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Gemeindebrief - Schmitt-Engelstadt, Christian

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40Die bunten Facetten der LuthergemeindeGottesdiensteSeelsorge AmtshandlungenErwachsenenbildungKonfirmandenunterrichtJugendarbeitSeniorenarbeit<strong>Gemeindebrief</strong>EvangelischeLuthergemeinde Worms34. Jg. Nr. 5 Oktober - November 2013KirchenmusikMittwochstreffÖkumeneBüchereiKindertagesstättenBibellesenLuthercaféBesuchsdienstFesteKindergottesdienstKulturDiakonieKonzerteMeine Kirche - dafür hab ich was übrig!Um die Arbeit der Luthergemeinde zuunterstützen, bitten wir um Spendenauf folgendes Konto:Sparkasse WormsKonto 8200024BLZ 55350010Wir bedanken uns herzlichfür Ihre Unterstützung


38Gemeindebüro:Friedrich-Ebert-Str. 45, 67549 WormsSekretärin: Heike Radke-Vettel,( 06241/594190 Fax 06241/937641Öffnungszeiten: montags, mittwochs: 9.30 - 11.30 Uhrdonnerstags: 16.30 - 17.30 Uhrdienstags und freitags geschlossenBankverbindung: Sparkasse Worms, Konto 8200024, BLZ 553 500 10Homepage: www.luthergemeinde-worms.deE-mail: buero@luthergemeinde-worms.dePfarrer Fritz Delp: - Südbezirk: Diesterwegstr. 1, ( 57956 oder01604703880, Fax 9542392, delp@luthergemeinde-worms.dePfarrerin Anne Tennekes: - Nordbezirk: Friedrich-Ebert-Str. 45, ( 56224,Fax 9542400, tennekes@luthergemeinde-worms.deStellvertr. Vorsitzender des Kirchenvorstandes: Gernot Lahr, ( 203462Gemeindepädagoge Wolfgang Horlebein: Benediktinerstr. 31( 594772, Fax 937832, horlebein@luthergemeinde-worms.deKüster / Hausmeister Karl Fischer: ( 016097904054Kirchenmusiker <strong>Christian</strong> <strong>Schmitt</strong>: ( 2069962,schmitt@luthergemeinde-worms.deKindertagesstätte Käthe-Luther-Haus: Köhlerstr. 5, Monika Scholl,( 57890, Fax 937654, ev.kita-kaethe-luther-haus.worms@ekhn-net.deKindertagesstätte Oberlinhaus: Benediktinerstr. 31, Yvonne Götz,( 53586, Fax 970038, oberlinhaus@luthergemeinde-worms.deJugendtreff „Kanal 70“: Hochheimer Str. 4 a, Henry Spielhoff,( 01785175181, info@kanal70.deEvangelische Diakoniestation: Seminariumsgasse 4-6, ( 9206070Mobiler Sozialer Dienst: Seminariumsgasse 4-6, ( 9206070Diakonisches Werk - Beratungszentrum: Seminariumsgasse 4-6, (920290Telefonseelsorge: Gebührenfrei ( 0800-1110111So erreichen Sie uns Nachgedacht3Schau dich um: da siehst du die Antwort. Sie umgibt dich an jedem Tag deinesLebens. Gott, der Himmel und Erde gemacht hat, die gewaltigen Bergeund die wilden Bergbäche, der weiß auch von dir und kümmert sich um dich.Er passt auf jeden deiner Schritte auf. Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen,und der dich behütet, schläft nicht. Sein Behüten überstrahlt dein ganzesLeben, die Tage und die Nächte, den Anfang und das Ende.Jetzt, in der Erntezeit, richten wir den Blick ganz bewusst auf die Natur undauf das, was uns durch sie gegeben wird. Also: Schau auf die Birnen und Äpfeln,auf die vielen reifenden Früchte, schau auf alles das, was du in deinemLeben brauchst und bekommst. Auf die Menschen, die dir gut tun. Auf dieAugenblicke, die deinen Lebensmut stärken. Dann kannst du in dem Vertrauen,dass Gott für dich sorgt - trotz aller Berge, die vor dir liegen - mutig undfroh „hineinspringen ins Leben“, wie es in einem Berggebet heißt:BerggebetGott, du hast Himmel und Erde erschaffen.Die Gipfel und die Wände, die Grate und Zinnen deiner Bergerecken sich himmelwärts wie ein zu Fels erstarrtes Dankgebet.Fröhlich springen die Bächlein hinab ins Taldurch den rauschenden Bergwald vorbei an unzähligen Blumen.Über allem aber strahlt deine Sonne.Sie lässt die Firne aufleuchten und zaubert blaue Schatten in den Fels.Ich aber kann nur ehrfürchtig schweigenund ahnen deine Herrlichkeit.Gott, lass mich froh wie deine Bergbächleinhineinspringen ins Leben!Lass über meinem Kämpfen und Ringendeine unendliche Liebe strahlenund lass mein ganzes Lebenein einziges Dankgebet und Loblied seinfür dich, den allmächtigen Schöpfer!Es grüßt Sie herzlichPfarrerin Anne Tennekes


4Aus dem KirchenvorstandSommerzeit in der LuthergemeindeDie ereignisarme Sommer- und Urlaubszeitwird in den Medien gern alsSommerloch bezeichnet. Ruhig sinddie letzten drei Monate schon gewesen,aber ereignislos in der Luthergemeindewaren sie nicht. Am 23. Junifeierten wir unser jährliches Gemeindefest.Es war ein herrliches Fest.Trotz konkurrierender Veranstaltungenin der Innenstadt kamen wiederviele Besucher zu uns, die unsereAufführungen und Angebote, unsereSpeisen und Getränke mögen und unsauch schon jahrelang treu sind. Fürdie hervorragende Organisation undVorbereitung und für den reibungslosenAblauf bedanken sich die Kirchenvorsteherinnenund -vorsteherstellvertretend für alle, die dabei mitgeholfenhaben, bei Frau Radke-Vettel, unserer Gemeindesekretärin.Herzlichen Dank auch an alle Spenderinnenund Spender, die uns mitvielen köstlichen Kuchen für das Gemeindecaféversorgten. Dank auchfür die Beiträge unserer Gastgemeinden.2013 ist für die Luthergemeinde wiederein Jubel- und Jubiläumsjahr. Am3. November feiern wir mit unseremKantor <strong>Christian</strong> <strong>Schmitt</strong> in einemFestgottesdienst das hundertjährigeununterbrochene Bestehen des Lutherchores.Heinrich Deboben, dervon 1912 bis zu seinem Tod 1959seinen Dienst als Organist und Chorleiterder Luthergemeindeversah, gründeteden Chorein Jahr nachder Einweihungder Lutherkirche.Das leidigeThema Geldwird uns immer begleiten. Die Heizungsanlageder Lutherkirche isthoffnungslos alt, nicht wirtschaftlichund nicht mehr umweltgerecht. Umeine moderne Erneuerung müssenwir uns demnächst kümmern. Vonden entstehenden Investitionskostenmuss die Gemeinde einen erheblichenTeil selbst tragen. Spenden dafürsind mehr als willkommen.Auch unsere Sakristei ist hundertJahre alt. Sie soll, wenn unsere finanzielleLage es zulässt, renoviert undweitgehend wieder so hergestelltwerden, wie sie vor hundert Jahrenaussah. Die Vertäfelung soll farblichaufgefrischt und der Parkettbodenabgeschliffen werden. Die Denkmalschützerwird es freuen, wenn esauch noch gelänge, originalgetreueoder stilgerechte Leuchtkörper zubeschaffen und zu installieren. Wieschon gesagt, auch dies ist eine Fragedes leidigen Themas Geld.Hans EgliIn den Namen des dreieinigenGottes wurden getauft:In der Hoffnung auf dieAuferstehung wurden bestattet:Freud und LeidUm den Segen für ihre Ehe baten:IMPRESSUMHerausgeber: Evangelische Luthergemeinde WormsDruck: <strong>Gemeindebrief</strong>druckerei 29393 Groß OesingenAuflage: 3.000Redaktion: Hans Egli, Sophia Farnbauer, Gudrun von Heyl,Wolfgang Horlebein, Gernot Lahr, Carola und ErwinMartin, Anne Tennekes, Fritz Delp, v.i.S.d.P.37


