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Dezember 2013 - Januar 2014 - Schmitt-Engelstadt, Christian

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16 Forum kontrovers<br />

„es Kerche-Bläddche“ - so benennt<br />

die Hornbacher Kirchengemeinde<br />

ihre regelmäßig erscheinende Gemeindezeitung.<br />

Zweierlei Bedeutungen<br />

stecken in dieser Bezeichnung:<br />

die liebevolle Benennung einer traditionellen<br />

Institution, die besonders<br />

ältere Angehörige der Gemeinde<br />

Gedanken zum Gemeindebrief<br />

node, lateinisch Konzil – fand 325 in<br />

Nizäa statt. Von 1800 geladenen Bischöfen<br />

waren 300 erschienen. Sie<br />

kamen zu dem Beschluss, die Lehre<br />

des Arius zu verwerfen mit der Begründung:<br />

Wenn Jesus Christus als<br />

zur Gottheit erhobener Mensch gelte<br />

ohne Wesensgleichheit mit Gott, folge<br />

daraus eine Zwei-Götter-Lehre.<br />

Mit der Durchsetzung der athanasischen<br />

Auffassung, die auf die Wesensgleichheit<br />

Jesu mit Gott gegründet<br />

ist, wurde der Weg frei für die<br />

Trinitätslehre, in der Gott als Vater,<br />

Christus als der Sohn Gottes und der<br />

Heilige Geist als Übermittler und<br />

Vermittler der Offenbarung sowie<br />

Leiter der Kirche zu einer Einheit<br />

gedacht werden – ein Mysterium, ein<br />

Geheimnis des Glaubens, das sich<br />

nicht rational erklären, wohl aber als<br />

mystischer Glaubenskern christlicher<br />

Gottbezogenheit verinnerlichen lässt.<br />

Die Erkenntnis der Trinität, die<br />

menschliches Denken übersteigt, verdankten<br />

die Konzilsväter – das ist<br />

eine Glaubensnotwendigkeit – göttlicher<br />

Inspiration.<br />

Der Weg zur gültigen Formulierung<br />

dahin führte über ein zweites Konzil,<br />

das erst Jahrzehnte später, 381, in<br />

Konstantinopel stattfand. Die vierte<br />

ökumenische Synode von 451 in<br />

Chalcedon erbrachte als Ergänzung<br />

den Glaubenssatz: Christus ist vollkommener<br />

Gott und vollkommener<br />

Mensch; Göttliches und Menschliches<br />

sind unvermischt und untrennbar<br />

in Christus vorhanden.<br />

Das arianische Bekenntnis war damit<br />

allerdings noch lange nicht aus der<br />

Welt geschafft. Es lebte noch bei den<br />

germanischen Stämmen bis in das 7.<br />

Jahrhundert weiter.<br />

Die Reihe der Konzilien setzte sich<br />

über das erste Jahrtausend fort mit<br />

dem Anliegen, die biblischen Gestalten<br />

und Ereignisse als Elemente der<br />

kirchlichen Glaubenslehre zu formulieren<br />

und in Dogmen zu fassen, die<br />

als Lehr- und Glaubensaussagen für<br />

die Gläubigen verbindlich wurden.<br />

Erwin Martin<br />

nicht missen möchten, aber auch die<br />

leicht spöttische Bezeichnung dieser<br />

Gemeindenachrichten von nicht gerade<br />

kirchennahen Mitmenschen.<br />

Man könnte da ins Grübeln kommen.<br />

Sind wir, die Verfasser, mit unseren<br />

Bemühungen noch zeitgemäß? Bedienen<br />

wir nur noch eine kleine<br />

Im Blickpunkt<br />

Einige Anmerkungen zur Beichte<br />

Ich brauche keine Beichte. - Ich will<br />

mich nicht ewig schuldig, nicht als<br />

Sünder fühlen. - Ich lebe, so gut ich<br />

kann, verhalte mich, so gut ich es<br />

weiß, mehr geht eben nicht. - Ich bin<br />

ein selbständig denkender, verantwortungsbewusster<br />

Mensch und lasse<br />

mich von dem Gerede von Schuld<br />

und Beichte nicht kleinmachen.<br />

So oder ähnlich denken wohl viele<br />

Zeitgenossen. Was ist dran an diesen<br />

Aussagen? Sollen wir fertig gemacht<br />

werden?<br />

Wir kommen vom Buß– und Bettag<br />

her und sind eingetreten in die Adventszeit,<br />

die Zeit der Vorbereitung<br />

auf Weihnachten.<br />

Der Advent ist eine Bußzeit wie man<br />

an den violetten Antependien im Kirchenraum<br />

sieht. Diese Zeitspanne<br />

dient zweierlei:<br />

− dem Bemühen darum, anderen,<br />

meist nahestehenden Menschen<br />

eine Freude zu bereiten durch<br />

Kontaktaufnahme und Grüße<br />

21<br />

schreiben, durch Einladungen,<br />

durch Geschenke. Das alles als<br />

Ausdruck der Verbundenheit und<br />

der Zuneigung;<br />

− Zum anderen dient diese Zeit der<br />

Selbstbefragung: Was bedeutet<br />

mir dieses Fest, warum feiere ich<br />

Weihnachten, wie ist meine Meinung<br />

zu der Heilsbotschaft von<br />

Jesus Christus, an dessen Geburt<br />

wir ja schließlich erinnert werden<br />

sollen? Es geht um die Botschaft,<br />

dass mit Jesus das Licht in die<br />

Welt gekommen, Gott selbst aus<br />

Liebe für die Menschen sichtbar<br />

geworden ist. Und es geht um die<br />

gelebte Liebe der Menschen untereinander,<br />

die wir auch Nächstenliebe<br />

nennen (Lukas 10: Die Geschichte<br />

vom Barmherzigen Samariter).<br />

Wenn wir uns darüber Gedanken machen,<br />

werden wir merken, dass wir<br />

unseren eigenen Ansprüchen oft<br />

selbst nicht gerecht werden im Glauben<br />

an Gottes Handeln, im liebevollen<br />

eigenen Handeln in unserer Welt.<br />

Hier kommen Buße und Beichte ins<br />

Spiel: Buße steht für Besserung, Buße<br />

tun also sich um Besserung bemühen;<br />

Beichte heißt Bekennen, also<br />

bekennen unserer Verfehlungen. Im<br />

religiösen Zusammenhang sagt man:<br />

Bekenntnis unserer Sünden, unserer<br />

Schuld.

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