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Vorstellungen zu Lernprodukten entwickeln - Teildienststelle ...

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Studienseminar Koblenz<br />

<strong>Teildienststelle</strong> Altenkirchen<br />

Pflichtmodul 5<br />

Lernprozess I:<br />

<strong>Vorstellungen</strong> <strong>zu</strong> <strong>Lernprodukten</strong><br />

<strong>entwickeln</strong><br />

18.02.2013


Lernprodukt-Beispiele<br />

Arbeitsauftrag:<br />

Be<strong>zu</strong>g: Aufgaben <strong>zu</strong>m Lernen - Text <strong>zu</strong>r<br />

Dampfmaschine<br />

Skizzieren Sie die auf der Basis Ihrer Aufgabe<br />

<strong>zu</strong>m Lernen angelegten (erwartbaren)<br />

Lernprodukte.<br />

Bereiten Sie sich darauf vor, diese dem Plenum<br />

kurz und kontextgebunden vor<strong>zu</strong>stellen.<br />

PA, 15 Minuten


Arten und Kennzeichen von<br />

<strong>Lernprodukten</strong><br />

Arbeitsauftrag:<br />

Formulieren Sie gemeinsam Kriterien<br />

<strong>zu</strong>r Bestimmung geeigneter<br />

Lernprodukte.<br />

PA, 10 Minuten


Lernprodukte…<br />

• sind – im engeren Sinn - konkrete<br />

Manifestationen von Lernergebnissen<br />

bzw. Teilergebnissen<br />

• bilden also Prozessschritte anschaulich ab<br />

• können unterschiedliche Arten von<br />

Manifestationen sein: Skizzen, Texte,<br />

Bilder, performative Produkte, …


Lernprodukte…<br />

• sind vielfältig, d.h. es gibt verschiedene<br />

Bearbeitungswege und Lösungsmöglichkeiten<br />

• sind für Lerner bearbeitbar, d.h. sie müssen<br />

nicht perfekt und können fehlerhaft sein<br />

• zeigen den Lernstand der Lerner, d.h. sie sind<br />

ein Instrument der Diagnostik<br />

• sind kommunizierbar und diskursfähig, d.h. sie<br />

entfalten beim Verhandeln einen Mehrwert<br />

• sind anschlussfähig, d.h. der nachfolgende<br />

Unterricht nutzt sie


Lernprodukte…<br />

• sind diskursiv angelegt, d.h. sie lassen kleine<br />

Deutungs-, Erkenntnis- oder Gestaltungslücken<br />

offen und können weiter verhandelt werden<br />

• sind transparent: Lerner müssen orientiert sein,<br />

<strong>zu</strong> welchem Zweck sie das Lernprodukt<br />

erstellen und welche Anforderungen an es<br />

gestellt werden.<br />

• sind konsequenter Bestandteil der Lernlinie: sie<br />

bilden ein organisches Element im Rahmen der<br />

Lernlinie einer Unterrichtsstunde


Mögliche Lernprodukte<br />

• selbst hergestellte Mind-Map<br />

• selbst entworfene Tabellen<br />

• selbst entworfene Bilder und Zeichnungen<br />

• selbst entworfenes Struktur- oder Prozessdiagramm<br />

• <strong>zu</strong>sammengestellte Pro-Contra-Liste<br />

• Entwurf eines Experimentierplans<br />

• Aufbau und Durchführung eines Experiments mit Eigenanteil<br />

• selbst entworfenes Funktionsmodell<br />

• erstellte Bildcollagen<br />

• erstellte künstlerische Objekte<br />

• selbst entworfene Concept-Map<br />

• beantwortete Multiple-Choice-Fragen


Mögliche Lernprodukte<br />

• selbst geschriebene Analogie-Texte<br />

• bewertete Zitate<br />

• formulierte Fragen, die man beantworten / nicht beantworten kann<br />

• umgeschriebener Text für Laien / Geschwister / ...<br />

• umgeschriebener Text in Dialogform<br />

• geschriebene Geschichte <strong>zu</strong> einem Sachtext<br />

• Stellungnahme aus einer bestimmten Perspektive (z.B. Arbeiter, ...)<br />

• innerer Dialog<br />

• Standbilder<br />

• ...


