famulatur - Universitätsklinik für Orthopädie und Orthopädische ...
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<strong>Universitätsklinik</strong> <strong>für</strong> ür <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Orthopädische</strong> Chirurgie<br />
LKH Univ,-Klinikum Graz<br />
suppl. Vorstand: ao. Univ. Prof. Dr. Andreas Leithner<br />
Auenbruggerplatz 5, 8036 Graz<br />
Famulaturskript<br />
Version 3, Stand 16.05.2011<br />
verfasst von: (alphabetische Reihenfolge)<br />
Helga Bauernhofer, Kliniksekretariat<br />
Andreas Frings, c. m.<br />
Waltraud Rohrer, Studierendensekretariat: sekretariat:<br />
Susanne Scheipl, Dr. med, Assistenzärztin<br />
Christian Weger, Dr. med<br />
Maximilian Zacherl, Dr. med, , Oberarzt<br />
FAMULATUR – SKRIPT<br />
<strong>für</strong> Studierende an der U<strong>Universitätsklinik</strong><br />
<strong>für</strong><br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Orthopädische</strong> Chirurgie<br />
Freigegeben von ao. Univ. Prof. Dr. Andreas Leithner<br />
(suppl. Klinikvorstand)
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort ......................................................................... 3<br />
Allgemeine Informationen ............................................. 4<br />
Tagesablauf .................................................................. 6<br />
I. Teil ............................................................................ 8<br />
- Anamnese <strong>und</strong> Untersuchung .....................................<br />
- Strukturierte Anamnese ..............................................<br />
Neutral-Null-Methode ................................................... 8<br />
Knie .............................................................................. 9<br />
Hüfte/Becken ................................................................ 11<br />
Schulter ........................................................................ 12<br />
Hand ............................................................................. 13<br />
Ellbogen........................................................................ 14<br />
Fuß ............................................................................... 15<br />
Wirbelsäule ................................................................... 17<br />
II. Teil ........................................................................... 19<br />
- Die häufigsten primären malignen Knochentumoren in der <strong>Orthopädie</strong><br />
Das Osteosarkom ......................................................... 22<br />
Das Chondrosarkom ..................................................... 22<br />
III. Teil (Anhang alphabetisch) ...................................... 23<br />
AOFAS (American Orthopaedic Foot and Ankle ........... 23<br />
ASA- Score ................................................................... 25<br />
Allgemeiner Aufnahmsdekurs ....................................... 26<br />
DASH Score ................................................................. 27<br />
Dermatome ................................................................... 31<br />
Harris Hip Score ........................................................... 32<br />
Knee Society Score ...................................................... 33<br />
Messblatt Obere Extremität .......................................... 35<br />
Messblatt Untere Extremität ......................................... 36<br />
Messblatt Wirbelsäule .................................................. 37<br />
Oswestry Disability Questionnaire (Deutsche Version) 38<br />
Quellen ......................................................................... 40<br />
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Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,<br />
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
Vorwort<br />
herzlich Willkommen an der Univ. Klinik <strong>für</strong> <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Orthopädische</strong> Chirurgie am<br />
LKH Univ. Klinikum Graz.<br />
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der <strong>Orthopädie</strong>!<br />
Auf den folgenden Seiten werden Ihnen nützliche Informationen präsentiert, die den<br />
orthopädischen Klinikalltag erleichtern:<br />
• allgemeine <strong>und</strong> stationsinterne Informationen<br />
• Anamneseschema<br />
• Untersuchungsanleitungen aller orthopädisch relevanten Gelenke<br />
• Beschreibungen der beiden häufigsten primären malignen Knochentumoren<br />
• div. Score <strong>und</strong> Messblätter<br />
Insbesondere der Abschnitt „Klinische Untersuchungstechniken“ wird Sie bei Ihrer<br />
Arbeit in der Ambulanz unterstützen!<br />
Ein Schwerpunkt der Grazer <strong>Universitätsklinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Orthopädische</strong><br />
Chirurgie ist die „Tumororthopädie“. Da auch Sie während Ihrer Famulatur mit<br />
TumorpatientInnen konfrontiert werden, empfiehlt es sich, über die beiden häufigsten<br />
primären malignen Knochentumoren Bescheid zu wissen.<br />
Die nachfolgende Darstellung ersetzt natürlich nicht das Studium eines Lehrbuches; sie<br />
dient als Kurzanleitung.<br />
Für Verbesserungsvorschläge oder Korrekturen danken wir Ihnen herzlichst im<br />
Vorhinein.<br />
Mit kollegialen Grüßen<br />
ao. Univ. Prof. Dr. A. Leithner <strong>und</strong><br />
die Autoren<br />
3
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
Allgemeine Informationen<br />
Informationen über das Ärztliche Team sowie die jeweils aktuelle Einteilung der<br />
Sektionen entnehmen Sie bitte dem aktuellen Aushang in der Bibliothek!.<br />
Einteilung der Ambulanz- <strong>und</strong> OP-Tage:<br />
Montag<br />
Dienstag<br />
Mittwoch<br />
Donnerstag<br />
Freitag<br />
Ambulanz AS 5 AS 6 AS 7 NM<br />
-<strong>Orthopädische</strong><br />
Allgemeinambulanz<br />
-Hüftambulanz<br />
-Schulterambulanz<br />
Manualambulanz<br />
