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 Maß der Lautstärke wie sie von vielen Geräten (z

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Folien: Sprachentwicklungsstörungen<br />

Entwicklungsbereiche<br />

Körperliche Entwicklung<br />

Motorische Entwicklung<br />

Psychische Entwicklung<br />

kognitiv<br />

Wahrnehmung<br />

Sprache<br />

Intelligenz<br />

Merkfähigkeit<br />

Konzentrationsfähigkeit<br />

emotional<br />

sozial<br />

Sprachwahrnehmung<br />

Neugeborene<br />

o Grobe Lokalisation des Sprechers<br />

o Erkennen <strong>der</strong> Stimme <strong>der</strong> Mutter<br />

o Erkennen <strong>der</strong> Muttersprache<br />

o Erkennen oft gehörter Wörter<br />

Säuglinge<br />

o Kategoriale Wahrnehmung <strong>von</strong> Silben<br />

o Duale Wahrnehmung<br />

o Äquivalenzklassifikation<br />

o Einengung <strong>der</strong> Wahrnehmung auf Laute <strong>der</strong> Muttersprache<br />

Präverbale Sprachentwicklung<br />

Neugeborenes:<br />

unterscheidet Sprache <strong>von</strong> Musik, erkennt: Stimme <strong>der</strong> Mutter, im Mutterleib oft<br />

gehörte Wörter und Geräusche<br />

2. Lebensmonat:<br />

unterscheidet: bekannte <strong>von</strong> unbekannten Stimmen, Männer- und Frauenstimmen,<br />

emotionale Färbung, ahmt Tonfall <strong>der</strong> Mutter nach<br />

6. Lebensmonat:<br />

produziert silbenähnliche Lautgruppen (Nachahmung <strong>der</strong> Laute <strong>der</strong> Mutter,<br />

Echolalie)<br />

8. Lebensmonat:<br />

Lautverdoppelung, Nachahmung <strong>der</strong> eigenen Laute<br />

11. Lebensmonat:<br />

bewusste Differenzierung <strong>der</strong> Klangfarbe, Lallen in Intonation und Lautbildung für<br />

die Muttersprache charakteristisch<br />

1


Folien: Sprachentwicklungsstörungen<br />

Entwicklung des Wortschatzes<br />

Aktiver Wortschatz<br />

12.-18. Monat Erlernen <strong>von</strong> ca. 50 Wörtern<br />

1 ½ bis 6 Jahre: Erlernen <strong>von</strong> 5.000 Wörtern (tgl. 3-4 Wörter)<br />

Passiver Wortschatz<br />

1 ½ bis 6 Jahre: Erlernen <strong>von</strong> 20.000 Wörtern (tgl. 10-15 Wörter)<br />

Wortschatz des Erwachsenen:<br />

Aktiv: 8.000 - 16.000 Wörter<br />

Passiv: 30.000 - 100.000 Wörter<br />

F 8 Entwicklungsstörungen<br />

F80 umschriebene Entwicklungsstörungen des Sprechens und <strong>der</strong> Sprache<br />

F81 umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten<br />

F82 umschriebene Entwicklungsstörungen <strong>der</strong> motorischen Funktionen<br />

F83 kombinierte umschriebene Entwicklungsstörungen<br />

F84 tiefgreifende Entwicklungsstörungen<br />

F88 an<strong>der</strong>e Entwicklungsstörungen<br />

F89 nicht näher bezeichnete Entwicklungsstörungen<br />

ICD-10 Klassifikation<br />

F80 umschriebene Entwicklungsstörungen des Sprechens und <strong>der</strong> Sprache<br />

F80.0 umschriebene Artikulationsstörung<br />

F80.1 expressive Sprachstörung<br />

F80.2 rezeptive Sprachstörung<br />

F80.5 erworbene Apha<strong>sie</strong> mit Epilep<strong>sie</strong> (LANDAU-KLEFFNER-Syndrom)<br />

