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<strong>Alta</strong> <strong>via</strong> N°5_<strong>ted</strong>.<strong>th</strong> 14-10-2004 15:54 Pagina 1<br />

ITALO ZANDONELLA CALLEGHER<br />

DOLOMITENHOEHENWEG NR. 5<br />

oder Tizian – Höhenweg<br />

Von Toni Sanmarchi<br />

Von Sexten im Pustertal<br />

über Bergpfade<br />

Nach Pieve di Cadore


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Auf dem Deckblatt:<br />

Der Antelao, König der Dolomiten<br />

Auf der ersten Seite:<br />

Der Torre dei Sabbioni<br />

Auf dem Rückblatt:<br />

Von links: der Campanile (Glockenturm) von Selvapiana<br />

Und die Campanili 1, 2 und 3 des Popèra<br />

©2003 Provinzverwaltung von Belluno<br />

ABTEILUNG FUER FREMDENVERKEHR, LANDWIRT-<br />

SCHAFT UND PRODUKTIONSAKTIVITAETEN<br />

Service für Kommunikation und Promotion<br />

Via Psaro, 21 – 32100 Belluno<br />

Tel. 0437.940084<br />

www.infodolomiti.it"<br />

Neu überarbeitete Ausgabe<br />

Von Italo Zandonella Callegher<br />

Foto Manrico Dell’Agnola<br />

Graphik Luca Celi<br />

Druck Linea Grafica


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Generelle Informationen<br />

“Der Höhenweg Nr. 5 ist Tizian Vecellio, dem größten Maler<br />

Venetiens, gewidmet, der sich von der majestätischen Architektur der<br />

Berge Marmaròle, die über seinem Heimatort <strong>th</strong>ronen, inspirieren ließ<br />

und sie in seinen Kunstwerken verewigte. Und durch diese<br />

Marmaròle führt auch der Höhenweg, der wohl jeden Bergsteiger<br />

begeistern wird. Im Herzen der Marmaròle kommt man auch zu einer<br />

antiken Hütte, die den Namen Tizians trägt und auch ein Berggipfel<br />

wurde nach ihm benannt. Und in Pieve di Cadore, wo Tizian in einem<br />

einfachen Haus geboren wurde, endet der Höhenweg.“<br />

So beschrieb Toni Sanmarchi, der unvergessliche „Capitan<br />

Barancio“ in beiden Ausgaben seiner Wegbeschreibung (1973 und<br />

1979, Tamari, Bologna) den „Tizian – Höhenweg“. Aber schon 30<br />

Jahre früher, um 1942, hat er mit den Entdeckungswanderungen in<br />

diesem Gebiet begonnen (siehe von den Marmarole zum Sorapìss,<br />

„Monatszeitschrift des Italienischen Alpenvereins, Nr. 1 – 2, 1946,<br />

von Seite 3 bis 9). Zu dieser Zeit schon plante er die schwierige Überquerung<br />

der Marmaròle und er und einige seiner wahren Freunde<br />

aus dem Cadoretal (Cornaviera, De Polo, Cortellazzo, Da Re,<br />

Frescura, ...) investierten alle ihre Energien, um über Scharten, Täler,<br />

Pässe und Bergkämme einen Weg zu finden, der den Wanderer auch<br />

an Hütten und Biwaks vorbeiführt, die zur Rast einladen. Er inspirierte<br />

sich an dem von Mario Brovelli erarbeiteten Programm eines<br />

Dolomitenweges, das in der Fachzeitschrift „Lo Scarpone“ am 1.<br />

September 1966 vorgestellt wurde, und das diesem Wanderweg<br />

ebenfalls den Namen Tizian verlieh. Danach begann er mit der<br />

Beschreibung dieser einmaligen Wanderroute, die von Sexten im<br />

Pustertal über die mächtigen und berühmten Dolomitengipfel des<br />

Zwölferkogels (Croda dei Tòni), der Hochbrunner Schneid (Popèra),<br />

der Marmaròle und des Antelao nach Pieve di Cadore, dem geschichtlichen<br />

Zentrum des Cadoretals, führt.<br />

Dieser Höhenweg, wie auch alle anderen, ist eine lange<br />

Wanderung, die man in einige Tagesstrecken unterteilen kann.<br />

Biwaks und Hütten (oder eventuell auch ein mitgebrachtes Zelt und<br />

ein Schlafsack) bieten dem Wanderer nach Beenden seiner<br />

Tageswanderung Unterschlupf.<br />

DOLOMITENHOEHENWEG NR. 5 ODER TIZIAN – HÖHENWEG 3


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Dieser Höhenweg, wie auch alle anderen, ist eine lange<br />

Wanderung, die man in einige Tagesstrecken unterteilen kann.<br />

Biwaks und Hütten (oder eventuell auch ein mitgebrachtes Zelt und<br />

ein Schlafsack) bieten dem Wanderer nach Beenden seiner<br />

Tageswanderung Unterschlupf.<br />

Die Basisroute verläuft, zumindest was den Zwölferkogel<br />

(Croda dei Tòni) und den Antelaò betrifft, auf für einen erfahrenen<br />

Wanderer nicht sehr schwierigen Wegen, die außerdem an den kritischen<br />

Abschnitten gut gesichert sind.<br />

Auf den Marmaròle hingegen, wo die Zeit seit den<br />

Pioniersjahren stehen geblieben scheint und wo man höchstens ein<br />

paar Gämsen zu Gesicht bekommt, ist die Route aus psychologischer<br />

Sicht etwas anspruchsvoller. Man muss in einer wirklich wilden<br />

Naturlandschaft ziemlich große Höhenunterschiede überwinden,<br />

es gibt kein Wasser und oft kommt es auch zu plötzlichen<br />

Nebeleinbrüchen. Aber Sie werden hier eine Landschaft erleben, die<br />

in ihrer Art einzigartig ist. Die gleichen Charakteristiken weist übrigens<br />

auch die Variante auf dem Hochbrunner Schneid (Popèra) auf.<br />

Für erfahrene Bergsteiger beschreiben wir auch einige Alternativen<br />

zur „klassischen“ Route, die technisch anspruchsvoll sind und über<br />

Felssteige und zu den Gipfeln der einzelnen Berggruppen bringen.<br />

„Dieser Höhenweg führt über einige berühmte Bergmassive der<br />

Dolomiten, die vom Touristenstrom noch einigermaßen verschont<br />

blieben, und nur von wenigen Naturliebhabern besucht werden. Im<br />

Herzen dieser Berge fahren, bis auf einige leidliche Ausnahmen, keine<br />

Autos und es gibt daher auch keine Invasionen von Touristen. Man<br />

muss aus dem Talboden nur etwas hochsteigen, um in einer echten,<br />

naturbelassenen und wilden Berglandschaft Erholung zu finden...“<br />

Das war im Jahr 1973. Nach 30 Jahren haben die Worte von Toni<br />

Sanmarchi immer noch Gültigkeit und man kann mit Stolz behaupten,<br />

dass alles fast beim alten geblieben ist.<br />

Die Abteilung für Fremdenverkehr der Bezirksverwaltung Belluno,<br />

die diesen Wanderführer herausgegeben hat, versucht, die „Hausberge“<br />

damit neu aufzuwerten und möchte allen Wanderern, die den Höhenweg<br />

begehen wollen, Informationen auf dem neuesten Stand geben.<br />

An dieser Stelle möchten wir daran erinnern, dass einige deutschsprachige<br />

Autoren die Route dieses Höhenweges abgeändert<br />

haben, um sie auf ihren persönlichen Geschmack oder auf touristische<br />

Bedürfnisse abzustimmen. Dabei wurde die ursprüngliche, italienische<br />

Route mit eigenartigen Varianten angereichert und der<br />

4 VON SEXTEN IM PUSTERTALÜBER BERGPFADE NACH PIEVE DI CADORE


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Höhenweg wurde zu einer viel zu langen Tour: vierzehn Tage,<br />

anstatt von sieben mit einigen Tagestappen, für die man nur eine<br />

dreiviertel Stunde benötigt! Es mag ja stimmen, dass das der ideale<br />

Erholungsurlaub wäre, aber wir ziehen es vor, uns auf die<br />

Rhy<strong>th</strong>men der „alten Zeiten“ zu stützen, auch wenn dabei einige<br />

Tagestappen vielleicht etwas lang und anstrengend sind.<br />

Auch wir haben im Vergleich zur ursprünglichen Ausgabe von<br />

Toni Sanmarchi, die vor 30 Jahren in 2 Auflagen vorgestellt wurde<br />

und heute praktisch unerhältlich ist, einige Änderungen vorgenommen.<br />

Das deshalb, weil sich im Laufe der Jahre sowohl die morphologischen<br />

Gegebenheiten geändert haben als auch aufgrund der<br />

Erhaltungs- und Wegsicherungsarbeiten, die von den zuständigen<br />

Organisationen längs der Strecke vorgenommen wurden. Wir haben<br />

aber damit keineswegs die Philosophie und die Originalität der<br />

ursprünglichen Idee geschmälert; wir haben viel mehr versucht, sie<br />

im Sinne und im Gedenken an Toni Sanmarchi, alias „Capitan<br />

Barancio“ zu verbessern und aufzuwerten.<br />

Empfohlene Wanderzeit<br />

Die Berghütten öffnen normalerweise um den 20. Juni; wollen Sie also<br />

dort übernachten, sollten Sie die Wanderung ab diesem Datum machen.<br />

Die gesamte Route ist normalerweise bis Ende September begehbar.<br />

Aufgrund der meteorologischen Bedingungen, der guten<br />

Sichtverhältnisse und vor allem wegen der Anwesenheit von nur wenigen<br />

Touristen war September früher immer das ideale Monat. Heute ist das<br />

aber anders und der Herbst ist jetzt keine sonnige Jahreszeit mehr. Es muss<br />

hier auch angemerkt werden, dass die Berghütten um den 20. bis 25.<br />

September schließen. Sollten Sie also nach diesem Datum die Wanderung<br />

auf dem Höhenweg machen, müssen Sie unbedingt ein Zelt und einen<br />

Schlafsack mitnehmen; oder Sie können alternativ auch in den Biwaks, auf<br />

die Sie längs der Route treffen, und in den einfachen Winterunterkünften<br />

der Berghütten des CAI (Italienischer Alpenverein) übernachten.<br />

In der Sommerhochsaison müssen Sie in den Berghütten unbedingt<br />

rechtzeitig reservieren – das vor allem in den Hütten<br />

Zsigmondy-Comici, Giosuè Carducci und der Hütte Antonio Berti<br />

auf dem Hochbrunner Schneid (Popèra).<br />

Bei dieser Gelegenheit möchten wir Sie auch bitten, dass Sie<br />

eventuelle Reservierungen, von denen Sie keinen Gebrauch<br />

machen, so früh als möglich absagen, auch wenn Sie für die Übernachtung<br />

schon bezahlt haben.<br />

DOLOMITENHOEHENWEG NR. 5 ODER TIZIAN – HÖHENWEG 5


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Die Croda De Marchi<br />

in den westlichen<br />

Marmaròle


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Nützliche Hinweise für die Wanderer<br />

Vorsichtsmassnahmen – Ausrüstung<br />

Das Netz von Wanderwegen des „Höhenweges“ ermöglicht dem<br />

Wanderer im Hochgebirge das Herz der Dolomiten zu erleben und<br />

eine außergewöhnliche und wunderbare Tour zu machen. Da die<br />

Wege manchmal anstrengend sind und bis über 2.500 m Seehöhe führen,<br />

ist es unbedingt notwendig, Bergerfahrung, eine gute<br />

Ausrüstung zu haben, schwindelfrei und in guter körperlicher<br />

Verfassung zu sein. Häufig werden die Gefahren in den Bergen unterschätzt:<br />

ein rascher Wetterumschwung, ein plötzliches Gewitter, ein<br />

verfrühter Schneefall, ein vereister Wegabschnitt, ein ungezähmter<br />

Wasserlauf.... dadurch können auch gut ausgewiesene und gesicherte<br />

Wanderwege zu einem gefahrenträchtigen Kalvarium werden.<br />

Außerdem muss der Wanderer unbedingt über ausreichende<br />

Selbstkontrolle verfügen. Die wichtigste Voraussetzung für eine<br />

unbeschwerte Wanderung auf dem Höhenweg ist Schönwetter! Sie<br />

sollten sich daher unbedingt vorher über die Wetterverhältnisse informieren<br />

(Wetterstation von Arabba, Fernsehen, Radio, etc...)<br />

Alle Wanderer müssen auch eine angemessene Kleidung tragen (es<br />

gibt heute unzählige Artikel in allen Ausführungen, Formen und Farben<br />

auf dem Markt), Regen- und Kälteschutzausrüstungen und alle anderen<br />

notwendigen Accessoires bei sich haben. Wir empfehlen außerdem,<br />

Medikamente wie Schmerzmittel, Vitamin – C – und Mineralien -<br />

Präparate, Pflaster, Verbandmull uns so weiter mitzunehmen.<br />

Sie dürfen niemals vergessen, Wasser mitzunehmen. Sollte es trotz<br />

aller Vorkehrungen und trotz einer optimalen Wanderausrüstung zu<br />

einem Unfall kommen (Abrutschen, Verstauchungen, Knochenbruch,<br />

Verletzungen durch Steinschlag, Unwohlsein, Ohnmacht, Schwindel)<br />

muss man die Ruhe bewahren und – soweit möglich – die im folgenden<br />

Kapitel beschriebenen Empfehlungen befolgen.<br />

DOLOMITENHOEHENWEG NR. 5 ODER TIZIAN – HÖHENWEG 7


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Der mit Seilen gesicherte<br />

Felssteig, über den man<br />

auf der „Strada<br />

Sanmarchi“ in den<br />

Marmaròle ins Val di<br />

Mezzo kommt.