-<strong>Orthopädische</strong><br />
Allgemeinambulanz<br />
-Rheuma-, Hand-<br />
<strong>und</strong> Infektionsamb.<br />
-<strong>Orthopädische</strong><br />
Allgemeinambulanz<br />
-Wirbelsäulen- <strong>und</strong><br />
- -Fußambulanz<br />
-Tumorambulanz<br />
-Knieambulanz -<br />
Knorpel- <strong>und</strong><br />
Sportambulanz<br />
-Geriatrische<br />
Ambulanz<br />
-Joint—Progress<br />
(10 Pat)<br />
Tumor<br />
Knie<br />
Wirbelsäule<br />
Fuß<br />
Wirbelsäule<br />
Fuß<br />
Sport Tumor<br />
Hüfte<br />
Septisch Hüfte Knie<br />
Septisch Tumor<br />
AS 5 Aseptischer OP 5 im OP-Zentrum B<br />
AS 6 Aseptischer OP 6 im OP-Zentrum B<br />
AS 7 Aseptischer OP 6 im OP-Zentrum A<br />
NM Nachmittags-OP bis 19.00 Uhr<br />
Wirbelsäule<br />
Fuß<br />
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Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
Ein Oberarzt/Oberärztin ist Leiter einer Sektion (siehe oben), dieser sind AssistentInnen<br />
in Rotation zugeteilt. Die AssistentInnen rotieren alle sechs Monate in eine andere<br />
Sektion weiter, was eine vielseitige Ausbildung gewährleistet.<br />
Alle Sektionen haben ihre fixen Operations- <strong>und</strong> Ambulanztage.<br />
Auch auf der Bettenstation ist die Trennung der Sektionen räumlich gegeben<br />
(freie Betten werden intern an andere Sektionen weiter gegeben).<br />
Zimmer 139-141: Sektion „Rheuma- Hand- <strong>und</strong> Infektion“<br />
Zimmer 142-143 Sektionen „Hüfte“, „Schulter“ <strong>und</strong> „Knie“<br />
Zimmer 145-147: Sektionen „Wirbelsäule“. „Fuß“ <strong>und</strong> „Tumor“<br />
Zimmer 148-156: Sektion „Knorpel/Sport“ <strong>und</strong> Patientinnen der Sonderklasse<br />
Die Station der <strong>Universitätsklinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Orthopädische</strong> Chirurgie verfügt<br />
über 42 Betten (31 allgemeine Plätze, 11 Sonderklasse) im LKH-Univ.Klinikum Graz<br />
<strong>und</strong> 6-8 Betten im LKH Deutschlandsberg.<br />
PatientInnen, die nicht direkt nach Hause entlassen werden können, werden ins LKH<br />
Deutschlandsberg verlegt. Dort werden sie gezielt auf das selbstständige Leben zu<br />
Hause vorbereitet.<br />
Sonstiges:<br />
Die im Sozialraum stehenden PCs stehen vor allem Turnusärzten <strong>und</strong> –ärztinnen,<br />
Gastärzten <strong>und</strong>-ärztinnen bzw. den Studierenden unserer Klinik zur Verfügung.<br />
Zugleich möchten wir Sie auch auf unsere Klinikhomepage<br />
www.medunigraz.at/orthopaedie aufmerksam machen.<br />
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Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
Tagesablauf<br />
07.00 Uhr: Blutabnahmen:<br />
Nach einer Einschulung bitten wir Sie, bei den Blutabnahmen zu helfen:<br />
• Die Blutröhrchen sind am gelben <strong>und</strong> blauen Wagen auf der Station gerichtet.<br />
• Es ist notwendig, sich vor der Blutabnahme von der Identität des/r PatientIn zu<br />
überzeugen!<br />
• Die Röhrchen <strong>für</strong> Blutkonserven (Rot mit SCHWARZEM Gummi) werden<br />
ausschließlich von ÄrztInnen abgenommen.<br />
• Aus Zentralvenenkathedern darf ebenfalls nur von ÄrztInnen abgenommen<br />
werden.<br />
• Wer die Erlaubnis hat, Venflons zu legen (Befähigungsnachweis), muss das<br />
aktuelle Datum am Venflonpflaster vermerken!<br />
07.15 Uhr: Morgenbesprechung (in der Bibliothek):<br />
Bitte pünktlich kommen!<br />
Hier werden die Operationen des Vortages <strong>und</strong> die geplanten Operationen des Tages,<br />
sowie Aufnahmen <strong>und</strong> Dienstfälle besprochen.<br />
Es ist <strong>für</strong> Sie im Sinne Ihrer Ausbildung wichtig daran teilzunehmen, da hier ein großer<br />
Lerneffekt zu erzielen ist.<br />
Morgenvisite<br />
ca. 8.00 Uhr: OP/Ambulanzbeginn:<br />
Bitte die Sektionen (AssistentInnen), die den OP bespielen, fragen, ob Sie zur Assistenz<br />
im OP eingeteilt sind (dies sollte noch in der Bibliothek geschehen).<br />
Sollten Sie nicht im OP eingeteilt sein, bitte bei den Blutabnahmen auf der Station<br />
helfen.<br />
Danach sollten Sie in die Ambulanz gehen.<br />
ca. 14.00 Uhr: Nachmittagsvisite:<br />
Versuchen Sie, regelmäßig an den Visiten eines Teams teilzunehmen.<br />
14.45 Uhr: Nachmittagsbesprechung (in der Bibliothek):<br />
Bitte pünktlich kommen!<br />
Hier werden die Operationen des laufenden <strong>und</strong> folgenden Tages diskutiert <strong>und</strong> die<br />
Übergabe <strong>für</strong> die Dienstmannschaft durchgeführt.<br />
15.00 Uhr: Dienstschluss<br />
6
Weitere Informationen:<br />
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
Wöchentlich am Mittwoch um 07:15 Uhr findet die Klinik-Fortbildung in der Bibliothek<br />
im Rahmen der Morgenbesprechung statt. Dauer: 45 Minuten.<br />
In Kurzvorträgen werden aktuelle Forschungsthemen, aktuelle Trends aus Literatur<br />
oder Kongressen von den Teams vorgestellt bzw. von externen Kollegen Vorträge zu<br />
<strong>Orthopädie</strong>-assoziierten Schwerpunkten gehalten.<br />
Für besuchte Fortbildungen werden von der Ärztekammer auch DFB-Punkte vergeben.<br />
Diese Fortbildung ist verpflichtend zu besuchen <strong>und</strong> bietet eine gute Gelegenheit zur<br />
Wissenserweiterung!<br />
Wichtig im OP!<br />
<strong>Orthopädische</strong> Eingriffe erfordern wegen der Knochenbeteiligung bzw. der Verwendung<br />
permanenter Implantate einen wesentlich höheren Sterilitätsstandard als auf anderen<br />
chirurgischen Einheiten!<br />
Befolgung der in der Umkleide ausgehängten Hygienerichtlinien der<br />
Krankenanstalt ist daher unerlässlich!<br />
Bitte lassen Sie sich in unserem OP von einer/m AssistentIn oder einer OP-Schwester<br />
einweisen.<br />
WIR WÜNSCHEN EINE INTERESSANTE ZEIT BEI UNS AN DER<br />
UNIV. KLINIK FÜR ORTHOPÄDIE UND ORTHOPÄDISCHE CHIRURGIE!<br />
Bei Fragen oder Unklarheiten bitte Frau Ass. Dr. Scheipl kontaktieren: Tel. 385 – 80080<br />
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Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