6Gottesdienst Evangelische Erwachsenenbildung Worms-Wonnegau 35In den Gottesdiensten erbitten wirIhre Kollekten gemäß dem Kollektenplanunserer Kirche für die folgendenAufgaben und Arbeitsfelder unsererund anderer Kirchen.20.10. Für den Arbeitslosenfonds derEKHNwww.ekhn.de/inhalt/rat_tat/gutestun/projekte/arbeitslosenfonds.htm-inhalt03.11. Für Jugendmigration, Aussiedler,Flüchtlinge und Asylsuchendewww.diakonie-hessennassau.de>spenden10.11. Für "Hoffnung für Osteuropa"www.zentrum-oekumeneekhn.de/oekumenischethemen/entwicklungsarbeitoekumenische-diakonie/hoffnung-fuer-osteuropa.html24.11. Für den Stiftungsfonds Dia-Dem – Hilfe für demenzkrankeMenschenwww.sinn-stiften.deKollektenplanIn den Gottesdiensten, für die keineAngaben gemacht sind, erbitten wirIhre Kollekte für Aufgaben und Verpflichtungender Luthergemeinde, dienicht bzw. nicht ganz aus Kirchensteuermittelnerfüllt werden können.Dabei geht es weiterhin um die Finanzierungdes Eigenanteils für Bau–und Erhaltungsmaßnahmen an derLutherkirche sowie um die Ergänzungknapp gewordener Kirchensteuermittelbei Personalkosten, die Unterstützungvon Hilfsbedürftigen unddiakonische Aufgaben in vielerleiHinsicht, aber auch um die Tilgungder zinslosen kirchlichen Darlehen,die uns für die großen Renovierungsmaßnahmender letzten Zeit gewährtwurden.Mit Albert Schweitzer unterwegsWanderkonzert in Kooperation mitden Wormser DomkonzertenAus Anlass des 100-jährigen Jubiläumsdes von Albert-Schweitzer gegründetenTropenkrankenhauses inLambarene werden vonseiten desDeutschen Hilfsvereins für das Albert-Schweitzer-Spitalin Lambarenee.V. mit Sitz in Frankfurt über 170Benefizorgelkonzerte veranstaltet.Dazu gehört auch das Wanderkonzertunter dem Titel „Mit Albert Schweitzerunterwegs“.Bei diesem Wanderkonzert durch dieWormser Innenstadt werden die Orgelnvon St. Martin, der Friedrichskircheund des Doms vorgestellt mitWerken der drei LieblingskomponistenSchweitzers: Johann SebastianBach (1685–1750), César Franck(1822–1890) und Charles-Marie Widor(1844–1937). Passend dazu werdenTexte Albert Schweitzers gelesen.Zwischen den Konzerten in St.Martin und der Friedrichskirche wirdzu Kaffee/Tee und Kuchen in dasRote Haus eingeladen.Musiker: <strong>Christian</strong> Bonath, DanielWolf, Dan Zerfaß, EnsemblePaulinumReferent: Prof. Dr. Werner ZagerZeit: Sonntag, 20. Oktober,15.00–18.00 UhrOrt: Beginn in der katholischenPfarrkirche St.Martin, Ludwigsplatz,WormsGebühren: Unkostenbeitrag für Kaffee/Teeund Kuchen;Spende zugunsten desAlbert-Schweitzer-Spitalsin Lambarene erbetenNähere Informationen und Anmeldung:Evang. ErwachsenenbildungWorms-Wonnegau, Römerstraße 76,67547 Worms, Tel. 06241-87970Klais -Orgel des Doms St. Peter zu WormsOtt-Orgel der Evang. Friedrichskirche


34 Evangelische Erwachsenenbildung Worms-WonnegauKirchenmusik7SeminarreiheZunehmende Urnenbestattungen, neuhinzukommende Bestattungsformenwie Baum- und Diamantbestattungenoder auch anonyme Bestattungen lassenin unserer Zeit einen Wandel derBegräbniskultur erkennen.Innerhalb der Seminarreihe werdenwir uns damit auseinandersetzen, inwelcher Weise sich die Einstellungenzu Sterben und Tod in neuerer Zeitgeändert haben und welchen Ausdruckdies in Literatur, BildenderKunst und Musik gefunden hat. DieMedizin verhilft zu einem biologischfundierten Verständnis von Sterbenund Tod. Schließlich ist es die Aufgabeder Theologie, zur Sprache zubringen, was christliche Hoffnungüber den Tod hinaus bedeutet.Sterben, Tod und ewiges LebenSterben und Tod in der LiteraturReferent: Studiendirektor a. D.Erwin MartinZeit: Freitag, 18. Oktober, 19.30 UhrTod und ewiges Leben in der neuerenTheologieReferent: Prof. Dr. Werner ZagerZeit: Freitag, 25. Oktober, 19.30 UhrSterben und Tod in medizinischerSichtReferent: PD Dr. med. MartinProescholdtZeit: Freitag, 1. November, 19.30UhrSterben und Tod in der BildendenKunst: Woher kommen wir, wassind wir, wohin gehen wir?Referentin: Urselies TillZeit: Freitag, 8. November, 19.30UhrDer Tod in der MusikReferent: Kantor <strong>Christian</strong><strong>Schmitt</strong>Zeit: Freitag, 15. November,19.30 UhrOrt: jeweils Luthersaal,Friedrich-Ebert-Straße 45,WormsGebühren: keineAlfred Rethel,Der Tod als Freund, 1851Sonntag, 3. November10.00 Uhr:Festlicher GottesdienstEs singt der Lutherchor17.00 Uhr:Festkonzertmit Werken von Schütz, Telemannund anderenDoris Steffan-Wagner, SopranMatthias Lucht, AltusMartin Steffan, TenorLorenz Miehlich, BassInstrumentalensembleLutherchor;Leitung: <strong>Christian</strong> <strong>Schmitt</strong>Kinderchorfür Mädchen und Jungen ab demGrundschulalter.Probe:donnerstags, 16.00 - 17.00 Uhrim Gustav-Adolf-Saal,Diesterwegstr. 1In den Ferien sind keine Proben.LutherchorProbe: dienstags, 20.00 – 21.30 Uhrim Luthersaal,Friedrich-Ebert-Str. 45Singkreis „Neue Töne“Probe: in der Regel 14tägigmontags, 20.15 – 21.45 Uhrim Luthersaal100 Jahre LutherchorUnsere Chöre laden einEintritt: 8,- €(Abendkasse ab 16.30 Uhr)Kartenvorverkauf6,- € ab 9. Oktoberbei Bücher Bessler, Friedrichstr. 18sowie bei Herrn <strong>Schmitt</strong>Informationen zu allen Terminen,Veranstaltungen und Angeboten gibtes auch im Internet auf:www.luthergemeinde-worms.de


