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Mitteilungsblatt 2013

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18. Tagung des Arbeitskreises „Archivierung von<br />

Unterlagen aus digitalen Systemen“ am 11. und<br />

12. März 2014 in Weimar<br />

Jörg Filthaut, Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar<br />

Seit 1997 beschäftigen sich Archivarinnen und Archivare<br />

aller Archivsparten in Deutschland, der Schweiz und Österreich<br />

in diesem Arbeitskreis mit der Herausforderung<br />

der Archivierung elektronischer Unterlagen, bisweilen<br />

sind auch Vertreter von IT-Firmen und Unternehmensberatungen<br />

unter den Teilnehmern.<br />

Die 18. Tagung des Arbeitskreises wird im nächsten Frühjahr,<br />

am 11. und 12. März 2014, in Weimar und damit erstmals<br />

in Thüringen ausgerichtet.<br />

Ein Call for Papers, das Tagungsprogramm sowie die Anmeldungen<br />

zur Tagung selbst werden rechtzeitig über die<br />

Webseite der Staatsarchive bekanntgegeben bzw. möglich<br />

sein.<br />

Die früheren Beiträge des Arbeitskreises können übrigens<br />

über den Webauftritt des Staatsarchivs St. Gallen<br />

eingesehen werden.<br />

(http://www.staatsarchiv.sg.ch/home/auds.html)<br />

„Umsonst ist der Tod! Alltag und Frömmigkeit am<br />

Vorabend der Reformation in Mitteldeutschland“<br />

Susann Wendt, Mühlhäuser Museen<br />

Große Sonderausstellung zu spätmittelalterlicher Frömmigkeitspraxis<br />

in den Mühlhäuser Museen<br />

Ab dem 29. September <strong>2013</strong> präsentieren die Mühlhäuser<br />

Museen in Kooperation mit dem Kulturhistorischen<br />

Museum Magdeburg und dem Stadtgeschichtlichen<br />

Museum Leipzig als Ergebnis eines mehrjährigen Forschungsprojektes<br />

eine große Ausstellung zum Thema:<br />

Religiöse Alltagspraxis in den Jahrzehnten vor dem Beginn<br />

der Reformation. Das Ausstellungsprojekt ist Teil der<br />

Lutherdekade, die mit besonderem Schwerpunkt in den<br />

mitteldeutschen Ländern von 2008 bis 2017 als Vorbereitung<br />

zum weltweit gefeierten Reformationsjubiläum<br />

2017 durchgeführt wird. Kurator der Ausstellung ist der<br />

Berliner Kirchenhistoriker Dr. Hartmut Kühne.<br />

Krise oder Konjunktur? – Der Ausgangspunkt<br />

„Am Vorabend der Reformation“ – unter dieser Überschrift<br />

wird für gewöhnlich über die vermeintlichen Missstände<br />

in der christlichen Kirche am Ausgang des Mittelalters<br />

berichtet, die die Reformation als einschneidende Wende<br />

und erlösenden Ausweg erscheinen lassen. Dem Jahrhundert,<br />

das der Reformation voranging, wurde kaum ein<br />

eigener Wert zugesprochen – die Bezeichnung „Vorreformation“<br />

bringt es auf den Punkt. Das „Morgenrot der Reformation“<br />

schien das angeblich so „finstere Mittelalter“<br />

zu überstrahlen. Tatsächlich aber ist seit gut 30 Jahren in<br />

der Wissenschaft unbestritten, dass die Reformation Ergebnis<br />

einer Intensivierung der kirchlichen Frömmigkeit<br />

um 1500 gewesen ist, die alle Bereiche des öffentlichen<br />

und privaten Lebens durchdrang. Auf der Suche nach<br />

Antworten auf drängende religiöse Fragen füllten sich Kir-<br />

chenräume mit frommen Stiftungen, fanden Wallfahrten<br />

regen Zulauf, wurden Andachtsbilder und Heiligenfiguren<br />

in Serie hergestellt und erfreuten sich großer Beliebtheit.<br />

„Die Kirche hatte Hochkonjunktur“ (Bernd Moeller).<br />

Wieso diese Ausstellung?<br />

Im Gegensatz zum Westen Deutschlands, wo das Thema<br />

der vorreformatorischen Frömmigkeit in den 70er<br />

und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts intensiv erforscht<br />

wurde, was seinen Niederschlag u. a. in der großen<br />

Luther-Ausstellung im Germanischen Nationalmuseum<br />

Nürnberg im Jahre 1983 fand, fehlte es bisher für den<br />

mitteldeutschen Raum als „Mutterland der Reformation“<br />

an breiten wissenschaftlichen Untersuchungen zur praktisch<br />

gelebten Frömmigkeitskultur des 15. und frühen 16.<br />

Jahrhunderts. In der geplanten Ausstellung sollen diese<br />

in Mitteldeutschland weithin vergessenen Formen religiöser<br />

Alltagspraxis des 15. und frühen 16. Jahrhunderts<br />

nun für ein allgemeines Publikum rekonstruiert und zugänglich<br />

gemacht werden. Auf 500 Quadratmetern Ausstellungsfläche<br />

wird der Blick auf die Zeit vor der Reformation<br />

von populären Zerrbildern befreit und fundierten<br />

Erkenntnissen gegenübergestellt.<br />

Von „Leibzeichen“ und fliegenden Jesusfiguren – Die<br />

Ausstellungsstücke<br />

Gezeigt werden insbesondere bisher kaum bekannte<br />

Schätze, die von den traditionellen musealen Sammlungsrastern<br />

abweichen und oft inkognito ein halbes Jahrtausend<br />

überdauerten – so beispielsweise eine Betsäule,<br />

Votivgaben wie eiserne Fesseln, „Leibzeichen“ genannte<br />

„Archive in Thüringen“ <strong>2013</strong><br />

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