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Handbuch Querbauwerke - Ministerium für Klimaschutz, Umwelt ...

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38<br />

3.3 Gründe für die Errichtung von<br />

<strong>Querbauwerke</strong>n<br />

Unter <strong>Querbauwerke</strong>n werden hier sämtliche künstlich<br />

in das Gewässer eingebrachten, quer durch das Gewässerbett<br />

verlaufenden baulichen Strukturen verstanden,<br />

die die natürlichen Strömungsverhältnisse und damit<br />

auch die Sohl- und Uferstruktur des Gewässers beeinflussen.<br />

Der durchschnittliche Abstand zwischen<br />

den Wehranlagen beträgt in NRW ca. 2 bis 3 km. Die<br />

Dichte aller <strong>Querbauwerke</strong>, also unter Einschluss<br />

derjenigen mit kleinen Absturzhöhen, ist mit einem<br />

typischen Abstand von weniger als einem Kilometer<br />

erheblich höher (vgl. Kap. 6 und 9). Damit sind die<br />

<strong>Querbauwerke</strong> neben der Einengung der Flüsse und<br />

Bäche der massivste anthropogene Eingriff in die<br />

Fließgewässermorphologie.<br />

Abb. 3.3: Der Baldeneysee als typisches Beispiel für die Flussstaue<br />

an der Ruhr (hier: Schleuse)<br />

Abb. 3.4: Bereits früh wurden Gewässer zur Nutzung der Wasserkraft<br />

aufgestaut<br />

<strong>Querbauwerke</strong> wurden/werden für unterschiedliche<br />

Zwecke errichtet, wobei kombinierte Nutzungen möglich<br />

sind:<br />

Flößerei: Errichtung von Staubecken (Schwallungen)<br />

oberhalb der Floßstrecken, die zur temporären<br />

Erhöhung des Abflusses geleert wurden.<br />

Wasserkraft: Aufstau des Gewässers zur (teilweisen)<br />

Konzentration des natürlichen Wasserspiegelgefälles<br />

einer Strecke an einem Ort.<br />

Bewässerung: Aufstau, um Wasser auf dem Niveau<br />

benachbarter Flächen ausleiten zu können oder den<br />

Grundwasserspiegel zu heben.<br />

Trink- und Brauchwassergewinnung: Aufstau zur<br />

direkten Ausleitung von Rohwasser oder zur Hebung<br />

des Grundwasserspiegels.<br />

Schifffahrt: Vergrößerung der Wassertiefe.<br />

Freizeit: Schaffung seenähnlicher Gewässer.<br />

Sohlenstabilisierung: Das Erfordernis der Sohlenstabilisierung<br />

betrifft die Gewässerabschnitte, in denen<br />

die durch die Veränderung der Linienführung des Gewässers<br />

(Laufverkürzung) und/oder der Uferstruktur<br />

hervorgerufene Tiefenerosion weiter fortschreitet. Die<br />

Tiefenerosion kann auch durch Geschiebemangel in<br />

Folge von oberhalb liegenden Stauanlagen verursacht<br />

werden. Um sie zu vermeiden, werden in Abhängigkeit<br />

vom Sohlengefälle bzw. den resultierenden<br />

Absturzhöhen unterschiedliche Typen von <strong>Querbauwerke</strong>n<br />

eingesetzt.<br />

Beeinflussung des Abflussregimes: Hochwasserschutz<br />

und/oder Niedrigwasseraufhöhung durch<br />

Talsperren und Speicherbecken.<br />

Neben den für die genannten Zwecke installierten<br />

<strong>Querbauwerke</strong>n können auch andere Bauwerke einen<br />

ähnlichen Einfluss auf die Strömungsverhältnisse im<br />

Gewässer haben:<br />

Sohlenpflasterungen<br />

Sohlensicherungen an Brückenbauwerken<br />

Sohlennahe Düker<br />

Sohlengestaltung für Pegel<br />

Verrohrungen und Durchlässe mit nicht passierbarer<br />

Sohle.

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