FCK - FC St. Pauli (02. November 2013) - 1. FC Kaiserslautern
FCK - FC St. Pauli (02. November 2013) - 1. FC Kaiserslautern
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WILLI ORBAN IM PORTRAIT<br />
Die Portraitserie führt uns in dieser Ausgabe<br />
an die Nahe. Schon bei der Anfahrt<br />
nach Monzingen wird deutlich, dass der<br />
Weinbau die Gegend ähnlich dominiert<br />
wie die Deutsche Weinstraße, die mit<br />
dem <strong><strong>FC</strong>K</strong> seit Jahren eine intensive Partnerschaft<br />
pflegt. Willi Orban, der am Tag<br />
vor unserer Reise in die Fanregion noch<br />
als Torschütze gegen Karlsruhe erfolgreich<br />
war, wird hier die Geheimnisse der<br />
Weinlese gezeigt bekommen. Empfangen<br />
werden wir von Rüdiger Petersen, dem<br />
Vorsitzenden der Fanregion, und rund 20<br />
<strong><strong>FC</strong>K</strong>-Fans, die sich den Besuch ihres Idols<br />
nicht entgehen lassen wollen. Bevor es in<br />
den Weinberg geht, stellen wir dem <strong><strong>FC</strong>K</strong>-<br />
Eigengewächs unsere ersten Fragen:<br />
Willi, seit 1997 bist Du beim <strong><strong>FC</strong>K</strong>. Du bist<br />
damit der dienstälteste Spieler im Kader,<br />
bist sogar noch ein Jahr länger im Verein<br />
als Tobias Sippel. Kannst Du Dich noch an<br />
Deine Anfänge als Roter Teufel erinnern?<br />
Ja, ich habe damals mit fünf Jahren bei<br />
den Bambinis angefangen. Heute ist die<br />
jüngste Mannschaft beim <strong><strong>FC</strong>K</strong> ja die U9,<br />
aber bei mir damals ging es schon früher<br />
los. Meine Mutter hat mich damals zum<br />
Training gebracht und ich sollte einfach<br />
mal mittrainieren. Allerdings war ich bei<br />
meinem ersten Training zu schüchtern<br />
und habe mich nicht getraut, mitzumachen.<br />
Da wäre es mit dem Fußball fast<br />
schon erledigt gewesen (lacht).<br />
Du hast es dann aber dennoch zum Fußballer<br />
geschafft…<br />
Ja, zum Glück hat der Trainer gemeint, ich<br />
solle doch nochmal vorbeikommen. Das<br />
habe ich auch gemacht und dann hat es<br />
mir so gut gefallen, dass ich bis heute am<br />
Ball geblieben bin. Wenn man sieht, dass<br />
ich es bis zum Profi geschafft habe, war es<br />
seit meinen Anfängen sicherlich eine kuriose<br />
Entwicklung.<br />
Du hast also direkt beim <strong><strong>FC</strong>K</strong> mit dem<br />
Kicken angefangen? Oder hast Du davor<br />
noch woanders gespielt?<br />
Davor habe ich nur zu Hause ein wenig gespielt,<br />
habe im Wohnzimmer das eine oder<br />
andere kaputt geschossen (lacht). Da meine<br />
Mutter dann meinte, dass ich meine Energie<br />
woanders loswerden müsste, kam das Eine<br />
zum Anderen und ich bin beim <strong><strong>FC</strong>K</strong> gelandet.<br />
Da Du 1997 schon angefangen hast, hast<br />
Du ja sogar noch die Zeiten der <strong><strong>FC</strong>K</strong>-Jugenden<br />
erlebt, bevor der Sportpark Rote<br />
Teufel gebaut war. Hast Du noch Erinnerungen<br />
an diese Zeit?<br />
Bevor es raus an den Fröhnerhof ging, haben<br />
wir noch auf dem Wiesenthalerhof trainiert.<br />
Da kann ich mich aber nicht mehr so<br />
richtig dran erinnern. Auch dort, wo heute<br />
der PRE-Park ist, gab es noch einige Plätze,<br />
auf denen wir teilweise trainiert haben. Das<br />
war alles noch anders als heute.<br />
Du hast dann von den Bambinis bis zu<br />
den Profis alle Mannschaften durchlaufen.<br />
Wer hat Dir im Nachwuchsbereich am<br />
meisten mit auf Deinen Weg gegeben?<br />
Ich muss wirklich sagen, dass ich von jedem<br />
Trainer, den ich in meiner bisherigen<br />
Laufbahn hatte, irgendetwas mitnehmen<br />
konnte, selbst wenn es nur Kleinigkeiten<br />
sind oder Dinge wie Charakter und Einstellung<br />
betreffen. Generell kann ich aber<br />
sagen, dass ich in der U17-Bundesliga bei<br />
Karlheinz Emig sehr viel mitgenommen<br />
habe, der als ehemaliger Profi viel vom<br />
Fußballgeschäft vermittelt hat. Am allermeisten<br />
habe ich aber bei Gunther Metz<br />
in der U19 gelernt, der mich auch als Persönlichkeit<br />
sehr viel weitergebracht hat. In<br />
der A-Jugend habe ich mich auch neben<br />
dem Platz sehr stark weiterentwickelt und<br />
gelernt, Verantwortung zu übernehmen.<br />
Wir hatten dann ja auch eine recht erfolgreiche<br />
Zeit in der U19.<br />
BEI MEINEM ERSTEN TRAINING<br />
WAR ICH ZU SCHÜCHTERN,<br />
UM MITZUMACHEN. DA WÄRE<br />
MEINE KARRIERE FAST SCHON<br />
VORBEI GEWESEN.<br />
Das kann man wohl so sagen. Du standest<br />
mit Deinen Nebenmännern in der Viererkette,<br />
Dominique Heintz und Jean Zimmer,<br />
im Finale um die Deutsche Meisterschaft.<br />
Das waren sicherlich einmalige Erinnerungen,<br />
auch wenn es gegen Wolfsburg<br />
dann knapp nicht gereicht hat, oder?<br />
Ja, mein letztes Jahr in der Jugend war sicherlich<br />
das schönste für mich. Das waren<br />
tolle Erfahrungen, erstmals vor mehreren<br />
Tausend Zuschauern zu spielen oder ein<br />
Live-Spiel im Fernsehen zu haben. Da hat<br />
man dann auf einmal eine ganz andere<br />
Anspannung und Nervosität gespürt. Das<br />
war sicherlich ein Highlight.<br />
IN TEUFELS NAMEN 19<br />
Der Übergang zu den Profis war dann fließend.<br />
Während Du noch die Schule fertig<br />
gemacht hast, hast Du schon mit dem Lizenzspielerkader<br />
trainiert. Wie hast Du<br />
das alles unter einen Hut bekommen?<br />
Das ging in der Tat sehr schnell. Ich bin aus<br />
der U19 rausgekommen, habe die U23 übersprungen<br />
und bin direkt zu den Profis gekommen.<br />
Das lief teilweise so ab, dass ich<br />
morgens zwei <strong>St</strong>unden im Unterricht war,<br />
anschließend auf den Betze gefahren bin,<br />
um 10 Uhr trainiert habe und die letzten<br />
zwei <strong>St</strong>unden dann wieder die Schulbank<br />
gedrückt habe. Das war sicherlich manchmal<br />
hart, aber es war ja auch nur ein halbes Jahr<br />
und im Endeffekt bin ich sehr froh, dass ich es<br />
so durchgezogen und mein Abitur gemacht<br />
habe. Darauf bin ich auch ein wenig stolz.