Soziale Mindestsicherung in Deutschland 2010

Weitere Sozialleistungen
Höhere Bezugsquote von Wohngeld im Osten
Bei der Wohngeldförderung sind ein Ost-West- sowie ein Nord-Süd-Gefälle zu erkennen. Während im früheren
Bundesgebiet 1,9 % der privaten Haushalte zum Jahresende 2010 reine Wohngeldhaushalte waren, waren
dies in den neuen Bundesländern 3,4 %. Im früheren Bundesgebiet gab es vor allem in den nördlichen
Bundesländern und in den drei Stadtstaaten überdurchschnittlich viele Wohngeldhaushalte (siehe Abbildung
20). Schleswig-Holstein wies dabei mit 2,5 % die höchste Bezugsquote auf, es folgten Bremen und
Nordrhein-Westfalen (je 2,2 %) sowie Niedersachsen (2,1 %). Die geringsten Bezugsquoten wurden Ende
2010 in Bayern (1,4 %), im Saarland und in Hessen (je 1,6 %) sowie in Baden-Württemberg (1,7 %) ermittelt.
In den neuen Bundesländern wies – wie in den Vorjahren – Mecklenburg-Vorpommern den höchsten Anteil
an Wohngeldhaushalten (4,6 %) auf; in Brandenburg und Sachsen-Anhalt (je 2,9 %) wurden die niedrigsten
Bezugsquoten festgestellt.
Abbildung 20: Reine Wohngeldhaushalte nach Ländern am Jahresende 2010
Anteil an den Privathaushalten 1) in %
Deutschland 2,1
Mecklenburg-Vorpommern
Sachsen
Thüringen
Brandenburg
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Bremen
Nordrhein-Westfalen
Niedersachsen
Rheinland-Pfalz
Berlin
Hamburg
Baden-Württemberg
Saarland
Hessen
Bayern
2,2
2,2
2,1
1,9
1,9
1,8
1,7
1,6
1,6
1,4
2,5
2,9
2,9
3,3
3,6
4,6
0,0 0
0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0
1) Zahl der Privathaushalte gemäß Mikrozensus 2010.
In den Ländern mit den höchsten Bezugsquoten wurden im Jahr 2010 auch im Allgemeinen die höchsten
Wohngeldausgaben je Einwohner festgestellt (siehe Tabelle 6). Die Wohngeldausgaben je Einwohner
beliefen sich in Mecklenburg-Vorpommern auf 45 Euro und waren damit mehr als dreimal so hoch wie in
Bayern (13 Euro je Einwohner). Die mit Abstand teuersten Quadratmetermieten mussten die Haushalte mit
Wohngeldbezug in Hamburg (7,76 Euro je m 2 ) und in Baden-Württemberg (7,04 Euro je m²) bezahlen; sie
hatten allerdings mit 138 Euro (Hamburg) bzw. 144 Euro (Baden-Württemberg) je Haushalt auch gleichzeitig
den höchsten monatlichen Wohngeldanspruch. Die niedrigsten Quadratmetermieten wurden im Saarland
(5,15 Euro je m 2 ) sowie in Thüringen (5,31 Euro je m 2 ) und in Sachsen-Anhalt (5,48 Euro je m 2 ) festgestellt;
von den reinen Wohngeldhaushalten hatten den niedrigsten monatlichen Wohngeldanspruch mit
Sachsen-Anhalt (101 Euro), Brandenburg (105 Euro), Sachsen (106 Euro) und Thüringen (107 Euro) jeweils
Wohngeldhaushalte aus den neuen Ländern.
Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Soziale Mindestsicherung in Deutschland 2010 39