen<br />
Geschäften des Bankbuchs gem. der IDW Stellungnahme<br />
(IDW RS BFA 3) vom 30. August <strong>2012</strong> in Höhe von 77,0 Mio. Euro.<br />
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen,<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen<br />
behandelte Wertpapiere<br />
Es wird von dem Wahlrecht Gebrauch gemacht (§ 340c Abs. 2<br />
HGB), „Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen,<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen<br />
behandelte Wertpapiere“ mit „Erträge aus Zuschreibungen<br />
zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen<br />
und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren“ voll zu<br />
kompensieren.<br />
Eventualverbindlichkeiten und andere Verpflichtungen<br />
Die Eventualverbindlichkeiten und anderen Verpflichtungen betreffen<br />
im Unterposten 1b) in voller Höhe sonstige Bürgschaften<br />
und im Unterposten 2c) unwiderrufliche Kreditzusagen von<br />
Kommunalkrediten in Höhe von 23,0 Mio. Euro und Darlehen<br />
an kommunalnahe Unternehmen in Höhe von 8,1 Mio. Euro.<br />
Die unter dem Strich ausgewiesenen Verbindlichkeiten aus<br />
Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen sowie die unwiderruflichen<br />
Kreditzusagen sind Bestandteil unseres originären<br />
Kreditgeschäfts und unterliegen denselben konservativen Bewertungskriterien<br />
wie alle übrigen mit Adressenausfallrisiken behafteten<br />
Forderungen. Aus heutiger Sicht bestehen keine erkennbaren<br />
Ausfallrisiken, die eine Passivierung erfordern.<br />
Nacherhebung der Bankenabgabe<br />
Sonstige angaben<br />
Ergänzende Angaben zur Kapitalflussrechnung<br />
Die Kapitalflussrechnung wurde auf Basis des Deutschen Rechnungslegungsstandard<br />
Nr. 2-10 aufgestellt. Sie gliedert die Veränderung<br />
des Zahlungsmittelbestands in die Zahlungsströme aus<br />
operativer Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit.<br />
Die Zuordnung der Zahlungsströme zur operativen Tätigkeit erfolgt<br />
in Anlehnung an die Zusammensetzung des Betriebsergebnisses.<br />
Die Zahlungsströme aus Investitionstätigkeit enthalten im<br />
Es besteht die Möglichkeit, dass in dem Falle, in dem die Bank<br />
zukünftig Jahresüberschüsse erwirtschaftet, die Bankenabgabe<br />
nachträglich neu festgesetzt wird, so dass die Bankenabgabe den<br />
bisher gezahlten Mindestbeitrag übersteigt (Nacherhebung). Der<br />
mögliche Nacherhebungsbeitrag würde für die Beitragszeiträume<br />
2011 und <strong>2012</strong> insgesamt 14,0 Mio. Euro betragen.<br />
Zins- und währungsbezogene Termingeschäfte<br />
Zum Bilanzstichtag bestehen folgende noch nicht abgewickelte,<br />
nicht zu Handelszwecken dienende zins- und fremdwährungs-<br />
Honorare der Abschlussprüfer in Mio. Euro<br />
Abschlussprüfungsleistungen<br />
Andere Bestätigungsleistungen<br />
Steuerberatungsleistungen<br />
Sonstige Leistungen<br />
0,4<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
Gesamt<br />
0,4<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 57
JAHRESabschluss <strong>2012</strong><br />
Volumen im Derivategeschäft<br />
in Mio. Euro nach<br />
Restlaufzeiten Bis 1 Jahr<br />
Nominalvolumen<br />
1–5 Jahre Länger als 5 Jahre<br />
Gesamt<br />
Positiv<br />
Marktwerte<br />
Negativ<br />
Gesamt<br />
Zinsswaps<br />
6.155,1<br />
18.660,1<br />
47.365,4<br />
72.180,6<br />
6.427,7<br />
-9.196,6<br />
-2.768,9<br />
Cross-Currency-Swaps<br />
89,4<br />
367,8<br />
1.731,8<br />
2.189,1<br />
54,5<br />
-819,4<br />
-764,9<br />
Optionen<br />
52,0<br />
90,0<br />
0,0<br />
142,0<br />
0,0<br />
-0,1<br />
-0,1<br />
Gesamt<br />
6.296,5<br />
19.117,9<br />
49.097,3<br />
74.511,7<br />
6.482,2<br />
-10.016,2<br />
-3.534,0<br />
