Famulaturskript V5 20130522.pdf - Universitätsklinik für Orthopädie ...

FAMULATUR-SKRIPT
Das Chondrosarkom
Klassifikation
• Maligner Tumor aus mesenchymalem Gewebe
• Enthält Chondroblasten/-zyten + chondroide Matrix
Klinik
• Beschwerden unspezifisch: dumpfe (intermittierende) Schmerzen, nachts stärker
• Bei Beteiligung eines Gelenks/ Gefäßes/ Nerven: Taubheitsgefühl,
Bewegungseinschränkung, Ischämieschmerz
• Bleibt oft lange undiagnostiziert
• Loco typico Chondrosarkom G1-3: Becken, Rippen, Femur
Epidemiologie
• Zweithäufigster maligner Tumor unter den Knochensarkomen (25%)
• Männer etwas häufiger betroffen; peak zwischen 50.-70. Lebensjahr
Radiologische Diagnostik
• Nebeneinander von lytischen und sklerotischen Bereichen
• sklerotische Bereiche = Mineralisation der chondroiden Matrix
• Osteolyse = lobulär aufgehellte Bereiche
• Im Verlauf „Scalloping“ = intramedulläre Kortikalisarosion, endostale
Ausdünnung
CT
• Mögliche extra-ossäre Weichteilkomponente des Tumors leichter beurteilbar:
punktförmige, dezente Verkalkungen häufig
MRT
• Knorpeltumore zeigen in T1 eine geringe Signalintensität
• Zeigen „helle Punkte“, wenn Knochenmark/ Fett im Tumor eingeschlossen ist
• In T2: hohe Signalintensität von nicht-mineralisierten knorpeligen Anteilen
Biopsie
• offen oder Stanzbiopsie
Therapie
a) Operativ: weite Resektion
• Mittel der Wahl, wenn keine Fernmetastasen vorhanden
• (endo)prothetische Versorgung
b) Chemotherapie:
• Beim Chondrosarkom wenig wirksam, da Tumorzellen durch Matrix abgeschottet
(„bradytropher“ Knorpel)
c) Strahlentherapie:
• Chondrosarkom ist strahlenresistent
• „letzte“ Wahl
d) Therapieempfehlung beim konventionellen Chondrosarkom:
• Weite Tumorresektion
• Stark abhängig vom histologischen Grading, 5- Jahres Überlebensrate (G1 vs.
G3: 85% vs. 30%)
Version 4,
Stand 22.03.2013
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