Handbuch Querbauwerke - Ministerium für Klimaschutz, Umwelt ...
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Abb. 2.21: Gammarus roeseli (Zerkleinerer)<br />
Abb. 2.22: Odontocerum albicorne (Zerkleinerer und Sedimentfresser)<br />
Seinen Ausdruck findet dieser biologisch-energetische<br />
Gradient in einer charakteristischen Abfolge<br />
der Lebensgemeinschaften. Hierbei nutzen die<br />
Artengemeinschaften der Unterläufe die unvollständige<br />
energetische Umsetzung der oberhalb gelegenen<br />
Biozönosen, wobei das mit der Strömung gewässerabwärts<br />
transportierte organische Material verwertet<br />
wird. Die Lebensgemeinschaften des gesamten<br />
Gewässersystems sind auf diese Weise gesetzmäßig<br />
miteinander verknüpft und verfolgen gemäß der<br />
Theorie des Fließgewässerkontinuums die gemeinsame<br />
Strategie, Energieverluste des Gesamtsystems<br />
zu minimieren.<br />
Die verschiedenen morphologischen und verhaltensphysiologischen<br />
Strategien aquatischer Organismen<br />
können als Ausdruck der Anpassung an die Nahrungsgrundlagen<br />
und -gegebenheiten in unterschiedlichen<br />
Gewässerregionen verstanden werden. So lassen sich<br />
bei den Wirbellosen folgende Ernährungstypen unterscheiden:<br />
Abb. 2.23: Hydropsyche spec. (Filtrierer)<br />
Abb. 2.24: Silo spec. (Weidegänger)<br />
Zerkleinerer nutzen grobes organisches Material<br />
(> 1 mm), wie z.B. Falllaub. Sie sind auf die unterstützende<br />
Tätigkeit von Mikroorganismen angewiesen.<br />
Filtrierer und Sammler filtern kleine (50 µm –<br />
1 mm) bzw. kleinste (0,5 – 50 µm) Partikel aus der<br />
fließenden Welle oder nehmen diese aus dem Substrat<br />
auf. Ebenso wie die Zerkleinerer sind auch die<br />
Sammler auf die mikrobielle Biomasse und deren<br />
Stoffwechselprodukte angewiesen, die sie mit den<br />
Nahrungspartikeln aufnehmen.<br />
Weidegänger sind darauf spezialisiert, den Algenaufwuchs<br />
von Substraten abzuweiden.<br />
Räuber ernähren sich von den anderen funktionellen<br />
Ernährungstypen.<br />
Auch die Fischartengemeinschaften zeigen im Gewässerverlauf<br />
eine charakteristische Abfolge, die<br />
durch die Fließgewässerzonen beschrieben werden<br />
kann.