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das Magazin, Nr. 7 - swb Messung und Abrechnung Gmbh

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utility fokus<br />

die verbindung von<br />

zähler zu evu.<br />

Ebenfalls für die Verbindung<br />

zwischen Zähler <strong>und</strong> Energieversorgungsunternehmen<br />

werden<br />

derzeit unterschiedliche technische<br />

Ansätze verfolgt. Auch hier<br />

zeigen sich an jeder Technologie<br />

starke <strong>und</strong> schwächere Seiten:<br />

• Die Kommunikation via Powerline<br />

zum Beispiel lässt sich meist für<br />

ein Versorgungsunternehmen mit<br />

eigenem Stromnetz realisieren,<br />

eignet sich wegen seines aufwändigen<br />

Aufbaus allerdings eher<br />

für <strong>das</strong> flächendeckende Smart<br />

Metering.<br />

• Die Verwendung vorhandener<br />

DSL-Leitungen in Kooperation mit<br />

einem DSL-Anbieter erfordert die<br />

Akzeptanz jedes einzelnen K<strong>und</strong>en.<br />

Will einer von ihnen kein DSL,<br />

braucht man eine Sonderlösung.<br />

• Vor allem für einzeln gesetzte<br />

Messstellen bietet sich der Datentransfer<br />

via Mobilfunknetz an. Es<br />

ist dabei jedoch zu bedenken, <strong>das</strong>s<br />

dieses System die voraussichtlich<br />

höchsten Folgekosten verursacht –<br />

auf breiter Ebene schließt sich<br />

dieser Ansatz deshalb aus.<br />

Meters Strom <strong>und</strong> Gas messen, wenn<br />

schließlich doch ein Mitarbeiter in den Keller<br />

steigen muss, um den Wasserzähler abzulesen?<br />

Letztlich gilt: Wenn man den Sprung<br />

ins Smart Metering machen möchte, dann<br />

für alle Sparten. Dazu müssen die Zähler<br />

jeder Sparte anschlussfähig für <strong>das</strong> gesamte<br />

System sein.<br />

die technik geht viele<br />

verschiedene wege.<br />

Trotz der bekannten Anforderungslage produzieren<br />

die Hersteller aber immer noch<br />

keine offenen Systeme. Das heißt, die verschiedenen<br />

Zähler sind untereinander nicht<br />

kompatibel. Die Ursache dafür liegt meist<br />

darin, <strong>das</strong>s jeder Zählerhersteller eigene Protokolle<br />

verwendet <strong>und</strong> auf unterschiedliche<br />

Konzepte setzt (z. B. Stromzähler als Master,<br />

MUC- oder Gateway-Konzepte etc.). Kurzfristig<br />

betrachtet erscheint eine einzelne dieser<br />

Lösungen – zum Beispiel für ein flächendeckendes<br />

„Roll-out“ – einfach <strong>und</strong> problemlos.<br />

Sieht man jedoch den größeren Zusammenhang<br />

<strong>und</strong> strebt Langlebigkeit für <strong>das</strong> System<br />

an, könnte sich dies schnell als Sackgasse<br />

erweisen.<br />

Das erwähnte MUC-Konzept setzt auf den<br />

elektronischen Haushaltszähler (eHZ) <strong>und</strong> auf<br />

eine eher dezentrale Logic außerhalb des<br />

Zählers. Nachteilig ist bei diesem Prinzip der<br />

höhere Installations- <strong>und</strong> Konfigurationsaufwand<br />

für die dezentralen Komponenten. Den<br />

Stromzähler als „Master <strong>und</strong> Kommunikationseinheit“<br />

zu verwenden, besticht durch<br />

seine Einfachheit <strong>und</strong> den geringen Installations-<br />

<strong>und</strong> Konfigurationsaufwand. Der Nachteil<br />

dieser Variante liegt in der großen Abhängigkeit<br />

vom Master-Zähler. Sollte dieser<br />

Master im Falle eines Wechsels des Messstellenbetreibers<br />

durch einen anderen Stromzähler<br />

ersetzt werden, sind die zuvor lokal<br />

verknüpften Spartenzähler für <strong>das</strong> System<br />

nicht mehr nutzbar.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich besteht jedoch bei fast allen<br />

Konzepten die gleiche Schwäche: Das Ener-<br />

gieversorgungsunternehmen ist in seiner<br />

Zählerauswahl stark eingeschränkt.<br />

Unter anderem deshalb geht der Trend in Richtung<br />

einer zentralen Steuer- <strong>und</strong> Kommunikationseinheit<br />

als Kern eines offenen <strong>und</strong> modularen<br />

Systems. An dieses sogenannte Gateway<br />

können einerseits die unterschiedlichen<br />

Spartenzähler angeschlossen werden. Andererseits<br />

bildet es den Ausgangspunkt für die<br />

Übertragung der Daten zum Versorgungsunternehmen<br />

<strong>und</strong> zum ggf. vorhandenen Inhouse-Display.<br />

Das weitgehend herstellerneutrale Gateway<br />

sollte sämtliche benötigten Protokolle beinhalten,<br />

um alle Module verknüpfen zu können.<br />

Außerdem empfiehlt sich eine Konstruktionsweise,<br />

die die spätere Ergänzung bzw. den<br />

Austausch einzelner Komponenten erlaubt.<br />

Bislang spricht gegen <strong>das</strong> Gateway-Konzept<br />

lediglich die Tatsache, <strong>das</strong>s noch nicht alle<br />

Hersteller einem offenen System gegenüber<br />

aufgeschlossen sind. Die Stärken des Konzepts<br />

werden sich aber voraussichtlich durchsetzen<br />

– allein schon deshalb, weil „Einzelgänger“-Lösungen<br />

f<strong>und</strong>amentale Schwächen<br />

offenbaren.<br />

Die Zusammenfassung der technischen Entwicklungsrichtungen<br />

<strong>und</strong> vor allem der Baustellen,<br />

die in Sachen Smart Metering immer<br />

noch bestehen, macht deutlich: Auch wenn<br />

Smart Metering definitiv kommt, ist nach wie<br />

vor eine intensive Auseinandersetzung mit<br />

den wirtschaftlichen <strong>und</strong> technischen Aspekten<br />

nötig.<br />

mut zur eigenen<br />

erfahrung ist gefragt.<br />

Im Gr<strong>und</strong>e ist bislang jedes System mit Fragezeichen<br />

versehen. Auf der anderen Seite<br />

stellt sich die Frage, wie man die Praxistauglichkeit<br />

neuer Technologien auf den Prüfstand<br />

stellen soll, ohne sie tatsächlich in die Praxis<br />

zu nehmen. Eine Möglichkeit, praxisnahe<br />

Kompetenzen <strong>und</strong> Erfahrungen in Sachen intelligenter<br />

Messtechnik anzusammeln, ohne<br />

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metaCount | April 2009

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