4. Band - Rambow
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12 Offiziere, die meisten an den FüÃen verwundet, so daà sie nicht<br />
mehr gehen konnten. Ich marschierte mit denselben nach Zulz. Unterwegs<br />
begegneten wir dem Gepäck des Infanterieregiments, dem einige der<br />
verwundeten Offiziere angehÃrten. Der Zahlmeister kam an den wagen<br />
und fragte nach verschiedenen Offizieren, die Antwort war immer<br />
tot oder verwundet, was einen gar traurigen Eindruck machte. Dann<br />
begegneten wir dem I. vadischen Grenadierregiment und einem Trupp<br />
Karlsruher Zanitätler. In Zulz war das Hauptquartier des Kronprinzen.<br />
Es waren neben der Eisenbahn groÃe Varackenlazarette aufgeschlagen<br />
morden, und es wurde noch fortwährend daran gebaut. wer zu schwer<br />
verwundet war, kam dorthin, die Transportablen wurden auf den<br />
Perron und in die Güterhallen auf Ztroh gelegt und die Verbände<br />
von einigen barmherzigen Zchwestern nachgesehen, denn die meisten<br />
hatten noch den ersten verband. Von Zeit zu Zeit kam ein Vahnzug<br />
mit Gefangenen (es stand darauf mit Kreide: âEilgut nach Verlin")<br />
und es wurden darin noch so viele Verwundete als mÃglich untergebracht.<br />
Ein am FuÃe verwundeter franzÃsischer Offizier hatte in der Kirche<br />
seinen Ztiefel gelassen, er wollte durchaus zurückgefahren sein âpour<br />
cliercner 82 botte". Um ihn zu beruhigen versprach ich ihm, daà er<br />
seinen Ztiefel später wieder erhalten solle. Noch aus dem Eisenbahnwagen<br />
rief er mir zu: ,Ma botte, ma botte". Meinen verwundeten<br />
Offizieren, darunter Herr v. GoÃler, später Kriegsminister, gab ich noch<br />
eine Empfehlung nach Mannheim an meinen Vater mit und setzte<br />
meinen Marsch fort. Gegen 11 Uhr nachts begegnete mir der ganze<br />
württembergische Train, auf dessen Passage einer Vrücke ich ungefähr<br />
N/2 Ztunden warten muÃte. Morgens gegen 8 Uhr, am 8. August, kam<br />
ich nach Karlsruhe. vom Kriegsministerium bekam ich den Vefehl, mich<br />
bei Kriegsrat Krummel zu melden und es wurde vereinbart, daà ich<br />
den nächsten Tag in Marau laden sollte. Die Pferde erhielten wegen<br />
des starken Marsches doppelte Ration, also 20 Pfund Hafer. Ich logierte<br />
wieder bei Herrn Hermann und benützte den Tag, mir eine kleine Kiste<br />
mit Hängeschloà anzuschaffen, die einen groÃen Zchinken und einige<br />
würste nebst etwas Punschessenz enthielt. AuÃerdem richtete ich mir<br />
einen wagen als âKasse und Vorratswagen" ein, der meinen Koffer,<br />
diverse Geräte, die hÃlzerne Zchreibkiste, zugleich Kasse, und Uiedinger<br />
enthielt, der hinten aufsaà und eines der beiden Pferde führte. Auf<br />
die Plahe des elenden Leiterwagens wurde die obige Inschrift wie zum<br />
Hohn hingemalt. Am andern Morgen, den 9. August, marschierte ich<br />
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