8100 Jahre LutherchorEvangelische Erwachsenenbildung Worms-Wonnegau33100. Jubiläum des Lutherchores 1913-2013Am 3. November 2013 begeht derLutherchor mit einem festlichen Gottesdienstund einem Festkonzert sein100. Jubiläum.Der Lutherchor ist also schon längstin die Jahre gekommen, in denenMenschen ihre Arbeit aus der Handlegen, sich zur Ruhe setzen und aufvergangene Jahrzehnte zurückschauen.Zurückschauen, das gehört wohlauch zu diesem 100. Geburtstag dazu.Aber die Arbeit aus der Hand legenund sich zur Ruhe setzen, davonkann keine Rede sein. Dafür ist der indie Jahre gekommene Jubilar viel zuvital. Nach 100 Jahren immer nochoder immer wieder im Frühling seinerExistenz, immer noch begeistertvon der gemeinsamen Sache, singendGottes Wort zu verkündigen, immernoch überzeugt von der gemeinsamenAufgabe, mit der Musik Menschenzu erfreuen.Deshalb wird dieses Jubiläum nichtin erster Linie ein Ort der Rückschauauf vergangene Tage und Jahre sein,auf Erfolge und Durststrecken. Esgilt lediglich, einen Moment innezuhaltenauf einem langen Weg, dernoch nicht zu Ende ist. Denn die Luthergemeindebraucht die singendeVerkündigung, die Glauben stiftetund Gemeinschaft bildet, sie brauchtdie Musik ihres Kirchenchores, dieEmpfindungen ausdrückt und Lebensgeisterweckt.Im Jahr 1913, ein Jahr nach der Einweihungder Lutherkirche, wurde derLutherchor gegründet. Sein ersterChorleiter war der Lehrer HeinrichDeboben, welcher 40 Jahre lang biszum Jahr 1953 den Chor geleitet hatte.Die Chorleiter des Lutherchores seitseiner Gründung:1913-1953 Heinrich Deboben, Lehrer1953-1963 Lothar Hechler, Kirchenmusiker1963-1968 Christine Fussan, Pädagogikstudentin1968-1972 Hildegard Hasenfratz1972-1979 Waltraud Bechthold,Pfarrfrau1979-1987 Volker Truschel, Theologiestudent1987-1993 Walter Ritter, Pfarrer1994-2002 Hartmut Müller, Kirchenmusiker2002-2003 Tobias Koriath, Kirchenmusiker2003-2004 Franziska Geyerab 2004 <strong>Christian</strong> <strong>Schmitt</strong>, KirchenmusikerHöhen und Tiefen hat der Lutherchorin den 100 Jahren seines Bestehenserlebt. Einschränkungen und Bedrückungengab es wie in allen Chörenin den Zeiten der Kriege und des„Dritten Reiches". Und auch schon infrüheren Jahren war gelegentlich daskritische Klagen zu hören: „Es fehlenjunge Stimmen."Aber mit den dreißig Sängerinnenund Sängern heute (11 Sopran, 8 Alt,6 Tenor, 5 Bass) bleibt der Lutherchorseiner Berufung treu und nimmtseine Aufgabe wahr. Ob er im Got-Besuch der St.-Hedwigs-Stiftung in Morawaweil sie 1937 an den hiesigen GärtnerKonrad Springer verkauft wordenwar, der außerdem der Besitzer desjüdischen Friedhofs wurde und sie imJuni 1945 der jüdischen Gemeindewieder übergab.Da Peter Yorck Graf von Wartenburgzu den führenden Persönlichkeitendes Kreisauer Kreises zählt, bot essich an, sein Schloss in Klein Öls(Olesnica Mala) aufzusuchen, dassich leider in einem sehr schlechtenbaulichen Zustand befindet. In Brieg(Brzeg) sahen wir uns schließlich dasSchloss der Piasten, einer mittelalterlichenpolnischen Herrscherdynastie,an.Bei unseren Begegnungen in Polenhaben wir erfahren dürfen, dass dasKreisauer Erbe lebendig ist, verankertim christlichen Glauben sich mitMut, Zivilcourage und Bereitschaftzum Risiko für die erkannte Wahrheitsowie für das Recht und die Freiheitdes Einzelnen zu engagieren.Prof. Dr. Werner Zager


32 Evangelische Erwachsenenbildung Worms-Wonnegausauer Kreis ab.Dank der Führung durch RenataBardzik wurde der Tag in Breslau(Wroclaw) zu einem besonderen Erlebnis.Im sogenannten Stadtviertelder gegenseitigen Toleranz besichtigtenwir die Synagoge zum WeißenStorch und die evangelische Hofkirche.Wir erfuhren, dass Vertreter dieserGemeinden – hinzu kommennoch eine katholische und eine orthodoxeKirche – eng zusammenarbeitenund gemeinsame Veranstaltungendurchführen. Nach dem Mittagessenim Polnischen Hof besuchten wir dieehemals evangelische Elisabethkirche,vor der eine Kopie des BerlinerMahnmals „Für Dietrich Bonhoeffer“aufgestellt ist. Es hat uns sehr bewegtzu hören, dass man sich in der jüngerenkatholischen Generation in Polenauch mit dem in Breslau geborenenevangelischen Theologen DietrichBonhoeffer beschäftigt. Nicht zuletztdadurch, dass Renata Bardzik aus derletzten Predigt des Pfarrers der Elisabethkirchevor der Vertreibung nachdem Zweiten Weltkrieg zitierte, wurdeuns deutlich, was es heißt seineHeimat zu verlassen. In Kreisau hattenwir dann die Möglichkeit, uns einenFilm anzusehen, der von der Begegnungzwischen den ehemaligendeutschen Bewohnern eines Hausesin Schlesien und den nach Kriegsendedort angesiedelten Polen handelt,und auch mit den Filmdarstellern insGespräch zu kommen. Die im Filmdokumentierte Freundschaft kann unsAnsporn sein für die Weiterentwicklungund Vertiefung der Beziehungenzwischen Polen und Deutschen.Tief erschüttert hat uns der Besuchdes ehemaligen KonzentrationslagersGroß-Rosen, das über zahlreiche Außenlagerverfügte. Zwischen 1940und 1945 waren im KZ Groß-Rosenetwa 130.000 Menschen inhaftiert,wovon ca. 40.000 ermordet wordensind. Als Kontrast im positiven Sinneerlebten wir unseren Aufenthalt inMuhrau (Morawa). Hier begegnetenwir Melitta Sallai (Jahrgang 1927),die 1992 in das Haus ihrer Kindheitzurückgekehrt ist und sich mit großemEnthusiasmus für die deutschpolnischeStiftung „Hl. Hedwig“ engagiert,indem sie in ihrem Haus einenkaritativen Kindergarten betreibt.Beeindruckt hat uns die Friedenskirchein Schweidnitz (Swidnica), einevon protestantischen Schlesiern nachdem Westfälischen Frieden von 1648nur aus Stroh, Lehm und Holz erbauteKirche. Sie gilt als die größteFachwerkkirche Europas.In der Synagoge von Reichenbach(Dzierzoniów) begrüßte uns RafaelBlau, Gründer und Vorsitzender derStiftung Beiteinu Chaj. Die Stiftungverfolgt den Zweck, in der Synagogeein Integrations- und Kulturzentrumzu eröffnen. Blau selbst lebte einst inReichenbach. Er erklärte uns, dassdie Synagoge nur deshalb währendder NS-Zeit erhalten geblieben sei,100 Jahre Lutherchortesdienst liturgische Stücke singtoder ein Konzert gestaltet, ob ermehrstimmige Choräle oder größereChorwerke vorträgt, ob er in Gemeinschaftmit einem benachbartenChor oder zusammen mit dem Chor„Neue Töne", dem weiteren Chor derLuthergemeinde, singt, als Kirchenchorversteht er sich als christlicheGemeinde, die Gott lobt und das Lebenpreist. Er ist ein tragender Kerndes Gemeindelebens der Luthergemeinde.Die Sängerinnen und Sänger des Lutherchoreswissen darum, dass ihrChor von den vielen Stimmen lebt,von vielen verschiedenen Stimmen.Der Lutherchor lebt davon, dass keinersich verrenken muss, um den einengemeinsamen Ton zu treffen,dass keiner sich in seiner Art verändernmuss, um dazu zu gehören. Dietiefen Stimmen und die hohen Stimmenwerden gebraucht: Bass, Tenor,Alt und Sopran. Und die grosseÜberraschung ist, dass diese Vielfalt,diese Mehrtönigkeit am Ende einenZusammenklang ergibt, eine guteHarmonie. Der gute Klang entstehtnur mit den anderen zusammen.Die Freunde der Chormusik könnensich also auf das festliche Jubiläumskonzertam 3. November in der Lutherkirchefreuen. Es steht unter derLeitung von Kantor <strong>Christian</strong><strong>Schmitt</strong>, der seit 2004 mit großemElan, musikalischem Können underfrischendem Mut den Lutherchorwesentlich mitgeprägt und auf einbeachtliches Niveau geführt hat.Zum 100. Jubiläum des Lutherchoresgibt es für seine Sängerinnen undSänger wohl keine bessere Ermutigungfür die Zukunft als diese: DerLutherchor ist eine Bewegung gegendie Eintönigkeit. Dem Chor ist zuwünschen, dass er auch in den kommendenJahren gegen alle Ichbezogenheitdie Erfahrung setzt, dass vieleStimmen erst den richtigen Klangzum Lobe Gottes ergeben.Rolf Niemz9


