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Soziale Mindestsicherung in Deutschland 2010

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Weitere Sozialleistungen<br />

7 Weitere Sozialleistungen<br />

Neben den <strong>in</strong> den bisherigen Kapiteln genannten Leistungen, die den grundlegenden Lebensunterhalt von<br />

bedürftigen Personen sichern, existieren <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> weitere Sozialleistungen, die zwar nicht zu den<br />

sozialen <strong>M<strong>in</strong>destsicherung</strong>sleistungen zählen, aber <strong>in</strong> Form von Zuschüssen ebenfalls dazu beitragen, e<strong>in</strong>kommensschwächere<br />

Haushalte f<strong>in</strong>anziell zu unterstützen. Das Wohngeld und der K<strong>in</strong>derzuschlag s<strong>in</strong>d den<br />

Leistungen der sozialen <strong>M<strong>in</strong>destsicherung</strong> vorgelagert und dienen den Empfänger<strong>in</strong>nen und Empfängern<br />

somit nicht als unterstes soziales Auffangnetz. Die Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz<br />

(BAföG), die Personen den Lebensunterhalt während ihrer Ausbildung ermöglicht, zählen ebenfalls<br />

nicht zur sozialen <strong>M<strong>in</strong>destsicherung</strong>. Nach dem 5. bis 9. Kapitel SGB XII gewährte Leistungen s<strong>in</strong>d vorrangig<br />

zur Bewältigung besonderer Lebenssituationen und -umstände vorgesehen.<br />

7.1 Wohngeld<br />

Aufgabe des Wohngeldes<br />

Wohngeld ist e<strong>in</strong> von Bund und Ländern getragener Zuschuss zu den Wohnkosten. Es wird – gemäß den<br />

Vorschriften des Wohngeldgesetzes – e<strong>in</strong>kommensschwächeren Haushalten gewährt, damit diese die<br />

Wohnkosten für angemessenen und familiengerechten Wohnraum tragen können. Wohngeld wird entweder<br />

als Mietzuschuss für Mieter<strong>in</strong>nen und Mieter oder als Lastenzuschuss für Haus- und Wohnungseigentümer<strong>in</strong>nen<br />

und -eigentümer geleistet. Die Höhe des Zuschusses richtet sich dabei nach der Anzahl der<br />

Haushaltsmitglieder, dem Familiene<strong>in</strong>kommen und der zuschussfähigen Miete bzw. Belastung.<br />

Seit se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>führung im Jahr 1965 hat das Wohngeld mittlerweile zahlreiche mehr oder weniger umfassende<br />

Änderungen erfahren.<br />

Auswirkungen durch Hartz IV<br />

Infolge des zum 1.1.2005 <strong>in</strong> Kraft getretenen „Vierten Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“<br />

(Hartz IV) haben sich im Wohngeldrecht erneut erhebliche Veränderungen ergeben. Seit diesem Zeitpunkt<br />

entfällt für Empfänger<strong>in</strong>nen und Empfänger staatlicher Transferleistungen (z. B. Arbeitslosengeld II<br />

bzw. Sozialgeld nach dem SGB II, Hilfe zum Lebensunterhalt sowie Grundsicherung im Alter und bei Ewerbsm<strong>in</strong>derung<br />

nach dem SGB XII, Asylbewerberleistungen nach dem AsylbLG) sowie Mitglieder ihrer Bedarfsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

das Wohngeld. Die angemessenen Unterkunftskosten der Empfänger<strong>in</strong>nen und Empfänger<br />

dieser Transferleistungen werden seitdem im Rahmen der jeweiligen Sozialleistungen berücksichtigt, sodass<br />

sich für die e<strong>in</strong>zelnen Leistungsberechtigten ke<strong>in</strong>e Nachteile ergeben.<br />

Zum Jahresende <strong>2010</strong> ist die Zahl der re<strong>in</strong>en Wohngeldhaushalte – also der Haushalte mit Wohngeldbezug,<br />

<strong>in</strong> denen alle Personen wohngeldberechtigt s<strong>in</strong>d – im Vergleich zum Jahresende 2009 um 0,3 % leicht zurückgegangen.<br />

Damit erhielten noch etwa 857 012 Haushalte Wohngeld. Das entspricht 2,1 % aller privaten<br />

Haushalte <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>.<br />

Deren durchschnittlicher monatlicher Wohngeldanspruch lag <strong>2010</strong> bei 126 Euro. Die monatliche Bruttokaltmiete<br />

der Empfänger<strong>in</strong>nen und Empfänger von Mietzuschuss betrug Ende <strong>2010</strong> durchschnittlich 6,49 Euro<br />

je Quadratmeter Wohnfläche, die monatliche Belastung der Empfänger<strong>in</strong>nen und Empfänger von Lastenzuschuss<br />

lag mit durchschnittlich 4,52 Euro je Quadratmeter Wohnfläche niedriger.<br />

In mehr als der Hälfte aller re<strong>in</strong>en Wohngeldhaushalte (56 %) lebte nur e<strong>in</strong>e Person, weitere 13 % lebten <strong>in</strong><br />

Zwei-Personen-Haushalten und 8 % <strong>in</strong> Drei-Personen-Haushalten. In den übrigen 23 % der Empfängerhaushalte<br />

wohnten vier oder mehr Personen.<br />

38<br />

Statistische Ämter des Bundes und der Länder, <strong>Soziale</strong> <strong>M<strong>in</strong>destsicherung</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>2010</strong>

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