Öffentliche Pfandbriefe in Mio. Euro<br />
31.12.2011<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
Ordentliche Deckung<br />
Forderungen an Kreditinstitute (Kommunalkredite)<br />
Forderungen an Kunden (Kommunalkredite)<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />
als Sicherheit für echte Pensionsgeschäfte erhalten<br />
1.879,2<br />
19.427,7<br />
10.921,8<br />
1.875,8<br />
1.586,8<br />
18.188,3<br />
8.808,9<br />
984,8<br />
Sonstige Deckung<br />
Forderungen an Kreditinstitute (Kommunalkredite)<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />
als Sicherheit für echte Pensionsgeschäfte erhalten<br />
82,2<br />
902,5<br />
554,0<br />
82,8<br />
672,4<br />
160,0<br />
DECKUNGSWERTE INSGESAMT<br />
35.643,2<br />
30.484,1<br />
Gesamtbetrag der Deckungswerte nach § 20 Abs. 2 nr. 2 Pfandbriefgesetz in Mio. Euro<br />
31.12. <strong>2012</strong><br />
Nominal<br />
915,3<br />
31.12. 2011<br />
Nominal<br />
1.538,7<br />
Gesamtbetrag der im Umlauf<br />
befindlichen Pfandbriefe in Mio. Euro<br />
Nominal<br />
31.12.2011<br />
Nominal<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
Barwert<br />
31.12.2011<br />
Barwert<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
Risikobarwert<br />
31.12.2011<br />
Risikobarwert<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
Öffentliche Pfandbriefe<br />
32.746,0<br />
28.163,2<br />
37.073,8<br />
33.423,2<br />
34.430,3<br />
31.258,7<br />
Deckungsmasse<br />
35.643,2<br />
30.484,1<br />
42.702,2<br />
37.871,3<br />
39.088,8<br />
35.204,6<br />
davon Derivate<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
Überdeckung<br />
2.897,3<br />
2.320,9<br />
5.628,4<br />
4.448,1<br />
4.658,5<br />
3.946,0<br />
laufzeitstruktur der im umlauf<br />
befindlichen pfandbriefe sowie<br />
zinsbindungsfristen der<br />
Bis 1 Jahr einschließlich<br />
Mehr als 1 Jahr bis<br />
einschließlich 2 Jahre<br />
Mehr als 2 Jahre bis<br />
einschließlich 3 Jahre<br />
deckungsmasse 31.12.2011 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011 31.12.<strong>2012</strong><br />
Öffentliche Pfandbriefe<br />
1.163,0<br />
3.981,9<br />
4.774,0<br />
3.428,8<br />
4.128,4<br />
1.244,7<br />
Deckungsmasse<br />
2.633,8<br />
2.538,3<br />
3.100,9<br />
2.798,9<br />
2.377,4<br />
2.559,0<br />
58 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
JAHRESABSCHLUSS <strong>2012</strong><br />
bezogene Termingeschäfte: Termingeschäfte mit Schuldscheindarlehen,<br />
Zinsswaps, Zinswährungsswaps, Stillhalterverpflichtungen<br />
aus Optionen auf Zinsswaps, gekaufte Optionen,<br />
Zinsbegrenzungsvereinbarungen, Schuldscheindarlehen mit<br />
Gläubigerkündigungsrecht, Pfandbriefemissionen mit Schuldnerkündigungsrecht.<br />
Es handelt sich in allen Fällen um OTC-<br />
Produkte (Tabelle 37).<br />
Die Swappartner der Bank gehören ausnahmslos Kreditinstitutsgruppen<br />
aus Ländern der OECD an, die geeignete Kreditinstitute<br />
im Sinne von § 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 Pfandbriefgesetz<br />
sind. Die Ermittlung des Adressenausfallrisikos der Zinsswaps<br />
erfolgt nach der Marktbewertungsmethode.<br />
Den saldierten negativen Marktwerten der Derivate in Höhe<br />
von -3,5 Mrd. Euro (ohne anteilige Zinsen) stehen zinsinduzierte<br />
stille Reserven von mehr als 3,5 Mrd. Euro in den Buchwerten<br />
der Bilanzposten Forderungen an Kreditinstitute, Forderungen<br />
an Kunden, Wertpapiere, Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten, Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und verbriefte<br />
Verbindlichkeiten gegenüber.<br />
Die Barwerte der Derivate werden mit Hilfe von Zerobondabzinsungsfaktoren<br />
sowie der zukünftigen Cashflows unter Zugrundelegung<br />