10 Aus der GemeindeWas ist Barock?Diese Frage war Thema des Seminarsder Evangelischen Erwachsenenbildung.Studiendirektor a. D. ErwinMartin spezialisierte sie auf Blickehinter die bekannten Fassaden desBarock auf den repräsentativen Gebietender Architektur, der BildendenKunst, der Literatur sowie auf dasLebensgefühl der Menschen dieserZeit zwischen dem DreißigjährigenKrieg und dem Todesjahr Johann SebastianBachs 1750. Die heute nochvorhandenen barocken Gebäude habenmusealen Charakter und zeugennur zum Teil vom Wesen, Denkenund Empfinden ihrer einstigen Bewohner.Kulturelles Zentrum war damals derHof Ludwigs XIV. in Versailles mitseinem riesigen Schloss und demebenso riesigen Garten. Alles darinwar auf Prunk und Herrlichkeit angelegt,es repräsentierte in seinem Zusammenspielden absoluten Machtanspruchdes „Sonnenkönigs“. Zu dessengeistigen Vätern gehörten deritalienische Theoretiker Niccolo Machiavelli,der die uneingeschränkteGewalt des Fürsten propagierte, undder Mathematiker und Philosoph RenéDescartes, der dem menschlichenGeist absolute Priorität einräumte mitder Konsequenz der Berechtigung,über die gesamte Natur bestimmen zudürfen. Der französische Garten vonVersailles ist mit seiner geometrischenAnlage und den künstlich gezüchtetenPflanzen darin ein Paradebeispielfür diesen Anspruch.Hinter allen Erscheinungsformen desBarock steht ein unbändiger Willezur Steigerung über das natürlicheMaß hinaus. Normalität wurde aufallen Gebieten von kunstvoller Zuspitzungüberboten: in der kostbarenKleidung, den gestylten gesellschaftlichenVerhaltensformen, den auf dasHöchste ausgerichteten Ansprüchen.Die Statik in der Kunst der Renaissanceging im Barock in mitreißendeDynamik über: Die in sich ruhendeModellfigur „David“ von Michelangeloverwandelte sich beim „David“Berninis in einen ekstatischen Kämpfer.Der barocke Mensch bewegte sichwie auf einer Bühne, um sich zu präsentieren.Daher sind die Oper, dasEvangelische Erwachsenenbildung Worms-WonnegauStudienreise nach Schlesien „Der Kreisauer Kreis“Ein ErfahrungsberichtNach bewährter Zusammenarbeit beider Studienreise nach Berlin unterder Überschrift „Widerstand im DrittenReich“ im vergangenen Jahr führtenPfarrer Fritz Delp und ich imRahmen der Evangelischen Erwachsenenbildungvom 4. bis 9. Juni eineStudienreise nach Schlesien durch,die sich thematisch mit dem KreisauerKreis beschäftigte. Zum KreisauerKreis – dabei handelt es sich nichtum eine Selbstbezeichnung, sondernum eine Namensgebung durch dieGeheime Staatspolizei des NS-Staats– gehörten ca. 20 Personen: u.a. HelmuthJames Graf von Moltke, PeterYorck Graf von Wartenburg, AdamTrott zu Solz, Carlo Mierendorff, JuliusLeber, Adolf Reichwein, AlfredDelp und Eugen Gerstenmaier. DieseMenschen einte die Ablehnung desNationalsozialismus. Sie hatten sichzum Ziel gesetzt, gemeinsameGrundsätze für eine politische undsoziale Neuordnung Deutschlandsnach dem Ende des Hitler-Regimeszu erarbeiten.Als Herberge diente uns die InternationaleJugendbegegnungsstätte inKreisau (Krzyzowa), die dank derVereinbarung des polnischen MinisterpräsidentenTadeusz Mazowieckiund des deutschen BundeskanzlersHelmut Kohl im Jahre 1989 auf demehemaligen niederschlesischen Gut31der Familie von Moltke eingerichtetworden ist. Nach einer längeren Anfahrtmit dem Bus wurden wir vondem Leiter der Jugendbegegnungsstätte,Dominik Kretschmann, einemgebürtigen Frankfurter, sehr herzlichbegrüßt. Im Anschluss an das Abendessenzeigte er uns eine multimedialePräsentation der Ausstellung „In derWahrheit leben. Widerstand und Oppositionin den Diktaturen des 20.Jahrhunderts“, an der auch PfarrerDelp mitgearbeitet hat.Die folgenden Tage begannen wir jeweilsmit einer gemeinsamen Andacht.So eingestimmt, stand zuersteine Führung durch DominikKretschmann über den Gutshof aufunserem Programm, wobei uns vieleinteressante Details zur Geschichtedes Kreisauer Kreises vermittelt wurden.Außerdem hatten wir Gelegenheit,die Ausstellung näher kennenzulernen.In dieser werden Widerstandund Opposition nicht nur im DrittenReich, sondern auch in den DiktaturenOsteuropas unter sowjetischerHerrschaft eindrucksvoll vor Augengeführt. Ein Film über den Sozialwissenschaftlerund ReichstagsabgeordnetenCarlo Mierendorff und ein Vortragüber den Kreisauer Kreis undAlfred Delp, gehalten von seinemNeffen Fritz Delp, rundeten unsereAuseinandersetzung mit dem Krei-


30Für dieses Anliegen setzt sich seitvielen Jahren die Ambulante ÖkumenischeHospizhilfe in Wormsein. Sie steht für den Dienst anschwerkranken Menschen und lebtMitmenschlichkeit und christlicheNächstenliebe.Viele Frauen und Männer in Wormsund Umgebung sind dafür schon ehrenamtlichaktiv, sind unterwegs zuFamilien, gehen in Altenheime undKrankenhäuser, um Sterbenden beizustehenund Angehörige zu unterstützen.Dieser Dienst braucht vieleFreunde und Unterstützer/Innen.Überlegen Sie, ob Sie nicht die Ausbildungzur ehrenamtlichen Hospizhelferin/ zum ehrenamtlichen Hospizhelfermachen möchten? Sie werdendazu umfassend ausgebildet,werden an das Thema Sterben undTod behutsam herangeführt und dannin Ihrem Dienst gut begleitet.Ökumenische Hospizhilfe Worms Aus der Gemeinde11In Würde leben – bis zuletztWir brauchen Sie! Wir brauchenMenschen, die sich vom hospizlichenGedanken anrühren lassen, dass niemandalleine auf die Welt kommt undniemand ohne eine liebevolle Handzu spüren aus diesem Leben gehenmuss. Unsere oft so durchrationalisierteWelt braucht Menschen, diesich Zeit nehmen für einen Besuchund ein Gespräch, für die Stille unddas Dabeibleiben. Und oft gehen sieals Beschenkte nach Hause.Das nächste Grundseminar, um unsereArbeit kennenzulernen, findetam Freitag, den 15. November2013, von 17.00 Uhr bis 20.30 Uhr,und am Samstag, den 16. November,von 9.00 bis 16.00 Uhr, statt.Kontakt und Informationunter 06241 / 911 695 oder überinfo@hospizhilfe-worms.deTheater und das Ballett Lieblingsstättender Zeit, bei denen es stets um dieErzeugung von Effekten geht. Dasgilt gleichzeitig für die Kirchen, derenBaumeister sich nicht genug tunkonnten in prachtvoller Ausgestaltungeines „himmlischen“ Raumes.Der Hochaltar des Wormser Domsgibt ein Beispiel für die Nähe zumbarocken Theater: Balthasar Neumannwandte hier einen „Kulissentrick“an: Er versetzte die beiden vorderenSeitenaltäre so weit nach innen,dass sie die beidseitig dahinterliegenden Chorgestühle für das Augeaus größerer Entfernung vom Mittelschiffher verbergen. Bei schrittweiserAnnäherung eröffnet sich abernach und nach die Sicht auf das zunächstverdeckte Chorgestühl, dasjetzt den Blick nach hinten zieht ineinen überraschend geräumigenChorraum: Wersich dem Allerheiligstenmit dergoldenen Prachtdes Hochaltarsnähert, erlebt einenAbglanz desHimmelreichs.Versailles wardas große Vorbildfür die europäischenFürsten,die auf Kostenihrer UntertanenUnsummen inihre Bauten undFestivitäten steckten. Dass auch beialler Etikette am Hofe des Sonnenkönigsnicht alles vom Feinsten war,darüber berichtete Liselotte von derPfalz, Gemahlin des Bruders LudwigsXIV. und somit Schwägerin desKönigs, in zahllosen Briefen nachDeutschland.Die Verwandtschaft mit Liselotteveranlasste den französischen KönigErbanprüche auf deutsche Ländereiengewaltsam durchzusetzen. In diekriegerischen Auseinandersetzungengeriet auch Worms, das 1689 von deneinmarschierenden Franzosen völligzerstört wurde. So hat die Ära desSonnenkönigs für uns zwei Gesichter.Hans Egli


