Geschäftsbericht 2012 - Dexia Kommunalbank Deutschland AG
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ericht des Vorstands<br />
Der dergestalt revidierte und vom Board of Directors der<br />
<strong>Dexia</strong>-Gruppe am 14. November <strong>2012</strong> verabschiedete Geschäftsplan<br />
kommt auf der Grundlage der bestehenden Annahmen<br />
und Szenarien zu dem Ergebnis, dass die Fortführung der<br />
<strong>Dexia</strong>-Gruppe gesichert ist. Hinsichtlich der Realisierung des<br />
Plans verbleiben jedoch einige Unsicherheiten: Insbesondere<br />
ist der Plan sensitiv gegenüber der Zinsentwicklung und gegenüber<br />
der Entwicklung der Kreditmärkte. Zum Beispiel würde<br />
ein Rückgang der zehnjährigen Zinssätze um 10 Basispunkte einen<br />
Anstieg der zu leistenden Cash Collateral-Zahlungen um<br />
1 Mrd. Euro bewirken, mit der Folge, sofern diese zum Zinssatz für<br />
Inanspruchnahmen der Emergency Liquidity Assistance refinanziert<br />
würden, zusätzlicher Kosten in Höhe von 135 Mio. Euro in<br />
der Zeit zwischen 2013 und 2020.<br />
Daher wird der Geschäftsplan regelmäßig aktualisiert und den<br />
erfassten externen Variablen Rechnung getragen, um ihre genaue<br />
Wirkung auf die Projektionen und ihr Realisierungspotenzial<br />
zu schätzen.“<br />
Nachdem der Prozess zur Veräußerung von Tochtergesellschaften<br />
weitgehend abgeschlossen und die Zielstruktur nahezu<br />
erreicht ist, wird sich die <strong>Dexia</strong>-Gruppe künftig auf die<br />
Verwaltung und Optimierung ihrer verbliebenen Aktiva konzentrieren.<br />
Dabei kann sie auf ihre gestärkte Eigenkapitalbasis<br />
und die staatliche langfristige Refinanzierungsgarantie<br />
über 85 Mrd. Euro bauen. Das Kreditportfolio hat eine lange<br />
Laufzeit und verfügt über eine gute Kreditqualität, bleibt jedoch<br />
sensitiv gegenüber Marktkonditionen und der konjunkturellen<br />
Entwicklung.<br />
In ihrem Monthly Bulletin vom Februar 2013 gab die EZB ihrer<br />
Erwartung Ausdruck, dass sich das Wirtschaftswachstum der<br />
Eurostaaten auch im 1. Quartal 2013 schwach entwickelt hat.<br />
Als Gründe hierfür wurden die negativen Wirkungen des geringen<br />
Konsumenten- und Investorenvertrauens auf die heimische<br />
Nachfrage und die gedämpfte Auslandsnachfrage angeführt. Zugleich<br />
verwies die Zentralbank auf die verbesserte Stimmung an<br />
den Finanzmärkten und die Stabilisierung – wenngleich auf geringem<br />
Niveau – der wirtschaftlichen Frühindikatoren. Im weiteren<br />
Verlauf des Jahres 2013 wird eine schrittweise wirtschaftliche<br />
Erholung erwartet, weil die heimische Nachfrage durch die<br />
großzügige Geldpolitik, das erhöhte Vertrauen in die Finanzmärkte<br />
und die nachlassende Fragmentierung gestützt werden<br />
dürfte und weil das Exportwachstum von einer anziehenden<br />
globalen Nachfrage profitieren sollte.<br />
Tatsächlich gibt das Abebben der Staatsschuldenkrise Anlass<br />
für eine positivere Sicht auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung<br />
der Eurozone. Hinzu kommt die Erwartung, dass die<br />
EZB ihren Kurs der akkommodierenden Geldpolitik fortsetzen<br />
und den Leitzins für geraume Zeit auf dem aktuell niedrigen<br />
Niveau belassen wird. Erstmals seit Längerem sind die Unterschiede<br />
zwischen den Zinsen für Unternehmenskredite in den<br />
Peripherie- und den Kernländern des Euroraums gesunken.<br />
Auch haben sich die Refinanzierungsmöglichkeiten der Kreditinstitute<br />
verbessert und die Ungleichgewichte bei den Target2-<br />
Salden weiter verringert.<br />
Als insgesamt größtes Risiko sehen wir Rückschläge aufgrund<br />
stabilitätsgefährdender politischer Ereignisse (Eventrisiko)<br />
vor allem in den Peripheriestaaten an. Einen Vorgeschmack<br />
auf mögliche Belastungen gaben die verbesserten Umfragewerte<br />
der Berlusconi-Partei Popolo della Libertà (PDL) vor den<br />
italienischen Parlamentswahlen am 24. Februar 2013, die in<br />
der Presse diskutierten Korruptionsvorwürfe gegen den spanischen<br />
Ministerpräsidenten Rajoy und die anhaltenden Diskussionen<br />
über das Rettungspaket für Zypern. Bisher waren<br />
die Reaktionen der betroffenen Staatsanleihemärkte hierauf<br />
zwar spürbar, jedoch begrenzt. Politische Turbulenzen größeren<br />
Ausmaßes könnten jedoch die in den letzten Monaten gewonnene<br />
Marktstabilität und damit auch die erwartete allmähliche<br />
konjunkturelle Aufwärtsentwicklung gefährden.<br />
Prognose des Geschäftsjahres 2013 und des Folgejahres<br />
Mit der am 28. Dezember <strong>2012</strong> bekannt gegebenen Genehmigung<br />
des Plans zur geordneten Restrukturierung der <strong>Dexia</strong>-<br />
Gruppe durch die Europäische Kommission hat auch für die<br />
<strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> eine neue Unternehmensphase<br />
begonnen. Der Plan sieht für die Bank einen geordneten<br />
Abbau der Vermögenswerte ohne Neukreditgeschäft vor. Oberstes<br />
Ziel ist daher eine Rückführung des umfangreichen Wertpapier-<br />
und Kreditportfolios unter Nutzung des natürlichen<br />
Fälligkeitsprofils. Angesichts des nicht geringen Anteils langfristiger<br />
Aktiva am gesamten Forderungsbestand liegt es auf der<br />
Hand, dass sich dieser Prozess über einen langjährigen Zeitraum<br />
erstrecken wird.<br />
Dem Auftrag des Restrukturierungsplans folgend, wird die Bank,<br />
wie bereits seit Oktober 2011, auch in Zukunft keine neuen Kredite<br />
vergeben, jedoch weiterhin Neugeschäft im Rahmen der Liquiditäts-<br />
und Deckungssteuerung betreiben. Dadurch verschiebt<br />
sich der Fokus der Geschäftsaktivitäten auf die Verwaltung und<br />
Bewirtschaftung des umfangreichen Wertpapier- und Kreditportfolios<br />
mit folgenden Schwerpunkten:<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> | 37