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Dracula (1930) - Das Dokument des Grauens

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<strong>Das</strong> <strong>Dokument</strong> <strong>des</strong> <strong>Grauens</strong><br />

ihm, dass um Mitternacht eine Kutsche <strong>des</strong> Grafen <strong>Dracula</strong> am Borgopass auf ihn<br />

warten wird.<br />

Als der Name <strong>des</strong> Grafen erklingt, beginnen sich die Einheimischen zu bekreuzigen.<br />

Der Wirt warnt eindringlich vor <strong>des</strong> Grafen Schloss und seinen Bewohnern.<br />

Es handele sich um Vampire, die sich in Wölfe und Fledermäuse verwandeln und <strong>des</strong><br />

Nachts aus ihren Särgen kriechen, um sich Opfer zu suchen, denen sie das Blut aussaugen.<br />

Renfield bezeichnet diese Geschichten als Aberglaube. Doch der Wirt hat keine<br />

Zeit mehr, Renfield von der Gefahr zu überzeugen, denn die Sonne geht bereits unter.<br />

Renfield erklärt, es handele sich bei dem Besuch um eine wichtige Geschäftsangelegenheit<br />

und dass er umgehend wieder aufbrechen werde. Zu seinem Schutz überreicht<br />

ihm die Wirtsfrau noch ein Kruzifix.<br />

Abbildung 5.4: Als Renfield den Namen<br />

seines Gastgebers erwähnt, reagieren die<br />

Einheimischen mit Entsetzen<br />

Kennern von Stokers Roman und<br />

späteren Verfilmungen fällt auf, dass hier<br />

Renfield die Reise zu <strong>Dracula</strong>s Schloss<br />

antritt und nicht wie üblich Jonathan<br />

Harker. Normalerweise tritt Harker die<br />

Reise an, Renfield ist lediglich der Insasse<br />

eines Sanatoriums.<br />

Diese Änderung liegt im Bühnenstück<br />

begründet. Die Rolle <strong>des</strong> armen<br />

Renfield ist bereits dort um einiges zentraler<br />

ausgelegt als in Stokers Roman und<br />

Jonathan Harker hat eher eine Nebenrolle<br />

inne. In dieser Filmversion ist dies etwas<br />

verwirrend, denn im Gegensatz zu der<br />

Theaterversion spielt dieser Film auch in<br />

<strong>Dracula</strong>s Heimat und nicht nur in London. Die Zusammenhänge werden verständlicher,<br />

wenn man bedenkt, dass ab jenem Moment, in welchem die Handlung nach<br />

London verlagert wird, Harker und Renfield zwei Charaktere mit unterschiedlichen<br />

Aufgaben sind: Harker ist eher der Held, Renfield das wahnsinnige Opfer. Dementsprechend<br />

lag gemäß dieser Abwandlung der Originalgeschichte der Entschluss nahe,<br />

in der Verfilmung Harker erst gar nicht nach Transsylvanien reisen zu lassen. Renfield<br />

musste zwingend bereits dort gewesen sein und eine Reise Jonathan Harkers wäre eine<br />

überflüssige Wiederholung <strong>des</strong> Geschehens auf dem Schloss gewesen.<br />

In der Rolle Renfields sehen wir Dwight Frye agieren. Frye wurde im Laufe der<br />

30er Jahre zu einer der schillerndsten Gestalten Hollywoods mit einer beständigen Präsenz<br />

in vielen Horrorfilmen, zum Teil auch in höchst unterschiedlichen Rollen. Seine<br />

Leistung in <strong>Dracula</strong> (<strong>1930</strong>) ist sehr umstritten, was zu gegebener Zeit noch näher erläutert<br />

werden wird. Dwight Frye wuchs zwar nie zu einer der großen Lichtgestalten<br />

<strong>des</strong> Horrors heran, aber er hat dennoch eine treue Fangemeinde.<br />

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