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Bergrettung<br />

(unter der Zuständigkeit von Fabio Bristot,<br />

Präsident der 2. Zone, Delegation von Belluno)<br />

Mit dieser Sektion möchte der C.N.S.A.S.<br />

(Nationalcorps der Bergrettung) dazu beitragen,<br />

unter den Mitgliedern der Dolomiti<br />

Emergency den Arbeitsbereich unserer<br />

Organisation vorzustellen. Das heißt, es möchte<br />

ganz einfach bekannt gegeben werden, was<br />

die Bergrettung ist und was sie macht.<br />

Gleichzeitig wurde versucht, wichtige Hinweise und Regeln zu<br />

geben – das geht auch schon aus einer ersten Analyse hervor. Weiter<br />

werden Ansätze zu weiteren Argumenten geliefert, die noch vertieft<br />

werden sollten.<br />

Der Zweck ist es, unsere Organisationsstruktur leicht verständlich<br />

zu machen und den Einsatz- und Arbeitsbereich der<br />

Bergrettung von Belluno einem breiten Publikum vorzustellen.<br />

Es handelt sich dabei um einen ersten Schritt, eine „moderne<br />

Bergkultur“ zu verbreiten, die sich einerseits auf Sicherheits- und<br />

Vorkehrungsmaßnahmen und andererseits auf Prozeduren für den<br />

Notfall stützen.<br />

Was ist der C.N.S.A.S.<br />

Der Nationalcorps der Bergrettung ist eine spezielle Sektion des<br />

italienischen Alpenvereins, deren Mitglieder alle freiwillige<br />

Fachspezialisten sind. Sie haben perfekte Kompetenzen, um in<br />

Gefahr geratenen oder verunglückten Bergsteiger zur Hilfe zu eilen.<br />

Außerdem bergen sie tödlich verunglückte Wanderer und organisieren<br />

Suchaktionen nach verschollenen Personen. Alle Mitarbeiter<br />

sind hochqualifizierte und erfahrene Alpinisten und Experten im<br />

Leisten Erster Hilfe.<br />

Die Aktivität des C.N.S.A.S. wurde vor kurzem durch das<br />

Gesetz Nr. 74/2001 von der Republik Italien als öffentliche<br />

Dienstleistung und Öffentlichkeitsservice anerkannt.<br />

Aufgrund der legislativen Spezifizierung unterhält die<br />

Bergrettung ein enges Verhältnis mit dem öffentlichen<br />

Gesundheitswesen und speziell mit dem S.U.E.M. 118 von Pieve di<br />

Cadore. Im Laufe der letzten Jahre hat sich eine so enge<br />

DOLOMITENHOEHENWEG NR. 5 ODER TIZIAN – HÖHENWEG 9


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Zusammenarbeit entwickelt, dass es schließlich zum Abschluss<br />

einer spezifischen Konvention und zur Unterschrift eines<br />

Operationsprotokolls für die einzelnen Einsatzbereiche kam.<br />

Das technische Personal des C.N.S.A.S ist jeden Tag des Jahres<br />

24 h lang einsatzbereit (mit einer Konzentration der Einsätze während<br />

der Sommermonate), besucht das ganze Jahr über<br />

Fortbildungskurse, nimmt an allen Pflichtübungen teil, trainiert auf<br />

Felsen mit und ohne den Einsatz von Hubschraubern, auf Schnee,<br />

auf Lawinen- und Eisböden. Es werden Übungen für die<br />

Personensuche, für die medizinischen Techniken und für die<br />

Lösung der häufigsten logistischen Probleme (Radio und<br />

Kommunikation, Planung der Operationen, etc.) durchgeführt.<br />

Es ist auch das Personal des C.N.S.A.S., dem es gemäss Gesetz<br />

Nr. 74/01 und speziell gemäss Gesetz Nr. 298/02 obliegt, den<br />

verunglückten Bergsteigern und Wanderern im Gebirge, in Höhlen<br />

und an den unwirtlichsten Stellen Erste Hilfe zu leisten. Von diesen<br />

Mitarbeitern werden auch die Hilfsmassnahmen koordiniert, die<br />

gemeinsam mit anderen staatlichen Ämtern oder Organisationen<br />

durchgeführt werden; davon ausgenommen sind nur Grosseinsätze<br />

und Einsätze nach Naturkatastrophen.<br />

Das Arbeitsgebiet des C.N.S.A.S.<br />

Der C.N.S.A.S arbeitet normalerweise in sogenannten unwirtlichen<br />

und unzugänglichen Zonen des Territoriums. Normalerweise<br />

versteht man darunter die klassischen Felswände oder Felssteige,<br />

aber es handelt sich dabei auch um Gletschergebiete, eisbedeckte<br />

Hänge, Lawinengebiete, Seilbahnschneisen, Schipisten, Grotten,<br />

Schluchten und Felsgänge, um Wildbäche und andere Zonen, die<br />

nicht unbedingt im Hochgebirge liegen (z.B. Hügel, Wälder, etc).<br />

Aufgrund der speziellen geographischen Verhältnisse und oft auch<br />

wegen der schwierigen Wetterverhältnisse müssen alle Personen,<br />

die an den Einsätzen teilnehmen, Alpin- und Höhlenexperten und<br />

Experten in allen Techniken der Bergrettung sein.<br />

10 VON SEXTEN IM PUSTERTALÜBER BERGPFADE NACH PIEVE DI CADORE


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Maßnahmen zur Unfallverhütung<br />

Außer den vorher angegebenen Faktoren, die ein effizientes Wirken<br />

der Bergrettung in diesem Gebiet garantieren, hat es C.N.S.A.S auch<br />

präzise zur Aufgabe, Unfälle zu verhüten.<br />

In diesem Sinn erscheinen die nachstehend angeführten Punkte bei<br />

einem ersten Lesen wohl als etwas Selbstverständliches, aber aufgrund<br />

der Daten über die Unfälle, die sich jedes Jahr ereignen, erscheinen sie<br />

uns von äußerster Wichtigkeit und wir fordern alle Wanderer dazu auf,<br />

diese einfachen Regeln stets zu beachten und einzuhalten.<br />

Sicherheitsgrundregeln für das Gebirge und unwirtliche<br />

Landschaften<br />

Die Gefahren und Risiken, die sich durch sportliche<br />

Aktivitäten im Gebirge und in unwirtlichen Landschaften<br />

(Alpinismus, Wanderungen, Erforschen von Höhlen,<br />

Schifahren, Mountainbikefahren, Jagd, Pilze sammeln,<br />

Deltaplan fliegen, Gleitschirmfliegen, etc.) ergeben, dürfen<br />

auf keinen Fall unterschätzt werden: die plötzlichen<br />

Wetterumschwünge, der Schwierigkeitsgrad der Route, die<br />

Wanderzeit, etc.<br />

Sie müssen in guter körperlicher und psychischer Verfassung<br />

sein und sich auch durch Training ausreichend auf die sportliche<br />

Aktivität vorbereitet haben.<br />

Gehen Sie nie allein! Sie können sich eventuell auch von<br />

einem ausgebildeten.<br />

Bergführer begleiten lassen und/oder in den dafür zuständigen<br />

Vereinen (Alpenführer, Alpenverein in den Büros des<br />

C.N.S.A.S) Informationen einholen.<br />

Informieren Sie sich ausreichend über die Charakteristiken und<br />

den Schwierigkeitsgrad der von Ihnen gewählten Route; sehen<br />

Sie die Wanderführer und die Landkarten ein und holen Sie alle<br />

anderen Informationen, die von Interesse sein könnten, ein,<br />

bevor Sie mit der Wanderung beginnen.<br />

Bevor Sie mit der Wanderung beginnen, müssen Sie immer<br />

sehr präzise Bescheid geben, welche Route sie gehen wollen<br />

und geben Sie auch an, in welchen Berghütten und Biwaks<br />

Sie Rast machen wollen.<br />

DOLOMITENHOEHENWEG NR. 5 ODER TIZIAN – HÖHENWEG 11


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Informieren Sie sich vor Beginn der Wanderung über die<br />

Wetterverhältnisse und hören oder lesen Sie vor allem die<br />

lokale Wettervorhersage.<br />

Sie müssen geeignetes Schuhwerk und Kleidung tragen:<br />

gehen Sie nicht mit Turnschuhen oder anderen Schuhen mit<br />

glatter Sohle; nehmen Sie Thermokleidung, Windjacke und<br />

Unterwäsche mit.<br />

Nehmen Sie eine batteriebetriebene Stirnlampe, energiereiche<br />

Nahrung (möglichst Nahrung, die der Organismus schnell<br />

aufnehmen kann) und Getränke (möglichst Wasser mit<br />

Mineralzusatz) mit.<br />

Sie sollten außerdem eine Erste – Hilfe - Ausrüstung bei sich<br />

haben.<br />

Verhaltensgrundregeln bei Unfällen<br />

Bleiben Sie ruhig, reagieren Sie nicht impulsiv und versuchen<br />

Sie, die Situation mit klarem Kopf einzuschätzen.<br />

Schätzen Sie die Umweltverhältnisse (die Landschaft, in der Sie<br />

sich befinden) und die Unfallsituation ein und versuchen Sie,<br />

alle präsenten und künftigen Gefahrenquellen zu erkennen.<br />

Treffen Sie sofort alle Vorkehrungen, die der Verhütung eventueller<br />

anderer Risikosituationen dienen können.<br />

Bitten Sie sofort um den Einsatz der Bergrettung, indem Sie<br />

den S.u.e.m. 118 anrufen. Sollte das nicht möglich sein,<br />

verwenden Sie die folgenden optischen Intermittenzsignale: -<br />

6 Mal pro Minute – ein Mal alle 10 Sekunden – 1 Minute<br />

Pause. Damit müssen Sie so lange fortfahren, bis Sie sicher<br />

sind, dass Ihre Signale erkannt wurden; oder verwenden Sie<br />

jedes andere System, das über ihre Position Aufschluss geben<br />

kann.<br />

Modalitäten für den Notruf S.U.E.M 118 / C.N.S.A.S.<br />

Für einen Notruf an den C.N.S.A.S Belluno muss man im gesamten<br />

Bezirksgebiet die Telefonnummer 118 des S.U.E.M. wählen und<br />

die nachstehend angeführten Punkte befolgen.<br />

12 VON SEXTEN IM PUSTERTALÜBER BERGPFADE NACH PIEVE DI CADORE


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Generelle Hinweise im Falle eines Notrufes an die Nummer 118<br />

Es müssen alle persönlichen Daten des Verunglückten<br />

(Vorname, Familienname, Wohnsitz) und eventuell auch die<br />

Telefonnummer, von der aus der Notruf gemacht wird, angegeben<br />

werden.<br />

Geben Sie den Unfallort oder andere Hinweise, aufgrund<br />

deren man ihn identifizieren kann, an.<br />

Geben Sie eine kurze Beschreibung des Unfalls mit Angabe<br />

der Uhrzeit, zu der er sich ereignete.<br />

Geben Sie an, wie viele Personen verunglückt sind und in<br />

welchem Zustand sie sich befinden.<br />

Beschreiben Sie die Wetterverhältnisse am Unfallort und<br />

geben Sie auch Auskunft über die Sichtverhältnisse.<br />

Geben Sie Auskünfte darüber, ob sich in der Unfallzone<br />

Hindernisse befinden, die einen Rettungseinsatz erschweren<br />

können; das heißt z.B. Starkstromleitungen, Seilbahnen,<br />

Sessellifte, Schilifte und andere Seile, die bei der Landung<br />

des Hubschraubers ein Problem sein könnten.<br />

Geben Sie auch alle anderen Informationen, die für den<br />

Rettungseinsatz von Interesse sein könnten (am Unfallort<br />

anwesende Personen, die Präsenz von speziellen<br />

Hindernissen und/oder Erschwernissen, etc.)<br />

Rettungseinsatz für verunglückte oder sturzgefährdete Personen<br />

Alle Angaben wie unter Punkt 1 (Daten zur Identifikation).<br />

Geben Sie den genauen Unfallort oder den Aufen<strong>th</strong>altsort der<br />

Person an (Berggruppe, den Hang, den Wanderweg, den<br />

Steig, die Schlucht, den Grat, die Scharte, etc.)<br />

Geben Sie an, ob sich am Unfallort andere Personen aufhalten,<br />

die beim Rettungseinsatz helfen können (Bergführer,<br />

Personal C.N.S.A.S oder andere).<br />

Einsatz für die Suche nach verschollenen Personen<br />

Alle Angaben wie unter Punkt 1 (Daten zur Identifikation).<br />

Geben Sie das Datum und die Uhrzeit an, zu der die Person<br />

die Wanderung begann.<br />

Beschreiben Sie, mit welchem Fahrzeug der Verschollene<br />

unterwegs war (z.B. Auto: Kennzeichen, Modell, Farbe,<br />

DOLOMITENHOEHENWEG NR. 5 ODER TIZIAN – HÖHENWEG 13


<strong>Alta</strong> <strong>via</strong> N°5_<strong>ted</strong>.<strong>th</strong> 14-10-2004 15:54 Pagina 14<br />

besondere Kennzeichen, etc.).<br />

Geben Sie an, wohin der Verschollene gehen wollte und/oder<br />

welche anderen Pläne er hatte (Ausflüge, Felskletterungen, etc.)<br />

Geben Sie an, wie viele Personen der Gruppe des Verschollenen<br />

angehören und welche alpinistische Erfahrung und<br />

Ausbildung sie haben.<br />

Beschreiben Sie die Kleidung des Verschollenen (geben Sie vor allem<br />

die Farbe an) und geben Sie an, was er sonst noch bei sich hatte.<br />

Geben Sie an, ob der Verschollene psychophysische, familiäre,<br />

soziale oder andere Probleme hat.<br />

Geben Sie an, ob Ihr Notruf schon an andere Vereine<br />

und/oder Organisationen durchgegeben wurde (inklusive an<br />

den C.N.S.A.S).<br />

Geben Sie alle anderen Informationen, die den Verschollenen,<br />

die betroffene Zone und die allgemeinen Bedingungen des<br />

Gebietes betreffen.<br />

Einsatz bei Lawinenabgang<br />

Alle Angaben wie unter den Punkten 1 und 2 (Daten zur<br />

Identifikation und zur Lokalisierung).<br />

Geben Sie die genaue oder geschätzte Anzahl der verschütteten<br />

Personen an.<br />

Geben Sie die Marke und das Modell des A.R.V.A. – Geräts<br />

oder anderer Geräte an.<br />

Geben Sie an, ob der Unfall von anderen Personen beobachtet<br />

wurde, die eventuell genaue Angaben zum Unfallhergang<br />

geben können:<br />

• wurde schon eine optisch – akustische Suche mit einem<br />

A.R.V.A. durchgeführt?;<br />

• Eine Beschreibung der Lawine (das Ausmaß und die<br />

Charakteristiken), den Punkt, an dem die Person verschüttet<br />

wurde (rechts, links, oben, unten, etc.);<br />

• Schon geborgene Objekte und deren genaue Lokalisation –<br />

wie im vorhergehenden Punkt:<br />

• Andere Angaben und Informationen, die bei der Suche von<br />

Hilfe sein können.<br />

Wir möchten hier unterstreichen, dass alle Berghütten, auf die<br />

Sie längs des Höhenweges Nr. 4 treffen, über ein öffentliches Telefon<br />

verfügen; alle Hüttenwirte können Ihnen außerdem bei der Anfrage<br />

14 VON SEXTEN IM PUSTERTALÜBER BERGPFADE NACH PIEVE DI CADORE


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um einen Noteinsatz der Bergrettung helfen.<br />

Internationales Signal der Bergrettung<br />

Das internationale Signal der Bergrettung ist bis heute gleichgeblieben<br />

und es ist vielleicht das einzige, das in einer offenen, weitläufigen<br />

Landschaft wirksam ist. Es handelt sich dabei um ein optisches oder<br />

akustisches Signal, das 6 Mal pro Minute in regelmäßigem Abstand (alle<br />

10 Sekunden) gegeben wird. Machen Sie dann eine Minute Pause und<br />

wiederholen Sie das so lange, bis Sie eine Antwort erhalten. Die Antwort<br />

ist ebenfalls ein optisches oder akustisches Signal, das 3 Mal pro Minute<br />

im Abstand von 20 Sekunden gegeben wird. Unter akustischen Signalen<br />

versteht man Rufe, Pfiffe oder andere gut hörbare Geräusche; unter<br />

optischen Signalen versteht man das Wehen von Tüchern,<br />

Kleidungsstücken, Lichtsignale mit dem Spiegel; nachts kann man auch<br />

mit der Taschenlampe oder, falls möglich, mit einem Feuer Signale<br />

geben (letzteres muss mit äußerster Vorsicht gehandhabt werden, vor<br />

allem, wenn man sich in einem Waldgebiet befindet).<br />

In den letzten Jahren kommt es immer häufiger zu<br />

Rettungseinsätzen mit dem Hubschrauben und daher sind jetzt auch<br />

neue Signalzeichen notwendig. Auf dem Boden liegende Schlafsäcke<br />

oder Windjacken, Rauchzeichen oder Zeichen im Schnee erleichtern<br />

dem Hubschrauberpiloten die Lokalisierung. Den Schriftzug SOS kann<br />

man mit 2 m großen Buchstaben mit Steinen, die sich farblich vom<br />

Boden abheben oder im Schnee schreiben. Um vom Hubschrauber aus<br />

gut gesehen zu werden, müssen mit den Armen oder nachts mit<br />

Heben Sie beide<br />

Arme nach oben<br />

Oder grünes Licht<br />

Antwort Ja auf die<br />

Fragen des Piloten<br />

Hier landen;<br />

Bitte um Hilfe.<br />

Heben Sie den linken Antwort Nein auf<br />

Arm nach oben<br />

die Fragen des Piloten<br />

Der rechte Arm bleibt unten Nicht landen;<br />

Oder rotes Licht<br />

Hilfe ist nicht<br />

notwendig.<br />

DOLOMITENHOEHENWEG NR. 5 ODER TIZIAN – HÖHENWEG 15


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Lichtern Signale gegeben werden:<br />

