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4. Band - Rambow

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Am andern Morgen brachen wir gegen7 Uhr auf und ich marschierte<br />

dicht hinter dem Divisionsgepäck, anfänglich auf einem Zeitenwege. Als<br />

wir in einem Dorfe auf die HauptstraÃe kamen, muÃten wir halten und<br />

erst die württemberger vorbei lassen. wir benutzten die Pause um<br />

einige Eier zu kaufen und kamen erst gegen 4 Uhr ins Viwak nach<br />

Aschbach. Es waren sehr schlechte Feldwege und ich muÃte einmal<br />

Menolds Zchimmel einem wagen der III. Proviantkolonne vorspannen.<br />

In Aschbach erwischte ich noch einen Zchoppen wein, dagegen war<br />

kolossaler wassermangel, so daà eine Zchildwache am Vrunnen jedem<br />

Mann nur eine gewisse Quantität zu holen erlaubte. Hier muÃte ich<br />

das erste Pferd stehen lassen, weil es vernagelt war. Auch wurden hier<br />

die ersten Requisitionen von Rindvieh gemacht. Am andern Morgen,<br />

ich hatte die Nacht in einem leeren Proviantwagen geschlafen, hÃrten<br />

wir zeitig Kanonendonner und Gewehrfeuer der Zchlacht von wÃrth,<br />

doch sollte schon mittags um 2 Uhr in Hochweiler biwakiert werden,<br />

als auf einmal Vefehl zu weiterem vormarsch kam. Vald gerieten wir<br />

in einen unendlichen Zug von Gepäck- und Proviant-wagen anderer<br />

Armeekorps. Es war fast nicht fortzukommen. Drei Reihen wagen<br />

bewegten sich auf der Chaussee nebeneinander. PlÃtzlich kamen uns noch<br />

wagen mit verwundeten entgegen, geführt vom Grafen Pfeil und Gustav<br />

Ladenburg. Nach einigem Parlamentieren muÃte ich abermals ins Ackerfeld<br />

fahren. In Zauerburg begegneten wir den ersten Gefangenen,<br />

franzÃsische Kürassiere, hinter dem Ztädtchen saÃen auf dem Felde ungefähr<br />

300 Turkos, umgeben von einer Eskadron württembergischer<br />

Reiterei, die mit gespanntem Karabiner von Zeit zu Zeit auf sie anschlug.<br />

Der Rittmeister erzählte mir, die Turkos hätten sich ihm an<br />

einem waldsaum ergeben. Etwas weiter lag das erste tote Pferd,<br />

dann lag in einem Graben ein alter Vauer mit auf den Rücken gebundenen<br />

Händen, aus mehreren wunden blutend. Zwei preuÃische<br />

Jäger, die ihn bewachten, sagten uns, daà er einem verwundeten die<br />

Nase abgeschnitten habe. Auf meine Frage, was er getan habe, antwortete<br />

er mit gebrochener Ztimme, er habe nur sein vaterland verteidigt.<br />

Der Fanatismus der Vauern war sehr groÃ, am nächsten<br />

Morgen wurden 13 in Zulz erschossen. Mit vieler Mühe gelangten wir<br />

bis an das Dorf Gunstett abends 8 Uhr, wo wir biwakierten. Ein<br />

wagen muÃte noch nachträglich vierspännig geholt werden, weil er aus<br />

dem Felde stand. wir begegneten nämlich einem Transport verwundeter,<br />

geführt von Ladenburg und Graf Pfeil und der weg war so voll ge-<br />

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