12 Aus der GemeindeMusica, die schoene und angenehme WissenschaftIn die musikalische Welt des Barocknahm Kantor <strong>Christian</strong> <strong>Schmitt</strong> seinegroße Zuhörerschaft am zweitenAbend des Seminars mit.War der Begriff "barock" bis ins 20.Jahrhundert hinein als Beschreibungvon Musik durchweg abwertend imSinne von "überladen" und"unverständlich" gemeint, signalisierter dem Konzertbesuchervon heute einegroßartige und vertrautanmutende Fülle vonmusikalischen Ereignissen.Um diese besserkennenzulernen,wurden drei Hauptaspektein Text, Bild undLivemusik beleuchtet:− der Generalbass alsebenso praktischewie strukturbildendeStenographie einesgesamten Werkes,der einerseits Verständlichkeitund Klarheit signalisiertund andererseits dem stilsicherenInterpreten noch Freiheitenlässt,− die Affektenlehre - nicht etwa alsschulmeisterliche Handlungsanweisung,sondern vielmehr als dievehemente Forderung nach echterEmpfindung der Komponisten undInterpreten (was, wie in vielen Geschichtenüberliefert wurde,Johann Sebastian Bach -Komponist sowie Orgel- undKlaviervirtuose des Barokdurchaus dazu führte, dass großeMeister in Musik und Alltag rechtaffektgesteuert handelten)− und ein Blick auf die Ingredienziender musikalischen Rhetorik,so dass Fachbegriff, optischer Eindruckdes entsprechenden Notentextesund Hörerlebnis eins wurden.Rahmeninformationenzum musikgeschichtlichenZusammenhangund viele spannendeund gruselige Geschichtensowie Bilderund natürlich virtuoseMusik machten denAbend zusätzlich spannend.Man hatte nicht nurviel Freude, sondernkonnte sich am Endedavon überzeugen, etwasgelernt zu haben.Beim Cembalovortrageiner Fantasia von J. S. Bach mit beschriftetemNotentext für jedermannwar die Musik buchstäblich als„Klangrede“ zu verstehen.Namen wurden zu Menschen undFremdwörter wurden Musik, so dassden Zuhörern die musikalische Weltdes Barock vorkam, als wär's einStück von ihnen selbst.Katharina <strong>Schmitt</strong>Kinderseite29


28Frühstücksbuffet mit der Erzieherinrichten.Auf unserem Frühstückstisch findetsich:• Täglich frisches Obst und Gemüse• Vollkornbrot, Mehrkornbrot, Knäckebrot,selbst gebackenes Brot• Müsli, selbst gemachtes Müsli,Frischkornbrei• Butter• Marmelade mit weniger Zucker• Geflügelwurst, Rinderwurst• Frischkäse, körniger Frischkäse• Frischmilch (Bio) für unserenMüslitag• Tee, gesüßt mit Apfelsaft 100%Fruchtsaft• Wasser• Fruchtsäfte aus 100% Frucht(weniger Zucker)• Gelegentlich selbstgemachte Brotaufstriche• und vieles mehr.Aus den Kindertagesstätten Aus der Gemeinde13Termine im Oberlinhaus7. November - St. Martinsumzug ab17 Uhr.15. November - Lesenacht im Oberlinhausvon 19 bis 21.30 Uhr. In denRäumen der Kindertagesstätte lesenEltern und Erzieherinnen in dreiGruppen Bücher für 5- bis 10-Jährige. Bei Redaktionsschluss standendie Titel der Bücher leider nochnicht fest. Beachten Sie bitte denAushang in unseren beiden Kindertagesstättenund im Schaukasten derGemeinde für weitere Details. BeiInteresse melden Sie bitte ihr Kind abdem 4. November telefonisch imOberlinhaus an. Telefon. 5358617. Dezember: Adventsgottesdienstin der Lutherkirche um 18 Uhr.Yvonne GötzAls Martin Luther die Bibel inDeutsch dem Laienvolk an die Handgab, musste er damit rechnen, dassmanche Textstellen dem Leser Kopfzerbrechenbereiteten, und das giltauch für heute noch. Da kann mansich schon an gewissen Worten stoßen,und man hat kaum Chancen, ohnefachkundige Hilfe damit zurechtzukommen.Das ist beispielsweiseder Fall bei dem Jesuswort des Johannesevangeliums12,25:„Wer sein Leben lieb hat, der wird’sverlieren, und wer sein Leben aufdieser Welt hasst, der wird’s erhaltenzum ewigen Leben.“Wie passt das Wort hasst in die sonstvertraute Redeweise Jesu? Wie sollman sein Leben hassen, das doch einGeschenk Gottes ist?Daran nahmen die Übersetzer derjüngeren Bibelausgaben Anstoß undsetzten sich über das griechische Originalwort,das hassen bedeutet, hinwegund wählten eine Formulierung,die heutige Leser nicht schockiert.„…wer sein Leben gering achtet…“heißt es in der Einheitsübersetzungder Heiligen Schrift (5. Aufl. 2004)und „…wer sein Leben loslässt …“in der Neuen Genfer Übersetzungvon 2009.Nun bleiben aber die Luther- sowiedie Zürcher Bibel, ebenso die NT-Ausgabe von Ulrich Wilckens undauch die Bibel in gerechter SpracheDie Not der Bibelübersetzerbeim Übersetzungswort „hasst“.Diese extreme Formulierung bedarfeiner Erläuterung im Rahmen desKontextes. Der Evangelist wendetsich ausschließlich an die jungechristliche Gemeinde, die sich um dieerste Jahrhundertwende gegenüberAndersgläubigen und Anhängernspätantiker Lebensformen behauptenmusste, deren Verlockungen wohlJohannes -Statue von Augusto Varnesi in derLutherkirche


14 Aus der Gemeindeauch Einzelne aus den eigenen Reihenausgesetzt waren. Die Angesprochenenbrauchten offenbar eine intensiveBesinnung auf die BotschaftJesu, der im Johannes-Text unmittelbarvor seiner „Erhöhung“ am Kreuzdie Verpflichtung seiner Anhängerauf die Gebote Gottes mit höchstemNachdruck betont. Die ständige Verführung,die eigene Sache über dieSache Gottes zu stellen, verlangte einezugespitzt und radikalformulierte Absage,zu der wir heuteeinen klärendenKommentar benötigen:Ein Vergleich derdeutschen Übersetzugmit dem griechischenOriginaltext zeigt,dass die Verständnisschwierigkeitenbereitsbei dem dreimalauftretenden deutschenWort „Leben“einsetzen. Der griechische Text gebrauchtdafür zwei verschiedeneBegriffe: „psyche“ und „zooe“.„Wer sein Leben (psyche) liebt, derwird es verlieren, und wer sein Leben(psyche) in dieser Welt hasst, derwird es erhalten zum ewigen Leben(zooe).“Das griechische Wort „psyche“ enthälteine bestimmte Gedankenverbindung,nämlich „animalisch bestimmtesLeben“, die in dem weit gefasstendeutschen Begriff „Leben“ zwar mitschwingt,aber nicht akzentuiert ist .Erst wenn man die besondere Bedeutungvon „psyche“ einbezieht, wirddie Aussage des Jesuswortes verständlich:„Wer sein Leben (als Träger animalischerBedürfnisse, das Wohlleben))liebt, der verliert dieses Leben, undwer sein Leben (mit seiner Bindungan die animalischen Bedürfnisse)hasst, der wird es (dasdadurch geläuterteLeben) für das ewigeLeben bewahren (andem er teilhabenwird). „Animalisch“meint hier die aufLusterlebnisse ausgerichteteLebenseinstellung.Wie Jesus seine Forderungim konkretenFall formulierte, bezeugtseine Begegnungmit dem reichenJüngling. (Mt 19,16 ff.). Als der ihnfragt, was er Gutes tun solle, um dasewige Leben zu erlangen, erhält erdie Antwort: „Verkaufe, was du hast,und gib’s den Armen, so wirst du einenSchatz im Himmel haben.“ Aber„als der Jüngling das Wort hörte,ging er betrübt davon, denn er hatteviele Güter.“ Er vermag nicht das genussvolleLeben zu hassen, das ihmsein Reichtum ermöglicht.Erwin MartinAus den KindertagesstättenGuten AppetitSeit September bieten wir im Oberlinhausfür alle Kinder ein gesundesFrühstück an. Es ist ein Teil unsererpädagogischen Aufgabe, mit denKindern zu erarbeiten, wie man sich27richtig ernährt. Frau Ott, unsereHauswirtschaftsmeisterin, wird unshierbei unterstützen.Für einen kleinen Betrag im Monatbekommen die Kinder ein ausgewogenesund reichhaltiges Frühstück,das jeden Geschmack trifft.Wir haben einen kleinen gemütlichenBereich geschaffen, in den die Kindersich zum Frühstücken zurückziehenkönnen. Sinn und Ziel ist es, dassdie Kinder eigenverantwortlich lernen,zum Essen zu gehen, zu entdecken,was ihnen am besten schmecktund wie viel sie essen möchten. Weitersollen die Kinder selbst ihr Bortbestreichen, den Einkauf gemeinsammit der Erzieherin erledigen oder ihr


