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Die gesamte Neujahrsrede von Dr. Günther Petry - Stadt Kehl

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sind allein die kommunalpolitischen Selbstverständlichkeiten hüben und<br />

drüben wegen der unterschiedlichen kommunalpolitischen Systeme ganz<br />

verschieden.<br />

Das Jahr 2014 ist ein Wahljahr, in dem in Strasbourg und in <strong>Kehl</strong><br />

Gemeinderat und Bürgermeister neu gewählt werden. In <strong>Kehl</strong> ist am 2.<br />

Februar die OB-Wahl, eine Persönlichkeitswahl – wie in Frankreich die<br />

Präsidentenwahl. Wählbar sind Deutsche und solche Unionsbürger und -<br />

bürgerinnen, die vor der Zulassung der Bewerbung in der Bundesrepublik<br />

Deutschland wohnen. Sie müssen zwischen 25 und 65 Jahren alt sein und<br />

sie müssen die Gewähr dafür bieten, dass sie jederzeit für die freiheitliche<br />

Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes eintreten. Der demokratische<br />

Witz dabei: Jede und Jeder soll es werden können. Allein hier im Saale<br />

dürften mehrere 100 Personen sein, die hätten kandidieren können.... Wenn<br />

am 2.2. niemand die absolute Mehrheit der Stimmen hat, gibt es am 23.<br />

Februar einen zweiten Wahlgang, in dem gewählt ist, wer die meisten<br />

Stimmen auf sich vereinigt.<br />

Am 25. Mai wird das Europäische Parlament neu gewählt. Weil Europa für<br />

uns am Oberrhein eine hohe Bedeutung hat, wünsche ich mir eine hohe<br />

Wahlbeteiligung. Am gleichen Tag werden in ganz Baden-Württemberg<br />

Gemeinderäte, Ortschaftsräte und Kreistage neu gewählt. Sie kennen die<br />

umfangreichen Listen, die zur Gemeinderatswahl verschickt werden. Jede<br />

Partei, Wählervereinigung oder Initiative kann eine Liste aufstellen, auf der<br />

maximal soviel Personen auftreten dürfen, wie der Gemeinderat Sitze hat,<br />

in <strong>Kehl</strong> also 26. Jede Wählerin und jeder Wähler hat so viele Stimmen wie<br />

der Gemeinderat Sitze hat – in <strong>Kehl</strong> also 26. <strong>Die</strong>se Stimmen können<br />

einzelnen Personen auf den Listen gegeben werden – pro Person eine, zwei<br />

oder maximal drei (kumulieren). Dabei kann man auch Personen <strong>von</strong><br />

verschiedenen Listen wählen (panaschieren). <strong>Die</strong>ses komplizierte<br />

Wahlsystem folgt der Maxime, den Wählerwillen möglichst genau<br />

abzubilden. Auch das ist für Franzosen nur schwer zu verstehen.<br />

Wozu wir zwei verschiedene Wahlen brauchen, reicht den Franzosen eine<br />

Kommunalwahl (mit in der Regel zwei Wahlgängen). Es ist eine reine<br />

Listenwahl, jeder Wähler hat eine Stimme. Seit 2001 ist übrigens gesetzlich<br />

in Frankreich vorgeschrieben, dass die Listenplätze gleichgewichtig<br />

zwischen beiden Geschlechtern verteilt werden müssen. <strong>Die</strong> Wählerinnen<br />

und Wähler entscheiden über Rat und Bürgermeister gleichzeitig, weil die<br />

Person, die auf dem ersten Platz der Liste kandidiert hat, die die meisten<br />

Stimmen bekommen hat, dann im <strong>Stadt</strong>rat zum Bürgermeister gewählt

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