der Marktwertmethode errechnet. Die arbitragefreien<br />
Zerobondabzinsungsfaktoren werden arbeitstäglich aus der aktuellen<br />
Swap-Mid-Zinskurve ermittelt. Sofern für hoch strukturierte<br />
Derivate zum 31. Dezember <strong>2012</strong> noch kein Bewertungsmodell<br />
vorlag, wurden diese mit der variablen Seite bewertet. Handelsgeschäfte<br />
mit derivativen Produkten wurden nicht getätigt.<br />
Die anderen Forderungen an Kreditinstitute enthalten 760,8 Mio.<br />
Euro und die anderen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
719,3 Mio. Euro anteilige Zinsen aus derivativen Geschäften.<br />
Geleistete Ausgleichszahlungen werden unter den Aktiven Rechnungsabgrenzungsposten<br />
mit 92,7 Mio. Euro und die erhaltenen<br />
Ausgleichszahlungen unter den Passiven Rechnungsabgrenzungsposten<br />
mit 269,4 Mio. Euro ausgewiesen. Die sonstigen Verbindlichkeiten<br />
enthalten einen Ausgleichsposten aus der Fremdwährungsbewertung<br />
von Swaps in Höhe von 373,6 Mio. Euro.<br />
Deckungsrechnung<br />
Auf die Deckungswerte der Öffentlichen Pfandbriefe sind wie<br />
zum Vorjahresstichtag keine Leistungen mehr als 90 Tage rückständig<br />
(Tabellen 38–42).<br />
Kredite an Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder<br />
Zum Bilanzstichtag waren keine Kredite und Vorschüsse an Mitglieder<br />
des Vorstands und des Aufsichtsrats gewährt.<br />
Mitarbeiterzahl<br />
Im Jahresdurchschnitt waren 81 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
beschäftigt. Davon entfallen 39 auf den tariflichen und 42<br />
auf den außertariflichen Bereich. Zum Jahresende <strong>2012</strong> beschäftigte<br />
die Bank 77 (2011: 84) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Konzernzugehörigkeit<br />
Die <strong>Dexia</strong> Crédit Local S. A., Paris, ist am Kapital der Bank zu<br />
100 % beteiligt. Die Muttergesellschaft stellt einen Teilkonzernabschluss<br />
nach den International Financial Reporting Standards<br />
auf, in den die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> einbezogen<br />
ist. Der Teilkonzernabschluss ist beim Handelsregister in<br />
Paris hinterlegt. Die <strong>Dexia</strong> S. A., Brüssel, ist am Kapital der <strong>Dexia</strong><br />
Crédit Local S. A., Paris, zu 100 % beteiligt. Die <strong>Dexia</strong> S. A.,<br />
Brüssel, stellt einen Konzernabschluss nach den International<br />
Financial Reporting Standards auf, in den die <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> einbezogen ist. Dieser wird beim Handelsregister<br />
in Brüssel hinterlegt.<br />
Mehr als 3 Jahre bis<br />
einschließlich 4 Jahre<br />
Mehr als 4 Jahre bis<br />
einschließlich 5 Jahre<br />
Mehr als 5 Jahre bis<br />
einschließlich 10 Jahre<br />
Mehr als 10 Jahre<br />
31.12.2011 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011 31.12.<strong>2012</strong><br />
1.394,5<br />
1.727,6<br />
1.930,6<br />
1.698,3<br />
7.979,1<br />
6.353,8<br />
11.376,3<br />
9.728,1<br />
2.538,3<br />
1.381,5<br />
1.643,4<br />
1.836,0<br />
5.896,4<br />
3.952,2<br />
17.453,1<br />
15.418,4<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 59
JAHRESabschluss <strong>2012</strong><br />
Zur Deckung von Öffentlichen Pfandbriefen<br />
verwendete Forderungen in Mio. Euro<br />
Länder<br />
Staat<br />
Regionale<br />
Gebietskörperschaften<br />
Örtliche<br />
Gebietskörperschaften<br />
Sonstige<br />
Schuldner<br />
31.12.2011<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
31.12.2011<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
31.12.2011<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
31.12.2011<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
Belgien<br />
257,1<br />
1.894,4<br />
1.633,0<br />
Bulgarien<br />