Um dem Piloten vom Boden aus Hinweise oder Hilfen für die<br />

Landung zu geben, sollten Sie folgendes beachten: Bleiben Sie mit<br />

gehobenen Armen am Rand des Landeplatzes stehen; der<br />

Landeplatz für den Hubschrauber muss mindestens ein Ausmaß<br />

von ca. 20 x 20 m haben.<br />

Achtung: Bleiben Sie so lange an Ihrem Platz stehen, bis die<br />

Rotorblätter des Hubschraubers stillstehen: für den Piloten sind Sie<br />

ein sehr wichtiger Orientierungspunkt! Alle Kleidungsstücke, die<br />

Sie am Boden ausgelegt haben, um die Landung zu erleichtern,<br />

müssen mit Steinen beschwert werden, damit Sie bei der Landung<br />

nicht vom starken Wind, den der Hubschrauber erzeugt, weggeweht<br />

werden.<br />

Wegmarkierungen<br />

Längs der gesamten Route findet der Wanderer eine dreifache<br />

Wegmarkierung an den wichtigsten Punkten:<br />

a) Ein rotes Dreieck, in dem die Nummer des Höhenweges<br />

geschrieben ist (in diesem Fall Nr. 5); dieses Zeichen findet<br />

man nicht so häufig wie das folgende;<br />

b) Zwei rote horizontale Streifen mit einem weißen<br />

Mittelstreifen, auf dem die Nummer des Wanderweges<br />

geschrieben ist. Längs des Wanderweges, wo die Markierung<br />

öfter zu sehen sein muss, findet man einfache rote oder weißrote<br />

Zeichen;<br />

c) Wegmarkierungstabellen auf Holztafeln (bei den älteren ist<br />

der Pfahl oft aus Metall).<br />

Der Koordinationsplan der Wegmarkierungen im dichten Netz<br />

der Wanderwege in der Region Venetien wird ständig Zone für<br />

Zone kontrolliert. Dort, wo die Markierungen nicht mehr leserlich<br />

sind (leider kommt es auch oft zu Vandalismus!) oder wo sie fehlen,<br />

kann sich der Wanderer an die Angaben des vorliegenden<br />

Wanderführers halten. Ein aufmerksamer Wanderer dürfte wirklich<br />

keinerlei Orientierungsschwierigkeiten haben, wenn er die handelsüblichen<br />

Landkarten, die erhältlichen Unterlagen oder die<br />

Angaben, die er von allen Hüttenwirten bekommt, beachtet.<br />

16 VON SEXTEN IM PUSTERTALÜBER BERGPFADE NACH PIEVE DI CADORE


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Die Wanderroute<br />

Daten<br />

Empfohlene Wanderzeit: von Ende Juni bis Ende September<br />

Startpunkt:<br />

Sexten im Pustertal<br />

Zielpunkt:<br />

Pieve di Cadore<br />

Dauer der Wanderung:<br />

7 Tage<br />

Länge:<br />

circa 90 Kilometer<br />

Hütten längs der Route: 7<br />

Biwaks längs der Route: 3<br />

Erfrischungsstand:<br />

3 (Fiscalìna, Auronzo)<br />

Längste Tappe:<br />

die fünfte; 9 Stunden<br />

Kürzeste Tappe:<br />

die zweite; 3 Stunden<br />

Gesamte Gehzeit:<br />

circa 38 Stunden (ohne Varianten)<br />

Schwierigkeitsgrad:<br />

von EE bis EEA (einige gesicherte<br />

Wegabschnitte; Eisenleitern auf den<br />

Varianten)<br />

Höhenunterschied beim Anstieg: circa 5.700 m<br />

Höhenunterschied beim Abstieg: circa 6.100 m<br />

Größter Höhenunterschied<br />

im Anstieg:<br />

1.152 m; von Ponte da Rin zur Paradiso<br />

- Scharte<br />

Größter Höhenunterschied<br />

im Abstieg:<br />

1.538 m; von der Giralba – Scharte<br />

nach Ponte da Rin<br />

Höchster Punkt:<br />

Scharte Jau de la Tana, 2.644 m<br />

Niedrigster Punkt:<br />

Auronzo di Cadore, 866 m<br />

Durchwanderte Berggruppen: 4<br />

Öffnungszeiten der Berghütten: circa von 20. Juni – bis 20. September<br />

Wegmarkierungen:<br />

überall gut<br />

Empfohlene Landkarten (in Reihenfolge) – Carte Tabacco 1:25.000<br />

n. 010 “Dolomiti di Sesto”,<br />

für das Wegstück von Sexten zum Ponte da Rin;<br />

n. 017 “Dolomiti di Auronzo e del Comèlico”,<br />

für das Wegstück vom Ponte da Rin zur Hütte Baiòn;<br />

n. 016 “Dolomiti del Centro Cadore”,<br />

für das Wegstück von der Hütte Baiòn bis nach Pieve di Cadore.


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Ausblick von Sexten<br />

in Richtung des<br />

Elfers und des<br />

Zwölferkogels


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Die Wanderroute<br />

Der Höhenweg Nr. 5 oder Tizian – Höhenweg verläuft von<br />

Sexten im Pustertal nach Pieve di Cadore und kann nach den jeweiligen<br />

Bergmassiven in drei Strecken unterteilt werden:<br />

Der Zwölferkogel (Croda die Tòni) und die Hochbrunner<br />

Schneid (Popèra);<br />

Die Marmaròle;<br />

Der Antelao.<br />

SEXTEN (SESTO) IM PUSTERTAL - so schrieb Sanmarchi – hat<br />

seinen Namen vielleicht nach einer Häusergruppe aus dem<br />

Mittelalter, die aus 6 Gebäuden bestand und sich am Eingang des<br />

Innerfeldtals befand, erhalten. Der Name Sexta scheint erstmals zur<br />

Beschreibung einer Raststation auf dem Weg zum Kreuzbergpass<br />

auf. Der Name Sechsten wurde dann in einem Dokument aus dem<br />

Jahr 1360 erwähnt und davon ist sicherlich das aktuelle Sexten<br />

(Sesto) abgeleitet worden.<br />

Das Sextental ist das östlichste Tal Südtirols. Von Innichen aus<br />

verläuft es auf circa 15 Kilometern in Richtung Südosten und endet<br />

auf dem Kreuzbergpass. Am Anfang schlängelt es sich eng im Wald,<br />

aber dann wird es immer breiter und hier in seinem Becken befinden<br />

sich die Ortschaften: Schmieden (Ferrara), St. Veit (San Vito) mit seiner<br />

Pfarrkirche und dem Ra<strong>th</strong>aus, Moos (Moso), Innerberg (Monte di<br />

Dentro), Mitterberg (Monte di Mezzo), Aussberg (Monte di Fuori). Die<br />

Ortschaft St. Veit ist mit seinen öffentlichen Ämtern, allen anderen<br />

touristischen Einrichtungen und auch der Bergrettung der Mittelpunkt.<br />

Da es sich um ein Fremdenverkehrsgebiet handelt, gibt es hier<br />

zahlreiche Hotels, Pensionen, Apo<strong>th</strong>eke, ärztliche Versorgung und<br />

Banken. Sehenswertes in Sexten: die Pfarrkirche aus dem Jahr 1384,<br />

die dem Martyrer S. Vito geweiht ist; der Friedhof mit den Fresken von<br />

Stolz, die einen makabren Tanz darstellen, und die Dekoration der<br />

Arkaden; das Grabdenkmal von Sepp Innerkofler, der 1915 auf dem<br />

Paternkofel gefallen ist.<br />

DOLOMITENHOEHENWEG NR. 5 ODER TIZIAN – HÖHENWEG 19


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Das Fischleintal mit<br />

dem Zwölferkogel


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Wegbeschreibung<br />

Die erste Tappe<br />

Von Sexten über die Zsigmondy – Comici – Hütte zur<br />

Hütte Giosuè Carducci.<br />

Von Sexten (1.316 m Seehöhe), können die sportlichsten unter den<br />

Wanderern zu Fuß gehen; mit dem Auto fährt man auf der<br />

Staatsstrasse 52 in Richtung Kreuzbergpass bis Moos (1.339 m<br />

Seehöhe). Hier geht es über eine Alphaltstrasse rechts in das<br />

Fischleintal. Am Fischleinboden (1.454 m Seehöhe) in der Nähe des<br />

Dolimitenhofs endet die Strasse, und hier kann man das Auto parken.<br />

Auf einer für den Verkehr gesperrten Feldstrasse (Wanderweg<br />

102 und 103) spaziert man bis zur Talschlusshütte auf 1.548 m<br />

Seehöhe und von hier weg geht’s rechts in einen Wald. An der<br />

Kreuzung mit dem Weg ins Altsteintal (Tabelle) geht man links auf<br />

den Wanderweg 103 und steigt über Kehren auf dem Fuße des<br />

Einser auf. Nach einigen Kurven und längeren geraden Wegstücken<br />

erreicht man über einen letzten steilen Abschnitt die Zsigmondy –<br />

Comici – Hütte auf 2.224 m Seehöhe.<br />

2 Stunden vom Parkplatz im Fischleintal.<br />

Die Hütte „Emil Zsigmondy – Emilio Comici“ ist im Besitz der Sektion Padua<br />

des Italienischen Alpenvereins und steht auf der großartigen Gletschermühle<br />

des Fischleintals und des Hohen Bacherntals vor der Nordwand des<br />

Zwölferkogels und der Ostwand des Elferkofels. Sie ist zwei berühmten<br />

Alpinisten, nämlich einem österreichischen und einem italienischen, gewidmet.<br />

Es wird einfaches Hotelservice geboten. Die Hütte ist vom 25. Juni bis 25.<br />

September geöffnet und hat 98 Schlafplätze; Reservierungen unter der Nummer<br />

0474 71 03 58 oder direkt beim Hüttenwirt unter der Nummer 0474-71 04 13.<br />

Winterunterkunft mit 6 Schlafplätzen.<br />

Von der Zsigmondy – Comici – Hütte geht es auf dem Wanderweg<br />

101 kurz bergab bis zum Quellgebiet des Bachernbachs (2.179 m<br />

Seehöhe) und dann auf dem Schotterboden unterhalb des<br />

Zwölferkogels und oberhalb des Eissees (2.328 m Seehöhe), der heute<br />

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Der mächtige Einser<br />

am Beginn des<br />

Höhenwegs Nr. 5


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nur mehr ein Teich ist, bis zu einer Wegkreuzung bergan. Jetzt geht<br />

man rechts auf den Weg 103; der Weg 101 links führt auf den<br />

Alpinisteig – hier entlang kommt man auf den Weg, der unter Variante<br />

II beschrieben ist.<br />

Über eine nicht sehr anstrengende Steigung kommt man zur<br />

Giralba – Scharte (2.431 m Seehöhe), die zwischen dem Zwölferkogel<br />

und der Hochbrunner Schneid liegt. Von hier weg erreicht man nach<br />

einem Abstieg von circa 15 Minuten die Hütte Giosuè Carducci (2.297<br />

m Seehöhe) im Hochtal von Giralba.<br />

1.15 Stunden von der Zsigmondy – Comici – Hütte.<br />

3.15 Stunden vom Parkplatz im Fischleintal.<br />

Die Hütte Giosuè Carducci ist im Besitz der Sektion Cadore – Auronzo des<br />

Alpenvereins und ist dem großen italienischen Dichter gewidmet, der unter anderem<br />

auch eine Ode an das Cadoretal schuf. Sie bietet vom 20. Juni bis 20.<br />

September einfaches Hotelservice und hat 25 Schlafplätze; Reservierungen<br />

unter der Telefonnummer 0435-40 04 85 oder direkt beim Hüttenwirt unter der<br />

Nummer 338-8 83 80 59.<br />

Wir möchten Ihnen hier 2 Varianten zur „klassischen“ Route ans<br />

Herz legen. Beide sind wirklich hochinteressant, sowohl aufgrund der<br />

naturalistischen Aspekte, als auch als einzigartiges Bergsteigerlebnis –<br />

wir versichern Ihnen, dass dabei auch die anspruchvollsten<br />

Bergsteiger auf ihre Rechnung kommen!<br />

Variante I<br />

Um den Zwölferkogel<br />

Nachdem man die Zsigmondy – Còmici – Hütte erreicht hat (2<br />

Stunden vom Parkplatz im Fischleintal) geht man auf dem Weg 101 in<br />

Richtung Westen bergan und kommt zum Oberbachernjoch auf 2.519 m<br />

Seehöhe. Hier hat man einen großartigen Ausblick auf den<br />

Zwölferkogel und die Hochbrunner Schneid. (circa 1 Stunde vom der<br />

Zsigmondy – Còmici – Hütte). Von hier kann man in circa 15 Minuten<br />

die Büllelejochhütte auf 2.528 m Seehöhe erreichen. Sie ist in Privatbesitz,<br />

bietet im Sommer einfaches Hotelservice und hat 12 Schlafplätze.<br />

Vom Oberbachernjoch geht man in Richtung Süden bergab und<br />

trifft auf 2.414 m Seehöhe auf den Wanderweg 107, der von den<br />

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Sicht auf den<br />

Zwölferkogel während<br />

des Anstiegs zur<br />

Zsigmondy – Comici –<br />

Hütte


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Cengia – Seen herführt. (Auf einem weniger anstrengenden Weg<br />

kommt man hierher auch vom Oberbachernjoch über die<br />

Büllelejochhütte, das Büllelejoch und den Wanderweg 104). Auf<br />

dem geruhsamen Weg 107 wandert man jetzt auf das<br />

Sandebüheljoch (Passo del Collerena) auf 2.491 m Seehöhe und<br />

dann auf die Zwölferscharte (2.524 m Seehöhe). Jetzt führt der Weg<br />

über den schotterigen Bergfuß des Zwölferkogels, durch einen steilen<br />

Kanal, über die schotterigen Hänge des Cima Antonio Berti und<br />

des Cima d’Auronzo und nach einigen Kehren erreicht man die<br />

Agnello – Scharte (Forcella dell’Agnello) auf 2.578 m Seehöhe. 1,30<br />

Stunden vom Oberbachernjoch; 2.30 Stunden von der Zsigmondy –<br />

Comici – Hütte.<br />

Auf dieser Scharte steht der Biwak „Antonio e Tonino de Toni“ (auf 2.578 m<br />

Seehöhe), der 1960 im Gedenken an Antonio de Toni und seinen Neffen erreichtet<br />

wurde, von denen einer während des Ersten Weltkrieges auf dem Monte<br />

Piana und der andere während des Zweiten Weltkrieges in Russland gefallen ist.<br />

