Handbuch Querbauwerke - Ministerium für Klimaschutz, Umwelt ...
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10 Fischaufstiegsanlagen<br />
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Dem kann nur durch eine äußerst sorgfältige hydraulische<br />
Auslegung beider Elemente (Rampe und Niedrigabflussrinne)<br />
für den Abflussbereich Q30 bis Q330<br />
begegnet werden.<br />
Als Alternative bieten sich über die gesamte Rampe<br />
reichende Beckenstrukturen an. Aber auch hier besteht<br />
eine ähnliche hydraulische Schwierigkeit bei der Beherrschung<br />
unterschiedlicher Abflüsse und daher ist<br />
eine sorgfältige hydraulische Berechnung ebenfalls<br />
notwendig.<br />
Gestaltung der Rampensohle<br />
An ausgeführten Rampen wurde beobachtet, dass<br />
Teilflächen bei zurückgehendem Abfluss trocken<br />
fallen und dabei im Bereich der Tiefstellen Gumpen<br />
entstehen, in denen Fische gefangen sind und schließlich<br />
verenden. Es ist daher darauf zu achten, dass die<br />
Rampensohle zur Niedrigwasserrinne geneigt ist.<br />
Anordnung von Rampen<br />
Rampen eignen sich gut, um Wehre mit niedrigen bis<br />
mittleren Absturzhöhen durch unterwasserseitige Anschüttung<br />
passierbar zu machen. Solange die Rampe<br />
sich über die ganze Gewässerbreite erstreckt und die<br />
Niedrigwasserrinne so integriert ist, dass keine Sackgassenwirkung<br />
entstehen kann, bestehen keinerlei Probleme<br />
mit der Auffindbarkeit. Bei teilbreiten Rampen<br />
unterhalb des Wehrs können aufstiegswillige Fische<br />
jedoch in Zeiten, in denen nicht der gesamte Abfluss<br />
über die Rampe geleitet wird, an dieser vorbei bis zum<br />
Tosbecken des Wehrs schwimmen. Diese Gefahr ist bei<br />
senkrecht zur Fließrichtung stehenden Wehren erheblich<br />
größer als bei schrägen Anordnungen. Vielfach<br />
wurde versucht, diese Sackgasse durch eine seitliche<br />
Verschneidung (vgl. Wehr Buisdorf, Abb. 10.21) aufzuheben.<br />
Diese hat jedoch häufig ein größeres Gefälle als<br />
die Rampe und der Fischaufstieg ist daher nicht für alle<br />
Zielarten gewährleistet. Wird eine solche Konstruktion<br />
gewählt, so ist die Passierbarkeit der Verschneidung<br />
hydraulisch für Q30 bis Q330 nachzuweisen.<br />
Eine Alternative stellt die in Abb. 10.32 und Abb. 10.43<br />
vorgestellte Verschiebung der Rampe in den Staubereich<br />
mittels einer Trennwand dar.<br />
Abb. 10.40: Rampe nach weitgehendem Rückbau eines Wehrs<br />
in der Forellenregion<br />
Abb. 10.41: Rampe mit Niedrigabflussrinne am Elbbach (Hessen)