26von der Elisabeth-Selbert-Schule,Fachschule für SozialpädagogikLampertheim, und wird von FrauWirch, Erzieherin der Löwengruppefachlich betreut.Herr Christoph Zimmer beginnt ab 1.September bis 31. Dezember ein freiwilligesPraktikum in der Dinogruppe.Er braucht die vier Monate alsNachweis, um an einer Fachschulefür Sozialpädagogik die Ausbildungzum Erzieher beginnen zu können.Frau Filiz Kabasakaloglu besucht dieMannheimer Akademie für sozialeBerufe der Kinderpflege. Ihr Praktikumfindet im Blocksystem statt, dasheißt im Wechsel Schule und Praktikum.Sie wird von Frau Heinzelmannin der Blumengruppe der U3 Kinderbetreut.Wir freuen uns auf die drei jungenMenschen.TermineWir feiern am Sonntag, dem 29. September,mit Oberlinhaus und der Gemeindedas Erntedankfest um 10 UhrAus den Kindertagesstätten Aus der Gemeinde15in der Lutherkirche. Die Kinder beiderKindergärten gestalten den Gottesdienstmit.Alle Eltern, Großeltern und Kindersind herzlich zum Gottesdienst eingeladen.Am 11. November feiern wir wiederdas St. Martinsfest.Wir treffen uns um 18 Uhr im Kindergartenhof.Da wir sehr junge Kinderhaben, laufen wir einen kleinenRundgang. Wir gehen von der Köhlerstraßezur Hochheimer Straße,Diesterwegstraße, zum Karlsplatzsingen dort unsere Lieder unter Begleitungdes Posaunenchors Pfiffligheimund laufen dann zum Kindergartenzurück.Dort lassen wir den Tag mit St. Martinssaftund Weckmännchen für dieKinder, Glühwein Schmalz-, Leberwurstund Bratwurstbrote mit Gürkchenrund um das Martinsfeuer ausklingen.Alle sind herzlich dazu eingeladen.Monika Scholl und TeamDer unbekannte Leidensweg Dietrich BonhoeffersPfarrer Fritz Delp überraschteseine Zuhörerbeim Mittwochstreff derLuthergemeinde mit einemBlick auf den Widerstandgegen das NS-Regime und seinenVorkämpfer DietrichBonhoeffer, der weitüber das allgemein Bekanntehinausging. Erzeigte das unfassbareAusmaß der Verstrickung,in die sich Bonhoefferund seine Mitstreiterim Kampf gegen das Böseeinließen.Bonhoeffers Engagement erschöpftesich nicht im bloßen nein Sagen gegenüberden Machthabern, er gingmit einer beispiellosen Aktivität überviele Stufen bis zur Hinrichtung.Er erkannte mit klarem Blick dasWesen Hitlers und dessen Herrschaftsprinzip,das mit dem Christentumnicht zu vereinbaren war. Hitlersunbedingter Anspruch auf die Gefolgschaftdes Einzelnen, der ihmblind vertrauen sollte, machte ihn zueiner pseudoreligiösen Figur messianischenCharakters. Für Bonhoefferwar Hitler der Antichrist.Als Konsequenz dieser Erkenntnissah er die Notwendigkeit, Mittel undWege zu suchen, um den Kampf gegendas Regime aufzunehmen. Dasmusste geschehen innerhalbeines streng abgesichertenMachtapparates,in dem er dank der Hilfevon verdeckten Gesinnungsgenossenselbst eineSchaltstelle einnahm,von der aus Kontaktemit dem Ausland geknüpftwerden konnten,nämlich als V-Mann der„Abwehr“.Damit begann für ihndas Leben eines Doppelagenten,eines Spions,der den Landesverrat in Kauf nahm,und zwar mit dem Argument, dassdie Gehorsamspflicht gegenüber demGesetz des Staates dann endet, wennes Unmenschlichkeit gegenüber demEinzelnen und den Nachbarvölkernzulässt, deckt, begünstigt oder sogarfordert.Die Aktivitäten, die sich daran anschlossen,waren unvermeidbar mitVerstellung, Verheimlichung, Camouflage,Vortäuschung von Mitläufertum(Parteiabzeichen, Hitlergruß),kurz: mit Lug und Trug verbunden.Bonhoeffer bekannte selbst: „Wirsind stumme Zeugen böser Taten gewesen,wir sind mit vielen Wasserngewaschen, wir haben die Künste derVerstellung und der mehrdeutigenRede gelernt, wir sind durch Erfahrungmisstrauisch gegen die Men-


16 Aus der Gemeindeschen geworden und mussten ihnendie Wahrheit und das freie Wort oftschuldig bleiben.“Die persönliche Schuld, die sich darausergab, hat Bonhoeffer bewusstauf sich genommen und darüber hinausdie Mitschuld an der Schande desdeutschen Volkes, für die er sich verantwortlichfühlte. Er wusste, dass erdafür keinen Rückhalt bei seiner Kirche,der Bekennenden Kirche, hatte,weil sie selbst unter Druck stand undniemand in ihren Reihen das Ausmaßder Handlungsnotwendigkeiten desWiderstands nachzuvollziehen fähigwar. So blieb für Bonhoeffer nur dieOrientierung an Jesus Christus, der,selbst unschuldig, die Schuld der Anderenstellvertretend auf sich nahmund dafür büßte. Und zur Buße fürseine unvermeidbare Schuld warauch Bonhoeffer bereit.Er hoffte darauf, dass sein Einsatz zueinem guten Ende führen würde, undbefürwortete auch das Attentat, dasvon militärischer Seite organisiertwurde. Für ihn bedeutete der Misserfolgder erhofften Rettungstat fürDeutschland die Inhaftierung und,kurz vor dem Ende des Krieges, dieHinrichtung durch Erdrosseln imKonzentrationslager Flossenbürg.Wie differenziert die Reaktion nachdem Krieg auf die ethische Motivationder Handlung Dietrich Bonhoeffersim Widerstand gegen eine diabolischeStaatsmacht war, die jenseitsjeglicher bürgerlicher Normen lag,lässt die Tatsache erkennen, dass beieiner Gedenkfeier für den Ermordetenin Flossenbürg kein Vertreter derKirche anwesend war.Erwin MartinKindertagesstätteKäthe-Luther-HausAus den KindertagesstättenSommerfestUnser Sommerfest fand am Samstag,dem 23. Juni statt. Am Morgen regnetees ununterbrochen. Mutig hattenwir draußen aufgebaut und - wir wurdenbelohnt. Die Sonne begleiteteuns den ganzen Tag und wir sindnoch immer dankbar dafür. Die Stimmungwar super, die Kinder ausgeglichenund fröhlich. Der Liedermacherbegeisterte große und kleine Gäste.25Mit den Einnahmen von 1.290,40 €sind wir sehr zufrieden. HerzlichenDank an alle.SommerzeitVor den Sommerferien waren wir mitallen Kindern zum Eisessen bei Vannini.Wir waren nicht die einzigen,die Lust auf Eis hatten. Viele Kindertummelten sich auf dem Marktplatz.Auf einmal hörten wir Erzieherinnen,dass unsere Namen gerufen wurden.Waren doch auch die Kinder der 3.Klasse der West-end-Grundschulezum Eisessen da. Viele davon warenehemalige Kindergartenkinder. Waswar die Freude groß.PersonalAm 1. August hat Frau Talena Ambornihr Berufspraktikum in unsererEinrichtung begonnen. Sie kommtNeues aus dem GottesdienstausschussNachdem es einige Veränderungen inder Liturgie gab, liegen die neuenGottesdienstblätter seit mehrerenWochen in den Gesangbüchern. Zielder Veränderungen war, die Liturgieinsgesamt besser abzustimmen. Dazuwurden verschiedene Gesänge füreinen Gottesdienst mit und ohneChor ausgesucht. Weiter wurde eineVeränderung beim Sitzen und Stehenim Gottesdienst eingeführt: Die Gemeindesteht nun bei den Schriftlesungenwie bisher üblich bei Psalm,Glaubensbekenntnis, Fürbitte, Vaterunserund Segen.Als nächstes soll die Taufkapelle neueingeräumt werden, um von den Gottesdienstbesuchernmehr beachtet zuwerden. Auch hier ist schon einigesgeschehen: Die Gittertore zu denTurmaufgängen wurden geöffnet,damit dort jetzt Stellwände mit Plakatenstehen können.Sophia Farnbauer