Er ist im Besitz der Sektion Padua des Alpenvereins, hat 9 Schlafplätze, ist nicht<br />

bewirtschaftet und das ganze Jahr über offen.<br />

Vom Biwak weg muss man entlang des Wanderwegs 107 leider<br />

einen Abstieg von 570 Höhenmetern entlang dem felsigen Bergfuß<br />

des Cima d’Auronzo auf sich nehmen, bis man zu einigen<br />

Felssteigen kommt; das ist ein etwas schwieriger Abschnitt; auf circa<br />

2.005 m Seehöhe. Man befindet sich nun über dem beeindruckenden<br />

Gravaseccatal, das eines der trockensten und unwirtlichsten der<br />

Dolomiten ist, und in das man daher wirklich nicht absteigen sollte.<br />

Nachdem man den Gravabach, der fast immer ausgetrocknet ist,<br />

überquert hat, kommt man auf eine grasbewachsene Ebene. Nun<br />

geht es über einen engen Schotterkanal bergauf bis zur Maria –<br />

Scharte (2.351 m Seehöhe), die zwischen dem Punta Maria und den<br />

Cime Pezzios liegt. 3 Stunden vom Biwak de Toni; 5,30 Stunden von<br />

der Zsigmondy – Comici – Hütte.<br />

Jetzt führt der Weg über die steilen Abhänge des Punta Maria<br />

(hier ist Vorsicht geboten!) zu einem breiten Bergrücken und kurz<br />

danach kommt man zur Hütte Giosuè Carducci auf 2.297 m<br />

Seehöhe. 1 Stunde von der Maria – Scharte.<br />

6,30 Stunden von der Zsigmondy – Comici – Hütte.<br />

8,30 Stunden vom Parkplatz im Fischleintal.<br />

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Sicht auf den<br />

Zwölferkogel bei<br />

der VARIANTE I des<br />

Höhenwegs Nr. 5


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Variante II<br />

Um die Hochbrunner Schneid und Aufstieg auf die<br />

Sextener Rotwand<br />

Es handelt sich dabei eigentlich nicht um eine „Variante“ sonderr<br />

vielmehr um eine Tour, bei der man eine Nacht in der Hütte Antonio<br />

Berti auf dem Hochbrunner Schneid verbringen muss. Der Weg ist<br />

sehr lang und auch nicht immer einfach und daher sind Vorsicht,<br />

Erfahrung, gute körperliche Verfassung, Schönwetter und eine gute<br />

Ausrüstung unbedingt notwendig. Vor allem während des<br />

Saisonbeginns, aber auch nach unerwarteten Schneefällen im August,<br />

können auf dem Alpinisteig im Norden des Elfers und auf dem<br />

Zandonellasteig auf der Sextener Rotwand Seile und leichte Steigeisen<br />

notwendig sein. Normalerweise sind die Sicherungen auf dem<br />

Alpinisteig vom 10. Juli bis zu den ersten Schneefällen benutzbar.<br />

Diese Variante ist mit dem Höhenweg Nr. 5 gut vereinbar. Wir<br />

finden sogar, dass sie ihn komplettiert, auch wenn man dafür einen<br />

Tag mehr einplanen muss. Es wäre wirklich schade, diese so einzigartige<br />

und beeindruckende Naturlandschaft nicht zu sehen.<br />

Gemeinsam mit den zentralwestlichen Marmaròle wird diese<br />

Variante als bestes Wegstück des Höhenwegs angesehen.<br />

Von der Zsigmondy – Comici – Hütte geht man auf dem<br />

Wanderweg 101 bis zum Eissee (2.328 m Seehöhe). An der<br />

Weggabelung geht man links auf dem Weg 101 weiter und kommt bergan<br />

auf den Bergrücken der Hohen Leist, bergab in das gegenüberliegende<br />

Tal, überquert dann in Richtung Norden das Innere Loch und<br />

erreicht schließlich den Beginn des Alpinisteigs. Hierher kommt man<br />

auch von der Hütte Giosuè Carducci auf dem Wanderweg 103 über die<br />

Giralba – Scharte und dann auf dem Weg, der zum Inneren Loch führt.<br />

Der Rettungssteig (Cengia della Salvezza), wie er während des<br />

Ersten Weltkrieges genannt wurde, wurde dann in Alpinisteig umbenannt.<br />

Er führt über die freihängende Felswand, über eine offene<br />

Felsschlucht, über einige Stufen, überquert einige Felsrinnen, die aber<br />

mit Seilen gesichert sind, und führt bis zum Ende des Äußeren Lochs.<br />

Weiter geht es über den Wes<strong>th</strong>ang des Elfers und über einige<br />

Schotterterrassen erreicht man die Elferscharte auf 2.600 m Seehöhe.<br />

Kreuz. Hier beginnt der schwierigere Abschnitt des Alpinisteigs.<br />

Er führt durch einen engen Felssteig und überquert die Nordwand<br />

des Elfers, die von vier fast immer schneebedeckten Kanälen durch-<br />

28 VON SEXTEN IM PUSTERTALÜBER BERGPFADE NACH PIEVE DI CADORE


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furcht ist. Dieses Wegstück ist mit Seilen, Metallleitern und Holzstegen<br />

gesichert. Wir möchten hier unbedingt anmerken, dass diese<br />

Wanderhilfen am Ende der Saison teilweise abmontiert werden und<br />

zu Saisonbeginn sind die Metallseile häufig unter dem Schnee versteckt.<br />

Man steigt nun über einige Felsvorsprünge an, geht noch ein<br />

Stück weiter und kommt dann zum Sentinellapass auf 2.717 m<br />

Seehöhe. Von hier hat man einen großartigen Ausblick auf das<br />

Hochbrunner Tal (Vallòn Popèra), das zwischen der Sextener<br />

Rotwand, dem Elfer und der Hochbrunner Schneid liegt.<br />

Wenn man bis hierher gekommen ist, wäre es richtig schade,<br />

wenn man über den Steig „Mario e Giuliano Zandonella Callegher“<br />

nicht auf die Sextener Rotwand aufzusteigen würde! Wenn das<br />

Wetter schön ist, und Sie rechtzeitig von der Zsigmondy – Comici –<br />

Hütte abgegangen sind, ist das genau der richtige Moment!<br />

Vom Sentinellapass geht es über schotterigen Boden kurz bergab<br />

und man kommt zu einer kleinen Grotte neben dem Weg. Hier kann<br />

man die Spur erkennen, die über die Sextener Rotwand führt und auf<br />

einem etwas unwirtlichen Weg nah unter den Felswänden kommt<br />

man zu den Carnevette, Klüfte aus rotem Gestein, die von den<br />

Alpentruppen während des ersten Weltkrieges benutzt wurden. In<br />

der Nähe der letzten Grotte ist eine Gedenktafel, die an Giuseppe<br />

Mazzotti erinnert, der diese Berge geliebt hat. Ein Stückchen weiter<br />

oben beginnt der Zandonellasteig, den der Alpenverein von Comelico<br />

im Gedenken an diese beiden wichtigen Alpinisten aus dem<br />

Comelico, die auf tragische Weise umgekommen sind, gebaut hat.<br />

Der Steig ist in 2 Abschnitte unterteilt. Der 1., der an einer<br />

Unterkunftshöhle aus dem Ersten Weltkrieg beginnt (hier befindet sich<br />

die Gedenktafel an die Brüder Zandonella), wird normalerweise über<br />

Eisenleitern und Sicherungsseile bergauf geklettert und auf dem Steig<br />

und dem Gipfel kann man viele Reste, die an den Krieg erinnern, finden.<br />

Dieser Abschnitt ist ziemlich anspruchsvoll und schwierig – vor<br />

allem das erste vertikale Stück. Dann wird er etwas einfacher und man<br />

erreicht ohne Schwierigkeiten einen der Gipfel auf 2.939 m Seehöhe.<br />

Der zweite Abschnitt führt im Osten vertikal hinunter am Circo Est<br />

vorbei und auf schneebedecktem Boden bis unterhalb die beeindruckenden<br />

Felsnadeln der Sextener Rotwand. Dann geht es wieder<br />

bergauf und man kommt auf den Felssteig, der im Süden der drei<br />

Felsnadeln liegt. Längs des Felssteigs kann man viele Kriegsarbeiten<br />

sehen. Dann geht es bis zu dem Schotterbach hinunter und weiter über<br />

„vier Sprünge“ zum Sasso Fuoco, wo man auf den Wanderweg 101<br />

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trifft, auf dem man zum Poperasee auf 2.142 m Seehöhe kommt. Von<br />

hier geht man auf einem Maultierpfad über das großartige<br />

Hochbrunner Tal (Val Popera) zur Hütte Antonio Berti (1.950 m<br />

Seehöhe).<br />

5 - 6 Stunden sowohl von der Zsigmondy – Comici – Hütte, als auch von<br />

der Hütte G. Carducci.<br />

8 – 9 Stunden wenn man über den Zandonellasteig auch auf die Sextener<br />

Rotwand aufsteigt.<br />

Die Hütte ist dem Autor der ersten Wanderführer für das Gebiet der Östlichen<br />

Dolomiten gewidmet, der einer der Pioniere des Alpinismus in Venetien war,<br />

und diese Berge auch in einigen Dichtungen beschrieb. Die Hütte ist im Besitz<br />

der Sektion Padua des Alpenvereins, ist vom 25. Juni bis 25. September geöffnet,<br />

bietet einfaches Hotelservice und hat 56 Schlafplätze. Reservierungen<br />

unter der Telefonnummer 0435-6 71 55 oder direkt beim Hüttenwirt unter der<br />

Nummer 0435-6 80 31. Winterunterkunft mit 8 Schlafplätzen<br />

In zwanzig Minuten kommt man in Richtung Osten zu der geschichtsträchtigen<br />

und neu renovierten, aber leider geschlossenen Hütte Olivo Sala; 2.049 m<br />

Seehöhe. Unterhalb des Creston Popèra, in einem weitläufigen und wunderschönen<br />

Becken, steht die Hütte Selvapiana „Italo Lunelli“; 1.568 m Seehöhe;<br />

40 Schlafplätze; Tel. 0435-67171<br />

Von der Hütte Antonio Berti geht man bis zum Rìsena - Bach<br />

hinunter, man überquert die Berghalde und geht auf dem Wanderweg<br />

109 über einen steilen, steinigen Hang in Richtung der Felsnadeln von<br />

Stallàta und der Campanili di Popèra bergan. Ein großes rotes Zeichen<br />

auf einem Felsen zeigt an, dass man hier links gehen muss. (Rechts<br />

kam man zum Ròghelsteig, der sehr gefährlich durch den Canalone<br />

dei Fulmini brachte). Man steigt weiter bergauf und kommt zur 1.<br />

Felsnadel von Stallàta kurz vor den Campanili. Mit Hilfe einer Reihe<br />

von Sicherungsseilen überquert man die Wand der Felsnadel und<br />

dann einen schwierigen, vertikalen Felskamin, der außerdem mit einigen<br />

in den Fels gehauenen Sprossen gesichert ist. Die Überquerung<br />

eines Überhangs ist immer eine etwas delikate Angelegenheit – auch<br />

wenn sie heute (2003) durch einige technische Hilfen erleichtert wird.<br />

Mit einem letzten vertikalen Anstieg und einer kurzen Überquerung<br />

erreicht man die Scharte zwischen den Felsnadeln (Forcella tra le<br />

Guglie) auf circa 2.580 m Seehöhe. Von hier hat man ein herrliches<br />

Panorama auf die Hochbrunner Schneid und das Tal von Stallàta.<br />

30 VON SEXTEN IM PUSTERTALÜBER BERGPFADE NACH PIEVE DI CADORE


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Jetzt steigt man mit Hilfe von Sicherungsseilen über die Westwand<br />

der 1. Felsnadel bis zu deren Fuß ab, wo man fast zu jeder Jahreszeit<br />

über ein festgefrorenes Schneefeld kommt. Da Sie an diesem Wegstück<br />

keinerlei Kletterhilfen vorfinden, ist hier höchste Vorsicht geboten und<br />

wir empfehlen Ihnen, sich mit einem Seil abzusichern.<br />

In einem kleinen, einsamen Tal am Ende des Kanals, am Rand des<br />

Bergkessels, steht der Biwak Battaglion Cadore (2.219 m Seehöhe). Er ist im Besitz<br />

der Sektion Padua des Alpenvereins und wurde im Jahr 1952 eingeweiht. Er wurde<br />

von einer Lawine verschüttet und danach im Jahr 1969 wieder aufgebaut. Er ist nicht<br />

bewirtschaftet und das ganze Jahr über offen. 9 Schlafplätze; Wasser vor der Tür!<br />

3 Stunden von der Hütte Antonio Berti.<br />

Sollte es nicht notwendig sein, den Biwak zu erreichen, gehen Sie<br />

rechts unter den Felsen und bergab über die Schotterhalden weiter, bis<br />

Sie auf den Wanderweg 101, der von der Hochbrunner Schneid herunterführt,<br />

trifft. Nachdem man den gesamten Bergkessel umgangen hat,<br />

geht man rechts und kommt in einen Kanal, durch den man zur<br />

berühmten Gabriella – Scharte aufsteigt. Sie unterteilt die Ostwand des<br />

Monte Giralba. Der Weg, der mit seinen Schluchten, Scharten und<br />

Wänden hauptsächlich von der Natur geschaffen wurde, führt nun in<br />

Richtung Süden über einige überhängende Abschnitte und steigt dann<br />

in Richtung der südlichen Kante des Giralba an. Hier <strong>th</strong>ront man wie<br />

auf einer Terrasse über den herrlichen Bastionen des Cima Bagni, des<br />

Croda di Ligònto im Osten und der östlichen kolossalen Felsbarriere des<br />

Zwölferkogels im Westen. Auf den Hängen des Giralba kann man von<br />

hier aus auch schon die Hütte Giosuè Carducci ausnehmen.<br />

Der Weg führt nun über Steige auf dem Wes<strong>th</strong>ang des Giralba<br />

weiter und man erreicht eine Scharte, die in eine enge und schneebedeckte<br />

Schlucht bringt, durch die man bis zu den Schotterhalden zwischen<br />

den beiden Giralba bis auf 2.140 m Seehöhe absteigt. Auf dem<br />

Maultierpfad Giralba kommt man dann in circa 30 Minuten zur Hütte<br />

Giosuè Carducci (2.297 m Seehöhe).<br />

4 Stunden vom Biwak Battaglion Cadore<br />

7 Stunden von der Hütte Antonio Berti.<br />

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Zweite Tappe<br />

Von der Hütte Giosuè Carducci nach Ponte da Rin bei<br />

Auronzo<br />

Die zweite Tappe wird nur als „Transferabschnitt“ angesehen.<br />

Man steigt über das schöne Giralba – Tal bis ins Ansièi – Tal und<br />

Auronzo ab. Aber diese Route ist nicht zu unterschätzen! Der<br />

Höhenunterschied beträgt nämlich immerhin 1.500 Meter! Das<br />

Talende ist ziemlich monoton und scheint nicht enden zu wollen.<br />

Und wenn die Sonne scheint, kann sie einem auf dem offenen<br />

Gelände ganz schön zu schaffen machen!<br />

Von der Hütte geht man gemütlich über den Pian de le Salère ,<br />

der zwischen den Felsbastionen der Cime Pezziòs im Westen und<br />

der Corda di Ligònto im Westen eingeschlossen ist, ab. Hier wird<br />

das Giralba – Tal enger und man marschiert weiter, bis man auf<br />

Höhe der kleinen Ortschaft Giralba (935 m Seehöhe) auf die<br />

Staatsstrasse Auronzo – Misurina kommt.<br />

3 Stunden<br />

Man geht 2 Kilometer auf der Staatsstrasse in Richtung Auronzo<br />

und kommt zum Ortsteil Orsolìna (901 m Seehöhe), und hier kommt<br />

man zur Kreuzung, die ins Rin – Tal führt. Dritte Tappe.<br />

Hier ist auch eine Autobushaltestelle und man kann nach Aurònzo<br />

di Cadore (866 m Seehöhe) fahren, wo man wieder zu guter Stimmung<br />

kommt, während man diesen wirklich zauberhaften Ort besichtigt<br />

und vielleicht am Seeufer ein kühles Bier trinkt...<br />

In Auronzo kann man in einem der zahlreichen Hotels oder Pensionen<br />

übernachten. Im Juli oder August muss man rechtzeitig reserviert haben!<br />

Gut durchtrainierte Bergsteiger können aber die zweite Tappe gleich<br />

mit der dritten verbinden und sofort zur Hütte Ciarèido oder zur<br />

Hütte Baiòn weiterwandern. Für diesen Weg braucht man allerdings<br />

weitere 5,30 – 6,30 Stunden. Die Wanderzeit kann man aber erheblich<br />

verkürzen, wenn man mit dem Sessellift fährt. Man könnte dadurch<br />

zum Beispiel den Tag wieder aufholen, den man für die Besteigung des<br />

Zwölferkogels oder der Hochbrunner Schneid gebraucht hat.<br />

34 VON SEXTEN IM PUSTERTALÜBER BERGPFADE NACH PIEVE DI CADORE


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Berg, Gipfel und Campanili des Popèra bei der VARIANTE II des Höhenwegs Nr. 5<br />

Aurònzo di Cadore, 866 m Seehöhe, besteht aus den Ortsteilen Villagrande<br />

im Nordwesten und Villapiccola im Südosten. Heute sind sie aber praktisch zu<br />

einem Ort längs des künstlich angelegten Sees zusammengewachsen. Die umliegenden<br />

