Brüglinger Mosaik 2013

wie die basler dÄcher grÜn wurden
Zusehends hat sich in den letzten Jahren gezeigt,
welche Vielfalt sich auf ungestörten
begrünten Dächern entwickeln kann: Bekannt
wurden die bald hundertjährigen Orchideendächer
in Zürich-Wollishofen. Eine
Naturoase auf drei Dacheinheiten mit zehn
Orchideeenarten und der bedeutendsten
Population von Anacamptis morio im Kanton
Zürich (30 000 Individuen). Auf dem
Kantonsspital St. Gallen wurde gar Sonnentau
nachgewiesen, auch im Verbund mit einzigartigen
Orchideenbeständen. Aber auch
die Tierwelt birgt Überraschungen: Auf der
grössten Basler Dachbegrünung auf dem
Stücki-Shoppingcenter konnte letztes Jahr
eine nördlich der Alpen ausgestorbene
Heuschreckenart nachgewiesen werden. Es
werden hoffentlich bald mehr und mehr
Schmetterlinge, Heuschrecken & Co. die
Stadt bereichern, dank der immer noch
stark wachsenden Zahl an grünen Dächern.
dr. stephan brenneisen
Leiter Forschungsgruppe Dachbegrünung ZHAW,
Dachbegrünungsberater Kanton Basel-Stadt
Eine Dachbegrünung zieht um …
Das begrünte Dach der Herrschaftsremise war an der legendären
Gartenausstellung G80 in Brüglingen eine exotische Attraktion.
Über die Jahrzehnte danach entwickelte sich darauf ungestört die
Vegetation, welche übrigens vor allem aus verschiedenen Arten von
Sedum bestand. Die Gärtner waren dafür besorgt, dass sich keine
‹Fremdlinge›, wie beispielsweise Baumschösslinge, einnisteten.
Für den Umbau der Herrschaftsremise zu den Büros für die
Stiftung ProSpecieRara musste auch das Dach saniert werden. Der
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