24Ewigkeit.Wenn wir an unsere Entschlafenendenken, können wir uns mit ihnen imLied EG 398 verbunden fühlen: Indir ist Freude in allem Leide, o dusüßer Jesus Christ! Durch dich wirhaben himmlische Gaben, du derwahre Heiland bist … Wenn wir dichhaben, kann uns nicht schaden Teufel,Welt, Sünd oder Tod. Du hast‘s inHänden, kannst alles wenden, wieauch heißen mag die Not …Wir sind ans Ende unserer Schatzsucheaus dem Gesangbuch gelangt.Hören wir noch einmal auf MartinLuther „Denn Gott hat unser HerzAuf Schatzsuche Aus der Gemeinde17und Mut fröhlich gemacht durch seinenlieben Sohn, welchen er für unsgegeben hat zur Erlösung von Sünden,Tod und Teufel. Wer solchesmit Ernst glaubet, der kann‘s nichtlassen, er muss fröhlich und mit Lustdavon singen und sagen.“Und zum Schluss erfreue uns EG 324mit seinen achtzehn Strophen: Ichsinge dir mit Herz und Mund, Herr,meines Herzens Lust, ich sing undmach auf Erden kund, was mir vondir bewusst.Gudrun von HeylZumBußtagChina gestern und heuteWandel und Aufbau im Zeitraum einer GenerationUnser Wissen aus den Medien warnicht Thema der beiden Mittwochstreffsder Luthergemeinde im Maiund Juni. Studiendirektor a. D. HansGeorg Herrnleben und Professor Dr.Jürgen Bosch berichteten von Reisenin China, von persönlichen Erlebnissenund Wahrnehmungen.Studiendirektor Herrnleben schilderteEindrücke von einer dreiwöchigenGruppenreise, an der er 1975 teilnahm,und belegte seine Ausführungenmit einer Reihe von Fotoaufnahmen,die nicht einmal den damaligenChinesen selbst möglich waren, weiles im Mao-Staat keine privaten Fotoapparategab.Die menschenverachtende KulturrevolutionMaos war erst seit wenigenJahren vorüber. Die Gruppe reistevom Norden Chinas mehrere tausendKilometer auf einer festgelegtenRoute in den Süden und erlebte dabeiviele verschiedene Landschaften undKlimazonen.Man konnte sich nicht frei bewegen,es waren immer „freundliche Betreuer“bei der Gruppe. Gezeigt wurdenur, was für sie als sehenswert galtund den Fortschritt dokumentierte.Für den Besucher aber, der die Augenoffen hielt, war die Armut derBevölkerung unübersehbar. Hochhäusergab es nicht, die Produktionsstättenwaren im Vergleich zu denwestlichen Verhältnissen einfach.Unzählige Fahrräder waren in denStädten unterwegs, die Kleidung derMenschen einfarbig uniform: es warenmeist dunkelblaue Hosen und Jacken.Wo immer die Reisegruppeauftrat, gab es Aufläufe der „BlauenAmeisen“, die die exotischen „Langnasen“bestaunten. Auf die Fragenach ihren materiellen Wünschennannten die meisten ein Fahrrad, eineNähmaschine und einen Kugelschreiber.Bei aller Bescheidenheit der Verhältnissewaren aber die großen Veränderungenund Wandlungen schon imGange. Zwischen einfachen ein- oderzweistöckigen Häusern und Hallenführten schon kilometerlange schnurgerade,aber noch kaum befahreneStraßenschneisen, die breit genug fürmehrspurigen Ausbau waren.Das Reich der Mitte befand sich bereitsim Aufbruch. Das WirtschaftswunderChinas brauchte zu seinerEntwicklung noch eine Generation,analog zu unserer eigenen Geschichte:die Aufbaugeneration. Der eindrucksvolleAufstieg zur politischen,militärischen und wirtschaftlichenWeltmacht Chinas begann Mitte der70er Jahre nach Maos Tod und dauertbis heute an.


18 Aus der GemeindeDer zweite Vortrag mit dem Thema„China heute“ hatte einen ganz anderenTenor. Professor Bosch sprach„mit vollem Herzen“ über ein Land,von dem er fasziniert ist, von der riesigenLandschaft, der hohen Kulturund den schätzenswerten Menschen.Er ist mit einer Chinesin verheiratetund hat durch diese persönliche Verbindungeinen tiefen Einblick in dieMentalität des Volkes, das Europäernin vieler Hinsicht fremd und rätselhaftist.Professor Bosch bewundert die außerordentlicheLiebe des Chinesen zuseinem Land, für das er zu großenOpfern bereit ist. Nach der Mao-Zeitmit ihren Einschränkungen zeigt diefolgende Generation eine enormeLeistungsbereitschaft. AngestrebtesZiel ist möglichst großes Wissen undBildung. Die Kinder werden durchhohe Fleißanforderungen auf diesesZiel hin gelenkt. Sie dürfen lernen.Die schulische Ausbildung ist strengreglementiert und lässt den Schülernwenig Freizeit.Inzwischen ist den Chinesen vomStaat privates Eigentum erlaubt, unddas hat bereits zu beachtenswertemWohlstand in der Mittelschicht undzu großem Reichtum bei Unternehmerngeführt. Eingeschränkt bleibtdas Anrecht auf Grund und Boden,der nach wie vor dem Staat gehörtund über den er im öffentlichen Interesseverfügt: für Straßenbau, Industrieanlagenund ähnliches.Die neue Entwicklung ist erkennbaran allem, was auch bei uns eine aufstrebendeWirtschaftsmacht ausmacht:an riesigen Industrieanlagen,Wolkenkratzern, blühenden modernenStädten. China ist zur Weltmachtgeworden, die weltweit Handelsverbindungenaufrechterhält. Die chinesischeIndustrie hat das Know-howtechnisch versierter Konkurrentenübernommen und kreativ ausgebaut.China ist der zweitgrößte HandelspartnerDeutschlands nach den USA,für China ist es die EU.Voraussetzung zu dieser explosivenEntwicklung ist auch das Verhältnisdes Staates zum einzelnen Volksgenossen.Im Milliardenvolk der Chinesenzählt der einzelne Mensch, dasIndividuum, wenig. Daraus erklärtsich zum Beispiel die Akzeptanz dervom Staat verordneten Einkindeheoder der durch Großvorhaben nötigenUmsiedelungen.Für uns wird es spannend sein, dieweitere Entwicklung der VolksrepublikChina aus der Distanz und vonunserer Warte aus zu verfolgen –auch im Hinblick auf die deutschchinesischeStädtepartnerschaftWorms–Ningde.Hans Egli und Erwin MartinAuf Schatzsuchege abzogen, wurde als EingreifenGottes bejubelt. Auch EG 193: Erhaltuns, Herr, bei deinem Wort istdem Kampf gegen den vordringendenIslam zuzuordnen und hat derchristlichen Gemeinschaft eine Möglichkeitverschafft, ihre Kräfte imgemeinsamen Singen zu bündeln.Mit dem Monat November kommenwir an das Ende des Kirchenjahresmit seinen Totengedenktagen, unterbrochenvom Festkonzert unseresLutherchores, der am 3. Novembersein 100jähriges Bestehen feiert. DieGedanken an Tod und Ewigkeit spiegelnsich in den Liedern EG 152: Wirwarten dein, o Gottes Sohn, und liebendein Erscheinen … erinnertgleichzeitig an das Welt- und das eigeneEnde. Nach einem lateinischenWechselgesang aus dem 11. Jahrhundertentstand in Salzburg und vonLuther weitergedichtet EG 518: Mittenwir im Leben sind von dem Todumfangen … laß uns nicht versinken… laß uns nicht verzagen … laß unsnicht entfallen von des rechten GlaubensTrost. Kyrieleis.In diese Zeit gehört der „König derChoräle“ (erinnern Sie sich an die„Königin“ EG 70: Wie schön leuchtetder Morgenstern?). Philipp Nicolaihat diesen kraftvollen Choral 1599gestaltet in Anlehnung an Matthäus25, Jesaja 51/52 und Offenbarung 21,während er, als Pfarrer in seiner Gemeindein Unna, eine Pestepidemieüberlebt hat. Er überwand die Angst23durch Gebet und Meditation. Not,Tod und konfessionelle Streitigkeiten,von denen sein Leben sehr beherrschtwar, verloren an Bedeutungim Freudentaumel einer alles überstrahlendenhimmlischen Herrlichkeit.Nicolai fußt nach Meistersingerartauf dem vorausgegangenen Melodiensatz„wie es in dieser Neugestaltungvorher und nachher wohl einmaligist“ (zitiert nach Martin Rößler).Zum Buß- und Bettag erfahren wirTrost durch Paul Gerhards Choral zuRömer 8 EG 351: Ist Gott für mich,so trete gleich alles wider mich, sooft ich ruf und bete, weicht alles hintersich. Hab ich das Haupt zumFreunde und bin geliebt bei Gott,was kann mir tun der Feinde und WidersacherRott? ...Die Sonne, die mirlachet, ist mein Herr Jesus Christ,das, was mich singen machet, ist, wasim Himmel ist.Eine Hilfe in der Zeit des letzten Abschiednehmensist vielen ChristenEG 376: So nimm denn meine Händeund führe mich bis an mein selig Endeund ewiglich … oder EG 391: Jesu,geh voran auf der Lebensbahn …Tu uns nach dem Lauf deine Türeauf.Dem Pfarrer Arno Pötzsch verdankenwir EG 533: Du kannst nicht tieferfallen als nur in Gottes Hand, die erzum Heil uns allen barmherzig ausgespannt… Wir sind von Gott umgebenauch hier in Raum und Zeit undwerden in ihm leben und sein in


