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31. Oktober 2013 - HSH Nordbank AG

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Rentenmärkte<br />

Inflationsrückgang in Eurozone schürt Spekulationen über eine<br />

EZB-Zinssenkung. Enttäuschung wegen Fed-Statement.<br />

Haben Sie die geldpolitische Stellungnahme der US-Notenbank vom September<br />

gelesen? Dann können Sie sich die Erläuterung der gestrigen Fed-Entscheidung<br />

schenken: Es steht nahezu das gleiche drin. Die Zentralbank wird auch weiterhin<br />

85 Mrd. US-Dollar an Staatsanleihen und Hypothekenverbriefungen pro<br />

Monat kaufen und es ist weiterhin unklar, wann sie damit aufhören wird (wir<br />

gehen von März aus). Die Anleger hatten offensichtlich auf konkretere Hinweise<br />

gehofft, dass man bis auf Weiteres untätig bleiben werde. Und so reagierten die<br />

Treasuries, die in den letzten Tagen den Rückwärtsgang eingelegt hatten, im<br />

zehnjährigen Bereich kurzzeitig mit einem relativ kräftigen Sprung nach oben.<br />

Die langfristigen Bunds haben weitaus weniger auf das Fed-Statement reagiert<br />

und rentierten zweitweise auf einem Zweieinhalbmonatstief von 1,65%. Damit<br />

setzt sich der seit zwei Wochen bestehende Trend rückläufiger Renditen ungebremst<br />

fort, obwohl die Aktienmärkte von Rekord zu Rekord eilen und die<br />

Nachrichtenlage gar nicht so schlecht ist. So ist der PMI-Index für das Verarbeitende<br />

Gewerbe der Eurozone gemäß Schnellschätzung leicht gestiegen, Spanien<br />

verabschiedete sich aus der Rezession und in Deutschland erreichte die Beschäftigung<br />

ein neues Rekordhoch. Der rückläufige Trend der Renditen spiegelt vermutlich<br />

ein gewisses Misstrauen gegenüber der Rallye an den Aktienmärkten<br />

sowie die Notwendigkeit wider, den globalen Liquiditätsüberschuss notfalls<br />

auch an den Rentenmärkten unterzubringen.<br />

Zuletzt gerieten die Renditen jedoch durch eine überraschend niedrige Inflationsrate<br />

von 0,7% im Euroraum unter Druck (Konsensprognose: 1,1%). Diese<br />

dürfte Spekulationen über eine mögliche Zinssenkung durch die EZB in der<br />

kommenden Woche schüren. Zumindest ist verbal mit der „Drohung“ einer<br />

Zinssenkung zu rechnen, da EZB-Chef Draghi der relativ starke Euro ein Dorn<br />

im Auge sein dürfte.<br />

In den nächsten Tagen stehen mit den ISM-Indizes der USA und den PMI-<br />

Indizes für die Länder der Eurozone wichtige Vorlaufindikatoren auf der Agenda.<br />

Ein besonderes Augenmerk ist auf die US-Arbeitsmarktdaten zu legen. Die<br />

US-Daten sind wegen des Verwaltungsstillstands jedoch mit Vorsicht zu genießen.<br />

Zwar dürfte die Fed interessieren, wie die Indikatoren auf den partiellen<br />

Ausgabenstop reagiert haben. Jedoch können daraus nur begrenzt Rückschlüsse<br />

auf den weiteren Konjunkturverlauf und somit auch auf den Zeitpunkt des<br />

Tapering-Beginns gezogen werden. Beim BIP für das 3. Quartal dürfte sich der<br />

Budgetstreit nur wenig bemerkbar gemacht haben. Die PMI-Indikatoren der Euromitgliedsländer<br />

sollten sich kaum bewegen, was auf eine gewisse Zähigkeit des<br />

Aufschwungs hindeutet. Insgesamt erwarten wir, dass die Renditen zunächst auf<br />

dem niedrigen Niveau bleiben.<br />

Staatsanleiherenditen 10J. Laufzeit<br />

(in Prozent)<br />

2,65<br />

2,40<br />

2,15<br />

1,90<br />

1,65<br />

24. Okt 25. Okt 28. Okt 29. Okt 30. Okt <strong>31.</strong> Okt<br />

Bunds<br />

T-Notes<br />

Quellen: Bloomberg, <strong>HSH</strong> <strong>Nordbank</strong><br />

Wochenveränderung der<br />

Peripheriespreads gegenüber<br />

Bundesanleihen*<br />

(aktuelle Spreads in Klammern)<br />

Frankreich (47 bp)<br />

Belgien (72 bp)<br />

Spanien (234 bp)<br />

Italien (247 bp)<br />

Irland (268 bp)<br />

Portugal (449 bp)<br />

-5 0 5 10 15<br />

*Differenz generischer 10-J.-Renditen in Basispunkten<br />

(für Irland wird die 9-jährige Rendite verwendet)<br />

Quellen: Bloomberg, <strong>HSH</strong> <strong>Nordbank</strong><br />

Zinsstrukturkurven<br />

(oben: aktuelle Renditekurven von Bundesanleihen und US-Treasuries<br />

unten: jeweilige Renditeveränderung der Laufzeiten ggü. der Vorwoche)<br />

2,8<br />

2,4<br />

2,0<br />

1,6<br />

%<br />

1,2<br />

0,8<br />

0,4<br />

0,0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

5<br />

bp 0<br />

-5<br />

Deutschland<br />

USA<br />

Quellen: Bloomberg, <strong>HSH</strong> <strong>Nordbank</strong><br />

<strong>HSH</strong> NORDBANK.DE WOCHENBAROMETER <strong>31.</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> SEITE 2

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