Geschäftsbericht 2012 - Dexia Kommunalbank Deutschland AG
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ericht des Vorstands<br />
• die Bewahrung der strengen Kostendisziplin sowohl bei den<br />
Personal- als auch bei den Sachkosten,<br />
• die Optimierung des Funding-Mix zur weiteren Senkung der<br />
Refinanzierungskosten,<br />
• den Erhalt der operativen Exzellenz und die Vermeidung relevanter<br />
operationaler Risiken in einem Umfeld zunehmender<br />
regulatorischer Ansprüche.<br />
Die vom Vorstand Anfang 2013 aufgestellte zweijährige Ertragsprognose<br />
der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong> weist für<br />
das laufende Geschäftsjahr einen negativen einstelligen Millionenbetrag<br />
als Jahresfehlbetrag aus. Für das Geschäftsjahr 2014<br />
rechnen wir mit einer gegenüber dem Geschäftsjahr <strong>2012</strong> rückläufigen<br />
Ertragsentwicklung, und zwar mit dem Ausweis eines<br />
Jahresfehlbetrags in Höhe eines niedrigen zweistelligen Millionenbetrags.<br />
Folgende Annahmen liegen der Prognose zugrunde:<br />
• Es wurde unterstellt, dass die Bank in ihrem Kerngeschäftsfeld,<br />
der Kommunal- und Staatsfinanzierung, kein Neugeschäft tätigt.<br />
Neugeschäft zur Liquiditäts- und Deckungssteuerung fand<br />
Berücksichtigung.<br />
• Hinsichtlich der in den Aktiv- und Passivpositionen enthaltenen<br />
Kündigungsrechte wurde ein wirtschaftlich plausibles<br />
Ausübungsverhalten angenommen.<br />
• Aufgrund des erwarteten Jahresfehlbetrags kann gemäß den<br />
Emissionsbedingungen das Genussrechtskapital nicht bedient<br />
werden.<br />
• Bei den Sach- und Personalaufwendungen gehen wir von einer<br />
stabilen, leicht über dem Niveau des Geschäftsjahres <strong>2012</strong> liegenden<br />
Größenordnung aus.<br />
• Als Risikokosten wurden Standardkosten auf der Basis durchschnittlicher<br />
Ausfälle der Vergangenheit angesetzt.<br />
In Bezug auf die Finanzlage ist darauf hinzuweisen, dass aufgrund<br />
der Einstellung des Kommunal- und Staatsfinanzierungsgeschäfts<br />
kein neugeschäftsbezogener Refinanzierungsbedarf vorgesehen<br />
ist. Die im Deckungsstock befindlichen Werte und die<br />
EZB-fähigen Wertpapiere der Bank, die zusammen den weitaus<br />
größten Teil der Aktiva ausmachen, werden weiterhin über<br />
Öffentliche Pfandbriefe, Wertpapierpensionsgeschäfte bzw. Offenmarktkredite<br />
der Deutschen Bundesbank refinanziert. Der<br />
Bestand an unbesicherten Refinanzierungsmitteln, der im Wesentlichen<br />
aufgenommene Schuldscheindarlehen sowie Einlagen<br />
von kommunalen Kunden und anderen Anlegern umfasst,<br />
hat sich zum 15. Februar 2013 gegenüber dem Bestand am Jahresende<br />
<strong>2012</strong> um 0,9 Mrd. Euro auf 5,9 Mrd. Euro erhöht. Wir<br />
rechnen in diesem Bereich mit einer stabilen Entwicklung. Sollte<br />
Bedarf an sonstigen unbesicherten Refinanzierungsmitteln entstehen,<br />
gehen wir davon aus, dass dieser von der <strong>Dexia</strong>-Gruppe<br />
gedeckt wird.<br />
Hinsichtlich des Kreditportfolios der Bank zeichnen sich derzeit<br />
keine zusätzlichen Belastungen aus Sondereffekten ab, die aus<br />
dem Ausfall von Kreditnehmern aus dem Staats- und Bankensektor<br />
resultieren könnten. Auch aus dem bestehenden Restportfolio<br />
von Projektfinanzierungen und Finanzierungen kommunalnaher<br />
Unternehmen erwarten wir keine Belastungen.<br />
Die Haushaltssituation der Eurostaaten wird sich im laufenden<br />
Jahr voraussichtlich leicht entspannen. Nach Schätzungen der Europäischen<br />
Kommission wird das kumulierte Budgetdefizit der<br />
Eurozone aufgrund der Umsetzung umfangreicher fiskalischer<br />
Anpassungsprogramme in einigen Mitgliedstaaten von 3,5 %<br />
Ende <strong>2012</strong> auf 2,8 % Ende 2013 sinken. Zugleich wird sich die<br />
Verschuldungsquote voraussichtlich von 93,1 % auf 95,1 % des<br />
Bruttoinlandsprodukts erhöhen und sich erst im Jahr 2014 bei<br />
95,2 % stabilisieren. Nach zahlreichen Herabstufungen im vergangenen<br />
Jahr dürfte im laufenden Geschäftsjahr der Druck auf<br />
die Ratings der Peripheriestaaten nachlassen.<br />
Nach dem Verkauf des gesamten Bestands an griechischen Staatsanleihen<br />
über 1,2 Mrd. Euro an die <strong>Dexia</strong> Crédit Local im Januar<br />
<strong>2012</strong> bestehen seitens der <strong>Dexia</strong> <strong>Kommunalbank</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
keine Forderungen mehr gegen den griechischen Staat oder andere<br />
griechische Schuldner. Forderungen gegen den Staat Irland<br />
befinden sich ebenfalls nicht im Portfolio der Bank. Das zum<br />
31. Dezember <strong>2012</strong> bestehende Zypern-Exposure über 40 Mio.<br />
Euro wurde Anfang des Jahres 2013 vollständig veräußert.<br />
Nennenswerte Engagements gegen staatliche Schuldner aus<br />
Ländern, deren Rating unterhalb des Investment-Grade eingestuft<br />
wird, bestehen weiterhin in Portugal (848 Mio. Euro zum<br />
31.12. <strong>2012</strong>) und Ungarn (272 Mio. Euro).<br />
Kein anderes EU-Land profitierte in den letzten Monaten so<br />
stark von der Entspannung der Staatsschuldenkrise wie Portugal.<br />
Die im vergangenen Jahr phasenweise hohen zweistelligen Renditen<br />
portugiesischer Staatsanleihen fielen deutlich zurück, Anfang<br />
2013 gelang dem Land mit der erfolgreichen Aufstockung<br />
einer laufenden Anleihe sogar die Rückkehr an den Kapitalmarkt.<br />
Honoriert wurde damit das Bemühen des kleinen Landes um<br />
die Sanierung seiner Staatsfinanzen. Tatsächlich schaffte es die<br />
von Ministerpräsident Pedro Passos Coelho geführte Regierung,<br />
das für <strong>2012</strong> geplante Defizitziel von maximal 5 % des Bruttoinlandsprodukts<br />
gegen große Widerstände einzuhalten. Bis 2014<br />
soll die Marke von 3 % unterschritten werden. Die Troika aus In-<br />
38 | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>