22Mit dem Danken hörte die letzteSchatzsuche auf, mit Dank setzen wiram 19. Sonntag nach Trinitatis wiederein, mit dem Wochenlied vonLudwig Helmbold EG 320: Nun lasstuns Gott, dem Herren, Dank sagenund ihn ehren für alle seine Gaben,die wir empfangen haben. Er zähltauf, was uns Gutes widerfährt in leiblicherund seelischer Hinsicht. undmündet ein in die Bitte um Behütung:Erhalt uns in der Wahrheit, gib ewiglicheFreiheit zu preisen deinen Namendurch Jesum Christum. Amen.Von demselben Textdichter findetsich in unserem Gesangbuch einzweites Lied EG 365: Von Gott willich nicht lassen … mit dem drittenVers: Auf ihn will ich vertrauen inmeiner schweren Zeit; es kann michnicht gereuen, er wendet alles Leid.Ihm sei es heimgestellt; mein Leib,mein Seel, mein Leben sei Gott demHerrn ergeben; er schaff‘s, wie‘s ihmgefällt!Die Vorschläge für die Oktobersonntagelenken den Blick auf die eigeneFehlerhaftigkeit und von außen kommendeBedrohungen und bitten vertrauensvollum Gottes Beistand. Sozum Beispiel EG 404: Herr Jesu,Gnadensonne im zweiten Vers: Vergibmir meine Sünden … und hilf mirAuf Schatzsuche„Ich wollt alle Künste, sonderlich die Musika,gerne sehen im Dienste dessen,der sie geben und geschaffen hat.“(Martin Luther)gnädiglich … (8) gib, dass ich deinenWillen gedenke zu erfüllen, und stehmir kräftig bei. - Oder das kämpferischeEG 377: Zieh an die Macht, duArm des Herrn, wohlauf und hilf unsstreiten.Am Reformationsfest ist früher häufigEG 362 Ein feste Burg ist unserGott - wie es an der Stirnseite unsererKirche steht - gesungen worden, alsTrutz - und als Trostlied. Martin Lutherhat es gedichtet und komponiertund nach einer Pestepidemie 1527/28als die Türken 1529 weite Teile Ungarnserobert hatten und vor Wienstanden. Dass sie unverrichteter Din-Bücherei der LuthergemeindeMittwochstreffGeöffnet jeweils mittwochs von 15 bis 16 Uhr im GemeindehausFriedrich-Ebert-Str. 45 vor dem Luthersaal und am drittenSonntag im Monat beim Kirchencafé nach dem Gottesdienst.Die Gemeindebücherei bietet eine breite Themenpalette(Romane, Krimis, Biographien, Sachbücher). Die Ausleiheist kostenlos.der Seniorinnen und Senioren jeweils 15 - 17 Uhr im Luthersaal02.10. - Kirchenmusiker <strong>Christian</strong> <strong>Schmitt</strong>Späße, Scherze und Kurioses in der Musik06.11. - Pfarrerin Anne Tennekes„Lippe-Detmold, eine wunderschöne Stadt …“Menschen, Geschichte und Natur im LippelandEin persönlicher BerichtDie Vorträge finden von 16 bis 17 Uhr statt. Der Nachmittag beginnt um 15Uhr mit einer Andacht. Danach ist bis zum Beginn des Vortrags Gelegenheitzu Gesprächen bei Kaffee und Kuchen.Kontakt: Carola Martin, Telefon: 06241-951355Luthercaféjeweils am 2., 3. und 4. Mittwoch im Monatvon 15 - 17 Uhr im Luthersaal.Das „Luthercafé“ ist ein offener Treffpunkt für Frauenund Männer zu Kaffeetrinken, Unterhaltung und Spiel.Fair gehandelter Kaffee wird ausgeschenkt.Bibel-LesenDemnächstWir setzen die Reihe Bibel-Lesen fort. Interessierte sind jederzeit herzlich eingeladen.Kontinuierliche Teilnahme ist hilfreich, aber auch die Teilnahme aneinzelnen Abenden ist möglich. Vorbereitung wird nicht erwartet.Wann: wöchentlich mittwochs um 19.30 bis etwa 21 UhrWo: im Mitarbeiterzimmer gegenüber vom LuthersaalLeitung: Pfarrer Jürgen Heigl19


20 DemnächstGustav-Adolf-Preis 2013Schuhunternehmer Deichmannwird für sozial-diakonisches Engagement geehrtDer diesjährige Gustav-Adolf-Preisder Evangelischen Kirche in Hessenund Nassau (EKHN) geht an Prof.Dr. med. Dr. h.c. mult. Heinz-HorstDeichmann. Das Diasporawerk derEKHN zeichnet alle zwei Jahre Persönlichkeitenaus, die aus ihrem protestantischenSelbstverständnis herauseine gesellschaftliche Vorbildfunktionübernehmen und im Sinnedes Gustav-Adolf-Werks ein Zeichensetzen für die Wahrung der Menschenrechte,den Schutz von Minderheitenoder für das Recht auf eigeneIdentität, Kultur und Religion.Nachdem im Jahr 2011 die GeigerinAnne-Sophie Mutter für ihr Engagementgeehrt wurde, geht der Preis indiesem Jahr an einen Mann der Wirtschaft.Deichmann studierte Theologieund Medizin. Er war zunächst alsOrthopäde tätig, bis er 1956 die Leitungdes FamilienunternehmensHeinrich Deichmann-Schuhe übernahm.Aus den Erfolgen seines Unternehmensund aus tiefer christlicherÜberzeugung leitet er eine besondereVerpflichtung für Menschen in Notab: „Das Unternehmen muss denMenschen dienen.“ Heinz-HorstDeichmann wird für sein breit aufgestelltessozial-diakonisches Engagementgeehrt. So tritt er etwa seit vielenJahren im Ausland für die Wahrungder Menschenrechte ein. Mit derStiftung „Wort und Tat“ unterstützter Menschen in Indien, Tansania undMoldawien. Aber auch in Deutschlandtritt der bekennende Protestantfür andere ein und engagiert sich etwafür benachteiligteJugendliche.Der diesjährigeGustav-Adolf-Preiswird am 22. Novemberim Rahmeneines Festgottesdienstesin derWormser Lutherkircheverliehen.Demnächst / Aus der GemeindeDas Gustav-Adolf-WerkDas Gustav-Adolf-Werk ist das Diasporawerkder Evangelischen Kirchein Deutschland und wird bundesweitgetragen von 23 Hauptgruppen in denjeweiligen Landeskirchen, danebenvon 19 Frauen- und weiteren Zweiggruppen.Das Werk unterstützt über40 evangelische Minderheitskirchenin 35 Ländern. Es hilft unter anderem21beim Gemeindeaufbau, bei der Renovierungund beim Neubau von Kirchenund Gemeinderäumen, bei sozialdiakonischenAufgaben der Gemeindensowie bei der Aus- undWeiterbildung von Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern. Im Jahr 2013 werdeninsgesamt 144 derartige Projektemit zusammen 1.500.000 € gefördert.Über 100 Kupfernägelwaren im Verlaufder Zeit an denbeiden Kupfertürender Haupteingängeunserer Kirche verlorengegangen beziehungsweiseentferntworden.Arthur Scholl, Vaterunserer KindertagesstättenleiterinMonika Scholl,schuf mit handwerklichemKönnen undin Verbundenheitmit unserer LutherkircheoriginalgetreueReplikate, dieer auch selbst angebrachthat. Als Dankfür die hervorragendeLeistung undgroßzügige Spendeüberreichten am 21.August PfarrerinAnne Tennekes undGernot Lahr (rechts)ein Präsent.Fotonachweis:DeichmannFoto: W. Horlebein

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