5,0<br />
5,0<br />
<strong>Deutschland</strong><br />
80,0<br />
73,6<br />
11.988,8<br />
10.804,9<br />
6.508,9<br />
6.019,9<br />
5.014,0<br />
3.894,4<br />
davon mit Haftung öffentlicher Stellen<br />
3.612,7<br />
2.989,0<br />
Finnland<br />
4,5<br />
3,0<br />
47,7<br />
43,7<br />
25,0<br />
25,0<br />
Frankreich<br />
155,1<br />
175,0<br />
132,0<br />
230,0<br />
Internationale Institutionen<br />
354,0<br />
279,0<br />
Italien<br />
1.888,1<br />
1.503,8<br />
920,4<br />
247,3<br />
817,5<br />
744,2<br />
Japan<br />
629,6<br />
552,0<br />
152,8<br />
134,6<br />
132,8<br />
116,5<br />
Litauen<br />
25,0<br />
25,0<br />
Luxemburg<br />
12,8<br />
40,0<br />
200,0<br />
Österreich<br />
75,2<br />
75,2<br />
1.671,7<br />
1.499,4<br />
10,0<br />
10,0<br />
78,3<br />
78,3<br />
Polen<br />
250,0<br />
250,0<br />
Portugal<br />
225,0<br />
225,0<br />
75,0<br />
75,0<br />
Schweden<br />
252,8<br />
226,2<br />
Schweiz<br />
82,2<br />
82,8<br />
Spanien<br />
18,7<br />
18,7<br />
503,9<br />
318,9<br />
166,1<br />
43,5<br />
770,0<br />
10,0<br />
Tschechische Rep.<br />
90,0<br />
Ungarn<br />
268,9<br />
271,9<br />
USA<br />
300,5<br />
204,0<br />
59,4<br />
45,4<br />
Auf die Deckungswerte der Öffentlichen Pfandbriefe sind keine Leistungen innerhalb von 90 Tagen rückständig.<br />
60 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
ORGANE DER BANK<br />
Organe der Bank<br />
Aufsichtsrat<br />
Stéphane Vermeire<br />
(bis 11.12.<strong>2012</strong>)<br />
Head of Public & Wholesale Banking International<br />
Member of the Management Board of <strong>Dexia</strong> Crédit Local<br />
Vorsitzender<br />
Claude Piret<br />
(seit 08.11.<strong>2012</strong>)<br />
Deputy Chief Executive Officer of <strong>Dexia</strong> Crédit Local<br />
Member of the Management Board of <strong>Dexia</strong> S. A.<br />
Stellvertretender Vorsitzender vom 06.12.<strong>2012</strong> bis 04.01.2013<br />
Vorsitzender seit 04.01.2013<br />
Stéphane Magnan<br />
(bis 19.01.<strong>2012</strong>)<br />
Head of Treasury & Financial Markets<br />
Member of the Management Board of <strong>Dexia</strong> Crédit Local<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
François Laugier<br />
(bis 23.10.<strong>2012</strong>)<br />
Chief Financial Officer<br />
Member of the Management Board of <strong>Dexia</strong> Crédit Local<br />
Stellvertretender Vorsitzender vom 19.04.<strong>2012</strong> bis 23.10.<strong>2012</strong><br />
Véronique Hugues<br />
(seit 20.12.<strong>2012</strong>)<br />
Head of Financial Management of <strong>Dexia</strong> S. A.<br />
Stellvertretende Vorsitzende seit 04.01.2013<br />
Benoît Debroise<br />
(seit 09.02.<strong>2012</strong>)<br />
Head of Treasury & Financial Markets of <strong>Dexia</strong> Crédit Local<br />
Norbert Drews<br />
Bankangestellter, <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
Stefanie Gregorius<br />
(seit 09.03.<strong>2012</strong>)<br />
Bankangestellte, <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
Dr. Dirk Hoffmann<br />
(seit 09.02.<strong>2012</strong>)<br />
Rechtsanwalt und Consultant<br />
Nico Picard<br />
(bis 12.01.<strong>2012</strong>)<br />
Managing Director, Head of Controlling and Financial Planning<br />
<strong>Dexia</strong> Banque Internationale à Luxembourg<br />
Vorstand<br />
Treuhänder<br />
Friedrich Munsberg<br />
Marktvorstand<br />
Vorsitzender<br />
Laurent Fritsch<br />
Marktfolgevorstand<br />
Wilfried Wouters<br />
(bis 30.06.<strong>2012</strong>)<br />
Marktvorstand<br />
Werner Graf<br />
Bundesbankdirektor i. R.<br />
Victor von Bothmer<br />
Rechtsanwalt<br />
Josef Baiz<br />
Vorstandsmitglied a. D.<br />
(bis 31.10.<strong>2012</strong>)<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 61
