Handbuch Querbauwerke - Ministerium für Klimaschutz, Umwelt ...
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10 Fischaufstiegsanlagen<br />
119<br />
mung ab. Daher ist insbesondere bei Standorten<br />
von großer Bedeutung für das Flussgebiet die Gestaltung<br />
des Einstiegs sehr sorgfältig zu prüfen.<br />
Bei schräg im Gewässer liegenden Wanderhindernissen<br />
ist der Einstieg im spitzen Winkel anzuordnen.<br />
Die Anordnung des Einstiegs und die Ausbildung<br />
der Leitströmung muss für alle Betriebszustände<br />
innerhalb der vorgeschriebenen Betriebszeit geprüft<br />
und nachgewiesen werden, d.h. sowohl für<br />
Zeiten mit niedrigem Abfluss (Q30) als auch für<br />
Zeiten mit hohem Abfluss (Q330, häufig = ca. 2<br />
bis 3 MQ). Dies gilt auch für den Abschnitt des<br />
Wanderkorridors unterhalb eines Wehrs, der bei<br />
Überströmung des Wehrs im Sinn der biologischen<br />
Grenzwerte (Tab. 10.2) hydraulisch überlastet werden<br />
kann. Die korrekte höhenmäßige Anordnung<br />
des Einstiegs ist ggf. durch eine Wasserspiegellagenberechnung<br />
nachzuweisen.<br />
Fließstrecke – wesentlich veränderte Lebensraumbedingungen<br />
vor. Zur Minimierung dieses Effekts kann<br />
der Ausstieg insbesondere von Umgehungsgerinnen<br />
möglichst nah an die Stauwurzel platziert werden,<br />
wenn dies im Gelände möglich ist.<br />
Minimalforderungen für die Anordnung<br />
des Ausstiegs<br />
Ausreichender Abstand zu einer vorhandenen<br />
Wasserentnahmestelle, um ein „Ansaugen“ der<br />
aufgewanderten Fische zu verhindern.<br />
Ausreichend geringe Fließgeschwindigkeit im Gewässer<br />
im Bereich des Ausstiegs entsprechend dem<br />
Leistungsvermögen der relevanten Fischfauna.<br />
Sohlenanschluss oder schräge, raue Anrampung<br />
zur Gewässersohle.<br />
10.3.3 Anordnung des Ausstiegs<br />
Der oberwasserseitige Ausstieg einer Fischaufstiegsanlage<br />
wird häufig in den Staubereich oberhalb eines<br />
Querbauwerks münden. Die aufsteigenden Fische<br />
und Wirbellosen finden dort – im Vergleich zur freien<br />
Die Anordnung des Ausstiegs ist auch entscheidend<br />
für den Geschiebe- und Geschwemmseleintrag in die<br />
Fischaufstiegsanlage. Neben entsprechenden technischen<br />
Vorkehrungen wie Schwimmbalken etc. ist vor<br />
allem die Beachtung von hydraulischen Effekten (z.B.<br />
Innen-/Außenkurve) entscheidend für den späteren<br />
Unterhaltungsaufwand.<br />
Abb. 10.23: WKA Hamm Uentrop mit schlecht auffindbarem Einstieg in das Umgehungsgerinne (zu weit unterhalb der WKA)