Brüglinger Mosaik 2013

ein pionier der
umweltbildung tritt ab
Serge Morel war als Pächter des Brüglingerhofs und später als Verantwortlicher der
Umweltbildung während 30 Jahren in Unter Brüglingen zu Hause. Nun geht er in Pension.
Es war ein Kulturschock für Serge Morel, als
er 1983 den elterlichen Hof im Freiburgischen
verliess, um die Entwicklung des Bio-
Hofes in Unter Brüglingen an die Hand zu
nehmen. Dort ein missglückter Versuch,
Bio-Produkte zu vermarkten, hier ein bereits
geschärftes Bewusstsein der Bevölkerung
für den biologischen Landbau. Was am
Fuss der Freiburger Alpen nicht vom Fleck
kommen wollte, hatte in der Region Basel
bereits langsam Fahrt aufgenommen: Die
Konsumenten, zum Teil gefördert durch die
anthroposophische Vorreiterschaft, begannen
sich zu interessieren, wo ihre Nahrung
herkam und wie sie produziert wurde. Die
Suche nach dem Erleben und Verstehen der
Kreisläufe der Natur machte sich bemerkbar,
und spätestens seit der Brandkatastrophe
von Schweizerhalle 1987 gelang dem
biologischen Landbau der Durchbruch.
Heute – wenn der gelernte Tiefbauzeichner
nach dreissig Jahren auf dem Brüglingerhof
in Pension geht – ist der biologische Landbau
in aller Munde. Die Produktionsmethode
des Bio-Hofes wird jährlich von
Bio Suisse zertifiziert. Bestand die Idee
des Brüglingerhofs ursprünglich darin,
biologisch hergestellte Nahrungsmittel im
Direktverkauf zu vermarkten, setzt die
Christoph Merian Stiftung seit 1996 den
Betrieb für ihr Umweltbildungs-Programm
‹Schule und Landwirtschaft› ein, für das
Serge Morel verantwortlich war.
Wenn man Serge Morel berichten
hört, wird einem rasch klar, dass ihn diese
Aufgabe mit Begeisterung erfüllt hat und
ihm der Bio-Hof Brüglingen in der Zeit ans
Herz gewachsen ist. Mit Wehmut erinnert
er sich an die begeisterten Kinder, denen
er die Geheimnisse der Natur vermitteln
‒7‒