Altenhilfe auf dem Weg in die Zukunft - Barmherzige Brüder Trier e. V.
Altenhilfe auf dem Weg in die Zukunft - Barmherzige Brüder Trier e. V.
Altenhilfe auf dem Weg in die Zukunft - Barmherzige Brüder Trier e. V.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Weltweit<br />
miterleben. Man kann nicht das europäische<br />
Gesundheitssystem mit <strong>dem</strong> brasilianischen<br />
vergleichen. Die Art der Betreuung<br />
der Patienten und <strong>die</strong> dabei verwendeten<br />
Techniken s<strong>in</strong>d ja aus den jeweiligen sozialen<br />
Bed<strong>in</strong>gungen des Landes gewachsen.<br />
Zum Beispiel wird <strong>in</strong> Deutschland versucht,<br />
so wenig wie möglich <strong>in</strong>vasiv am Patienten<br />
zu arbeiten. In Brasilien h<strong>in</strong>gegen fühlt sich<br />
der Patient nur „gut behandelt“ wenn man<br />
ihn an den Tropf legt und so viele Spritzen<br />
wie möglich verabreicht. Natürlich fallen<br />
<strong>die</strong> ausgezeichneten Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />
der Pflege<strong>die</strong>nstkräfte <strong>in</strong> Deutschland <strong>auf</strong>,<br />
vor allem für uns, <strong>die</strong> gewohnt s<strong>in</strong>d zu improvisieren.<br />
menten und Techniken), um unsere Kosten<br />
nicht <strong>in</strong> <strong>die</strong> Höhe zu treiben.<br />
Welches s<strong>in</strong>d de<strong>in</strong>e größten Herausforderungen<br />
als Pflege<strong>die</strong>nstleiter<strong>in</strong> der<br />
Santa Casa?<br />
Ich arbeite mit den Pflegeteams, um <strong>die</strong>sen<br />
bei ihrem Pflege<strong>die</strong>nst beizustehen. Ich suche<br />
<strong>die</strong> Schwachpunkte bei der Arbeit der Teams,<br />
ihre Bedüfnisse, und versuche <strong>die</strong>se im Dialog<br />
mit der Krankenhausverwaltung zu lösen.<br />
Ich muss permanent <strong>die</strong> Bettenbelegung<br />
beobachten, um <strong>in</strong> Krisenmomenten, wenn<br />
z.B. bestimmte Betten besetzt werden müssen,<br />
handeln zu können. Ich arbeite stark<br />
mit <strong>dem</strong> Kl<strong>in</strong>ischen Direktor, den Controll<strong>in</strong>g<br />
Mitarbeitern (Schwestern und Ärzten) und<br />
anderen Mitgliedern der fachübergreifenden<br />
Teams, <strong>die</strong> unsere Patienten pflegen, zusammen.<br />
Da das Krankenhaus e<strong>in</strong>e große Anzahl<br />
an Praktikanten hat, muss ich auch deren<br />
Arbeit be<strong>auf</strong>sichtigen. Es s<strong>in</strong>d vor allem Studenten<br />
der Kurse <strong>in</strong> Pflege, Physiotherapie,<br />
Fonoaudiologie und Biomediz<strong>in</strong>. Die Auflagen<br />
des Hygiene- und des Gesundheitsamtes<br />
müssen ebenfalls umgesetzt und begleitet<br />
werden. Unsere größte Herausforderung be-<br />
<br />
Wie sieht der Alltag e<strong>in</strong>er Krankenpflegekraft<br />
<strong>in</strong> der Santa Casa aus?<br />
Die Krankenpflegekräfte müssen bei uns sowohl<br />
pflegerische Aufgaben als auch Verwaltungs<strong>auf</strong>gaben<br />
wahrnehmen. Wir achten<br />
dar<strong>auf</strong>, dass unsere Mitarbeiter <strong>in</strong> der Lage<br />
s<strong>in</strong>d, ihre Bereiche gut zu verwalten und zu<br />
kontrollieren. Auch begleiten wir <strong>die</strong> Visiten<br />
der Ärzte und arbeiten hier sehr stark an der<br />
Frage der Kontrollen (von Pflege, Medikasteht<br />
im Moment dar<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e genügend große<br />
Anzahl an Pflegekräften zu haben, um e<strong>in</strong>e<br />
qualitativ hochwertige Pflege zu garantieren.<br />
Im Moment arbeiten wir an den Pflegeprotokollen,<br />
e<strong>in</strong>e Arbeit <strong>die</strong> viel Kraft seitens der<br />
Santa Casa erfordert.<br />
Wie siehst du <strong>die</strong> Rolle der <strong>Brüder</strong>geme<strong>in</strong>schaft<br />
<strong>in</strong> der Santa Casa? Was bedeutet<br />
es für dich, de<strong>in</strong>e Mitarbeiter und<br />
<strong>die</strong> Patienten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em christlichen Krankenhaus<br />
zu leben und zu arbeiten?<br />
Schon als Krankenpflegestudent<strong>in</strong> wollte ich<br />
<strong>in</strong> der Santa Casa arbeiten. Dies ergab sich<br />
aus der Tatsache, dass das Christentum hier<br />
sowohl bei der Behandlung der Patienten als<br />
auch <strong>in</strong> den Beziehungen der Leitung und<br />