Täler sind mit dichten Wäldern bewachsen, über denen die<br />

Dolomitenriesen <strong>th</strong>ronen. In der Nähe von Villapiccola, am Ende des Sees, steht<br />

die hochinteressante kleine gotische Kirche von Santa Caterina, die 1553 erbaut<br />

wurde, und deren Apsis mit kleinen goldenen Herzen geschmückt ist. In Villapiccola<br />

steht auch die Kirche von San Lucano aus dem Jahr 1986, die von Segusini erbaut<br />

wurde. Die Pfarrkirche Santa Giustina in Villagrande hingegen wurde im Jahr 1772<br />

errichtet. In beiden Kirchen kann man die Fresken von De Min bewundern.<br />

Fast die gesamte Ortschaft Auronzo wurde mit viel Geschmack neu renoviert<br />

und ist heute ein Fremdenverkehrsort erster Klasse. Im Zentrum findet<br />

man Hotels jeder Kategorie mit Tennisplätzen, Kino, Ruderbootverleih, etc. Im<br />

Ort gibt es auch alle notwendigen öffentlichen Servicestellen. Mit dem<br />

Autobus kommt man nach Calalzo zum Bahnhof, nach Belluno, Cortina, ins<br />

Comèlico und auch andere größere Städte in Italien.<br />

DOLOMITENHOEHENWEG NR. 5 ODER TIZIAN – HÖHENWEG 35


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Der Pupo di Lozzo in<br />

den oestlichen<br />

Marmaròle


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Dritte Tappe<br />

Von Ponte da Rin zur Ciarèido – Hütte oder zur Hütte<br />

Baiòn „Elio Boni“<br />

Nachstehend beschreiben wir die komplette Originalroute, die<br />

auch in die wilde Zone der östlichen Marmaròle, über denen der<br />

Ciastelìn <strong>th</strong>ront, führt. Dann werden drei interessante Varianten<br />

angeboten, die alle zur Baiòn – Hütte bringen.<br />

Beim Ortsteil Orsòlina verlässt man die Staatsstrasse, man überquert<br />

Ansièi auf dem Ponte da Rin und auf einer asphaltierten Strasse<br />

geht man zum Lokal La Primula (1.060 m Seehöhe); im Privatbesitz,<br />

Restaurant und Café; circa 3,5 km von Ponte da Rin, 1 Stunde zu Fuß.<br />

Kurz danach überquert man auf dem Wanderweg 273 den Bach<br />

und kommt auf 1.110 m Seehöhe beim Eingang zum Poorse – Tal zu<br />

einer Weggabelung. Man geht auf dem Weg 273 weiter, der von den<br />

zauberhaften Wäldern des Pian delle Ciàve und dem Poorse – Tal<br />

wegführt, und steigt in Richtung des Bergkessels von Pomadonna an.<br />

Am oberen Waldrand kommt man zu einer anderen Weggabelung.<br />

Hier verlässt man den Weg 273, der weiter Richtung Osten bringt, und<br />

geht rechts (Richtung Süden) auf dem Weg 272 weiter. Man kommt<br />

links über einen großen Murenhang, in den Bergkessel von<br />

Pomadonna und muss jetzt in Richtung der Felsnadel links gehen.<br />

Durch einen steilen Felskanal steigt man auf die Paradiso – Scharte<br />

(2.045 m Seehöhe) auf.<br />

5 Stunden von Orsolìna bei Auronzo<br />

Großartiges Panorama auf die östlichen Dolomiten. Auf einem<br />

guten Wanderweg kommt man zur Ciarèido – Hütte auf 1.969 m<br />

Seehöhe hinunter.<br />

0,30 Stunden von der Paradiso – Scharte.<br />

5,30 Stunden von Orsòlina.<br />

8,30 Stunden direkt von der Carducci – Hütte.<br />

Die Hütte, die früher als Militärunterkunft diente, steht in einer bezaubernden<br />

Lage am Fuße des Monte Ciarìdo im Westen der Hochebene Pian dei<br />

Buoi. Sie wurde dem Alpenverein, Sektion Lozzo di Cadore, in Konzession<br />

überlassen, der sie neu renoviert hat. Über eine abenteuerliche Bergstrasse<br />

von Lozzo aus kann man bis fast zur Hütte fahren. Einfaches Hotelservice von<br />

10. Juni bis 30. September. 24 Schlafplätze. Reservierungen unter der<br />

Telefonnummer 0435-7 62 76 oder direkt beim Hüttenwirt unter der Nummer<br />

DOLOMITENHOEHENWEG NR. 5 ODER TIZIAN – HÖHENWEG 37


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Das mächtige Bergmassiv der Marmaròle<br />

0435-7 65 25. Winterunterkunft mit 4 Schlafplätzen.<br />

Man kann hier die Tappe beenden, oder, da es kein sehr anstrengendes<br />

Wegstück war, auch beschließen, bis zur Hütte Baiòn „Elio<br />

Boni“ weiterzuwandern.<br />

In diesem Fall geht man auf dem Weg 272 über die<br />

Schotterböden des Ciarìdo weiter, dann steil bergab und nun<br />

kommt man in einen Wald. Nach kurzer Zeit erreicht man die Hütte<br />

Baiòn „Elio Boni“ auf 1.828 m Seehöhe.<br />

1 Stunden von der Ciarèido – Hütte.<br />

9,30 Stunden direkt von der Carducci – Hütte.<br />

Vom Ciarèido kommt man auch über einen gemütlicheren Weg<br />

zum Baiòn. Man geht auf der Strasse bis zur Hochebene Pian dei<br />

Buoi und von hier über eine andere Strasse in Richtung Südwesten<br />

bis zur Baiòn – Hütte. Ca. 4 Kilometer.<br />

Die Baiòn – Hütte wurde von der Sektion Domegge di Cadore des<br />

Alpenvereins umgebaut und dem Alpinisten Elio Boni aus dem Cadoretal gewidmet.<br />

Früher stand hier ein antikes Gebäude. Einfaches Hotelservice vom 10. Juni<br />

bis 20. September. 49 Schlafplätze. Reservierungen unter der Telefonnummer<br />

0435-7 60 60 oder direkt beim Hüttenwirt unter der Nummer 0433-8 71 31.<br />

38 VON SEXTEN IM PUSTERTALÜBER BERGPFADE NACH PIEVE DI CADORE


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Variante III<br />

Über den Monte Agùdo mit dem Sessellift<br />

Um zu den Hütten der östlichen Marmaròle zu gelangen, kann man<br />

auch die nachstehend beschriebenen Wege gehen.<br />

Von Giralba geht man auf der Staatsstrasse bis zum Ortsteil<br />

Orsolìna, weiter mit dem Autobus nach Auronzo und auf Höhe Reane<br />

(circa 870 m Seehöhe) ist die Talstation des Sessellifts Monte Agùdo. Auf<br />

1.573 m Seehöhe kommt man zur gleichnamigen Hütte und geht hier<br />

auf dem Wanderweg 271 Richtung Süden dem Bergkamm der<br />

Pomàuria entgegen. Man kommt im Osten an dem Croda del Grazioso<br />

und dem Mandria vorbei, geht am Wes<strong>th</strong>ang des Col Burgiou weiter<br />

und kommt auf den Wanderweg 1262, der vom Tal des Rio Valsàlega<br />

herunterführt. Weiter geht’s Richtung Süden über den Bergkamm und<br />

man erreicht auf 1.632 m Seehöhe in der Nähe der Hütte der Bassa –<br />

Scharte eine kleine Strasse. Nach circa 2 Kilometern auf dieser Strasse<br />

kommt man zur Weggabelung auf der Ebene Pian dei Buoi (1.812 m<br />

Seehöhe) und nun auf der Militärstrasse in Richtung Westen zur<br />

Ciarèido – Hütte oder in Richtung Süden zur Baiòn – Hütte.<br />

3 Stunden vom Monte Agùdo zur Baiòn – Hütte; etwas weniger bis zur<br />

Ciarèido – Hütte.<br />

7 Stunden direkt von der Carducci – Hütte.<br />

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Variante IV<br />

Von Orsolìna bei Auronzo durch das Poorse – Tal<br />

Wie am Anfang der dritten Tappe von Giralba nach Orsolìna und<br />

zur Gaststätte La Primula. Kurz danach endet die asphaltierte Strasse<br />

und man geht links (Richtung Südosten) auf den Wanderweg 273.<br />

Nachdem man den Bach überquert hat, geht man auf der Feldstrasse<br />

weiter und kommt zu einer Weggabelung. Hier bei den Hütten von<br />

Rin (1.110 m Seehöhe) links (Richtung Osten). Jetzt kommt man in das<br />

waldreiche Tal von Poorse, wo auf 1.200 m Höhe eine weitere<br />

Weggabelung ist. Beide Feldstrassen führen zur Wirtschaft von<br />

Valdacene (1.707 m Seehöhe). Die rechte wird auf Quote 1.400 m zu<br />

einem Wanderweg; die linke endet auf Quote 1.580 m und wird, nachdem<br />

man den Bach auf 1.630 m Seehöhe überquert hat, zu einem schönen<br />

Wanderweg, der durch das Tal von Vadacene bergan steigt.<br />

Anm: auf ca. 1.580 m Seehöhe kann man in Richtung Norden<br />

über ein kurzes Wegstück auf dem Wanderweg 1262 zur Hütte der<br />

Bassa – Scharte (1.632 m Seehöhe) aufsteigen; dieser Wanderweg<br />

kommt vom Sessellift Monte Agùdo herunter und führt auf die<br />

Hochebene Pian dei Buoi.<br />

Über einen letzten kurzen Anstieg im Süden von Valdacene,<br />

bringt der Weg auf die Militärstrasse Pian die Buoi (1.812 m<br />

Seehöhe) und bei der zweiten Kreuzung geht man in Richtung<br />

Westen. Auf dieser Strasse erreicht man nun die Ciarèido – Hütte,<br />

oder wenn man in Richtung Süden weitergeht, die Baiòn – Hütte.<br />

4,30 Stunden von Orsolìna zur Baiòn – Hütte; etwas weniger zur Ciarèido – Hütte.<br />

8 Stunden direkt von der Carducci – Hütte.<br />

Von links nach rechts: der Cimòn del Froppa, der Croda Bianca und der Ciastelìn<br />

in den Marmaròle<br />

40 VON SEXTEN IM PUSTERTALÜBER BERGPFADE NACH PIEVE DI CADORE


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Variante V<br />

Von Orsolìna durch das Baiòn – Tal und über den<br />

Biwak Fratelli Fanton zur Baiòn – Hütte<br />

Wie bei der ersten Tappe bis zur Gaststätte La Primula. Kurz<br />

dahinter geht man auf der Strasse links (Richtung Südosten), kommt<br />

über den Bach und dann gleich zu einer Weggabelung. Hier geht man<br />

rechts (Richtung Süden) auf den Wanderweg 270 und wandert hier<br />

gemütlich bis auf 1.250 m Seehöhe weiter. Nachdem man hier den<br />

Bach überquert hat, steigt man in Richtung Süden im Baiòn – Tal mit<br />

seinen majestätischen Gipfeln bergan. Am Talende, dort wo die zwei<br />

Felskanäle von der Peronàt – Scharte und der Marmaròle – Scharte<br />

zusammenkommen, geht ein kleiner Weg ab und in circa 15 Minuten<br />

kommt man zum Biwak Fratelli Fanton (1.750 m Seehöhe) hoch.<br />

3,30 Stunden von Orsolìna.<br />

Der Biwak ist Umberto, Paolo, Augusto, Teresa und Luisa Fantòn, den<br />

großen Pionieren des Alpinismus aus dem Cadoretal gewidmet. Er ist im Besitz<br />

der Sektion Cadore des Alpenvereins und steht in der Nähe des „Albergo di<br />

Baiòn“ genannten Felsens, inmitten eines wilden Bergkessels, der von den<br />

mächtigen Gipfeln Ciastlìn, Croda Bianca, Cimòn del Froppa, Punta Teresa, Punta<br />

Petòz und Croda dell’Arbel überragt wird. Ganz in der Nähe, auf dem Steilhang<br />

oberhalb des Biwaks (fast immer) Wasser; 9 Schlafplätze; nicht bewirtschaftet.<br />

Zurück auf den Weg 270, oder, wenn man nicht zum Biwak<br />

Fanton hinaufgegangen ist, hier weiter, und man kommt zu einer<br />

zweiten Weggabelung. Nun geht man links auf dem Wanderweg 270<br />

bergan und erreicht über ein sehr kurviges und enges Wegstück die<br />

Baiòn – Scharte (2.234 m Seehöhe). (Geht man rechts, kommt man auf<br />

einem ziemlich schwierigen Abschnitt des Wanderwegs 280 zur<br />

Marmaròle – Scharte – 2.661 m Seehöhe -, zur Froppa – Scharte – 2.790<br />

m Seehöhe – und zum Biwak Tizian) Auf der Baiòn – Scharte steigt<br />

man jetzt auf dem gegenüberliegenden Hang in Richtung Süden ab<br />

und kommt schließlich auf den Wanderweg 262, der von der Hütte<br />

Giovanni Chiggiato herunterführt. Hier geht’s links auf Almgründen<br />

(Richtung Westen) bergab und nach einem letzten, kurzen Anstieg ist<br />

man bei der Baiòn – Hütte auf 1.828 m Seehöhe.<br />

5 – 6 Stunden von Orsolìna.<br />

9 – 10 Stunden direkt von der Carducci – Hütte.<br />

DOLOMITENHOEHENWEG NR. 5 ODER TIZIAN – HÖHENWEG 41


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Die Scharte Jau de la<br />

Tana


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Vierte Tappe<br />

Von der Baiòn – Hütte über den Giàu (oder Jau) de la<br />

Tana zum Biwak „Tizian – Hütte“<br />

Von der Baiòn – Hütte geht man auf dem Wanderweg 262 in<br />

Richtung Westen und nach den Almwiesen steigt man im Wald bergan.<br />

Dann geht es ein Stueck gerade weiter und man kommt zur<br />

Kreuzung mit dem Weg, der zur Baiòn – Scharte und dem Biwak<br />

Fratelli Fanton führt. Tabelle.<br />

Unter dem Monte Peronàt verläuft der Wanderweg über einige<br />

einfache Felstreppen, die mit Metallseilen gut abgesichert sind, man<br />

erreicht den Bergkamm und geht dann bergab durch einen einfachen<br />

Felssteig um die Südostkante des Croda Bianca, der ebenfalls<br />

mit Seilen gesichert ist. Am Anfang dieses Felssteigs finden Sie eine<br />

Gedenktafel, die an den Besuch von Papst Johannes Paulus II erinnert,<br />

der seinen Urlaub hier verbrachte.<br />

Jetzt durchwandert man das Vallòn del Froppa und kann schon<br />

die Wegspuren ausnehmen, die zur Marmaròle – Scharte führen.<br />

Siehe Variante VII. Der Weg geht weiter durch einen Wald und dann<br />

kommt man zu einer wasserreichen Lichtung auf der Sacù – Scharte.<br />

Hier links geht der Weg zur Hütte Giovanni Chiggiato (1.911 m<br />

Seehöhe) ab, die man in circa 20 Minuten Gehzeit erreicht.<br />

2 Stunden von der Baiòn – Hütte.<br />

Die Hütte Giovanni Chiggiato ist einen Besuch wert. Sie steht auf der Kuppe<br />

des Col Negro (1.952 m Seehöhe) und von hier hat man ein herrliches Panorama<br />

auf die südlichen Marmaròle, den Antelao, den Duranno – Cima dei Preti, etc....<br />

Sie ist im Besitz der Sektion Venedig des Alpenvereins und ist dem sogenannten<br />

„Vater der venezianischen Alpinisten“ gewidmet. Sie ist vom 20. Juni bis 20.<br />

September geöffnet, bietet einfaches Hotelservice und hat 56 Schlafplätze.<br />

Reservierungen unter der Telefonnummer 0435-3 14 52 oder direkt beim<br />

Hüttenwirt unter der Nummer 0435-3 07 36. Winterunterkunft mit 8<br />

Schlafplätzen.Nicht weit darüber steht die Hütte „Leo Frescura-Rocchi“ (1.950 m<br />

