Familienorientierte Personalpolitik - Beruf & Familie gGmbH
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Seite 19<br />
Kapitel III<br />
Inhalt<br />
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weiter<br />
Kontakthaltemöglichkeit | Intranet | Betriebsfest<br />
Maßnahme Eine Unternehmenskultur,<br />
die erwerbsarbeitsfreie<br />
(<strong>Familie</strong>n)Phasen nicht als<br />
Nachteil in der Biografie Ihrer<br />
Beschäftigten versteht, sondern<br />
als Entwicklung der sozialen<br />
Kompetenz, erleichtert nicht nur<br />
die Vereinbarkeit von <strong>Beruf</strong> und<br />
<strong>Familie</strong>, sondern kann später auch<br />
von den in der <strong>Familie</strong> gestärkten<br />
Fähigkeiten, wie z. B. Flexibilität,<br />
Konfliktfähigkeit und Organisationsgeschick,<br />
profitieren. Für<br />
Ihre Beschäftigten ist es wichtig,<br />
die wechselnde Priorität von Erwerbsarbeit<br />
und <strong>Familie</strong>nphasen<br />
anerkannt zu wissen, ohne deshalb<br />
mit Karriereverzicht „bestraft“<br />
zu werden. Welche Lösungen in<br />
Ihrem Unternehmen am besten<br />
umzusetzen sind, sollte die oder<br />
der Personalverantwortliche in Absprache<br />
mit den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern klären.<br />
Tipps Wenn Unternehmensführung<br />
und Vorgesetzte bereit<br />
sind, „<strong>Familie</strong>nkarrieren“ als<br />
Bereicherung zu schätzen, wird<br />
dies positiv in Ihrer Belegschaft<br />
registriert werden. Eine männliche<br />
Führungskraft, die im Rahmen<br />
der Elternzeit für ein halbes Jahr<br />
Teilzeit arbeitet, ist ein deutliches<br />
Signal an alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter.<br />
Fazit Sie sichern sich Ihre qualifizierten<br />
Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter, setzen ein Zeichen<br />
für die <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit und<br />
profitieren durch die „<strong>Familie</strong>nkarrieren“<br />
von Kompetenzen, die<br />
Beschäftigte anderswo in teuren<br />
Seminaren erwerben müssen.<br />
Kontakthaltemöglichkeit<br />
Situation Eine Ihrer Mitarbeiterinnen<br />
steht kurz davor, in<br />
Elternzeit zu gehen. Sie möchte<br />
nach einem Jahr Pause wieder in<br />
das Unternehmen zurückkehren<br />
und in der Zwischenzeit sowohl<br />
den Kontakt zu ihren Kolleginnen<br />
und Kollegen als auch den Anschluss<br />
an die Inhalte ihrer Arbeit<br />
nicht verlieren.<br />
Maßnahme Um Männern<br />
und Frauen den Wiedereinstieg<br />
nach der <strong>Familie</strong>nphase zu<br />
erleichtern, gibt es verschiedene<br />
Wege, um über aktuelle Entwicklungen<br />
aus dem Unternehmen<br />
zu informieren. Je nach Größe<br />
Ihres Betriebes könnte dies die<br />
Betriebszeitung sein, die die<br />
Beschäftigten weiter beziehen<br />
können, das Intranet, zu dem Ihre<br />
Beschäftigten in Elternzeit auch<br />
von zu Hause aus Zugang erhalten,<br />
oder ein Infoblatt, das etwa im<br />
ZweiMonatsRhythmus die wichtigsten<br />
betrieblichen Neuigkeiten<br />
zusammenfasst. Persönliche Kontakte<br />
sind selbstverständlich die<br />
einfachste Möglichkeit, wichtige<br />
Informationen auszutauschen.<br />
Bieten Sie vierteljährlich einen<br />
„<strong>Familie</strong>nnachmittag“ an, zu dem<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
in Elternzeit (ggf. mit ihren Kindern)<br />
kommen können.<br />
Tipps Sorgen Sie dafür, dass<br />
auch Ihre Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter in Elternzeit rechtzeitig<br />
von anstehenden Weiterbildungen<br />
informiert werden. Sie geben<br />
ihnen damit die Möglichkeit,<br />
sich auch während der <strong>Familie</strong>nphase<br />
weiterzuqualifizieren und in<br />
Kontakt mit den Kolleginnen und<br />
Kollegen zu bleiben. In der Regel<br />
lässt sich für die Zeit einer Weiterbildungsmaßnahme<br />
leicht eine Betreuungsmöglichkeit<br />
für das Kind<br />
organisieren.<br />
Fazit Der Kontakt mit Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern<br />
in Elternzeit ist hauptsächlich<br />
eine Frage der Organisation, die<br />
wenig Geld kostet. Ihre Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in<br />
Elternzeit fühlen sich nicht isoliert<br />
und sind auf die Rückkehr in den<br />
Betrieb gut vorbereitet. Als Unternehmen<br />
verringern Sie außerdem<br />
die Wahrscheinlichkeit, dass<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
unerwartet aus der Elternzeit nicht<br />
mehr zurückkehren.