Integration in OWL - Wegweiser Kommune
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<strong>Integration</strong> <strong>in</strong> <strong>OWL</strong>| Seite 72<br />
machen, dass Ideen und Anregungen erwünscht s<strong>in</strong>d, aber die politische Entscheidung hierüber<br />
die gewählten Kommunalpolitiker <strong>in</strong> Ausschüssen und dem Rat treffen. Auch die zeitliche<br />
Dauer von Prozessen gilt es zu vermitteln, um Enttäuschungen vorzubeugen.<br />
4. <strong>Integration</strong> im Stadtteil managen: Auf Vernetzung und Beteiligung setzen, Wohnumfeld<br />
verbessern und Migrantenökonomie stärken!<br />
Das Zusammenleben gestaltet sich von Stadtteil zu Stadtteil, aber auch von Geme<strong>in</strong>de zu Geme<strong>in</strong>de<br />
<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Stadt, e<strong>in</strong>es Kreises zunehmend unterschiedlich. Beträgt der Anteil an<br />
Migranten <strong>in</strong> Grundschulen <strong>in</strong> dem benachteiligten Stadtteil oft 80 Prozent, so liegt er nach wie<br />
vor <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong> oder anderen wohlhabenden Stadtteil nicht selten bei fünf Prozent. Ähnlich verhält<br />
es sich mit anderen Daten, ob Arbeitslosenquote, SGB-II-Quote oder Wahlbeteiligung.<br />
Analog zu e<strong>in</strong>er <strong>Integration</strong>sstrategie der gesamten <strong>Kommune</strong> ist auch für Stadtteile mit hohem<br />
Zuwanderanteil e<strong>in</strong>e <strong>Integration</strong>s-strategie erforderlich, die von verschiedenen Akteuren getragen<br />
wird und <strong>in</strong> das Konzept der gesamten <strong>Kommune</strong> e<strong>in</strong>gebettet ist. Quartiersmanagement<br />
und die Vernetzung der Akteure aus Verwaltung, Verbänden, E<strong>in</strong>richtungen, Migrantenorganisationen<br />
s<strong>in</strong>d entscheidende Erfolgsfaktoren. Benachteiligte Stadtteile benötigen mehr<br />
Ressourcen als andere – beispielsweise um ihre Schulen attraktiver zu gestalten. Auch die<br />
Wohnumfeldverbesserung ist e<strong>in</strong>e Herausforderung. Es empfiehlt sich, mit Wohngesellschaften<br />
zusammenzuarbeiten und auch Zielvere<strong>in</strong>barungen und Verträge zur Wohnumfeldverbesserung<br />
abzuschließen. Immer mehr <strong>Kommune</strong>n setzen auch auf die E<strong>in</strong>beziehung der ethnischen<br />
Ökonomie, um die im Stadtviertel vorhandenen Potenziale besser für e<strong>in</strong>e Stabilisierung und<br />
Aufwertung des Stadtviertels nutzen zu können.<br />
5. Monitor<strong>in</strong>g und Evaluation aufbauen!<br />
Als Grundlage für e<strong>in</strong>e <strong>Integration</strong>sstrategie und die Entwicklung von <strong>Integration</strong>smaßnahmen<br />
ist es erforderlich, den Handlungsbedarf anhand von Daten zu identifizieren. Daher ist der Aufbau<br />
e<strong>in</strong>es Monitor<strong>in</strong>gs im Bereich der <strong>Integration</strong> notwendig: Im Mittelpunkt steht also zunächst<br />
die Beobachtung von Indikatoren zur <strong>Integration</strong> – beispielsweise von Daten der<br />
Zuwandererbevölkerung im Vergleich zur Gesamtbevölkerung. Hierbei geht es sowohl um Zeitreihen,<br />
die die Entwicklungen über mehrere Jahre h<strong>in</strong>weg aufzeigen, als auch den Vergleich mit<br />
anderen <strong>Kommune</strong>n. Dagegen bezieht sich die Evaluation auf die Bewertung von Wirkungen<br />
der unterschiedlichen Handlungsansätze. Diese Wirkungen lassen sich natürlich selten e<strong>in</strong>deutig<br />
auf eigene Handlungsansätze oder Maßnahmen zurückführen, sondern haben meistens<br />
mehrere Ursachen, die ihren Beitrag an e<strong>in</strong>er Entwicklung haben. Die Frage ist also: Geht die<br />
Entwicklung <strong>in</strong> die richtige Richtung? Oder gilt es umzusteuern? Beides, Monitor<strong>in</strong>g und Evaluation,<br />
ist für e<strong>in</strong>e strategisch angelegte systematische <strong>Integration</strong>spolitik unabd<strong>in</strong>gbar. Bei beiden<br />
Ansätzen empfiehlt sich jedoch der Grundsatz »Weniger ist mehr«. Monitor<strong>in</strong>g und Evaluation<br />
s<strong>in</strong>d letztlich Mittel zum Zweck – und dieser ist schließlich die Verbesserung der <strong>Integration</strong> von<br />
Zuwanderern, der durch die richtigen Handlungskonzepte und ihre Umsetzung erreicht werden<br />
soll. Fachliche Unterstützung ist bei diesem Punkt ratsam. E<strong>in</strong> E<strong>in</strong>stieg ist auch über die Daten<br />
www.wegweiser-kommune.de möglich, die für alle <strong>Kommune</strong>n über 5.000 E<strong>in</strong>wohner nutzbar<br />
s<strong>in</strong>d.