4. Band - Rambow
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egiment Liebesgaben und wein bringen wollten. Ich antwortete ihm,<br />
wie er befehle. Vefehlen wollte er mir es aber nicht, ich müsse es von<br />
mir aus tun. Da ich den beiden Herrn und dem Grenadierregiment nicht<br />
die Unfreundlichkeit entgelten lassen wollte, nahm ich sie mit. Zie schenkten<br />
dann meiner Mannschaft eine groÃe Quantität Zigarren, während ich<br />
selbstverständlich nichts annahm. ZchlieÃlich wurde mir befohlen abends<br />
um 7 Uhr abzumarschieren, da andere Kolonnen angemeldet wären und<br />
in Rastatt nicht genügend Platz sei. Ich hatte meinem Vruder Rudolf<br />
telegraphiert, der mir von Mannheim eine Kiste Punschessenz brachte<br />
und als Zchlachtenbummler mit nach ZtraÃburg fuhr. Ich marschierte<br />
die ganze Nacht hindurch und kam am andern Morgen wieder nach<br />
Lampertheim. Hier schlugen wir wieder unsre Varacke auf, von der<br />
jeder wagen einige Vretter mit sich führte. In Lampertheim herrschte<br />
ein entsetzlicher Geruch im Lager, da trotz der strengsten Vorschriften<br />
die Exkremente der dicht nebeneinander liegenden Truppen die Luft<br />
verpesteten. Dazu kam noch die Errichtung einer groÃen Zchlächterei.<br />
Ich muÃte mit meinen Gespannen ZchanzkÃrbe nach den Trancheen<br />
fahren, da die seither dazu verwendeten Vauern durchbrannten, sobald<br />
sie die Granaten sausen hÃrten. Es waren dann bald mehrere hundert<br />
bespannte, herrenlose wagen im Lager. Abends gingen wir wieder nach<br />
Mundolsheim auf das Gerüst und sahen der VeschieÃung zu. Am<br />
29. August marschierte ich abermals nach Rastatt und requirierte dabei<br />
das erste Pferd, wobei die sich widersetzenden Vauern mit dem Revolver<br />
im Zaum gehalten werden muÃten. Der weg führte auch an Zesenheim<br />
vorbei. Am 30. August marschierte ich von Rastatt zurück nach Ober-<br />
Zchäffolsheim, wo ich vom 1.â3. Zeptember biwakierte. Ich aà mit<br />
den dort liegenden Grenadieren zu Mittag und ging an einem Nachmittag<br />
mit den beiden Reserveoffizieren Vuilling und Vetz zum Vesuch<br />
in eine preuÃische Velagerungsbatterie bei Konigshofen. Dieses<br />
Dorf war vollständig von den Vewohnern geräumt und eine auf einer<br />
Fensterbank sitzende Katze war das einzige lebende wesen. wir muÃten<br />
dicht an den Häusern hingehen, da die DorfstraÃe von ZtraÃburg aus<br />
bestrichen wurde. Vor dem Dorfe ist ein Eisenbahneinschnitt, von dem<br />
aus die Laufgräben begannen. Unter dem Viadukt, der über den<br />
Einschnitt führte, stand ein Eisenbahnwagen in dem der Vorpostenkommandeur<br />
saÃ, wie in einem bombensicheren GewÃlbe. Einige hundert<br />
Zchritt davon lag die Vatterie neben einer groÃen Vrauerei. wir wurden<br />
sehr freundlich empfangen und von dem Hauptmann mit Kaffee be-<br />
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