F80.8 an<strong>der</strong>e<br />

Charakteristika <strong>von</strong> Entwicklungsstörungen<br />

Verzögerung o<strong>der</strong> Einschränkung <strong>der</strong> Reifung <strong>von</strong> Funktionen des ZNS<br />

primäre Störung <strong>der</strong> betroffenen Funktion<br />

stetiger Verlauf ohne Remissionen o<strong>der</strong> Rezidive<br />

Besserung mit dem Älterwerden<br />

Jungen häufiger als Mädchen betroffen<br />

familiäre Häufung (genetische Faktoren)<br />

2


Folien: Sprachentwicklungsstörungen<br />

Umschriebene Sprachentwicklungsstörungen<br />

(Charakteristika nach <strong>der</strong> ICD-10)<br />

Sprachfertigkeiten außerhalb <strong>der</strong> Norm<br />

Sprachstörung nicht bedingt durch<br />

Intelligenzstörung<br />

Hörstörung<br />

hirnorganische Erkrankung<br />

emotionale Störung<br />

anregungsarme Umwelt<br />

altersentsprechendes Kommunikationsbedürfnis<br />

relativ ungestörte non-verbale Kommunikation<br />

primäre Störung mit stetigem Verlauf<br />

Besserung mit dem Älterwerden<br />

Hinweise auf eine Retardierung <strong>der</strong> Sprachentwicklung<br />

Verstehen erster sinnbezogener Wörter nach dem 15. Lebensmonat<br />

Produktion nach dem 18. Lebensmonat<br />

Zweiwortsätze nach dem 24. Lebensmonat<br />

Geformte Mehrwortsätze nach dem 36. Lebensmonat<br />

Kernsymptome umschriebener Sprachentwicklungsstörungen in verschiedenen Altersstufen<br />

1. Lebensjahr: verspätetes und vermin<strong>der</strong>tes Lallen<br />

2. Lebensjahr: vermin<strong>der</strong>ter Wortschatz<br />

3. Lebensjahr: vermin<strong>der</strong>te Äußerungslänge<br />

4. - 6. Lebensjahr: syntaktische und morphologische Fehler<br />

Schulalter: kurze, einfache Sätze; Probleme beim Erzählen bzw. Aufschreiben <strong>von</strong><br />

Geschichten<br />

Klinische Relevanz umschriebener Sprachentwicklungsstörungen<br />

Häufigkeit (6 % bei Mädchen, 8 % bei Jungen)<br />

Zunahme <strong>der</strong> Häufigkeit?<br />

Verordnung <strong>von</strong> Sprachtherapie<br />

Langfristige Auswirkungen auf die Entwicklungschancen eines Kindes<br />

F 80.0 Artikulationsstörung<br />

(Diagnostische Leitlinien nach ICD 10)<br />

Ausmaß <strong>der</strong> Artikulationsfehler außerhalb <strong>der</strong> Grenzen <strong>der</strong> Norm bezogen auf das<br />

Intelligenzalter<br />

normale nonverbale Intelligenz so<strong>wie</strong> expr. und rezeptive Sprachfertigkeiten<br />

nicht durch sensorische, organische o<strong>der</strong> neurologische Störungen bedingt<br />

deutliche Differenz zum Sprachgebrauch in <strong>der</strong> jeweiligen Subkultur des Kindes<br />

3


Folien: Sprachentwicklungsstörungen<br />

F 80.1 expressive Sprachstörung<br />

(Diagnostische Leitlinien nach ICD 10)<br />

expressive Sprachfertigkeit außerhalb <strong>der</strong> Norm<br />

keine längeren Phasen mit normaler<br />

Sprache<br />

nicht o<strong>der</strong> allenfalls gering gestörtes Sprachverständnis<br />

relativ ungestörte non-verbale Kommunikation<br />

häufig kombiniert mit Artikulationsstörung<br />

fakultatives Auftreten <strong>von</strong> Verhaltensbeson<strong>der</strong>heiten o<strong>der</strong> leichteren Hörstörungen<br />