I. Teil<br />
Anamnese <strong>und</strong> Untersuchung<br />
Strukturierte Anamnese<br />
Jetziges Leiden<br />
Direkte Frage “Warum sind Sie im Krankenhaus”, “Wie können wir Ihnen helfen?” etc.<br />
Patienten haben oft viele Krankheiten, der Einweisungsgr<strong>und</strong> muss klar erfragt <strong>und</strong><br />
verstanden sein.<br />
Medizinische Vorgeschichte<br />
Alle Vorerkrankungen erfragen, alle Voroperationen <strong>und</strong> eine vollständige<br />
Medikamentenliste erfragen.<br />
Erweiterte Anamnese<br />
Familien-, Arbeits-, Sozial-, Reise-, Tier- <strong>und</strong> ev. Sexualanamnese. Nur sinnvolle<br />
Bef<strong>und</strong>e sammeln (80jährige Patientin mit Coxarthrose benötigt keine<br />
Sexualanamnese).<br />
Status<br />
Körperliche Untersuchung mit Inspektion, Palpation <strong>und</strong> klinischen Tests.<br />
Diagnose<br />
Therapie<br />
Dieses Schema wird bei allen Patienten angewendet, mit denen Sie professionellen<br />
Kontakt haben. Nur die Gewichtung ändert sich. In der Notaufnahme sind die ersten<br />
Punkte besonders interessant. Auf Station (wenn die Diagnose steht) ist mehr das<br />
weitere Procedere mit OP <strong>und</strong> Nachbehandlung interessant, außerdem müssen Sie auf<br />
Station von allen Ihren Patienten die Eckdaten <strong>und</strong> die Krankheitsgeschichte im immer<br />
gleichen Ablaufschema präsentieren können.<br />
Neutral-Null-Methode<br />
Die Neutral-Null-Methode (NNM, Nulldurchgangsmethode) ist ein standardisierter<br />
orthopädischer Bewertungs- <strong>und</strong> Dokumentationsindex <strong>für</strong> die Beweglichkeit von<br />
Gelenken. Sie wird als Code ausgedrückt, der das Bewegungsausmaß eines Gelenks<br />
in Winkelgraden um eine bestimmte Achse wiedergibt.<br />
Siehe Messblätter <strong>für</strong> obere <strong>und</strong> untere Extremität bzw. Wirbelsäule (siehe Anhang).<br />
8
Klinische Untersuchung (OSKE!)<br />
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
Knie<br />
Inspektion:<br />
• Beinachsen: Frontalebene: Genu varum, Genu valgum?<br />
Sagittalebene: Genu recurvatum? Streckdefizit?<br />
• Muskulatur: Atrophie (z.B. M. vastus medialis? Seitenvergleich)<br />
• Hautbeschaffenheit: Entzündungszeichen? Narben? etc.<br />
• Gelenkkontur: Schwellung? Erguss? Rötung?<br />
Palpation:<br />
• Gelenkerguss (“tanzende Patella”)<br />
• Bakerzyste in dorsaler Kniekehle<br />
• Überwärmung im Seitenvergleich <strong>und</strong> i.V. mit Ober- <strong>und</strong> Unterschenkel<br />
• Krepitationen? Patellalauf mittig?<br />
• Ansatz der Seitenbänder schmerzhaft?<br />
• Druckschmerzpunkte (Schmerzlokalisation)<br />
Funktionstests:<br />
• Bewegungsumfang nach Neutral-Null-Methode; Prüfung in Rückenlage mit Hüfte<br />
in Flexion (s. Anhang)<br />
• Prüfung des Streckapparates<br />
Patella:<br />
o Verschieblichkeit, mittiger Lauf?<br />
o Anpressschmerz (Zohlen)<br />
Seitenbänder:<br />
o Valgus- & Varusstresstest in 0°/20° (Böhler) mit/o hne dorsale Kapsel<br />
Kreuzbänder:<br />
o Lachmann in 20° & Schublade in 90° (vordere/hinter e Schublade)<br />
Menisken:<br />
o Hyperextension: Meniskusvorderhorn schmerzhaft?<br />
o Hyperflexion: Meniskushinterhorn schmerzhaft?<br />
o Steinmann I: Innenrotation der Tibia testet Außenmeniskus, Außenrotation<br />
der Tibia testet Innenmeniskus<br />
o Steinmann II: Knie max gebeugt <strong>und</strong> Rotationsstress -Langsam in die<br />
Streckung unter Rotationsstress - Testet die Menisken von hinten nach<br />
vorn (Belastungspunkt wandert)<br />
o Apley: Pat. in Bauchlage, axialer Druck auf das angewinkelte Knie - unter<br />
Druck Rotation - Meniskustest<br />
o Payr: Pat. im Schneidersitz - Druck von oben auf die Knie - testet den<br />
medialen Meniskus<br />
9
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
o McMurray: Wie Steinmann I <strong>für</strong> Innenmeniskus+ Druck auf medialen<br />
Gelenkspalt<br />
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• Präoperative <strong>und</strong> postoperative Röntgenbilder des linken Kniegelenkes einer<br />
1932 geborenen Patientin mit korrigierter Valgusfehlstellung.<br />
Rekonstruktion des vorderen Rekonstruktion des vorderen<br />
Kreuzbandes in Einbündel-Technik Kreuzbandes in Zweibündel-Technik<br />
10
Klinische Untersuchung<br />
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
Hüfte / Becken<br />
Inspektion:<br />
• Standbild (Beinlänge, Beckenstand, WS im Lot? Becken sagittal verkippt (normal<br />
12° Flexion, Symmetrie/ z.B. Falten Gluteal Muskela trophie,))<br />
• Gangbild (Hinken z.B. Schmerz-, Insuffiziens-, Verkürzungs-, Lähmungs-,<br />
Duchennehinken, Trendelenburg’sches Zeichen)<br />
Palpation:<br />
• Leistendruckschmerz, Trochanterdruckschmerz<br />
• Bewegungsumfang nach Neutral-Null-Methode Ex./Flex.<br />
• Vergleich mit der ges<strong>und</strong>en Gegenseite<br />
Funktionstests:<br />
• Thomas Handgriff (Hüftflexionskontraktur),<br />
• Drehmannzeichen,<br />
• Innen / Außenrotation in Flexion schmerzhaft (Arthrose)?<br />
• Axialer Stauchungsschmerz?<br />
Harris Hip Score: s. Anhang<br />
Das Röntgenbild (fünf Monate postoperativ) zeigt Funktionsaufnahme eines 63-jährigen<br />
eine Beckenübersichtsaufnahme männlichen Patienten Monate postoperativ<br />
eines 63-jährigen männlichen Patienten<br />
nach mehrfacher Revision beider Hüftgelenke<br />
11
Klinische Untersuchung<br />
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
Schulter<br />
Inspektion:<br />
• Schulterstand, Atrophie, Entzündung, Fehlstellung, „Klaviertaste“<br />
Palpation:<br />
• AC Gelenk, Acromion, Subacromiale Bursitis, Krepitation, axiale Zugbelastung<br />
(Schlüsselbein = „Klaviertaste“)?<br />
Funktionstests:<br />
• Bewegungsumfang nach Neutral-Null-Methode (s. Anhang)<br />
• Vergleich mit der ges<strong>und</strong>en Gegenseite<br />
• Orientierende Globaltests (Nackengriff, Schürzengriff), Kraft<br />
