FCK - FC St. Pauli (02. November 2013) - 1. FC Kaiserslautern
FCK - FC St. Pauli (02. November 2013) - 1. FC Kaiserslautern
FCK - FC St. Pauli (02. November 2013) - 1. FC Kaiserslautern
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MITTELKREIS<br />
Ärgerlicher als das Remis von Bochum war<br />
sicherlich die Punkteteilung am Spieltag<br />
zuvor im Derby gegen den Karlsruher<br />
SC. 2:2-Unentschieden hieß es nach 90<br />
heißen Minuten auf dem Betzenberg,<br />
wobei die Partie angesichts des Spielverlaufs<br />
eigentlich nur einen Sieger hätte<br />
haben dürfen. Die Roten Teufel setzten<br />
den Südwestrivalen vor mehr als 45.000<br />
Zuschauern im Fritz-Walter-<strong>St</strong>adion von<br />
Beginn an derart unter Druck, dass wohl<br />
nur die kühnsten Optimisten im Lager der<br />
Badener noch auf einen Punktgewinn<br />
hoffen konnten. Allerdings schreibt der<br />
Fußball ab und an die merkwürdigsten<br />
Geschichten und so entführte der KSC<br />
mit einer einzigen richtig zwingenden<br />
Torchance am Ende einen Zähler aus der<br />
Pfalz auf die andere Rheinseite. Und das<br />
auch nur, weil die Lautrer beim ersten<br />
Gegentreffer durch Manuel Torres freundlich<br />
mithalfen. Nach dem Motto “Nimm<br />
du ihn, ich hab' ihn sicher” waren sich<br />
Abwehrchef Torrejón und Torwart Sippel<br />
einen entscheidenden Moment uneinig<br />
und ermöglichten dem Karlsruher den<br />
völlig überraschenden Treffer zum zwischenzeitlichen<br />
1:1 kurz vor der Pause.<br />
Bis dahin sah es nach einer eindeutigen<br />
Sache für die Roten Teufel aus. Jan Simunek<br />
hatte die Gastgeber nach einer<br />
Ecke von Matmour per Volleyabnahme<br />
in Führung gebracht, wobei die Lautrer<br />
schon vor dem ersten Tor zwei oder sogar<br />
dreimal hätten treffen können. Richtig<br />
Grund zur Sorge gab es beim Gang in<br />
die Kabinen aber nicht, schließlich waren<br />
noch 45 Minuten Zeit, um dem Spiel wieder<br />
die gewünschte Richtung zu geben.<br />
Und nach Willi Orbans Abstauber zum 2:1<br />
schien auch alles auf den dritten Derbysieg<br />
gegen den KSC in Folge hinauszulaufen.<br />
Allerdings nur bis zur 74. Minute<br />
und eben jener schon erwähnten einzigen<br />
klaren Möglichkeit der Gäste. Torjäger<br />
Koen van der Biezen ließ sich nicht<br />
zweimal bitten und überwand Sippel mit<br />
einem überlegten Flachschuss zum 2:2.<br />
Doch auch der erneute Ausgleich hätte<br />
nicht wirklich ein Problem sein müssen,<br />
denn alleine in den letzten zehn Minuten<br />
und in der Nachspielzeit kamen die Roten<br />
Teufel erneut zu Torchancen fast im<br />
Minutentakt. Maßgeblich daran beteiligt<br />
war der eingewechselte Zoller, der sich<br />
mit dem starken Karlsruher Schlussmann<br />
Dirk Orlishausen fast ein Privatduell lieferte,<br />
den Keeper aber leider nicht überwinden<br />
konnte. Hinzu kamen Abschlüsse<br />
von Mo Idrissou, Matmour oder dem<br />
ebenfalls eingewechselten Fortounis.<br />
Die Roten Teufel feuerten aus allen Lagen,<br />
es war aber wie verhext. Entweder<br />
fehlten wenige Zentimeter zum Glück<br />
oder Orlishausen hatte irgendwie noch<br />
seine Finger im Spiel.<br />
Wie unterschiedlich ein Unentschieden<br />
von zwei Mannschaften und ihrem Umfeld<br />
wahrgenommen werden kann, zeigten<br />
dann die Minuten nach dem Schlusspfiff.<br />
Während die Karlsruher und ihre rund<br />
5.000 Anhänger ihr Glück selbst kaum fassen<br />
konnten und das Remis ausgelassen<br />
feierten, hingen auf der Seite der Lautrer<br />
die Köpfe zunächst doch etwas nach<br />
unten. Zu groß war die Enttäuschung,<br />
das Prestigeduell trotz haushoher Überlegenheit<br />
nicht für sich entschieden zu<br />
haben. Nachdem die Mannschaft aber mit<br />
aufmunterndem Applaus von den Lautrer<br />
Fans verabschiedet wurde, wich die<br />
erste Enttäuschung in den Katakomben<br />
des Fritz-Walter-<strong>St</strong>adions schon wieder<br />
dem Trotz. Die verlorenen Punkte werde<br />
man sich in den kommenden Wochen<br />
wieder zurückholen, war immer wieder<br />
zu vernehmen. Und auch Coach Kosta<br />
bewertete den Auftritt völlig zu Recht als<br />
gelungen. Nur das Quäntchen Glück habe<br />
zum Dreier gefehlt, sagte der Cheftrainer.<br />
Zumindest phasenweise galt das auch für<br />
die folgende Partie beim VfL Bochum.<br />
Im Verfolgerduell gegen den <strong>FC</strong> <strong>St</strong>. <strong>Pauli</strong><br />
wollen sich die Roten Teufel nun aber<br />
wieder mit drei Punkten belohnen.<br />
IN TEUFELS NAMEN 27