Abstraktion<br />

Darstellungsebenen und Sprachen<br />

mathematische Ebene<br />

mathematische Sprache<br />

symbolische Ebene<br />

Symbolsprache<br />

sprachliche Ebene<br />

Verbalsprache<br />

- Fachsprache<br />

- Unterrichtssprache<br />

- Alltagssprache<br />

bildliche Ebene<br />

Bildsprache<br />

gegenständliche Ebene<br />

nonverbale Sprache


Abstraktion<br />

mathematische<br />

Darstellung<br />

symbolische<br />

Darstellung<br />

sprachliche<br />

Darstellung<br />

bildliche<br />

Darstellung<br />

gegenständliche<br />

Darstellung<br />

mathematische Sprache<br />

Symbolsprache<br />

Verbalsprache<br />

- Fachsprache<br />

- Unterrichtssprache<br />

- Alltagssprache<br />

Bildsprache<br />

nonverbale Sprache


Lernprodukte und die Trias<br />

Das „Herzstück“ der Unterrichtsdurchführung<br />

– und damit auch der<br />

Unterrichtsplanung – bildet (oft) die<br />

Verbindung von<br />

– <strong>Lernprodukten</strong>,<br />

– Materialien und<br />

– Aufgaben.


Herzstück<br />

• Das Zentrum des Lernens ist die eigenständige und<br />

kooperative Arbeit an dem Gegenstand, dem<br />

Thema, dem Material.<br />

• Die Arbeit ist ein Bearbeiten, Durchdringen,<br />

Durchdenken, Deuten, Umwälzen, ein diskursives<br />

Aushandeln mit sich und anderen.<br />

• Die Arbeit ist ein interaktiver konstruktiver Prozess<br />

im Dialog mit der Sache und mit anderen an der<br />

Sache und über die Sache.<br />

• Lernen in diesem Sinne ist anstrengend und<br />

herausfordernd.


Vom Herzstück aus planen…<br />

• Materialien, Gegenstände,<br />

Darstellungsformen = Kristallisationskerne<br />

der Unterrichtsplanung, aber nicht die<br />

Planung selbst<br />

• Lernprodukte sind nicht Endpunkte des<br />

Lernens, sondern ein zentrales Element<br />

mittendrin


Vom Herzstück aus planen<br />

Arbeitsauftrag:<br />

Formulieren Sie Fragen, die bei der Planung<br />

einer Unterrichtsstunde vom „Herzstück“ aus<br />

relevant sind.<br />

PA, 10 Minuten


4 Fragen:<br />

Unterrichtsplanung mit dem Lehr-Lernmodell<br />

Welche Kompetenzen<br />

haben die<br />

Schüler/innen?<br />

Kompetenzen<br />

Lernumgebung<br />

Wie wird die<br />

Lernumgebung<br />

gestaltet, bzw. wie wird<br />

der LL-Prozess<br />

gesteuert?<br />

Welche Kompetenzen<br />

sollen die<br />

Schüler/innen<br />

erwerben/ vertiefen?<br />

Kompetenzen<br />

In welchen Schritten<br />

sollen die<br />

Schüler/innen die<br />

Kompetenzen<br />

erwerben/ vertiefen?<br />

© Studienseminar Koblenz


Lehr-Lern-Prozesse planen<br />

Lehr-Lern-Prozesse <strong>zu</strong> planen, ...<br />

• heißt Lernumgebungen, Steuerungsprozesse<br />

und Lernlinien <strong>zu</strong> planen und <strong>zu</strong> gestalten<br />

• ist bei allem planerisch-handwerklichen Tun,<br />

auch ein „künstlerischer“ Schaffensakt<br />

• heißt eine Inszenierung <strong>zu</strong> entwerfen und <strong>zu</strong><br />

gestalten, bei der die Akteure gewollt aktiv<br />

mitinszenierend eingreifen, mitgestalten,<br />

umgestalten, ...


Lehr-Lern-Prozesse planen<br />

Um Lehr-Lern-Prozesse <strong>zu</strong> planen, brauche ich<br />

• Wissen über die Sache, das Thema, den Gegenstand, ...<br />

• Wissen darüber, was fachdidaktisch geht und was nicht,<br />

• Handwerkliches Können, um <strong>zu</strong> arrangieren, <strong>zu</strong><br />

