CHbraunvieh 06-2013 [7.39 MB] - Schweizer Braunviehzuchtverband

Zucht
LowInputBreeds: Projektteilnahme war spannend
Beat Bapst, Qualitas AG
Mutter Jamaica
mit Tochter Queen:
Beide mit sehr guter
Eutergesundheit und
Jamaica mit über
60 000 kg Milch
Lebensleistung.
Bild: Beat Bapst
Die Familie Fischer aus Oberdorf NW hat aktiv am
LowInputBreeds-Projekt teilgenommen und war einer
von 40 Braunvieh-Projektbetrieben. Während eineinhalb
Jahren haben die Projektbetriebe ausführliche
Aufzeichnungen gemacht. In diesem Zeitraum wurden
an den Kühen insgesamt sechsmal vordefinierte neue
Merkmale aus dem Bereich Gesundheit, Exterieur und
Verhalten erhoben. Die Erhebung führte ein Spezialistenteam
des FiBL (Forschungsinstitution für Biologischen
Landbau) durch.
Als Gegenleistung erhielten die Züchter wertvolle neue
Quervergleiche zu anderen Betrieben. Sämtliche Kühe
wurden genotypisiert und die Milch wurde jeweils vor
dem Trockenstellen auf ihren bakteriellen Status hin
überprüft. Wie der Betriebsleiter, Norbert Fischer, die
Projektteilnahme erlebt hat, ist dem folgenden Interview
zu entnehmen.
Herr Fischer, was war Ihre Motivation, am
Projekt teilzunehmen?
Ich habe mich auf die Ausschreibung gemeldet, weil ich
die inneren Werte meiner Herde noch besser kennenlernen
wollte. Die neuen Quervergleiche mit anderen
Herden interessierten mich und zusätzlich war auch die
Genotypisierung aller Kühe ein Anreiz.
Wie gross war Ihr Aufwand?
Der zusätzliche Aufwand hat sich in Grenzen gehalten,
weil ich vorher schon immer sehr genaue Aufzeichnungen
gemacht habe. Bei den jeweiligen Besuchen
des Projektteams war es interessant, die Beurteilungen
und Meinungen zu den Tieren von Aussenstehenden
zu erfahren. So konnte auch die sogenannte Betriebsblindheit
aufgeweicht werden.
Der Projektschwerpunkt war die Erfassung
neuer Fitnessmerkmale. Was für Neuigkeiten
sind für Sie in diesem Bereich wichtig?
Für mich sind die Zellzahl und die Nutzungsdauer am
wichtigsten. Diese Merkmale werden heute durch
Braunvieh Schweiz bereits erhoben und über Zuchtwerte
(ZW) den Züchtern wieder zur Verfügung
gestellt. Trotzdem darf der «Zug» nicht stehen bleiben.
Es müssen laufend Verbesserungen vorgenommen
werden.
6 CHbraunvieh Nr. 6 ∙ Juli 2013