oft anregungsarme Umwelt<br />

F80.2 rezeptive Sprachstörung<br />

(Diagnostische Leitlinien nach ICD 10)<br />

rezeptive Sprachfertigkeit außerhalb <strong>der</strong> Norm<br />

meist deutlich beeinträchtigte expressive Sprache und Artikulation<br />

altersentsprechendes Kommunikationsbedürfnis<br />

relativ ungestörte non-verbale Kommunikation<br />

fakultatives Auftreten <strong>von</strong> Verhaltensbeson<strong>der</strong>heiten und leichten Hörstörungen<br />

Ursachen umschriebener Sprachentwicklungsstörungen<br />

Genetische Komponente<br />

bei 40 % familiäre Häufung<br />

2 bis 7-fach erhöhte Risiko bei SES bei Verwandten<br />

Sprach-Gene auf Chromosom 2, 7, 12, 13, 22<br />

Soziokulturelle Komponente<br />

Häufung in Unterschichtfamilien<br />

Kaspar-Hauser-Syndrom<br />

Zweisprachigkeit<br />

Hirnorganische Erkrankungen<br />

Zielstellung <strong>der</strong> Diagnostik<br />

1. Operationali<strong>sie</strong>rung <strong>der</strong> Sprachstörung<br />

2. Abgrenzung an<strong>der</strong>er Störungsbil<strong>der</strong><br />

3. Erfassung häufiger Begleitsymptome<br />

4. Festlegen des Vorgehens in <strong>der</strong> Therapie<br />

4


Folien: Sprachentwicklungsstörungen<br />

Sprachdiagnostik<br />

Spiel- bzw. Gesprächssituation – Beurteilung <strong>der</strong> Kommunikationsfähigkeit<br />

Spontansprachanalyse – lebensnahe Beurteilung<br />

(Profilanalyse - PA bzw. COPROF)<br />

nicht standardi<strong>sie</strong>rte Screeningverfahren – grobe Einschätzung<br />

(Screeningverfahren zur Erfassung <strong>von</strong> Sprachentwicklungsstörungen <strong>von</strong> Heinemann &<br />

Höpfner 1993, Diagnostische Bewertung <strong>der</strong> Sprach- und Sprechfähigkeit des Kindes <strong>von</strong><br />

Blager 1986)<br />

informelle Verfahren – Beurteilung <strong>der</strong> Sprachabweichung gegenüber <strong>der</strong> Normsprache<br />

(Dysgrammatiker Prüfmaterial <strong>von</strong> Frank & Grziwotz 1978, Evozierte Sprachdiagnose<br />

grammatischer Fähigkeiten - ESGRAF <strong>von</strong> Motsch 1999, Psycholinguistischer<br />

Sprachverständnis- und Sprachentwicklungstest - PSST <strong>von</strong> Wettstein 1995)<br />

normierte Sprachentwicklungstests – operationali<strong>sie</strong>rte Diagnostik<br />

(Elternfragebogen für die Früherkennung <strong>von</strong> Risikokin<strong>der</strong>n – ELFRA 1 und ELFRA 2,<br />

Sprachentwicklungstest für 2- bzw. 3- bis 5-jähirige Kin<strong>der</strong> – SETK 2, SETK 3-5,<br />

Kin<strong>der</strong>sprachtest für das Vorschulalter – KISTE, Heidelberger Sprachentwicklungstest –<br />

HSET, Allgemeiner Deutscher Sprachtest – ADST)<br />

Überprüfung einzelner Sprachdimensionen<br />

Wortschatztests für Vorschul- (AWST 3-6; FTF-W) bzw. Schulkin<strong>der</strong> (WSU 4-6; WST 5-<br />

6), Token-Test zur Sprachverständnisprüfung, Lautproduktionstests (Bremer Artikulationstest,<br />

Stammler Prüfbogen, Lautbildungstest für Vorschulkin<strong>der</strong>) , Lautunterscheidungstests<br />