Rotatorenmanschette (jeden Muskel einzeln)<br />
o M. supraspin.: Jobe-Test, Drop Arm Test, Elevation des Armes<br />
o M. infraspin. & M. teres min.: Außenrtotat./ Kraft<br />
o M. subscapularis: Innenrotation/ Kraft<br />
• Bursitis subacromialis & Rotatorenm. global: Painfull Arc (auch<br />
acromioklavikulärer painfull arc 120-180° schmerzha ft)<br />
• Stabilitätstests: Schublade vorn/hinten (Humerus, gleonid ante/retroversion),<br />
Apprehesion Test, axialer Zug/ Druck Signe de Nabot<br />
inverse Schulterprothese<br />
12
Klinische Untersuchung<br />
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
Hand<br />
Inspektion:<br />
• Schwellung? Infektionszeichen? Atrophie?<br />
Palpation:<br />
• Bewegungsumfang nach Neutral-Null-Methode (s. Anhang)<br />
• PIP-Gelenk & DIP-Gelenk in gestreckter Position<br />
• MCP-Gelenke in Flex. 50°<br />
• Handgelenk: Untersuchung bei leichter Beugung 10-20°<br />
Umgreifen von medial <strong>und</strong> lateral mit Zeigefinger <strong>und</strong> Daumen. Mit Daumen <strong>und</strong><br />
Zeigefinger der zweiten Hand wird das Gelenk palpiert ggf. von volar leicht ausgedrückt.<br />
Achten auf:<br />
Druckschmerz, Überwärmung, Krepitation, fluktuierende oder proliferative<br />
Schwellungen, Processus styloideus ulnae: Druckschmerz bei RA, Palpation von<br />
Beugesehnenknoten bei Rheumatoider Arthritis.<br />
Aktive <strong>und</strong> passive Beweglichkeit:<br />
Palmarflexion, Dorsalextension, Radial- <strong>und</strong> Ulnarabduktion, Endphasenschmerz,<br />
Prüfung der Bandstabilität, Fehlstellungen <strong>und</strong> der muskulären Kraft, Prüfung der<br />
Beweglichkeit nach der Neutral Null Methode, Hinweise auf Instabilität oder Subluxation<br />
von Gelenken, Globale Funktionsprüfung mit Faustschluss, Hakengriff, Spitzgriff,<br />
Opposition des Daumens<br />
• Carpaltunnelsyndrom<br />
• Tendovaginitis stenosans (schnellender Finger)<br />
• Tendovaginitis de Quervain (Schmerzen bei Daumenextension gegen<br />
Widerstand)<br />
• Gelenksganglien<br />
• Rizarthrose<br />
• Rheumatoide Arthritis<br />
• Raynaud-Phänomen: Tricolore Phänomen<br />
13
Klinische Untersuchung<br />
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
Ellbogen<br />
• Bewegungsumfang nach Neutral-Null-Methode (s. Anhang)<br />
• Beugung: M. bizeps brachii, M. brachialis, M. brachioradialis<br />
• Streckung: M. trizeps brachii.<br />
• Zusätzlich sind die Muskeln im Bereich des Ellbogengelenkes an der Supination<br />
<strong>und</strong> Pronation des Handgelenkes beteiligt.<br />
• Das Ellenbogengelenk gliedert sich in Humeroulnargelenk (wichtig <strong>für</strong> die<br />
Beugung), Humeroradialgelenk <strong>und</strong> Radioulnargelenk.<br />
Inspektion:<br />
• Erguss: Eingeschränkte Streckung, das Ellenbogengelenk ist geschwollen,<br />
es bestehen Schmerzen.<br />
• Bursitis olecranii: Eine teigige bis fluktuierende Schwellung über dem Olecranon<br />
(DD: Lipom, Liposarkom).<br />
• Eitrige Bursitis: Rötung <strong>und</strong> Überwärmung<br />
• Rheumaknoten: können oberflächlich als harte (knöcherne Konsistenz)<br />
Knoten getastet werden, finden sich aber auch an der Ellbogenstreckseite.<br />
Palpation:<br />
• Epikondylitis<br />
• Tennisellenbogen: Druckschmerzhaftigkeit am Epikondylus radialis<br />
• Golferellenbogen: Druckschmerzhaftigkeit am Epikondylus ulnaris<br />
• Chronische Überlastung: Gärtnerarbeit, Tennis?<br />
• Freie Gelenkkörper: Tastbar? Krepitationen? Reibegeräusche bei der<br />
Bewegung?<br />
Funktionstests (aktive Beweglichkeit)<br />
wird durch Beugung (normal bis 40°) <strong>und</strong> Streckung ( normal bis 180°) geprüft,<br />
sowie durch Pronation <strong>und</strong> Supination<br />
Ulnariskompressionssyndrom<br />
(Ursache: Luxation des Nervs, Ganglion, Osteophyten, Einengung des Septum<br />
intermusculare) zeigt sich durch sensible <strong>und</strong> motorische Ausfälle. Die Patienten<br />
sind nicht in der Lage, durch den Ausfall des M. abductor pollicis ein Buch<br />
zwischen Daumen <strong>und</strong> Zeigefinger anzuheben.<br />
Provokationstests (passive Beweglichkeit)<br />
Tennisellenbogen (Epikondylitis radialis)<br />
Bei der passiven Pronation <strong>und</strong> Handgelenksstreckung gegen Widerstand<br />
kommt es zu verstärkten Schmerzen. Die Flexion des Handgelenks <strong>und</strong> die<br />
Supination führen zur Verstärkung der Schmerzsymptomatik.<br />
14
Klinische Untersuchung<br />
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
Fuß<br />
Inspektion:<br />
• Erkennen wesentlicher Fuß-Fehlstellungen: Senkfuß, Spreizfuß, Knickfuß<br />
(Voraussetzung: Untersuchung am stehenden Patienten)<br />
Vorfuß:<br />
• Daktylitis<br />
• Nagelpsoriasis<br />
• Hallux valgus<br />
• Hallux rigidus<br />
• Hammerzehe, Krallenzehe<br />
Sprunggelenk, Mittel- <strong>und</strong> Rückfuß<br />
Rheumatoide Arthritis:<br />
• Knickfußbildung bei Arthritis im Sprunggelenk (unteres Sprunggelenk am<br />
häufigsten befallen)<br />
• Fersenvalgus bei musk. Insuff. (Musc. tib. post.)<br />
Palpation des Vorfußes<br />
• Rheumatoide Arthritis:<br />
Gaensslen-Zeichen: Kompressionsschmerz des Vorfußes bei MTP-Arthritis<br />
Funktionsprüfung / Bewegungsausmaße<br />
Bewegungsumfang nach Neutral-Null-Methode (s. Anhang)<br />
Häufige Krankheitsbilder<br />
Arthritis urica:<br />
Akuter Podagra - Anfall mit Schwellung <strong>und</strong> Rötung im Großzehengr<strong>und</strong>gelenk <strong>und</strong><br />
über die Gelenkgrenzen hinaus. (Cave: Ein Drittel aller Erstmanifestationen bei A. urica<br />
finden sich nicht am Großzehengr<strong>und</strong>gelenk)<br />
Aktivierte Arthrose: im Großzehengr<strong>und</strong>gelenk<br />
Hallux valgus:<br />
oft mit Bursitis am medialen Rand des MTP 1<br />
Diabetisches Fußsyndrom:<br />
Osteolytische Veränderungen des Vorfußes<br />
Vorfußdeformierungen / Ulcerationen<br />
Fußpulse<br />
2- Punkte Diskrimination (Polyneuropathie)<br />