Seehöhe). Sie gehört der Sektion Calalzo des Alpenvereins, ist aber geschlossen.<br />

Von der Lichtung auf der Sacù – Scharte geht man auf dem<br />

Wanderweg 260 in Richtung Nordwesten unter den Felsen des<br />

Cresta d’Aieròn. Nach einem sehr steilen Wegstück kommt man zwischen<br />

zwei Felsformationen zum Taleingang ins „Val de la Tana“.<br />

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Der Wanderweg verläuft hoch oben im Tal, führt dann steil bergab<br />

und dann über Schotterhalden wieder steil bergan, bis man zu<br />

einer Felsnadel gelangt, bei der der Alpinisteig beginnt.<br />

Dieser Alpinsteig, der in den Vierziger Jahren erstmals vom<br />

Alpenbattailon Cadore erschlossen und 1989 von den Bergführern<br />

von Auronzo neu errichtet wurde, beginnt auf der Felsnadel und<br />

führt den Bergsteiger mit Hilfe von Metallseilen daran hoch. Er ist<br />

nicht besonders schwierig und bringt zur Scharte Giàu (oder Jau)<br />

del Tana (2.650 m Seehöhe) zwischen dem Punta Anita im Osten<br />

und den Cime di Val di Tana im Westen.Von dieser Scharte hat man<br />

einen herrlichen Ausblick auf die Hochbrunner Schneid, auf die<br />

Cadìni von Misurina und die Drei Zinnen.<br />

Von der Scharte geht man nun auf der anderen Bergseite rechts (gut<br />

markiert) in Richtung des Talzentrums hinunter, wo früher der<br />

Gletscher Froppa di Dentro war und wo man auf den Wanderweg<br />

trifft, der von der Froppa – Scharte herunterkommt (Siehe Varianten VI<br />

und VII). Dann kommt man in die zauberhafte Landschaft der Lastòni<br />

delle Marmaròle. Die Berghänge sind von Spalten zerfurcht und man<br />

findet auf den Felsen unzählige von Gletschererosion geschaffene<br />

Becken, natürliche Arabesken, fantastische Felsgänge, etc.....<br />

Achtung bei Nebel! Auch wenn die Wege sehr gut markiert sind,<br />

kann man leicht davon abkommen. Man muss auf jeden Fall in<br />

Richtung Nordwesten gehen. Achtung auch bei Schneefall (das<br />

kann auch im August vorkommen!)! Er könnte Felsspalten und die<br />

Wegmarkierungen bedecken.<br />

Nach einem Auf und Ab auf Wiesen- und Felsböden kommt<br />

man zum Col de Val Longa, wo der Biwak Tizian und die geschichtsträchtige<br />

Tizian – Hütte stehen.<br />

4,45 Stunden von der Hütte Giovanni Chiggiato.<br />

6,30 Stunden von der Baiòn – Hütte.<br />

Der Biwak Tizian steht auf dem Col di Val Longa auf 2.246 m Seehöhe am Rand<br />

der Lastòni delle Marmaròle. Er ist ein klassischer, halbrunder Fertigbau mit 9<br />

Schlafplätzen und wurde 1977 von den Sektionen Cadore und Venedig des<br />

Alpenvereins errichtet. Daneben steht die geschichtsträchtige Tizian – Hütte aus<br />

dem Jahr 1898, die nach wirklich dummen vandalischen Anschlägen im Jahr 1945<br />

aufgegeben wurde. 1961 wurde sie von der Stiftung „Antonio Berti“ wieder repariert<br />

und als Unterkunftsbiwak mit 12 Schlafnischen wieder geöffnet. Aber neuerlich<br />

wurde sie schwer beschädigt und dann nur mehr teilweise im Jahr 1989 renoviert.<br />

Heute ist sie geschlossen, aber man kann die Schlüssel bei der Sektion Auronzo<br />

des Alpenvereins (oder bei der Baiòn – Hütte) erhalten. Wasser findet man im Val<br />

Longa, circa 30 Gehminuten in Richtung Süden an den Hängen des Monticello.<br />

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Variante VI<br />

Über das Baiòn – Tal, die Marmaròle – Scharte und die<br />

Froppa – Scharte zum Biwak „Tizian – Hütte“<br />

Wer nicht zu den Hütten Ciarèido und Baiòn gehen möchte (wir<br />

raten Ihnen aber auf jeden Fall dazu), und von Orsolìna bei Auronzo<br />

lieber über das Baiòn – Tal und den Fanton – Biwak gegen möchte,<br />

kann dem nachstehend beschriebenen Wanderweg folgen. Es handelt<br />

sich dabei aber um eine alpinistische Route mit wenig<br />

Markierungen und manchmal ist es nicht einfach, sich zu orientieren.<br />

Bis kurz vor dem Biwak Fanton wie bei Variante V beschrieben. Bei der<br />

Weggabelung an dem Albergo di Baiòn genannten Felsen verlässt man den<br />

Wanderweg 270, der zur Baiòn – Scharte führt und geht auf den Weg 280. Die<br />

Wegmarkierungen sind hier nicht sehr frequent und man geht über<br />

Latschenböden und die Schotterhalden del Vallòn degli Invalidi steil bergan. Dann<br />

kommt man durch einen einfachen Felssteig, der über Kehren auf dem<br />

Bergsockel hinaufführt. Weiter über einige freihängende, aber nicht schwierige,<br />

Felsen und über eine Bergkante und man ist in einem Tal. Ab hier ist es möglich,<br />

auch im Hochsommer auf Schnee zu treffen. Man hält sich dann rechts und<br />

steigt weiter bergan (rote Markierungen) und kommt auf die schneebedeckte<br />

Ebene, die zur Marmaròle – Scharte (2.661 m Seehöhe) führt. Diese wilde,<br />

naturbelassene Scharte liegt zwischen dem Cresta degli Invalidi und dem Froppa.<br />

3 Stunden vom Biwak Fanton.<br />

6 Stunden von Orsolìna bei Auronzo.<br />

Man folgt nun den leicht ersichtlichen Spuren, die den Kanal<br />

hochführen und in etwa einer halben Stunde erreicht man die<br />

Froppa – Scharte (2.790 m Seehöhe) zwischen dem Cimòn und dem<br />

Col del Froppa.<br />

Dann geht es sehr steil bergab (oft ist der Boden hier auch vereist)<br />

und man kommt zu den Resten des Gletschers Froppa di Dentro, überquert<br />

ihn in Richtung Nordwesten und trifft dann auf die Markierungen<br />

des Wanderwegs 260, der von der Scharte Giàu (oder Jau) de la Tana<br />

herunterführt. Jetzt geht man auf diesem Weg bergab weiter, kommt<br />

über die Lastòni delle Marmaròle und dann zu der grasbewachsenen<br />

Kuppe, auf der der Biwak und die Tizian – Hütte stehen.<br />

2 Stunden von der Marmaròle – Scharte.<br />

8 Stunden von Orsolìna bei Auronzo.<br />

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Variante VII<br />

Von der Baiòn – Hütte über die Marmaròle – Scharte<br />

und die Froppa – Scharte zum Biwak „Tizian – Hütte“<br />

Mit technisch anspruchsvollen Abschnitten, nicht vielen Wegmarkierungen und<br />

keinen guten Orientierungsmöglichkeiten.<br />

Von der Baiòn – Hütte geht man auf den Wanderweg 262 und<br />

man geht wie auf der „klassischen“ Route des Höhenwegs bis zum<br />

Eingang ins Vallòn del Froppa. Weggabelung rechts (Richtung<br />

Nordwesten) auf die Marmaròle – Scharte. Bis hier her auch von der<br />

Chiggiato – Hütte. Man steigt nun durch das Tal an (es gibt anfangs<br />

nur wenige Wegmarkierungen und später gar keine mehr), bis man<br />

zu einer engen Schlucht kommt, die oft schneebedeckt und ziemlich<br />

gefährlich ist. Man klettert sie hoch, bis man zu einem Felsvorsprung<br />

kommt, der sie praktisch absperrt. Hier dann rechts über eine kiesbedeckte<br />

Felsplatte, einen kleinen, aber schwierigen Felskanal und<br />

man ist auf der Marmaròle – Scharte auf 2.661 m Seehöhe.<br />

3,30 Stunden von der Baiòn – Hütte.<br />

Von der Marmaròle – Scharte zum Biwak Tizian wie bei Variante VI<br />

beschrieben. 2 Stunden.<br />

5,30 Stunden von der Baiòn – Hütte.<br />

Variante VIII<br />

Kletterung auf den Cimòn del Froppa<br />

Wenn man die Variante VI oder VII der vierten Tappe gewählt<br />

hat, können erfahrene Bergsteiger ihr Abendteuer mit der<br />

Besteigung des höchsten Gipfels der Marmaròle krönen: der Cimòn<br />

del Froppa, 2.932 m hoch; Kletterweg von Julius Kugy und Cicco<br />

Orsolina 1884 eröffnet.<br />

Die nördlichste der drei Scharten, die die Froppa – Scharte formen,<br />

heißt Kugy – Scharte und ist von der Marmaròle – Scharte aus in kurzer<br />

Zeit erreichbar, wenn man vom Baiòn – Tal (Variante VI) oder vom<br />

Vallòn del Froppa (Variante VII) kommt. Das Wegstück zwischen den<br />

beiden Scharten ist etwas delikat und oft von Eis oder Schnee bedeckt.<br />

46 VON SEXTEN IM PUSTERTALÜBER BERGPFADE NACH PIEVE DI CADORE


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Die Tiziano-Hütte und der neue Biwak<br />

Der Weg beginnt auf der Kugy – Scharte – mit einem roten Pfeil<br />

gekennzeichnet und hier ist der einzige wirklich mühsame<br />

Abschnitt des Wegs. Früher wurde hier das System der<br />

„Menschenpyramide“ angewandt – heute kommt man mit einer<br />

kurzen Kletterung, die Stufe III nicht übersteigt, hoch. Oberhalb des<br />

Überhangs ist eine Seilhalterung angebracht, der für ein rasches<br />

Abseilen zu zweit notwendig ist. Von der Seilhalterung weg klettert<br />

man über einfachere Felsen hoch (diese Route ist aber auf jeden Fall<br />

nur für erfahrene Bergsteiger!!), man kommt durch einen Felskamin<br />

und erreicht einen kleinen Felssteig. Über eine Reihe von glatten<br />

Steinen und einfache, kleine Felskanäle kommt man auf eine<br />

Felsterrasse auf dem Kamm. Durch einen Felssteig rechts; dann geht<br />

man um eine Kante und durch einen weiteren Kanal und man<br />

kommt auf einer kleinen Scharte heraus. Jetzt weiter rechts über<br />

Schotter, und durch einen Kanal kommt man auf den Gipfel.<br />

Insgesamt 3 Züge mit einem 40 m – Seil.<br />

0,45 Stunden von der Kugy – Scharte. Abgang über den gleichen Weg.<br />

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Fünfte Tappe<br />

Vom Biwak „Tizian – Hütte“ zum Biwak Alberto<br />

Musatti und zum Biwak Leo Voltolina.<br />

Diese Strecke darf nicht unterschätzt werden. Wir schlagen sie<br />

hier als Tagesstrecke vor, aber die Wanderer können sie natürlich in<br />

2 Tagesstrecken unterteilen (Tizian – Musatti und Musatti –<br />

Voltolina). Es kommt darauf an, ob sie im Hochgebirge bleiben wollen,<br />

ob sie gut durchtrainiert sind und wie die Wetterbedingungen<br />

sind. Der Autor dieses Textes hat es vorgezogen, im Zelt zu übernachten,<br />

um die Natur so hautnah genießen zu können.....<br />

Vom Biwak „Tizian – Hütte“ geht man in Richtung Süden bergab,<br />

kommt in das wilde Val Longa – Tal und geht dann sachte bergan<br />

und auf dem Wanderweg 280 weiter, bis dor<strong>th</strong>in, wo der Felsen<br />

rechts mit einem roten Pfeil gekennzeichnet ist und wo ein Weg<br />

abgeht. Auf diesem Weg weiter in Richtung Westen und man kommt<br />

über ein steiles, gras- und blumenbewachsenes Wegstück (das mit<br />

roten Pfeilen gut markiert ist) und erreicht den Bergkamm des Tacco<br />

del Todesco. Von hier weiter in Richtung Westen kommt man auf<br />

einen Bergsattel (2.614 m Seehöhe). Hier hat man einen wunderbaren<br />

Ausblick – vor allem auf den Monticello und die Gipfel der Cime<br />

di Val Longa. Auf einem kleinen Wanderweg geht man jetzt ein kleines<br />

Stück weiter in Richtung Westen und dann bergab über Felsen<br />

und Schotter bis in ein weitläufiges, einsames Tal, das oft schneebedeckt<br />

ist, und das in die Zone des Medùce di Fuori mündet.<br />

Über einen kurvenreichen, aber gut markierten Weg wandert man<br />

in Richtung Nordwesten dem Méscol entgegen. Man geht durch das<br />

weitläufige grüne Becken, dann an seinem rechten (nördlichen) Rand<br />

entlang und nun weiter in Richtung Westen, bis man schließlich den<br />

Biwak Alberto Musatti (2.111 m Seehöhe) erreicht. Südlich des<br />

Biwaks, am Rand der wunderschönen Ebene unter dem Campanile<br />

di San Marco ist auch ein idealer Platz, um ein Zelt aufzuschlagen.<br />

3 Stunden vom Biwak Tizian.<br />

Der Biwak ist dem Rechtswissenschaftler und Alpinisten Alberto Musatti gewidmet,<br />

der über viele Jahre hinweg Präsident der Sektion Venedig des<br />

Alpenvereins war. Der Biwak steht im Zentrum der Marmaròle in einer einsamen<br />

und kargen Umgebung, über der der Campanile di San Marco wacht. 9<br />

48 VON SEXTEN IM PUSTERTALÜBER BERGPFADE NACH PIEVE DI CADORE


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Schlafplätze, nicht bewirtschaftet. Da es in dieser Zone kein Wasser gibt (man<br />

muss das Schmelzwasser, das sich am Fuss des Campanile di San Marco sammelt,<br />

holen), ist dieser Biwak nicht immer sehr sauber; - leider hängt das aber<br />

nicht nur vom Wassermangel ab......Wasser kann man auf dem Wanderweg<br />

279, der ins Ansièi – Tal führt, finden – circa 30 Gehminuten vom Biwak.<br />

Das Wegstück vom Biwak Tizian bis zum Biwak Voltolina ist auch<br />

unter dem Namen „Strada Sanmarchi“ bekannt. Bis vor kurzer Zeit<br />

wurden hier heftige, und teilweise auch übertriebene, Kritiken erhoben,<br />

weil der Weg nicht gut genug markiert war, und weil es nicht<br />

genügend Sicherungshilfen gab. Da diese Gegend auch sehr karg ist,<br />

es oft Nebel oder Schnee gibt, wagten sich nur mehr wenige, mutige<br />

Wanderer hierher. Heute aber ist die Situation, Gott sei Dank, verbessert.<br />

Man darf dieses Wegstück aber keinesfalls unterschätzen! Die<br />

Bergführer von Auronzo haben die Sicherungshilfen auf dem gesamten<br />

Weg renoviert und komplettiert (im Kanal, im Felssteig und auf<br />

der Méscol – Scharte); der Weg wurde außerdem besser markiert.<br />

Vom Biwak Musatti geht man auf dem Wanderweg 280 über<br />

Grasboden leicht bergab und überquert dann auf dem rechten Rand<br />

das Becken des Medùce di Fuori unter den Pfeilern des Mèscol.<br />

Den roten Markierungen nach steigt man einen steilen Felskanal<br />

hoch, man kommt links heraus und geht weiter über steile Wiesen<br />

bis zu einem nicht einfachen Felskamin, der aber mit Metallseilen<br />

abgesichert ist. Der Felskamin ist vertikal und brüchig – Achtung<br />

auf Steinschlag! Danach geht man rechts, dann über Kehren eine<br />

anstrengende Steigung hoch und kommt zu einem Felssteig, über<br />

dem sich gelbe Überhänge erheben. Man geht zuerst links und dann<br />

diagonal durch den Felssteig (Sicherungsseile). Ein Wegstück<br />

verläuft direkt über dem Abgrund – ist aber gut abgesichert. Dann<br />

erreicht man einen steilen Wiesenhang. Hier führt links eine<br />

Felsrampe hoch. Sie ist gut gesichert, aber Vorsicht bei Regen: die<br />

Rampe wird dann rutschig. Schließlich kommt man auf die Méscol<br />

– Scharte auf 2.400 m Seehöhe und von hier hat man ein wunderschönes<br />

Panorama auf die Gletschermühle des Medùce di Dentro.<br />

Jetzt geht es steil auf leicht grasbewachsenem Boden bergab bis<br />

zu einem Kanal, den man auf der rechten Seite durchsteigt, und der<br />

in den Medùce di Dentro bringt. Weiter den roten Markierungen<br />

nach diagonal nach rechts und dann auf und ab zwischen den<br />

großen, gelben Felsbrocken, die dieses beeindruckende Tal beherrschen<br />

und der Gegend einen Hauch roten Lichts verleihen.<br />

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Nachdem man das ganze Becken in Richtung Westen, das heißt<br />