(Bildwortserie zur Lautagno<strong>sie</strong>prüfung, Lautunterscheidungstest für Vorschulkin<strong>der</strong>;<br />

Bremer Lautdiskriminationstest)<br />

Kriterien zur Beurteilung <strong>der</strong> Prognose <strong>von</strong> Sprachentwicklungsstörungen<br />

Sprachproduktion<br />

Sprachverständnis<br />

Sprachkompetenz<br />

non-verbale und verbale Intelligenz<br />

Lese-Rechtschreibleistung<br />

allgemeiner Schulerfolg<br />

Persönlichkeitsentwicklung<br />

Prognose <strong>von</strong> Sprachentwicklungsstörungen<br />

erhebliche Persistenz <strong>der</strong> Sprachstörung: 40 – 100 %<br />

niedriger/abfallen<strong>der</strong> IQ<br />

schlechte/abfallende Schulleistungen: 50 – 75 %<br />

häufig im Schulalter LRS<br />

Auffälligkeiten im Verhalten (korrelierend mit Schulversagen und IQ-Abfall)<br />

später Häufung <strong>von</strong> Delinquenz (wi<strong>der</strong>sprüchliche Angaben)<br />

5


Folien: Sprachentwicklungsstörungen<br />

Therapie umschriebener Entwicklungsstörungen des Sprechens und <strong>der</strong> Sprache<br />

logopädische Übungsbehandlung<br />

Kompensation zugrunde liegen<strong>der</strong> Teilleistungsschwächen insbes. im akustischen Bereich<br />

Psychotherapie zum Abbau primärer und sekundärer Verhaltensabweichungen<br />

Beratung und Betreuung <strong>der</strong> Eltern<br />

Optimierung <strong>der</strong> sozialen Entwicklungsbedingungen<br />

Betreuung <strong>von</strong> Eltern sprachentwicklungsgestörter Kin<strong>der</strong><br />

Einbeziehung in die logopädische Betreuung<br />

Information über die Ätiologie und Prognose<br />

Eingehen auf Ängste und Befürchtungen<br />

Abbau <strong>von</strong> Overprotection o<strong>der</strong> Ablehnung<br />

Literaturhinweise<br />

Suchodoletz, W. v., Warnke, A. & Amorosa, H.: Umschriebene Artikulationsstörungen (F80.0). In:<br />

Leitlinien zu Diagnostik und Therapie <strong>von</strong> psychischen Störungen im Säuglings-, Kindes- und<br />

Jugendalter. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, (2003), 2. überarb. Aufl., 189-195.<br />

Amorosa, H., En<strong>der</strong>es, R., Kiefl. H. & Suchodoletz, W. v.: Umschriebene Entwicklungsstörungen<br />

<strong>der</strong> Sprache (F80.1, F80.2). In: Leitlinien zu Diagnostik und Therapie <strong>von</strong> psychischen Störungen<br />

im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, (2003), 2. überarb. Aufl.,<br />

197-206.<br />

Suchodoletz, W. v.: Umschriebene Sprachentwicklungsstörungen. Monatsschrift Kin<strong>der</strong>heilkunde,<br />

151 (1), 2003, 31-37.<br />

Suchodoletz, W. v.: Zur Prognose <strong>von</strong> Kin<strong>der</strong>n mit umschriebenen Sprachentwicklungsstörungen.<br />

In: Suchodoletz, W. v. (Hrsg.): Welche Chancen haben Kin<strong>der</strong> mit Entwicklungsstörungen?<br />

Hogrefe - Verlag für Psychologie, Göttingen, (2004) S. 155-203.<br />

Suchodoletz, W. v. (Hrsg.): Therapie <strong>von</strong> Sprachentwicklungsstörungen - Anspruch und Realität.<br />

Kohlhammer, Stuttgart, (2002)<br />

Suchodoletz, W. v. (Hrsg.): Sprachentwicklungsstörung und Gehirn. Kohlhammer, Stuttgart (2001)<br />

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