15
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
Akrale Durchblutungsstörungen:<br />
bis zur Gangrän bei Anti- Phospholipid- Syndrom, Sklerodermie<br />
<strong>und</strong> systemischen Vaskulitiden.<br />
Arthritis im unteren Sprunggelenk<br />
Schmerz bei Eversion/Inversion, Druckschmerz über dem Talonaviculargelenk<br />
Tarsaltunnelsyndrom:<br />
Druckschmerz im Bereich des Retinaculum flexorum unterhalb des medialen Malleolus,<br />
Schmerzen im Ausbreitungsgebiet des N. plantaris medialis, der im Tarsaltunnel<br />
komprimiert wird.<br />
Hallux valgus Operation des rechten Fußes Röntgenbild zwei Wochen postoperativ<br />
bei einer 55-jährigen Patientin<br />
16
Klinische Untersuchung<br />
Inspektion:<br />
Frontalebene dorsal:<br />
• Skoliose?<br />
• Schulterhochstand?<br />
• Rippenbuckel?<br />
• WS im Lot?<br />
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
Sagittalebene:<br />
• LWS Lordose<br />
• BWS Kyphose (Hyperkyphose?)<br />
• Beckengradestand<br />
• Beinlängendifferenz<br />
• Asymmetrie der Taillenmuskulatur<br />
Wirbelsäule<br />
Palpation:<br />
• Dornfortsätze mit 2 bzw. 4 Fingern auf abnorme Beweglichkeit prüfen<br />
• Klopfschmerz<br />
Wirbelsäule<br />
Funktionstests: (s. Anhang)<br />
HWS:<br />
• Bewegungsumfang i.d. Rotation<br />
• Flexion/Reklination<br />
• Lateralflexion (Kopf zur Seite<br />
• Kinn-Sternum-Abstand max. Flex. 0cm, max. Reklination 18cm<br />
• Hinterhaupt-Wand-Abstand 0cm<br />
BWS & LWS:<br />
• Bewegungsausmaße Extension, Lateralflexion, Rotation<br />
• Finger-Boden-Abstand 0cm<br />
• Schober Test: Einzeichnen 10cm von S1 nach kranial, dann in maximaler Flexion<br />
LWS Verlängerung der Strecke (10/15cm)<br />
• Ott’scher Test: Vertebra prominens C7 nach caudal 30cm<br />
messen, markieren Max. Flexion - die Verlängerung der<br />
Strecken messen 30/33cm<br />
• Menell’sches Zeichen: Abschertest der Ileosakralfugen (Seitlage, Bauchlage)<br />
• Neurologische Tests: Sensibilitätsprüfung, Prüfung der groben Kraft (Kraftgrade<br />
I-V abtestieren), Prüfung der segmentalen Kennmuskeln <strong>und</strong> Reflexe, Radikuläre<br />
Syndrome (mit segmentalen Kennmuskeln),pseudoradikuläre Symptome<br />
17
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
Röntgenbilder ap <strong>und</strong> lateral nach Laminektomie C1-2,<br />
Reposition <strong>und</strong> dorsaler Stabilisierung C0-3, (Summit©, Fa. DePuy)<br />
18
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
II. Teil<br />
Die häufigsten primären malignen Knochentumoren in der <strong>Orthopädie</strong><br />
Das Osteosarkom<br />
Klassifikation<br />
• maligne, ausgehend vom mesenchymalen Gewebe (differenzierungsfähigen<br />
mesenchymalen Stammzellen)<br />
• Tumor bildet Osteoid oder unreife Knochenmatrix<br />
• sehr heterogener Tumor, da große Variabilität in Morphologie <strong>und</strong> Klinik<br />
• Subtypenklassifikation (nach WHO) � 2 Haupttypen: intramedullär (80%),<br />
oberflächlich (10%)<br />
Klinik<br />
• Loco typico: metaphysär: distales Femur, proximale Tibia, proximaler Humerus<br />
• Metastasierung: hämatogen in Lunge; als „skip lesion“ in benachbarte<br />
Knochenabschnitte, auch in Leber <strong>und</strong> Nebenniere<br />
(Vergleichsweise frühe Metastasierung)<br />
• Beschwerden: unspezifisch Schmerzen („tief, dumpf, intermittierend“), lokale<br />
Schwellung, Allgemeinsymptome<br />
• Bei Beteiligung eines Gelenks/ Gefäßes/ Nerven: Taubheitsgefühl,<br />
Bewegungseinschränkung, Ischämieschmerz<br />
• Im Verlauf B-Symptomatik eines Tumorleidens<br />
• Weitere mögliche Symptome: Entzündungszeichen, lokale Schwellung,<br />
Lymphknotenschwellung, Spontanfraktur<br />
Epidemiologie & Ätiologie<br />
• häufigster primärer maligner Knochentumor (25%), 0,3/100.00/Jahr<br />
• Männer etwas häufiger betroffen; peak 0-20. Lebensjahr (60%),<br />
• Risikofaktoren: M. Paget, einschlägige Familienanamnese, Immunsuppression,<br />
• Ätiologie unklar (genetische Prädisposition bei hereditärem Retinoblastom <strong>und</strong> Li<br />
Fraumeni Syndrom)<br />
Labor<br />
• Blutbild meist unauffällig, kein spezifischer Tumormarker<br />
• Ausnahme: Erhöhung des Serum- Ca2+ (Osteolyse!)<br />
• Erhöhung der alkalischen Phosphatase (Osteoblasten), im Wachstumsalter<br />
immer erhöht<br />
Radiologische Diagnostik<br />
• große Variationsbreite<br />
• meist Nebeneinander von sklerotischen <strong>und</strong> osteolytischen Bereichen<br />
• meist mineralisierte Tumormatrix erkennbar<br />
• Wachstumsmuster: destruktiv & osteoblastisch<br />
• meist Kortikalisausdünnung mit Weichteilinfiltration<br />
• Röntgen IMMER in 2 Ebenen<br />
o Typisch: Mischbild: Osteolyse & Osteosklerose<br />
o Weichteilanteil („mineralisierter Schatten“)<br />
19
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
o Periostveränderungen:<br />
� Spiculae vom Sun-Burst-Typ<br />
� Codman-Dreiecke (Periostabhebungen)<br />
MRT<br />
• gute Darstellbarkeit: intramedulläre Ausdehnung, Weichteilanteil, skip lesions<br />
• <strong>für</strong> präoperative Planung: Resektionsgrenzen<br />
• nekrotische Tumorareale � wenig Kontrastmittelaufnahme (<strong>und</strong> umgekehrt)<br />
CT<br />
• ev. hilfreich bei Darstellung der kortikalen Knochenstruktur <strong>und</strong><br />
Periostveränderungen<br />
• CT Thorax im Rahmen eines Stagings<br />
Ganzkörperknochen Szintigraphie<br />
• Geeignet zum Screening � Darstellung von Metastasen<br />
• biologische Aktivität fokal als Verlaufskontrolle während Chemotherapie<br />
Biopsie<br />
• Vor Biopsie ist definitive chirurgische Intervention zu überlegen ( weite Resektion<br />
unter Mitnahme des Biopsietraktes)<br />
• Meist offene oder Stanzbiopsie<br />
Therapie<br />
• Therapieschema (kurativ): präoperative (neoadjuvante) Chemotherapie (PTX)�<br />
operative weite Resektion� postoperativer (adjuvanter) Chemotherapie<br />
• Protokolle: EURAMOS, EURO-B.O.S.S.<br />