der Croda Rotta entgegen, durchwandert hat, kommt man auf einer<br />

Schotterhalde hinauf. Man geht über eine kleine Hochebene und<br />

dann einen grünen Hang und erreicht den Fuß einer Felswand.<br />

Hier dann in dem grauen, glattwandigen Felskanal hoch, und nach<br />

halber Strecke kommt man zu einer kleinen, feuchten Grotte. Man<br />

steigt über einige Eisenleitern dann weiter durch den Kanal hoch.<br />

Achtung: hier ist Steinschlaggefahr! Nach dem Kanal führt die<br />

Spur zuerst leicht nach rechts, dann scharf nach links und man<br />

kommt zu einer kleinen Ebene mit einem Teich – dem einzigen in<br />

der Zone. Sie sollten also die Gelegenheit nutzen! Kurz danach<br />

kommt man auf die Croda Rotta – Scharte (2.569 m Seehöhe), eine<br />

extrem wilde und fantastische Umgebung.<br />

Von der Scharte geht es links weg – sie müssen hier auf gleicher<br />

Höhe weitergehen und dürfen absolut nicht absteigen! Die 50 m<br />

lange Überquerung ist bei normalen Wetterbedingungen nicht einfach<br />

und bei Schnee sogar sehr schwierig. Sie kommen dann zu einem<br />

Einschnitt auf dem Bergkamm, wo sie den Hinweis „non scendere<br />

(nicht absteigen)“ sehen. Hier ist der Schlüsselpunkt der Überquerung.<br />

Man hat hier ein wunderschönes Panorama auf den Campanile<br />

di San Marco. Jetzt geht es links, das heißt an der glatten Felswand<br />

des Torre Frescura entlang, sehr steil über Schotterboden bergab.<br />

Man steigt über eine kiesige Kuppel hoch, geht dann auf dem<br />

markierten Weg links bei der Cresta Vanedél weiter, an einigen<br />

Felsbrocken vorbei und dann wieder bergab. Jetzt kommt man<br />

durch einen freiliegenden Felssteig. Er ist mit Metallseilen abgesichert<br />

und man seilt sich regelrecht bis zur Vanedél – Scharte (2.372<br />

m Seehöhe) ab, die nur circa drei Meter breit und mit einem<br />

Geländer geschützt ist. Der Ausblick auf den engen, brüchigen<br />

Kanal, der in Richtung Osten in das Vanedél – Tal hinunterfällt, ist<br />

von hier aus atemberaubend.<br />

Von der Scharte steigt man an der gegenüberliegenden Wand, die<br />

zwar sehr schwierig aussieht, aber mit dicken Metallseilen sehr gut<br />

ausgerüstet ist, hoch und kommt in einen Felskessel am Fuße der<br />

Gipfelfelsen des Croda De Marchi. Mit Hilfe von Metallseilen geht<br />

man über Wiesen- und Felssockeln und erreicht ein kiesiges Becken.<br />

Hier führt dann ein Wanderweg links über dem grünen Col Nero bergab<br />

zu einem 25 – 30 m langen, sehr freihängenden Felssteig, der aber<br />

mit dicken Metallseilen bestens gesichert ist. Am Ende des Felssteigs<br />

kommt man über Wiesenboden (Achtung auf die Markierungen!) in<br />

50 VON SEXTEN IM PUSTERTALÜBER BERGPFADE NACH PIEVE DI CADORE


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das Val di Mezzo. Jetzt wandert man durch das Tal und kommt zu<br />

einem Bach, wo man auf die Wege zur Cengia del Doge in Richtung<br />

Nordwesten und zum Biwak Voltolina in Richtung Süden –<br />

Wanderweg 278 – trifft. Nach 20 Minuten Anstieg auf dem Weg 278<br />

erreicht man den Biwak Leo Voltolina auf 2.082 m Seehöhe.<br />

6 Stunden vom Biwak Musatti.<br />

9 Stunden vom Biwak „Rifugio Tizian“.<br />

Der Biwak ist dem venezianischen Alpinisten Musatti, Soldat während des<br />

Ersten Weltkrieges, gewidmet und ist in Besitz der Sektion Venedig des<br />

Alpenvereins. Er steht an der Kante der großartigen Gegend des Pian de lo<br />

Scottèr, die wie eine Höllenlandschaft von riesigen Felsbrocken übersät ist.<br />

(Diese Ebene befindet sich kurz oberhalb des Biwaks und wäre einen Besuch<br />

wert!). Diese einsame und großartige Landschaft ist von den riesigen<br />

Felswänden des Cima Bel Prà, des Scootèr, der Bastiòni und der Croda de<br />

Marchi umrahmt. Der Biwak hat 9 Schlafplätze und ist nicht bewirtschaftet. Sehr<br />

sauber und in gutem Zustand. Wasser am Bach unterhalb an der Weggabelung<br />

in der Nähe des großen überhängenden Felsens.<br />

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Der Torre dei<br />

Sabbioni


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Sechste Tappe<br />

Vom Biwak Leo Voltolina zur San Marco – Hütte und<br />

zur Galassi – Hütte<br />

Vom Biwak Leo Voltolina geht man auf dem Wanderweg 278 bis<br />

zum Bach hinunter. Weggabelung. Von rechts kommt die „Strada<br />

Sanmarchi“, die wir gerade hinter uns gebracht haben, her. Geradeaus<br />

hinunter in Richtung Norden kommt man nach Palùs San Marco. Links<br />

in Richtung Nordwesten kommt man auf dem Wanderweg 280 zur<br />

Cengia del Doge. Man geht also links der östlichen Felswand des Corno<br />

del Doge entgegen und erreicht die Cengia del Doge, die die riesige<br />

Nordwand unterteilt. Von hier weg wird der Weg zwar immer freihängender,<br />

aber er ist gut erhalten. Nur an einigen Punkten ist er kurz<br />

unterbrochen, dafür aber gut abgesichert. Das gilt auch für die Anstiege.<br />

In der Mitte der Felswand kommt man auf einem ersten Abschnitt<br />

mit Metallseilen über eine Felsstufe; hier dann durch einen ziemlich<br />

delikaten und brüchigen Felssteig. Man kommt dann auch zu anderen<br />

nicht einfachen Wegabschnitten, die aber gut gesichert sind.<br />

Schließlich erreicht man einen oft schneebedeckten Kanal, steigt ihn<br />

hoch und kann dann schon das San Vito – Tal ausnehmen. Man geht<br />

in Richtung Südwesten, umgeht den Corno und dann auf dem Weg<br />

bergab, durch einen Kanal, über einen Felssprung, über kleine<br />

Felsblöcke bis ins Tal von San Vito. Über dem Bach auf 2.047 m<br />

Seehöhe endet der Weg 280 und man kommt zur Kreuzung mit dem<br />

Wanderweg 226, der von Palùs San Marco kommt, mit dem<br />

Wanderweg 243 (Minazio – Weg) vom Biwak Comici und mit dem<br />

Wanderweg 247 vom Biwak Slataper.<br />

Auf dem Weg 226 wandert man nun leicht bergan durch das<br />

Hochtal von San Vito, man kommt an der berühmten Torre die<br />

Sabbioni vorbei und erreicht die Grande – Scharte auf 2.255 m Seehöhe.<br />

Jetzt geht’s auf den Wiesenhängen im Süden der Scharte wieder bergab<br />

und man kommt über weite Kurven in den Kanal von Giou Scuro.<br />

Über enge Kehren, die teilweise in den Felsen gehauen sind, steigt man<br />

den Kanal hinunter, kommt dann links heraus und wandert durch ein<br />

kurzes Waldstück bis zur San Marco – Hütte auf 1.823 m Seehöhe.<br />

3 Stunden vom Biwak Voltolina.<br />

DOLOMITENHOEHENWEG NR. 5 ODER TIZIAN – HÖHENWEG 53


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Blick von der San<br />

Marco – Hütte auf<br />

San Vito di Cadore<br />

und den Pelmo


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Die Hütte San Marco wurde 1895 eingeweiht und ist im Besitz der<br />

Sektion Venedig des Alpenvereins. Sie steht auf dem Col de chi da Oss (ist<br />

der Dialektname des Boitetals und bedeutet: Hügel der da hinten – was natürlich<br />

eine Anspielung auf die Bewohner von Auronzo ist). Hier ist eine<br />

Gedenktafel für Giovanni Arduini, der viele Jahre lang Präsident der Sektion<br />

Venedig des Alpenvereins, und alpiner Pionier war, angebracht. Die Hütte hat<br />

37 Schlafplätze, ist vom 20. Juni bis 20. September geöffnet und bietet einfaches<br />

Hotelservice. Von hier hat man einen wunderschönen Ausblick auf den<br />

Antelao und den Pelmo. Reservierungen unter der Telefonnummer 0436-94<br />

44 oder direkt beim Hüttenwirt unter der Nummer 0436-97 18.<br />

Winterunterkunft mit 9 Schlafplätzen.<br />

Von der Hütte San Marco führt der Weg 227 in ein kurzes waldiges<br />

Wegstück und dann über eine Böschung aus ziemlich lockerem<br />

Material hinunter. Beim Abstieg ist hier Vorsicht geboten! Man<br />

geht nun am schotterigen Bergfuß des Cima Bel Prà und des Scottèr<br />

entlang und trifft dann auf den Wanderweg, der von San Vito di<br />

Cadore und der nahen Hütte Scottèr Palatini herführt. Man geht<br />

weiter und kommt zur Piccola – Scharte auf 2.120 m Seehöhe. Dann<br />

geht’s kurz bergab in Richtung Osten und man erreicht die Hütte<br />

Pietro Galassi (2.018 m Seehöhe).<br />

1,30 Stunden von der Hütte San Marco<br />

5,30 Stunden vom Biwak Emilio Comici.<br />

Die Hütte wurde 1913 gebaut und diente als Militärunterkunft für die<br />

Alpentruppen. Sie wurde damals dem Oberleutnant der italienischen Alpentruppen<br />

Pietro Galassi gewidmet, der 1913 in Lybien gefallen ist. Die Armee vermachte die<br />

Hütte 1915 durch Schenkung dem Alpenverein (Sektion Cadore), eignete sie sich<br />

dann wieder an und gab sie dann nach dem Ende des Ersten Weltkriegs definitiv<br />

auf. 1950 wurde sie dann dem Alpenverein von Mestre, der sie renovierte, in<br />

Konzession übergeben. Sie hat 106 Schlafplätze, ist vom 20. Juni bis 20.<br />

September geöffnet und bietet einfaches Hotelservice. Die Hütte wird direkt von<br />

der Sektion Mestre des Alpenvereins durch die Mitarbeit von freiwilligen<br />

Mitgesellschaftern betrieben. Reservierungen unter der Telefonnummer 0436-96<br />

85 oder beim Alpenverein Mestre unter der Nummer 041-93 81 98.<br />

Winterunterkunft mit 8 Schlafplätzen.<br />

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Variante IX<br />

Aufstieg zum Gipfel des Antelao von der Hütte Pietro<br />

Galassi<br />

Nicht sehr schwieriger aber langer Alpenweg in karger Umgebung. Sehr zu empfehlen.<br />

Von der Hütte Pietro Galassi geht man zur Piccola – Scharte (2.120<br />

m Seehöhe); hier findet man eine Hinweistafel. Auf dem südlichen<br />

Wanderweg kommt man zuerst auf eine Wiese und dann in ein<br />

Schottertal, in dem oft bis Juli Schnee liegt. Hier steigt man rechts unter<br />

den Felsen bergauf. Man kommt durch einige Felssteige und dann auf<br />

den Kamm (diese Zone wird auch Bàla genannt). Über einen anderen<br />

frei hängenden Felssteig umgeht man den Kamm und kommt zu<br />

einem Bergeinschnitt, den man auf Felsplatten überqueren kann. Nun<br />

ist man auf den Laste. Man geht an zwei Felsspornen (Becétt genannt)<br />

vorbei und kommt bergab zu einem etwas schwierigen Bergeinschnitt.<br />

Dann steigt man einen glatten Felskanal hoch und kommt zum zweiten<br />

Abschnitt der Laste. Das sind schräge, durchfurchte und korrodierte<br />

Steinplatten, auf denen bei Schnee oder Eis höchste Vorsicht<br />

geboten ist! Auf einem ziemlich anstrengenden Wegstück geht es jetzt<br />

rechts weiter bis zu einem Kanal (links). Gehen Sie nun links weiter am<br />

Rand des Bergkamms, auf dem der Boden kompakter ist, bis auf Höhe<br />

des Biwaks Piero Cosi (3.111 m Seehöhe). Hier ist ein Hinweisschild.<br />

Links über einen Felssteig erreichen Sie den Biwak.<br />

Der Biwak wurde 1957 im Gedenken an den Alpinisten Piero Cosi aus<br />

Padua gebaut, der tödlich abstürzte. Dieser Biwak ist ein regelrechtes<br />

Adlernest, das hoch über dem nördlichen Felskanal des Antelao <strong>th</strong>ront.<br />

Durchgehend geöffnet. Nicht bewirtschaftet. 9 Schlafplätze. Schneewasser.<br />

Vom Biwak geht man rechts bergan und dann links durch Felssteige. Über<br />

eine Reihe von Felsplatten erreicht man den letzten Bergkamm und dann<br />

über einen kurzen Felssteig und einen mit Seilen gesicherten Kanal den<br />

Vorgipfel. Jetzt führt der Weg kurz bergab, dann wieder bergauf und man ist<br />

am Gipfel des Antelao, des Königs der Dolomiten, auf 3.264 m Seehöhe. Nur<br />

die Königin der Dolomiten, die Marmolata, ist höher. Trigonometrischer Punkt.<br />

