Marianne Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn - Kulturverlag Polzer ...
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<strong>Marianne</strong> <strong>Fürstin</strong> <strong>zu</strong> <strong>Sayn</strong>-<strong>Wittgenstein</strong>-<strong>Sayn</strong><br />
VITA<br />
Als Tochter von Friedrich Baron Mayr-Melnhof und seiner Frau Maria Anna, eine<br />
geborene Gräfin von Meran und Urururenkelin von Kaiserin Maria Theresia, wächst<br />
die junge Baronesse <strong>Marianne</strong> in Schloss Glanegg bei Salzburg als ältestes von<br />
neun Kindern auf. Bereits im Alter von zehn Jahren erhält sie von ihren Eltern einen<br />
Fotoapparat und wird von einer Faszination ergriffen, die sie ihr Leben lang nicht<br />
mehr loslassen sollte.<br />
Nach der Matura besucht sie in München die renommierte Blocherer Kunst-<br />
Akademie. Sie lernt Ludwig Prinz <strong>zu</strong> <strong>Sayn</strong>-<strong>Wittgenstein</strong>-<strong>Sayn</strong> kennen, der auf<br />
Heimaturlaub die Schwester seiner Mutter, Frau von Zwehl, in München besucht.<br />
Schon nach wenigen Tagen steht für beide fest, dass sie heiraten wollen. 1941<br />
bringt Prinz Ludwig seine Braut <strong>zu</strong>m ersten Mal nach Schloss <strong>Sayn</strong>. Prinz Ludwig<br />
richtet für sich und seine Braut fünf Zimmer in dem Schloss ein, das ein<br />
Vierteljahrhundert unbewohnt gewesen war. Anfang 1942 findet die Hochzeit in<br />
Glanegg bei Salzburg statt, nur zehn Tage später muss Prinz Ludwig <strong>zu</strong>rück an die<br />
Front. Im Dezember 1942 wird das erste Kind, Prinzessin Yvonne geboren, ein<br />
knappes Jahr später der heutige Fürst Alexander. Die junge Prinzessin <strong>Marianne</strong><br />
lebt während des Zweiten Weltkrieges meist in <strong>Sayn</strong>, mit ihren Kindern besucht sie<br />
oft ihre Eltern in Glanegg bei Salzburg, während ihr Mann an der Ostfront eingesetzt<br />
ist.<br />
Zum Glück hält sie sich auch kurz vor Kriegsende mit den Kindern bei ihren Eltern<br />
auf, als deutsche Truppen die Brücke in der Nähe des Schlosses sprengen.<br />
Danach bietet Schloss <strong>Sayn</strong> ein Bild der Zerstörung. Das Dach ist eingestürzt und<br />
alle Fenster sind zerstört. Prinz Ludwig ist noch an der Front und anschließend bis<br />
Oktober 1946 in Gefangenschaft in England.<br />
Im November 1946 muss die junge Familie <strong>zu</strong>rück nach <strong>Sayn</strong> und findet vorerst<br />
Unterkunft im Pfarrhaus und in kleinen Mietwohnungen. Durch den Wiederaufbau<br />
der Landwirtschaft und der Schlossgärtnerei gelingt das Überleben der Familie. Mit<br />
vier Kindern – die Töchter Elisabeth und Teresa werden 1948 und 1952, Sohn Peter<br />
1954 geboren – kann die Familie im Sommer 1952 gemeinsam mit den Eltern von<br />
Prinz Ludwig in ein eigenes Haus ziehen. Viele Freunde kommen <strong>zu</strong> Besuch. Prinz<br />
Ludwig, vielseitig sportlich interessiert, begeistert er seine Familie für den<br />
Motorsport. Zahlreiche Besuche auf dem Nürburgring und an anderen Rennstrecken<br />
im In- und Ausland folgen. Prinzessin <strong>Marianne</strong> hält die Ereignisse eifrig mit ihrer<br />
Kamera fest.
Als 1958 Fürst Stanislaus <strong>zu</strong> <strong>Sayn</strong>-<strong>Wittgenstein</strong>-<strong>Sayn</strong> kinderlos stirbt, übernimmt<br />
sein Neffe und Erbe Prinz Ludwig den Besitz in <strong>Sayn</strong>. Nur vier Jahre später kommt<br />
Fürst Ludwig bei einem Autounfall ums Leben. Er hinterlässt seine 42jährige Frau<br />
und fünf Kinder im Alter von sieben bis neunzehn Jahren.<br />
<strong>Fürstin</strong> <strong>Marianne</strong> übernimmt nun selbst die Verwaltung in <strong>Sayn</strong>, bis ihr Sohn<br />
Alexander volljährig ist und die Harvard Business School beendet hatte. Danach<br />
verlegt sie ihren Lebensmittelpunkt <strong>zu</strong>nehmend wieder nach Österreich, wo sie von<br />
ihrem Vater in Fuschl bei Salzburg einen kleinen Besitz erhalten und mit Fürst<br />
Ludwig ein Haus gebaut hatte.<br />
Die Schauspielerin Lili Palner, eine ihrer besten Freundinnen, rät <strong>Fürstin</strong> <strong>Marianne</strong>,<br />
ihre begehrten Fotos nicht nur <strong>zu</strong> verschenken, sondern die Fotografie <strong>zu</strong> ihrem<br />
Beruf <strong>zu</strong> machen. Sie wird Fotografin für die BUNTE.<br />
Ab 1991 werden Fotos von <strong>Fürstin</strong> <strong>Marianne</strong> in verschiedenen Einzelausstellungen<br />
gezeigt. Karl Lagerfeld schlägt ihr vor, einen Teil der Fotos im Steidl-Verlag <strong>zu</strong><br />
veröffentlichen. 1999 erscheint der Fotoband „Mamarazza“. 2005 veröffentlich<br />
<strong>Fürstin</strong> <strong>Marianne</strong> ihre Lebenserinnerungen von 1941 bis 1961 in dem Bildband<br />
„<strong>Sayn</strong>erZeit“ im <strong>Kulturverlag</strong> <strong>Polzer</strong>. 2006 erscheint der Bildband „<strong>Sayn</strong>-<strong>Wittgenstein</strong><br />
Collection“ im Verlag teNeues.<br />
Auch im Alter von 91 Jahren verschreibt sich <strong>Fürstin</strong> <strong>Marianne</strong> mit Energie ihrer<br />
Passion, sodass ihr Archiv von ca. 250.000 Fotos weiter Jahr für Jahr um viele<br />
eindrucksvolle Aufnahmen bereichert wird. Ihr Sohn Fürst Alexander verwaltet das<br />
umfangreiche Bildarchiv. Ihr Sohn Peter unterstützte „Manni“ <strong>Fürstin</strong> <strong>zu</strong> <strong>Sayn</strong>-<br />
<strong>Wittgenstein</strong> mit Idee, Konzept und Umset<strong>zu</strong>ng bei dem Buch „ManniFeste“, das<br />
2010 vom <strong>Kulturverlag</strong> <strong>Polzer</strong> herausgegeben wird.<br />
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