Sportreport 3 / 2013 - Betriebssport in Bayern
Sportreport 3 / 2013 - Betriebssport in Bayern
Sportreport 3 / 2013 - Betriebssport in Bayern
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Sport bei Krebs tut gut und macht Mut<br />
(Quelle: Stiftung Leben mit Krebs) 14.08.<strong>2013</strong><br />
Die Stiftung Leben mit Krebs ruft Sportvere<strong>in</strong>e und andere E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong><br />
ganz Hessen auf, eigene Aktionen für Krebsbetroffene durchzuführen. Sie<br />
werden mit 300 Euro gefördert.<br />
Sport für Menschen mit Krebs? Ke<strong>in</strong> Widerspruch! Zwar kam Sport früher <strong>in</strong><br />
ke<strong>in</strong>em Behandlungsplan e<strong>in</strong>es Tumorpatienten vor, da die Angst vor körperlicher<br />
Überforderung zu groß war. Heute weiß man jedoch, dass regelmäßige<br />
sportliche Betätigung sehr wichtig ist und günstige Auswirkung auf den Krankheitsverlauf<br />
und die Genesung haben kann. Dadurch lassen sich die subjektiven<br />
und objektiven Belastungen von Erkrankung und Therapie verr<strong>in</strong>gern, wie<br />
beispielsweise Fatique (chronische Müdigkeit).<br />
„Es liegen e<strong>in</strong>e ganze Reihe von Untersuchungen vor, die belegen, dass Bewegung<br />
Fatique l<strong>in</strong>dern kann. Bewegung m<strong>in</strong>dert zudem Ängstlichkeit, depressive<br />
Symptomatik, verbessert die Schlafqualität und erhöht das Wohlbef<strong>in</strong>den“,<br />
sagt Prof. W<strong>in</strong>fried Banzer, Leiter der Abteilung für Sportmediz<strong>in</strong> der<br />
Goethe-Universität Frankfurt.<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g bei 60 Prozent Leistungsfähigkeit am besten geeignet<br />
Dr. Olav Her<strong>in</strong>ger, Hämatologe und Onkologe im Wiesbadener Facharztzentrum<br />
medicum erklärt, dass sich moderates Ausdauertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g am besten für<br />
Krebspatienten eignet. „60 Prozent der maximalen Leistungsfähigkeit s<strong>in</strong>d<br />
ausreichend“, sagt Her<strong>in</strong>ger. Er schlägt Sportarten wie Nordic Walk<strong>in</strong>g, Joggen,<br />
Radfahren oder Rudern vor. Die Intensität des Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs hänge dabei<br />
stark von den körperlichen Voraussetzungen und den früheren sportlichen<br />
Aktivitäten ab. Ziel sei aber 30 bis 45 M<strong>in</strong>uten dreimal die Woche Sport zu<br />
treiben.<br />
Jede körperliche Aktivität sollte allerd<strong>in</strong>gs vor Beg<strong>in</strong>n mit dem betreuenden<br />
Onkologen des Krebspatienten abgesprochen werden, da Art, Dauer und Häufigkeit<br />
des Sportprogramms an die persönliche Situation des Erkrankten angepasst<br />
werden müssen.<br />
„Durch körperliche Aktivität kann man das Risiko des Wiederauftretens e<strong>in</strong>er<br />
Krebserkrankung verr<strong>in</strong>gern, dennoch s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sgesamt noch viel zu wenige<br />
Tumorpatienten <strong>in</strong> Sportgruppen verankert“, sagt der Onkologe.<br />
16