Integration in OWL - Wegweiser Kommune

Integration in OWL| Seite 33
Stadt Herford: Neue Integrationsstrukturen aufbauen
Integration und die Mitbestimmung von Migranten sind Themen, die in der Stadt Herford traditionell
zusammengedacht werden. Schon in den 80er Jahren gab es hier den ersten
Ausländerbeirat, der Integration immer wieder auf die Tagesordnung gebracht hat. Nach einer
langen aktiven Phase des Gremiums folgte eine weniger aktive und schließlich konnte das
Gremium um die Jahrtausendwende zum ersten Mal nicht neu gewählt werden – es hatten sich
nicht genügend Bewerber zur Wahl gestellt. Über die Gründe kann man nur spekulieren - sicher
hatten ein geringes Interesse an der Arbeit des Ausländerbeirats und eine mangelnde Anbindung
an Politik und Verwaltung – wie in vielen anderen Kommunen auch - Anteile an der
sinkenden Attraktivität des Gremiums. Vor ca. fünf Jahren hat man sich in Herford dazu entschlossen,
Integrationsengagement noch einmal auf ganz neue Füße zu stellen. Schritt für
Schritt wurden neue Strukturen geschaffen. Ziel ist es einerseits, die Beteiligung von Menschen
mit Migrationshintergrund zu sichern – andererseits soll das Thema Integration in Verwaltung
und Politik überall mitgedacht werden.
In einem ersten Schritt hat die Stadt ein Integrationskonzept mit dem Titel „Miteinander in der
sozialen Stadt“ erarbeitet und beschlossen. Daran haben Akteure - aus dem sozialen Bereich,
dem Ausländer- und Zuwandererbereich und Bürgerinnen und Bürger - in Workshops und runden
Tischen gemeinsam mitgewirkt. Der zweite Schritt war die Einrichtung der Stelle eines
Geschäftsführers Integration, der mit einer halben Stelle Ansprechpartner für Integration nach
Innen und Außen ist. „Es war klar, wenn wir uns der Integration stärker annehmen wollen, dann
brauchen wir sowohl verwaltungsseitig einen Ansprechpartner als auch ein Gremium, in dem
Migrantinnen und Migranten mitbestimmen können und ein Sprachrohr haben“, erklärt der Geschäftsführer
Rüdiger Lübke. Um die Partizipation der Zuwanderungsbevölkerung aber auch
das Interesse der Bürger zu fördern, hat man deshalb im dritten Schritt in 2008 als freiwilliges
politisches Gremium eine Integrationskonferenz installiert. Mit Erfolg: Seit der letzten Wahl 2010
hat die Stadt wieder einen Integrationsrat mit neuen motivierten Akteuren. Die neuen Integrationsstrukturen
sind aufgebaut – jetzt stehen die Akteure vor der Herausforderung, sie mit Leben
zu füllen.
In Herford gibt es noch einen weiteren Integrationsakteur der Stadt. In einem parallel laufenden
umfassenden Veränderungsprozess hat sich die Ausländerbehörde der Stadt interkulturell geöffnet.
Dazu wurde sie zum Ausländer- und Integrationsbüro umgestaltet.
Kontakt:
Rüdiger Lübke
Dezernat Bildung und Sport, Jugend und Soziales
Geschäftsführung Integration und Verwaltung Jugendförderung
Stadt Herford
Auf der Freiheit 23
32052 Herford
Tel.: +49 5221 189 6111
E-Mail: Ruediger.Luebke@Herford.de