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Soziale Mindestsicherung in Deutschland 2010

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Anhang 2<br />

2.2 Armuts- und Sozialberichterstattung auf Bundesebene<br />

Im Jahr 2000 erteilte der Deutsche Bundestag der Bundesregierung den Auftrag, <strong>in</strong> jeder Legislaturperiode<br />

e<strong>in</strong>en Armuts- und Reichtumsbericht vorzulegen. Der erste Bericht wurde 2001 unter dem Titel „Lebenslagen<br />

<strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>“ veröffentlicht; der zweite Bericht folgte vier Jahre später im März 2005. Der dritte Bericht<br />

erschien im Juli 2008 und der aktuelle vierte Armuts- und Reichtumsbericht wird <strong>in</strong> Kürze veröffentlicht 20 . Mit<br />

diesen umfassenden Berichten wurde e<strong>in</strong>e detaillierte Analyse der sozialen Lage <strong>in</strong> ganz <strong>Deutschland</strong> mit<br />

national vergleichbaren Standards vorgelegt. Dabei werden die Lebenslagen der Menschen <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

im H<strong>in</strong>blick auf E<strong>in</strong>kommen, Vermögen, Erwerbstätigkeit und Bildungsbeteiligung auf Basis objektiver statistischer<br />

Daten analysiert. Zielsetzungen e<strong>in</strong>er regelmäßigen Armuts- und Reichtumsberichterstattung s<strong>in</strong>d<br />

laut Bundesregierung u. a. die Bestandsaufnahme und Analyse der sozialen Realität auf der Basis von empirisch-statistischem<br />

Material und wissenschaftlichen Untersuchungen sowie die Darstellung von Maßnahmen<br />

zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung 21) . Den Armuts- und Reichtumsberichten der Bundesregierung<br />

liegen Statistiken aus unterschiedlichen amtlichen und nicht amtlichen Datenquellen zugrunde. Die<br />

Ergebnisse werden <strong>in</strong> der Regel nicht nach Bundesländern aufgegliedert, sondern stellen die Situation auf<br />

Bundesebene im Zeitverlauf dar. Die Anb<strong>in</strong>dung der nationalen Armuts- und Reichtumsberichterstattung an<br />

die Sozialschutzaktivitäten auf Ebene der Europäischen Union zeigt sich <strong>in</strong> der Verwendung der sogenannten<br />

„Laeken-Indikatoren“. Die <strong>in</strong> den ersten beiden Armuts- und Reichtumsberichten verwendeten Indikatoren<br />

wurden im dritten Bericht um Indikatoren zur Beurteilung von Teilhabe- und Verwiklichungschancen<br />

erweitert. Im dritten Armuts- und Reichtumsbericht ist somit e<strong>in</strong> Kern<strong>in</strong>dikatoren-Tableau von 15 Armuts-,<br />

6 Reichtums- und 7 Querschnitts-Indikatoren enthalten, das im vierten Bericht fortgeschrieben wird und<br />

somit Kont<strong>in</strong>uität und e<strong>in</strong>e hohe Vergleichbarkeit mit den früheren Berichten gewährleistet. 22<br />

Neben dem Armuts- und Reichtumsbericht existieren auf Bundesebene weitere Standardwerke, die anhand<br />

statistischer Daten die soziale Lage unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen darstellen (siehe Tabelle 4).<br />

Dabei ist im Wesentlichen zwischen amtlichen und nicht amtlichen Akteuren zu unterscheiden. Zu den amtlichen<br />

Akteuren zählen auf Bundesebene hauptsächlich die M<strong>in</strong>isterien, die im sozialpolitischen Bereich aktiv<br />

s<strong>in</strong>d. Bei den nicht amtlichen Akteuren kann zwischen den (Wohlfahrts-)Verbänden und den Sozialforschungs<strong>in</strong>stituten<br />

als Herausgeber der Berichte unterschieden werden. Die Veröffentlichungen der Wohlfahrtsverbände<br />

konzentrieren sich auf die Armutsberichterstattung, während die Sozialforschungs<strong>in</strong>stitute<br />

mehrere Themenbereiche der Berichterstattung mit e<strong>in</strong>beziehen.<br />

Datenreport<br />

E<strong>in</strong> weiteres Standardprodukt zur Sozialberichterstattung ist die Publikation „Datenreport 2011. E<strong>in</strong> Sozialbericht<br />

für die Bundesrepublik <strong>Deutschland</strong>“. Dieser Bericht wurde geme<strong>in</strong>sam von Statistischem Bundesamt,<br />

dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), dem Wissenschaftszentrum Berl<strong>in</strong> für Sozialforschung<br />

(WZB) und der Bundeszentrale für politische Bildung erarbeitet und herausgegeben. Der Datenreport,<br />

der seit fast 25 Jahren – zumeist im zweijährlichen Rhythmus – ersche<strong>in</strong>t, ist somit e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zigartiges Geme<strong>in</strong>schaftsprojekt<br />

der amtlichen Statistik und der wissenschaftlichen Sozialberichterstattung.<br />

20 Lebenslagen <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>. Der dritte Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, 2008 <br />

21 Zweiter Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, S. 4.<br />

22 Dritter Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, S. 3 und Deutscher Bundestag, Bundesdrucksache 17/9087, 2012. <br />

58<br />

Statistische Ämter des Bundes und der Länder, <strong>Soziale</strong> <strong>M<strong>in</strong>destsicherung</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>2010</strong>

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