Marienstatue. Gedenktafel an einen tödlich verunglückten Alpinisten.<br />

Atemberaubendes Panorama.<br />

4 Stunden bei optimalen Verhältnissen von der Hütte Pietro Galassi.<br />

56 VON SEXTEN IM PUSTERTALÜBER BERGPFADE NACH PIEVE DI CADORE


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Siebte Tappe<br />

Von der Hütte Piero Galassi über die Antelao – Hütte<br />

nach Pieve di Cadore<br />

Von der Hütte Piero Galassi geht man auf dem Wanderweg 250<br />

in Richtung Süden bergauf, überquert eine Felsbastion und kommt<br />

zur Gletschermoräne des unteren Gletschers des Antelao. Weiter<br />

geht es in Richtung Südosten entlang einer von Erosionstätigkeit<br />

durchfurchten Felsplatte, die circa 200 m hoch und mit Seilen gesichert<br />

ist. Nun erreicht man die Scharte des Gletschers Antelao (2.584<br />

m Seehöhe) am Fuße des Gletschers, der einst bis zum Lastròn die<br />

Pian die Arboi reichte.<br />

Durch einen engen um vom Gletscher glatt geschliffenen<br />

Felskanal (Achtung bei Schnee!) und einen Felssteig kommt man in<br />

die enorme wallonische Zone im Nordosten des Antelao. Dann geht<br />

es bergab über Schotter-, Gras- und Moosboden, wobei man Acht<br />

geben muss, die Wegbeschriftung nicht aus den Augen zu verlieren.<br />

Man erreicht eine kleine Ebene, über die man in Richtung Südosten<br />

wandert – hier darf man nicht auf den Wanderweg 258 gehen, der<br />

durch das Antelao – Tal in das Oten – Tal führt! Weiter geht es auf<br />

dem Weg 250 bis auf 1.920 m Seehöhe (Wasser!)und dann rechts bis<br />

zur Kreuzung mit dem Wanderweg 230, der nach Campestrìn führt.<br />

Jetzt geht man links über einen Abhang und kommt zur Scharte<br />

Pìria auf 2.096 m Seehöhe. Der Weg führt dann bergab in Richtung<br />

Osten unter den Kamm der Crode di San Pietro, durch einen Wald,<br />

über Moosboden und bewaldetes Gebiet bis zum Bergsattel<br />

Pradònego und zur Hütte Antelao auf 1.796 m Seehöhe.<br />

5 Stunden von der Hütte Pietro Galassi.<br />

Die Antelao – Hütte steht auf dem grünen Bergsattel von Pradònego unter<br />

dem nicht allzu hohen Bergkamm von San Pietro und bietet einen einzigartigen<br />

Ausblick auf die Berge im Süden des Comèlico, auf den Crìdola, auf die Spalti<br />

di Toro und Monfalconi, auf den Duranno – Cima dei Preti und auf die Südhänge<br />

der zentralen Marmaròle. Sie ist im Besitz der Sektion Treviso des<br />

Alpenvereins, bietet einfaches Hotelservice und ist vom 1. Juni bis 31. Oktober<br />

geöffnet. 25 Schlafplätze. Von Pieve di Cadore und Pozzàle kann man sie auch<br />

über eine Strasse erreichen. Reservierungen unter der Telefonnummer 0435-7<br />

53 33 oder direkt beim Hüttenwirt unter der Nummer 0422-82 30 10.<br />

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Der Obere Gletscher<br />

(Ghiacciaio Superiore)<br />

mit dem Antelao<br />

(rechts), dem Punta<br />

Menini und dem Punta<br />

Chiggiato.


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Von der Antelao – Hütte führt eine Feldstrasse zuerst in Richtung<br />

Südosten und dann Richtung Osten zur Antracìsa – Scharte (1.693 m<br />

Seehöhe), wo die kleine Hütte Tita Pancera des Alpenvereins von<br />

Pieve di Cadore steht (sie ist geschlossen; die Schlüssel bekommt<br />

man im Büro des Alpenvereins in Pieve di Cadore; 11 Schlafplätze<br />

und Kochvorrichtungen). Auf der Scharte ist eine Weggabelung,<br />

und man hat jetzt zwei Möglichkeiten für den Abstieg:<br />

Von der Antracìsa – Scharte über die Strasse. Man geht circa<br />

einen Kilometer den Bergkamm entlang in Richtung Osten,<br />

kommt zum Monte Trànego (1.847 m Seehöhe) und erreicht<br />

über einige Kehren zuerst Pozzàle (1.054 m Seehöhe) und<br />

dann Pieve di Cadore (880 m Seehöhe).<br />

2,30 Stunden von der Antelao – Hütte; Circa 11 Kilometer auf der Strasse.<br />

7,30 Stunden von der Hütte Pietro Galassi.<br />

Von der Antracìsa – Scharte über den Wanderweg 253. Von<br />

der Scharte geht man in Richtung Süden kurz bergab und<br />

biegt dann auf den Wanderweg ein (253; Richtung Südosten).<br />

Man überquert einen grünen Abhang, die Hänge des<br />

Costanuda im Süden des Trànego und geht an den<br />

Heuschuppen im Cos<strong>ted</strong>e – Tal (1.283 m Seehöhe) vorbei bis<br />

zur Strasse, die nach Pozzàle und dann nach Pieve di Cadore<br />

(880 m Seehöhe) führt.<br />

2 Stunden von der Antelao – Hütte<br />

7 Stunden von der Hütte Pietro Galassi.<br />

Pieve di Cadore,(880 m Seehöhe) liegt auf einem weitläufigen Bergsattel<br />

zwischen dem Col Contràs im Westen und dem Monte Ricco im Südosten und<br />

am Zusammenfluss des Val Calda und des Piave.<br />

Die Geschichte von Pieve ist eng mit der des Cadore – Tals verbunden.<br />

Im XIV Jahrhundert blühte hier eine literarische Schule. 1490 wurde Tizian<br />

Vecellio, der wichtigste und berühmteste Maler Venetiens geboren.<br />

Der Banner der Stadt ist mit der Goldmedaille „für den unermüdlichen<br />

und gedenkwürdigen Widerstandskampf der cadorinischen Bevölkerung<br />

gegen den unterdrückenden und kriegerischen Invasoren“ und mit dem<br />

Kriegskreuz für den Widerstandskampf 1918 geschmückt.<br />

Wenn man über die Strasse von Pozzale kommt, findet man sofort am<br />

Ortseingang links das Ra<strong>th</strong>aus auf dem Tizian – Platz. Hier steht auch eine<br />

Bronzestatue des Künstlers, die von Antonio Del Zotto 1880 geschaffen wurde.<br />

Gegenüber steht der Palazzo della Magnifica Comunità, der 1525 neu auf<br />

DOLOMITENHOEHENWEG NR. 5 ODER TIZIAN – HÖHENWEG 59


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den Ruinen des 1447 erbauten Gebäudes errichtet wurde, das im Krieg der<br />

Lega di Cambrai teilweise zerstört wurde. Im Erdgeschoss ist das Caffè Tizian,<br />

das zwar von Grund auf renoviert ist, aber trotzdem alle architektonischen<br />

Strukturen des XIV. Jahrhunderts beibehalten hat. Im ersten Stock kann man<br />

den Salon bewundern, in dem 1848 die Resistenzaktionen unter dem Komando<br />

von Pier Fortunato Calvi verabschiedet wurden. Außerdem sieht man die Büste<br />

von dem Patrioten und Dichter Natale Talamini (1808 – 1976) und von Luigi<br />

Coletti, einem treuen Kriegsgefährten von Calvi. In anderen Räumen kann man<br />

die herrlichen Holzschnitzereien aus dem 14. Jahrhundert, die von bedeutenden<br />

Künstlern geschaffen wurden, und das geschichtliche Archiv sehen.<br />

Links neben dem Palazzo steht der Glockenturm mit Zinnen, auf dem eine<br />

antike Glocke hängt; unter dem Turm steht ein Marmormonument im<br />

Gedenken an Calvi, das 1875 eingeweiht, 1918 von den Österreichern zerstört<br />

und 1919 neu errichtet wurde. Auf der anderen Seite des Turmes ist ein<br />

Kriegerdenkmal für die im Ersten Weltkrieg (1915 – 1918) gefallenen Soldaten.<br />

Links neben dem Palazzo della Magnifica Comunità ist das von Schiavi in<br />

den Jahren von 1814 bis 1919 erbaute Pfarrhaus, in dem man das Bild<br />

„Madonna mit Kind“ von Tizian Vecellio bewundern kann.<br />

Auf der anderen Seite der Piazza steht das einfache Geburtshaus<br />

Tizians, das heute ein Museum ist. Hier findet man unter anderem auch die<br />

Urkunde von Karl V, der im Jahr 1533 Tizian zum Grafen und Ritter erhob. In<br />

Pieve di Cadore gibt es alle notwendigen öffentlichen Einrichtungen, sowie<br />

auch Hotels, Pensionen, Gaststätten, Apo<strong>th</strong>eke, Krankenhaus,<br />

Hubschrauberrettungsdienst, Tennisplätze, Schwimmbad, etc.<br />

Buslinien nach Calalzo (Bahnhof), Cortina, Comèlico und Sappàda,<br />

Karnien, Belluno und während der Hochsaison auch Linien nach<br />

Mailand, Padua und Venedig. Pieve di Cadore, die Endstation des<br />

Höhenwegs Nr. 5, ist ein fröhliches Bergstädtchen, das von den<br />

Marmaròle und anderen geschichtsträchtigen Bergen eingerahmt ist, und<br />

das sich in den Gewässern des Sees von Centro Cadore widerspiegelt.<br />

60 VON SEXTEN IM PUSTERTALÜBER BERGPFADE NACH PIEVE DI CADORE


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Quellennachweis<br />

BERTI ANTONIO, Dolomiti Orientali, vol. I, parte 1ª, CAI-TCI, 1971<br />

BERTI ANTONIO, Dolomiti Orientali, vol. II, parte 2ª, CAI-TCI, 1973<br />

BERTI CAMILLO (a cura di), Dolomiti della Val del Boite, Ed. Dolomiti, 1986<br />

BERTI CAMILLO, Dolomiti della Val d’Ansiei e del Centro Cadore, Ed. Dolomiti, 1988<br />

BERTI CAMILLO, Marmaròle, “Le Alpi Venete”, Estate 1963<br />

BO FRANCO, Rifugi e Bivacchi del CAI, Priuli & Verlucca, 2002<br />

BROVELLI MARIO, Le Alte vie delle Dolomiti, “Lo Scarpone”, 1 novembre 1966<br />

CIMA CLAUDIO, Le alte vie delle Dolomiti, “Rassegna Alpina” n. 16, 1970<br />

FRASS HILDE, Vie attrezzate sulle Dolomiti, Tamari, Bologna, 1975<br />

GOEDEKE RICHARD, Sextener Dolomiten, Ro<strong>th</strong>er-München, 1983<br />

HAULEITNER FRANZ, Le Alte vie delle Dolomiti, Zanichelli, 1989<br />

PAIS BECHER GIANNI, Val d’Ansiei, le Dolomiti di Auronzo, Tamari, Bologna, 1976<br />

PEDROTTI REMO, Dolomiti Orientali, Manfrini, 1982<br />

PIANETTI DANILO, Appunti sull’<strong>Alta</strong> Via delle Marmaròle, “Le Alpi Venete”, Natale<br />

1973<br />

SANMARCHI ANTONIO, Dalle Marmaròle al Sorapìss, “Le Alpi Venete”, Natale 1946<br />

SANMARCHI ANTONIO, Le Dolomiti di Auronzo, Tamari, Bologna 1974<br />

SANMARCHI ANTONIO E ZANDONELLA CALLEGHER ITALO, <strong>Alta</strong> Via di Tizian,<br />

Tamari, 1989<br />

SANMARCHI ANTONIO E ZANDONELLA CALLEGHER ITALO, <strong>Alta</strong> <strong>via</strong> di Grohmann,<br />

Tamari, 1991<br />

VISENTINI LUCA, Antelao Sorapìss Marmaròle, A<strong>th</strong>esia, Bolzano, 1986<br />

VISENTINI LUCA, Dolomiti di Sesto, A<strong>th</strong>esia, 1983<br />

ZANDONELLA CALLEGHER ITALO, 50 escursioni in Val di Piave, Tamari, Bologna,<br />

1977<br />

ZANDONELLA CALLEGHER ITALO, Rosso Tizian, Marmaròle, La Rivista del CAI, n.<br />

1, 1990<br />

ZANDONELLA CALLEGHER ITALO, <strong>Alta</strong> Via delle Dolomiti n. 4, Amm. Provinciale<br />

Belluno, 1992<br />

ZANDONELLA CALLEGHER ITALO, <strong>Alta</strong> Via delle Dolomiti n. 5, Amm. Provinciale<br />

Belluno, 1992<br />

ZANDONELLA CALLEGHER ITALO, Dolomiti escursioni scelte, Panorama, 1995<br />

DOLOMITENHOEHENWEG NR. 5 ODER TIZIAN – HÖHENWEG 61


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Landkarten<br />

Carte Tabacco 1:25.000<br />

FOGLIO 010, Dolomiti di Sesto per il tratto da Sesto a Giralba di Auronzo con<br />

le varianti della Croda dei Tóni e del Popèra<br />

FOGLIO 017, Dolomiti di Auronzo per il tratto da Giralba di Auronzo al Bivacco<br />

Voltolina<br />

FOGLIO 016, Dolomiti del Centro Cadore per il tratto dal Bivacco Voltolina a<br />

Pieve di Cadore<br />

Sektionen des Alpenvereins<br />

Padua 35100 Galleria S. Bernardino, 5 - Tel. 049.8750842<br />

FÜR DIE ZSIGMONDI – COMICI – HÜTTE UND DIE HÜTTE ANTONIO BERTI<br />

Auronzo di Cadore 32041 Via Dante, 4 - Tel. 0435.99454<br />

FÜR DIE CARDUCCI – HÜTTE<br />

Lozzo di Cadore 32040 Piazza 4 Novembre<br />

FÜR DIE CIARÈIDO – HÜTTE<br />

Domegge di Cadore 32040 <strong>via</strong> don F. Barnabò<br />

FÜR DIE BAIÒN - HÜTTE<br />

Venedig 30124 San Marco 1672 - Tel. 041.716622<br />

FÜR DIE HÜTTE CHIGGIATO UND DIE HÜTTE SAN MARCO<br />

Mestre 30172 Via Fiume, 47/a - Tel 041.938198<br />

FÜR DIE HÜTTE GALASSI<br />

Treviso 31100 Piazza dei Signori, 4 - Tel. 0422.540855<br />

FÜR DIE ANTELAO - HÜTTE<br />

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Inhaltsangabe<br />

Generelle Informationen ............................................................pag. 3<br />

Nützliche Hinweise für die Wanderer<br />

Vorsichtsmassnahmen – Ausrüstung ........................................pag. 7<br />

Bergrettung<br />

Was ist der C.N.S.A.S. ............................................................pag. 9<br />

Das Arbeitsgebiet des C.N.S.A.S. ............................................pag. 10<br />

Maßnahmen zur Unfallverhütung<br />

Sicherheitsgrundregeln für das Gebirge und<br />

Unwirtliche Landschaften Seite ................................................pag. 11<br />

Verhaltensgrundregeln bei Unfällen ..........................................pag. 12<br />

Modalitäten für den Notruf S.U.E.M. 118/C.N.S.A.S. ................pag. 12<br />

Internationales Signal der Bergrettung ......................................pag. 15<br />

Wegmarkierungen ....................................................................pag. 16<br />

Daten ..........................................................................................pag. 17<br />

DIE WANDERROUTE<br />

Erste Tappe<br />

Von Sexten über die Zsigmondy-Comici-Hütte<br />

zur Hütte Giosuè Carducci........................................................pag. 21<br />

Zweite Tappe<br />

Von der Hütte Giosuè Carducci nach<br />

Ponte Da Rin bei Auronzo ........................................................pag. 34<br />

Dritte Tappe<br />

Von Ponte da Rin zur Ciarèido – Hütte oder<br />

zur Hütte Baiòn „E. Carducci“ ..................................................pag. 37<br />

Vierte Tappe<br />

Von der Baiòn – Hütte über den Giàu de la Tana<br />

zum Biwak „Tizian – Hütte“ ......................................................pag. 43<br />

Fünfte Tappe<br />

Vom Biwak „Tizian Hütte“ zum Biwak A. Musatti<br />

und zum Biwak L. Voltolina ......................................................pag. 48<br />

Sechste Tappe<br />

Vom Biwak L. Voltolina zur San Marco - Hütte<br />

und zur Galassi - Hütte ............................................................pag. 53<br />

Siebte Tappe<br />

Von der Galassi – Hütte über die Antelao – Hütte<br />

nach Pieve di Cadore ..............................................................pag. 59<br />

DOLOMITENHOEHENWEG NR. 5 ODER TIZIAN – HÖHENWEG 63


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64 VON SEXTEN IM PUSTERTALÜBER BERGPFADE NACH PIEVE DI CADORE

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