• Neoadjuvant: wichtig, präoperative Tumorverkleinerung, Methotrexat/<br />
Doxorubicin/ Cisplatin (10 Wochen)<br />
• Operativ: präoperatives Restaging wichtig, deshalb möglichst im Anschluss an<br />
neoadjuvante Chemotherapie; OP mit weiten Resektionsgrenzen, bei<br />
Gelenkbeteiligung geschlossene Resektion desselben; modulare<br />
Tumorendoprothesensysteme; autologer Knochenersatz; Allograft;<br />
Umkehrplastik nach Borggreve-van-Nes;<br />
• Adjuvante Chemotherapie: i.d.R. wie neoadjuvante<br />
• Strahlentherapie (RTX):<br />
Kaum strahlensensibel<br />
Nur im Rahmen palliativer Maßnahmen<br />
Prognose<br />
• Primäre Metastasierung hat größten Einfluss: primär metastasierte oder<br />
rezidivierte Osteosarkome haben eine 5-Jahres-Überlebensrate unter 40%<br />
• 5- Jahres Überlebensrate 60%<br />
20
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
Die Abbildungen zeigen einen 64- jährigen Patienten mit pathologischer Fraktur der<br />
linken Radiusdiaphyse aufgr<strong>und</strong> eines Osteosarkoms.<br />
Es wurde eine weite Resektion des distalen Radius mit Rekonstruktion (Allograft, LCP-<br />
Platte) durchgeführt. Die Abbildung rechts zeigt das Kontrollröntgen drei Monate nach<br />
der Operation.<br />
21
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
Das Chondrosarkom<br />
Klassifikation<br />
• Maligner Tumor aus mesenchymalem Gewebe<br />
• Enthält Chondroblasten/-zyten + chondroide Matrix<br />
Klinik<br />
• Beschwerden unspezifisch: dumpfe (intermittierende) Schmerzen, nachts stärker<br />
• Bei Beteiligung eines Gelenks/ Gefäßes/ Nerven: Taubheitsgefühl,<br />
Bewegungseinschränkung, Ischämieschmerz<br />
• Bleibt oft lange <strong>und</strong>iagnostiziert<br />
• Loco typico Chondrosarkom G1-3: Becken, Rippen, Femur<br />
Epidemiologie<br />
• Zweithäufigster maligner Tumor unter den Knochensarkomen (25%)<br />
• Männer etwas häufiger betroffen; peak zwischen 50.-70. Lebensjahr<br />
Radiologische Diagnostik<br />
• Nebeneinander von lytischen <strong>und</strong> sklerotischen Bereichen<br />
• sklerotische Bereiche = Mineralisation der chondroiden Matrix<br />
• Osteolyse = lobulär aufgehellte Bereiche<br />
• Im Verlauf „Scalloping“ = intramedulläre Kortikalisarosion, endostale<br />
Ausdünnung<br />
CT<br />
• Mögliche extra-ossäre Weichteilkomponente des Tumors leichter beurteilbar:<br />
punktförmige, dezente Verkalkungen häufig<br />
MRT<br />
• Knorpeltumore zeigen in T1 eine geringe Signalintensität<br />
• Zeigen „helle Punkte“, wenn Knochenmark/ Fett im Tumor eingeschlossen ist<br />
• In T2: hohe Signalintensität von nicht-mineralisierten knorpeligen Anteilen<br />
Biopsie<br />
• offen oder Stanzbiopsie<br />
Therapie<br />
a) Operativ: weite Resektion<br />
• Mittel der Wahl, wenn keine Fernmetastasen vorhanden<br />
• (endo)prothetische Versorgung<br />
b) Chemotherapie:<br />
• Beim Chondrosarkom wenig wirksam, da Tumorzellen durch Matrix abgeschottet<br />
(„bradytropher“ Knorpel)<br />
c) Strahlentherapie:<br />
• Chondrosarkom ist strahlenresistent<br />
• „letzte“ Wahl<br />
d) Therapieempfehlung beim konventionellen Chondrosarkom:<br />
• Weite Tumorresektion<br />
• Stark abhängig vom histologischen Grading, 5- Jahres Überlebensrate (G1 vs.<br />
G3: 85% vs. 30%)<br />
22
Schmerzen<br />
(40)<br />
Funktion (50)<br />
Aktivität,<br />
Gehhilfen<br />
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
III. Teil<br />
Anhang (alphabetisch)<br />
AOFAS (Vorfuß-Score)<br />
ASA (Anästhesiologischer Status)<br />
Aufnahmsdekurs<br />
DASH (Disabilities of Arm Shoulder and Head)<br />
Dermatome<br />
Harris Hip Score<br />
Knee Society Score<br />
Messblatt Obere Extremität<br />
Messblatt Untere Extremität<br />
Messblatt Wirbelsäule<br />
Oswestry Disability Index<br />
AOFAS (American Orthopaedic Foot and Ankle Society)<br />
Keine 40<br />
Gering, gelegentlich 30<br />
Mäßig, täglich 20<br />
Sehr stark, fast immer 10<br />
Keine Einschränkungen, keine Gehhilfen 10<br />
Einschränkungen beim Sport, keine bei ADL, keine Gehhilfen 7<br />
Einschränkungen bei Sport <strong>und</strong> ADL, Gehstock 4<br />
Hochgradige Einschränkung beim Sport <strong>und</strong> ADL,<br />
Gehbock/Unterarmgehstützen, Rollstuhl, Gips, Orthese<br />
Gehstrecke mehr als 6 Blocks 5<br />
4-6 Blocks 4<br />
1-3 Blocks 2<br />
weniger als 1 Block 0<br />
0<br />
23
Bodenbelag / -<br />
profil<br />
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
keine Probleme, unabhängig vom Untergr<strong>und</strong> 5<br />
leichte Probleme auf unebenem/schrägen Gr<strong>und</strong>, mit<br />
Treppen/Leitern<br />
Arge Probleme auf unebenem/schrägem Gr<strong>und</strong>, mit<br />
Treppen/Leitern<br />
Gehfehler keiner oder nur diskret 8<br />
offensichtlich 4<br />
deutlich/ausgeprägt 0<br />
ROM (E/F) normal/leicht eingeschränkt (Summe >29°) 8<br />
ROM Rückfuß<br />
(Inversion/ Eversion)<br />
OSG/USG Stabilität<br />
AP; Varus/ Valgus<br />
Mäßig eingeschränkt (Summer 15-29°) 4<br />
Stark eingeschränkt (Summer < 15°) 0<br />
Normal/leicht eingeschränkt (75-100% des<br />
Normalwertes)<br />
Mäßig eingeschränkt (25-74% des Normalwertes) 3<br />
Deutlich eingeschränkt (
ASA 1<br />
ges<strong>und</strong>er Patient<br />
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
ASA- Score<br />
ASA 2<br />
Patient mit geringen Systemerkrankungen<br />
z.B. chronische Bronchitis, mäßiges Übergewicht, diätetisch eingestellter<br />
Diabetes,<br />
medikamentös eingestellte Hypertonie<br />
ASA 3<br />
Patient mit schweren Systemerkrankungen<br />
z.B. koronare Herzerkrankung mit Angina pectoris, insulinabhängiger Diabetes,<br />
mäßige bis schwere pulmonale Insuffizienz<br />
ASA 4<br />
Patient mit schwerster Systemerkrankung <strong>und</strong> konstanter<br />
Lebensbedrohung<br />
ASA 5<br />
morib<strong>und</strong>er Patient<br />
25
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
Allgemeiner Aufnahmsdekurs<br />
Namensetikett Datum<br />
26