den Mitarbeitern gelebt wird. Die Santa Casa<br />
ist anders als andere Krankenhäuser, weil hier<br />
<strong>die</strong> <strong>Brüder</strong> immer anwesend waren und <strong>die</strong>s<br />
so auch gewünscht wird – sowohl von unseren<br />
Mitarbeitern als auch von unseren Patienten.<br />
Für uns Mitarbeiter ist es schön, mit den<br />
<strong>Brüder</strong>n <strong>in</strong> den verschiedenen Abteilungen zu<br />
arbeiten, denn somit können sie unsere Arbeit<br />
miterleben und mit uns kommunizieren.<br />
Andreas Brose<br />
News & Facts<br />
Staatssekretäre: „Werkstätten –<br />
e<strong>in</strong>e sozialpolitische Errungenschaft“<br />
Günter Mosen unterstreicht Bedeutung der steigenden<br />
Platzzahlen für bedarfsgerechten Ausbau<br />
Konzept der Werkstätten hat<br />
sich als sozialpolitische Errungenschaft<br />
bewährt. Der gestie-<br />
„Das<br />
gene Bedarf an Plätzen <strong>in</strong> den Werkstätten<br />
als Möglichkeit zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />
zeigt, dass wirkliche Alternativen fehlen. Diese<br />
zu entwickeln muss nun geme<strong>in</strong>same Aufgabe<br />
se<strong>in</strong>.“ Dies ist e<strong>in</strong> Ergebnis des letzten Treffens<br />
der Staatssekretäre der SPD-geführten Länder<br />
am 2. Juni 2006 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. Zu <strong>dem</strong> Gespräch<br />
geladen waren Günter Mosen, der Vorsitzende<br />
der Bundesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Werkstätten<br />
für beh<strong>in</strong>derte Menschen, <strong>die</strong> Be<strong>auf</strong>tragte der<br />
Bundesregierung für <strong>die</strong> Belange beh<strong>in</strong>derter<br />
Menschen, Kar<strong>in</strong> Evers-Meyer, Staatssekretäre<br />
der Bundesm<strong>in</strong>isterien sowie der Sozialm<strong>in</strong>isterien<br />
der SPD-geführten Länder, der Vorstand<br />
der Bundesagentur für Arbeit, He<strong>in</strong>rich Alt,<br />
der Deutsche Landkreistag, <strong>die</strong> Bundesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaften<br />
der Integrationsfirmen und<br />
der überörtlichen Träger der Sozialhilfe. Für<br />
<strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> des deutschen Systems der Werkstätten<br />
für beh<strong>in</strong>derte Menschen war sich <strong>die</strong><br />
Gesprächsrunde e<strong>in</strong>ig, dass Werkstätten und<br />
Integrationsfirmen über fachliche Potenziale<br />
verfügen, <strong>die</strong> durch bestehende Rechtsnormen<br />
bislang e<strong>in</strong>geengt werden. Hier müssen Möglichkeiten<br />
zur Weiterentwicklung auch im<br />
rechtlichen Bereich gefunden werden. Auch<br />
bei der dauerhaften F<strong>in</strong>anzierung der Integrationsprojekte<br />
gibt es noch Handlungsbedarf.<br />
Die Gesprächsteilnehmer stimmten übere<strong>in</strong>,<br />
dass Arbeitsmöglichkeiten für „neue“<br />
Personengruppen geschaffen werden müssen,<br />
<strong>die</strong> heute schon <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Werkstätten zukommen.<br />
„Werkstätten s<strong>in</strong>d das beste Angebot<br />
für <strong>die</strong> Menschen, <strong>die</strong> wegen ihrer besonderen<br />
körperlichen, kognitiven oder mentalen<br />
Eigenschaften dauerhaft nicht erwerbsfähig<br />
se<strong>in</strong> können“, resümierte Günter Mosen <strong>die</strong><br />
Diskussion am Ende des Treffens.<br />
Personalia<br />
Bett<strong>in</strong>a Raab-Baron unterstützt nach ihrer<br />
Rückkehr aus der Elternzeit seit April des Jahres<br />
<strong>die</strong> Stabsstelle Recht beim BBT e. V.. Dort<br />
steht sie vor allem als Ansprechpartner<strong>in</strong> für<br />
Anfragen aus Ressort 4 zur Verfügung. Frau<br />
Raab-Baron ist montags bis mittwochs <strong>in</strong> der<br />
Zeit von 8.00 Uhr bis 13.00 Uhr telefonisch<br />
unter (0261/496-6472 und per e-Mail unter<br />
b.raab-baron@bb-trier.de erreichbar.<br />
Thomas Wigant heißt der neue Hausobere,<br />
der ab 15. August das Direktorium des Caritas-<br />
Krankenhaus Bad Mergentheim unterstützen<br />
wird.<br />
Guido Schröer wird ab 1. September se<strong>in</strong>e<br />
Tätigkeit als neuer Hausoberer am Krankenhaus<br />
der <strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong> Montabaur<br />
<strong>auf</strong>nehmen.<br />
3/06<br />
15