gestalten, auf<strong>zu</strong>bereiten, ...<br />

• Erfahrung (,die ich als Novize noch nicht habe) über das<br />

was geht und was nicht,<br />

• Intuition, Gespür, Vorstellungskraft, Phantasie und<br />

Wagemut für das was sein könnte und möglich wäre,<br />

• Realitätssinn, Reflexionsvermögen und Demut für das<br />

was für mich möglich ist und was nicht


Lehr-Lern-Prozesse planen<br />

Wenn ich Lehr-Lern-Prozesse plane,<br />

• weiß ich, dass es keine feste für alle Lehr-Lern-Prozesse<br />

gültige Vorgehensweise gibt<br />

• beachte ich, dass es ein „Schöpfungsakt“ ist im Sinne<br />

gestaltender Ermöglichung von Lernprozessen<br />

• beachte ich, dass ich in begrenzter (meist knapper) Zeit<br />

mit gegebenen Ressourcen ein ordentliches Produkt<br />

<strong>zu</strong>stande bringe<br />

• gebe ich das was ich kann in der Zuversicht, dass es gut<br />

wird<br />

• lasse ich mich auf drei Schritte ein, die viel ermöglichen,<br />

ohne ein<strong>zu</strong>engen


Lehr-Lern-Prozesse planen<br />

Drei Schritte, auf die ich mich einlasse:<br />

1. Ich suche Ansatzpunkte, wie ich den Lehr-Lern-Prozess<br />

konzipiere<br />

2. Ich plane präzise und mit Bedacht die Trias Lernprodukt-<br />

Aufgabenstellung-Material/Methoden<br />

3. Ich bereite eine Lernlinie aus der Lernerperspektive (mit<br />

den Augen der Lernenden) vor mit <strong>Vorstellungen</strong><br />

darüber, wie ich die Lernprozesse steuere<br />

• Ich denke konsequent im Sinne des Lehr-Lern-Modells<br />

weil es mir die wechselseitigen Bezüge vor Augen hält<br />

• Ich nutze das Lehr-Lern-Modell als Denkrahmen und<br />

Begründungsrahmen


1. Ansatzpunkte für den Lehr-Lern-<br />

Ich habe eine<br />

gute Aufgabe und<br />

mache daraus<br />

eine Stunde.<br />

Aufgabenstellungen<br />

Materialien/Methoden<br />

Diese Methode<br />

passt gut <strong>zu</strong>m<br />

Thema!<br />

Ein guter Text als<br />

Material!<br />

Prozess konzipieren<br />

Die Schüler<br />

Kompetenzen<br />

könnten das<br />

Lernprodukt<br />

Lernumgebung<br />

erstellen.<br />

Problemstellung entdecken<br />

<strong>Vorstellungen</strong> <strong>entwickeln</strong><br />

Lernprodukt erstellen<br />

Lernprodukt diskutieren<br />

Sichern und vernetzen<br />

Transferieren und festigen<br />

Kompetenzen<br />

Das ist eine<br />

attraktive<br />

Problemstellung<br />

aus der ich was<br />

machen kann.<br />

Moderation<br />

Ich knüpfe an<br />

dem Wissen der<br />

Schüler an und<br />

Diagnose/Rückmeldung<br />

gehe sachlogisch<br />

vor.<br />

Da bietet es sich<br />

an, diese<br />

Kompetenz <strong>zu</strong><br />

schulen.<br />

© Studienseminar Koblenz


1. Ansatzpunkte für den Lehr-Lern-<br />

Prozess konzipieren<br />

Es gibt doch so viele Möglichkeiten für Ansatzpunkte:<br />

• Der Text, z.B. die Dramenszene ist einfach „dran“<br />

• Die Sachlogik zwingt da<strong>zu</strong>, das Thema <strong>zu</strong> behandeln<br />

• Ich habe gutes Material, Quelle, Bild, Karikatur gefunden<br />

• Ich will unbedingt einmal Lernaufgaben einsetzen<br />

• Da bietet sich die Methode, z.B. Gruppenpuzzle an<br />

• Ich muss unbedingt das ... mit denen wiederholen<br />

• Bevor ich das mache, muss ich vorher dieses behandeln<br />

• An dem Sachtext kann ich gut Lesekompetenz schulen<br />

• Das Lernprodukt passt hervorragend <strong>zu</strong>m Thema<br />

• ...