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
DASH Score<br />
Subjektiver Score. Es wird die Fähigkeit, die Tätigkeit auszuführen, bewertet <strong>und</strong> nicht<br />
die Art.<br />
1) Bitte schätzen Sie Ihre Fähigkeit ein, wie Sie folgende Tätigkeiten in der<br />
vergangenen Woche durchgeführt haben, indem Sie die entsprechende Zahl<br />
ankreuzen.<br />
Ein neues oder<br />
festverschlossenes<br />
Glas öffnen<br />
Keine<br />
Schwierigkeit<br />
en<br />
Geringe<br />
Schwierigkeit<br />
en<br />
Mäßige<br />
Schwierigkeit<br />
en<br />
Erhebliche<br />
Schwierigkeit<br />
en<br />
Nicht<br />
möglic<br />
h<br />
1 2 3 4 5<br />
Schreiben 1 2 3 4 5<br />
Einen Schlüssel<br />
umdrehen<br />
Eine Mahlzeit<br />
zubereiten<br />
Eine schwere Tür<br />
aufstoßen<br />
Einen Gegenstand<br />
über Kopfhöhe auf<br />
ein Regal stellen<br />
Schwere<br />
Hausarbeit (z. B<br />
Wände<br />
abwaschen, Boden<br />
putzen)<br />
Garten- oder<br />
Hofarbeit<br />
1 2 3 4 5<br />
1 2 3 4 5<br />
1 2 3 4 5<br />
1 2 3 4 5<br />
1 2 3 4 5<br />
1 2 3 4 5<br />
Betten machen 1 2 3 4 5<br />
Eine<br />
Einkaufstasche<br />
oder einen<br />
Aktenkoffer tragen<br />
Einen schweren<br />
Gegenstand tragen<br />
(über 5kg)<br />
Eine Glühbirne<br />
über Ihrem Kopf<br />
auswechseln<br />
1 2 3 4 5<br />
1 2 3 4 5<br />
1 2 3 4 5<br />
27
Ihre Haare<br />
waschen oder<br />
fönen<br />
Ihren Rücken<br />
waschen<br />
Einen Pullover<br />
anziehen<br />
Ein Messer<br />
benutzen, um<br />
Lebensmittel zu<br />
schneiden<br />
Freizeitaktivitäten,<br />
die wenig<br />
körperliche<br />
Anstrengung<br />
verlangen (z. B.<br />
Karten spielen,<br />
Stricken, usw.)<br />
Freizeitaktivitäten,<br />
bei denen auf<br />
Ihren Arm,<br />
Schulter oder<br />
Hand<br />
Druck oder Stoß<br />
ausgeübt wird (z.B.<br />
Golf, Hämmern,<br />
Tennis, usw.)<br />
Freizeitaktivitäten,<br />
bei denen Sie<br />
Ihren Arm frei<br />
bewegen (z. B.<br />
Badminton,<br />
Frisbee)<br />
Mit<br />
Fortbewegungsmitt<br />
eln zurecht<br />
zukommen (um<br />
von einem Platz<br />
zum anderen zu<br />
gelangen)<br />
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
1 2 3 4 5<br />
1 2 3 4 5<br />
1 2 3 4 5<br />
1 2 3 4 5<br />
1 2 3 4 5<br />
1 2 3 4 5<br />
1 2 3 4 5<br />
1 2 3 4 5<br />
Sexuelle Aktivität 1 2 3 4 5<br />
28
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
2) In welchem Ausmaß haben Ihre Schulter-, Arm- oder Handprobleme Ihre<br />
normalen sozialen Aktivitäten mit Familie, Fre<strong>und</strong>en, Nachbarn oder anderen<br />
Gruppen während der vergangenen Woche beeinträchtigt? (Bitte kreuzen Sie die<br />
entsprechende Zahl an)<br />
Überhaupt<br />
nicht<br />
Ein wenig Mäßig Ziemlich Sehr<br />
1 2 3 4 5<br />
3) Waren Sie in der vergangenen Woche durch Ihre Schulter-, Arm- oder<br />
Handprobleme in Ihrer Arbeit oder anderen alltäglichen Aktivitäten<br />
eingeschränkt? (Bitte kreuzen Sie die entsprechende Zahl an)<br />
Überhaupt nicht<br />
eingeschränkt<br />
Ein wenig<br />
eingeschränkt<br />
Mäßig<br />
eingeschränkt<br />
Sehr<br />
eingeschränkt<br />
Nicht<br />
möglich<br />
1 2 3 4 5<br />
4) Bitte schätzen Sie die Schwere der folgenden Beschwerden während der<br />
letzten Woche ein. (Bitte kreuzen Sie in jeder Zeile die entsprechende Zahl an)<br />
Schmerzen in Schulter, Arm oder Hand 1 2 3 4 5<br />
Schmerzen in Schulter, Arm oder Hand während der<br />
Ausführung einer bestimmten Tätigkeit<br />
1 2 3 4 5<br />
Kribbeln (Nadelstiche) in Schulter, Arm oder Hand 1 2 3 4 5<br />
Schwächegefühl in Schulter, Arm oder Hand 1 2 3 4 5<br />
Steifheit in Schulter, Arm oder Hand 1 2 3 4 5<br />
5) Wie groß waren Ihre Schlafstörungen in der letzten Woche aufgr<strong>und</strong> von<br />
Schmerzen im Schulter-, Arm- oder Handbereich? (Bitte kreuzen Sie die<br />
entsprechende Zahl an)<br />
Keine<br />
Schwierigkeiten<br />
Geringe<br />
Schwierigkeiten<br />
Mäßige<br />
Schwierigkeiten<br />
Erhebliche<br />
Schwierigkeiten<br />
Nicht<br />
möglich<br />
1 2 3 4 5<br />
29
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
Aufgr<strong>und</strong> meiner Probleme im Schulter-, Arm- oder Handbereich empfinde ich<br />
meine Fähigkeiten als eingeschränkt, ich habe weniger Selbstvertrauen oder ich<br />
fühle, dass ich mich weniger<br />
nützlich machen kann. (Bitte kreuzen Sie die entsprechende Zahl an)<br />
Stimme überhaupt<br />
nicht zu<br />
Stimme<br />
nicht zu<br />
Weder Zustimmung noch<br />
Ablehnung<br />
Stimme<br />
zu<br />
1 2 3 4 5<br />
Stimme<br />
sehr zu<br />
Dieser Disability/Symptom Score kann nur berechnet werden, wenn mindestens 27 der<br />
30 Fragen beantwortet wurden. Es gibt 2 verschiedene Formeln, die neuere lautet:<br />
DASH = (Summe der beantworteten Fragen - 1)/Anzahl der beantworteten Fragen x 25<br />
Referenz: Germann G, Wind G, Harth A (1999) Der DASH-Fragebogen – Ein neues<br />
Instrument zur Beurteilung von Behandlungsergebnissen an der oberen<br />
Extremität.Handchir Mikrochir Plast Chir 31: 149–152<br />
30
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
Dermatome<br />
http://medical<br />
http://medical-dictionary.thefreedictionary.com/dermatome<br />
31
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
Harris WH: Traumatic arthritis of the hip after dislocation<br />
and acetabular fractures: Treatment by mold<br />
arthroplasty. J Bone Joint Surg 51A:737–755, 1969.<br />
32
Bewertungsschlüssel:<br />
Pain None (50), Mild/ Occ (45), Mild(St.) (40), Mild (W. a. S.)(30), (30), Moder.-Occ. (20),<br />
Moder.-Cont (10), Severe (0)<br />
Flexion Contracture 5-10° (--2),<br />
10-15° (-5), 16-20° (-10), >20° (-15)<br />
Extension lag 20° (-15)<br />
Total Range of flexion 1, 2, 3,…, 25 (1 Pkt. je 5°)<br />
Alignement 0° (-15), 1° (-12), 12), 2° (-9), 3° (-6), 4° (-3), 5-10° (0), 11° (-3), 12° (-6), 13° (-<br />
9), 14° (-12), over 15° Knee (-15) Society Score<br />
Stability (Ant-Post) 10+mm (0)<br />
Stability (Mediolat.)