JAHRESabschluss 2010 BERICHT DES VORSTANDES<br />
62 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
VersicherunG<br />
VersicherunG Der<br />
GesetZlichen Vertreter<br />
Wir versichern, dass der Jahresabschluss nach unserem besten<br />
Wissen unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />
ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild<br />
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.<br />
Wir versichern weiterhin, dass im Lagebericht nach unserem<br />
besten Wissen der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses<br />
und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass<br />
ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt<br />
wird und dass die wesentlichen Chancen und Risiken im<br />
Sinne des § 289 Abs. 1 Satz 4 HGB beschrieben sind.<br />
Berlin, den 20. März 2013<br />
DexiA koMMunAlBAnk DeutschlAnD <strong>AG</strong><br />
Der Vorstand<br />
Munsberg<br />
fritsch<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 63
Bestätigungsvermerk<br />
Bestätigungsvermerk<br />
des Abschlussprüfers<br />
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Jahresbilanz,<br />
Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalspiegel<br />
sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung<br />
und den Lagebericht der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
<strong>AG</strong>, Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum<br />
31. Dezember <strong>2012</strong> geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung<br />
von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen<br />
handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen<br />
der Satzung liegen in der Verantwortung des Vorstands<br />
der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der<br />
von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss<br />
unter Einbeziehung der Buchführung und über den<br />
Lagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung gemäß 317 HGB unter<br />
Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festgestellten<br />
deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und<br />
durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf<br />
die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung<br />
der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den<br />
Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit<br />
erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />
werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und<br />
über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft<br />
sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im<br />
Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />
internen Kontrollsystems sowie Nachweise für<br />
die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht<br />
überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung<br />
umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze<br />
und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands<br />
sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses<br />
und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere<br />
Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere<br />
Beurteilung bildet.<br />
vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.<br />
Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt<br />
insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft<br />
und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />
zutreffend dar.<br />
Berlin, den 21. März 2013<br />
Deloitte & Touche GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Katrin Rohmann<br />
Klaus Hammelstein<br />
Wirtschaftsprüferin<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen<br />
Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss der <strong>Dexia</strong><br />
<strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>, Berlin, den gesetzlichen Vorschriften<br />
und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und<br />
64 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
Weitere Erläuterungen<br />
Weitere Erläuterungen<br />
Strukturentwicklung Aktiva in Mio. Euro<br />
<strong>2012</strong><br />
<strong>2012</strong> in %<br />
2011 in %<br />
Forderungen an Kreditinstitute<br />
b) Kommunalkredite<br />
1.699,6<br />
3,7<br />
4,2<br />
c) andere Forderungen<br />
6.561,7<br />
14,3<br />
15,8<br />
Forderungen an Kunden<br />
a) Hypothekendarlehen<br />
51,7<br />
0,1<br />
0,1<br />
b) Kommunalkredite<br />
18.655,8<br />
40,6<br />
42,1<br />
c) Andere Forderungen<br />
331,8<br />
0,7<br />
0,8<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />
b) Anleihen und Schuldverschreibungen<br />
17.195,3<br />
37,4<br />
35,2<br />
c) Eigene Schuldverschreibungen<br />
1.083,9<br />
2,4<br />
0,0<br />
Sonstige Aktiva<br />
356,6<br />
0,8<br />
1,9<br />
Bilanzsumme<br />
45.936,5<br />
100,0<br />
100,0<br />
Strukturentwicklung Passiva in Mio. Euro<br />
<strong>2012</strong><br />
<strong>2012</strong> in %<br />
2011 in %<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
b) Namenspfandbriefe<br />
938,2<br />
2,0<br />
2,4<br />
c) Andere Verbindlichkeiten<br />
9.203,2<br />
20,0<br />
19,9<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />
b) Namenspfandbriefe<br />
16.512,4<br />
35,9<br />
36,4<br />
c) Andere Verbindlichkeiten<br />
5.369,0<br />
11,7<br />
5,5<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten<br />
ab) Öffentliche Pfandbriefe<br />
12.288,4<br />
26,8<br />
31,5<br />
ac) Sonstige Schuldverschreibungen<br />
30,5<br />
0,1<br />
0,1<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten<br />
70,0<br />
0,2<br />
0,2<br />
Genussrechtskapital<br />
104,0<br />
0,2<br />
0,2<br />
Eigenkapital<br />
a) Gezeichnetes Kapital<br />
432,5<br />
0,9<br />
0,9<br />
b), c) Rücklagen<br />
399,4<br />
0,9<br />
0,8<br />
d) Bilanzverlust<br />
-91,7<br />
-0,2<br />
-0,2<br />
Sonstige Passiva<br />
680,6<br />
1,5<br />
2,2<br />
Bilanzsumme<br />
45.936,5<br />
100,0<br />
100,0<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 65
Weitere Erläuterungen<br />
Gewinn- und Verlustrechnung/Ergebnisrechnung<br />
in Tausend Euro<br />
2011 <strong>2012</strong> Veränderung Veränderung in %<br />
Zinserträge<br />
3.482.515<br />
2.754.199<br />
Zinsaufwendungen<br />
3.420.717<br />
2.741.083<br />
Zinsüberschuss<br />
61.798<br />
13.115<br />
-48.683<br />
-79<br />
Provisionsergebnis<br />
-9.900<br />
-4.537<br />
Zins- und Provisionsüberschuss<br />
51.898<br />
8.578<br />
-43.320<br />
-83<br />
Personalaufwand<br />
7.128<br />
6.756<br />
Andere Verwaltungsaufwendungen<br />
8.787<br />
10.343<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände<br />
2.499<br />
1.037<br />
Teilbetriebsergebnis<br />
33.484<br />
-9.558<br />
-43.042<br />
-129<br />
Sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen<br />
236<br />
1.189<br />
Risikovorsorge<br />
-131.006<br />
-11.466<br />
Wertpapierergebnis<br />
6.338<br />
229<br />
Betriebsergebnis<br />
-90.948<br />
-19.605<br />
Steuern<br />
-1.181<br />
-15<br />
Jahresfehlbetrag<br />
-92.129<br />
-19.620<br />
72.509<br />
66 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>
Impressum<br />
Herausgegeben von der<br />
<strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
Gestaltung<br />
Adjouri Brand Consultants GmbH | www.adjouri.com<br />
Druck<br />
Druckerei Königsdruck Berlin | www.koenigsdruck.de