2. Die Trias als Herzstück planen<br />

Welche<br />

Kompetenzen<br />

werden durch die<br />

Aufgabenstellungen<br />

entwickelt?<br />

Aufgabenstellungen<br />

Kompetenzen<br />

Lernumgebung<br />

Problemstellung entdecken<br />

<strong>Vorstellungen</strong> <strong>entwickeln</strong><br />

Moderation<br />

Lernprodukt erstellen<br />

Materialien/Methoden<br />

Welche<br />

Materialien/Methoden<br />

passen <strong>zu</strong>m<br />

Lernprodukt?<br />

Lernprodukt diskutieren<br />

Sichern und vernetzen<br />

Transferieren und festigen<br />

Kompetenzen<br />

Diagnose/Rückmeldung<br />

© Studienseminar Koblenz


2. Die Trias als Herzstück planen<br />

• Ich warne mich selbst mit der Erkenntnis, dass ein guter<br />

Einstieg noch lange keine gute Stunde ist<br />

• Ich gewöhne mir an, die Stunde vom Herzstück, nämlich<br />

vom Lernprodukt aus <strong>zu</strong> konzipieren<br />

• Ich weiß, dass das Lernprodukt nur dann erfolgreich mit<br />

Lern<strong>zu</strong>gewinn erstellt wird, wenn die Aufgabenstellung<br />

und die Materialien gute Lernprodukte evozieren<br />

• Ich prüfe selbst, ob die Aufgabenstellung <strong>zu</strong> dem<br />

Lernprodukt führt, ob der Zeitansatz passt, ob das<br />

Anspruchsniveau stimmt, ob ich dem Thema gerecht<br />

werde, ob wirklich die Kompetenzen entwickelt werden


3. Die Lernlinie aus der<br />

Lernerperspektive vorbereiten<br />

Aufgabenstellungen<br />

Vom Herzstück Kompetenzen aus<br />

planen und dann<br />

nach Lernumgebung<br />

vorne und<br />

hinten denken.<br />

Problemstellung entdecken<br />

<strong>Vorstellungen</strong> <strong>entwickeln</strong><br />

Was brauchen die<br />

Lerner an<br />

Vorwissen?<br />

Moderation<br />

Lernprodukt erstellen<br />

Materialien/Methoden<br />

Lernprodukt diskutieren<br />

Sichern und vernetzen<br />

Transferieren und festigen<br />

Kompetenzen<br />

Diagnose/Rückmeldung<br />

Wie wird diskutiert,<br />

überprüft,<br />

strukturiert,<br />

dokumentiert, ...?<br />

© Studienseminar Koblenz


3. Die Lernlinie aus der<br />

Lernerperspektive vorbereiten<br />

• Ich plane vom Herzstück aus nach vorne, indem ich<br />

frage, was die Lerner an Vorwissen brauchen, wie die<br />

Lerner in den Lernkontext kommen<br />

• Ich plane vom Herzstück aus nach hinten, indem ich<br />

frage, wie die Lernprodukte vorgestellt, diskutiert,<br />

ausgewertet und genutzt werden<br />

• Ich plane, wie das neu Gelernte gesichert und mit altem<br />

Wissen vernetzt werden kann<br />

• Ich plane, wie das Gelernte transferiert und nachhaltig<br />

gefestigt werden kann und ins Langzeitgedächtnis geht<br />

• Ich plane, was in diese Stunde passt und was in<br />

nachfolgende verschoben wird


Was ich mir vor Augen halte<br />

• Nicht wo ich ansetze ist entscheidend, sondern ob und<br />

wie es rund wird<br />

• Ich muss mir und anderen die Stimmigkeit und Kohärenz<br />

begründen<br />

• Die Trias Lernprodukt-Aufgabenstellung-<br />

Material/Methode ist Herzstück von Kohärenz und<br />

Stimmigkeit<br />

• Erfahrung und Routine helfen, können aber auch blind<br />

machen<br />

• Ich will experimentieren und beweglich bleiben, ohne<br />

nachlässig und schludrig <strong>zu</strong> werden<br />

• Das Lehr-Lern-Modell ist mir Denk-, Be<strong>zu</strong>gs- und<br />

Begründungsrahmen


Planung des Lehr-Lern-Prozesses<br />

Welche<br />

Lernprodukte<br />

können erstellt<br />

werden?<br />

Aufgabenstellungen<br />

Vom Herzstück aus<br />

planen Kompetenzen und dann<br />

nach vorne und<br />

hinten<br />

Lernumgebung<br />

denken.<br />

Problemstellung entdecken<br />

<strong>Vorstellungen</strong> <strong>entwickeln</strong><br />

Was brauchen die<br />

Lerner an<br />

Vorwissen?<br />

Moderation<br />

Lernprodukt erstellen<br />

Materialien/Methoden<br />

Welche<br />

Kompetenzen<br />

können hier gut<br />

entwickelt werden?<br />

Lernprodukt diskutieren<br />

Lern<strong>zu</strong>gewinn erproben<br />

Vernetzen und transferieren<br />

Kompetenzen<br />

Diagnose/Rückmeldung<br />

Wie wird diskutiert,<br />

überprüft,<br />

strukturiert,<br />

dokumentiert, ...?<br />

© Studienseminar Koblenz

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