Bewertungsschlüssel:<br />
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
Walking Unlimited (50), >10 blocks (40), usw.<br />
Stairs Normal Up a. Down (30), Normal Up down with rail (20), Up a. down with<br />
rail (15), Up with rail, down unable (10), Unable (0)<br />
Walking aids used None used (0), Use of Cane/Walking stick deduct (-5), Two<br />
Canes/sticks (-10), Crutches or frame (-20)<br />
Reference for score: Insall JN, Dorr LD, Scott RD, Scott WN. Rationale of the Knee Society<br />
clinical rating system. Clin Orthop Relat Res. 1989 Nov;(248):13-4. link to pubmed. Link SF36,<br />
SF12<br />
34
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
www.dguv.de/formtexte/aerzte/F_4222/F4222.pdf<br />
35
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
www.dguv.de/formtexte/aerzte/F_422<br />
4/F4224.pdf<br />
36
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
www.dguv.de/formtexte/aerzte/F_6222/F622233771.pdf<br />
37
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
Oswestry Disability Questionnaire (Deutsche Version)<br />
Behinderungsfragebogen bei Rückenbeschwerden:<br />
Bitte füllen Sie diesen Fragebogen aus. Er soll uns darüber informieren, wie Ihre<br />
Rücken- (oder Bein-)probleme Ihre Fähigkeit beeinflussen, den Alltag zu bewältigen.<br />
Wir bitten Sie, jeden Abschnitt zu beantworten.<br />
Kreuzen Sie in jedem Abschnitt nur die Aussage an, die Sie heute am besten<br />
beschreibt.<br />
Abschnitt 1: Schmerzstärke<br />
0 Ich habe momentan keine Schmerzen.<br />
1 Die Schmerzen sind momentan sehr schwach.<br />
2 Die Schmerzen sind momentan mäßig.<br />
3 Die Schmerzen sind momentan ziemlich stark.<br />
4 Die Schmerzen sind momentan sehr stark.<br />
5 Die Schmerzen sind momentan so schlimm wie nur vorstellbar.<br />
Abschnitt 2: Körperpflege (Waschen, Anziehen etc.)<br />
0 Ich kann meine Körperpflege normal durchführen, ohne dass die Schmerzen<br />
dadurch stärker werden.<br />
1 Ich kann meine Körperpflege normal durchführen, aber es ist schmerzhaft.<br />
2 Meine Körperpflege durchzuführen ist schmerzhaft, <strong>und</strong> ich bin langsam <strong>und</strong><br />
vorsichtig.<br />
3 Ich brauche bei der Körperpflege etwas Hilfe, bewältige das meiste aber selbst.<br />
4 Ich brauche täglich Hilfe bei den meisten Aspekten der Körperpflege.<br />
5 Ich kann mich nicht selbst anziehen, wasche mich mit Mühe <strong>und</strong> bleibe im Bett.<br />
Abschnitt 3: Heben<br />
0 Ich kann schwere Gegenstände heben, ohne dass die Schmerzen dadurch stärker<br />
werden.<br />
1 Ich kann schwere Gegenstände heben, aber die Schmerzen werden dadurch<br />
stärker.<br />
2 Schmerzen hindern mich daran, schwere Gegenstände vom Boden zu heben, aber<br />
es geht, wenn sie geeignet stehen (z.B. auf einem Tisch).<br />
3 Schmerzen hindern mich daran, schwere Gegenstände zu heben, aber ich kann<br />
leichte bis mittelschwere Gegenstände heben, wenn sie geeignet stehen.<br />
4 Ich kann nur sehr leichte Gegenstände heben.<br />
5 Ich kann überhaupt nichts heben oder tragen.<br />
Abschnitt 4: Gehen<br />
0 Schmerzen hindern mich nicht daran, so weit zu gehen, wie ich möchte.<br />
1 Schmerzen hindern mich daran, mehr als 1–2 km zu gehen.<br />
2 Schmerzen hindern mich daran, mehr als 0,5 km zu gehen.<br />
38
Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
3 Schmerzen hindern mich daran, mehr als 100 m zu gehen.<br />
4 Ich kann nur mit einem Stock oder Krücken gehen.<br />
5 Ich bin die meiste Zeit im Bett <strong>und</strong> muss mich zur Toilette schleppen.<br />
Abschnitt 5: Sitzen<br />
0 Ich kann auf jedem Stuhl so lange sitzen, wie ich möchte.<br />
1 Ich kann auf meinem Lieblingsstuhl so lange sitzen, wie ich möchte.<br />
2 Schmerzen hindern mich daran, länger als 1 St<strong>und</strong>e zu sitzen.<br />
3 Schmerzen hindern mich daran, länger als eine halbe St<strong>und</strong>e zu sitzen.<br />
4 Schmerzen hindern mich daran, länger als 10 Minuten zu sitzen.<br />
5 Schmerzen hindern mich daran, überhaupt zu sitzen.<br />
Abschnitt 6: Stehen<br />
0 Ich kann so lange stehen, wie ich möchte, ohne dass die Schmerzen dadurch<br />
stärker werden.<br />
1 Ich kann so lange stehen, wie ich möchte, aber die Schmerzen werden dadurch<br />
stärker.<br />
2 Schmerzen hindern mich daran, länger als 1 St<strong>und</strong>e zu stehen.<br />
3 Schmerzen hindern mich daran, länger als eine halbe St<strong>und</strong>e zu stehen.<br />
4 Schmerzen hindern mich daran, länger als 10 Minuten zu stehen.<br />
5 Schmerzen hindern mich daran, überhaupt zu stehen.<br />
Abschnitt 7: Schlafen<br />
0 Mein Schlaf ist nie durch Schmerzen gestört.<br />
1 Mein Schlaf ist gelegentlich durch Schmerzen gestört.<br />
2 Ich schlafe aufgr<strong>und</strong> von Schmerzen weniger als 6 St<strong>und</strong>en.<br />
3 Ich schlafe aufgr<strong>und</strong> von Schmerzen weniger als 4 St<strong>und</strong>en.<br />
4 Ich schlafe aufgr<strong>und</strong> von Schmerzen weniger als 2 St<strong>und</strong>en.<br />
5 Schmerzen hindern mich daran, überhaupt zu schlafen.<br />
Abschnitt 8: Sexualleben (falls zutreffend)<br />
0 Mein Sexualleben ist normal, <strong>und</strong> die Schmerzen werden dadurch nicht stärker.<br />
1 Mein Sexualleben ist normal, aber die Schmerzen werden dadurch stärker.<br />
2 Mein Sexualleben ist nahezu normal, aber sehr schmerzhaft.<br />
3 Mein Sexualleben ist durch Schmerzen stark eingeschränkt.<br />
4 Ich habe aufgr<strong>und</strong> von Schmerzen fast kein Sexualleben.<br />
5 Schmerzen verhindern jegliches Sexualleben.<br />
Abschnitt 9: Sozialleben<br />
0 Mein Sozialleben ist normal, <strong>und</strong> die Schmerzen werden dadurch nicht stärker.<br />
1 Mein Sozialleben ist normal, aber die Schmerzen werden dadurch stärker.<br />
2 Schmerzen haben keinen wesentlichen Einfluss auf mein Sozialleben, außer dass<br />
sie meine eher aktiven Interessen, z.B. Sport, einschränken.<br />
3 Schmerzen schränken mein Sozialleben ein, <strong>und</strong> ich gehe nicht mehr so oft aus.<br />
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Version 3,<br />
Stand 16.05.2011<br />
FAMULATUR-SKRIPT<br />
4 Schmerzen schränken mein Sozialleben auf mein Zuhause ein.<br />
5 Ich habe aufgr<strong>und</strong> von Schmerzen kein Sozialleben.<br />
Abschnitt 10: Reisen<br />
0 Ich kann überallhin reisen, <strong>und</strong> die Schmerzen werden dadurch nicht stärker.<br />
1 Ich kann überallhin reisen, aber die Schmerzen werden dadurch stärker.<br />
2 Trotz starker Schmerzen kann ich länger als 2 St<strong>und</strong>en unterwegs sein.<br />
3 Ich kann aufgr<strong>und</strong> von Schmerzen höchstens 1 St<strong>und</strong>e unterwegs sein.<br />
4 Ich kann aufgr<strong>und</strong> von Schmerzen nur kurze notwendige Fahrten unter 30 Minuten<br />
machen.<br />
5 Schmerzen hindern mich daran, Fahrten zu machen, außer zur medizinischen<br />
Behandlung.<br />
Quelle: Mannion AF, Junge A, Fairbank JC, Dvorak J, Grob D. Development of a<br />
German version<br />
of the Oswestry Disability Index. Part 1: cross-cultural adaptation, reliability, and validity.<br />
Eur Spine J 2006a; 15:55-65.<br />
Quellen<br />
Niethard FU et al. Duale Reihe <strong>Orthopädie</strong>. Thieme Verlag KG: Stuttgart, 2009.<br />
Grifka J. <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> Unfallchirurgie in Frage <strong>und</strong> Antwort. Elsevier GmbH,<br />
Urban & Fischer: München, 2008.<br />
Niethard FU et. al. <strong>Orthopädie</strong> compact- Alles <strong>für</strong> Station <strong>und</strong> Facharztprüfung.<br />
Thieme Verlag KG: Stuttgart, 2005.<br />
Krüger A. <strong>Orthopädie</strong> Bad Bramstedt- Ablaufplanung, FAQ, UAK- Inhalte.<br />
<strong>Orthopädie</strong> Rheumazentrum Bad Bramstedt.<br />
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